ADA – Countess of Lovelace (1815 – 1852) Mrs. Ada Augusta Byron King, Gräfin Lovelace, wurde 1815 in London als Tochter eines der erfolgreichsten Dichters der Romantik, Lord Byron, geboren. Kurz nach der Geburt trennt sich ihre Mutter, Lady Byron, von ihrem Mann und zieht Ada abseits von London alleine auf. Ada wächst im Stil adliger Familien mit Dienstboten und Kindermädchen auf und wird zu Hause von der Mutter und einem Privatlehrer schon früh mit Mathematik und Astronomie vertraut gemacht. Als sie im Alter von 13 bis 17 Jahren wegen der Lähmung ihrer Beine ans Haus gefesselt ist, verbringt sie besonders viel Zeit mit Lernen. Anfang der 30er Jahre zieht sie wieder in die Nähe von London. Dort lernt sie die Mathematikerin Mary Somerville kennen und gerät durch sie in die gesellschaftlichen Kreise der "scientific people" von London. Auf einer der Partys und Abendgesellschaften dieser Szene lernt Ada 1833 den Mathematiker Charles Babbage kennen und beschäftigt sich daraufhin mit dessen Modell der "Difference Engine". 1835 heiratet sie Lord King, der später zum Earl of Lovelace avanciert, und bringt drei Kinder zur Welt. Während der Schwangerschaften und durch eine langwierige Erkrankung bricht zwar der Kontakt zur Londoner Szene ab, aber nicht ihr Interesse an der Mathematik.Charles Babbage besucht sie regelmässig auf ihrem Landsitz. Mit ihm konnte sie über mathematische Probleme diskutieren, und sie fand in ihm ihren intellektuellen Partner, der ihre Studien und Ambitionen ernst nahm. Mit 27 Jahren übersetzte sie ein Buch von Menabrea aus dem Französischen, in dem die Konstruktion der "Analytical Engine" erklärt wurde. Als Babbage davon erfuhr, war er erfreut, aber gleichzeitig auch erstaunt, dass sie mit ihrem Wissen nicht selbst ein solches Buch geschrieben hatte. Er schlug ihr deshalb vor, die Übersetzung noch mit Anmerkungen und Abbildungen zu versehen. Als sie dabei noch einen Berechnungsfehler von Babbage entdeckte, erweiterte sie die Anmerkungen schliesslich auf den dreifachen Umfang des ursprünglichen Textes.Ada arbeitet früh an der Umsetzung von mathematischen Formeln in Funktionsschritte, was der Umsetzung in einen Computercode gleichkommt. Damals gab es allerdings noch keine Möglichkeit, die theoretischen Erkenntnisse technisch umzusetzen, da man noch keine feinmechanischen Geräte wie die heutigen EDV-Anlagen herstellen konnte. Umso genialer sind die Erkenntnisse von Ada Lovelace, wenn man sich vor Augen hält, dass ihre logischen Folgerungen auch heutige Computersysteme funktionieren lässt. In ihren Aufzeichnungen findet man z.B. auch Lösungen für die Methode eines Sprungbefehls, der in dem 1944 entwickelten "Automatic Sequence Controlled Calculator" erst nachträglich eingefügt wurde, obwohl er in Ada Lovelaces Schriften längst erkannt war. Die Umstände, unter denen sie ihre Wissenschaft betrieb, waren sehr erschwerend. Sie hatte als Frau keinen Zugang zu öffentlichen Bibliotheken."Könntest Du den Sekretär der Royal Society bitten, ob ich nicht wenigstens hie und da kommen könnte, um die Dinge zu suchen, die ich brauche?" schrieb sie in einem Brief an einen Freund. "Es gibt sicher Zeiten, zu denen ich dort niemanden treffe, vielleicht früh am Morgen?" Die veröffentlichte Übersetzung erlangte viel Anerkennung, aber Babbage war nicht an eine weitere Zusammenarbeit interessiert. Ada Lovelace widmete sich von da an der Musik. 1853 starb sie mit 36 Jahren in London. Mehr als 100 Jahre nach ihrem Tod ehrte man Ada Lovelace namentlich in der Fachwelt und benannte 1979 eine vom Pentagon in Auftrag gegebene universell einsetzbare Computersprache zur Erinnerung an die Computerpionierin "ADA" Die erste virtuelle Frau? Von der Welt, in der sie da mit beiden Füssen stand, blieb Ada ausgeschlossen - doch sie war ohnehin nicht die ihre. 1843 sagte sie in einem Artikel voraus, die "analytischen Maschinen", die es erst in ihrem Kopf gab, würden eines Tages komplexe Musikstücke komponieren und grafische Zeichnungen herstellen können. "Du solltest den Platz kennen, wo du hingehörst", soll sie damals ihr Erfinderfreund Charles Babbage tadelnd zurechtgewiesen haben. In der ORF Sendung „Modern Times“ wurde am 3.5.2002 ein Raum namens ADA vorgestellt. Ein Raum, der hören, sehen, fühlen und lernen kann. Dieses Zimmer ist ein Hightech-Zimmer: Es kann Besucher identifizieren, ihnen einen Weg zeigen, sie zu Spielen einladen und wieder zum Ausgang führen, und anderes. Sinn dieser schon mehrere Jahre dauernden wissenschaftlichen Versuche ist es, Leitsysteme zu erfinden, die beispielsweise Flugpassagiere ohne Umwege zum richtigen Gate bringen oder den Besuchern grosser Gebäude im Katastrophenfall einen sicheren Weg zum Ausgang anzeigen.