Vorwort - Freie Seminarkonzepte

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Ihr Weg zum überzeugten Nichtraucher
Von Dr. Fred Anton
Vorwort
Ich war 18 als ich mir das Rauchen das erste Mal abgewöhnte. Am meisten hatte
mich damals gestört, dass ich nicht einfach mit dem Rauchen aufhören konnte. Ich
musste mir eingestehen, dass ich abhängig war. Mehrfach nahm ich mir vor, nicht
mehr zu rauchen. Ich dachte an das viele verschwendete Geld, an den Gestank, an
meine Gesundheit und dass ich nicht mehr unter Zwang als Süchtiger handeln wollte.
Ich zerknüllte die Schachtel und warf sie weg – und ertappte mich dabei, wie ich
nach zwei Stunden nach der weggeworfenen Schachtel suchte, um wieder zu
rauchen.
Nach mehreren Anläufen funktionierte es endlich. Aber ich wurde mehrmals
rückfällig. Besonders im Urlaub wollte ich mir den „Genuss“ ausnahmsweise gönnen.
Und ich wollte gleich danach wieder aufhören. Aber wieder war es schwer, die Sucht
loszuwerden. Auch nach dem Urlaub rauchte ich weiter. Peinlich auch noch für mich,
dass ich heimlich rauchte und alles vor meiner Frau und meinen Kindern
verschweigen musste..
Glücklicherweise bekam ich immer wieder die Kurve und rauche nun seit über 10
Jahren nicht mehr.
Doch Rauchen war nicht meine einzige Sucht. 1993 waren meine Geschäfte sehr
stressig. Ich trank meist abends Bier oder Wein. Außerdem aß ich reichlich und
ungesund. Langsam wurde ich immer dicker und wog schließlich bei 1,82 m Größe
107 kg. Angeregt durch die Erfolgsberichte einer Cousine meiner Frau ging ich im
März 2001 mit meiner Frau zu einer neu gestarteten Weight-Watcher Gruppe. Hier
lernte ich sehr viel über gesunde Ernährung – und konnte mich satt essen und
trotzdem abnehmen. Das war für mich eine große Hilfe. Bei allen früheren Diäten
hatte ich immer noch Hunger.
Bei den Weight-Watchern schreibt man genau auf, was und wie viel man isst und
wird einmal wöchentlich gewogen. So kam ich auch der Menge meines
Alkoholkonsums auf die Schliche. Auch hier hatte ich mir wie beim Rauchen
eingeredet, das sei nur eine Gewohnheit, die ich schnell ablegen könnte. In Maßen
zu trinken (bei den Weight Watchern ist maximal 1 Flasche Wein pro Woche erlaubt)
klappte zwar mal eine Zeit lang, auf Dauer war es mir praktisch unmöglich.
Ich erinnert mich an das Rauchen und musste mir eingestehen, ich hatte beim
Alkohol keine richtige Kontrolle mehr, ich war auch hier abhängig geworden. Und ich
wusste sofort die Lösung des Problems: Ich beschloss, keinen Tropfen Alkohol mehr
zu trinken. Das war im Dezember 2001 – und ich hielt bis heute durch.
Durchhalten – das ist das richtige Wort. Denn bis zum November 2005 hatte ich
immer noch die Vorstellung, dass ich auf Nikotin und Alkohol aus Vernunftgründen
verzichte. Folgendes passierte: Mein Sohn war auch Raucher gewesen und hatte
nach einer Zeit der Abstinenz wieder angefangen zu rauchen. Er fragte mich, ob ich
ihm den Besuch eines Nichtraucherseminares finanzieren würde.
Ich veranstaltete damals selbst diverse Seminare – allerdings zum Thema
„Gesprächsführung“ und beschloss nun, mich mit diesem für mich neuen
Seminarthema zu befassen. Ich orderte diverse Broschüren bei der BzGa
(Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) und ich kaufte mehrere Bücher. Im
November 2005 las ich das Buch „Alkoholismus“ von Horst Arend. In diesem Buch
steht alles über die Entstehung einer Sucht und über die besten Möglichkeiten, sie zu
besiegen. Ich las daraufhin weitere Bücher zur Suchttherapie, insbesondere auch zur
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Nikotinsucht und mir wurde nach und nach klar, dass man nach dem Entzug eines
süchtig machenden Giftes auf nichts verzichtet!
Ich hatte also ohne jeden guten Grund den Zigaretten und dem Alkohol
hinterhergetrauert! Die ganzen angeblich positiven Wirkungen der Suchtgifte und
insbesondere des Nikotins sind eine Illusion. In Wirklichkeit lindert man lediglich
durch die Zigarette die Suchterscheinungen, die ja erst von den Zigaretten
hervorgerufen wurden. Ich muss also als Nichtraucher auf nichts verzichten. Ich
brauche Raucher und Trinker nicht mehr zu beneiden. Damit ist auch die
Rückfallgefahr bei mir nun viel geringer als früher.
So schnell können Sie das natürlich nicht nachvollziehen, Sie brauchen viel mehr
Informationen. Aber deshalb schreibe ich ja diese Anleitung und führe Seminare
durch.
Ich bin überzeugt, dass Nikotin und Alkohol - die legalen Drogen unserer
Gesellschaft - sehr großen Schaden anrichten. Nicht nur bei den Betroffenen selbst –
sondern auch bei ihren Partnern und Kindern.
Andererseits gibt es einen nachvollziehbaren Weg, mit einer relativ geringen
Anstrengung von diesen Giften loszukommen. Ich habe diesen Weg bei Nikotin,
Alkohol und Coffein ausprobiert. Jeder kann diesen Weg gehen, er muss dafür
jedoch eine Anleitung wie diese bekommen. Wer im Labyrinth gefangen ist, der kann
den Ausgang ohne Hilfe kaum finden.
Ich möchte möglichst vielen helfen, von diesen Giften loszukommen.
Wenn ich hierbei Erfolg habe, werde ich wiederum belohnt, da ich das Gefühl habe,
etwas Positives geleistet zu haben. Außerdem verdienen meine Partner und ich
natürlich auch Geld mit dieser Tätigkeit.
Deshalb freue ich mich, wenn Sie meine Seminare besuchen und wenn Sie diese
Anleitung lesen. Ich weiß, wenn Sie alles verstehen, werden Sie sich vom Nikotin
befreien können.
Überblick
Sie überlegen, ob Sie das Rauchen einschränken oder sogar ganz aufgeben wollen.
Deshalb lesen Sie ja diese Anleitung, die Ihnen dabei helfen soll.
Wie funktioniert dieser direkte Weg, der relativ einfach sein soll?
Vorab: Rauchen Sie ruhig weiter, wenn Sie diese Anleitung lesen. Haben Sie dabei
auch kein schlechtes Gewissen – denn derzeit sind Sie überzeugt, dass das
Rauchen Ihnen etwas bringt. Da ist es logisch, dass Sie rauchen.
Im 1. Abschnitt
dieser Anleitung werden wir uns mit der Frage befassen, warum so viele Menschen
mit dem Rauchen anfangen – obwohl doch klar ist, dass Rauchen ungesund ist und
viel Geld kostet.
Wir werden dabei feststellen, dass eine Riesen-Rauchindustrie mit Millionenbeträgen
Menschen dazu bringt, das Rauchen auszuprobieren. Dabei werden alle Register
gezogen. Hochqualifizierte Psychologen wirken dabei mit, um möglichst allen
Menschen eine Art „Rauchflüsterer“ ins Unterbewusstsein einzupflanzen. Kaum ein
Film, in dem nicht in kritischen Situationen zur Entspannung geraucht wird. Die
Zigarette nach dem Sex- angeblich ein Genuss... Hauptberufliche Tabak-Lobbyisten
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beeinflussen systematisch Politiker, damit auch Kindern weiterhin die Zigaretten per
Automat immer verfügbar sind. Eine echte Aufklärung ist politisch ungewollt, da der
Staat inzwischen von der Tabaksteuer abhängig ist.
Wenn Sie dieser massiven Beeinflussung auf den Leim gegangen sind, müssen Sie
sich wirklich keinen Vorwurf machen. Nahezu alle Bürger haben das Rauchen
probiert.
Im 2. Abschnitt
werden wir uns mit den Wirkungen des Nikotins auf unseren Körper
auseinandersetzen. Vielleicht erinnern Sie noch Ihre ersten Rauchversuche.
Normalerweise wird einem davon schwindelig, vielleicht sogar richtig schlecht. Man
fängt an zu husten. Der Körper signalisiert mit allen Mitteln: Lass es sein. Man kann
auf keinen Fall glauben, dass man von so etwas süchtig werden kann – und raucht
bei Gelegenheit ab und zu wieder. Der Körper ist äußerst anpassungsfähig und stellt
sich langsam auf den Qualm und den Geschmack ein.
Er gewöhnt sich langsam an das Rauchen – glaubt er doch, Sie müssen sich an ein
schlimme Unwelt anpassen. Er gewöhnt sich auch an die ständige Nikotinzufuhr. Er
baut dieses hochwirksame Nervengift immer wieder schnell ab – zu 50 % bereits in
einer Stunde.
Und nun entsteht – von Ihnen unbemerkt – mit der Zeit ein körperliches Verlangen
nach dieser Nikotinzufuhr. Es wirkt wie ein Hungergefühl. So entsteht Ihr Wunsch,
eine Zigarette zu rauchen. Sobald wir dann rauchen, führen wir dem Körper Nikotin
zu, der Hunger wird gesättigt.
Ein neuer Hunger wird also installiert, der Hunger nach Zigaretten. Wir erleben den
Nikotinentzug ähnlich wie unseren richtigen Hunger. Daher stammt auch eine
unbewusste Angst, ohne Zigaretten nicht mehr leben zu können. Das ist der
Grundmechanismus der Nikotinsucht.
Sie werden jedoch feststellen, dass Sie diesen Nikotinhunger wieder auslöschen
können. Dafür ist eine ähnliche Willenskraft erforderlich wie für das Fasten, wenn Sie
einige Tage nichts essen wollen.
Fasten ist auf Dauer natürlich lebensgefährlich. Der künstlich erzeugte Nikotinhunger
kann natürlich ohne Schaden ausgehungert werden.
Im 3. Abschnitt
werden Sie erfahren, dass alles nicht ganz so leicht ist, wie im 2. Abschnitt
beschrieben. Es liegt daran, dass uns die Zigarettenindustrie eingetrichtert hat, dass
mit dem Rauchen angeblich viele Vorteile verbunden sind. Sollte man also mit dem
Rauchen aufhören, müsste man auf all diese angeblichen Vorteile verzichten.
Der wichtigste Vorteil soll die Entspannung sein. Die ersten Züge einer Zigarette
entspannen wirklich – umso mehr, je länger man auf die Zigarette warten musste.
Sie werden jedoch erfahren, dass beim Gewohnheitsraucher diese angebliche
Entspannung nichts anderes ist als das Bedienen des Hungers nach Nikotin.
Sie würden also gar keine Anspannung erleben, hätten Sie Ihren Körper nicht vorher
ans Nikotin gewöhnt.
Es ist wie mit zu engen Schuhen: Eine Erleichterung, wenn Sie sie endlich ausziehen
können. Der Nichtraucher/Träger weiter Schuhe kennt diese An- und Entspannung
nicht. Und genauso verhält es sich mit all den anderen angeblichen Vorteilen des
Rauchens: Stressbewältigung, Hunger überlisten, Langeweile füllen, Konzentration
gewinnen, Genuss, Geselligkeit.
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Sie werden feststellen, dass all diese angeblichen Vorteile nur eingebildet sind –
gepuscht von den Werbestrategen einer kommerziellen Zigarettenindustrie, Hand in
Hand mit einer Politik, die inzwischen von den Steuereinnahmen abhängig ist und an
einer echten Aufklärung kein Interesse mehr hat.
Keiner sagt Ihnen derzeit deutlich, dass Sie von Zigaretten süchtig werden.
Bei allen angeblichen Vorteilen handelt es sich um nichts anderes als das Gefühl der
Erleichterung durch das Bedienen der Entzugserscheinungen.
Da man sich jedoch ungern als süchtig ansieht, wird die Erleichterung durch der
„Schuss“ Nikotin unbewusst umgedeutet. Dieser Prozess hilft Ihnen psychologisch,
Ihr Selbstwertgefühl zu erhalten.
Je mehr Sie akzeptieren, dass Sie süchtig sind, je besser Sie einsehen, dass alle
Vorteile nur eingeredet und eingebildet sind, desto leichter wird Ihnen der Weg zum
Nichtraucher fallen.
Hierbei werden Sie unterstützt durch die Motivation aus den vielen Vorteilen heraus,
die Sie als Nichtraucher erwarten.
Im 4. Abschnitt
wenden wir uns den positiven Dingen, den echten Vorteilen zu, die Sie als
Nichtraucher gewinnen werden.
An allererster Stelle steht hierbei Ihre persönliche Freiheit. Sie werden sich vom
Zwang zu rauchen befreien.
Das wird Sie mit Stolz auf Ihren Erfolg erfüllen, Ihre Verwandten und Freunde werden
Sie hierfür bewundern. Sie werden Ihre Selbstachtung wiedergewinnen. Sie werden
feststellen: Jeder Raucher beneidet insgeheim den Nichtraucher und wäre gern von
Zigaretten unabhängig.
Sie werden auch deshalb Ihre Selbstachtung wiedergewinnen, da Sie die gemeine
Falle erkannt haben, in die Sie systematisch hineingeführt worden sind. Aus
Profitgier wurden Ihre Entzugserscheinungen missbraucht, um Ihnen angebliche
Vorteile der Zigaretten zu suggerieren.
An jedem Tag als Nichtraucher wird sich Ihr Körper erholen. Sie werden spüren, wie
Sie freier atmen können, der fürchterliche Raucherhusten wird verschwinden. Ihr
Spaß am Sport und Ihre Leistung werden steigen. Sie werden keinen Besuch beim
Arzt mehr fürchten, denn alle Ihre Gesundheitswerte verbessern sich Tag für Tag.
Sie selbst und Ihre Kleidung werden nicht mehr nach Rauch stinken.
Sie werden Ihre Nervosität verlieren und Ihre innere Ruhe wiederfinden.
Sie können entspannt an Veranstaltungen, Konferenzen, Gesprächen teilnehmen bei
denen Rauchen nicht gestattet ist.
Und Sie werden letzten Endes viel Geld sparen.
Der 5. Abschnitt
beschreibt, wie Sie den Weg zum Nichtraucher Schritt für Schritt gehen sollen.
Vielleicht glauben Sie schon jetzt nach diesem kurzen Überblick die Kraft zu haben,
den Weg zum Nichtraucher zu gehen. Das wäre durchaus möglich, wenn Sie von
den oben genannten Argumenten bereits völlig überzeugt wären und dadurch eine
gänzlich veränderte Einstellung zum Rauchen gewonnen hätten.
Ihre Position müsste sein: Nikotin ist ein süchtig machendes Gift, von dem ich mich
mit etwas Anstrengung befreien kann. Als Nichtraucher verzichte ich auf nichts. Im
Gegenteil, es winken mir viele Vorteile.
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Unterschätzen Sie jedoch nicht die intensive Wirkung der „Gehirnwäsche“, der Sie
bisher ausgesetzt waren und weiterhin ausgesetzt sind. Glauben Sie nicht, dass die
Millionen Werbegelder sinnlos verpulvert werden.
Wenn Sie den Schritt zum Nichtraucher wirklich gehen wollen, sollten Sie zunächst
absolut davon überzeugt sein, dass Sie in Wirklichkeit nichts aufgeben. Dass alle
Vorteile des Rauchens nur Illusionen sind – vorgespiegelt von einer Werbeindustrie,
die Ihren Nikotinhunger ausnutzt und nachgeplappert von Rauchern, die sich ihre
Sucht nicht eingestehen wollen und die ihr törichtes Verhalten rechtfertigen müssen.
Wenn Sie hiervon überzeugt sind und wenn Sie zusätzlich die positiven Ergebnisse
vor Augen haben, die Sie erreichen werden – dann haben Sie auch genug Kraft, um
die ersten zwei, drei Tage durchzustehen, um das Nikotinmonster auszuhungern.
Denn das muss Ihnen klar geworden sein, das Aushungern ist der einzige Weg. Da
die Nikotinsucht bei Ihnen einmal installiert worden ist, wird sie mit einer einzigen
Zigarette, einem einzigen Zug wieder aktiviert. Sie sitzen dann wieder in der Falle.
Millionen haben es bereits geschafft, sich aus der Falle zu befreien. Viele leiden
jedoch Tag für Tag, weil sie glauben, für ihre Gesundheit ein Opfer zu bringen. Sie
vermissen die angeblichen Vorteile des Rauchens
Wenn Sie diese Anleitung verstanden haben, wird es Ihnen jedoch viel besser gehen
als den am Verzicht leidenden Exrauchern. Im Gegensatz zu denen wissen Sie, dass
Sie keinen Raucher beneiden müssen, sie können ihn nur bemitleiden, da die
Raucher sich alle Vorteile nur einbilden. Aber auch für diese Raucher gibt es einen
Ausweg: Die Falle erkennen und sich aus ihr befreien.
1. Warum beginnen so viele mit dem Rauchen?
Wir werden von unseren Eltern und auch von den Rauchern gewarnt, wir sollen die
Finger von dem Zeug lassen. Die ersten Zigaretten schmecken eigentlich grauenhaft.
Der Körper wehrt sich, es wird einem schwindelig, man muss husten.
Aber gerade Jugendliche meinen, dass es der Schritt zum Erwachsenensein ist,
wenn man raucht. Mädchen finden es cool. Gerade auch für Jugendliche gilt:
Verbotene Früchte schmecken natürlich besonders gut. Und weil diese Früchte
eigentlich schlecht schmecken, glaubt man, davon auf keinen Fall süchtig werden zu
können.
Wie kommt es, dass so viele trotz aller Warnungen anfangen zu rauchen?
Normen werden unterbewusst übernommen
Wir glauben, dass wir in jeder Hinsicht unser Verhalten frei bestimmen können. Aber
das stimmt nicht. Schon die Sprache selbst prägt unsere Einstellung zu jedem Begriff
unbewusst mit:
Ist es Macho-Denken, dass wir Dummes „dämlich“ und Positives „herrlich“ nennen?
Auch das Wort „Nichtraucher“ ist negativ besetzt, erst recht das Wort
„Antialkoholiker“.
Bei den Werbestrategen wird deshalb jedes Wort auf die Waagschale gelegt und auf
seine Assoziationen abgeklopft.
Aber auch bezüglich unseres gesamten Verhaltens übernehmen wir unbewusst die
gesellschaftlich vorgelebten Normen: Kleidung, Essverhalten, Karriereplanung. Wer
läuft in Europa mit einem Kaftan herum, wer isst außer beim Chinesen mit Stäbchen?
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Wir sind soziale Wesen und von der Anerkennung unserer Mitmenschen abhängig,
deshalb passen wir uns vielem unbewusst an.
Selbst unser Charakter wird so entwickelt. Ein modernes Modell der Psychologie
sieht das Verhalten des Menschen als Ausdruck seines inneren Teams. Alle
Personen, die wir erlebt haben, werden von uns in Teilen ihres Verhaltens unbewusst
als Modell kopiert. So steckt in uns der kleine Lehrer, Polizist, Genießer.
Die Werbestrategen haben es geschafft, in jedem von uns einen kleinen
„Rauchflüsterer“ zu installieren. Eine innere Stimme, die uns sagt, „Du solltest das
rauchen mal probieren. Das machen Millionen Leute, da muss doch was dran sein.
Das machen auch Promis und Superintelligente. Ex-Kanzler Schmidt qualmt doch
jetzt immer noch.“ Und jeder kennt doch einen über 80, der ewig gequalmt und
gesoffen hat und trotzdem so alt geworden ist.
Die Werbeleute arbeiten mit Psychologen zusammen, die alle Register ziehen
Diese Experten kennen den Hintergrund der Persönlichkeitsentwicklung und
Geschmacksbildung und versuchen alles, um den Rauchflüsterer in Ihnen so stark
wie möglich zu machen und den „Tugendwächter“ und „Gesundheitsapostel“
Kleinzukriegen. Testen Sie sich einmal selbst, wie Ihnen diese beiden Begriffe
schmecken?! Da merken Sie, mit welchem Erfolg bisher gearbeitet wurde.
Wenn Sie sich um Ihre Gesundheit sorgen machen, dann werden Sie gleich als
„Gesundheitsapostel“ diffamiert. Wer sich als „Nichtraucher“ bezeichnet, läuft Gefahr
als „Spielverderber“, „Gesundheitsfanatiker“, „Tugendwächter“, „Musterknabe“
abgestempelt zu werden. Jemand, der anderen ihren Spaß nicht gönnt.
Und wie sieht der Sachverhalt in Bezug auf Nikotin in Wirklichkeit aus? Es handelt
sich um ein süchtig machendes Nervengift, dass zusammen mit krebserregenden
Teerstoffen eingeatmet wird und keinerlei positive Wirkung hat. Selbst wenn es
entspannend wirken würde, weiß jeder, der einmal nachdenkt, dass ein chemisches
Mittel zur Entspannung auf Dauer gesundheitsschädlich wirkt.
Das wird von den Werbestrategen natürlich nie gesagt – und erst recht nicht, dass es
süchtig macht. Stattdessen reiten Cowboys durch die Prärie und stecken sich am
Lagerfeuer eine an. Sie sollen darauf programmiert werden, dass Raucher
unabhängige Abenteurer sind.
Besonders intensiv wirken auch alle Kinofilme – und machen wir uns nichts vor, auch
hier beeinflusst die Zigarettenindustrie massiv. Was wünscht sich der zum Tode
Verurteilte? Eine allerletzte Zigarette. In Filmen geht es fast immer spannend zu.
Was hilft in kniffligen Situationen? Eine Zigarette! Nach dem Essen zieht man sich
zurück, um mit Genuss eine zu qualmen. Und nach dem Sex – zur Krönung eine
Zigarette im Bett!
Aber es sind nicht nur die Riesen-Werbetafeln, das Productplacing, die Werbespots,
Anzeigen, die auf uns einprasseln. Als wandelnde Lifassäulen betätigen sich auch
alle Raucher, die keine Gelegenheit auslassen, um sich über den tollen Geschmack
und den Genuss auszulassen. Auch die dümmsten Gründe sind offenbar erlaubt.
Kürzlich sagte ein Raucher zu mir „Lieber ein kurzes, genussvolles Leben…“.
Gerade Meinungsführer rauchen
Besonders irritierend ist für viele, dass auch viele Ärzte rauchen. Sie müssten es
doch gerade am besten wissen, was Rauchen der Gesundheit antut. Ist rauchen also
wirklich so schädlich? Kann doch also nicht sein.
Dabei ist es absolut nachvollziehbar, dass gerade Ärzte und Leute, die viel Stress
haben und Verantwortung tragen, zur Zigarette gegriffen haben. Schließlich wurde
ihnen doch ständig eingeflüstert, dass Rauchen angeblich Stress beseitigen soll. Das
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probiert man natürlich aus – und unterschätzt dabei leider total, dass Nikotin das
süchtig machendste Gift ist, das wir kennen. Oft genügen schon einige wenige
Zigaretten! So sitzen viele Topleute in der Raucherfalle und haben nun noch mehr
Stress.
Rauchen hilft angeblich auch gegen Langeweile
Eigentlich müsste man schon an seinem gesunden Menschenverstand zweifeln,
wenn man hört, dass dasselbe Mittel gegen Stress und gleichzeitig gegen
Langeweile helfen soll. Nichts zu tun? Stecken wir uns eine an – genießen und
lachen fröhlich. So hat es die Werbung dem Fernfahrer und allen anderen, die in
monotonen Berufen stecken, eingebläut. Aber wenn Sie mal einen Raucher eine
gewisse Zeit beobachten, stellen Sie fest, dass selbst das Anstecken der Zigarette
wie ein Automatismus unbewusst verläuft und das weitere Rauchen selbst erst recht.
Fragen Sie nach einer Party oder einem Kartenabend mal einen Raucher, wie viele
er sich angesteckt hat. Er wird es völlig unterschätzen.
So ist es kein Wunder: Nahezu jeder hat das Rauchen einmal probiert und über 60 %
der Bevölkerung werden einmal vom Nikotin abhängig.
Sie haben aber jetzt schon den ersten Schritt aus der Falle heraus gemacht. Ihnen ist
klar geworden, dass Ihnen ein „Rauchflüsterer“, ein „Anwalt des Rauchens“
eingepflanzt wurde. Sie sind den ununterbrochen lärmenden Werbetrommeln
ausgesetzt gewesen. Dagegen sind die Aufklärungskampagnen oder Aufkleber auf
den Schachteln ein Tropfen auf den heißen Stein, ein Witz.
Kein Wunder, dass auch Sie dem Dauerfeuer erlegen sind und einmal mit dem
Rauchen angefangen haben,
sei es aus Geselligkeit auf einer Party,
sei es, weil Sie zusätzlich dazu animiert wurden,
sei es aus Neugierde,
sei es, um nicht als Gesundheitsapostel und Spielverderber gesehen zu werden.
Aber Sie wussten zu wenig über das Nikotin und seine süchtig machende Wirkung.
Das holen wir jetzt nach.
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2. Wie wirkt Nikotin?
Nikotin ist eine Droge
Nikotin ist ein Gift und macht rascher süchtig also jede andere bekannte Droge.
Wenn Nikotin durch Rauch dem Körper zugeführt wird, baut der Körper das Nikotin
anschließend wieder ab. 50 % des Nikotins einer Zigarette wird schon nach einer
Stunde abgebaut, nach einer weiteren Stunde dann noch einmal 25 %.
Mit dem Abbau des Nikotins beginnen Entzugserscheinungen, zunächst sehr
schwach, dann zunehmend. Sie sind nicht besonders stark und äußern sich in einem
Gefühl der Leere, dass einem etwas fehlt. Zusätzlich wird man etwas nervös und ist
leichter reizbar.
Dieser Vorgang ist einem nicht bewusst und die Entzugserscheinungen sind
anfänglich bei gelegentlichem Rauchen sehr schwach.
Wenn man dann öfter raucht, gewöhnt sich der Körper an das Nikotin, das Verlangen
wird stärker. Der Körper lernt, dass die Zigarette das Gefühl der Leere füllt. So wird
aus den Entzugserscheinungen der Wunsch nach einer Zigarette.
Auch an den Rauch hat sich der Körper inzwischen gewöhnt und hält die Belastung
besser aus.
Uns ist dieser Prozess nicht bewusst. Wir sprechen davon, dass wir uns das
Rauchen „angewöhnt“ haben.
Wenn Sie inzwischen täglich rauchen, wird es ihnen jedoch schwer fallen, einen Tag
auszusetzen. Daran erkennen Sie, dass es sich nicht nur um eine Angewohnheit
handelt. Auf eine Angewohnheit, selbst wenn Sie Ihnen liebgeworden ist, können Sie
ohne weiteres einmal einen Tag oder sogar eine Woche verzichten. So werden Sie
morgens statt eines Brötchens durchaus auch mal einige Tage Obst essen können.
Sie können auch mal drei Tage auf den Kuchen am Nachmittag verzichten.
Sie werden feststellen, dass es mit dem Rauchen anders ist. Hier ist der Verzicht für
einen oder mehrere Tage echt hart. Sie müssen sich eingestehen, Sie sind süchtig
geworden!
Und Sie wissen: An dieser Sucht sind die Zigaretten schuld. Sie haben Ihren Körper
an das Nikotin gewöhnt, es wird wieder abgebaut, der Körper verlangt nach weiteren
Zigaretten.
Als Süchtiger können Sie die Droge nicht kontrollieren
Sicher haben Sie auch schon einmal versucht, weniger zu rauchen. Sie werden
jedoch gemerkt haben, dass es nicht leicht fällt, dass Sie ziemliche Willenkraft dafür
einsetzen müssen. Und das Fatale ist: Wenn Sie nun nach einer Zeit der Entbehrung
wieder rauchen, dann werden Sie die Erleichterung von der Leere umso mehr
genießen. Die wenigen Zigaretten, die Sie sich zugestehen, werden dadurch für Sie
immer wertvoller.
Eine zusätzliche schlechte Nachricht: Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper an das
Nikotin derart, dass die Zigaretten die Entzugserscheinungen nicht mehr vollständig
beseitigen können. Es bleibt etwas Leere übrig, etwas Unerfülltes. Das kann dann
der Einstieg zu zusätzlichen Drogen sein, insbesondere zum Alkohol. Nahezu jeder
Alkoholiker raucht.
Wir wurden gewarnt
Wenn wir die ersten Zigaretten im Leben rauchen, wirkt der inhalierte Rauch
abstoßend. Es schmeckt nicht und beißt in der Mundhöhle. Wir müssen husten, uns
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wird schwindelig, eventuell sogar schlecht. Die Schutzfunktionen des Körpers werden
in Alarm versetzt und warnen uns: Finger weg! Lass es sein!
Nahezu alle werden von Nikotin süchtig. Gelegenheitsraucher sind die absolute
Ausnahme
Wer die erste Zigarette widerlich findet, wem richtig schlecht wird, da sein Körper
allergisch reagiert, der ist für immer geheilt und lässt die Finger davon.
Manche probieren das Rauchen nie. So bleiben ca. 40 % von der Nikotinsucht
verschont.
Von den restlichen 60 % gibt es nur einen ganz geringen Prozentsatz echte
Gelegenheitsraucher. Und auch bei diesen Gelegenheitsrauchern muss man auf der
Hut sein. Es gehört zu der Sucht wie das Amen in der Kirche, dass man sich selbst
und andere belügt. Das gilt insbesondere für die Menge der konsumierten Droge. Es
gibt Raucher, die angeblich erst abends rauchen. Das wird sicherlich weitgehend so
sein. Wir wissen aber, dass das Warten hart ist und dass die abendlichen Zigaretten
besonders wertvoll werden.
Wenn Sie nicht zu den „glücklichen???“ Gelegenheitsrauchern gehören, müssen Sie
das hinnehmen. Man kann als Nikotinsüchtiger nicht zum Gelegenheitsraucher
werden.
Der Weg aus der Sucht
Wie befreit man sich nun von einer Sucht?
Indem man ganz und gar den Suchtstoff meidet. Also klipp und klar: Nie wieder eine
einzige Zigarette, nicht mal einen einzigen Zug!
Die gute Nachricht: Es ist ein Mythos, das es sehr schwer fällt, sich vom Rauchen zu
befreien.
Zunächst hat man Angst, den Hunger, die Leere nicht aushalten zu können. Das ist
auch der Grund dafür, dass viele noch nicht einmal einen Aufhörversuch
unternommen haben. Glücklicherweise ist es jedoch ähnlich leicht, von der Droge
loszukommen, wie von ihr süchtig zu werden. Es geht insbesondere um die ersten
drei Tage, die etwas schwerer fallen; nach drei Wochen ist die körperliche Sucht
ganz und gar verschwunden.
Neben den körperlichen Entzugserscheinungen wirkt jedoch noch der zusätzlich in
uns wirkende „Rauchflüsterer“. Er redet auf uns ein, dass Rauchen doch so toll ist
und dass wir doch lieber ein kurzes, intensives, genussvolles Leben anstreben
sollten als ein langes, asketisches Leben als Trübsalblaser und Gesundheitsapostel.
In Wirklichkeit sind jedoch all die angeblichen Vorteile des Rauchens eine Illusion.
Die Erleichterung, die wir spüren, wenn die Entzugserscheinungen verschwinden,
wird von uns umgedeutet. Wir sagen dann, Rauchen ist ein Genuss, entspannt,
bringt Spaß. Im folgenden Abschnitt werden wir diese Behauptung Punkt für Punkt
überprüfen.
Wenn Sie erkannt haben, dass Sie süchtig sind, wenn Sie später erkennen, dass alle
Vorteile nur eingebildet sind und wenn Sie sich dann klar machen werden, was Sie
als Nichtraucher alles gewinnen werden, dann haben Sie auch die Kraft, die ersten
Wochen zu überstehen und anschließend ein rauchfreies Leben zu führen.
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3. Die angeblichen Vorteile des Rauchens
Im folgenden setzen wir uns mit allen angeblichen Vorteilen des Rauchens
auseinander:
Zigaretten schmecken, sind ein geschmacklicher Genuss
Rauchen schmeckt überhaupt nicht. Ganz zu Anfang unserer Raucherkarriere wurde
uns schwindelig, haben wir gehustet.
Wir haben unseren Körper zwingen müssen, sich an den Rauch und den beißenden
Geschmack zu gewöhnen.
Keiner isst Tabak.
Der heiße Rauch ruiniert in Wirklichkeit unsere Geschmacksnerven und
verschlechtert damit drastisch unseren Geschmackssinn.
Wenn Raucher keine Zigaretten haben, dann würden sie jede andere Marke
rauchen.
Wenn nichts anderes da ist, werden sogar Kippen gesammelt und zur neuen
Zigarette gedreht.
Rauchen ist eine orale Befriedigung, erinnert an die natürliche Mutterbrust
Wir haben keine ständigen oralen Bedürfnisse mehr. Sonst müssten alle ständig
nuckeln oder mit einem Schnuller rumlaufen.
Wenn nur das orale Bedürfnis zu befriedigen ist, dann bräuchte man sich die
Zigarette doch nicht anzustecken! Also eine dumme Ausrede.
Hilft gegen Stress
Es ist ganz normal, wenn wir Lärm aushalten müssen, anstrengende Telefonate
führen. Auch ein geselliger Anlass kann aufregen.
Der Raucher ist in solchen Situationen aber immer zusätzlich angespannt, da er
schon nach wenigen Minuten an Entzugserscheinungen leidet. Und der
Intensivraucher leidet noch mehr, da die Entzugserscheinungen mit der Zeit nicht
mehr vom Rauchen ganz weggehen.
Ist eine Entspannungshilfe
Süchtige sind nie richtig entspannt. Durch die Entzugserscheinungen sind sie immer
nervös oder zumindest leicht angespannt. Deshalb rasten sie auch leichter aus.
Raucher können schwerer durchhalten als Nichtraucher. Sie sind bei Sitzungen und
bei allen Anlässen, bei denen nicht geraucht werden darf, ungeduldig, brauchen eine
Pause, können den anderen schon gar nicht mehr zuhören.
Sie können rauchfreie Anlässe nicht genießen. Selbst bei der Hochzeitsfeier der
eigenen Tochter in der Kirche denken Raucher: „Wann ist das endlich vorbei und ich
kann mir eine anstecken?“
Nach einem Kinobesuch zünden sich viele schon im Flur eine Zigarette an, sie
konnten den Film gar nicht entspannt zu Ende sehen.
Nur Nichtraucher können völlig entspannen.
Hilft gegen Langeweile
Nur der Moment des Anzündens der Zigarette verläuft bewusst. Hier muss man sich
konzentrieren, sonst steckt man noch den Filter an. Danach verläuft das Rauchen
völlig unbewusst neben der sonst ausgeübten anderen Beschäftigung.
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Haben Sie schon mal einen Raucher sagen hören: „Heute Abend bleib ich mal zu
Hause. Ich werde mich nicht langweilen, denn ich werde nichts machen als nur
rauchen und ich habe ja eine ganze Packung meiner wunderschönen Zigaretten.“
In Wirklichkeit ist es so, dass dem Raucher die Entzugserscheinungen nur umso
bewusster werden, wenn er unbeschäftigt ist.
Wenn der Raucher etwas Spannendes macht, kann es sein, dass er für mehrere
Stunden keine Entzugserscheinungen verspürt. So geht es zum Beispiel bei einer
Prüfung. Vor der Prüfung fragt sich der Raucher, wie er sie nur ohne Zigaretten
aushalten kann, während der Prüfung denkt er dann unter Umständen gar nicht ans
Rauchen.
Zigaretten liefern keine interessante Beschäftigung, sie rauben Energie und machen
apathisch.
Fördern die Konzentration
Der Raucher kann sich nicht so gut konzentrieren, da er durch die
Entzugserscheinungen abgelenkt wird. Wenn er nicht rauchen darf, kreisen die
Gedanken immer öfter ums Rauchen und werden dadurch angelenkt.
Das Nikotin verengt die Arterien und Venen, dadurch fehlt Sauerstoff, der
insbesondere vom Gehirn gebraucht wird, um gute Leistungen zu erbringen.
Wenn ein Problem zu lösen ist, verschwindet es nicht durch das Rauchen, es wird
durch die Entzugserscheinungen nur noch schlimmer.
In Wirklichkeit macht man sich selbst etwas vor, redet sich einen Nutzen nur ein. Man
bedient den Glauben an die Wirkung der Zigarette, um einen Grund für das dumme
Rauchen zu haben.
Ehemalige Raucher und Nichtraucher leiden nicht an Konzentrationsschwierigkeiten.
Fördert die Geselligkeit
Durch die vielen Rauchverbote werden Raucher notgedrungen zusammengedrängt.
Sie haben eine gemeinsame Schwäche, die Sucht und werden deshalb stigmatisiert
und führen sich geächtet.
Es handelt sich hierbei jedoch nicht um einen Vorteil der Zigarette, es handelt sich
um eine negative Begleiterscheinung. Die Raucher werden ausgegrenzt und sind
dann nur noch auf ihre süchtigen Leidensgenossen zurückgeworfen.
Wenn Sie diese Folgen des Raucher-Mobbing als Vorteil des Rauchens auffassen,
dann sehen Sie, wie Sie sich selbst belügen und die Wirklichkeit uminterpretieren.
Und eigentlich spüren Sie innerlich diesen Selbstbetrug – und das raubt Ihnen
langsam die Selbstachtung.
Der Nichtraucher kann sich überall hinsetzen, zu Rauchern und zu Nichtrauchern, die
inzwischen nahezu 2/3 der Bevölkerung ausmachen. Er hat damit ein viel größeres
Geselligkeitspotential als der Raucher.
Wenn man seine eigene Kontaktfähigkeit verbessern will, dann muss man Mut
entwickeln, sich überwinden und dann auf andere zugehen, ihnen Fragen stellen,
sich in ein Gespräch einmischen, einen Gesprächseinstieg finden.
Bei genauer Prüfung aller angeblichen Vorteile werden Sie feststellen, dass es sich
nur um von der Werbung eingehämmerte Illusionen handelt.
Kernpunkt ist immer wieder das Erleben der Entzugserscheinungen. Wenn diese
bedient werden, erleben Sie eine Entlastung. Um Ihr Selbstwertgefühl zu schützen,
wollen Sie jedoch diesen einfachen Mechanismus nicht wahrhaben. So interpretieren
Sie die Erleichterung der Entzugserscheinungen in Nutzen um und halten die Illusion
aufrecht.
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Ein Beispiel macht das deutlich:
Ihre Einstellung
die Situation
sie sagt zu
sich
Person A
Person B
rauchen macht gesellig
rauchen isoliert
Party, Sie stehen auf dem Balkon
mit zwei anderen bei –20 Grad
und rauchen
toll, jetzt kann ich mich
mit den beiden so richtig
gut unterhalten
Rauchen macht gesellig
Mist, da sind so viele
interessante Leute und
Gespräche und ich muss
hier mit diesen beiden
Langweilern stehen
Weil ich rauchen muss
Rauchen isoliert
So stabilisiert man seine ursprüngliche Auffassung. Die Realität wird jeweils ganz
anders wahrgenommen, geprägt durch unsere Einstellung und unser Bedürfnis,
unser Selbstwertgefühl zu fördern.
Wer hat nun recht? Natürlich B, denn ein Nichtraucher könnte sich zu den beiden auf
den Balkon stellen, wenn ihn das Gespräch wirklich interessieren würde.
Insgeheim werden alle Nichtraucher von den Rauchern bewundert. Eigentlich weiß
jeder Raucher von seiner Sucht. Er weiß insgeheim, dass er nicht wahrhaben will,
süchtig zu sein und dass er sich deshalb ständig belügt. Deshalb sind Raucher lieber
mit ähnlich schwachen Menschen zusammen. Sie haben dadurch weniger Kontakte
auf einer viel kleineren Kontaktbasis als die Nichtraucher.
4. Was Sie als Nichtraucher wiedergewinnen
Im vorigen Kapitel haben wir festgestellt: Rauchen bringt keinen Nutzen. Im
folgenden wird aufgeführt, was Sie alles Positives erreichen können, wenn Sie
aufhören zu rauchen:
Freiheit von einer Sucht
Eine Sucht versklavt. Über alle Dinge kann man frei entscheiden, eine Sucht zwingt
einen. Sie gewinnen Ihre Unabhängigkeit zurück. Sie müssen nicht mehr fragen, ob
Sie rauchen dürfen. Sie müssen sich nicht mehr im Restaurant, auf dem Flughafen
orientieren, wo sie denn noch rauchen können. Sie brauchen nicht mehr dem
Rauchflüsterer Folge leisten. Sie sind frei und selbstbestimmt.
Ihre Selbstachtung steigt
Der Süchtige verachtet sich selbst. Er weiß, dass er ein Dummkopf ist und seine
Gesundheit ruiniert, er fühlt sich schwach. Damit ist Schluss, wenn Sie aufhören.
Sie selbst und Ihre Kleidung stinken nicht mehr, Sie sehen besser aus.
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Früher mussten Sie fragen, ob Sie rauchen dürfen und bei einem gequälten „wenn
es denn sein muss“ – fühlt man sich klein und schäbig, damit ist Schluss.
Da Sie als Nichtraucher gesünder leben, verbessert sich Ihre Leistungsfähigkeit im
Sport und damit auch Ihr Interesse an sportlichen Aktivitäten.
Sie brauchen nicht mehr mit Scheuklappen herumzulaufen, wenn über Rauchen
gesprochen wird.
Und Sie müssen nicht mehr lügen, um zu rauchen (Ich gehe noch mal eine Runde
spazieren, in Wirklichkeit geht es darum, eine zu rauchen.)
Sie gewinnen soziale Anerkennung und Respekt
Sie riechen besser, nach einer Zahnreinigung bleiben nun Ihre Zähne viel heller, Sie
haben keine Nikotinfinger mehr.
Sie werden nicht mehr geoutet, in Sonderzonen oder –räume verdrängt.
Sie werden nicht mehr als lästiger Umweltverschmutzer wahrgenommen.
Rauchen wird heute bestenfalls als Krankheit angesehen. Raucher bekommen
jedoch zunehmend das Image eines süchtigen Junkies. Als Nichtraucher bekommen
Sie von allen Seiten Respekt.
Ihr Schritt zum Nichtraucher wird von allen begrüßt und bewundert, selbst die
Raucher in Ihrem Bekanntenkreis beneiden Sie insgeheim, dass Sie es geschafft
haben.
Sie können endlich wieder mitdiskutieren über die Themen „Gesundheit“ oder
„Umweltverschmutzung“. Als Raucher waren Sie bei solchen Themen eher eine
Witzfigur, deren Argumente nicht ernst genommen wurden.
Sie sparen eine Menge Geld
Eine Schachtel Zigaretten kostet etwa 4 €, das sind bei einer Schachtel täglich im
Monat 120 €, im Jahr 1.500 €. Wenn Sie mit 18 gestartet haben und bei einer
Lebenserwartung von 75 Jahren kostet Sie das Rauchen 85.500 €. Würden Sie das
Geld verzinslich anlegen, würde mit Zinsen ein Vermögen von ca. 250.000 €
entstehen.
Jeder Raucher weiß, das er eine Menge Geld zum Fenster hinauswirft. Deshalb geht
eigentlich auch kein Raucher davon aus, dass er sein Leben lang rauchen wird.
Denken Sie an all das Geld, das Sie bisher schon ausgegeben haben. Denken Sie
daran: Die nächste Zigarette verlangt wieder nach der nächsten. Je nach Ihrem
jetzigen Alter sparen Sie ca. 50.000 €, wenn Sie jetzt aufhören.
Das lächerlichste Argument ist: „Ich kann es mir leisten“. Es ist nie der wirkliche
Grund, sich etwas zu kaufen, dass man es sich leisten kann. Man würde es nie
kaufen, wenn man es nicht braucht.
Dieses Argument entlarvt den Selbstbetrug, mit dem Raucher immer wieder
versuchen, ihr irrationales Verhalten zu rechtfertigen.
Wir fragen doch bei allen anderen Sachen, die wir kaufen auch nach dem Preis/Leistungsverhältnis.
Sie haben solchen Selbstbetrug nicht mehr nötig und sparen eine Stange Geld.
Außerdem sparen Nichtraucher oft zusätzlich Geld im Vergleich zu Rauchern:
Lebensversicherungen geben Sondertarife, da das Todesrisiko geringer ist, auch
private Krankenversicherungen sind für Nichtraucher günstiger als für Raucher. Es ist
wohl nur eine Frage der Zeit, dass die Ersatzkassen auch Sondertarife geben dürfen.
Zynische Randbemerkung: Eigentlich müssten Rauchern eine Erstattung von der
Rentenversicherung bekommen, da ihre Lebenserwartung geringer ist und deshalb
die Rentenkassen weniger belastet werden. Da aber viele Raucher irgendwann zu
Vernunft kommen, wird es das nicht geben.
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Sie gewinnen Ihre Gesundheit zurück
Keine Angst, ich werde jetzt kein Horrorszenario aufziehen. Tatsache ist jedoch, dass
sich viele Raucher nicht wirklich darüber klar sind, wie gesundheitsschädlich
Rauchen wirklich ist. Sie wollen es nicht hören, nehmen entsprechende
Informationen nicht auf und verdrängen ihr Wissen. Sonst hätten sie schon lange
aufhören müssen.
Ich habe mal einen Film gesehen, in dem gezeigt wurde, wie die Luftröhre maltraitiert
wird, wenn der Rauch eindringt. Hunderte kleiner Flimmerhärchen sind
normalerweise aktiv, filtern den Staub aus der Luft und befördern die Partikel aus der
Luftröhre in den Rachenraum. Diese Härchen werden durch das Teer verklebt und
abgetötet. Ein Bild wie das Gefieder von Seevögeln bei einer Ölkatastrophe. Das tun
Raucher ihrem Körper an.
Können Sie sich vorstellen, dass der Arzt Ihnen sagt, „Wenn Sie weiter rauchen,
dann müssen wir Ihnen mehrere Zehen amputieren.“ Und dass es Raucher gibt, die
dann nicht aufhören. Es werden ihre Zehen amputiert und manchen später auch ihre
Beine!
Vor einer solchen Karriere bleiben Sie nun definitiv verschont. Natürlich konnten Sie
sich bisher nicht vorstellen, dass Ihnen so etwas einmal passieren könnte. Aber das
konnten diejenigen, von denen ich spreche, auch nicht.
Das gemeine am Lungenkrebs ist, dass man nicht weiß, welche Zigarette ihn letzten
Endes auslöst. Welches ist der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt? Stellen
Sie sich die Zigaretten wie eine Zündschnur zu einer Bombe vor. Vielleicht ist die
zweite Zigarette morgen Vormittag diejenige, die Ihren Lungenkrebs auslöst. Wenn
Sie jetzt aufhören, sind Sie das Damoklesschwert los, welches ständig über Ihnen
schwebt. Die Zündschnur ist abgeschnitten.
Gegen solche Szenarien ist es vielleicht eine Kleinigkeit, dass Sie als Nichtraucher
endlich ihren Raucherhusten los sind, Ihre angebliche chronische Erkältung oder
Bronchitis.
Sie brauchen auch keine teerhaltigen Stoffe mehr einzuatmen, die das Risiko eines
Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls drastisch erhöhen. Ein weiteres
Damoklesschwert, von dem Sie sich befreien.
Schon wenige Tage nachdem Sie mit dem Rauchen aufgehört haben, ist die
Erholung Ihres Körpers messbar. Die Flimmerhärchen regenerieren sich, die
Arterienverkalkung wird gestoppt. Insgesamt wird es jedoch sieben Jahre dauern, bis
sich Ihr Körper nahezu ganz wieder erholt hat.
Sie reduzieren große Gefahren
Es wird geschätzt, dass 44 % der Hausbrände von Zigaretten ausgelöst wurden.
Untersuchungen belegen, dass 20 % der Verkehrsunfälle mit dem Anstecken,
Rauchen oder Ausmachen von Zigaretten ursächlich zusammenhängen.
Sie gewinnen Ihre Lebensenergie zurück
Da die Verstopfung der Lungen, Arterien und Venen gestoppt wird, beginnt der
Körper, sich zu regenerieren. Sie erleben diese Gesundheitsverbesserung als
Ansteigen Ihrer Spannkraft, Steigerung Ihrer Lebensfreude, Zunahme von Initiative
und Tatendurst.
Das Rauchen entzog Ihrem Körper Sauerstoff, dadurch wurden Sie schlapp. Diese
Reserven stehen Ihnen jetzt zur Verfügung. Dadurch haben Sie jetzt mehr Spaß am
Sport und sind leistungsfähiger.
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Sie können wieder wirklich entspannen
Als Raucher leiden Sie immer unter den Entzugserscheinungen sobald sie keine
Zigarette rauchen, immer steigend, bis Sie sich wieder eine anstecken. Diese Leere
wird als Spannung erlebt. Als Nichtraucher sind Sie von diesen
Entzugserscheinungen befreit und können besser entspannen.
Der Raucher ist immer leicht beunruhigt wegen seiner Gesundheit und lauert auf
Risiken. Bei Schmerzen im Herzbereich oder in der Lunge wird diese Angst größer –
Krebs und Infarkt lauern.
Arztbesuche sind für Raucher ein zusätzliches Gräuel, da sie dessen Ermahnungen
vermeiden wollen und Angst vor einer schlimmen Diagnose haben.
Natürlich leben Sie auch als Nichtraucher nicht sorgenfrei. Aber die zusätzlichen
Sorgen des Rauchers bleiben Ihnen jetzt erspart.
5. Ihr Schritt zum Nichtraucher
Haben Sie sich überzeugt, dass alle angeblichen Vorteile des Rauchens in
Wirklichkeit nur Illusionen sind?
Können Sie sich eingestehen, dass Sie süchtig sind?
Ist Ihnen klar, dass der Süchtige Angst vor dem Entzug hat?
Können Sie nachvollziehen, dass Sie aus dieser Angst vor dem Entzug sich die
angeblichen Vorteile immer eingeredet haben?
Ist Ihnen klar, dass Sie - wenn es ums Rauchen geht - die Wirklichkeit verfälscht
wahrgenommen haben, um Ihr Selbstwertgefühl zu erhalten?
Haben Sie Ihre Scheuklappen erkannt, mit denen Sie die dramatischen Nachteile
des Rauchens bisher ausgeblendet haben?
Wenn Sie diese Anleitung bis zu diesem Punkt gelesen haben und alle 6 Fragen mit
„ja“ beantwortet haben, dann habe ich eine gute Nachricht für Sie:
Der Schritt zum Nichtraucher wird Ihnen leicht fallen!
Der körperliche Entzug vom Nikotin dauert nur wenige Tage, nach etwa drei Wochen
ist der Nikotinhunger ganz erloschen.
Aber: Der Mechanismus der Sucht startet sofort wieder nach nur einer Zigarette,
beim ersten Zug!
Deshalb ist weniger rauchen definitiv keine Lösung. Das Verlangen wird in der
Wartezeit immer größer, es ist eine Folter. Es gibt nur eines: Ganz aufhören!
Die Rückfallgefahr bannen
Eigentlich ist alles ganz einfach: Sie haben eine klare Überzeugung, fällen einen
Entschluss, nicht mehr zu rauchen – warum gibt es eine Rückfallgefahr?
Zunächst einmal können Sie leichtsinnig werden. Insbesondere wenn es Ihnen
besonders leicht fällt aufzuhören. Sie können dann meinen: „Na ja, ich kann mal
wieder eine rauchen, ich gewöhne es mir dann wieder ab.“ Zum einen wird es ihnen
das nächste Mal schwerer fallen, zum anderen haben Sie offensichtlich Ihre
Überzeugung geändert. Wenn Sie solche Gedanken haben, sollten Sie noch einmal
das Kapitel 3 lesen: Rauchen bringt keinen Nutzen!
Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass Sie nach einer längeren Zeit des
Nichtrauchens meinen, Sie könnten sich beweisen, dass Sie frei sind, indem Sie sich
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eine Zigarette anstecken. Tun Sie das nicht! Sie wird Ihnen zwar nicht schmecken,
aber das Nikotin wird den alten Suchkreislauf wiedererwecken.
Je länger Sie nikotinfrei leben, desto klarer ist, dass Sie das Zeug nicht mehr
brauchen. Da benötigen Sie keinen weiteren Beweis.
Es gibt noch weitere Klippen:
Die Macht der Gewohnheit: Sie werden morgens die erste Zigarette vermissen oder
die Verdauungszigarette. Aber hier handelt es sich wirklich um eine Umgewöhnung,
das Verlangen lässt mit der Zeit nach.
Lassen Sie auch ruhig zu, ans Rauchen zu denken. Sie werden auch vom Rauchen
träumen. Verbieten Sie sich das nicht, das funktioniert nicht. Sie können nicht an
etwas nicht denken.
Wenn Ihnen jemand eine Zigarette anbietet, kann es sein, dass Sie anfänglich aus
Gewohnheit annehmen. Peinlich, dass Sie in den alten Trott gefallen sind. Stecken
Sie sie nicht an, geben Sie zu, dass Sie gedankenlos waren.
Es kann auch sein, dass andere Raucher Sie auf die Probe stellen, sie verführen
wollen, Ihnen Rauch ins Gesicht blasen. Machen Sie ihnen keine Vorwürfe, sie sind
eigentlich zu bemitleiden. Sagen Sie, dass Sie froh sind, von dem Zeug frei zu sein
und verzichten Sie darauf, sie zu bekehren. Wenn andere sich wirklich dafür
interessieren, wie Sie mit dem Rauchen aufgehört haben, dann geben Sie bereitwillig
Antwort.
Durch die ständig weitertrommelnde Gehirnwäsche der Tabakindustrie oder durch
Diskussionen mit Rauchern können bei Ihnen Zweifel entstehen, ob Ihr Entschluss
richtig war, mit dem Rauchen aufzuhören. Gleiches gilt für kritische Situationen im
Leben. Da ist immer ein Raucher da, und er bietet Ihnen eine Zigarette an.
Widerstehen Sie, lesen Sie zur Festigung noch einmal die Kapitel 3 und 4.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Der richtige Zeitpunkt ist jetzt.
Jetzt sind alle Gedanken präsent, Sie sind innerlich überzeugt.
Es lohnt sch nicht, darauf zu warten, dass der Wunsch zu rauchen verschwindet. Es
ist eine Sucht, die Abhängigkeit von einer Droge nimmt zu, nicht ab.
Rauchen ist keine angeborene Schwäche, Millionen haben es geschafft und auch
Sie werden es schaffen. Sie haben nichts aufzugeben, starten Sie in Ihr
Nichtraucherleben mit einem Gefühl der Freude, denn alles wird jetzt besser.
Rauchen Sie jetzt Ihre letzte Zigarette. Versuchen Sie, den angeblichen Geschmack
zu finden, es schmeckt nicht. Nehmen Sie ein Kleenex und verwenden Sie es als
zusätzlichen Filter. Sie sehen, welch Dreck noch in Ihre Lunge gerät. Drücken Sie
diese letzte Zigarette aus.
Jetzt sind Sie Nichtraucher.
Tipps Für die ersten Tage
Verzichten Sie auf jeden Ersatz, insbesondere Nikotinpflaster, denn damit wird die
Sucht aufrechterhalten. Für etwas, das keinen Nutzen brachte, braucht man keinen
Ersatz.
Gehen Sie auf Parties, Feiern. Sie brauchen keine Orte meiden, an denen geraucht
wird. Jeder Erfolg macht Sie stärker.
Vernichten Sie alle restlichen Zigaretten. Halten Sie sich keinerlei „eiserne“
Reserven, auch nicht für Gäste. Die Erfahrung hat gezeigt: Wenn man schwach wird,
vergeht der schwache Moment oft, bevor man sich extra neue Zigaretten kauft.
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Eine Sucht kann man nicht mit kontrolliertem Konsum in den Griff kriegen. Der
einzige Weg besteht darin, die Droge Tag für Tag zu meiden. Vergessen Sie nicht:
Dadurch verlieren Sie nichts, Sie gewinnen nur: Freiheit, Selbstachtung, Gesundheit,
Anerkennung.
Viel Erfolg!
Ihr Dr. Fred Anton
P. S.: Der Start
Eine Analogie mag Ihnen zum Schluss Ihren Weg verdeutlichen:
Vergleichen Sie Ihren Weg zum Nichtraucher mit dem Start eines Flugzeuges.
Zunächst müssen Sie eine gute Startbahn haben.
Dann müssen Sie Vollgas geben und alles aus den Motoren herausholen, was drin
ist.
Daraufhin müssen Sie Geduld haben. Die Maschine wird schneller und schneller –
und hebt schließlich ab ohne dass Sie den Steuerknüppel bewegen. Die
Aerodynamik der Tragflächen zieht sie nach oben. Ein Gefühl der Freiheit breitet sich
aus.
Beim Weg zum Nichtraucher geht es zunächst darum, den richtigen Weg, die
geeignete Startbahn zu finden.
Ungeeignete Therapeuten, Ärzte, Apotheker suggerieren, dass man auch weniger
rauchen kann oder sich durch Nikotinpflaster etc. den Weg erleichtern kann. Das ist
alles falsch. Wenn Sie weniger rauchen, werden die wenigen Zigaretten für Sie umso
wertvoller sein. Nikotinpflaster stabilisieren die Nikotinabhängigkeit. Der einzige Weg
besteht darin, absolut nikotinfrei zu leben. Im Kapitel 2 wurde das ausführlich
begründet.
Ihr Motor, Ihre Starthilfe ist Ihr Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören. Sie haben
erfahren, dass die Entzugserscheinungen schwach sind, dass Rauchen keine
Vorteile bringt und dass Sie als Nichtraucher ein besseres Leben führen werden.
Jetzt können Sie Vollgas geben. Ihr Start dauert drei Wochen. Langsam rollen Sie
mit Schwierigkeiten los. Dann bauen Sie Geschwindigkeit auf, das Leben ohne
Zigaretten wird leichter. Sie spüren Gegenwind und Böen – überstehen die ersten
Parties ohne Zigaretten. Dann werden Sie das Gefühl der Freiheit erleben.
Genießen Sie es in vollen Zügen. Sie haben es sich verdient.
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