Therapeutisches Drug Monitoring von Psychopharmaka Neurochemisches Labor Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsmedizin Mainz Untere Zahlbacher Str. 8 Fax: 06131/17-6789 D-55131 MAINZ NAME: VORNAME: Geb: Medikament(e): Diagnose: Dosis: EINSENDER (Stempel mit Fax-Nr. für die Befundmitteilung): • stationär • ambulant • privat Seit wann: • Nichtraucher • Raucher (mäßig, < 10 Zig/Tag) • Raucher (stark, > 10 Zig/Tag) Letzte Einnahme: Begleitmedikamente (bitte alle angeben, psychiatrische und nicht psychiatrische Medikation) ........................................................................................................................................... ........................................................................................................................................... Anforderung (bitte vollständig ausfüllen und Hinweise auf Seite 2 beachten) BLUTENTNAHME nüchtern, mind. 12 Stunden nach der letzten Medikamenteneinnahme, 5 bis 10 ml Vollblut in SerumMonovette, weiß (gewünschte Bestimmung ankreuzen) Antidepressiva • Mirtazapin (MIR, 30-80 ng/ml) • Clozapin (CLZ, 350-600 ng/ml) • Haloperidol (HAL 1-10 ng/ml) • Amitriptylin (AMI, 80-200 ng/ml)* • Paroxetin (PAROX, 30-60 ng/ml) • Citalopram (CIT, 50-110 ng/ml) • Sertralin (SER, 10-150 ng/ml) • Olanzapin (OLZ, 20-80 ng/ml) • Clomipramin (CI, 230-450 ng/ml)* • Venlafaxin (VEN, 100-400 ng/ml)* • Paliperidon (Pali, 20-60 ng/ml) • Doxepin (DOX, 50-150 ng/ml)* • Nortriptylin (NOR, 70-170 ng/ml) • Quetiapin (QUE, 100-500 ng/ml) Antipsychotika • Duloxetin (DLX, 30-120 ng/ml) • Risperidon (RIS, 20-60 ng/ml)* • Escitalopram (ESC, 15-80 ng/ml) • Amisulprid (AMS, 100-320 ng/ml) • Ziprasidon (ZIP, 50-200 ng/ml) • Fluvoxamin (FLV, 60-230 ng/ml) • Aripiprazol (ARI 150-500 ng/ml) • ................................................... • Fluoxetin (FLUOX, 120-500 ng/ml)* * Summe Muttersubstanz plus pharmakologisch aktiver Metabolit (Zutreffendes bitte ankreuzen, siehe auch Hinweise für Einsender) GRUND DER ANFORDERUNG SCHWEREGRAD DER • Ersteinstellung ERKRANKUNG (nach CGI) • Dosisänderung • Umstellung der Medikation • Nichtansprechen • Compliance-Kontrolle • Verlaufskontrolle • Nebenwirkung (bitte unten spezifizieren) • Sonderuntersuchung: …………………….. • anderer Grund: …………………………….. • nicht beurteilbar • nicht krank • Grenzfall • leicht krank • mäßig krank • deutlich krank • schwer krank • extrem schwer krank NEBENWIRKUNGEN (nach UKU): • keine • leicht THERAPIE-EFFEKT§ (nach CGI) • sehr viel besser • viel besser • wenig besser • unverändert • etwas schlechter • viel schlechter • sehr viel schlechter • nicht beurteilbar §seit Beginn der Behandlung • mittel • schwer • Schläfrigkeit/Sedierung • Spannung/innere Unruhe • Akkomodationsstörungen • Hauterscheinungen • Speichelfluss (erhöht/verringert) • Polydipsie • EPS-Nebenwirkungen (Dystonie/Rigidität/Hypokinese/Akinese) • Tremor • Akathisie • kardiovaskuläre Störung (orthostatische Dysregulation/Tachykardie) • gastrointestinale Störungen (Übelkeit/Erbrechen/Nausea/Diarrhoe/Obstipation) • Gewichtszunahme • urogenitale Störungen (Miktionsstörung/sexuelle Dysfunktion/Polyurie)• andere Nebenwirkung (bitte spez.) Zusammenhang mit dem zu analysierenden Medikament: • wahrscheinlich • möglich • unwahrscheinlich Datum Behandelnde/r ERGEBNISSE (ng/ ml) und BEURTEILUNG ..……. ng/ml Blutspiegel: Empfehlung: Datum Arzt/ Ärztin ..……. ng/ml Summe: ..………… ng/ml • im therapeutisch üblichen Bereich • zu niedrig • zu hoch Dosis • beibehalten • erhöhen • reduzieren Unterschrift (Labor) Therapeutisches Drug Monitoring von Psychopharmaka Hinweise für Einsender GRUND DER ANFORDERUNG: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) ist ein Verfahren, welches die Effizienz der Pharmakotherapie steigern und das Risiko das Auftretens von Nebenwirkungen mindern kann. Dies gilt auch für Psychopharmaka. TDM ist bei Behandlung mit Lithium streng indiziert. Für andere Psychopharmaka ist TDM bislang noch keine vorgeschriebene Routineuntersuchung. Es ist beispielsweise bei einer Ersteinstellung auf ein Antidepressivum oder Antipsychotikum nur dann sinnvoll, wenn es einen nachgewiesenen Zielbereich gibt, den sogenannten orientierenden therapeutischen Bereich, meist unter der Bezeichnung therapeutisches Fenster bekannt. Häufiger als die Routineuntersuchung ist die fallbezogene Indikation für eine Blutspiegeluntersuchung. Typische Indikationen sind: Verdacht auf Nichteinnahme der verordneten Medikamente kein oder ungenügendes Ansprechen trotz klinisch üblicher Dosis Ausgeprägte Nebenwirkungen trotz klinisch üblicher Dosis Kombinationsbehandlungen mit Medikamenten mit bekanntem Interaktionspotenzial (http://www.psiac.de) Symptomverschlechterung unter Erhaltungsdosis Bekannte pharmakogenetische Besonderheiten Kinder und Jugendliche Alterspatienten Forensische Indikation BLUTENTNAHME: Blut wird nach Einstellung auf eine stabile Dosis (steady state, in der Regel nach einer Woche erreicht) am Morgen vor der ersten Tagesdosis entnommen. Es sollten 5 bis 10 ml Vollblut in Monovetten, weiß, zur Herstellung von Serum verwendet werden. EDTA-Plasma kann ebenfalls eingeschickt werden. LAGERUNG UND VERSAND: Die Serum- oder Plasma-Proben können bei Bedarf dunkel und im Kühlschrank (4o C) für 24 Stunden gelagert werden. Versand (normaler Postversand) innerhalb von zwei Tagen ist ohne Kühlung möglich. [Ausnahmen sind Olanzapin und Bupropion. Olanzapin kann innerhalb eines Tages ohne Kühlung verschickt werden, Bupropion muss sofort nach der Serum- bzw. Plasmaherstellung eingefroren werden (-20°C). Versandt auf Trockeneis.] Proben, die erst nach 24h versendet werden können, müssen abzentrifugiert werden. Hierfür wird das Blut ohne oder mit Zusatz von Antikoagulantien (kein Trenngel) zur Herstellung von Serum bzw. Plasma 10 min bei ca. 4000 U/min zentrifugiert anschließend umpipettiert und bei ca. -20°C eingefroren und auf Trockeneis versendet. Die Proben in Behältern für diagnostische Proben versenden, die DIN EN 829 erfüllen. Geeignet sind z.B. Materialien der Firma Sarstedt: 13 ml-Gefäße, Best.-Nr. 55.518 mit Deckeln, Best.-Nr. 65.793 für die Serumbzw. Plasmaprobe und Boxen mit Schutzgefäßen für den Versand biologischer Stoffe nach UN 3373, Kategorie B, (ungekühlt): T-Box, Best. Nr. 95.900, Schutzgefäß mit Saugeinlage, Best. Nr. 78.892, Schraubverschluss für Schutzgefäß, Best. Nr. 65.676). Die Verantwortung für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften für den Versand von potentiell infektiösem Material (BundesgesetzblGesundheitsforsch-Gesundheitsschutz 2001;44:823-828) liegt beim Absender. Der Probe ist der Anforderungsschein beizufügen. Der Probe ist der Anforderungsschein beizufügen. ANALYSE: Die Serum- oder Plasmaspiegel werden per Hochdruckflüssigkeitschromatographie mit Säulenschaltung analysiert. Die Qualität der Messungen wird nach Richtlinien der Bundesärztekammer (RiLiBÄK) durch interne und externe Kontrollen (Ringversuche) sichergestellt. BEGLEITMEDIKAMENTE UND PSYCHOPATHOLOGIE: Für die möglichst sichere Analyse im Labor und die Bewertung des Ergebnisses sind Angaben zu Begleitmedikamenten, Schweregrad der Erkrankung, Therapieeffekt und Nebenwirkungen erforderlich. Sie werden im Anforderungsschein in Anlehnung an etablierte Verfahren abgefragt. NEBENWIRKUNGEN (nach UKU) und SCHWEREGRAD DER ERKRANKUNG (nach Clinical Global Impressions, CGI) sollten möglichst für die vorausgehende Behandlungswoche angegeben werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollte der Tag der Blutentnahme erfasst werden. Der THERAPIE-EFFEKT (nach CGI) bezieht sich auf den Beginn der medikamentösen Behandlung. BEFUNDMITTEILUNG: Die im Labor erzielten Ergebnisse werden im Kontext mit den im Anforderungsschein eingetragenen Angaben nach Stand des Wissens kommentiert. Die Empfehlung hat allerdings nur orientierenden Wert. LITERATUR: C. Hiemke, P. Baumann, N. Bergemann et al.; AGNP Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Psychiatry: Update 2011; Pharmacopsychiatry 2011; 44: 195–235 Englisch: (https://www.thieme-connect.de/ejournals/pdf/10.1055/s-0031-1286287.pdf) Deutsch: http://www.ppt-online.de/fileadmin/ppt/download/AGNP-Konsensus-Leitlinien_Update_2011.pdf Mainz 29.04.2013 Prof. Dr. Christoph Hiemke, Leiter des Neurochemischen Labors (Tel. 06131-17-7131) Apothekerinnen Gudrun Hefner, Kathrin Laib (Tel. 06131-17 67 88 oder 06131-17 70 10)