Automatisierte Bestimmung eines kleinen Blutbildes

Werbung
http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/b/Blutbild_klein.htm
Hier: http://www.onmeda.de/behandlung/kleines_blutbild.html gab es dies:
Kleines Blutbild
Veröffentlicht von: Dr. med. Fabian Weiland (24. Juli 2013)
Allgemeines
Bei einer ausführlichen ärztlichen Untersuchung, bei Verdacht auf Infektionen oder
Blutbildungsstörungen und vor operativen Eingriffen macht der Arzt in der Regel ein
Blutbild. Es gibt zwei Arten, um die Blutzusammensetzung zu untersuchen: ein kleines
Blutbild und ein Differentialblutbild. Beide Untersuchungen zusammen ergeben das große
Blutbild.
Ein kleines Blutbild umfasst die Untersuchung der im Blut vorhandenen Konzentrationen von
1. Blutzellen:
o rote Blutkörperchen (Erythrozyten) und Retikulozyten (Vorstufe der
Erythrozyten)
o weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
o Blutplättchen (Thrombozyten)
2. Hämoglobin (Blutfarbstoff)
3. Hämatokrit (Anteil der Blutzellen am Gesamtblut)
Normalwerte
Blutbestandteile
Männer
Frauen
Erythrozyten
4,3-5,6 Mio./µl
Retikulozyten
3-18/1.000 Erythrozyten 3-18/1.000 Erythrozyten
Leukozyten
3.800-10.500/µl
Thrombozyten 140.000-345.000/µl
4,0-5,4 Mio./µl
3.800-10.500/µl
140.000-345.000/µl
Hämoglobin
13-17g/dl
12-16g/dl
Hämatokrit
40-54%
37-47%
Ein kleines Blutbild kann der Arzt aus wenigen Millilitern Vollblut erstellen. Abweichende
Werte können zum Beispiel ein Hinweis auf Infektionen oder Blutbildungsstörungen sein.
Der Arzt fordert ein kleines Blutbild daher bei Verdacht auf diese Erkrankungen an. Auch vor
1
Operationen ist diese Blutuntersuchung sinnvoll, um eventuell abweichende Werte frühzeitig
zu erkennen und entsprechend darauf reagieren zu können.
Fakten über das kleine Blutbild
Ein kleines Blutbild gibt Auskunft über die Zusammensetzung des Blutes.
Es gibt zwei Arten, um die Blutzusammensetzung zu untersuchen: ein kleines Blutbild und
ein Differentialblutbild. Beide Untersuchungen zusammen ergeben das große Blutbild.
Ein kleines Blutbild liefert einen Überblick über die Blutzellen, also die Anzahl der weißen
und roten Blutkörperchen (Leukozyten und Erythrozyten) sowie der Blutplättchen
(Thrombozyten). Beim Differentialblutbild kann man zusätzlich die Unterarten der weißen
Blutkörperchen differenzieren.
Neben den Blutzellen analysiert das kleine Blutbild außerdem den Blutfarbstoff
(Hämoglobin) und den Anteil der Blutzellen am Gesamtblut (Hämokrit).
Für ein kleines Blutbild benötigt der Arzt nur wenige Milliliter Blut.
Anhand der Blutwerte kann der Arzt auf bestimmte Erkrankungen schließen – diese
verursachen Veränderungen wie zu hohe oder zu niedrige Blutwerte.
Abweichende Werte können zum Beispiel ein Hinweis auf Infektionen oder
Blutbildungsstörungen sein.
Auch vor Operationen ist diese Blutuntersuchung sinnvoll, um eventuell abweichende Werte
frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf reagieren zu können.
Der Hämatokrit-Wert beschreibt den Anteil der Blutzellen am Gesamtblut, also das
Verhältnis von festen zu flüssigen Blutbestandteilen. Der Wert sagt somit etwas über die
Fließeigenschaften des Bluts aus.
Je höher der Hämatokrit-Wert, desto \"dicker\" das Blut – dies verschlechtert die
Fließeigenschaft. Wenn das Blut zu \"dick\" ist, können sich leicht Blutgerinnsel bilden.
Ein kleines Blutbild liefert außerdem Informaionen über die Menge an roten
Blutkörperchen (Erythrozyten) und damit verbunden über die Sauerstoffversorgung des
Körpers: Die roten Blutkörperchen verteilen den Sauerstoff im Körper.
Ein erhöhter Wert von roten Blutkörperchen deutet meist auf einen Sauerstoffmangel hin.
Im Blut sind dann mehr rote Blutkörperchen vorhanden, um den Sauerstoffmangel
auszugleichen.
Die Ursache des Sauerstoffmangels kann ganz natürlicher Art sein; beispielsweise bei einem
Aufenthalt im Hochgebirge, da die Luft dort weniger Sauerstoff enthält.
2
Aber auch Erkrankungen, zum Beispiel Lungen- und Herzkrankheiten, können die
Sauerstoffversorgung des Körpers verschlechtern, was den Erythrozyten-Wert ebenfalls
ansteigen lässt.
Von einer Blutarmut (Anämie) spricht man, wenn die Zahl der roten Blutkörperchen
(Erythrozyten) erniedrigt ist.
Es gibt zwei Hauptursachen für Blutarmut: Anämie aufgrund von Blutverlust, z.B. nach
Operationen, bei stark blutenden Wunden oder Ähnlichem ...
... oder Anämie aufgrund einer verminderten Produktion roter Blutkörperchen, z.B., wenn
die Eisenaufnahme gestört ist ...
... oder bei dauerhaften Blutverlusten, z.B. bei entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen
(wie Morbus Crohn).
Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) schützen den Körper vor Krankheiten und
Krankheitserregern. Ein erhöhter Leukozytenwert kann auf eine akute Infektion, ausgelöst
durch Bakterien, Pilze oder Parasiten, hindeuten.
Aber auch akute Vergiftungen, Blutungen, Allergien, Schockzustände und Leukämie
(Blutkrebs) können dahinterstecken.
Ein kleines Blutbild gibt außerdem Auskunft über verschiedene Hämoglobin-Werte. Der
eisenhaltige Blutfarbstoff Hämoglobin (Kurzform: Hb) ist für die Bindung von Sauerstoff
und Kohlendioxid im Blut zuständig.
Ein stark erhöhter Hb-Wert kann bei einem Aufenthalt in großen Höhen, aber auch bei einer
Vermehrung der roten Blutkörperchen (Polyglobulie), bei Gehirntumoren, einem
Schlaganfall oder einer Gehirnhautentzündung auftreten.
Ein verminderter Hb-Wert ist in den meisten Fällen Anzeichen einer Eisenmangelanämie.
Aber auch bei entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder
verschiedenen Nierenerkrankungen kann der Hb-Wert erniedrigt sein.
Die Blutplättchen (Thrombozyten) sind wichtig für die Blutgerinnung, weswegen stark
veränderte Thrombozyten-Werte ein Hinweis auf eine gestörte Blutgerinnung sind.
Eine vermehrte Thrombozytenanzahl im Blut kann nach schweren Infektionen sowie bei
Krebserkrankungen auftreten.
Auch Operationen und Verletzungen, die mit einem großen Blutverlust einhergehen,
können eine Erhöhung der Thrombozytenzahl nach sich ziehen.
Eine verminderte Thrombozytenanzahl kann auf Vitamin-B12-Mangel oder FolsäureMangel hinweisen oder durch Strahlenschädigung beziehungsweise Medikamente
ausgelöst werden.
3
Auch ein erhöhter Thrombozytenverbrauch, beispielsweise nach Infektionen, Allergien,
bei Milzvergrößerung oder unkontrollierter Blutgerinnung, ist eine mögliche Ursache,
wenn zu wenig Thrombozyten im Blut vorhanden sind.
Ergibt ein kleines Blutbild zu hohe oder zu niedrige Blutwerte, kann der Arzt so auf
entsprechende Erkrankungen schließen, die diese Veränderung verursachen. Eine
vermehrte Leukozytenanzahl ist zum Beispiel meist ein Anzeichen einer akuten Infektion mit
Bakterien, Pilzen oder Parasiten. Weitere Ursachen können jedoch auch Blutungen, Allergien
und Leukämie (Blutkrebs) sein.
Von einer Anämie (Blutarmut) spricht man, wenn die Zahl der Erythrozyten, also der roten
Blutkörperchen, erniedrigt ist. Eine Blutarmut kann verschiedene Ursachen haben. Sie tritt
zum Beispiel auf, wenn zu wenig rote Blutkörperchen gebildet werden, etwa durch einen
Mangel an Eisen, Vitamin B 12 oder Folsäure, die der Körper braucht, um Erythrozyten
herzustellen. Insbesondere die adäquate Eisenaufnahme (Eisenmangelanämie) ist häufig
gestört, sei es durch falsche Ernährung oder Störungen der Eisenaufnahme im Darm.
Normalwerte
Blutbestandteile
Männer
Frauen
Erythrozyten
4,3-5,6 Mio./µl
Retikulozyten
3-18/1.000 Erythrozyten 3-18/1.000 Erythrozyten
Leukozyten
3.800-10.500/µl
Thrombozyten 140.000-345.000/µl
4,0-5,4 Mio./µl
3.800-10.500/µl
140.000-345.000/µl
Hämoglobin
13-17g/dl
12-16g/dl
Hämatokrit
40-54%
37-47%
Bedeutung der einzelnen Werte
Hämatokrit
Der Hämatokrit-Wert ist der Anteil der Blutzellen am Gesamtblut, also das Verhältnis von
festen zu flüssigen Blutbestandteilen. Der Hämatokrit-Wert sagt etwas über die
Fließeigenschaften des Bluts aus. Dabei gilt: Je höher der Hämatokrit, desto "dicker" das
Blut, was die Fließeigenschaft verschlechtert. Ein kleines Blutbild kann dem Arzt damit
Hinweise darauf geben, ob das Blut zu "dick" ist – dann können sich leicht Blutgerinnsel
bilden.
Die Normalwerte des Hämatokrits sind stark alters- sowie geschlechtsgebunden und hängen
von der Menge der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ab, da die Erythrozyten den größten
4
Anteil der Blutzellen ausmachen. Wenn der Arzt ein kleines Blutbild auswertet, ist es daher
wichtig, dass er diese Faktoren berücksichtigt.
Erythrozyten (rote Blutkörperchen) beziehungsweise Retikulozyten
Ein kleines Blutbild gibt außerdem Auskunft über die Menge an roten Blutkörperchen
(Erythrozyten) und damit verbunden über die Sauerstoffversorgung des Körpers.
Die Erythrozyten enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, der für die Sauerstoff- und
Kohlendioxidbindung an die roten Blutkörperchen zuständig ist. Das Hämoglobin bindet den
eingeatmeten Sauerstoff in den roten Blutkörperchen. Die Erythrozyten können ihn dadurch
im Körper verteilen. Somit hängt die Sauerstoffversorgung des Körpers stark von der Anzahl
der vorhandenen roten Blutkörperchen ab. Umgekehrt beeinflusst auch die
Sauerstoffversorgung die Konzentration der Erythrozyten: Gelangt wenig Sauerstoff in den
Körper, bildet dieser vermehrt rote Blutkörperchen, damit mehr Sauerstoff transportiert
werden kann.
Erythrozyten
Die Erythrozyten werden beim Erwachsenen im roten Knochenmark gebildet und durchlaufen
auf ihrem Weg zum "reifen" Erythrozyten mehrere Entwicklungsstadien. Neben den
"fertigen" Erythrozyten ist deren letzte Vorstufe ebenfalls im Blut nachweisbar – die
Retikulozyten. Ergibt ein kleines Blutbild, dass viele Retikulozyten im Blut vorhanden sind,
bedeutet dies, dass der Körper aktuell viele Erythrozyten neu bildet.
5


Erhöhter Erythrozyten-Wert (Polyglobulie): Eine Erhöhung des ErythrozytenWerts ist meist auf Sauerstoffmangel zurückzuführen. Bei Sauerstoffmangel bildet
der Körper vermehrt ein Hormon, das sogenannte Erythropoetin. Dieses regt das rote
Knochenmark an, damit es neue Erythrozyten bildet. Der erhöhte Anteil an
Erythrozyten soll hierbei den Sauerstoffmangel ausgleichen. Die Ursache des
Sauerstoffmangels kann ganz natürlicher Art sein; beispielsweise erhöht sich der
Erythrozytenwert bei einem Aufenthalt im Hochgebirge, da die Luft dort weniger
Sauerstoff enthält. Aber auch Erkrankungen, zum Beispiel Lungen- und
Herzkrankheiten, können die Sauerstoffversorgung des Körpers verschlechtern, was
den Erythrozyten-Wert ebenfalls ansteigen lässt. Eine sogenannte Pseudopolyglobulie
liegt dann vor, wenn aufgrund großer Flüssigkeitsverluste, wie beispielsweise bei
starkem Durchfall oder Erbrechen, der prozentuale Anteil der Erythrozyten im Blut
gestiegen ist. Die tatsächliche Anzahl der Erythrozyten ändert sich hierbei nicht.
Verminderter Erythrozyten-Wert (Anämie, Blutarmut): Es gibt zwei
Hauptursachen für Blutarmut (Anämie):
o Anämie aufgrund von Blutverlust: nach Operationen, bei stark blutenden
Wunden oder Ähnlichem
o Anämie aufgrund verminderter Erythrozytenproduktion: Der Körper
benötigt zur Herstellung von Erythrozyten Stoffe wie Eisen, Vitamin B 12 und
Folsäure, welche dem Körper in kleinen Mengen durch die Nahrung zugeführt
werden müssen. Insbesondere die Eisenaufnahme (Eisenmangelanämie) ist
häufig gestört, sei es durch falsche Ernährung oder Störungen der
Eisenaufnahme im Darm. Auch bei dauerhaften Blutverlusten, zum Beispiel
bei entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen (wie Morbus Crohn) benötigt
der Körper vermehrt Eisen, um die "verloren gegangenen" Erythrozyten zu
ersetzen. Ebenso ist während der Schwangerschaft und der Stillzeit der
Eisenbedarf der Mutter erhöht.
Hämoglobin (roter Blutfarbstoff)
Ein kleines Blutbild gibt Auskunft über verschiedene Hämoglobin-Werte. Der eisenhaltige
Blutfarbstoff Hämoglobin (Kurzform: Hb) ist für die Bindung von Sauerstoff und
Kohlendioxid im Blut zuständig. Bei der Hb-Bestimmung lässt sich einerseits das gesamte im
Blut vorhandene Hämoglobin (=HbE) oder nur das an die roten Blutkörperchen
(Erythrozyten) gebundene Hämoglobin (=MCH) angeben. Der Hämoglobin-Wert, den ein
kleines Blutbild ergibt, eignet sich – insbesondere in Verbindung mit dem ErythrozytenWert–, um die Ursachen einer Blutarmut (Anämie) festzustellen.


Erhöhter Hämoglobin-Wert: Ein stark erhöhter Hb-Wert kann bei einer Vermehrung
der roten Blutkörperchen (Polyglobulie), bei Gehirntumoren, einem Schlaganfall oder
einer Gehirnhautentzündung auftreten, aber auch bei einem Aufenthalt in großen
Höhen.
Verminderter Hämoglobin-Wert (Anämie, Blutarmut): Ein verminderter Hb-Wert
ist in den meisten Fällen Anzeichen einer Eisenmangelanämie. Aber auch bei
entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder verschiedenen
Nierenerkrankungen kann der Hb-Wert erniedrigt sein. Ein kleines Blutbild ist daher
bei der Diagnose dieser Erkrankungen nützlich.
Leukozyten (weiße Blutkörperchen)
6
Ein kleines Blutbild gibt Auskunft über den Zustand des körpereigenen Abwehrsystems:
Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), von denen es verschiedene Unterarten gibt, spielen
eine große Rolle bei der Abwehrfunktion des Körpers. Als "Gesundheitspolizei" schützen sie
den Körper vor Krankheiten und Krankheitserregern. Sie folgen dem Blutstrom und können
die Blutbahn verlassen, um im Gewebe ihre Abwehrfunktion zu entfalten. Der LeukozytenWert sagt etwas über mögliche Entzündungen oder Infektionen des Körpers aus. Weist ein
kleines Blutbild einen stark veränderten Leukozyten-Wert aus, so erstellt der Arzt zur
weiteren Diagnose noch ein Differentialblutbild.


Erhöhte Leukozytenanzahl (Leukozytose): Eine vermehrte Leukozytenanzahl kann
auf viele Ursachen hinweisen. Zumeist ist sie Anzeichen einer akuten Infektion,
ausgelöst durch Bakterien, Pilze oder Parasiten. Weitere Ursachen können jedoch auch
sein: akute Vergiftungen, Blutungen, Allergien, Schockzustände und Leukämie
(Blutkrebs).
Verminderte Leukozytenanzahl (Leukopenie): Ist die Leukozytenanzahl stark
erniedrigt, so ist dies in den meisten Fällen ein Hinweis auf eine Virusinfektion. Auch
Krankheiten wie Malaria oder Typhus können die Ursache einer verminderten
Leukozytenanzahl sein. Ein kleines Blutbild kann hier einen ersten Hinweis auf die
Diagnose geben. Eine verminderte Leukozytenanzahl kann auch infolge einer
Schädigung des Knochenmarks auftreten, etwa durch eine Bestrahlung oder
medikamentösen Behandlung (z.B. mit Krebsmedikamenten). Zudem kann eine
Überfunktion der Milz (Hyperspleniesyndrom) die Ursache einer niedrigen
Leukozytenanzahl sein.
Thrombozyten (Blutplättchen)
Ein kleines Blutbild erfasst außerdem die Blutplättchen (Thrombozyten). Sie sind wichtig für
die Blutgerinnung, weswegen stark veränderte Thrombozyten-Werte ein Hinweis auf eine
gestörte Blutgerinnung sind.


Vermehrte Thrombozytenanzahl: Die Thrombozytenanzahl ist zumeist nach
schweren Infektionen sowie Krebserkrankungen gestört. Auch Operationen und
Verletzungen, die mit einem großen Blutverlust einhergehen, können eine Erhöhung
der Thrombozytenzahl nach sich ziehen.
Verminderte Thrombozytenanzahl: Es gibt viele Ursachen für eine verminderte
Thrombozytenanzahl. Einerseits kann die Thrombozytenbildung aufgrund von
Vitamin-B12-Mangel, Folsäure-Mangel oder durch Strahlenschädigung
beziehungsweise Medikamente gestört sein. Doch auch ein erhöhter
Thrombozytenverbrauch, beispielsweise nach Infektionen, Allergien, bei
Milzvergrößerung oder unkontrollierter Blutgerinnung, ist eine mögliche Ursache,
wenn zu wenig Thrombozyten im Blut vorhanden sind. Ein kleines Blutbild kann den
veränderten Thrombozyten-Wert zwar anzeigen – um die Ursachen dafür
herauszufinden, sind allerdings meist weitere Untersuchungen notwendig.
Linktipps:
Lexikon der Labormedizin Ausführliche und sehr detaillierte Informationen zu Laborwerten
7
Buchtipps:
Normalwerte pocket
Jakob, Michael
143 Seiten 2004
Dieses Nachschlagewerk stellt alle entscheidenden Normalwerte des Labors und der
medizinischen Funktionstests auf 143 Seiten dar. Eine übersichtliche Gliederung und die
tabellarische Form erleichtern den Zugang. Neben den "klassischen" Laborparametern sind
auch Meßgrößen der wichtigsten Funktionstests und technischen Routineuntersuchungen
integriert, wie elektrokardiographische, echokardiographische, hämodynamische und
Lungenfunktionsparameter. Nicht nur der junge Arzt findet hier eine erstaunlich umfassende
Sammlung aller wesentlichen Normalwerte, deren Definitionen, Berechnungsformeln,
Einheiten und Umrechnungsfaktoren.
Hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Blutbild
gab es:
Blutbild
Automatisierte Bestimmung eines kleinen Blutbildes
Das Blutbild ist in der Medizin eine standardisierte Zusammenstellung wichtiger Befunde aus
einer Blutprobe. Es gibt einen Überblick über die im Blut enthaltenen zellulären Bestandteile.
Es enthält Daten sowohl über die Quantität von zellulären Blutbestandteilen als auch über
deren Morphologie (äußere Form).
Es wird zwischen dem kleinen und dem großen Blutbild unterschieden.
Blutbild-Untersuchungen erfolgen im Allgemeinen aus EDTA-Blut.
Inhaltsverzeichnis




1 Grundlagen
2 „Kleines“ Blutbild
3 „Großes“ Blutbild
4 Störungen des Blutbildes
8
o



4.1 Quantitative Veränderungen
 4.1.1 Abweichungen der Retikulozytenanzahl
 4.1.2 Störungen der Erythrozyten
 4.1.3 Störungen der Leukozyten
 4.1.4 Störungen der Thrombozyten
o 4.2 Qualitative Veränderungen
 4.2.1 Störungen der Erythrozyten
 4.2.2 Störungen der Thrombozyten
5 Literatur
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Grundlagen
Die zellulären Blutbestandteile sind rote Blutzellen (Erythrozyten), weiße Blutzellen
(Leukozyten) und Thrombozyten (Blutplättchen ältere Bezeichnung nach Schilling).
Normalerweise besteht das menschliche Blut etwa zu 43 bis 50 % (Männer) bzw. zu 37 bis
45 % (Frauen) aus Blutzellen. Der Anteil der zellulären Bestandteile am Gesamtvolumen der
Probe wird als Hämatokrit bezeichnet. Die nach Abtrennung zellulärer Bestandteile (z. B.
durch Zentrifugation) übrigbleibende Blutflüssigkeit ist das Blutplasma, das Elektrolyte,
Gerinnungsfaktoren und andere Plasmaproteine enthält. Lässt man Blut eine Weile stehen,
dann setzt eine Gerinnungsreaktion ein, die Gerinnungsfaktoren werden aktiviert und bilden
zusammen mit den zellulären Bestandteilen (insbesondere den Thrombozyten) ein Gerinnsel
(Thrombus). Der Überstand besteht aus Plasma ohne Gerinnungsfaktoren und heißt dann
Blutserum.
„Kleines“ Blutbild
Folgende Angaben bieten Anhaltswerte für Erwachsene.[1] Anhaltswerte für Kinder,
insbesondere für Säuglinge, weichen teilweise deutlich hiervon ab.[2]
Wert
Leukozyten
(WBC oder LEUK)
Erythrozyten
(RBC oder ERY)
Frau Mann Einheit
4–10
Erläuterung
Weiße Blutkörperchen sind Teil der
Immunabwehr. Erhöht bei
Entzündungen, Allergie, Gichtanfall.
Tsd./µl
Extrem erhöht bei Leukämie. Vermindert
bei Virusinfekten (Masern, Grippe),
Vergiftungen.
Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
transportieren Sauerstoff zu Organen.
4,3– 4,8–
Mio./µl Erhöht bei Sauerstoffknappheit, Stress,
5,2 5,9
Flüssigkeitsmangel. Vermindert bei
Blutarmut (Anämie) oder Blutverlust.
Blutarmut kann durch Eisenmangel
9
entstehen (Eisenmangelanämie).
Referenzbereich ist höher bei
Thalassämie.
Hämoglobin
(HGB oder HB)
Hämatokrit
(HCT oder HKT)
MCV
MCH (HbE)
Mittlere Korpuskuläre
Hämoglobinkonzentration
(MCHC)
Thrombozyten
(PLT oder THRO)
ggf. Retikulozyten
ggf. mittleres
Thrombozytenvolumen
12–
14–18
16
37–
40–54
47
78–94
28–34
30–36
150–400
g/dl
Der rote Blutfarbstoff bindet Sauerstoff.
Wert verändert sich mit der Zahl der
roten Blutkörperchen.
%
Volumenanteil der roten Blutkörperchen
am Gesamtblut. Erhöht bei Vermehrung
der Erythrozyten, Flüssigkeitsverlust, bei
Rauchern. Vermindert bei Blutarmut/verlust, Schwangerschaft.
fl
Durchschnittliches Volumen eines
Erythrozyten. Dient der Differenzierung
von Anämien. (MCV =
Hämatokrit/Erythrozytenzahl).
pg
Durchschnittliche Hämoglobin-Menge
pro Erythrozyt. Dieser Parameter dient
ebenfalls der Differenzierung von
Anämien. (MCH =
Hämoglobin/Erythrozytenzahl).
g/dl
Anteil des Hämoglobins am
Gesamtvolumen der roten
Blutkörperchen (= Hämatokrit). (MCHC
= Hämoglobin/Hämatokrit, MCHC =
MCH/MCV).
Die Thrombozyten (Blutplättchen) sind
Tsd./µl ein wichtiger Bestandteil der
Blutgerinnung.
7–15[3]
‰
Vorläuferzellen der Erythrozyten. Im
Normalfall sollten nur wenige
Retikulozyten im Blut nachweisbar sein.
Eine Erhöhung spricht für eine verstärkte
Blutneubildung (z. B. nach einem
größeren Blutverlust).
7–12
fl
Dient der Differenzierung von Störungen
der Thrombozytenform/-Anzahl
10
(MPV)
ggf.
Erythrozytenverteilungsbreite
(RDW)
11,9–14,5
%
Erhöhte Werte sind ein Hinweis auf das
Vorliegen verschiedener Anämieformen.
„Großes“ Blutbild
Das große Blutbild umfasst zusätzlich zum kleinen Blutbild, das lediglich die
Gesamtleukozytenzahl enthält, das Differentialblutbild. Das ist eine genaue Aufschlüsselung,
aus welchen Untergruppen sich die Leukozyten (weiße Blutzellen) zusammensetzen. Dieses
Differentialblutbild kann maschinell oder manuell, d. h. mikroskopisch erstellt werden. Durch
mikroskopische Auszählung eines Blutausstrichs oder mit Hilfe automatisierter Zählgeräte
werden die prozentualen Anteile der einzelnen Blutzelltypen bestimmt. Die mikroskopische
Auszählung ist aufwändiger und quantitativ weniger präzise, aber häufig zur abschließenden
qualitativen Bewertung unerlässlich. So können pathogene Zellformen wie etwa atypische
Lymphozyten (Virozyten) maschinell oft nicht richtig zugeordnet werden und diagnostisch
relevante Informationen gehen so verloren. Die Form der roten Blutkörperchen (Erythrozyten)
wird mit einem Blutausstrich beurteilt.
Störungen des Blutbildes
Die verschiedensten gesundheitlichen Umstände können zu einem auffälligen Blutbild führen.
Quantitative Veränderungen
Abweichungen der Retikulozytenanzahl
Auch wenn der Anteil der Retikulozyten in der Routine normalerweise nicht mitbestimmt
wird, ist er ein wichtiges Maß für die Erythrozytenneubildung im Knochenmark. Der hier
gemessene Wert lässt unterscheiden, ob es sich um eine Umsatzstörung, bei der der
Retikulozytenanteil erhöht ist, oder um eine Bildungsstörung, bei der der Retikulozytenanteil
normal bzw. erniedrigt ist, handelt.
Störungen der Erythrozyten
Erscheinungsbild im Blutausstrich und dessen Bedeutung bzw. Vorkommen:




Makrozyt: Durchmesser > 10 μm, erhöhtes Volumen, aber normale Form; bei
Alkoholismus
Megalozyt: vergrößerter, hyperchromer (stärker gefärbter), ovaler Erythrozyt; bei
Vitamin B12-Mangel, Folsäuremangel, Eisenmangel, Thalassämie
Mikrozyt: Durchmesser < 7 μm, erniedrigtes Volumen, aber normale Form; bei
Eisenmangel, Thalasämie
Poikilozyt: abnorm geformter Erythrozyt (mantel-, keulen-, birnenförmig); bei
schweren Anämien
11















Retikulozyt: junger Kernloser Erythrozyt mit retikulären Kernresten; bis 1,5 %
normal, erhöht bei gesteigerter Erythrozytenneubildung (z. B. Hämolyse)
Schistozyt (auch Fragmentozyt): zerrissener Erythrozyt; bei HUS (hämolytischurämischen Syndrom, mechanischer Hämolyse (z. B. künstliche Herzklappe)
Sichelzelle: kurzlebiger Erythrozyt (< 42 Tage), der unter Sauerstoffentzug Sichelform
annimmt; Sichelzellanämie
Sphärozyt: Kugelzelle; bei Kugelzellanämie
Targetzelle: Erythrozyt mit abnormer Farbverteilung (Hämoglobin im Zentrum und
ringförmig am Rand); bei Thalassämie, hämolytische Anämie, schwere
Eisenmangelanämie
Anisozytose: „keine Zelle ist gleich groß der anderen“; bei allen Anämien
Anulozyt: ringförmige Erythrozyten mit niedrigem Hämoglobingehalt und der
dadurch entstehenden Abblassung; bei Eisenmangelanämie
Basophile Tüpfelung: punktartig verteilte basophile Substanz (dunkle Tüpflung) in
den Erythrozyten und eine gesteigerte Erythropoese; bei Bleivergiftung und
Thalassämie
Dakrozyt: Tränentropfenform; bei Osteomyelosklerose
Elliptozyt: ovaler Erythrozyt; bei seltener angeborener Elliptozytose
Heinz-Innenkörperchen: degeneriertes, intrazelluläres Hämoglobin, welches nur nach
Sonderfärbung sichtbar wird; bei toxischer, hämolytischer Anämie,
Methämoglobinämie, G6P-DH-Mangel
Howell-Jolly-Körperchen: Kernreste im Erythrozyten; nach Milzentfernung.[4]
Anämie (Blutarmut) - Verminderung der Hämoglobinkonzentration im Blut durch zu
wenig Erythrozyten und/oder Verringerung der MCHC
Polyglobulie (Blutfülle) - zu viele Erythrozyten
Polycythaemia vera (übernormale Zellvermehrung im Blut) - zu viele Erythrozyten
Störungen der Leukozyten




Leukopenie - Mangel an Leukozyten
Leukozytose - zu viele Leukozyten
Linksverschiebung - vermehrtes Auftreten unreifer Granulozyten
Rechtsverschiebung - vermehrtes Auftreten übersegmentierter (alter) Granulozyten
Störungen der Thrombozyten


Thrombozytopenie oder Thrombopenie - zu wenige Thrombozyten
Thrombozytose - zu viele Thrombozyten
Qualitative Veränderungen
Störungen der Erythrozyten





Anisozytose
Lagerung - abnorme Lagerung, wie „Geldrollenbildung“
Mikrozytose - zu kleine Erythrozyten
Makrozytose - zu große Erythrozyten
Poikilozytose
12



Polychromasie - Anfärbbarkeit krankhaft veränderter oder nicht ausgereifter
Erythrozyten mit sauren und basischen Farbstoffen (übliche Färbung nach
Pappenheim = May-Grünwald- + Giemsa-Färbung)
Thalassämie und andere die Erythorozyten betreffende genetische Defekte - Führt zu
deformierten/kleineren/größeren Erythorozyten.
Zelleinschlüsse - Einschlüsse, wie Cabot Ringe oder basophile Tüpfelung
Störungen der Thrombozyten

Thrombanisozytose - verschieden große Thrombozyten (= erhöhte Verteilungsbreite
des Thrombozytenvolumens)
Literatur


Herbert Renz-Polster, Steffen Krautzig: Basislehrbuch Innere Medizin. 4. Auflage.
München 2008. ISBN 3-437-41053-9
Blutbild, klein und Blutbild, groß. In: Laborlexikon.de
Weblinks



Blutwerte-Check des Deutschen Internistenverbands
Laborlexikon
Vollblutbild mit Beschreibungen der einzelnen Parameter (engl.)
Einzelnachweise
1. Hochspringen ↑ Laborlexikon.de: Normalwerte beim Kleinen Blutbild Abgerufen am
2. August 2013.
2. Hochspringen ↑ Laborlexikon.de: Normalwerte des Blutbildes bei Kindern Abgerufen
am 2. August 2013.
3. Hochspringen ↑ Laborlexikon.de: Retikulozyten Abgerufen am 2. August 2013.
4. Hochspringen ↑ Blutbild Störungen, Lea Schnurbus, 2013
Hier: http://www.guter-rat.de/gesund-bleiben/gesundheit/was-der-arzt-anhand-des-blutbildeserkennt
Was der Arzt anhand des Blutbildes
erkennt
Leukozyten, Hämoglobin, Cholesterin. Im Labor zeigt sich, ob man gesund oder krank
ist. Wir erklären, was der Arzt anhand des Blutbildes erkennen kann.
Blutbild
13
Wenn Sie wissen möchten, warum Sie sich so schlapp fühlen, Fieber haben oder woher dieser
seltsame Ausschlag kommt, werden Sie beim Arzt zur Ader gelassen. Denn Blut versorgt uns
nicht nur mit Sauerstoff, Nährstoffen und Wärme. Die Zusammensetzung ist ein Spiegel für
viele im Körper vorgehenden Prozesse. Vieles, was sich dem Auge des Arztes entzieht, kann
eine Analyse sichtbar machen. Die im Laborbericht aufgeführten Werte helfen ihm, das
Problem zu erkennen und zu behandeln. Mit dem kleinen und dem großen Blutbild gibt es
zwei Varianten der Untersuchung. Wichtige Details erklären wir im folgenden, wobei für
Männer und Frauen verschiedene Referenzwerte gelten können.
Blutbild
»Das kleine Blutbild dient der Überprüfung der festen Bestandteile des Blutes. Dazu gehören
u. a. die roten Blutkörperchen, der Farbstoff Hämoglobin sowie die Anzahl der
Blutplättchen«, so Dr. Peter Schleicher, Immunologe aus München. »Das große Blutbild
liefert Informationen über die weißen Blutkörperchen und den Zustand des Immunsystems.«
Blutsenkung
Die bekannteste Untersuchungsmethode ist die Blutsenkung. Das ungerinnbar gemachte Blut
wird in einem Glasröhrchen aufgestellt. Dann sinken die festen Bestandteile (Zellen)
allmählich ab. »Je schneller dies geschieht, desto wahrscheinlicher leidet der Patient unter
einer Entzündung«, erklärt Dr. Schleicher. Die Bestimmung der Blutgerinnungsfaktoren zeigt
an, ob der Körper noch selbst in der Lage ist, Wunden zu heilen.
DIESE WERTE WERDEN BEI EINER
BLUTUNTERSUCHUNG ANALYSIERT
Leukozythen
Die weißen Blutkörperchen patroullieren durch Blut- und Lymphgefäße, vernichten
beschädigte Zellen, bekämpfen Bakterien,
Pilze und Viren
Zu hoch bei:
bakteriellen Infektionen, Pilz-, Parasiten- oder Wurmbefall, chronischen Erkrankungen (z. B.
Bronchitis), Allergien und Krebs der blutbildenden Zellen, Allergien
Zu niedrig bei:
Virusinfektionen (z. B. Grippe), Malaria, Blutvergiftung, Autoimmunerkrankungen
Erythrozythen
Die roten Blutkörperchen liefern den Sauerstoff für alle Körperzellen
Zu hoch bei:
Flüssigkeitsmangel, chronischen Herz- und Lungenkrankheiten, Stress,
Knochenmarkerkrankungen
Zu niedrig bei:
Blutarmut (Anämie), Mangelernährung (z. B. bei Vegetariern), Magen-Darmblutungen,
chronischem Blutverlust
14
Hämoglobin
Der rote Blutfarbstoff bindet Sauerstoff in der Lunge
Zu hoch:
durch Arzneimittel gegen Epilepsie oder Trigeminus-Neuralgie (Entzündung des
Gesichtsnervs), diabetische Nervenschäden
Zu niedrig bei:
Blutarmut, Medikamentenmissbrauch (z. B. Acetylsalicylsäure)
Hämatokrit
Der Wert zeigt an, wie dick- oder dünnflüssig das Blut ist
Zu hoch bei:
Lungenerkrankungen, Nierentumoren, starkem Flüssigkeitsverlust durch Durchfall/Erbrechen
Zu niedrig bei:
Blutarmut, hohem Blutverlust, teils in der Schwangerschaft
MCV
Zeigt das Verhältnis der roten Blutkörperchen zum Blutfarbstoff (Hämoglobin) an
Zu hoch bei:
Leberzirrhose, Alkoholismus
Zu niedrig bei:
Blutarmut, Eisenmangel
MCH
Gibt den Hämoglobingehalt der einzelnen Erythrozyten an
Zu hoch bei:
Vitamin-B12- oder Folsäuremangel
Zu niedrig bei:
Blutarmut, Eisen- und Kupfermangel
MCHC
Bezeichnet die Hämoglobinkonzentration der Erythrozyten
Zu hoch bei:
angeborenem Defekt der roten Blutkörperchen
Zu niedrig bei:
Blutarmut, Eisen-, Kupfer- und Vitamin-B6-Mangel
15
Thrombozythen
Die Blutplättchen treiben als Wundversorgungsambulanz durch den Körper, stoppen
Blutungen
Zu hoch bei:
chronisch myeloischer Leukämie, Knochenmarkerkrankungen, eitrigen Infektionen,
Abszessen, Stress, Tumoren mit Metastasen
Zu niedrig bei:
chronisch lymphatischer Leukämie, Metastasen, Vitamin- C-, B12- und Folsäuremangel
RDW-CV
Zeigt an, ob sich die Erythrozyten verändert haben
Zu hoch bei:
Alkoholismus, Nieren- und Krebserkrankungen
Zu niedrig bei:
Eisen- und Vitamin-B6-Mangel, Leberzirrhose
Natrium
Wichtig für den Flüssigkeits- und Säure-Basen-Haushalt, für Nervenimpulse und
Muskelaktivität
Zu hoch bei:
Diabetes, starkem Flüssigkeitsverlust
Zu niedrig bei:
Schilddrüsenunterfunktion, Rauchern, Leberzirrhose, Herz- und Nierenschwäche, Fieber,
Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
Kalium
Wichtig für die Weiterleitung von Impulsen bei Muskeln, Nerven und Zellen
Zu hoch bei:
Erkrankungen von Niere und Nebennierenrinde, durch Medikamente (z. B. ACE-Hemmer)
Zu niedrig bei:
Magersucht, Stress, Alkoholismus, Diabetes, Herzinfarkt, Bronchialasthma
Glucose
Entsteht durch den Umbau der durch Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate in Blutzucker
Zu hoch bei:
Diabetes Typ I, Lebererkrankungen, Mukoviszidose (angeborene Stoffwechselkrankheit)
16
Zu niedrig bei:
Leberschäden, Alkoholismus, Magen-Darmerkrankungen
Creatinin
Eiweißbaustein, der während der Muskelarbeit entsteht
Zu hoch bei:
Nierenerkrankungen, Herzschwäche, Allergien
Zu niedrig bei:
Diabetes, Abnahme der Muskelmasse, Schwangerschaft
GOT (AST)
Eiweißstoff, der in Herz- und Skelettmuskeln sowie in der Leber vorkommt
Zu hoch bei:
Leberentzündung, Leberzirrhose, Herzinfarkt
Zu niedrig:
keine Gefahr
GPT (ALT)
Leberspezifischer Eiweißstoff
Zu hoch:
akute Gelbsucht, Leberschäden, Alkoholmissbrauch
Zu niedrig:
keine Gefahr
gamma-GT
In Leber und Gallengängen gebildeter Eiweißstoff. Marker für Leberbelastungen
Zu hoch bei:
Gallensteinen, Gelbsucht, Leberzirrhose oder -tumoren, Fettleber, entzündeter
Bauchspeicheldrüse
Zu niedrig:
keine Gefahr
Alkalische Phosphatase
In Leber, Knochen und Nieren gebildete Stoffe. Marker für Leber- und
Knochenveränderungen
17
Zu hoch bei:
Lebererkrankungen, alkoholbedingter Gelbsucht, Virushepatitis, Gallensteinen,
Knochenerkrankungen
Zu niedrig:
keine Gefahr
Harnsäure
Endprodukt beim Abbau von Purinen. Purine kommen in jeder Zelle und in der Nahrung vor
Zu hoch bei:
akutem Nierenversagen, Austrocknung (nach Durchfall/Erbrechen), Harnwegsverschlüssen,
zu eiweißhaltiger Ernährung. Die Folge können Gichtanfälle sein
Zu niedrig bei:
schweren Lebererkrankungen, zu eiweißarmer Kost
CRP
In der Leber gebildeter Eiweißstoff, der sich an der Immunabwehr beteiligt. Wird zunehmend
als Risikofaktor für Arteriosklerose und Herzinfarkt diskutiert
Zu hoch bei:
Arthritis (eine Form des Rheumas), bakteriellen Entzündungen, entzündlichen
Darmerkrankungen
Zu niedrig:
keine Gefahr
Cholesterin
Das gesamte in den verschiedenen Lipoproteinen (Fettstoffen) vorkommende Cholesterin.
Ausgangsstoff für die Bildung von Hormonen
Zu hoch bei:
Fettstoffwechselstörungen, schlecht eingestelltem Diabetes, chronischen Leber-, Gallen- und
Nierenerkrankungen
Zu niedrig bei:
Schilddrüsenüberfunktion, Lebererkrankungen, fettarmer Ernährung
Triglyceride
Aus Fettzellen bestehender Brennstoff, aus dem die Körperzellen Energie gewinnen
Zu hoch bei:
Fettstoffwechselstörungen, Fettsucht, Diabetes, Nieren- und Lebererkrankungen,
Schilddrüsenunterfunktion, Gicht, Alkoholmissbrauch
18
Zu niedrig bei:
Schilddrüsenüberfunktion, Auszehrung wegen Durchfall, chronischer Darmerkrankung oder
Krebs
HDL
Das »gute« Cholesterin reinigt die Gefäße und bringt die »Abfälle« zur Leber, wo sie
abgebaut werden
Zu hoch:
Wichtiger Faktor, der vor Arteriosklerose und Erkrankungen der Herzkranzgefäße schützt
Zu niedrig:
Möglicherweise Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße
LDL
Der Volksmund spricht auch vom »schlechten« Cholesterin. Es lagert sich an den
Gefäßwänden ab. Auf Dauer drohen Arteriosklerose und Herzinfarkt
Zu hoch:
durch hormonelles Ungleichgewicht, Bewegungsmangel, fettreiches Essen, schlecht
eingestellten Diabetes.
Zu niedrig bei:
Magersucht, Lebererkrankungen
- See more at: http://www.guter-rat.de/gesund-bleiben/gesundheit/was-der-arzt-anhand-desblutbildes-erkennt#sthash.6ocBPqFp.dpuf
Hier: http://www.welt.de/wissenschaft/article13223843/Was-das-Blutbild-ueber-dieGesundheit-verraet.html
Was das Blutbild über die Gesundheit
verrät
Hämatokrit und Thrombozyten: Aus dem Blut kann der Arzt viel ablesen, doch für die
meisten klingt das nach Fachchinesisch. Ein Wegweiser.
Den Satz "Da machen wir mal ein Blutbild" haben die meisten Menschen schon einmal von
ihrem Arzt gehört. Damit ist eine Blutentnahme gemeint und die Bestimmung der Zellen des
Blutes.
Viele Patienten lassen sich inzwischen die Laborwerte ausdrucken und nehmen den Zettel mit
nach Hause. "Doch in den wenigsten Fällen können sie etwas damit anfangen, zumal viele
Abkürzungen verwendet werden", sagt Prof. Mariam Klouche vom Laborzentrum Bremen.
19
"Bei einem kleinen Blutbild werden die roten und weißen Blutkörperchen gezählt und die
Blutplättchen", sagt Prof. Karl Lackner, Präsident der Deutschen Vereinten Gesellschaft für
Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL). "Außerdem gibt es Informationen
darüber, wie viel von dem Blutfarbstoff Hämoglobin in den roten Blutkörperchen enthalten
ist, über ihre Größe und wie viele Zellen im Verhältnis zum Blutplasma vorhanden sind."
Letzteres wird mit dem sogenannten Hämatokrit angegeben.
Blut
Das flüssige Lebenselixier
Was hinter den Fachbegriffen steckt
Ein Zuwenig an roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ist ein Hinweis auf eine Anämie, auch
Blutarmut genannt. Diese kann beispielsweise durch Blutungen im Magen-Darm-Trakt
entstehen oder durch Eisenmangel. Hinter der Abkürzung MCV verbirgt sich eine Aussage
über die Größe der Erythrozyten. "Sind sie beispielsweise vergleichsweise groß, so kann dies
auf einen Vitamin-B12- oder Folsäuremangel hindeuten", sagt Klouche. Dieser komme
beispielsweise bei Alkoholismus vor.
Die Blutplättchen (Thrombozyten) wiederum sind an der Blutgerinnung beteiligt, zu wenige
können durch Knochenmarkserkrankungen bedingt sein und mit verstärkter Blutungsneigung
einhergehen. Mit der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) können die Ärzte einen
ersten Einblick darüber bekommen, ob eine Infektion im Körper tobt und ob die
Immunabwehr funktioniert.
"Liegt bei dem Patienten ein Verdacht auf einen bakteriellen Infekt vor oder sind die
Leukozyten erhöht, dann wird in der Regel auch ein großes Blutbild erstellt, auch
Differenzialblutbild genannt", sagt Lackner. Dabei werden die verschiedenen Typen der
weißen Blutkörperchen unter die Lupe genommen. Gibt es zum Beispiel viele Lymphozyten
darunter, könnte auch ein viraler Infekt vorliegen.
Es besteht großer Aufklärungsbedarf
Klouche, Herausgeberin der deutschen Version des Internetportals www.labtestsonline.de ,
registriert einen großen Aufklärungsbedarf beim Thema Laborwerte. Etwa 40.000 Menschen
im Monat nutzten das Angebot. "Der Begriff Blutbild steht dabei an dritter Stelle, was die
Nachfrage, also die Klicks, angeht."
Diesen Bedarf bestätigt auch die Autorin Vera Zylka-Menhorn, die das Buch "Blutwerte
verstehen" verfasst hat. Darin erläutert sie auch die Referenzwerten - das heißt jene Werte, die
als normal bei Gesunden angesehen sowie für verschiedene Altersgruppen und nach Männern
und Frauen aufgeteilt erstellt werden.
"Es gibt nicht einen einzelnen Normalwert, sondern einen bestimmten Schwankungsbereich,
innerhalb dessen alle Werte als normal gelten", erklärt sie. Je nach Laborgerät und
Messverfahren können sich diese Werte unterscheiden, in der Regel werden sie deshalb auf
dem Ausdruck angegeben.
20
Die Autorin betont auch, dass immer das "Gesamtbild" eines Patienten betrachtet werden
müsse. "Ein Überschreiten eines Normwertes heißt noch lange nicht, dass etwas nicht in
Ordnung ist, das muss zu den Symptomen des Patienten passen." Hinter Ausreißernbei den
Werten können sich auch technische Fehler verbergen, etwa weil das Blut zu lange gelegen
hat oder durch das Messgerät.
Hier: http://www.welt.de/gesundheit/article13379326/Bluttest-ermittelt-das-wahre-AlterIhres-Koerpers.html
Bluttest ermittelt das wahre Alter Ihres
Körpers
Wer 500 Euro zahlt, erfährt, wie fit seine Zellen sind und für welche Krankheiten in Zukunft
ein hohes Risiko besteht. Kritiker warnen vor den Folgen der Tests. Von Maria Braun
Weiterführende Links



Medizintechnik: Mini-Labor diagnostiziert Krankheiten in Minuten
Körperveränderung: Der moderne Mensch ist eine biologische Baustelle
Onkologie: Bluttest vereinfacht Diagnose und Therapie von Krebs
Für den Test genügen schon zwei Teelöffel Blut und die Forscher können herausfinden, wie
schnell die Person altern wird. Bei der Blutuntersuchung nehmen die Mikrobiologen die
Zellen ganz genau unter die Lupe. Der Zustand der Zellen verrät ihnen das biologische Alter
des Menschen und außerdem, ob er ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krankheiten hat.
Seit wenigen Monaten bietet die spanische Firma Life Length den Test für jedermann an,
vorausgesetzt, er will 500 Euro zahlen. Kritiker sagen, so ein Testergebnis könnte Personen
zunächst schocken und ihnen ansonsten wenig weiterhelfen. Life Lenght verteidigt sein
Produkt, denn das Ergebnis könne als Weckruf dienen. Verbesserungsvorschläge für ein
langes Leben liefere die Firma gleich mit.
Studie
Wer schneller geht, lebt womöglich länger
Blut
Das flüssige Lebenselixier
Ob jemand wirklich wissen will, welche Krankheiten womöglich auf ihn zukommen und wie
es mit dem biologischen Alter seines Körpers aussieht, ist Geschmacksache. Fakt ist, dass es
in Zukunft immer leichter sein wird, Informationen darüber zu bekommen.
21
Eine Möglichkeit, den Alterungsprozess vorherzusagen, ist das Vermessen der Telomere. Das
sind winzige Teile der DNA, die die Endstücke der Chromosomen schützen. Man kann sie
sich wie Plastikkappen am Ende von Schnürsenkeln vorstellen, die dafür sorgen, dass die
Schnur nicht ausfranst.
22
Herunterladen