ZOO AND WILDLIFE MEDICINE 43(1) ZUSAMMENFASSUNGEN Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 1-9, 2012. Titel: Gesundheitsstudie bei wildlebenden und in menschlicher Obhut lebenden Matschie-Baumkängurus (Dendrolagus matschiei) auf Papua-Neuguinea Autoren: Erika K. Travis, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M., Patricia Watson, L.V.T. und Lisa Dabek, Ph.D. Utah's Hogle Zoo, 2600 East Sunnyside Avenue, Salt Lake City, Utah 84108, USA (Travis); Redmond Fall City Animal Hospital, 24326 NE Redmond Fall City Road, Redmond, Washington 98053, USA (Watson); Field Conservation Department, Tree Kangaroo Conservation Program, Woodland Park Zoo, 601 North 59th Street, Seattle, Washington 98103, USA (Dabek). Korrespondenz bitte an Dr. Travis ([email protected]). Zusammenfassung: Medizinische Untersuchungen wurden bei wildlebenden und in menschlicher Obhut lebenden Matschie-Baumkängurus (Dendrolagus matschiei) auf Papua-Neuguinea durchgeführt. Die Gesundheitsstudie bestand aus klinischen Untersuchungen, morphologischen Messungen, Kloakenabstrichen sowie Sammlung von Blut, Haaren und Kot. Sendehalsbänder wurden auf wildlebende Baumkängurus gesetzt, um das Streifgebiet und die Waldnutzung zu bestimmen. Die wildlebenden Baumkängurus wurden für die Untersuchungen mit TiletaminZolazepam leicht narkotisiert. Insgesamt 9 wildlebende und 7 gehaltene Baumkängurus wurden untersucht; medizinische Proben wurden von 6 bzw. 5 der Tiere gesammelt. Die Ergebnisse der folgenden Untersuchungen werden hier beschrieben: klinische Untersuchung, Narkoseüberwachung, Vitamin-, Spuren-, Mengenelemente und Elektrolyte im Serum, Schwermetallkonzentrationen im Vollblut, mykobakterielle Tests und Kotuntersuchungen. Die wildlebenden Kängurus zeigten signifikant niedrigere Werte für Beta-Karotin, Kupfer, Selen, Molybdän, Blei und Arsen und signifikant höhere Werte für Vitamin E als die Tiere in menschlicher Obhut. Kloakenabstriche waren alle negativ für Mycobacterium avium mit Polymerase-Kettenreaktion. Einige der wildlebenden und gehaltenen Einzeltiere hatten positive Kotproben mit Eimeria spp.-Oozysten und Strongyliden-ähnlichen Eiern. Dieser Bericht stellt die ersten Daten über die medizinische Untersuchung und Narkose bei Matschie-Baumkängurus auf PapuaNeuguinea dar. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 10-14, 2012. Titel: Sedierung am stehenden Zebra (Equus grevyi und Equus burchelli) in menschlicher Obhut Autoren: Mark Hoyer, D.V.M., Sara de Jong, D.V.M., Frank Verstappen, D.V.M., Dipl. E.C.Z.M. und Marno Wolters, D.V.M. Veterinary Department of the Artis Royal Zoo, Plantage Kerklaan 38–40, 1018 CZ Amsterdam, Die Niederlande. Korrespondenz bitte an Dr. Hoyer ([email protected]). Zusammenfassung: Neun Grevy-Zebras (Equus grevyi) und drei Burchell-Zebras (Equus burchellii) wurden über 70 mal für kleinere, nicht schmerzhafte Vorgänge über einen Zeitraum von 9 Jahren stehend sediert. Die Sedierung wurde mit einer Kombination aus Detomidin und Butorphanol 47 mal (67,1%) erfolgreich durchgeführt. Detomidin i.m. (Mittelwert 0,10 mg/kg; Spannbreite: 0,07–0,21) wurde mit Dart verabreicht, und 10 Minuten später wurde Butorphanol i.m. (Mittelwert 0,13 mg/kg; Spannbreite 0,04–0,24) verabreicht. Die Dosen variierten und wurden vom anfänglichen Verhalten des Tieres abhängig gemacht. Zu 23 Zeitpunkten (32,9%) wurden kleine Mengen von Etorphin (Mittelwert 2,5 μg/kg; Spannbreite 1,1–12,3 μg/kg) und Acepromazin (Mittelwert 10 μg/kg; Spannbreite 4,4–50 μg/kg) (Immobilon) verabreicht, um ausreichende Sedierung zu erzielen. In diesen Fällen waren die Tiere entweder aufgeregt oder zeigten bekanntermaßen aggressives Verhalten. Die Zebras zeigten ausreichende Sedierung für die Länge der Untersuchung (<45 Minuten) ohne zusätzliche Narkosemittel. Am Ende der Narkose wurden den Tieren Atipamezol (2 mg pro 1 mg Detomidin) und Naltrexon (0,1 mg/kg) als Antidote der Narkosemittel injiziert, selbst wenn Etorphin nicht verabreicht wurde. Sedierung am stehenden Tier mit einer Kombination aus dem α-2Agonist Detomidin und dem Teilagonist–Antagonist-Opioid Butorphanol (in manchen Fällen mit zusätzlichem Etorphin und Acepromazin) zeigte sich als eine sehr wirksame und sichere Methode bei Zebras in menschlicher Ohbut für kurze, nicht schmerzhafte Vorgänge. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 15-19, 2012. Titel: Zuchtmethode zur Rettung von wertvollen Linien von Gespornten Krallenfröschen (Silurana tropicalis) infiziert mit Mycobacterium liflandii Autoren: Norin Chai, D.V.M., M.Sc., M.Sc.V., Ph.D., Odile Bronchain, Ph.D., Gilles Panteix, Ph.D., Sylvain Godreuil, M.D., Ph.D., Christophe de Medeiros, M.Sc., Richard Saunders, B.Sc. (Hons), B.V.Sc., M.S.B., C.Biol., D.Zoo.Med. (Mammalian), M.R.C.V.S., Tim Bouts, D.V.M., M.Sc., M.R.C.V.S. und Amaury de Luze, Ph.D. Muséum National d'Histoire Naturelle, Département Régulation, Développement et Diversité Moléculaire, USM 501/UMR 7221 Évolution des Régulations Endocriniennes, Département Jardins Zoologiques et Botaniques, Ménagerie du Jardin des Plantes, 57 Rue Cuvier, 75005 Paris, Frankreich (Chai); Neurobiologie et Développement CNRS UPR 3294, Institut A. Fessard, Bâtiment 445 Université Paris-Sud, 91400 Orsay, Frankreich (Bronchain, de Medeiros); Laboratoire Biomnis, 17/19 Avenue Tony Garnier, 69007 Lyon, Frankreich (Panteix); Université Montpellier 1, EA 4205 Transmission, Pathogenèse et Prévention de l'Infection par le VIH et de ses Co-Morbidités, F-34000 Montpellier, Frankreich (Godreuil); Bristol Zoo Gardens, Veterinary Department, Bristol, BS8 3HA, Großbritannien (Saunders); Zoological Society London, ZSL Whipsnade Zoo, Whipsnade, LU6 2LF, United Großbritannien (Bouts); Muséum National d'Histoire Naturelle, Département Régulation, Développement et Diversité Moléculaire, USM 501/UMR 7221 Évolution des Régulations Endocriniennes, 57 Rue Cuvier 75005 Paris, Frankreich (de Luze). Korrespondenz bitte an Dr. Chai ([email protected]). Zusammenfassung: Mycobacterium liflandii ist die Ursache einer neu und vermehrt auftretenden Infektionskrankheit im internationalen Handel von Gespornten Krallenfröschen (Silurana tropicalis). Diese Studie demonstriert, dass dieses Mykolakton-produzierende Mycobacterium (MPM) sein Vorkommen auf Frankreich ausgebreitet hat. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Verwendung von In-Vitro-Fertilisation zur Erhaltung von genetischen Linien eine kurzfristige Lösung zur Rettung der Zucht von wertvollen S.tropicalis sein könnte. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 20-32, 2012. Titel: Untersuchung der Stressmyopathie im Serum bei wildlebenden Dugongs (Dugong dugon) Autoren: Janet M. Lanyon, B.Sc., Ph.D., Helen L. Sneath, B.Sc. und Trevor Long School of Biological Sciences, The University of Queensland, St. Lucia, Queensland 4072, Australien (Lanyon, Sneath); and Sea World Australia, Sea World Drive, Main Beach, Gold Coast, Queensland 4217, Australien (Long). Korrespondenz bitte an Dr. Lanyon ([email protected]). Zusammenfassung: 751 Dugongs (Dugong dugon) wurden verfolgt, gefangen und bis zu 20 Minuten lang zur Probenentnahme untersucht. 50 dieser Dugongs wurden bis zu 55 Minuten lang zur vollständigen medizinischen Untersuchung aus dem Wasser entnommen. 50 Vollblut- und zentrifugierte Serumproben wurden auf die folgenden Parameter untersucht: Kalium, Natrium, Chlorid, Creatinkinase (CK), Aspartataminotransferase (AST), Alaninaminotransferase (ALT), Laktatdehydrogenase (LDH), Harnstoff, Creatinin, Glukose, Anionenlücke und Gesamt-CO2 des Blutes. Biochemische Serumwerte der Dugongs wurden mit denen früherer Studien des verwandten Karibik-Manatis (Trichechus latirostris) verglichen, der basierend auf den vorhandenen Information nicht unter Stressmyopathie zu leiden scheint. Unterschiede zwischen diesen beiden Säugetierarten wurden festgestellt. Natrium- und Chloridwerte waren bei den Dugongs höher und könnten durch Unterschiede im Salzhaushalt und in der Nierenfunktion erklärt werden. Höhere Blutlaktat- und CO2-Werte wurden ebenso bei den Dugongs festgestellt. Einige Werte wie CK und AST waren bei Dugongs höher als die veröffentlichten Werte für Karibik-Manatis; diese Befunde könnten auf Rhabdomyolyse im Zusammenhang mit Stressmyopathie hindeuten, die einen potentiell tödlichen Zustand darstellt, für den Dugongs als sehr anfällig angesehen werden. Einer der 50 Dugongs zeigte hochgradige Werte für CK und AST aber keine klinischen Symptome einer Rhabdomyolyse oder Stressmyopathie wie Hyperthermie. Im Allgemeinen sind die hohen Werte für Laktat, CK und AST wahrscheinlich durch metabolische Azidose zu erklären, die durch die Anstrengung der Verfolgung vor dem Fang verursacht sein könnte. Frühere Beobachtungen deuteten darauf hin, dass Dugongs für Stressmyopathie auf Grund von hohen Kaliumwerten im Serum anfällig sind; diese These konnte in dieser Studie nicht bestätigt werden. Bei diesem Forschungsprojekt verwendete Fang- und Untersuchungsmethoden bei Dugongs scheinen nicht akute Stressmyopathie auszulösen. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 33-49, 2012. Titel: Evaluierung der zwei- und dreidimensionalen Sonographie zur Beurteilung des Schilddrüsenvolumens beim Indopazifischen Großen Tümmler (Tursiops aduncus) Autoren: Brian C. W. Kot, Ph.D., Michael T. C. Ying, Ph.D., Fiona M. Brook, Ph.D. und Reimi E. Kinoshita, BVMS, M.Phil. Department of Health Technology and Informatics, The Hong Kong Polytechnic University, Hung Hom, Hong Kong SAR, China (Kot, Ying, Brook); Department of Zoological Operations and Education, Ocean Park Corporation, Aberdeen, Hong Kong SAR, China (Kinoshita). Korrespondenz bitte an Dr. Kot ([email protected]). Zusammenfassung: Die Beurteilung des Schilddrüsenvolumens spielt bei der Diagnose und Behandlung verschiedener Schilddrüsenerkrankungen eine bedeutsame Rolle. Diese Studie untersucht die Genauigkeit der Messung des Schilddrüsenhormons durch Anwendung vier zweidimensionaler (2D) Ultraschallmethoden (A-D) verglichen mit einerm Standard mit dreidimensionaler (3D) Sonographie bei einer Tümmlerart. Die Messgenauigkeit verschiedener anerkannter Schilddrüsenkonfigurationen wurde ebenso untersucht. Variabilität zwischen verschiedenen Benutzern der Geräte sowie zwischen verschiedenen Untersuchungen des gleichen Benutzers wurde für die Messmethoden bestimmt. Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse wurden bei 16 anscheinend gesunden Indopazifischen Großen Tümmlern (Tursiops aduncus) mit 2D- und 3D-Ultraschall unter identischen sonographischen Bedingungen durchgeführt. Alle 2D-Ultraschallmessmethoden zeigten hohe Werte für Genauigkeit (79,9–81,3%) im Vergleich mit 3D-Ultraschallmessungen, und zeigten hohe Mess-Reproduzierbarkeit (77,6–86,2%) und Wiederholbarkeit (78,1–99,7%). Bei den 2D-Ultraschallmessungen, waren Methode A und B genauer und verlässlicher als Methoden C und D bei allen Schilddrüsenkonfigurationen. Ultraschalluntersuchung ist zur Messung des Schilddrüsenvolumens bei Tümmlern brauchbar. Bei dieser Studie wurde zum ersten Mal eine zuverlässige sonographische Untesuchungsmethode zur Messung des Schilddrüsenvolumens bei einer Delfinart entwickelt. Diese Methode liefert ein Mittel zur Feststellung von Referenzwerten für die Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und zur Überwachung des Volumens während einer Behandlung bei lebenden Delfinen. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 50-58, 2012. Titel: Neoplasmen beim Kuda-Seepferdchen (Hippocampus kuda) und Kleinen Seedrachen (Phyllopteryx taeniolatus) Autoren: Véronique LePage, B.Sc., D.V.M., Christopher J. Dutton, M.Sc., M.R.C.V.S., Maya Kummrow, D.M.V., D.V.Sc., David J. McLelland, B.V.Sc., D.V.Sc., Karrie Young, B.Sc., M.Sc. und John S. Lumsden, Ph.D., Dipl. A.C.V.P. Fish Pathology Laboratory, Department of Pathobiology, University of Guelph, 50 Stone Road East, Guelph, Ontario, N1G 2W1, Kanada (LePage, Young, Lumsden); Toronto Zoo, 361A Old Finch Avenue, Scarborough, Ontario, M1B 5K7, Kanada (Dutton, Kummrow, McLelland). Aktuelle Adressen (McLelland): Zoos South Australia, From Road, Adelaide, South Australia, 5000, Australien; (Kummrow): Erlebnis-Zoo Hannover, Adenauerallee 3, 30175 Hannover, Deutschland. Korrespondenz bitte an Lumsden ([email protected]). Zusammenfassung: Die Familie Syngnathidae besteht unter anderen aus den Seepferdchen, Seenadeln und Seedrachen. Nur eine Veröffentlichung existiert über Neoplasmen bei Syngnathidae, nämlich ein Bericht über ein Fibrosarkom in der Bauchtasche bei einem in einem Aquarium aufgezogenen Linien-Seepferdchen (Hippocampus erectus). Zwischen 1998 und 2010 führte der Toronto Zoo Sektionen bei 172 Einzeltieren aus der Familie Syngnathidae bei den folgenden Arten durch: Kuda-Seepferdchen (Hippocampus kuda), NeuseelandTopfbauchpferdchen (Hippocampus abdominalis) und Kleiner Seedrachen (Phyllopteryx taeniolatus). Sieben Neoplasmen und zwei neoplasmen-ähnliche Veränderungen wurden bei diesen Tieren festgestellt. Bei der mikroskopischen Untersuchung zeigten die Neoplasmen die morphologischen Merkmale der folgenden Tumorarten: ein Rhabdomyosarkom des Herzmuskels, Nierenadenokarzinom, Nierenadenom, Rundzelltumore der Niere, die wahrscheinlich Lymphome waren, exokrines Pankreaskarzinom sowie ein Darmkarzinom. Vier dieser Tumore zeigten eindeutige Hinweise auf Metastasen: das Pankreas- und das Darmkarzinom und die beiden Rundzelltumore. Da Seenadeln sehr empfindliche Tiere sind, ist es schwer, sie in menschlicher Obhut zu halten. Um die Haltung zu verbessern, ist es wichtig, die Behandlung und vorbeugende Maßnahmen zu untersuchen und Erkrankungen dieser Tiere zu beschreiben. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 59-66, 2012. Titel: Vergleich der Flüssigkeitsdynamik zwischen intraossärer und peripher venöser Verabreichung bei der Kalifornischen Gopherschildkröte (Gopherus agassizii) Autoren: Benjamin D. Young, D.V.M., M.S., Dipl. A.C.V.R., Nadia Stegeman, D.V.M., M.P.H., Bo Norby, C.M.V., Ph.D. und J. Jill Heatley, D.V.M., M.S., Dipl. A.B.V.P. (Avian), Dipl. A.C.Z.M. Departments of Large Animal Clinical Sciences (Young), Small Animal Clinical Sciences (Stegeman, Heatley), Veterinary Integrative Biosciences (Norby), Texas A&M University, College of Veterinary Medicine and Biomedical Sciences, College Station, Texas 77843, USA. Aktuelle Adresse (Norby): Department of Large Animal Clinical Sciences, College of Veterinary Medicine, Michigan State University, East Lansing, Michigan 48824, USA; (Stegeman): Oregon State University, Department of Environmental and Molecular Toxicology, 1007 Agriculture & Life Sciences Building, Corvallis, Oregon 97331, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Young ([email protected]). Zusammenfassung: Die Wirksamkeit eines intraossären Katheters wurde bisher nicht bei der Kalifornischen Gopherschildkröte (Gopherus agassizii) beschrieben. Das Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit von vier Zugangsstellen für intraossäre Katheterisierung zu beschreiben (Humerus, Femur, Carapax-Plastron- Übergang [Brücke] und die gulare Region des Plastrons) und mit Katheterisierung der V. jugularis zu vergleichen. Ein Katheter wurde bei 5 ausgewachsenen Schildkröten an jeder dieser Stellen mindestens einmal gelegt. Die Verteilung einer Bolusinjektion eines radioaktiven Medikaments (Technetium-99m–Diethylentriaminpentacetatsäure [99mTc DTPA]) wurde mit einer Gamma-Kamera in 2 Minuten-Abschnitten zu fünf Zeitpunkten in 24 Minuten überwacht. Im Vergleich zur Katheterisierung der V. jugularis boten der Humerus und der Femur den nächstbesten Zugang, und 84,4 bzw. 61,8 % der Aktivität erreichte den systemischen Kreislauf nach 7 Minuten. Die Brücke und gulare Stelle waren weniger wirksam mit 41,9 bzw. 40,8 % der systemischen Aktivität. Intraossäre Katheter waren nicht schwieriger zu legen als in die V. jugularis und wurden seltener herausgezogen und stellen eine brauchbare Alternative zum vaskulären Zugang bei Schildkröten dar. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 67-76, 2012. Titel: Wirksamkeit eines tragbaren Sauerstoffkonzentrators mit pulsierter Verabreichung zur Behandlung von Hypoxämie während der Narkotisierung von Wildtieren Autoren: Åsa Fahlman, D.V.M., Vet.Med.Lic., Ph.D., Dipl. E.C.Z.M., Nigel Caulkett, D.V.M., M.Vet.Sc., Dipl. A.C.V.A., Jon M. Arnemo, D.V.M., Ph.D., Dipl. E.C.Z.M., Peter Neuhaus, Ph.D. und Kathreen E. Ruckstuhl, Ph.D. Department of Veterinary Clinical and Diagnostic Sciences, University of Calgary Faculty of Veterinary Medicine, 3330 Hospital Drive NW, Calgary AB, T2N 4N1, Kanada (Fahlman, Caulkett); Department of Clinical Sciences, Faculty of Veterinary Medicine and Animal Science, Swedish University of Agricultural Sciences, P.O. Box 7054, SE-750 07 Uppsala, Schweden (Fahlman); Department of Forestry and Wildlife Management, Faculty of Applied Ecology and Agricultural Sciences, Hedmark University College, NO-2480 Koppang, Norwegen (Arnemo); Department of Wildlife, Fish and Environmental Studies, Faculty of Forest Sciences, Swedish University of Agricultural Sciences, SE-901 83 Umeå, Schweden (Arnemo); Department of Biological Sciences, University of Calgary, 2500 University Drive NW, Calgary AB, T2N 1N4 Kanada (Neuhaus, Ruckstuhl). Korrespondenz bitte an Dr. Fahlman ([email protected]). Zusammenfassung: Ein tragbarer, mit Akkumulator betriebender Sauerstoffkonzentrator bietet eine Alternative zur Verwendung von Sauerstoffzylindern zur Behandlung von Hypoxämie während der Narkose von wildlebenden Tieren. Das Ziel dieser Studie war es, die Verwendung eines EverGoTM tragbaren Sauerstoffkonzentrators (Respironics®, Murrysville, Pennsylvania 15668, USA) mit pulsierter Dosierung zur Verbesserung der arteriellen Sauerstoffanreicherung während der Narkotisierung von Wildtieren zu beurteilen. Der Konzentrator liefert Sauerstoff mit pulsiertem Zufluss mit Pulsvolumen von 12 bis 70 ml bis zu einer Höchstkapazität von 1,05 l/Minute. Die Puls-Dosis-Einstellung muss je nach Atemfrequenz des Tieres eingestellt werden, z.B. er wird auf 6 für eine Herzfrequenz ≤15/Minute eingestellt. Diese Studie untersuchte 16 wildlebende Braunbären (Ursus arctos), 18 wildlebende Dickhornschafe (Ovis canadensis) und fünf Rentiere in menschlicher Obhut (Rangifer tarandus). Sauerstoff wurde mit einer Nasenkanüle in jede Nasenhöhle bis auf die Höhe des medialen Augenwinkels verabreicht. Arterielle Blutproben wurden vor, während und nach der Sauerstoffverabreichung gesammelt und sofort analysiert. Wenn Sauerstoff mit dem tragbaren Konzentrator zugefügt wurde, war die arterielle Oxygenierung bei den untersuchten Braunbären und einigen Rentieren hochgradig verbessert, wobei keine oder minimale Verbesserung bei den Dickhornschafen beobachtet wurde. Der Mittelwert ± Standardabweichung (Spannbreite) PaO2 während der Sauerstoffverabreichung betrug 134 ± 29 (90–185) mmHg bei den Braunbären, 52 ± 11 (32–67) mmHg bei den Dickhornschafen und 79 ± 19 (61–110) mmHg bei den Rentieren. Die Wirksamkeit dieser Methode kann durch Umgebungstemperatur, Höhe über dem Meeresspiegel, Einstellung der pulsierten Dosis des Konzentrators, Atemfrequenz des Tieres und artenspezifische Physiologie während der Narkose beeinflusst werden. Die Vorteile des tragbaren Sauerstoffkonzentrators sind seine geringe Größe und das niedrige Gewicht des Gerätes, die einfache Bedienung und Wiederaufladbarkeit des Gerätes. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 77-84, 2012 Titel: Venöse Blutgasmessung und Laktatwerte bei Carolinatauben (Zenaida macroura), Bootschwanzgrackeln (Quiscalus major) und Haussperlingen (Passer domesticus) nach Fang mit Nebelnetz, Legung von Markierungsbändern und Blutabnahme Autoren: Craig A. Harms, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.Z.M. und Ronald V. Harms, D.D.S. Center for Marine Sciences and Technology and Department of Clinical Sciences, College of Veterinary Medicine, North Carolina State University, 303 College Circle, Morehead City, North Carolina 28557, USA (C. A. Harms); 814 South Yaupon Terrace, Morehead City, North Carolina 28557, USA (R. V. Harms). Korrespondenz bitte an Dr. C. A. Harms ([email protected]). Zusammenfassung: Blutgaspartialdruckwerte, pH, Bicarbonat- und Laktatkonzentrationen wurden aus Blutproben aus der V. basilica bei Carolinatauben (Zenaida macroura), Bootschwanzgrackeln (Quiscalus major) und Haussperlingen (Passer domesticus) gemessen, um den kurzfristigen Einfluss des Fangs mit Nebelnetzen, des Anlegens von Bändern sowie der Blutabnahme zu bestimmen. Carolinatauben und Haussperlinge zeigten geringgradige Azidämie (Mittelwert [Mindestwert – Höchstwert] venöser Blut pH41°C = 7,394 [7,230–7,496] bzw. 7,395 [7,248–7,458]) im Vergleich zu den Bootschwanzgrackeln (7,452 [7,364–7,512]) aber aus verschiedenen Gründen. Carolinatauben zeigten relative metabolische Azidose (niedrigerer venöser pHWert, höhere Laktatkonzentration, niedrigere Bikarbonatkonzentration und keinen signifikanten Unterschied im Partialdruck von CO2 (pCO2) oder O2 (pO2) im Vergleich zu den Bootschwanzgrackeln. Haussperlinge zeigten relative respiratorische Azidose (niedrigerer venöser Blut-pH-Wert, höherer pCO2, niedrigerer pO2 und keinen signifikanten Unterschied in Bikarbonat- und Laktatkonzentrationen im Vergleich zu den Bootschwanzgrackeln. Die Vögel, die mit Nebelnetz gefangen wurden, die mit Bändern markiert und bei denen Blut abgnommen wurden, zeigten einen gewissen Grad von Laktat-Azidämie; die Werte waren bei den Carolinatauben (Laktat, 7,72 [3,94– 14,14] mmol/l) höher als bei den Bootschwanzgrackeln (5,74 [3,09–8,75] mmol/l) und Haussperlingen (4,77 [2,66– 12,03] mmol/l), obwohl die Carolinatauben sich dem Festhalten am wenigsten widersetzten und am leichtesten aus dem Netz zu befreien waren. Die Haussperlinge zeigten sich als anfällig für respiratorische Azidose, und vorsichtige Behandlung im Nebelnetz ist für Vögel <30 g geboten, um Behinderung der Atmung zu minimieren. Die unterschiedliche Stelle zur Blutabnahme bei den Carolinatauben könnte Einfluss auf die Ergebnisse im Vergleich zu den anderen zwei Vogelarten auf Grund der Aktivität der Flügelmuskeln haben. Trotz der höheren Laktatkonzentrationen war der pCO2 bei den Tauben relativ niedrig. Die festgestellten metabolischen, repiratorischen und Säure-Base-Veränderungen waren in den meisten Fällen gering und demonstrieren die allgemeine Sicherheit dieser wichtigen Feldmethoden bei Vögeln, obwohl die Wirkung von anderen negativen Umständen zusätzlichen Einfluss auswirken könnte. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 85-88, 2012 Titel: Vorkommen von Antikörpern gegen Toxoplasma gondii und Leptospira spp. bei Amazonas-Manatis (Trichechus inunguis) in der brasilianischen Amazonasregion Autoren: Patrick D. Mathews, B.Sc., Vera M. F. da Silva, B.Sc., Ph.D., Fernando C. W. Rosas, B.Sc., Ph.D., José A. d'Affonseca Neto, D.V.M., Stella M. Lazzarini, D.V.M., Daniella C. Ribeiro, D.V.M., Jitender P. Dubey, D.V.M., Ph.D., Silvio A. Vasconcellos, D.V.M., Ph.D. und Solange M. Gennari, D.V.M., Ph.D. Department of Parasitology, Institute of Biomedical Sciences, University of São Paulo, São Paulo, 05508–900 São Paulo, Brasilien (Mathews); Aquatic Mammals Laboratory, National Institute of Amazonian Research, 69060-001 Manaus, Amazonas, Brasilien (da Silva, Rosas, d'Affonseca Neto); Aquatic Mammals Preservation and Research Center/ELETROBRAS Amazonas Energia, Presidente Figueiredo, Amazonas, Brasilien (Lazzarini, Ribeiro); U.S. Department of Agriculture, Agricultural Research Service, Animal and Natural Resources Institute, Animal Parasitic Diseases Laboratory, Beltsville, Maryland 20705, USA (Dubey); Faculty of Veterinary Medicine, University of São Paulo, Av. Prof. Orlando Marques de Paiva 87, São Paulo, São Paulo 05508–270, Brasilien (Vasconcellos, Gennari). Korrespondenz bitte an Dr. Gennari ([email protected]). Zusammenfassung: Das Vorkommen von Antikörpern gegen Toxoplasma gondii und Leptospira spp. wurde bei 74 Amazonas-Manatis (Trichechus inunguis [Mammalia: Sirenia]) im Norden von Brasilien in zwei Rettungsstationen bestimmt. Antikörper gegen T. gondii wurden bei 29 (39,2%) der 74 Tiere durch den modifizierten Agglutinationstest (Titer 1:25) festgestellt. Für die Messung der Antikörper gegen Leptospira spp., wurden die Serumproben 1:50 verdünnt und gegen 24 Serovare durch die mikroskopische AgglutinationsMikromethode getestet, und positive Proben wurden endtitriert. 23 (31,1%) der 74 Tiere zeigten Reaktionen gegen vier Serovare (Patoc 21/23, Castellonis 2/23, Icterohaemorrhagiae 1/23 und Butembo 1/23), mit Titern zwischen 100 und 1600. Dieser Bericht stellt den ersten Nachweis von Antikörpern gegen T. gondii und Leptospira spp. bei T. inunguis in der brasilianischen Amazonasregion dar. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 89-94, 2012 Titel: Retrospektive und prospektive Studie von Megaösophagus bei Parmawallabys (Macropus parma) im San Diego Zoo, Kalifornien, USA Autoren: Anne Burgdorf-Moisuk, D.V.M., Geoffrey W. Pye, B.V.Sc., M.Sc., Dipl. A.C.Z.M., Joseph A. Smith, D.V.M., Rebecca Papendick, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., Jamie A. Ivy, Ph.D. und Chris Hamlin-Andrus San Diego Zoo, P.O. Box 120551, San Diego, CA 92112, USA (Burgdorf-Moisuk, Pye, Papendick, Ivy, HamlinAndrus); Fort Wayne Children's Zoo, 3411 Sherman Boulevard, Fort Wayne, IN 46808, USA (Smith). Korrespondenz bitte an Dr. Burgdorf-Moisuk ([email protected]). Zusammenfassung: Im San Diego Zoo (Kalifornien, USA) wurden 22 Fälle von Megaösophagus bei Parmawallabys (Macropus parma) mit einer Prävalenz von 21,1% diagnostiziert. Parmawallabys zeigten oft keine klinischen Symptome, bis die Krankheit fortgeschritten und chronische Dehnung des Ösophagus vorhanden war. Die beobachteten klinischen Symptome der fortgeschrittenen Fälle waren Gewichtsverlust, Schwellung in der Halsregion, Erbrechen ohne Wieder-Herunterschlucken des Futters, kurze Fluchtdistanz, Depression, Kollaps, Dyspnoe und plötzlicher Tod. Retrospektive und prospektive Untersuchungen der Tiere im San Diego Zoo wurde durchgeführt und eine Umfrage wurde zu mehreren anderen Einrichtungen in den USA geschickt, um die Ursache des Megaösophagus zu bestimmen. Die retrospektive Untersuchung wies keine Ursache der Erkrankung nach. Die prospektive Untersuchung identifizierte Megaösophagus und hochgradig verlangsamte Entleerungszeit der Speiseröhre bei allen acht Tieren. Myastaenia gravis, Bleivergiftung, Toxoplasmose und Schilddrüsenerkrankungen wurden als mögliche Ursachen eliminiert. Von 286 lebenden und verstorbenen Parmawallabys in anderen Einrichtungen wurden drei Fälle von Ösophagus-Divertikulum und ein Fall von Megaösophagus vorgefunden. Die Ursache von Megaösophagus bei Parmawallabys konnte nicht ermittelt werden. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 95-100, 2012 Titel: Zystische Hyperplasie des Endometriums und Pyometra bei drei Afrikanischen Wildhunden (Lycaon pictus) in menschlicher Obhut Autoren: Gwen Jankowski, D.V.M., Michael J. Adkesson, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M., Jennifer N. Langan, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M., Samantha Haskins, D.V.M. und Jamie Landolfi, D.V.M., Dipl. A.C.V.P. Chicago Zoological and Aquatic Animal Residency Program, University of Illinois, College of Veterinary Medicine, Urbana, Illinois 61802, USA (Jankowski); Chicago Zoological Society, Brookfield Zoo, 3300 Golf Road, Brookfield, Illinois 60513, USA (Adkesson, Langan); University of Illinois, College of Veterinary Medicine, 1008 West Hazelwood Drive, Urbana, Illinois 61802, USA (Langan, Haskins); Zoological Pathology Program, University of Illinois, LUMC, 2160 South First Avenue, Maywood, Illinois 60153, USA (Landolfi). Aktuelle Adresse (Jankowski): Chicago Zoological Society, Brookfield Zoo, 3300 Golf Road, Brookfield, Illinois 60513, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Jankowski ([email protected]). Zusammenfassung: Pyometra und zystische Hyperplasie des Endometriums treten bei domestizierten Hunden häufig auf und sind vermutlich eine Folge erhöhter Progesteronkonzentrationen. Berichte über Gebärmutterveränderungen bei exotischen Hundearten sind selten, und es wird teilweise vermutet, dass sie mit Verhütungsmitteln zusammenhängen. Dieser Bericht beschreibt das Vorkommen von Pyometra, zystischer Hyperplasie des Endometriums und Ovariohysterektomie bei drei Afrikanischen Wildhunden (Lycaon pictus). Corpora lutea wurden am Eierstock bei zwei der Wildhunde beobachtet und deuten auf endogene Progesteronproduktion. Ein Wildhund hatte ein Adenokarzinom der Gebärmutter und zwei hatten Granulosazelltumore der Eierstöcke. Die folgenden klinischen Symptome wurden beobachtet: Inappetenz, Apathie, Scheidenausfluss, Polyurie, Polydipsie und Bauchdehnung. Die Diagnose wurde durch die klinischen Symptome, klinische Untersuchung, Blutwerte, Röntgenaufnahmen, und Sonographie gestellt, und die Diagnose wurde durch histopathologische Untersuchung der Gewebe bestätigt. Zystische Hyperplasie des Endometriums, Pyometra, und Gebärmutterneoplasie werden bei exotischen Hundearten selten diagnostiziert. Sie sollten als Differenzialdiagnose bei intakten Hündinnen mit vermuteten Erkrankungen der Fortpflanzungsorgane in Betracht gezogen werden. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 101-109, 2012 Titel: Behandlung von Gebärmuttersteinen mit Laser-Lithotripsie bei einem Großen Tümmler (Tursiops truncatus) Autoren: Todd L. Schmitt, D.V.M. und Roger L. Sur, M.D. Veterinary Services Department, SeaWorld San Diego, San Diego, California 92109, USA (Schmitt); Division of Urology, Comprehensive Kidney Stone Center, University of California–San Diego, San Diego, California 92103, USA (Sur). Korrespondenz bitte an Dr. Schmitt ([email protected]). Zusammenfassung: Ein ausgewachsener weiblicher Großer Tümmler (Tursiops truncatus) zeigte akute Inappetenz als Folge fortschreitender Urämie (Harnstoff = 213 mg/dl, Kreatinin [Cr] = 9,5 mg/dl) und abweichender Elektrolytenwerte (K = 7,4 mEq/L). Das Tier wurde später mit postrenalem Harnleiterverschluß auf Grund bilateraler Harnleitersteine diagnostiziert, die bei der Ultraschalluntersuchung sichtbar waren. Behandlung des Verschlusses wurde mit zwei endoskopischen Operationen durchgeführt: eine Zystoskopie zur Setzung eines Harnleiter-Stents und Ureteroskopie zur intrakorporalen Lithotripsie der blockierenden Steine. Vor der ersten Behandlung wurde die Urämie des Delfins mit aggressiver Therapie mit Flüssigkeitsverabreichung und peritonealer Dialyse mit Legen eines Katheters in den rechten Retroperitonealraum behandelt. Diurese nach der Flüssigkeitstherapie führte zur Ausscheidung des rechten Harnleitersteins. Der Delfin wurde für beide Untersuchungen in linke Seitenlage wegen Legens des Katheters für die peritonealen Dialyse in den rechten Retroperitonealraum gebracht. Bei der ersten Untersuchung wurde ein 12-French (Fr) flexibles Zystoskop retrograd in die Harnblase über die Harnröhre geführt; hier war ein Stein sichtbar, der die linke Harnleiteröffnung blockierte. Ein 4,8 Fr, 26 cm langer Doppel-Pigtail-Harnleiter-Stent wurde in die linke Harnröhre gesetzt, um die postrenale Blockierung zu entlasten. Unbeabsichtigte proximale Abwanderung des linken Harnleiterstents fand während der Operation statt. Nierenmesswerte (Serum Cr = 5,8, K = 5,4) besserten sich schon erheblich am nächsten Tag. Für die zweite Operation 28 Stunden später wurde Ureteroskopie zur Behandlung des Steins und zum Ersetzen des schon gesetzten Stents mit einem längeren durchgeführt. Der linke Harnleiterstein wurde in winzige Fragmente mit einem Holmium:Yttrium-Aluminium-Garnet-Laser pulverisiert, das durch ein 6,9 Fr semirigides Ureteroskop geführt wurde. Der versetzte Stent wurde im distalen linken Harnleiter gesehen und mit einem 90 cm Einfach-PigtailHarnleiterstent ersetzt, der außen an die Urogenitalspalte genäht wurde und 3 Tage später entfernt wurde. Nierenfunktion normalisierte sich über die nächsten Tage, und das Tier erholte sich über die nächsten 2 Monate. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 110-119, 2012 Titel: Multizentrische Neurofibromatose mit Darmvorfall bei einem Kalifornischen Seelöwen (Zalophus californianus) Autoren: Elizabeth M. Rush, D.V.M., Anna L. Ogburn, D.V.M., and Michael M. Garner, D.V.M., Dipl. A.C.V.P. Department of Veterinary Services, Birmingham Zoo, Inc., 2630 Cahaba Road, Birmingham, Alabama 35226, USA (Rush, Ogburn); College of Wildlife and the Environmental Institute, 1090 S. Donahue Drive, Auburn University, Alabama 36849, USA; Northwest ZooPath, 654 West Main Street, Monroe, Washington 98272, USA (Garner). Aktuelle Adressen: (Rush) St. George's University, Department of Pathobiology, True Blue, Grenada, West Indies; (Ogburn) 120 Kinsler Road, Blythewood, South Carolina 29016, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Rush ([email protected]). Zusammenfassung: Ein etwa 31 Jahre alter Kalifornischer Seelöwe (Zalophus californianus) mit einer Vorgeschichte von chronisch beeinträchtigtem Seevermögen und Hornhautveränderungen zeigte langsam einsetzende, fortschreitende neurologische Ausfälle. Behandlung für Parese der hinteren Flossen war unerfolgreich, und das Tier wurde eingeschläfert. Bei der histologischen Untersuchung wurde hepatozelluläre und biliäre Neoplasie, Amyloidose des Auges, Adenom und Phäochromozytom der Nebenniere sowie Veränderungen des Rückenmarks, die mit multizentrischer Neurofibromatose übereinstimmte, festgestellt. Dieser Bericht stellt die erste Beschreibung der hier geschilderten Befunde bei einem Kalifornischen Seelöwen dar. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 120-124, 2012 Titel: Serielle Temperaturmessung und Vergleich von rektalen und Muskeltemperaturmesswerten bei narkotisierten wildlebenden Spitzmaulnashörnern (Diceros bicornis) Autoren: Peter vdB. Morkel, B.V.Sc., Michele Miller, D.V.M., Ph.D., Mark Jago, D.V.M., Robin W. Radcliffe, D.V.M., D.A.C.Z.M., Pierre du Preez, Francisco Olea-Popelka, D.V.M., Ph.D., Jennifer Sefton, B.S., Arthur Taft, Ph.D., R.R.T., Daryl Nydam, D.V.M., Ph.D. und Robin D. Gleed, B.V.Sc., M.R.C.V.S., D.A.C.V.A. Frankfurt Zoological Society, 42 Kinnersley Street, Newton Park, 6045, Südafrika (Morkel); Palm Beach Zoo, 1301 Summit Boulevard, West Palm Beach, Florida 33405, USA (Miller); Namibia Ministry of Environment and Tourism, Private Bag 13306, Windhoek, Namibia (Jago, du Preez); Cornell Conservation Medicine Program, Cornell University, College of Veterinary Medicine, C2-508 Clinical Programs Center, Tower Road, Ithaca, New York 14853, USA (Radcliffe, Nydam, Gleed); Colorado State University, College of Veterinary Medicine and Biomedical Science, Department of Clinical Sciences, Animal Population Health Institute, 300 West Drake, Fort Collins, Colorado 80523, USA (Olea-Popelka, Sefton); Medical College of Georgia, Department of Respiratory Therapy, 487 St. Sebastian Way, EC-4318, Augusta, Georgia 30912, USA (Taft). Korrespondenz bitte an Dr. Miller ([email protected]). Zusammenfassung: Die Aufrechterhaltung einer angemessenen Körpertemperatur ist entscheidend für den erfolgreichen Ausgang einer Narkose, vor allem unter Feldbedingungen bei Wildtieren. Hyperthermie auf Grund von Anstrengung kann gravierende und potenziell lebensbedrohliche Folgen wie Organschäden (u. a. Myopathie) und Tod haben. Methoden zur Überwachung der Kernkörpertemperatur müssen den physiologischen Zustand des Tieres sorgfältig widerspiegeln, um Entscheidungen zum effektiven Eingreifen zu unterstützen. Das Ziel dieser Vorstudie war es, serielle rektale und Muskeltemperaturen von narkotisierten wildlebenden Spitzmaulnashörnern (Diceros bicornis) zu vergleichen und einen möglichen Zusammenhang zu analysieren. 24 wildlebende Spitzmaulnashörner wurden zwischen Februar und März 2010 im Etosha Nationalpark, Namibia, narkotisiert. Paarweise Vergleiche zeigten eine Korrelation von 0,73 (95% CI; 0,70–0,75) zwischen den rektalen und den Muskeltemperaturmessungen. Ergebnisse eines multivariablen Modells zeigte, dass die Muskeltemperatur durchschittlich 0,46°C (95% CI; 0,36–0,57°C) höher als die rektale Temperatur war, wenn Rücksicht auf die wiederholte Messung beim gleichen Nashorn, die Auswirkungen der Narkosedauer sowie den Einfluss der Außentemperatur auf die Temperaturmessungen des Nashorns genommen wurde. Während die Narkosedauer sich verlängerte, glichen sich die Muskel- und Rektaltemperaturwerte bei einem einzelnen Nashorn an. Die Gesamttemperaturen sanken im Durchschnitt 0,00059°C/Minute (95% CI; −0,0047 bis −0,0035°C/Minute; P = 0,779). Als die Außentemperatur während der Narkose um 1°C stieg, erhöhte sich die Körpertemperatur des Nashorns um 0,09°C (95% CI; 0,06–0,11°C, P < 0,0001). Höhere Körpertemperaturen bilden ein Potenzial für zelluläre Schädigung, die zu Komplikationen wie Myopathie führen kann. Methoden zur Überwachung der Rektal-, Muskel-, und Außentemperatur sollen in die Narkoseüberwachung für große Huftiere, vor allem in freier Wildbahn, einbezogen werden. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 125-130, 2012 Titel: Strangulierender Darmverschluss bei vier Elefanten (Elephas maximus und Loxodonta africana) Autoren: Ellen B. Wiedner, V.M.D, Dipl. A.C.V.I.M., James Peddie, D.V.M., Linda Reeve Peddie, D.V.M., Noha Abou-Madi, D.V.M, M.Sc., Dipl. A.C.Z.M., George V. Kollias, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.Z.M., Charles Doyle, William A. Lindsay, D.V.M., Dipl. A.C.V.S., Ramiro Isaza, D.V.M., M.S., Dipl. A.C.Z.M., Scott Terrell, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., Tim M. Lynch, D.V.M., Dipl. A.C.V.S., Kari Johnson, Gary Johnson, Charlie Sammut, Barbara Daft, D.V.M., Dipl. A.C.V.P. und Francisco Uzal, D.V.M., M.Sc., Ph.D., Dipl. A.C.V.P. Ringling Brothers and Barnum & Bailey Center for Elephant Conservation, 12850 Old Grade Road, Polk City, Florida 33868, USA (Wiedner, Lindsay); Drs. Peddie, 4201 Faria Road, Ventura, California 93001-9789, USA (J. Peddie, L. Peddie); Section of Wildlife and Exotic Animal Medicine, College of Veterinary Medicine, Cornell University, Ithaca, New York 14853, USA (Abou-Madi, Kollias): Rosamund Gifford Zoo, 1 Conservation Place, Syracuse, New York 13204, USA (Doyle); Department of Small Animal Clinical Sciences, College of Veterinary Medicine, University of Florida, 2015 S.W. 16th Avenue, Gainesville, Florida 32608, USA (Isaza); Department of Animal Health, Disney's Animal Programs and Environmental Initiatives, Disney's Animal Kingdom, Bay Lake, Florida 32830, USA (Terrell); Peterson and Smith Equine Hospital, 4747 Southwest 60th Avenue, Ocala, Florida 34474, USA (Lynch); Have Trunk Will Travel, 27455 Peach Street, Perris, California 92570, USA (K. Johnson, G. Johnson); Vision Quest Ranch, 400 River Road, Salinas, California 93908, USA (Sammut); and the California Animal Health and Food Safety Laboratory, San Bernardino Branch, University of California at Davis, 105 West Central Avenue, San Bernardino, California 92408, USA (Daft, Uzal). Aktuelle Adresse: (Wiedner): Los Angeles Zoo and Botanical Gardens, 5333 Zoo Drive, Los Angeles, California 90027, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Wiedner ([email protected]). Zusammenfassung: Drei (5 Tage alt, 8 Tage alt und 4 Jahre alt) Asiatische Elefanten (Elephas maximus) sowie ein 22 Jahre alter Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) in menschlicher Obhut geboren und aus drei privaten Elefanteneinrichtungen und einem zoologischen Garten in den USA wurden mit Depression, Inappetenz und Tachykardie sowie Magen-Darm-Beschwerden (Bauchdehnung, verminderte Darmgeräusche, schmerzhafter Stuhlgang, Blut im Stuhl oder Durchfall) vorgestellt. Alle Elefanten zeigte Unbehagen, darunter Ruhelosigkeit, Vokalisierung und Wechsel der Körperhaltung. Ein Tier zeigte Abweichungen bei der Rektaluntersuchung. In einem anderen Fall wurden Darmschlingen ohne Motilität bei der transabdominalen Ultraschalluntersuchung beobachtet. Dauer der Symptome reichte von 6 bis 36 Stunden. Antiphlogistika sowie orale oder rektale Flüssigkeiten wurden bei allen Elefanten verabreicht. Andere Behandlungen waren Warmwassereinläufe und Führen oder Bewegen. Eine Zöliotomie wurde bei einem Elefanten durchgeführt. Drei der Tiere starben, und der Elefant, der operiert wurde, wurde vor dem Aufwachen von der Narkose eingeschläfert. Bei der Sektion zeigten die Tiere hochgradige strangulierende Darmveränderungen. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 131-140, 2012 Titel: Proliferative Schilddrüsenveränderungen bei drei Geckoarten der Diplodactylinae: Nephrurus amyae, Nephrurus levis und Oedura marmorata Autoren: Catherine A. Hadfield, M.A., Vet.M.B., M.R.C.V.S., Leigh A. Clayton, D.V.M., Dipl. A.B.V.P. (Avian), Meredith M. Clancy, D.V.M., Sarah E. Beck, D.V.M., Lisa M. Mangus, D.V.M. und Richard J. Montali, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., Dipl. A.C.Z.M. National Aquarium, 501 East Pratt Street, Baltimore, Maryland 21202, USA (Hadfield, Clayton, Clancy); Johns Hopkins University School of Medicine, Department of Molecular and Comparative Pathobiology, 733 North Broadway, Baltimore, Maryland 21205, USA (Beck, Mangus, Montali). Korrespondenz bitte an Dr. Hadfield ([email protected]). Zusammenfassung: Über einen Zeitraum von 5 Monaten wurden drei Geckos der Unterfamilie Diplodactylinae im National Aquarium, USA, mit proliferativen Schilddrüsenveränderungen diagnostiziert: ein Rauher Knopfschwanzgecko (Nephrurus amyae), ein Glatter Knopfschwanzgecko (Nephrurus levis) und ein Marmorierter Samtgecko (Oedura marmorata). Die klinischen Symptome der Geckos waren sichtbare intraorale Gewächse und/oder ventrale Halsschwellung, orale Blutung und Gewichtsverlust. Die histologische Diagnose des Rauhen Knopfschwanzgeckos lautete Schilddrüsenkarzinom mit Metastasen in der Leber und Lunge. Schilddrüsenkarzinom ohne Metastasen wurde bei dem Glatten Knopfschwanzgecko festgestellt. Eine Thyrioidektomie wurde bei dem Marmorierten Samtgecko durchgeführt, und adenomatöse Hyperplasie wurde diagnostiziert. Postoperativer Gewichtsverlust und Bradykardie verschwanden nach oraler Verabreichung von Levothyroxin, und der Gecko war anscheinend gesund 10 Monate nach der Operation. Fünf weitere Geckos dieser Unterfamilie in der Tiersammlung blieben unauffällig; die Prävalenz proliferativer Schilddrüsenveränderungen betrug 38 % (3/8). Die Ursachen dieser Veränderungen blieben unbekannt. Dieser Bericht stellt die erste Beschreibung einer Gruppe proliferativer Schilddrüsenveränderungen bei Geckos dar. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 141-143, 2012 Titel: Behandlung und Eliminierung von Ohrmilben (Loxoanoetus bassoni) bei zwei Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) Autoren: Jeff Wyatt, D.V.M., M.P.H., Dipl. A.C.L.A.M. und Louis DiVincenti, Jr., D.V.M. Seneca Park Zoo, 2222 St. Paul Street, Rochester, New York 14621, USA; University of Rochester School of Medicine and Dentistry, 601 Elmwood Avenue, Box 674, Rochester, New York 14642, USA (Wyatt, DiVincenti). Korrespondenz bitte an Dr. Wyatt ([email protected]). Zusammenfassung: Ohrmilben bei Elefanten wurden bisher nicht in Nordamerika beschrieben und wurden bei zwei Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) nach sechs lokalen Verabreichungen ins Ohr von Ivermectin alle zwei Wochen eliminiert. Die mikroskopische Untersuchung eines durchsichtigen, schleimigen Ohrausflusses aus den äußeren Gehörgängen von zwei wildgeborenen Afrikanischen Elefanten in einem zoologischen Garten im Bundestaat New York seit 25 Jahren ergab lebende Milben (Loxoanoetus bassoni). Die zytologische Untersuchung zeigte weder Anzeichen einer Entzündung noch einer Infektion. Die Elefanten zeigten keine anderen Symptome und zeigten keine Abweichungen im Blutbild oder bei den biochemischen Serumwerten. Die Diagnose von Ohrmilben wurde gestellt. Jeder Elefant wurde mit sechs Behandlungen einer 1%-Ivermectin-Salbe (5 ml) in jedes Ohr alle 2 Wochen behandelt. Eine mikroskopische Untersuchung des durchsichtigen Ohrenausflusses von jedem Gehörgang der zwei Tiere 9 Tage nach der ersten Behandlung mit Ivermectin zeigte keine Anzeichen jeglicher Lebensstufen der Milben. Mikroskopische Untersuchungen des Ausflusses aus jedem Gehörgang der zwei Elefanten wurde 6, 11 und 16 Wochen nach der Behandlung, sowie jedes Jahr für 7 Jahre durchgeführt und bestätigte die vollständige Eliminierung der Ohrmilben. L. bassoni wurde erstmals in den äußeren Gehörgängen von wildlebenden, asymptomatischen Afrikanischen Elefanten nachgewiesen, die im Krüger Nationalpark in Südafrika erlegt wurden; diese Tiere zeigten keine pathologischen Veränderungen. Eine neue Milbenart der gleichen Gattung (Loxoanoetus lenae) wurde bei der Sektion eines 86 Jahre alten Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) aus einem australischen Zirkus identifiziert. Die Sektion zeigte hochgradige, ballonartige Erweiterung des Knochens um den linken Meatus acusticus externus und deutete auf durch Milben verursachte Otitis exerna wie bei Rindern, die mit Ohrmilben (Raillieta auris) befallen sind. Zu der tierärztlichen Betreuung von Elefanten sollten die Feststellung des Vorkommens und die eventuelle Behandlung von Ohrmilben bei Elefanten gehören, weil die Gesundheit beeinträchtigende Veränderungen mit dem Vorkommen dieser Milbenarten bei Elefanten assoziiert sein können. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 144-152, 2012 Titel: Systemische Mykose bei einem Kalifornischen Seelöwen (Zalophus californianus) mit Feststellung von Cystofilobasidiales-DNA Autoren: Cara L. Field, D.V.M., Ph.D., Allison D. Tuttle, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M., Inga F. Sidor, D.V.M., M.S., Dipl. A.C.V.P., Akinyi Nyaoke, D.V.M., Ph.D, Kathleen M. Deering, M.S., D.V.M., Kelly Gilbert-Marcheterre, B.S., Guillermo Risatti, D.V.M., Ph.D., Tracey Spoon, Ph.D, Jenny Meegan, D.V.M., Tracy A. Romano, Ph.D., Salvatore Frasca, Jr., V.M.D., Ph.D., Dipl. A.C.V.P. und J. Lawrence Dunn, V.M.D. Mystic Aquarium, a division of Sea Research Foundation, 55 Coogan Boulevard, Mystic, Connecticut 06355, USA (Field, Tuttle, Sidor, Spoon, Meegan, Romano, Dunn); Connecticut Veterinary Medical Diagnostic Laboratory, Department of Pathobiology and Veterinary Science, University of Connecticut, 61 North Eagleville Road, Storrs, Connecticut 06269, USA (Nyaoke, Deering, Gilbert-Marcheterre, Risatti, Frasca). Aktuelle Adressen: (Field): Georgia Aquarium, 225 Baker Street NW, Atlanta, Georgia 30313; (Sidor): New Hampshire Veterinary Diagnostic Laboratory, University of New Hampshire, 129 Main Street, Durham, New Hampshire 03824, USA; (Meegan): National Marine Mammal Foundation, 2240 Shelter Island Drive, Suite 200, San Diego, California 92106, USA; (Nyaoke): California Animal Health and Food Safety Laboratory, University of California Davis, 105 West Central Avenue, San Bernardino, California 92408, USA; (Deering): University of Wisconsin–Madison, School of Veterinary Medicine, 2015 Linden Drive West, Madison, Wisconsin 53706, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Tuttle ([email protected]). Zusammenfassung: Ein 6 Jahre alter männlicher nicht kastrierter Kalifornischer Seelöwe (Zalophus californianus) mit einer systemischen Mykose starb nach einer 5-wöchigen antimykotischen Therapie. Vor dem Tod zeigte das Tier Schwellung der hinteren Flossen, ringförmige Hautstellen an den Flossen und Knoten in der Dermis, die in Größe und Anzahl zunahmen und sich von den hinteren Flossen und ventralem Bauch auf die vorderen Flossen und den Nasenbereich ausbreiteten. Die Veränderungen gingen mit hochgradiger Lymphknotenschwellung einher. Die Entwicklung der systemischen Symptome schritt trotz Therapie mit Itraconazol und später Voriconazol fort. Histopathologische Untersuchung von Biopsien ergab granulomatöse Dermatitis auf Grund einer Infektion mit pilzproduzierenden Hefezellen im Gewebe. Isolierungsversuche mit Hautbiopsie- und Gewebsproben von der Sektion führten nicht zur Isolierung von pilzproduzierenden Hefezellen wie in den histologischen Schnitten. Polymerase-Kettenreaktion (PCR) von Hautbiopsien prüfte auf Pilz-DNA und ergab ein Amplikon mit signifikanter Sequenzübereinstimmung mit Cystofilobasidiales, ein Pilz der Subklade zu der u.a. Cryptococcus spp. gehört. Bei der histopathologischen Untersuchung der Sektionsgewebe wurde eine systemische Mykose mit disseminierten Hefezellen in der Subkutis, Lymphknoten und viszeralen Organen diagnostiziert. Lebernekrose wurde im Zusammenhang mit akuter Leberinsuffizienz vorgefunden und war möglicherweise durch Verabreichung von Voriconazol verursacht. Dieser Bericht stellt die erste Beschreibung des klinischen Bilds, der Behandlung und der pathologischen Befunde einer Infektion im Zusammenhang mit Cystofilobasidiales bei einem Meeressäugetier dar und ergänzt unser Verständnis der Mykosen bei Robbenarten. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 153-158, 2012 Titel: Erweiterung der Harnleiter, Nierendysplasie und chronische Niereninsuffizienz bei einem Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) Autoren: Gwen Jankowski, D.V.M., Jennifer N. Langan, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M., Michael J. Adkesson, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M., Karen A. Terio, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.V.P., Natalie D. Mylniczenko, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M., Tom Meehan, D.V.M. und Dennis Schmitt, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.T. Chicago Zoological and Aquatic Animal Residency Program, University of Illinois, College of Veterinary Medicine, Urbana, Illinois 61802, USA (Jankowski); Chicago Zoological Society, Brookfield Zoo, 3300 Golf Road, Brookfield, Illinois 60513, USA (Langan, Adkesson, Mylniczenko, Meehan); University of Illinois, College of Veterinary Medicine, 1008 West Hazelwood Drive, Urbana, Illinois 61802, USA (Langan); Zoological Pathology Program, University of Illinois, Loyola University Medical Center, 2160 South First Avenue, Maywood, Illinois 60153, USA (Terio); Darr School of Agriculture, Missouri State University, 901 South National Avenue, Springfield, Missouri 65897, USA; Ringling Bros. and Barnum & Bailey Center for Elephant Conservation, Polk City, Florida 33868, USA (Schmitt). Aktuelle Adresse (Mylniczenko): Disney's Animal Kingdom, Orlando, Florida 32830, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Jankowski ([email protected]). Zusammenfassung: Eine sonographische Untersuchung der Fortpflanzungsorgane bei einem 26 Jahre alten weiblichen Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) ergab bilaterale Verdickung und Erweiterung der Gebärmutter. Bei der sonographischen Untersuchung waren die Harnblase und beide Harnleiter nahe des Blasentrigonum unauffällig, aber der kranialste Abschnitt jedes Harnleiters war auf einer Länge von 30-50 cm erweitert und verdickt. Im selben Monat wurde bei einer Blutprobe ein erhöhter Creatininwert (3,0 mg/dl) und ein erhöhtes Urin-Protein-Creatinin-Verhältnis (4,0) festgestellt. Chronische Niereninsuffizienz wurde auf Grund dieser Abweichungen festgestellt, und die anhaltende Harnleitererweiterung wurde bei späteren Ultraschalluntersuchungen beobachtet. Vollständige Blutbilder, biochemische Serumwerte und Urinanalysen blieben bis 24 Monate nach der Diagnose gleich, aber dann entwickelten sich Urämie, Hypophosphatämie und Hypercalcämie (sowie erhöhte ionisierte Calciumwerte). Hydronephrose beider Nieren und erhebliche Aussackung des linken Harnleiters wurden bei der sonographischen Untersuchung festgestellt. Apathie, ventrales Ödem und orale Schleimhautgeschwüre entwickelten sich akut 30 Monate nach der Diagnose. Obwohl Blutharnstoffwerte erhöht blieben, kehrten Creatinin-, Gesamtcalcium- und ionisierte Calciumwerte zu diesem Zeitpunkt wieder zu Werten innerhalb des Referenzbereiches zurück. Auf Grund der schnellen Verschlechterung des klinischen Zustandes und der schlechten Prognose wurde das Tier eingeschläfert. Bilaterale Harnleitererweiterung, Dysplasie der rechten Niere und chronische Nephritis der linken Niere wurden bei der Sektion festgestellt. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 159-162, 2012 Titel: Prävalenz von Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus bei Säugetieren in der Königlichen Gesellschaft für Zoologie, Antwerpen, Belgien Autoren: Francis Vercammen, D.V.M., Luc Bauwens, Redgi De Deken, D.V.M., Ph.D. und Jef Brandt, D.V.M., Ph.D. Centre for Research and Conservation, Royal Zoological Society of Antwerp, K. Astridplein 26, B-2018 Antwerpen, Belgien (Vercammen, Bauwens, Brandt); Animal Health, Institute of Tropical Medicine, Nationalestraat 155, B2000 Antwerpen, Belgien (De Deken). Korrespondenz bitte an Dr. Vercammen ([email protected]). Zusammenfassung: Im Gegensatz zu zahlreichen Berichten über Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) bei domestizierten Tieren gibt es nur drei Berichte über Zootiere mit dieser Erkrankung in der Literatur. Eine Hautinfektion bei einem Afrikanischen Elefantenkalb (Loxodonta africana) wurde wahrscheinlich durch einen infizierten Pfleger übertragen. Eine andere zoologische Einrichtung isolierte MRSA aus dem Panseninhalt eines Mufflons (Ovis aries), und eine weitere Einrichtung berichtete von einer Fistel am Kornband eines Zehs eines Panzernashorns (Rhinoceros unicornis). In dieser Studie wurden 93 verschiedene Einzeltiere von 40 Tierarten und 19 Familien im Zoo Antwerpen (Königliche Gesellschaft für Zoologie, Antwerpen, Belgien) 13 Monate lang verfolgt. Die Studie zeigt das Fehlen von MRSA in Nasen-, Haut-, Bindehaut- Scheiden- und Abzessabstrichen sowie von Armstützen aus öffentlichen Bereichen des Zoos. Die Proben wurden über Nacht angereichert und auf selektives chromogenes Kulturmedium ausgestrichen. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 163-167, 2012 Titel: Hochgradige durch Babesiose verursachte Anämie bei einem Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus) Autoren: Kristen A. Phair, D.V.M., James W. Carpenter, M.S., D.V.M., Dipl. A.C.Z.M., Nicole Smee, D.V.M., Carl B. Myers, D.V.M. und Lisa M. Pohlman, D.V.M., M.S., Dipl. A.C.V.P. Departments of Clinical Sciences (Phair, Carpenter, Smee) and Diagnostic Medicine/Pathobiology (Pohlman, Myers), College of Veterinary Medicine, Kansas State University, 1800 Denison Avenue, Manhattan, Kansas 66506, USA. Aktuelle Adresse (Phair): Sacramento Zoo, 3930 West Land Park Drive, Sacramento, California 95822. Korrespondenz bitte an Dr. Phair ([email protected]). Zusammenfassung: Ein 8 Jahre alter weiblicher kastrierter Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus) in menschlicher Obhut entwickelte schnell fortschreitende Apathie und Schwäche über einen Zeitraum von 24 Stunden. Klinische Symptome waren Erbrechen, das Einnehmen einer liegenden Stellung, horizontaler Nystagmus, vermutete Blindheit, blasse ikterische Schleimhäute und Portwein-farbender Harn. Ein volles Blutbild zeigte hochgradige Anämie (Hämatokrit 6 %) und intraerythrozytische Piroplasmen, die mit Babasia spp. übereinstimmten. PolymeraseKettenreaktion bestätigte später die Diagnose von Babesiose. Der Wolf wurde mit Imidocarb-Diproprionat, Antibiotika und Flüssigkeiten behandelt. Eine Vollbluttransfusion von einem Geschwistertier wurde durchgeführt. Trotz aggressiver Behandlung verbesserte sich der Wolf nicht, und er wurde eingeschläfert. Dieser Bericht stellt die erste Beschreibung von Babesiose bei einem Mähnenwolf in menschlicher Obhut in Nordamerika dar. Überwachung auf Infektionskrankheiten in der wildlebenden sowie in der in menschlicher Obhut gehaltenen Mähnenwolfpopulation sollte durchgeführt werden, um Übertragrung dieser Erkrankung bei dieser bedrohten Tierart zu verhindern und zu verringern. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 168-170, 2012 Titel: Die Rolle eines Standvogels, der Floridaente (Anas fulvigula), als Sentineltier für die VogelgrippeÜberwachung Autoren: Susan N. Rollo, D.V.M., M.S., Ph.D., Pamela J. Ferro, M.S., Ph.D., Markus J. Peterson, D.V.M., Ph.D., Michael P. Ward, Ph.D., F.A.C.V.Sc., Bart M. Ballard, M.S., Ph.D. und Blanca Lupiani, Ph.D. Department of Veterinary Integrative Biosciences, College of Veterinary Medicine and Biomedical Sciences (Rollo), Department of Veterinary Pathobiology, College of Veterinary Medicine and Biomedical Sciences (Ferro, Lupiani), Department of Wildlife and Fisheries Sciences, College of Agriculture and Life Sciences (Peterson), Texas A&M University, College Station, Texas 77843, USA; Department of Veterinary Public Health and Food Safety, University of Sydney Faculty of Veterinary Science, Camden, New South Wales 2570 Australien (Ward); and Caesar Kleberg Wildlife Research Institute, Texas A&M University-Kingsville, 700 University Blvd., MSC 218, Kingsville, Texas 78363, USA (Ballard). Die Autoren erkennen an, dass Dr. Rollo und Dr. Ferro zu diesem Projekt in gleichem Ausmaß beigetragen haben. Korrespondenz bitte an Dr. Lupiani ([email protected]). Zusammenfassung: Das Ziel dieser Studie war es, die Floridaente (Anas fulvigula), ein Standvogel, der zu den Schwimmenten gehört, als Sentineltier für die Vogelgrippe (AIV)-Überwachung zu beurteilen. Insgesamt 235 Kloakenabstriche von 147 lebend gefangenen und 88 erjagten Floridaenten wurden während des Sommers (JuniAugust 2007) bzw. des Winters (November 2007-Januar 2008) entlang eines nördlichen Abschnitts der Küste von Texas gesammelt. Proben wurden auf AIV mit Real-Time-Polymerase-Kettenreaktion (rRT-PCR) untersucht. Die rRT-PCR-positive Proben wurden weiter mit Virusisolierung untersucht. Drei Proben waren für AIV positiv mit AIV-Matrix-rRT-PCR. Eine dieser Proben war auch für H5 mit rRT-PCR positiv, und ein geringpathogenes H5N2AIV wurde isoliert. Obwohl Isolierung von AIV bei Floridaenten im Winter bereits beschrieben war, stellt dieser Bricht die erste Beschreibung von H5 bei Floridaenten dar. Diese Isolierung wurde in der gleichen Jahreszeit und im gleichen Jahr, in dem andere H5N2-Viren aus Zugvögeln an der Küste von Texas identifiziert wurden, durchgeführt. Diese Tatsache deutet auf die Übertragung bei Wasservögeln untereinander im Winterquartier und auf die mögliche Rolle von Floridaenten als natürlich vorkommende Sentineltiere zur Überwachung der Vogelgrippe. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 171-173, 2012 Titel: Hochgradige idiopathische Hypocalcämie bei einem jungen Westlichen Tieflandgorilla (Gorilla gorilla gorilla) Autoren: Jenifer Chatfield, D.V.M., Greeley Stones und Tania Jalil, M.D. Gladys Porter Zoo, 500 Ringgold Street, Brownsville, Texas 78520, USA (Chatfield, Stones); Sunshine Pediatrics, 4920 N Expressway A, Brownsville, Texas 78526-4335, USA (Jalil). Aktuelle Adresse (Chatfield): 4J Conservation Center, 38316 Mickler Road, Dade City, Florida 33523, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Chatfield ([email protected]). Zusammenfassung: Ein 6 Monate alter männlicher Westlicher Tieflandgorilla (Gorilla gorilla gorilla) wurde wegen Tetanie beider Hände untersucht. Der Gorilla zeigte abwechselnd Verstopfung, Durchfall und Blähung seit der Geburt. Idiopathische Hypocalcämie wurde auf Grund hochgradiger Hypocalcämie und physiologischer Vitamin-D-Werte gestellt, sowie wegen Besserung nach Verabreichung von oralem Calcium und Vitamin D. Das Tier zeigte langsame und vollständige Besserung. Idiopathische Hypocalcämie ist eine seltene Erkrankung bei menschlichen Säuglingen und sollte bei jungen Gorillas mit anhaltenden Magen-Darm-Beschwerden oder akuter Tetanie in Betracht gezogen werden. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 174-176, 2012 Titel: Vorkommen von Antikörpern gegen Tollwutvirus bei Koreanischen Marderhunden (Nyctereutes procyonoides koreensis) Autoren: Seung-Yong Oh, D.V.M., M.S., Sun-A Kim, D.V.M., M.S., Ji-Yong Kim, D.V.M., M.S., Han Sang Yoo, D.V.M., Ph.D., Kyung-Ki Lee, D.V.M., Ph.D. und Nam-Shik Shin, D.V.M., Ph.D. Department of Zoo and Wildlife Medicine, College of Veterinary Medicine, Seoul National University, Seoul 151– 742, Korea (Oh, S. Kim, J. Kim, Yoo, Shin); National Veterinary Research and Quarantine Service, Anyang 430– 757, Korea (Lee). Die Autoren erkennen an, dass Dr. Oh und Dr. Kim zu diesem Projekt in gleichem Ausmaß beigetragen haben. Korrespondenz bitte an Dr. Shin ([email protected]). Zusammenfassung: Tollwut wurde bisher bei Hunden, Rindern und Marderhunden in Korea, vor allem in den Provinzen Gyeonggi und Gangwon, gemeldet. Das Ziel dieser Studie war es, die Seroprävalenz von Tollwut bei wildlebenden Koreanischen Marderhunden (Nyctereutes procyonoides koreensis) mit 50 Blutproben aus den Provinzen Gyeonggi und Gangwon zu untersuchen. Antikörper gegen Tollwut wurden mit einem FluoreszenzAntikörper-Virusneutralisierungstest gemessen. Von den 50 Blutproben zeigten 20 Marderhunde (40%) positive Ergebnisse. Seropositive Tiere wurden in den folgenden Regionen vorgefunden: Paju, Yangpyeong, Goyang, Yangju, Yanggu und Hoengseong. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 177-180, 2012 Titel: Proteinelektrophoresewerte im Serum bei wildlebenden und in Zoos gehaltenen Koalas (Phascolarctos cinereus) Autoren: Geoffrey W. Pye, B.V.Sc., M.Sc., Dipl. A.C.Z.M., William Ellis, Ph.D., Sean FitzGibbon, Ph.D., Brian Opitz, R.V.T., Laura Keener, M.T., A.S.C.P., Kristopher L. Arheart, Ed.D. und Carolyn Cray, Ph.D. San Diego Zoo, San Diego, California 92101, USA (Pye, Opitz, Keener); Koala Ecology Group, School of Biological Sciences, University of Queensland, St. Lucia, Queensland 4072, Australia (Ellis, FitzGibbon); Department of Epidemiology and Public Health, University of Miami Miller School of Medicine, Miami, Florida 33101, USA (Arheart); Division of Comparative Pathology, Department of Pathology, University of Miami Miller School of Medicine, Miami, Florida 33101, USA (Cray). Korrespondenz bitte an Dr. Pye ([email protected]). Zusammenfassung: In der Praxis ist es, insbesondere bei der Arbeit mit besonders wertvollen Tierarten, wichtig, alle klinisch-pathologischen Testoptionen zur Überwachung des allgemeinen Gesundheitszustandes sowie für die Diagnose von Krankheiten zu nutzen. Proteinelektrophorese (EPH) erwies sich bereits als wichtiges zusätzliches diagnostisches Mittel in der Tiermedizin. Serumproben von 18 wildlebenden und 12 in Zoos gehaltenen Koalas (Phascolarctos cinereus) wurden mit EPH getestet. Signifikante Unterschiede wurden zwischen den beiden Gruppen für die folgenden Werte vorgefunden: Gesamtprotein, Albumin, β-Globuline und Albumin-Globulin-Verhältnis (P < 0,05). Mit Anwendung der kombinierten Daten wurden die folgenden Mindest- und Höchstwerte für die EPHParameter berechnet: Gesamtprotein 5,0-7,8 g/dl, Albumin 2,8-4,7 g/dl, α-1-Globuline 0,5-1,1 g/dl, α-2-Globuline 0,3-0,7 g/dl, β-Globuline 0,4-1,0 g/dl, γ-Globuline 0,2-1,0 g/dl und Albumin-Globulin-Verhältnis 1,0-2,1. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 181-185, 2012 Titel: Idiopathische systemische AA-Amyloidose bei einem Skunk (Mephitis mephitis) Autoren: Mohamed Elhensheri, D.V.M., Reinhold P. Linke, M.D., Anja Blankenburg, D.V.M. und Andreas Beineke, D.V.M., Dipl. E.C.V.P. Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 17, 30559 Hannover, Deutschland (Elhensheri, Beineke); Referenzzentrum für Amyloidkrankheiten amYmed, Am Klopferspitz 19, 82152 Martinsried, Deutschland (Linke); Zoo Braunschweig, Uwe Wilhelm GmbH, Am Zoo 35, 38124, Braunschweig, Deutschland (Blankenburg). Korrespondenz bitte an Prof. Dr. med. vet. Andreas Beineke ([email protected]) Zusammenfassung: Dieser Bericht beschreibt einen Fall der systemischen Amyloidose bei einem Streifenskunk (Mephitis mephitis) in menschlicher Obhut. Bei der Sektion wurde bilaterale Alopezie sowie Nieren-, Leber- und Milzvergrößerung vorgefunden. Das Fehlen einer prädisponierenden Krankheit deutet auf idiopathische systemische AA-Amyloidose. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 186-189, 2012 Titel: Kurzdauernde vesikulobullöse Hautreaktion im Zusammenhang mit der Behandlung mit Firocoxib bei einem Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) Autoren: Elizabeth M. Stringer, D.V.M., Ryan S. De Voe, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M., Dipl. A.B.V.P. (Avian), Keith Linder, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., Brigid Troan, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., Amy McCalla-Martin, D.V.M. und Michael R. Loomis, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M. North Carolina State University, College of Veterinary Medicine, 4700 Hillsborough Street, Raleigh, North Carolina 27606, USA (Stringer, Linder, McCalla-Martin); North Carolina Zoological Park, 4401 Zoo Parkway, Asheboro, North Carolina 27205, USA (Stringer, De Voe, Troan, Loomis). Korrespondenz bitte an Dr. Stringer ([email protected]). Zusammenfassung: Ein 40 Jahre altes weibliches Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) litt an chronischen Nagelbettabszessen. Wegen der Verschlechterung der klinischen Symptome wurde das bisherige Antiphlogistikum zu Firocoxib gewechselt. Circa 7 Tage nach Beginn der Firocoxib-Verabreichung entwickelte das Tier multifokale Bläschen und Bullae am lateralen Brustkorb, an der lateralen Bauchwand, am dorsalen Rücken und den proximalen Gliedmaßen. Zytologie und Kultur zeigten keine infektiöse Ursache. Bei der histologischen Untersuchung wurde eine hochgradige, subakute vesikulobullöse Dermatitis mit intraepidermaler bis subepidermaler Spaltbildung mit Stellen mit vereinzeilter Hornhautzellennekrose und geringgradigem neutrophilem epidermalem Infiltrat festgestellt. Diese Befunde ähneln den bei Menschen auftretenden Nebenwirkungen bei der Anwendung bestimmter Medikamente. Aus diesem Grund wurde eine Reaktion auf Firocoxib vermutet. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 190-192, 2012 Titel: Niedrige Sensitivität von Kiemenbiopsien beim lebenden Tier zur Feststellung subklinischen Befalls mit Psuedodactylogyrus bini bei Amerikanischen Aalen (Anguilla rostrata) Autoren: Sylvain Larrat, D.V., Jill Marvin, B.Sc. und Stéphane Lair, D.V.M., D.E.S., D.V.Sc., Dipl. A.C.Z.M. Département de Sciences Cliniques, Faculté de Médecine Vétérinaire, Université de Montréal, 3200 rue Sicotte, StHyacinthe, Québec, J2S 2M2, Kanada (Larrat, Lair); Aquarium du Quebec, 1675 avenue des Hotels, Quebec City, Quebec, G1W 4S3, Kanada (Marvin). Korrespondenz bitte an Dr. Lair ([email protected]). Zusammenfassung: Die Ziele dieser Studie waren folgende: 1. die Sensitivität von Kiemenbiopsien zur Überwachung von Psuedodactylogyrus bini bei Amerikanischen Aalen (Anguilla rostrata) mit subklinischem Befall zu bestimmen, und 2. die Wirkung eines Narkosebads auf das Vorkommen bei den befallenen Aalen zu bestimmen. 54 Aale wurden nach entweder intrazölomischer Injektion von T61 oder nach tiefer Narkose mit Tricainmethansulfonat eingeschläfert. Das Verhältnis der mit P. bini-befallenen Aale durch Kiemenbiopsie durch die Kiemenspalte entnommen oder durch mikroskopische Untersuchung des gesamten Kiemenbogens wurde verglichen. Das Narkoseprotokoll zeigte keine signifikante Wirkung auf die Parasitenzahl. Die Prävalenz der Monogenea mit Kiemenbiopsien am lebenden Tier betrug 20% und die durch vollständige Kiemenuntersuchung betrug 70%. Die Sensitivität der Kiemenbiopsie (29%) zur Identifizierung von P. bini bei subklinisch befallenen Aalen ist deshalb niedrig. Diese Methode sollte nur zur Überwachung von Gruppen und nicht von einzelnen Tieren verwendet werden. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 193-196, 2012 Titel: Zwillings-Trächtigkeit und perinatale Überlegungen bei einem Beluga (Delphinapterus leucas) Autoren: Steven Osborn, D.V.M., Les Dalton, D.V.M., Christopher Dold, D.V.M. und Todd Robeck, D.V.M., Ph.D. SeaWorld San Antonio, 10500 SeaWorld Drive, San Antonio, Texas 78251, USA (Osborn, Dalton); SeaWorld Parks and Entertainment, 9205 South Park Loop, Suite 400, Orlando, Florida 32819, USA (Dold, Robeck); SeaWorld and Busch Gardens Reproductive Research Center, 2595 Ingraham Road, San Diego, California 92109, USA (Robeck). Korrespondenz bitte an Dr. Robeck ([email protected]). Zusammenfassung: Ein 22 Jahre alter Weißwal (Delphinapterus leucas) zeigte anhaltend hohe Progesteronwerte im Serum nach der künstlichen Befruchtung und wurde mit lebensfähigen Zwillingen 149 Tage nach der Befruchtung diagnostiziert. Die Zwillinge waren etwa gleich groß bis mindestens Tag 264; diese sonographische Messung war das letzte Mal, dass beide Föten gemessen werden konnten. Ultraschall wurde am Tag 365, 393 und 400 durchgeführt, um die Lebensfähigkeit beider Föten zu bestätigen. Nach 90% einer normalen Gravidität oder nach 434 Tagen wurden Kortikosteroide zur Reifung der fötalen Lungen verabreicht. Sieben Tage später wurde ein 40,9 kg wiegendes, lebendes Kalb mit dem Kopf zuerst geboren. 8 Stunden später wurde ein 22,7 kg stillgeborenes Kalb mit den Flossen zuerst geboren. Dem lebenden Kalb wurde sofort nach der Geburt Surfaktant intratracheal verabreicht. Am nächsten Tag wurde ihm Immunoglobulin intramuskulär verabreicht, und orale Antibiotika sowie Nahrung über eine orale Magensonde wurden begonnen. Das Kalb fing am Tag 3 an zu saugen. Antibiotika und künstliche Nahrung wurden bis Tag 10 verabreicht. Körpergewicht und Längenmessungen wurden zweimal monatlich genommen und zeigten, dass das Kalb nach einer ursprünglich erhöhten Wachstumsrate normale Parameter für Wachstum nach der Geburt erreichte. Dieses Kalb ist das bisher erste überlebende Zwillingstier einer Walart und stellt einen Beispielfall für Behandlungsmethoden zur Unterstützung eines frühgeborenen Säuglings einer Walart dar. Journal of Zoo and Wildlife Medicine 43(1): 197-199, 2012 Titel: Disseminerte Kokzidioidomykose bei einem Koala (Phascolarctos cinereus) Autoren: Anne Burgdorf-Moisuk, D.V.M., Ilse H. Stalis, D.V.M., Dipl. A.C.V.P. und Geoffrey W. Pye, B.V.Sc., M.Sc., Dipl. A.C.Z.M. San Diego Zoo, P.O. Box 120551, San Diego, California 92112-0551, USA (Burgdorf-Moisuk, Pye); Wildlife Disease Laboratories, Institute for Conservation Research, San Diego Zoo Global, P.O. Box 120551, San Diego, California 92112, USA (Stalis). Korrespondenz bitte an Dr. Burgdorf-Moisuk ([email protected]). Zusammenfassung: Ein 16 Jahre alter männlicher Koala (Phascolarctos cinereus) zeigte unspezifische Krankheitssymptome und Gewichtsverlust. Diagnostische Tests und unterstützende Behandlungen wurden 2 Monate lang durchgeführt, aber die Gesundheit des Tieres verschlechterte sich, und es wurde eingeschläfert. Bei der histopathologischen Untersuchung wurden Veränderungen mit mykotischen Organismen festgestellt, die morphologisch mit Kokzidioidomykose in der Lunge, Leber, Milz, Niere, den Lymphknoten, im Auge und Knochenmark übereinstimmten. Obwohl disseminierte Infektion vorhanden war, testete der Koala seronegativ für IgM und IgG gegen Coccidioides spp. einend Monat vor der Einschläferung.