Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 537

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ZOO AND WILDLIFE MEDICINE 42(4) ZUSAMMENFASSUNGEN
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 537-551, 2011.
Titel: Kortikosteroidmessung im Kot zur Überwachung des Fortpflanzungszustandes bei wildlebenden Huftieren
mit Hilfe eines handelsüblichen Enzymimmunassays
Autoren: Conception Borque, Ph.D. Chemistry, Sonia S. Pérez-Garnelo, Ph.D. Veterinary, Maria Delclaux, M.S.
Veterinary, Eva Martínez, M.S. Veterinary und Julio De la Fuente, Ph.D. Veterinary
Departamento de Reproducción Animal y Conservación de Recursos Zoogenéticos, Subdirección General de
Investigación y Tecnología, Instituto Nacional de Investigación y Tecnología Agraria y Alimentaria, Carretera de La
Coruña Km 5.9, 28040 Madrid, Spanien (Borque, Pérez-Garnelo, De la Fuente); Zoo-Aquarium de Madrid, Zoo de
la Casa de Campo, 28011 Madrid, Spanien (Delclaux, Martínez). Korrespondenz bitte an Dr. Borque
([email protected]).
Zusammenfassung: Die Analyse von Fortpflanzungshormonen in Kotproben ist zur nicht invasiven Überwachung
des Fortpflanzungszustandes bei Wildtierarten notwendig. Das Ziel dieser Studie war es, eine einfach
auszuführende, nicht invasive Methode zur Überwachung des Fortpflanzungszustandes bei weiblichen nicht
domestizierten Paarhufern. Kotproben wurden täglich, wöchentlich oder drei bis viermal pro Woche direkt vom
Boden für einen Zeitraum von ein bis 9,8 Monaten gesammelt. Östradiol und Progestagene wurden bei neun
weiblichen Wildtierarten mit einem handelsüblichen Enzymimmunassay gemessen, das für Serum oder Plasma von
Menschen entwickelt wurde: (Mähnenspringer, Ammotragus lervia [n = 3]; Wisent, Bison bonasus [n = 1];
Auerochse, Bos taurus primigenius [n = 2]; Sitatunga, Tragelaphus spekii gratus [n = 2]; und Panzernashorn,
Rhinoceros unicornis [n = 1]). Bei den untersuchten Tierarten stimmten Gelbkörperphase, Abort und Trächtigkeit
eng mit Veränderungen der Progestagene im Kot überein. Die Konzentrationen während der Gelbkörperphase und
der Trächtigkeit waren signifikant anders (P < 0,001) als die Basiswerte, und die Progestagenwerte nach Aborten
waren nicht signifikant unterschiedlich (P > 0,05) von den Basiswerten. Die Östrogenwerte waren während der
Follikelphase und der Trächtigkeit signifikant anders (P < 0,001) als die Basiswerte, aber die Werte nach Aborten
waren nicht signifikant anders als die Basiswerte (P > 0,05). Die Dauer des Zyklus war durch die Östradiolwerte
klar definiert. Diese Studie zeigt, dass die Ovarienfunktion bei den untersuchten wilden Paarhufern durch ELISA
untersucht werden kann. Deshalb stellen die hier beschriebenen ELISA-Methoden eine praktische Option zu
anderen ELISAs dar, die kompliziertere Vorgänge haben oder bei denen der käufliche Erwerb schwierig ist.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 552- 557, 2011.
Titel: Die Haltekraft drei verschiedener Pinsorten im Femur und in der Ulna beim Mäusebussard (Buteo buteo)
Autoren: Mariano López García, D.V.M., Ph.D., Ana M. López Beceiro, D.V.M., Ph.D., Víctor Valcárcel Juárez,
Ph.D., Fernando Muñoz Guzón, D.V.M., Ph.D. und Antonio González Cantalapiedra, D.V.M., Ph.D.
Department of Veterinary Clinical Sciences, Faculty of Veterinary, University of Santiago de Compostela, Av.
Carvallo Calero, s/n, ZC 27002, Lugo, Spanien (López García, López Beceiro, Muñoz Guzón, González
Cantalapiedra); Institute of Ceramics, University of Santiago de Compostela, Avda. Maestro Mateo. Campus Vida,
ZC 15782, Santiago de Compostela, A Coruña, Spanien (Valcárcel Juárez). Korrespondenz bitte an Dr. López
García ([email protected]; [email protected]).
Zusammenfassung: Die Anwendung von Fixateur externe wird als die beste Repositionsmethode von Frakturen
von Röhrenknochen bei Vögeln angesehen, obwohl eine wichtige Komplikation der Verlust des Kontakts zwischen
dem Knochen und der Platte oder Verlust der Haltekraft ist. Aus diesem Grund hatte diese Studie das Ziel,
herauszufinden, welche Pinsorte bessere Ausreißfestigkeit in ausgewählten Knochen beim Mäusebussard (Buteo
buteo) hat. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden drei Pinsorten (eine glatte Sorte und zwei Sorten mit negativem
Gewindeprofil mit unterschiedlicher Gewindesteigung) in fünf Stellen in Femur und Ulna von Mäusebussarden
eingesetzt. Die Ausreißfestigkeit der Pins wurde gemessen, und medulläre und pneumatische Knochen, die
verschiedenen Einsetzungsstellen sowie Pinsorten wurden miteinander verglichen. Die Pins mit negativem
Gewindeprofil zeigten höhere Haltekraft als die glatten Pins (P < 0,05). Wenn man die Haltekraft zwischen Ulna
und Femur vergleicht, gab es keinen Unterschied für die glatten Pins, aber die Pins mit Gewinde zeigten mehr
Ausreißfestigkeit in der Ulna als im Femur (P < 0,05). Es gab keine Unterschiede zwischen den verschiedenen
Pinstellen am gleichen Knochen für die jeweils gleiche Pinsorte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Pins mit
negativem Gewindeprofil mehr Haltekraft als glatte Pins haben, und dass pneumatische Knochen niedrigere
Ausreißfestigkeit als medulläre Knochen haben, wenn Pins mit negativem Gewindeprofil verwendet werden.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 558-564, 2011.
Titel: Kortikosteroidanalyse im Kot zur Evaluierung von Ovarfunktion beim Großen Kudu (Tragelaphus
strepsiceros) und Kleinen Kudu (Tragelaphus imberbis)
Autoren: Peter A. Black, D.V.M., Ava M. Trent, D.V.M., M.V.Sc., Dipl. A.C.V.S.., Joan E. Bauman, Ph.D., Ralph
J. Farnsworth, D.V.M., M.S. und Steven L. Monfort, D.V.M., Ph.D.
University of Minnesota College of Veterinary Medicine, 1365 Gortner Avenue, Saint Paul, Minnesota 55108, USA
(Black, Trent, Farnsworth); Smithsonian Conservation Biology Institute, 1500 Remount Road, Front Royal, Virginia
22630, USA (Monfort); Saint Louis Zoological Park, One Government Drive, Saint Louis, Missouri 63110, USA
(Bauman). Aktuelle Adresse (Black): Busch Gardens, 3605 East Bougainvillea Avenue, Tampa, Florida 33612,
USA. Korrespondenz bitte an Dr. Black ([email protected]).
Zusammenfassung: Saisonale endokrine Fortpflanzungsmuster sind für die Gattung Tragelaphus nicht beschrieben,
die aus sieben afrikanischen Antilopenarten besteht. Eine längsschnittliche Analyse von der Ausscheidung von
Progesteron-Metaboliten mit Radioimmunassay in Kotproben wurde durchgeführt, die auf nicht invasive Art drei bis
sieben mal pro Woche vom Großen Kudu (Tragelaphus strepsiceros, n = 4) und Kleinen Kudu (Tragelaphus
imberbis, n = 4) gesammelt wurden. Die Analyse der Ausscheidung von Progesteronmetaboliten zeigte saisonale
Östruszyklen. Die Unterscheidung zwischen trächtigen und nicht trächtigen Weibchen konnte beim Kleinen Kudu
erreicht werden. Diese Daten zeigen, dass Progesteron-Metaboliten im Kot zur Feststellung von endokrinen
Fortpflanzungsmustern bei sowohl gehaltenen als auch wildlebenden Antilopen der Gattung Tragelaphus verwendet
werden können.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 565-571, 2011.
Titel: Durch Kältestress induzierte Kortiokosteroidantwort beim Großen Tümmler (Tursiops truncatus)
Autoren: Dorian S. Houser, Ph.D., Laura C. Yeates, Ph.D. und Daniel E. Crocker, Ph.D.
National Marine Mammal Foundation, 2240 Shelter Island Drive, San Diego, California 92106, USA (Houser,
Yeates); Department of Biology, Sonoma State University, 1801 East Cotati Avenue, Rohnert Park, California
94928, USA (Crocker). Korrespondenz bitte an Dr. Houser ([email protected]).
Zusammenfassung: Zwei ausgewachsene Große Tümmler (Tursiops truncatus) wurden in einzelnen überirdischen
Becken über einen Zeitraum von 10 Tagen gehalten und abnehmenden Wassertemperaturen ausgesetzt, um zu
bestimmen, ob Kältestress die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse aktiviert. Als Kontrolltiere dienten
zwei ausgewachsene Tümmler, die auf ähnliche Weise für die gleiche Zeitdauer bei Umgebungstemperaturen (16,8–
19,6°C) gehalten wurden. Bei allen Tieren waren die Wassertemperaturen zwischen 4,2 und 19,6°C. Freiwillige
Blutabnahmen wurden von jedem Delfin alle 2-3 Tage durchgeführt, und Kortisol und Aldosteron wurden im Serum
mit einem Radioimmunassay bestimmt. Bei den Tümmlern, die kaltem Wasser ausgesetzt wurden, stiegen die
Kortisol- und Aldosteronkonzentrationen mit fallender Temperatur. Bei der tiefsten Temperatur waren die
Kortisolwerte mehr als dreifach und die Aldosteronwerte mehr als zweifach höher als die Konzentrationen bei
Umgebungstemperatur. Die Erhöhungen wurden beobachtet, bevor die Wassertemperatur unter die kritische
Tiefsttemperatur des Einzeltieres fiel, bei der die Stoffwechselrate sich erhöht, um den Verlust der Körperwärme
auszugleichen. Die Variationen der Kortikosteroidkonzentrationen hingen nicht mit der 10-tägigen
Isolierungsperiode zusammen; dieser Befund deutet darauf hin, dass die Veränderungen durch Kältestress und nicht
durch den Stress der Isolierung verursacht wurden. Die Erhöhungen der Kortisol- und Aldosteronwerte waren
kleiner als die, die bei zwangsweise gefangenen oder bei gestrandeten Delfinen beobachtet werden. Obwohl die
Erhöhungen der Kortisol- und Aldosteronwerte durch allgemeinen Stress der Anpassung auf die neue Situation
hervorgerufen sein könnten, könnten sie andere Anpassungsfunktionen haben, die mit den Auswirkungen von kalten
Umgebungstemperaturen zusammenhängen.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 572-579, 2011.
Titel: Echokardiographische Parameter bei Westlichen Flachlandgorillas (Gorilla gorilla gorilla) in menschlicher
Obhut
Autoren: Hayley Weston Murphy, D.V.M., Patricia Dennis, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.Z.M., William Devlin, M.D.,
F.A.C.C., Tom Meehan, D.V.M. und Ilana Kutinsky, D.O., F.A.C.C.
Zoo Atlanta, 800 Cherokee Avenue Southeast, Atlanta, Georgia 30315, USA (Murphy); Cleveland Metroparks Zoo,
3900 Wildlife Way, Cleveland, Ohio 44109, USA (Dennis); Michigan Heart Group, Unasource Health Building,
4600 Investment Drive, Suite 200, Troy, Michigan 48098, USA (Devlin, Kutinsky); Chicago Zoological Society,
Brookfield Zoo, 3300 Golf Road, Brookfield, Illinois 60513, USA (Meehan). Korrespondenz bitte an Dr. Murphy
([email protected]).
Zusammenfassung: Insgesamt 163 echokardiographische Untersuchungen bei Westlichen Flachlandgorillas
(Gorilla gorilla gorilla) wurden zur Evaluierung eingereicht; 140 Untersuchungen von 99 Tieren eigneten sich für
die Analyse. Von diesen Untersuchungen werden 81 hier beschrieben (42 Untersuchungen von 35 Männchen im
Alter von 11-41+ Jahren und 39 Untersuchungen von 31 Weibchen im Alter von 11-41+ Jahren). Drei
Untersuchungen von drei Weibchen und 56 Untersuchungen von 30 Männchen wurden aus der Studie wegen
Herzerkrankungen ausgeschlossen. Gemessene kardiologische Parameter waren Aortenwurzeldurchmesser (Ao Rt)
und linke Vorhofgröße (L atrium). Untersuchte linke Kammer (LV)-Messungen waren Innendurchmesser der linken
Kammer in Systole (LVIDs) und Diastole (LVIDd) sowie Dicke des diastolischen interventrikulären Septums (IVS)
und der linksventrikulären Hinterwand (LVPW). Die folgenden Werte wurden als physiologisch bei Weibchen >11
Jahre alt betrachtet: Ao Rt < 3,5 cm, L atrium < 4,0 cm, LVIDd < 5,0 cm, IVS < 1,4 cm, LVPW < 1,4 cm und eine
Ejektionsfraktion (EF) >60%. Die Daten von männlichen Gorillas zeigten eine Einteilung der Tiere auf Grund dreier
Herzparameter: systolische Funktion, LV-Hohlraumgröße und linksventrikuläre Wanddicke. Männliche Gorillas
>11 Jahre alt konnten in zwei Gruppen eingeteilt werden: unbetroffen und betroffen. Unbetroffene Tiere wurden als
Tiere definiert, die keine echokardiographischen Abweichungen zeigten und gleichmäßige Ao Rt von <4,0 cm,
LVIDd <6,0 cm, IVS und LVPW <1.5 cm sowie eine EF >58%. Die betroffene Gruppe bestand aus männlichen
Gorillas, die Veränderungen der echokardiographischen Parameter zeigten, welche das Vorkommen einer HerzKreislauf-Erkrankung darstellen. Die Ergebnisse, die mit Hilfe dieser Datenbank aus den Jahren 1999-2009
bestimmt wurden, deuten darauf hin, dass es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt und dass vorwiegend
Männchen Herzerkrankungen zeigen. Der bemerkenswerteste Befund dieser Studie ist die Feststellung von
fortschreitender LV-Hypertrophie und erniedrigter LV EF bei betroffenen männlichen ausgewachsenen Gorillas.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 580-585, 2011.
Titel: Vergleich von zwei chemischen Narkoseprotokollen bei wildlebenden Rotluchsen (Lynx rufus)
Autoren: Aimee P. Rockhill, M.S., Sathya K. Chinnadurai, D.V.M, M.S., Dipl. A.C.Z.M., Roger A. Powell, Ph.D.,
und Christopher S. DePerno, Ph.D.
Department of Forestry and Environmental Resources and the Program of Fisheries, Wildlife, and Conservation
Biology, North Carolina State University, 110 Brooks Avenue, Raleigh, North Carolina 27695, USA (Rockhill,
DePerno); College of Veterinary Medicine, Department of Molecular Biomedical Sciences, North Carolina State
University, 4700 Hillsborough Street, Raleigh, North Carolina 27606, USA (Chinnadurai); Department of Biology
and the Program of Fisheries, Wildlife, and Conservation Biology, North Carolina State University, Campus Box
7617, Raleigh, North Carolina 27695, USA (Powell). Korrespondenz bitte an Ms. Rockhill
([email protected]).
Zusammenfassung: Narkoseprotokolle, die eine schnelle Einleitungszeit, kurze Verstoffwechselung der
Medikamente und schnelle Aufwachzeit bieten, sind für Wissenschaftler notwendig, die nicht-invasive Eingriffe wie
morphometrische Messungen oder Anlegen von Radiosendern durchführen. Das Ziel dieser Studie war es, die
Wirksamkeit von Medetomidin und Butorphanol als Ersatz für Xylazin in Ketamin-basierten Narkoseprotokollen
bei wildlebenden Rotluchsen (Lynx rufus) zu untersuchen, um die Aufwach- und Gesamtnarkosezeiten zu verkürzen.
In den Jahren 2008 und 2009 wurden 11 Rotluchse mit einer intramuskulären Kombination aus Ketamin (10 mg/kg)
und Xylazin (0,75 mg/kg) (KX) oder aus Ketamin (4 mg/kg), Medetomidin (40 mcg/kg) und Butorphanol (0,4
mg/kg) (KMB) narkotisiert. Die Zeit bis Beginn der Sedierung, bis das Tier sich hinlegte und die Zeit bis zur
vollständigen Narkotisierung nach der Injektion wurden notiert. Die Zeit bis das Tier den Kopf hob, bis es sich auf
das Brustbein aufrichtete, bis es aufstand und bis zur vollständigen Erholung seit der Verabreichung der Antidote,
sowie die Gesamtnarkosezeit, wurden ebenfalls notiert. Während der Narkosezeit wurden Herzfrequenz (HR),
Atemfrequenz (RR), rektale Körpertemperatur (RT) und nicht invasive Hämoglobin-Sauerstoffsättigung (SpO2) alle
5 Minuten gemessen. Die KX-Kombination zeigte eine mittlere Zeit bis zur vollständigen Narkotisierung von 10
Minuten, eine mittlere Aufwachzeit von 46 Minuten und eine mittlere Gesamtnarkosezeit von 83 Minuten. Die
KMB-Kombination zeigte eine mittlere Zeit bis zur vollständigen Narkotisierung von 21 Minuten, eine mittlere
Aufwachzeit von 18 Minuten und eine mittlere Gesamtnarkosezeit von 64 Minuten. Die KX-Kombination zeigte
eine mittlere HR von 129/Minute, RR von 25/Minute, eine RT von 38,3°C und SpO2 von 93%. Die KMBKombination zeigte eine mittlere HR von 97/Minute, RR von 33/Minute, RT von 38,4°C und SpO2 von 92%.
Obwohl beide Protokolle eine sichere und zuverlässige Sedierung boten, ist der Zusatz von Medetomidin und
Butorphanol, um die Ketamindose zu erniedrigen und die Gesamtnarkosezeit zu verkürzen, für kurze, nicht
chirurgische Eingriffe bei wildlebenden Rotluchsen hilfreich und wird näher diskutiert.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 586-592, 2011.
Titel: Klinische und physiologische Auswirkungen von Natriumchlorid-Bädern beim Goldfisch (Carassius auratus)
Autoren: Anne Burgdorf-Moisuk, D.V.M., Mark A. Mitchell, D.V.M., Ph.D., Dipl. E.C.Z.M. (Herpetology) und
Megan Watson, D.V.M.
University of Illinois, College of Veterinary Medicine, 1008 West Hazelwood Drive, Urbana, Illinois 65102, USA.
Aktuelle Adresse (Anne Burgdorf-Moisuk): San Diego Zoo, P.O. Box 120551, San Diego, California, 95616, USA.
Korrespondenz bitte an Dr. Burgdorf-Moisuk ([email protected]).
Zusammenfassung: Natriumchlorid (Kochsalz; NaCl) wird bei Frischwasserfischen zur Verringerung von Stress
und zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheitszuständen eingesetzt. Die Empfehlungen für Dosis und
Behandlungsdauer variieren stark. Das Ziel dieser Studie war es, mögliche klinische und physiologische
Nebenwirkungen bei verschiedenen Konzentrationen von Salzwasserbädern bei Goldfischen zu bestimmen. Elf
Goldfische (Carassius auratus) wurden in einer Crossover-Studie verwendet, um die Auswirkungen von drei
verschiedenen Salzkonzentrationen (5, 10 und 20 g/l) auf biochemische Plasmakonzentrationen sowie auf klinische
Merkmale zu untersuchen. Basiswerte für biochemische Plasmakonzentrationen wurden gemessen und analysiert,
unmittelbar bevor die Goldfische in das Salwasserbad gesetzt wurden und nachdem sie aus dem Bad entnommen
wurden. Eine zweiwöchige Auswaschperiode wurde zwischen den einzelnen Behandlungen eingehalten.
Signifikante Unterschiede wurden bei den Fischen für Natrium- (10 g/l, P = 0,007; 20 g/l, P = 0,01), Chlorid- (10
g/l, P = 0,006; 20 g/l, P = 0,001) und Alaninaminotransferase-Konzentrationen (10 g/l, P = 0,002; 20 g/l, P = 0,004)
festgestellt, nachdem sie 10 und 20 g/l Salzwasser ausgesetzt wurden. Die Glukosekonzentration war signifikant
anders, nachdem die Fische allen drei NaCl-Konzentrationen (5 g/l, P = 0,0009; 10 g/l, P = 0,0001; 20 g/l, P =
0,0005) ausgesetzt wurden. Bei der Beurteilung der klinischen Reaktion wurde beobachtet, dass die 5 g/l- und 10
g/l-Salzwasserbäder von den Fischen gut für die gesamte 12-stündige Behandlungsdauer ertragen wurden; nur ein
Goldfisch mußte während der Durchführung des 10 g/l-Salzwasserbades in der 7. Stunde wegen Apathie aus dem
Bad entnommen werden. Die durchschnittliche Dauer im 20 g/l-Salzbad betrug 43 Minuten, und sechs (54 %) der
Fische blieben im 20 g/l-Salzbad für die insgesamt vorgesehene 60-minütige Behandlungsperiode. Die übrigen 5
(46%) Goldfische wurden wegen Apathie oder Dyspnoe entfernt. Alle untersuchten Fische erholten sich von den
Behandlungen ohne weitere Komplikationen. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf an, dass Goldfische
Salzwasserbäder tolerieren, aber dass physiologische Störungen bei den höheren Konzentrationen eintreten können.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 593-596, 2011.
Titel: Vorkommen von Cryptosporidium spp. beim Karibik- (Trichechus manatus) und Amazonas-Manati
(Trichechus inunguis) in Brasilien
Autoren: João Carlos Gomes Borges, M.Sc., Leucio Câmara Alves, Ph.D., Maria Aparecida da Gloria Faustino,
Ph.D. und Miriam Marmontel, Ph.D.
Fundação Mamíferos Aquáticos, Rua Paraíso do Norte, 150, Apt. 203 A, Várzea, CEP: 50.740-260, Recife-PE,
Brasilien (Borges); Programa de Pós-Graduação em Ciência Veterinária—UFRPE, Laboratório de Doenças
Parasitárias dos Animais Domésticos—UFRPE, Rua Dom Manoel de Medeiros, s/n, Dois Irmãos, CEP: 52.171-900,
Recife—PE, Brasilien (Alves, Faustino, Borges); Instituto de Desenvolvimento Sustentável Mamirauá, Estrada do
Bexiga, 2.584, Fonte Boa, CP: 38, CEP: 69.470-000, Tefé—AM, Brasilien (Marmontel). Korrespondenz bitte an Dr.
Borges ([email protected]).
Zusammenfassung: Infektionen mit Cryptosporidium spp. bei Meerestieren erregen wegen der Übertragung von
Oozysten im Wasser große Besorgnis. Das Ziel dieser Studie war es, das Vorkommen von Cryptosporidium spp. bei
Karibik- (Trichechus manatus) und Amazonas-Manatis (Trichechus inunguis) in Brasilien zu untersuchen.
Kotproben wurden gesammelt und mit der Kinyounschen Methode analysiert. Positive Proben wurden außerdem mit
dem direkten Immunfluoreszenztest geprüft. Die Untersuchung ergab ein Vorkommen von Cryptosporidium spp.Oozysten in 12,5% (17/136) der Proben von Karibik-Manatis und in 4,3% (05/115) der Proben von AmazonasManatis. Die Infektion mit Cryptosporidium spp. zeigte eine höhere Prävalenz bei Tieren in menschlicher Obhut als
bei wildlebenden Tieren.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 597-607, 2011.
Titel: Pathologische Befunde von Östlichen Schimpansen (Pan troglodytes schweinfurthii) aus dem Gombe
Nationalpark, Tansania, 2004-2010
Autoren: Karen A. Terio, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.V.P., Michael J. Kinsel, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., Jane Raphael,
D.V.M., Titus Mlengeya, D.V.M., Iddi Lipende, D.V.M., Claire A. Kirchhoff, Ph.D., Baraka Gilagiza, Michael L.
Wilson, Ph.D., Shadrack Kamenya, Ph.D., Jacob D. Estes, Ph.D., Brandon F. Keele, Ph.D., Rebecca S. Rudicell,
B.S., Weimin Liu, M.D., Sharon Patton, M.S., Ph.D., Anthony Collins, Ph.D., Beatrice H. Hahn, M.D., Dominic A.
Travis, D.V.M., M.S. und Elizabeth V. Lonsdorf, Ph.D.
Zoological Pathology Program, Zoological Pathology Program, LUMC Building 101, Room 0745, 2160 South First
Street, University of Illinois, Maywood, Illinois 60153, USA (Terio, Kinsel); Tansania National Parks, P.O. Box
3134, Arusha, Tansania (Raphael, Mlengeya); Gombe Stream Research Center, The Jane Goodall Institute, P.O.
Box 1182, Kigoma, Tansania (Lipende, Gilagiza, Kamenya, Collins); Department of Anthropology and Ecology,
Evolution and Behavior, University of Minnesota, 19th Avenue South, St. Paul, Minnesota 55108, USA (Kirchhoff,
Wilson); AIDS and Cancer Virus Program, Science Applications International Corporation–Frederick Inc., National
Cancer Institute – Frederick, Fort Detrick Campus, Frederick, Maryland 21702, USA (Estes, Keele); Departments of
Medicine and Microbiology, University of Alabama at Birmingham, 720 20th Street South, Birmingham, Alabama
35294, USA (Rudicell, Liu, Hahn); University of Tennessee College of Veterinary Medicine, 2407 River Drive,
Knoxville, Tennessee 37996, USA (Patton); Lincoln Park Zoo, 2001 N. Clark Street, Chicago, Illinois 60614, USA
(Travis, Lonsdorf). Aktuelle Adressen (Kirchhoff): University of North Texas Health Science Center, Department of
Cell Biology and Anatomy, Fort Worth, Texas 76107, USA; (Travis): University of Minnesota College of
Veterinary Medicine, St. Paul, Minnesota 55108, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Terio ([email protected]).
Zusammenfassung: Während eines Rückgangs einer Population oder Krankheitsausbruches ist das genaue Risiko
einer spezifischen Erkrankung in einer wilden Population oft schwer zu bestimmen, weil die Basisinformation über
die Krankheit fehlt. Um das Krankheitsrisiko einer bedrohten und wissenschaftlich wichtigen Population von
Östlichen Schimpansen (Pan troglodytes schweinfurthii) besser verstehen zu können, wurde ein
Gesundheitsüberwachungsprogramm im Gombe Nationalpark, Tansania, eingeleitet. Als Teil dieses Programmes
wurden vollständige Sektionen mit histopathologischer Untersuchung bei Schimpansen (n = 11; 5 Männchen, 6
Weibchen) im Alter von neugeboren bis 44 Jahre durchgeführt, die zwischen August 2004 und Januar 2010 tot
aufgefunden wurden. Im Vergleich zu früheren Studien waren Atemwegserkrankungen nicht Ursache der Morbidität
oder Mortalität der Tiere. Trauma war die häufigste Todesursache bei den 11 untersuchten Schimpansen. Alle Tiere
älter als 1 Jahr alt hatten parasitäre Granulome im Darm oder Gekröse, die mit echten Strongyliden, die mit
Oesophagostomum spp. übereinstimmten, assoziiert waren. Die relative Zahl der Granulome nahm mit dem Alter
zu, und könnte in manchen Fällen mit Gewichtsverlust und Durchfall einhergegangen sein. Simian
Immunodeficiency Virus (SIV)cpz-Infektion wurde bei vier verstorbenen Affen festgestellt, die alle verschiedene
Grade von lymphatischer Depletion zeigten, darunter auch zwei Weibchen mit hochgradigem CD4+ T-Verlust, der
typischerweise mit dem Endstadium von SIVmac oder Human Immunodeficiency Virus-Infektionen einhergeht.
Megalokaryose des Herzmuskels war bei Schimpansen, die älter als einen Monat waren, häufig, aber interstitielle
Herzmuskelfibrose, die ein häufiger Befund bei Schimpansen in menschlicher Obhut ist, war nicht häufig und wurde
bei nur zwei alten Affen beobachtet. Diese Ergebnisse liefern wichtige Information über die Ursachen der
Morbidität und Mortalität von wildlebenden Schimpansen, die zur Interpretation von zukünftig gesammelten
Informationen während einer Abnahme der Population verwendet werden können und zum besseren Verständnis
dieser Population in Hinsicht auf Krankheitsrisiken führt.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 608-616, 2011.
Titel: Viszerale Leishmaniose bei einem Maikong (Cerdocyon thous)
Autoren: Michely da Silva Tenório, B.S., Lucio de Oliveira e Sousa, D.V.M., Mírian dos Santos Paixão, B.S.,
Maria Fernanda Alves, B.S., Silvana de Cássia Paulan, B.S., Flavia Luna Lima, B.S., Márcia Mariza Gomes Jusi,
B.S., Karen Ingrid Tasca, B.S., Rosangela Zacarias Machado, D.V.M., Ph.D. und Wilma Aparecida Starke-Buzetti,
D.V.M., Ph.D.
Departamento de Biologia e Zootecnia, Faculdade de Engenharia de Ilha Solteira – FEIS/UNESP, Avenida Brasil,
56, 15385-000, Ilha Solteira, São Paulo, Brasilien (Tenório, Paixão, Alves, Paulan, Lima, Starke-Buzetti); Centro de
Conservação da Fauna Silvestre, Av. Brasil Norte s/n, 15385-000, Ilha Solteira, São Paulo, Brasilien (Sousa);
Departamento de Patologia Veterinária – FCAVJ/UNESP, Via Prof. Paulo Donato Castellane s/n, 14884-900,
Jaboticabal, São Paulo, Brasilien (Jusi, Machado). Korrespondenz bitte an Dr. Starke-Buzetti
([email protected]).
Zusammenfassung: Viszerale Leishmaniose (VL) ist eine weltweite zoonotische Erkrankung. Der Maikong
(Cerdocyon thous) wird als wildes Reservoir für viele zoonotische Erkrankungen angesehen, darunter vor allem VL.
Diese Studie berichtet vom Vorkommen von Amastigoten von Leishmania infantum in verschiedenen Organen von
einem C. thous in menschlicher Obhut, der in einem zoologischen Garten tot aufgefunden wurde. Das Tier testete
mit dem indirekten Fluoreszenz-Antikörpertest positiv und zeigte viele klinische Symptome der VL. Intrazelluläre
Amastigotenformen von L. infantum wurden in Neutrophilen und Makrophagen in Gewebeproben von Haut,
Lymphknoten (Lnn. poplitei, Lnn. submandibulares, Lnn. praescapulares und Lnn. mesenterici), Milz und Leber
vorgefunden. Die Zahl der positiven Zellen und intrazellulären Parasiten waren in Makrophagen höher als in
Neutrophilen. Polymerase-Kettenreaktion zeigte ausgedehnte Verteilung von Leishmania-DNA in Geweben
mehrerer Organe von C. thous. Das Vorkommen von intrazellulären Amastigoten in Neutrophilen und Makrophagen
sowie Parasiten-DNA in Geweben, vor allem in der Haut, demonstrieren, dass dieser Maikong ein geeigneter Wirt
für L. infantum war und unterstreicht die Bedeutung von VL für symptomatische Hundearten in menschlicher Obhut
in endemischen Standorten.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 617-622, 2011.
Titel: Evaluierung von Medetomidin-Alfaxolon
Rotnackenwallabys (Macropus rufogriseus)
und
Medetomidin-Ketamin
bei
halbwildlebenden
Autoren: Tim Bouts, D.V.M., M.Sc., M.R.C.V.S., Dananjaya Karunaratna, B.V.Sc., M.Sc., Karla Berry, V.N.,
Joanne Dodds, V.N., Frank Gasthuys, D.V.M., Ph.D., Dip. E.C.V.A.A., Andrew Routh, B.V.Sc., Cert. ZooMed.,
M.R.C.V.S. und Polly Taylor, M.A., Vet.M.B., Ph.D., D.V.A., Dip. E.C.V.A.A., M.R.C.A., M.R.C.V.S.
Zoological Society London, Whipsnade Zoo, Veterinary Department, Whipsnade, Bedfordshire, LU6 2LF,
Großbritannien (Bouts, Berry, Dodds and Routh); Zoological Society London, Institute of Zoology, London NW1
4RY, Großbritannien (Karunaratna); Ghent University, Faculty of Veterinary Medicine, Department of Surgery and
Anesthesiology, Merelbeke, East-Flanders, B-9820 Belgien (Gasthuys); Taylor Monroe, Gravel Head Farm, Ely,
Cambridgeshire, CB6 2TY, Großbritannien (Taylor). Korrespondenz bitte an Dr. Bouts ([email protected]).
Zusammenfassung: Sechsundzwanzig ausgewachsene, halbwildlebende Rotnackenwallabys (Macropus
rufogriseus) wurden narkotisiert. Den Tieren in der MA-Gruppe wurden Medetomidin 0,1 mg/kg und Alfaxalon 4
mg/kg i.m. in einem 5-ml-Betäubungspfeil, und den Tieren in der MK-Gruppe wurden Medetomidin 0,1 mg/kg und
Ketamin 5 mg/kg i.m. in einem 3-ml-Pfeil verabreicht. Die Dosen wurden mit geschätzten Körpergewichten
berechnet. Die Wallabys erholten sich spontan nach der Narkose; wenn sie am Ende der Narkose noch nicht auf
Reize reagierten, wurden ihnen Atipamezol 0,5 mg/kg (halb i.m und halb i.v.) verabreicht. Herz- und Atemfrequenz
wurden alle 5 Minuten und Körpertemperatur alle 10 Minuten gemessen, und zwei arterielle Blutproben wurden für
Blutgasanalyse genommen. Statistische Analyse wurde mit Varianzanalyse (P < 0,05) berechnet. Die Verwendung
von 5-ml-Pfeilen in der MA-Gruppe im Vergleich zu den 3-ml-Pfeilen in der MK-Gruppe könnte das Risiko von
iatrogenem Trauma erhöhen und sollte in Betracht gezogen werden. Die Einleitung und die Narkosezeit waren in
beiden Gruppen zufriedenstellend. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen für die mittlere
Zeit bis zur ersten Wirkung, bis das Tier sich hinlegte, und bis sich dem Tier genähert werden konnte, sowie bis das
Tier die sternale Lage wieder einnahm und aufstand nach der Verabreichung des Antidots Atipamezol. Obwohl
Bradykardie in beiden Gruppen vorhanden war, gab es keine statistischen Unterschiede für Atem- und
Herzfrequenz, obwohl die kloakale Temperatur in der MA-Gruppe signifikant kleiner war (P = 0,01). Gemischte
Säure-Base-Störungen wurden in beiden Gruppen beobachtet. Alle Tiere, mit einer Ausnahme in der MK-Gruppe,
benötigten Atipamezol am Ende der Narkose. Nebenwirkungen wurden nach der Erholung nicht beobachtet.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 623-633, 2011.
Titel: Evaluierung einer modifizierten Immobilisierungsmethode bei wildlebenden Kattas (Lemur catta)
Autoren: R. Scott Larsen, D.V.M., M.S., Dipl. A.C.Z.M., Michelle L. Sauther, M.A., Ph.D. und Frank P. Cuozzo,
M.A., Ph.D.
Wildlife Health Center and Department of Medicine and Epidemiology, School of Veterinary Medicine, University
of California, Davis, California 95616, USA (Larsen); Department of Anthropology, University of Colorado,
Boulder, Colorado 80309, USA (Sauther); Department of Anthropology, University of North Dakota, Grand Forks,
North Dakota 58202, USA (Cuozzo). Aktuelle Adresse (Larsen): Denver Zoo, 2300 Steele Street, Denver, Colorado
80205, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Larsen ([email protected]).
Zusammenfassung: Wildlebende Kattas (Lemur catta) werden erfolgreich mit Telazol (Zolatil) mit einem Blasrohr
narkotisiert, obwohl bessere Methoden benötigt werden, um jedes Tier zuverlässig mit einem Pfeil zu induzieren.
Medetomidin-Butorphanol (MB) ist ein geeigneter Zusatz, nachdem die Kattas gefangen werden, obwohl andere
Protokolle eine längere Sedierungs- und Immobilisierungsdauer liefern könnten. Eine mögliche Methode zur
Erhöhung der Wirksamkeit jedes Betäubungspfeils ist es, die Zeit zu verlängern, die der Pfeil im Bein verbleibt. In
dieser Studie wurde eine „doppelte Schlauch“-Methode versucht, um die Zeit im Tier zu verlängern. Diese Methode
verwendet einen Standard-Silikonschlauch auf der Kanüle sowie einen zweiten Schlauch am Konus der Kanüle.
Werte für die Einleitung wurden zwischen Gruppen verglichen, die mit Kanülen mit zwei Schläuchen oder mit
einem Schlauch geschossen wurden. Nach der Einleitung der Tiere wurden ihnen zusätzlich entweder MB (0,04
mg/kg und 0,2 mg/kg) oder Ketamin-Medetomidin (KM) (10 mg/kg und 0,04 mg/kg) verabreicht. 23 Kattas wurden
mit Telazol mit einer Kanüle mit einem Schlauch, und 24 Kattas wurden mit einer Kanüle mit zwei Schläuchen
narkotisiert. Die Anzahl der verwendeten Pfeile pro Katta und die Anzahl der entkommenen Tiere waren zwischen
den Tieren mit einem oder zwei Schlauch-Kanülen nicht unterschiedlich; deshalb gab es keine erhebliche Besserung
in der Einleitung mit der doppelten Schlauch-Methode. Ausreichende Sedierung und Muskelentspannung wurden
sowohl mit MB als auch mit KM erreicht, obwohl die Kattas, denen MB verabreicht wurden, bessere Entspannung
zeigten und wenigere Zusätze benötigten als die Tiere, die KM bekamen. Pfeile mit einem Schlauch werden zur
Einleitung mit Telazol bei Kattas mittels Blasrohr empfohlen, und Zusätze mit MB liefern bessere Sedierung und
Muskelentspannung als KM.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 634-640, 2011.
Titel: Studie über Ixodidzecken und zwei durch Zecken übertragene Krankheiten bei Afrikanischen Büffeln
(Syncerus caffer) im Caprivi Strip, Namibia
Autoren: Ilaria Pascucci, D.V.M., Ph.D., Andrea Capobianco Dondona, D.V.M., Cesare Cammà, B.Sc., Maurilia
Marcacci, B.Sc., Marco Di Domenico, B.Sc., Rossella Lelli, D.V.M., Massimo Scacchia, D.V.M., Mark Jago,
D.V.M., Siegfried Khaiseb, D.V.M., Anna Laure Hager, D.V.M., Georgina Tjipura-Zaire, B.Sc. und Vincenzo
Caporale, D.V.M., Ph.D.
Istituto Zooprofilattico Sperimentale dell'Abruzzo e del Molise “G. Caporale” (Istituto G. Caporale), 64100,
Teramo, Italien (Pascucci, Capobianco Dondona, Cammà, Marcacci, Di Domenico, Lelli, Scacchia, Caporale);
Ministry of Environment and Tourism, Directorate of Scientific Services, Subdivision: Game Capture, Private Bag:
13306, Windhoek, Namibia (Jago); Central Veterinary Laboratory, Private Bag: 13187, Windhoek, Namibia
(Khaiseb, Hager, Tjipura-Zaire). Korrespondenz bitte an Dr. Pascucci ([email protected]).
Zusammenfassung: Der Gesundheitszustand von wildlebenden Büffeln in sechs verschiedenen Standorten in
Caprivi Strip im Nordosten Namibias wurde im Oktober 2009 bestimmt. Basisinformation fehlt weitgehend über die
Zecken und die durch Zecken übertragenen Krankheiten bei Wildtieren in dieser Region. Das Ziel dieser Studie war
es, zu bestimmen, für welche Ixodus-Zecken der Afrikanische Büffel (Syncerus caffer) als Wirt dient, und ob er für
zwei ausgewählte über Zecken übertragene Erkrankungen in Caprivi Strip anfällig ist, der eine wichtige Region an
der Grenze von Angola, Zambia, Botswana und Zimbabwe darstellt. Vier unterschiedliche Zeckenarten wurden
unter den 233 gesammelten Proben identifiziert. Von 95 untersuchten Büffeln waren 54 (57%) positiv für Theileria
parva, und nur 3 (3%) waren mit Ehrlichia ruminantium infiziert.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 641-650, 2011.
Titel: Aktuelle Fischquarantänemethoden in zoologischen Gärten und Aquarien
Autoren: Catherine A. Hadfield, M.A., Vet.M.B., M.R.C.V.S. und Leigh A. Clayton, D.V.M., Dipl. A.B.V.P.
(Avian)
National Aquarium, 501 E. Pratt Street, Baltimore, Maryland 21202, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Hadfield
([email protected]).
Zusammenfassung: Das Hauptziel einer Quarantäne ist es, das Risiko der Einführung von Infektionskrankheiten in
etablierte Tiersammlungen zu verringern. Fischquarantäne ist von Natur aus kompliziert aufgrund der Vielfalt von
Arten, Umweltanforderungen und Einrichtungen. Um die aktuellen Quarantänemethoden zu bestimmen, wurden
Umfragen an 60 öffentliche, hauptsächlich in Nordamerika befindliche, zoologische Gärten und Aquarien geschickt.
Es wurde nach Systemtyp (geschlossen, Durchfluss), Länge der Quarantäneperiode, durchgeführten diagnostischen
Untersuchungen und Behandlungen sowie nach verwendeten Reinigungs- und Desinfektionsmethoden gefragt. 42
der 60 Einrichtungen beantworteten die Umfrage. Die meisten Einrichtungen hatten spezielle Quarantäneprotokolle
für Frischwasser- und Salzwasserknochenfische sowie Knorpelfische. 95% der Einrichtungen hatten eine
Mindestquarantänedauer von 30 Tagen. 64% der Einrichtungen benutzten getrennte Bereiche teilweise oder für alle
Fische. 25% verwendeten designiertes Personal für die Quarantäne. Alle Einrichtungen verwendeten regelmäßige
visuelle Untersuchungen, um die Gesundheit der Fische zu kontrollieren. 54% der Einrichtungen führten
routinemäßige klinische Untersuchungen mit Einsammln diagnostischer Proben bei einigen Fischen durch; klinische
Untersuchungen wurden bei Knorpelfischen häufiger als bei Knochenfischen durchgeführt. Alle befragten
Einrichtungen führten Sektionen bei verstorbenen Fischen durch. 15% der Einrichtungen führten histopathologische
Untersuchungen bei den meisten frisch verstorbenen Tieren durch; 54% führten histopathologische Untersuchungen
bei weniger als 10% der toten Tiere durch. Prophylaktische Behandlungen wurden bei geschlossenen Systemen
häufig durchgeführt. Am häufigsten wurden Formalin-Tauchbäder für Knochenfische, Frischwasser-Kurztauchbäder
(Dip) und Kupfersulfat-Tauchbäder für Salzwasserknochenfische und Praziquantel-Tauchbäder für
Salzwasserknochenfische und Knorpelfische verwendet. Einrichtungen, die Kurztauchbäder (Dips) verwendeten,
setzten sie hauptsächlich zum Beginn oder Ende der Quarantäne ein. Fischfutter mit Fenbendazol- und Praziquantel
wurde häufig bei Knochenfischen eingesetzt, und Dosen variierten stark. Reinigung und Desinfizierung der Systeme
und Geräte wurden verstärkt, wenn Krankheitserreger vorhanden waren. Diese Ergebnisse dienen zum Vergleich
und zur Diskussion von Fischquarantänemethoden in Einrichtungen, um den Erfolg der Quarantäne zu erhöhen.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 651-657, 2011.
Titel: Evaluierung des passiven Immuntransfers beim Großen Kudu (Tragelaphus strepsiceros) in menschlicher
Obhut
Autoren: Elizabeth E. Hammond, D.V.M. und Christine V. Fiorello, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.Z.M.
Lion Country Safari, 2003 Lion Country Safari Road, Loxahatchee, Florida 33470, USA (Hammond); Wildlife
Health Center, School of Veterinary Medicine, University of California at Davis, One Shields Avenue, Davis,
California 95616, USA (Fiorello). Korrespondenz bitte an Dr. Hammond ([email protected]).
Zusammenfassung: Fehlerhafter passiver Transfer (FPT) bei Kälbern des Großen Kudu (Tragelaphus strepsiceros)
in menschlicher Obhut kann zur erhöhten Morbidität und Mortalität führen. In einer retrospektiven Studie wurden
Serumproben von neugeborenen Kudukälbern auf Immunglobuline mit den folgenden Tests untersucht, die für
domestizierte Wiederkäuer validiert sind: Gamma-Globuline (GG) mit Proteinelektrophorese, Serumproteine (TS)
mit kalibrierter Refraktometrie, Gesamtprotein (TP) und Globuline mit Kolorimetrie, Gamma-Glutamyltransferase
(GGT) und Zinksulfat-Turbidititätstest (ZSTT). In einem logistischen Regressionsmodell waren TP, TS, Globuline
und die natürliche Logarithmus-Transformation von GGT die einzigen signifikanten Parameter, die mit FPT im
Zusammenhang standen. Verschiedene historische Parameter des Muttertiers sowie Körpergewicht, Geschlecht,
Glukose- und Hämatokritwerte des Kalbes waren nicht signifikant. Auf Grund dieser Ergebnisse wird FPT beim
Großen Kudu definiert als ein GG-Wert <0,5 g/dl; dieser Wert ist niedriger als der beim Hausrind. TS mit
Refraktometrie hatte eine Sensitivität von 80% und eine Spezifizität von 100% für FPT beim Großen Kudu. Mit
FPT definiert als GG <0,5 g/dl haben Kudukälber mit TS < 4,8 g/dl und einem negativen ZSTT eine erhöhte
Wahrscheinlichkeit, medizinische Eingriffe und weitere diagnostische Tests zu benötigen.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 658-670, 2011.
Titel: Isoflavonresorption, -ausscheidung und –stoffwechsel bei Geparden (Acinonyx jubatus) in menschlicher
Obhut
Autoren: Katherine M. Whitehouse-Tedd, Ph.D., Nicholas J. Cave, Ph.D., M.V.Sc., Claudia E. Ugarte, Ph.D.,
B.V.Sc., Lucy A. Waldron, Ph.D., Jeevan K. Prasain, Ph.D., Alireza Arabshahi, M.Sc., Stephen Barnes, Ph.D. und
David G. Thomas, Ph.D.
Center for Feline Nutrition, Institute of Food, Nutrition and Human Health (Whitehouse-Tedd, Ugarte, Thomas) und
Institute of Veterinary, Animal and Biomedical Sciences (Cave), Massey University, Private Bag 11222, Palmerston
North 4410, Neuseeland; LWT Animal Nutrition Ltd., Feilding 4774, Neuseeland (Waldron); Targeted
Metabolomics and Proteomics Laboratory, Department of Pharmacology and Toxicology, University of Alabama at
Birmingham, Birmingham, Alabama 35294, USA (Prasain, Arabshahi, Barnes). Aktuelle Adressen (WhitehouseTedd): Cheetah Outreach, P.O. Box 116, Lynedoch, 7603, Western Cape, Südafrika; (Ugarte): Central City Vets,
Pitt Street, Palmerston North 4410, Neuseeland. Korrespondenz bitte an Dr. Whitehouse-Tedd
([email protected]).
Zusammenfassung: Oral aufgenommene Isoflavone können Fortpflanzungsparameter bei Hauskatzen (Felis catus)
beeinflussen und wurden in handelsüblichen Futtermitteln bei Geparden (Acinonyx jubatus) in menschlicher Obhut
nachgewiesen. Die resorptiven und metabolischen Wirkungen von Isoflavonen bei Geparden wurden bisher nicht
untersucht. Diese Studie wurde unternommen, um die Plasma-Konzentrations-Zeitkurve, das Stoffwechselprofil und
die Harn- und Kotausscheidung von Genistein und Daidzein bei Geparden nach der oralen Aufnahme von
Isoflavonen zu bestimmen. Vier ausgewachsenen Geparden wurde eine einmalige orale Dose von Genistein und
Daidzein verabreicht, und fünf jungen Geparden, denen Isoflavone enthaltender Milchersatz gefüttert wurde, wurden
ebenfalls in die Studie aufgenommen. Harn wurde von allen Tieren gesammelt, und Blut und Kot wurden zusätzlich
von den ausgewachsenen Geparden nach der Einnahme von Isoflavonen entnommen. Proben wurden auf die
Konzentrationen von Isoflavon-Stoffwechselprodukten durch Flüssigkeitschromatographie-ElektrosprayionizierungMehrfachreaktion-Einzelmessungregistrierung-Massenspektrometrie und Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
untersucht [sic..?]. Sulfatkonjugate waren die Hauptstoffwechselprodukte für sowohl Genistein als auch Daidzein
(60-80% der nachgewiesenen Isoflavone) im Plasma und Harn der Geparden. Ein kleinerer Anteil von Daidzein
wurde als Konjugate im Urin der jungen im Vergleich zu den ausgewachsenen Geparden nachgewiesen. Die
folgenden Metaboliten wurden ebenfalls gemessen: unkonjugiertes Genistein und Daidzein, O-Desmethylangolensin
und Dihydrodaidzein, aber nicht Equol. Nur 33% der eingenommenen Dose von Genistein und 9% von Daidzein
wurde im Plasma der ausgewachsenen Geparden nachgewiesen. Von der eingenommenen Dose wurde 67% von
Genistein und 45% von Daidzein im Kot der ausgewachsenen Tieren gemessen. Diese Studie zeigte, dass Geparden
oral aufgenommenes und resorbiertes Isoflavon effizient konjugieren können und nur ein kleiner Anteil der
eingenommenen Dose resorbiert wird. Die Fähigkeit des Geparden, Genistein und Daidzein mit Sulfat zu
konjugieren, ist niedriger als bei der Hauskatze. Dieses Ergebnis könnte eine größere biologische Aktivität von
Isoflavonen beim Gepard andeuten, wenn man die Befunde bei der Hauskatze verwendet. Weitere Studien sind
nötig, um diese These zu bestätigen.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 671-679, 2011.
Titel: Biochemische Plasmawerte bei frisch gefangenen Gelbaugen-Muränen (Gymnothorax vicinus)
Autoren: Claire Erlacher-Reid, D.V.M., Walter E. Hoffman, D.V.M., Ph.D., Megan Priede, B.S., Robert Pulver,
D.V.M. und Allison D. Tuttle, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M.
Mystic Aquarium, a division of Sea Research Foundation, Inc., 55 Coogan Boulevard, Mystic, Connecticut 06355,
USA (Erlacher-Reid, Priede, Pulver, Tuttle); Veterinary Diagnostic Laboratory, University of Illinois at Urbana–
Champaign, P.O. Box U, 2001 South Lincoln Avenue, Urbana, Illinois 61802, USA (Hoffman). Aktuelle Adresse
(Erlacher-Reid): University of Florida College of Veterinary Medicine, Department of Large Animal Clinical
Sciences, P.O. Box 100136, Gainesville, Florida 32610, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Tuttle
([email protected]).
Zusammenfassung: Das Hauptziel dieser Studie war es, biochemische Plasmawerte bei gesunden, frisch
gefangenen Gelbaugen-Muränen (Gymnothorax vicinus) zu bestimmen, um Basisdaten zur verbesserten
medizinischen Versorgung in Aquarien oder zoologischen Gärten und zur Beurteilung von wildgefangenen Tieren
zu ermitteln. 31 klinisch gesunde Gelbaugen-Muränen unbekannten Alters und Geschlechts wurden aus freier
Wildbahn gefangen und 50 Tage nach dem Fang zur Blutabnahme von der ventralen Schwanzvene narkotisiert. Die
folgenden mittleren biochemischen Plasmawerte wurden bestimmt: Hämatokrit = 21%, Kreatinkinase = 2100 U/L,
Laktatdehydrogenase = 97 U/L, Aspartataminotransferase = 88 U/L, Alaninaminotransferase = 51 U/L,
Alkalinphosphatase 3939 U/L, Gamma-Glutamyltranspeptidase = 1 U/L, Amylase = 40 U/L, Harnstoff = <11 mg/dl,
Glukose = 21 mg/dl, Calcium = 12,5 mg/dl, Triglyzeride = 206 mg/dl, Kreatinin = 0,1 mg/dl, Cholesterin = 334
mg/dl, Gesamtbilirubin = <0,1 mg/dl, Phosphor = 6,5 mg/dl, Gesamtprotein = 4,2 g/dl, Albumin = 1,5 g/dl, Globulin
= 2,7 g/dl, Albumin/Globulin-Verhältnis = 0,6, Natrium = 185 mmol/l, Kalium = 3,7 mmol/l und Chlorid = 175
mmol/l. Die Alkalinphosphatase-Isoenzymwerte zeigen, dass die Mehrheit der Alkalinphosphatase im Plasma das
Isoenzym der Leber ist. Die Daten dieser Studie können Basiswerte für Cholesterin und Triglyzeride für frisch
gefangene Gelbaugen-Muränen bieten, um Erhöhungen dieser Werte in Aquarien mit der Zeit zu überwachen, um
die Diät anzupassen und um Zustände wie Lipidkeratopathie zu verhindern oder verbessern.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 680-685, 2011.
Titel: Wirkungen von intamuskulär verabreichtem Meloxicam auf Prostaglandin-E2-Synthese beim Amerikanischen
Ochsenfrosch (Rana catesbeiana)
Autoren: Larry J. Minter, M.S., D.V.M., Elsburgh O. Clarke, 3rd, D.V.M., Jenessa L. Gjeltema, D.V.M., Kate E.
Archibald, Lysa P. Posner, D.V.M., Dipl. A.C.V.A. und Gregory A. Lewbart, V.M.D., Dipl. A.C.Z.M.
Department of Clinical Sciences (Minter, Gjeltema, Archibald, Lewbart) und Department of Molecular and
Biomedical Sciences (Posner), North Carolina State University, College of Veterinary Medicine, 4700 Hillsborough
Street, Raleigh, North Carolina 27606, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Minter ([email protected]).
Zusammenfassung: Meloxicam ist ein häufig verwendetes Antiphlogistikum in der Tiermedizin, aber die
Verwendung bei Amphibienarten ist nicht in der Literatur vertreten. Nichtsteroide Antiphlogistika haben
entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkungen durch die Synthese von Prostaglandin E2 (PGE2). Das
Ziel dieser Studie war es zu bestimmen, ob die intramuskuläre Verabreichung von Meloxicam die zirkulierende
entnommen, um den Entzündungsprozess einzuleiten. 24 Stunden später wurde eine zweite Blutprobe genommen,
und das Serum wurde eingefroren. PGE2-Serumkonzentrationen wurden mit einem handelsüblichen PGE2Enzymassay (EIA) gemessen. 24 Stunden nach der Biopsie betrug die mittlere zirkulierende PGE2-Konzentration
der mit Meloxicam behandelten Frösche 57,79 ± 12,35 pg/ml; dieser Wert unterschied sich nicht signifikant von der
mittleren Konzentration der mit Kochsalzlösung behandelten Tiere (85,63 ± 17,55 pg/ml, P ≥ 0,05). Der berechnete
Mittelwert der absoluten Änderung zwischen den zirkulierenden PGE2-Basiswerten und den Werten nach dem
Trauma ergab, dass die mit Meloxicam behandelten Tiere signifikant niedrigere PGE2-Werte (13,11 ± 17,31 pg/ml)
als die Kontrolltiere (46,14 ± 38,02 pg/ml) (P ≤ 0,05) zeigten. Diese Ergebnisse zeigen, dass die systemische
Verabreichung von Meloxicam mit einer Dosis 0,1 mg/kg einmal täglich zirkulierende PGE2-Serumkonzentrationen
nach Trauma beim Amerikanischen Ochsenfrosch unterdrückt.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 686-693, 2011.
Titel: Disseminierte Mykose bei zwei Haiarten in menschlicher Obhut
Autoren: David P. Marancik, D.V.M., Aimee L. Berliner, D.V.M., Julie M. Cavin, D.V.M., Tonya M. Clauss, M.S.,
D.V.M., Alistair D. M. Dove, Ph.D., Deanna A. Sutton, Ph.D., Brian L. Wickes, Ph.D. und Alvin C. Camus,
D.V.M., Ph.D.
University of Georgia College of Veterinary Medicine, Department of Pathology, 501 D. W. Brooks Drive, Athens,
Georgia 30602, USA (Marancik, Camus); Georgia Aquarium, 225 Baker Street, Atlanta, Georgia 30313, USA
(Berliner, Clauss, Dove); University of Texas Health Science Center at San Antonio, Department of Pathology and
Department of Microbiology and Immunology, 7703 Floyd Curl Drive, San Antonio, Texas 78229-3900, USA
(Sutton, Wickes). Aktuelle Adresse (Cavin): New England Aquarium, 1 Central Wharf, Boston, Massachusetts
02110-3309, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Marancik ([email protected]).
Zusammenfassung: Zwei Fälle einer systemischen Mykose werden in diesem Bericht bei Haien in menschlicher
Obhut beschrieben. Diese Fälle kennzeichneten sich als fortschreitend und führten letztlich zum Tod der Tiere.
Paecilomyces lilacinus ist ein selten vorkommender Erreger in der Human- und Tiermedizin und wurde mit Stellen
von Nekrose in der Leber, im Herzen und in den Kiemen von einem Großen Hammerhai (Sphyrna mokarran) in
Zusammenhang gebracht. Pilzwachstum wurde in Proben von Niere, Milz, Rückenmarkflüssigkeit und aus
Abstrichen aus dem Zölom festgestellt. Gleichzeitige Pilzinfektion mit Exophiala pisciphila und Mucor
circinelloides wurde bei einem jungen Zebrahai (Stegostoma fasciatum) diagnostiziert. Beide Pilzarten waren in der
Leber vorhanden, und ausgeprägtere Gewebezerstörung wurde mit E. pisciphila assoziiert. E. pisciphila verursachte
auch erhebliche Nekrose der Milz und Kiemen, während M. circinelloides nur sehr geringe Veränderungen im
Herzen hervorrief. Pilzkulturen von der Leber, Niere und Milz ergaben Isolierung von E. pisciphila und M.
circinelloides. Die Identifizierung von P. lilacinus und M. circinelloides wurde auf Grund der Morphologie der
Kolonie und der Hyphen vorgenommen. E. pisciphila wurde mit Sequenzanalyse der 28S rRNA D1/D2-Region und
der internen transkribierten Spacer (ITS)-Region zwischen den 18S- und 28S-rRNA-Untereinheiten identifiziert.
Diese Fälle, zusammen mit dem Fehlen von Information über sie, unterstreichen die Notwendigkeit für weitere
Forschung und diagnostische Probesammlung, um die Wirt-Erreger-Wechselwirkung zwischen Knorpelfischen und
Pilzen näher zu beschreiben.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 694-699, 2011.
Titel: Ein Ausbruch von Salmonella enterica Serotyp Choleraesuis bei Kropfgazellen (Gazella subgutturosa
subgutturosa) und einem Schabrackentapir (Tapirus indicus)
Autoren: Tiffany M. Wolf, D.V.M., Arno Wünschmann, Dr. med. vet., Dipl. A.C.V.P., Brenda Morningstar-Shaw,
Ph.D., Gayle C. Pantlin, James M. Rasmussen, D.V.M. und Rachel L. Thompson, D.V.M.
Minnesota Zoological Garden, 13000 Zoo Boulevard, Apple Valley, Minnesota 55124, USA (Wolf, Rasmussen,
Thompson); Department of Veterinary Population Medicine/Minnesota Veterinary Diagnostic Laboratory, College
of Veterinary Medicine, University of Minnesota, 1333 Gortner Avenue, St. Paul, Minnesota 55108, USA
(Wünschmann, Pantlin); Diagnostic Bacteriology Laboratory, National Veterinary Services Laboratories, 1920
Dayton Avenue, Ames, Iowa 50010, USA (Morningstar-Shaw). Korrespondenz bitte an Dr. Wolf
([email protected]).
Zusammenfassung: Ein Ausbruch von durch Salmonella enterica Serotyp Choleraesuis verursachte Enteritis trat
bei zwei jungen Kropfgazellen (Gazella subgutturosa subgutturosa) und einem ausgewachsenen Schabrackentapir
(Tapirus indicus) über einem Zeitraum von 5 Wochen im Minnesota Zoo auf. Die Diagnose wurde nach dem Tod
bei einer der Gazellen und dem Tapir sowie bei der zweiten Gazelle mit Kultur vom Kot gestellt. Die Todesursache
beim Tapir wurde als Septikämie durch S. enterica serovar Choleraesuis bestimmt. Salmonellose wurde als
entscheidender Faktor zusammen mit Ostertagiose beim Tod der einen Kropfgazelle sowie als Ursache für den
Durchfall der anderen Gazelle angesehen. Eine dritte Gazelle wurde im gleichen Zeitraum krank, aber Infektion mit
Salmonella konnte mit Kultur nicht bestätigt werden. Alle betroffene Tiere zeigten starken wässrigen Durchfall. Die
Gazellen entwickelten Enteropathie mit Proteinverlust, und der Tapir zeigte Zeichen einer Septikämie und
Endotoxämie. Serotypenbestimmung und Pulsfeldgelelektrophorese wiesen Salmonella-Isolate nach, die
voneinander nicht unterschieden werden konnten. Ein Jahr vor diesem Ausbruch wurde Salmonella sp. von einem
Visayas-Pustelschwein (Sus cebifrons) isoliert, das im gleichen Gebäude wie der Tapir behaust wurde. Nach
weiteren Untersuchungen des Ausbruchs wurde vermutet, dass der Erreger durch menschliche Bewegung zwischen
Tierbereichen verbreitet wurde.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 700-708, 2011.
Titel: Computertomographische Darstellung einer granulomatösen Pneumonie mit Oxalose bei einem MississippiAlligator (Alligator mississippiensis) im Zusammenhang mit Metarhizium anisopliae var. anisopliae
Autoren: Natalie H. Hall, D.V.M., Kenneth Conley, D.V.M., Clifford Berry, D.V.M., Dipl. A.C.V.R., Lisa Farina,
D.V.M., Dipl. A.C.V.P., Lynne Sigler, M.Sc., James F. X. Wellehan, Jr.,D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.Z.M., Dipl.
A.C.V.M. (Virology, Bacteriology/Mycology), Michael H. A. Roehrl, M.D., Ph.D. und Darryl Heard, D.V.M.,
Ph.D., Dipl. A.C.Z.M.
Department of Small Animal Clinical Sciences (Hall, Berry, Wellehan, Heard) and the Department of Infectious
Diseases and Pathology (Conley, Farina), University of Florida Veterinary Medical Center, 2015 SW 16th Avenue,
Gainesville, Florida 32610, USA; University of Alberta, Microfungus Collection and Herbarium, Devonian Botanic
Garden, Edmonton, Alberta T6G 2R3, Kanada (Sigler); Department of Pathology and Laboratory Medicine, Boston
Medical Center, 670 Albany Biosquare III, Boston, Massachusetts 02118, USA (Roehrl). Korrespondenz bitte an
Dr. Hall ([email protected]).
Zusammenfassung: Ein 18 Jahre alter, männlicher Albino-Mississippi-Alligator (Alligator mississippiensis) wurde
wegen verminderter Futteraufnahme und abweichenden Auftriebs im Wasser untersucht. Computertomographie
(CT) des Zöloms zeigte multifokale Lungenknoten, die Mineral und Weichgewebe attenuierten und mit
mykotischen Lungengranulomen einhergingen. Zusätzlich wurden multifokales, generalisiertes, hochgradiges
Emphysem und Verdickung der Lunge und Pleura festgestellt. Der Alligator wurde eingeschläfert, und bei der
Sektion wurde hochgradige mykotische durch Oxalose verursachte Pneumonie festgestellt. Metarhizium anisopliae
var. anisopliae wurde aus Lungengewebe isoliert und zeigte Oxalat-Kristallbildung in vitro. Kristalle wurden als
Calciumoxalatmonohydrat mit Röntgenpulverdiffraktometrie identifiziert. Identifizierung des Pilzes beruhte auf
Morphologie, darunter Gewebe-Sporulierung und DNA-Sequenzanalyse. Dieser Organismus wird normalerweise als
entomopathogen angesehen. Die klinischen Symptome einer mykotischen Pneumonie bei Reptilien (und nicht
Vögeln) sind meist inapparent, bis die Erkrankung weit fortgeschritten ist. Die Erkrankung ist daher schwer vor dem
Tod des Tieres zu diagnostizieren. Dieser Fall stellt den Wert von CT bei der Untersuchung der Lunge und Diagnose
einer mykotischen Pneumonie bei einem Mississippi-Alligator dar. Bei Pilzinfektionen mit Oxalose sollte
Aspergillose nicht angenommen werden.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 709-712, 2011.
Titel: Urogenitale und pulmonale multiresistente Infektion mit Mycobacterium tuberculosis bei einem Asiatischen
Elefanten (Elephas maximus)
Autoren: Genevieve A. Dumonceaux, D.V.M., Judy St. Leger, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., John H. Olsen, D.V.M.,
Michael S. Burton, V.M.D., David Ashkin, M.D., and Joel N. Maslow, M.D., Ph.D., M.B.A.
Busch Gardens Tampa Bay, 3605 East Bougainvillea Avenue, Tampa, Florida 33612, USA (Dumonceaux, Olsen,
Burton); Sea World of San Diego, 500 Sea World Drive, San Diego, California 92109, USA (St. Leger); A. G.
Holley State Hospital, P.O. Box 3084, Lantana Road, Lantana, Florida 33465, USA (Ashkin); Section of Infectious
Diseases, VA Medical Center, University and Woodland Avenues, and the Division of Infectious Diseases,
University of Pennsylvania, Philadelphia, Pennsylvania 19104, USA (Maslow). Aktuelle Adresse (Dumonceaux):
Palm Beach Zoo, 1301 Summit Boulevard, West Palm Beach, Florida 33405, USA. Korrespondenz bitte an Dr.
Dumonceaux ([email protected]).
Zusammenfassung: Ein weiblicher Asiatischer Elephant (Elephas maximus) wurde mit Vaginal- und
Rüsselausfluss vorgestellt. Bei der Kultur wurde ein Mycobacterium tuberculosis isoliert, das gegen alle
untersuchten Antibiotika empfindlich war. Isoniazid und Pyrazinamid wurden rektal verabreicht, und
Serumkonzentrationen wurden überwacht. Nach 10 Monaten wurde der Elefant dazu ausgebildet, orale
Medikamente zu akzeptieren, und Rifampin wurde zusätzlich verabreicht. Orale Medikamente wurden weitere 10
Monate verabreicht. Ein Jahr nach Ende der Therapie nahm der Vaginalausfluss zu, und M. tuberculosis wurde
nochmals isoliert und war gegen Isoniazid und Rifampin resistent. Behandlung wurde oral mit Ethambutol,
Pyrazinamid und Enrofloaxacin sowie mit intramuskulärem Amikacin begonnen. Obwohl spätere Kulturen negativ
wurden, musste die Therapie vor Beendigung wegen Nebenwirkungen abgebrochen werden. Wegen der öffentlichen
Gesundheit und der Besorgnis über das Vorkommen eines multiresistenten M. tuberculosis (MDR-TB), wurde der
Elefant eingeschläfert. Abstriche von der Lunge, den peribronchialen Lymphknoten und Lymphknoten der
Bauchhöhle bei der Sektion zeigten das Vorkommen von säurefesten Bakterien, obwohl Kulturen negativ waren.
Dieser Fall unterstreicht wichtige Überlegungen bei der Behandlung von M. tuberculosis bei Tieren und den Bedarf
für einen gleichmäßigen Ansatz zur Diagnose, Behandlung und Nachkontrolle.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 713-717, 2011.
Titel: Narkose bei einem Tibet-Yak (Bos grunniens) mit Thiafentanil-Xylazin und Carfentanil-Xylazin
Autoren: Andrew Cushing, B.V.Sc., Modesto McClean, D.V.M., Michael Stanford, B.V.Sc., RCVS Recognized
Specialist in Zoo and Wildlife Medicine (Avian)., Tessa Lohe, prakt. T.A., Benjamin E. Alcantar, M.V.Z., Andrea
Denise Chirife, M.V.
Wildlife Safari, 1790 Safari Road, P.O. Box 1600, Winston, Oregon 97496, USA (Cushing, McClean, Lohe,
Alcantar, Chirife); Birch Heath Veterinary Clinic, Birch Heath Road, Tarporley, United Kingdom CW6 9UU
(Stanford). Aktuelle Adresse (Cushing): Birch Heath Veterinary Clinic, Birch Heath Road, Tarporley,
Großbritannien CW6 9UU; (McClean): P.O. Box 867, Winston, Oregon 97496, USA; (Lohe): Pferdepraxis Dr. Olaf
bey, Tannenweg 9, 65319 Pfungstadt, Deutschland; (Chirife): Saavedra 77, Puerto Madryn (C.P.: 9210) Chubut,
Argentinien. Korrespondenz bitte an Dr. Cushing ([email protected]).
Zusammenfassung: 0,025 ± 0,012 mg/kg (Mittelwert ± Quartilabstand) Thiafentanil mit 0,15 ± 0,03 mg/kg Xylazin
(TX) und 0,011 ± 0,0015 mg/kg Carfentanil mit 0,25 ± 0,093 mg/kg Xylazin (CX), mit Dosen mit geschätztem
Körpergewicht berechnet, wurden zur Narkotisierung von 37 Tibet-Yaks (Bos grunniens) in einem Safari-Park
verwendet. Die mittlere Zeit, bis das Tier sich in Seitenlage befand, war 5 bzw. 7 Minuten für die zwei Gruppen.
Popofol wurde bei 8 CX- und 17 TX-Tieren zusätzlich verabreicht, um eine ausreichende Narkosetiefe für die
Durchführung einer breiten Auswahl von medizinischen Vorgängen zu erreichen. Die mittlere Zeit, bis das Tier
stand nach der Verabreichung von Naltrexon, betrug 4 ± 3,5 Minuten mit TX und 7 ± 1,5 Minuten mit CX. Es gab
einen Todesfall und einen Fall von Renarkotisierung in der TX-Grupppe. Insgesamt bieten die hier verwendeten
Dosen ein zuverlässiges und praktisches Protokoll zur Einleitung der Narkose. Die TX-Gruppe zeigte eine
schnellere Einleitung und Erholung mit weniger ausgeprätgten Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen als die CX-Gruppe.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 718-722, 2011.
Titel: Immunologische Verhütung bei Östlichen Grauhörnchen (Sciurus carolinensis)
Autoren: Murali Pai, M.V.Sc., Ph.D., R. Bruner, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., Donald H. Schlafer, D.V.M., Ph.D., Dipl.
A.C.V.P., Greg K. Yarrow, D.F., Christi A. Yoder, Ph.D., and Lowell A. Miller, Ph.D.
North Slope Borough Department of Wildlife Management, P.O. Box 69, Barrow, Alaska 99723, USA (Pai);
Research Pathology Associates, LLC, 220, Pendleton Road, Clemson, South Carolina 29631, USA (Bruner); Cornell
University Department of Biomedical Sciences, T6-020 VRT, College of Veterinary Medicine, Tower Road, Ithaca,
New York 14853, USA (Schlafer); Clemson University Department of Foresty and Natural Resources, 261,
Lehotsky Hall, Clemson, South Carolina 29634, USA (Yarrow); and USDA/APHIS/WS/National Wildlife Research
Center, Fort Collins, 4101 LaPorte Avenue, Fort Collins, Colorado 80521, USA (Yoder, Miller). Korrespondenz
bitte an Dr. Pai ([email protected]).
Zusammenfassung: Östliche Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) (EGS) beschädigen Bäume, indem sie bei
höheren Dichten die Rinde ablösen oder beißen. Diese Studie wurde durchgeführt, um die Wirkungen eines
Verhütungsimpfstoffs bei EGS sowie histologische Veränderungen der Fortpflanzungsorgane zu untersuchen. Wild
in Städten lebende EGS wurden mit dem Verhütungsimpfstoff GonaCon™ behandelt. Die EGS waren ≥6 Monate
alt, was durch eine Kombination aus Fellmerkmalen und Körpergewicht bestimmt wurde. Der Impfstoff wurde mit
einer Dose von 0,4 ml mit 400 μg eines GnRH-Molluskenproteinkonjugats i.m im Oberschenkel bei den folgenden
EGS verabreicht: 33 EGS (17 Männchen [m], 16 Weibchen [f]) in Fangsaison 1 (TS1), 23 (14 m, 9 f) in Fangsaison
2 (TS2) und 11 (8 m, 3 f) in Fangsaison 3 (TS3). Eine Scheinbehandlung mit 0,4 ml Kochsalzlösung- AdjuVac™
wurde einer Kontrollgruppe mit den follgenden Zahlen verabreicht: 22 EGS (16 m, 6 f) in TS1, 20 (12 m, 8 f) in
TS2 und 8 (4 m, 4 f) in TS3. In der letzten Fangsaison (TS4) wurden 35 EGS (16 behandelte und 19 Kontrolltiere)
eingeschläfert und eine Sektion durchgeführt, um histologische Veränderungen der Hoden und Eierstöcke zu
evaluieren. Behandelte EGS-Männchen zeigten Atrophie der Hoden, Prostata und Nebenhoden im Vergleich zu
Kontrolltieren. Die Tubuli seminiferi und Lumen der Prostatadrüse waren bei behandelten EGS-Männchen ebenfalls
atrophisch, und das Lumen des Nebenhodens enthielt keine Spermienzellen. Histologische Veränderungen waren
bei behandelten EGS-Weibchen nicht festzustellen, allerdings wurden die Weibchen wahrscheinlich außerhalb der
Zeit gefangen, in der Veränderungen im Zusammenhang mit GonaCon™ zu erwarten gewesen wären. Es gab keine
histologischen Unterschiede der Hypophyse zwischen behandelten und Kontrolltieren. Es gab keinen statistisch
signifikanten Unterschied für Testosteron- und Progesteronwerte zwischen den Kontroll- und behandelten EGS.
Obwohl keine schwerwiegenden Nebenwirkungen im Zusammenhang mit dem Impfstoff beobachtet wurden,
entwickelten sechs EGS Abszesse der Injektionsstelle. GonaCon™ könnte ein potentielles Mittel zur Verhütung und
Populationskontrolle EGS sein.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 723-726, 2011.
Titel: Versuchte In-vitro-Maturation und Fertilisation von nach dem Tod gesammelten Oozyten beim SumatraNashorn (Dicerorhinus sumatrensis)
Autoren: Monica A. Stoops, M.Sc., Ph.D., Helen L. Bateman, M.Sc., Mark K. Campbell, D.V.M. und Terri L.
Roth, M.Sc., Ph.D.
Center for Conservation and Research of Endangered Wildlife, Cincinnati Zoo & Botanical Garden, 3400 Vine
Street, Cincinnati, Ohio 45220, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Stoops ([email protected]).
Zusammenfassung: Eine opportunistische Studie zur Evaluierung der Gewinnung unreifer Oozyten von
Eierstöcken eines Sumatra-Nashorns (Dicerorhinus sumatrensis) nach dem Tod wurde unternommen. Gewonnene
Oozyten (n = 30) wurden in Maturationskultur 36 Stunden lang gelegt und mit eingefrorenen und aufgetauten
homologen Spermatozoen inseminiert. Nach der Kultur wurde der Zustand der Kernmaturation evaluiert, und es
wurde festgestellt, dass eine große Anzahl von Oozyten degeneriert waren (n = 21), obwohl neun Oozyten sich in
der Stufe des Germinalvesikels (n = 3), der Metaphase I (n = 3) und Metaphase II (n = 3) befanden. Eingefrorene
und aufgetaute Spermatozoen vom Sumatranashorn hafteten an der Zona pellucida der in vitro maturierten Oozyten,
aber Fertilisation und Spaltung fanden nicht statt. Diese Studie zeigt, dass eine relativ große Anzahl von Oozyten
durch Follikelaspiration des Eierstocks des Sumatranashorns nach dem Tod gewonnen werden können, und dass
einige dieser Oozyten die Kernmaturation in vitro erreichen können. Weitere Studien sind notwendig, um den
Maturationserfolg zu erhöhen und Fertilisation in Kultur zu erreichen.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 727-731, 2011.
Titel: Disseminierte Histoplasmose bei einem Bengal-Tiger (Panthera tigris)
Autoren: Dominique L. Keller, D.V.M., Ph.D., Howard Steinberg, V.M.D., Ph.D., Dipl. A.C.V.P. und Kurt K.
Sladky, M.S., D.V.M., Dipl. A.C.Z.M.
Department of Surgical Sciences (Keller, Sladky) and the Department of Pathobiological Sciences (Steinberg),
School of Veterinary Medicine, University of Wisconsin-Madison, 2015 Linden Drive, Madison, Wisconsin 537061101, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Sladky ([email protected]).
Zusammenfassung: Disseminierte Infektion mit Histoplasma capsulatum wurde bei einem 7 Jahre alten weiblichen
Bengal-Tiger (Panthera tigris) diagnostiziert. Klinische Symptome waren unspezifisch mit Ausnahme von kurzen
Episoden von Tachypnoe 5 Tage vor dem Tod. H. capsulatum wurden in der Lunge, den Lnn. tracheobronchales
und der Leber vorgefunden. Die Diagnose wurde mit Trachealspülung, H. capsulatum-Enzymimmunassay in Urin
und bei der pathologischen Untersuchung bestätigt. Dieser Bericht stellt den ersten veröffentlichen Fall
disseminierter Histoplasmose bei einem Tiger dar.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 732-734, 2011.
Titel: Nekrotische Enteritis beim Halsband- (Pecari tajacu) und Weißbartpekari (Tayassu pecari)
Autoren: Marco Antônio Galvão de Carvalho, D.V.M., M.Sc., Polyana Silva Santos, D.V.M., M.Sc., Selene
Siqueira da Cunha Nogueira, B.Sc. Biol., Ph.D., Fabiana Lessa, D.V.M., Ph.D., Valter dos Anjos Almeida, D.V.M.,
M.Sc., Nilo Fernandes Leça-Junior, D.V.M., M.Sc., Felipe Masiero Salvarani, D.V.M., MSc., Francisco Carlos
Faria Lobato, D.V.M., Ph.D. und Sérgio Luiz Gama Nogueira-Filho, B.Sc. Agr., Ph.D.
Programa de Pós Graduação em Ciência Animal, Universidade Estadual de Santa Cruz. Rod. Ilhéus Itabuna km 16,
Ilhéus, Bahia, 45662-900, Brasilien (Carvalho, Santos, Nogueira, Lessa, Almeida, Leça-Junior, Nogueira-Filho);
Laboratório de Bacteriose e Pesquisa, Escola de Veterinária, Universidade Federal de Minas Gerais. Av. Antônio
Carlos, 6627. Campus Pampulha, Belo Horizonte, Minas Gerais, 30123-970, Brasilien (Salvarani, Lobato).
Korrespondenz bitte an Dr. Nogueira-Filho ([email protected]).
Zusammenfassung: Ein Ausbruch nekrotischer Enteritis durch Clostridium perfringens Typ C verursacht trat bei
Halsband- (Pecari tajacu) und Weißbartpekaris (Tayassu pecari) auf, die im Laboratory of Applied Ethology der
Universidade Estadual de Santa Cruz in Ilhéus, Budesstaat Bahia, Brasilien, gehalten wurden. Vier Halsband- und
drei Weißbartpekaris, die alle Jungtiere (25-105 Tage alt) waren, waren betroffen. Alle betroffenen Tiere zeigten
Apathie und Inappetenz und starben plötzlich innerhalb von 24 Stunden. Histopathologische Untersuchung der
Darmwand, Isolierung von C. perfringens Typ C in Kultur sowie den Nachweis von beta-Toxin im Darminhalt
bestätigten die Diagnose.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 735-737, 2011.
Titel: Tödlich verlaufende Kokzidiose verursacht durch Isospora icterus (Upton and Whitaker, 2000) bei gehaltenen
Orangetrupialen (Icterus jamacaii) in Brasilien
Autoren: Marcus V. R. Marques, Daniel A. da R. Vilela, Emily A. G. Andrade, Carolina Z. Galvão, José S. de
Resende, Francisco C. F. Junior, Danielle A. Andery, Roselene Ecco, Ingred Sales Preis und Nelson R. S. Martins
Avian Diseases Laboratory, Setor de Doenças das Aves, Departamento de Medicina Veterinária Preventiva, Escola
de Veterinária da UFMG, Avenida Antônio Carlos 6.627, Caixa Postal 567, CEP 30123-970, Belo Horizonte, MG,
Brasilien (Marques, Andrade, Galvão, Resende, Junior, Andery, Ecco, Preis, and Martins); CETAS, Instituto
Brasileiro de Meio Ambiente e Recursos Naturais Renováveis, IBAMA, Avenida do Contorno, No. 8.121, Cidade
Jardim, CEP 30.110-120, Belo Horizonte, MG, Brasilien (Vilela). Korrespondenz bitte an Dr. Martins
([email protected]).
Zusammenfassung: Ein Ausbruch von Kokzidiose verursacht durch Isospora icterus (Upton and Whitaker, 2000)
wird bei gehaltenen Orangetrupialen (Icterus jamacaii) in Animals Triage Center (IBAMA, Belo Horizonte,
Brasilien) hier beschrieben. Die Anamnese und Sektion zeigten Durchfall mit diffuser nekrotischer Enteritis.
Sporulierte Oozysten (n = 100) hatten eine zweischichtige Wand, waren kugelartig und waren 30,1 (27,5–32,5) μm
lang und 28,5 (26,2–30,0) μm breit. Ein Polkörper aber kein Mikropyl war vorhanden, und das Verhältnis von
Länge zu Breite betrug 1,1 (1,00–1,2). Jedes Oozyst hatte zwei elliptische Sporozysten, die 17,6 (15,0–20,0) μm
lang und 12,9 (12,5–15,0) μm breit waren und ein Verhältnis von Länge zu Breite von 1,4 (1,2–1,5) vorwiesen, und
Stiedasche- und Substiedasche Körper zeigten. Jedes Sporozyst hatte vier Sporozoiten mit granulärem
Sporozystenrest. Die Oozysten stimmten mit denen von I. icterus überein, die bei Orangetrupialen bereits
beschrieben sind.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 738-742, 2011.
Titel: Aeromonas hydrophila-assoziierte Septikämie bei Krokodilen (Crocodylus johnstoni und Crocodylus
porosus) in menschlicher Obhut
Autoren: Yoon-Seok Roh, D.V.M., Ph.D.., Heejin Park, D.V.M., M.S., Hyun-Ung Cho, D.V.M., Ara Cho, D.V.M.,
Mohammad Rafiqul Islam, D.V.M., M.S., Ho-Seong Cho, D.V.M., Ph.D., Chae Woong Lim, D.V.M., Ph.D. und
Bumseok Kim, D.V.M., Ph.D..
Bio-Safety Research Institute and Department of Pathology, College of Veterinary Medicine, Chonbuk National
University, Jeonju City, 561-756, Korea (Roh, Park, A. Cho, Islam, H. S. Cho, Lim, and Kim); Jeonbuk Institute of
Livestock & Veterinary Research, Jeong-Eup City, 580-814, Korea (H. U. Cho). Korrespondenz bitte an Dr. Kim
([email protected]).
Zusammenfassung: Fünf 25 Jahre alte Krokodile (Crocodylus johnstoni und Crocodylus porosus) wurden mit
Aeromonas hydrophila-assoziierter Septikämie diagnostiziert, die durch nicht angemessene Thermoregulierung
beschleunigt wurde. Bei der Sektion waren Blutstauung der Lunge und Pleuralerguß die Hauptbefunde im
Brustkorb. Bei der Untersuchung der Bauchhöhle wurden nekrotisierende Enteritis, Darmblutung, fibrinöse
Serositis, Hepatitis und Pankreatitis bei den fünf Krokodilen festgestellt. Aeromonas hydrophila wurde im
Pleuralerguß und Aszites der Bauchhöhle der untersuchten Krokodile durch ein API-System 20NE identifiziert.
Aeromonas hydrophila-Infektion sowie die Virulenz des Erregers wurden durch Polymerase-Kettenreaktion gezielt
auf 16S rRNA und das extrazelluläre Hämolysin-Gen bestätigt. Die Krokodile in diesen Fällen wurden in einem
Innengehege in einer privaten Einrichtung gehalten, in der nicht für optimale Land- und Wasseranteile gesorgt
wurde. Dies führte dazu, dass die Thermoregulierung der Tiere behindert war. Das deutet darauf hin, dass die
Pathogenese der Infektion durch den Stress der behinderten Thermoregulierung beschleunigt wurde. Dieser Fall
beschreibt die Pathogenese von A. hydrophila und den Zusammenhang mit nicht ausreichender Thermoregulierung
bei Reptilien.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 743- 746, 2011.
Titel: Disseminierte Infektion verursacht durch Mycobacterium avium subsp. avium bei einem Asiatischen Elefanten
(Elephas maximus)
Autoren: Hwanyul Yong, D.V.M., Ph.D., Go-Eun Choi, M.S., Byung Soo Lee, M.S., Jake Whang, M.S. und Sung
Jae Shin, D.V.M., Ph.D.
Animal Research Division, Seoul Zoo, Gwacheon 427-080, Südkorea (Yong); Department of Laboratory Medicine,
School of Medicine, Pusan National University, Yangsan, Gyeongsangnam-do 626-770, Südkorea (Choi);
Department of Microbiology and Research Institute for Medical Sciences, Infection Signaling Network Research
Center, College of Medicine, Chungnam National University, Daejeon 301-747, Südkorea (Lee, Whang, Shin).
Korrespondenz bitte an Dr. Shin ([email protected]).
Zusammenfassung: Eine disseminierte Infektion verursacht durch Mycobacterium avium subsp. avium (MAA)
wurde bei einem 57 Jahre alten männlichen Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) im Seoul Zoo, Gyeonggi,
Republik Korea diagnostiziert. Eine anscheinend granulomatöse Entzündung mit zentraler käsiger Nekrose war im
Lungengewebe sichtbar. Um eine mykobakterielle Infektion zu bestätigen, wurde Polymerase-KettenreaktionRestriktionsenzympolymorphismus-Analyse (PCR-RFLP) der rpoB- und hsp65-Gene mit Geweben aus mehreren
Organen und isolierten Bakterien durchgeführt. Die PCR-RFLP zeigte eine Unterart von M. avium. MAA wurde mit
Multiplex-PCR für die Feststellung von IS901 und IS1311 nachgewiesen. Deshalb wird angenommen, dass MAA
die disseminierte Infektion in diesem Fall verursachte. Obwohl die Quelle der Infektion nicht festgestellt werden
konnte, könnte dieser Elefant durch Kontaminierung des Bodens und des Futters durch wildlebende, mit MAA
infizierte Vögel infiziert worden sein. Dieser Bericht stellt den ersten Fall einer disseminierten Infektion durch
MAA bei einem Elefanten in menschlicher Obhut in der Republik Korea dar.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 747-750, 2011.
Titel: Behandlung von durch Endometriose verursachte bilaterale Hydronephrose durch endoskopische Stentlegung
in den Harnleiter bei einem Guinea-Pavian (Papio papio) in menschlicher Obhut
Autoren: Rebecca K. Dallwig, D.V.M., Jennifer N. Langan, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M., David A. Hatch, M.D., Karen
A. Terio, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.V.P. und Craig Demitros, M.S.
Chicago Zoological and Aquatic Animal Residency Program, University of Illinois, College of Veterinary Medicine,
Urbana, Illinois 61802, USA (Dallwig); College of Veterinary Medicine, University of Illinois (Langan), Chicago
Zoological Society, Brookfield Zoo, 3300 Golf Road, Brookfield, Illinois 60513, USA (Langan, Demitros);
Department of Urology, Loyola University Stritch School of Medicine, Maywood, Illinois 60153, USA (Hatch),
Zoological Pathology Program, University of Illinois, LUMC, Building 101, Room 0745, 2160 South First Avenue,
Maywood, Illinois 60153, USA (Terio). Korrespondenz bitte an Dr. Dallwig ([email protected]).
Zusammenfassung: Spontane Endometriose ist eine Östrogen-abhängige, fortschreitende, schmerzhafte Krankheit,
die eine Vielzahl von nicht menschlichen Primaten betrifft, darunter mehrere Pavianarten (Papio sp.). Dieser Fall
beschreibt die vielseitige Behandlung hochgradiger Endometriose bei einem weiblichen Pavian in einer
zoologischen Einrichtung. Ein 18 Jahre alter, nicht kastrierter, weiblicher Guinea-Pavian (Papio papio) zeigte bei
einer Untersuchung eine Gebärmuttervergrößerung. 15 Monate nach einer Ovariohysterektomie führte die
Narbenbildung im Zusammenhang mit Endometriumgewebe zu Strikturen der Harnleiter, bilateraler Hydronephrose
und Urämie. Zytoskopische Anlegung bilateraler Harnleiterstents mit Fluoroskopie wurde durchgeführt und führte
zu kurzfristiger klinischer Besserung. Der Zustand des Tieres verschlechterte sich, und das Tier wurde vier Monate
nach der Stentlegung eingeschläfert. Bei der Sektion wurde schwerwiegende Endometriose mit sekundärer
Entzündung vorgefunden, die zu beidseitigem Hydroureter und Hydronephrose, sowie Zystitis, Ureteritis und
Pyelonephritis führte. Trotz möglicher Komplikationen können Harnleiterstents als brauchbare therapeutische
Option bei Tieren mit Harnleitererkrankungen betrachtet werden.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 751-754, 2011.
Titel: Aktinomykose der Pleura bei einem wildlebenden Flussotter (Lontra canadensis)
Autoren: Ann P. Britton, D.V.M., M.Sc., Ph.D., Erin Zabek, B.Sc. und Helen Schwantje, D.V.M., M.Sc.
BC Ministry of Agriculture, Animal Health Centre, 1767 Angus Campbell Road, Abbotsford, British Columbia
V3G 2M3, Kanada (Britton, Zabek); BC Ministry of Environment, Ecosystems Branch, 2975 Jutland Road,
Victoria, British Columbia V9W 9M1, Kanada (Schwantje). Korrespondenz bitte an Dr. Britton
([email protected]).
Zusammenfassung: Aktinomykose wurde als eine chronische, proliferative, pyogranulomatöse Pleuritis assoziiert
mit Schwefelgranula bei einem ausgewachsenen männlichen Flussotter (Lontra canadensis) diagnostiziert, der in
der Nähe von Victoria, British Columbia, Kanada im April 2010 gefangen wurde. Der Otter starb während der
Narkose bei der klinischen Untersuchung, und eine Sektion wurde sofort durchgeführt. Bakterien der Gattung
Actinomyces sind Kommensale der Schleimhäute bei einer großen Zahl von Tieren und vom Menschen und können
opportunistische Erreger sein. Dieser Bericht stellt den ersten Fall von Aktinomykose bei einem Flussotter dar.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 755-758, 2011.
Titel: Ovariohysterektomie bei drei Gemeinen Vampirfledermäusen (Desmodus rotundus)
Autoren: Elsburgh O. Clarke, 3rd, D.V.M. und Ryan S. DeVoe, D.V.M., M.Sp.V.M., Dipl. A.C.Z.M., Dipl.
A.B.V.P. (Avian)
Environmental Medicine Consortium and Department of Clinical Sciences, College of Veterinary Medicine, North
Carolina State University, Raleigh, North Carolina 27606, USA (Clarke, DeVoe); North Carolina Zoological Park,
4401 Zoo Parkway, Asheboro, North Carolina 27203, USA (Clarke, DeVoe); Center for Marine Sciences and
Technology, North Carolina State University, Morehead City, North Carolina 28557, USA (Clarke). Korrespondenz
bitte an Dr. Clarke ([email protected]).
Zusammenfassung: Drei geschlechtsreife weibliche Gemeine Vampirfledermäuse (Desmodus rotundus) im North
Carolina Zoological Park, Asheboro, North Carolina, wurden zur chirurgischen Ovariohysterektomie vorgestellt.
Die Narkose wurde eingeleitet und mit Isofluran aufrechterhalten. Eine chirurgische Lupenbrille wurde vom Chirurg
getragen. Die ventrale Mittellinie wurde, ebenso wie die Bauchwand, aufgeschnitten. Einfache mikroophthalmische
chirurgische Packungen mit Hämoclips wurden für die OPs verwendet. Die Linea alba und Muskelschichten wurden
mit einer einfachen fortlaufenden Naht mit 4-0 Polydioxanonnahtmaterial zugenäht. Die Haut wurde mit einer
horizontalen Matratzennaht mit 4-0 Polydioxanonnahtmaterial zugenäht. Die Tiere erholten sich mit wenigen
Nebenwirkungen. Die Tiere wurden zusammen in einem temporären Gehege gehalten, und Meloxicam 0,2 mg/kg
wurde oral in der Blutmahlzeit einmal täglich für 7 Tage nach der OP verabreicht. Danach wurden sie zu ihrem
normalen Gehege zurückgebracht.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 759-762, 2011.
Titel: Dermatophytose (Trichophyton mentagrophytes) bei einem Coquerel-Sifaka (Propithecus coquereli)
Autoren: Kristen Phair, D.V.M., R. Scott Larsen, D.V.M., M.S., Dipl. A.C.Z.M. und Raymund Wack, D.V.M.,
M.S., Dipl. A.C.Z.M.
Sacramento Zoo, 3930 West Land Park Drive, Sacramento, California 95822, USA, and Veterinary Medical
Teaching Hospital, School of Veterinary Medicine, University of California-Davis, Davis, California 95616, USA
(Phair); Wildlife Health Center and Department of Medicine & Epidemiology (Larsen and Wack), School of
Veterinary Medicine, University of California–Davis, Davis, California 95616, USA. Aktuelle Adresse (Larsen):
Denver Zoo, 2300 Steele Street, Denver, Colorado 80205, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Phair
([email protected]).
Zusammenfassung: Ein 19 Jahre alter, nicht kastrierter Coquerel-Sifaka (Propithecus coquereli) wurde wegen
verkrusteter Hautveränderungen im Gesicht untersucht. Pilzkultur und histopathologische Untersuchung von
Hautbiopsien führten zu einer Diagnose von Dermatophytose durch Trichophyton mentagrophytes verursacht.
Behandlung mit dem Antimykotikum Terbinafin wurde eingeleitet. Einen Monat nach Beginn der Behandlung
waren alle klinischen Symptome behoben, und eine Pilzkultur der Haut war negativ. Der Sifaka wurde mit
Terbinafin 81 Tage lang behandelt. Zwei weitere Pilzkulturen wurden entnommen, und Dermatophyten wurden
nicht isoliert. Die letzte Kultur wurde einen Monat nach Absetzen von Terbinafin genommen. Dieser Bericht stellt
sowohl den ersten Fall einer Dermatophytose bei einer Halbaffenart dar als auch den ersten Fall einer Behandlung
eines Halbaffen mit dem Antimykotikum Terbinafin.
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 763-765, 2011.
Titel: Vorkommen von Toxoplasma gondii-Antikörpern bei Dasyprocta aguti in Brasilien:Vergleich verschiedener
diagnostischer Methoden
Autoren: Herbert S. Soares, D.V.M., Antonio H. H. Minervino, D.V.M., Ph.D., Raimundo A. Barrêto-Júnior,
D.V.M., Ph.D., Kedson A. L. Neves, D.V.M., Moacir F. Oliveira, D.V.M., Ph.D., Jackelyne R. Santos, D.B.S.,
Astrid R. van Sauers, D.V.M., Jitender P. Dubey, M.V.Sc., Ph.D. und Solange M. Gennari, D.V.M., Ph.D.
Faculdade de Medicina Veterinária e Zootecnia da Universidade de São Paulo, Av. Prof. Dr. Orlando Marques de
Paiva, 87, 05508–270, Cidade Universitária, São Paulo/SP, Brasilien (Soares, Minervino, Santos, Gennari);
Departamento de Ciências Animais, Universidade Federal Rural do Semi-Árido, 59625–900, Mossoró/RN, Brasilien
(Barrêto-Júnior, Oliveira); Universidade Federal do Oeste do Pará, Av. Vera Paz, s/n°, Salé, 68135-110,
Santarém/PA, Brasilien (Minervino, Neves); Faculty of Veterinary Medicine, Utrecht University, Yalelaan 1, De
Uithof, 3584 CL Utrecht, Niederlande (van Sauers); U.S. Department of Agriculture, Agricultural Research Service,
Animal and Natural Resources Institute, Animal Parasitic Diseases Laboratory, Beltsville, Maryland 20705, USA
(Dubey). Korrespondenz bitte an Dr. Gennari ([email protected]).
Zusammenfassung: Das Vorkommen von Antikörpern gegen Toxoplasma gondii wurde bei Goldagutis
(Dasyprocta aguti) mit anti-Capybara-Konjugat untersucht, und der modifizierte Agglutinationstest (MAT) wurde
mit dem indirekten Fluoreszenz-Antikörpertest (IFAT) verglichen. Serum von 109 Agutis wurde mit MAT (1:25
Grenzwert) und IFAT (1:16 Grenzwert) untersucht; 19% testeten mit MAT positiv und 18% mit IFAT. Insgesamt
waren 17 IFAT-positive Proben auch mit MAT positiv. Die vier positiven MAT-Proben mit einem Titer ≤200 waren
IFAT-negativ. Alle negativen Proben mit MAT stimmten mit den IFAT-Ergebnissen überein. Wenn man beide
Testmethoden vergleicht, wird MAT als Goldstandard angesehen. Die Sensitivität des IFAT betrug 81%, die
Spezifizität 100%, die Genauigkeit 97%, der positive Vorhersagewert (PPV) 100%, der negative Vorhersagewert
96%. Der Kappa-Wert betrug 87,3% (75,1–99,6%). Das Anti-Capybara-Konjugat kann erfolgreich zur
Durchführung von IFAT beim Goldaguti mit maximaler Spezifizität und PPV eingesetzt werden.
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