Patho Innere Modul 5, Dr. Schmidt Onkologische Chemotherapie Selten kurativ, hauptsächlich palliativ Meist Kombinationstherapie! (um Resistenzen zu umgehen) Zerstörung d. Tumorzelle durch Gabe von Substanzen die Zellteilungsmechanismen hemmen Zellteilungsrate des Tumors ausschlaggebend für die Zytostatikadosierung Dauer des Intervalls zwischen den Zyklen erlaubt den gesunden Zellen sich zu erholen, ist aber zu kurz für eien Tumorzellregeneration Toxizitäten Akut o Übelkeit, Erbrechen o Fieber o Blutdruckabfall, o Allergische Reaktionen, o Gewebsschäden Verzögert/transient o Knochenmarksdepression (Myelosuppression) o Haarausfall (Alopezie), Hautveränderungen o Schleimhautschäden (Mukositis), Diarrhoe o vorüberghende Lungen-, Nieren-, Leberfunktionsstörungen o Gerinnungsstörung o Amenorrhö, Azoospermie chronisch o Lungenfibrosierung (bis tödliches Ausmaß) o Herzinsuffizienz o Nierenversagen (Dialysepflicht), o Lähmungen, Gefühlstörungen, Taubheit o Fruchtschäden o Zweit-Tumore ! Der Patient kann auch an den Folgen der Chemotherapie sterben ! Supportive Therapie Zur CTx gehören im bestimmten zeitlichen Abstand Medis die nicht gegen den Tumor wirksam sind (Prä-Begleitmedikation) um die NW zu lindern und die Durchführbarkeit der Chemo zu erhöhen Antiemese, Schmerztherapie, Behandlung d. Anämie/Thrombopenie/Leukopenie/Neuropathie, Kachexie, Mucositis, Diarrhoe Chemo belastet am meisten: Schleimhaut, Blut, Haare Fieber während CTx= NOTFALL Leukopenie: Infektanfälligkeit!! Auf Symptome achten, Isolation o Febrile Leukopenie= Notfall Hochematogene CTx: 3er Kombi (Emend, Navoban, Dexamethasone) Antiemese kann im Prinzip immer gesteigert werden/individuell anpassbar Diarrhoe: CTx (-Enterobene) oder Infekt (-kein Enterobene, stopft) Mucositis: Mundspülung, Opiatperfusor Haarausfall: abhängig von CTx, sehr variabel, oft mit den Zyklen zunehmend, Stigmatisierungsängste -> Perücken Paravasat Ctx sollte über „sicheren“ Zugang laufen (keine Beugen, Handrücken) Paravasat=Nekrose o Infusion stoppen o Extremität hochlagern o Arzt! o Paravasat-Set o KEINE: Spülung, feuchte Umschläge, Okklusionsverbände Strahlentherapie Erfolge der RTx: nach Therapie nur noch Narbe Abhängig von Strahlenempfindlichkeit, Strahlenzugänglichkeit, Anatomie Stereotaktische Bestrahlung (aus verschiedenen Winkeln) ATM, tP53 „Wächter der Gene“ Formen: neoadjuvant, adjuvant, konolidierend, palliativ, stabilisierend, Schmerz Fraktionierungen= wieviel (Gy) wie oft Sensitivität des Tumors abhängig von Hypoxie/Zellzyklus Allgemeine Nebenwirkungen: o Akute: (schwere) Mucositis, Geschmacksstörungen, Mundtrockenheit, Dermatitis o Späte: Xerostomie, Zahnverlust, Geschmacksstörungen, Osteonekrose Schäden nur wo ich bestrahle! Abhängig von Grading, Staging & anderen Therapiemodalitäten Zielrahmen: makroskopische Tumoren, perfokales Ödem, + 2cm Sicherheitsabstand Mikrometastasierungen! Immuntherapie Zerstörung maligner Zellen durch die Beeinflussung des (un)spezifischen Immunsystems Aktive nicht-spezifische Interleukine, Interferone; Aktivierung des Immunsystems (Entzündunsreiz) Malignes Melanom, Nierenzellcarcinom Aktive spezifische Aktivierung (TU-Antigene- TUDNA, Peptide, TUZellen) Colon-Ca, Melanom ! Passive Gabe monoclonaler Antikörper (keine Aktivierung des Immunsystems) Bsp.: CD20 Rituximab bei Lymphom Einzige spezifische Therapie, Probleme bei der Antikörperfindung Probleme: „Pseudo“-spezifische AK docken an Oberflächeneiweiße die auch auf gesunden Zellen sind (nur weniger) Adoptive Durch Effektorzellen Standard: Gabe von Spenderlymphocyten Experimentell: Gabe von antigenpräsentierenden Zellen, antigenspezifische Lymphocyten SCT beo Leukämie ALLGEMEIN: HUMORALE/ZELLULÄRE ABWEHR- SYSTEM AKTIVIEREN- „FREMDLING“ ERKENNEN- ZERSTÖREN Hormontherapie Durchbrechen der Tumorstimulation durch Hormone Targeted Therapy Gezielte Beeinflussung von Stoffwechselwegen des Tumors Bloody Blood Blut ständig aktiv Blutbildung (6.-7. Fetalmonat in Leber & Milz) o Regulation durch Wachstumsfaktoren/Interleukine Erythropoetin, Thrombopoetin, G-CSF o Steuern auch Apoptose Differentialblutbild (Segmentkernig- reif!) KM Diagnostik- Normales KM ist unordentlich! FACS (Immunphänotypisierung, Durchflußcytometrie): Zellen werden in einer Flüssigkeit durch einen Laserstrahl geschickt, verschiedene AK an der Zelloberfläche streuen das Licht unterschiedlich CD=Cluster of Differentiaton PCR Leukämie- FOLIE 91!!!! CML Trotz genetischer Veränderungen der pluripotenten Stammzelle Fähigkeit zur Differenzierung (maligne) Phasen: o Asymptomatische (in 50%) chronische Phase (Fatigue, Infektneigung, Völlegefühl..) o Akzeleration o Blastenkrise Einteilung über Blastenanzahl! FISH: auf verschiedenen Chromosomen werden Farbsonden angebracht, wenn bei Mutationen zwei solche aufeinander treffen ändert sich die Färbung (gelb)- BCR-ABL Imatinib: selektiver Tyrosinkinaseinhibitor Resistenzen möglich!! Imantinib nur langfristig möglich wenn noch nicht zu viele Blasten im Blut sind Einzige Heilungschance der CML KM-Transplantation o Guter AZ (keine älteren Patienten) o Spender! o Nebenwirkungen (GvHD, chron. Infekte, hohe Mortalität!) Lymphödem Schwellung durch Anstau von Lymphe Primär: <10% Entwicklungsstörung, distal-proximal Sekundär: >90% Zerstörung, Kompression, proximal-distal Therapie: konservativ nur bei Stadium 1, sonst operativ Lymphangitis Entzündung durch Übergreifen einer benachbarten Gewebsentzündung/eingeschwemmte Erreger (Streptokokken, Staphylokokken) Komplikation Abszeß, Sepsis Chirurgische/antibiotische Therapie Kann lebensbedrohlich sein Agranulocytose Medikamentös bedingte Granulocytopnie (<500/µl), z.B.: Novalgin Alle Medis absetzen, Isolation, Antibiose bei Fieber, G-CSF-Gabe CLL Pat, ca. 60a Leukocytose & Lymphadenopathie (cervical, axillär, inguinal,…), müde abgeschlagen; KEINE Leitsymptome! DD der Lymphadenopathie: o reaktive Lymphocytosen o maligne Lymphome (Mb Waldenström, T-Cell-Lymphom,..) o Pruritus sine materia (Allergien, DM, Niereninsuff.) Labor: z.B.: o Leukos 132, 9 G/l o ß2MG 2,2 mg/dl (Transportprotein, bei CLL erhöht) o Lymphos 88,5 % o Gumprechtsche Kernschatten (Reste von abgestorbenen Kernen beim Ausstreichen sichtbar) Definition & Einordnung: o 25% aller Leukämien, Altersmedian 50-70a Ätiologie o Apoptosestörung, p53Mutationen erhöht, im Detail aber unbekannt o Kein Zusammenhang mit Strahlen, Chemikalien Symptome o 50 % asymptomatisch, Lymphadenopathie bei 50-87% , meist schon am Krankheitsbeginn o B-Symptomatik o 10% Hypo/Hypergammaglobulinämie o Thrombopenie!, Neutropenie, Anämie KM & pB o Diffuse KM Infiltration durch kleine, reife Lymphocyten; FACS als Beweis: CD19 kappa+ bzw. lambda+ ist eine Proteinkette auf den Zellen, deren Verteilung normalerweise 50:50 ist, bei Tumor ist eine Sorte stark erhöht, z.B. Kappa+ 86%, lambda+ 0% Diagnostischer Kanon o CT- Lymphome? o KM-Zellen? o Labor- FACS (c30, zap70) o DD-BB, Anamnese, Labor… o o Diagnose der CLL nicht einfach, da Referenzen von verschiedenen Gruppen Staging Rai: solange BB nicht betroffen bis zu 12a Überlebensrate (außer wenn p53-Mutation) o Del 17p, IgVh, p53 haben die größte Bedeutung o Bis zu 50 % der Patienten haben keine Einschränkung ihrer Lebensqualität o Kriterien für Therapieerfolg in der Onko: o OS-Overall Survival (Therapieerfolg) o PFS- Progression Free Survival (Tumor wächst nicht weiter) o TF- Treatment free o Ansätze kurativ-palliativ Therapie wann? o Rai Stadien 3, 4, Binet C-> BB beeinträchtigt (Anämie, Thrombopenie) o Starker Gewichtsverlust (ausgeprägte B-Symptomatik) o Autoimmuncytopenie o Prog. Lymphadenopathie (immer am Ende des Krankheitsverlaufs) o Lymphocytenverdopplungszeit < 6 Monate Therapie wie?/ Therapieprotokolle o Meist 1-5d, 2-3 Substanzen o FCR o Standardschema für „junge“, fitte Patienten, Hochrisiko-Pat mit gutem AZ, OR 73% o Alentuzumab o Gegen B&T-Zellen, AK, sehr aggressiv, für Transplantzwecke erfunden, keine Immunabwehr mehr! o Bendamustin o Kein Haarausfall!, meist mit AK kombiniert, relativ nebenwirkungsarm, ältere Patienten, Hoch-Risiko-Pat mit schlechtem AZ,… o Therapie so spät wie möglich, um UAW, Morbidität, Lebensqualitätenkung zu minimieren o Junge Patienten eher aggressiv therapieren, evtl. allogene SCT o Unterschied in Therapie bei Neudiagnosen, Refraktären Pat, Relabierten Pat o Keine gute Ansprache auf Therapie- Lebenserwartung im Bereich von Monaten o Bei Nicht-Ansprache: Transplantation, Klinische Studie, Palliativ o Klinische Forschung um „bessere“ Substanzen zu testen, zu denen man sonst keinen Zugriff hätte o Staging-abhängige Therapie der CLL (Folie!) o Watch & Wait!! Colorectal-Ca Häufigster maligner Tumor des Colons (Rectum!) 2-5% multipel Große Unterschiede in der Epidemiologie 90% aller Colorectal-Cas bei >50% Inzidenz steigt bei >40a alle 10a ums 2fache Risiko: bei „Normal“bevölkerung 6%, (FAP- 100%, HNPCC-60%) Schrittweise Veränderungen auf molekularer Ebene, parallel dazu histologische/makroskopische Veränderungen In 10% der Fälle genetische Faktoren Pathogenese o Ernährung, Risikoerkrankungen, Alter, Rauchen, Alkohol ! Protektive Faktoren! z.B. ASS Familienuntersuchung wann? i. d. Medizin unklar o Ab 40a jährlich rectale-digitale Untersuchug & fäkaler Okkultbluttest o Ab 50a alle 5-7a Coloskopie Stadium 4- Fernmetastasen Metatasierung o Lymphogen über 3 Metastasenstraßen, je weiter unten das Ca, desto mehr Straßen und desto ungünstiger o Hämatogen in Leber & Lunge (bei Diagnosezeitpunkt schon 25% Lebermetastasen, 50% entwickeln solche), folgt dem venösen Abfluss Uncharakteristische Symptome, keine zuverlässigen Frühsymptome Häufig Blut im Stuhl (Lokalisationsabhängig), Veränderung der Stuhlgewohnheiten (>40a), „false-friend“-Symptomatik, Ileuserscheinung, chron. Blutungsanämie, Schmerz Ergänzende Diagnostik o Metastasen, Ausdehnnung, Operabilität, TUMarker (je höher das DukeStadium desto höher die Wahrscheinlichkeit Marker zu finden; Keine Diagnostik, CEA unspezifisch, für Verlaufskontrolle Prophylaktische Colo- Frühdiagnose- erhöhte Heilungschance Therapie: o Kurativ chirurgisch: Ausreichender Sicherheitsabstand Letalität 2%! Isolierte Metastasen- chirurgisch therapierbar, evtl neoadjuvante CTx, RFA (RadioFrequenzAdaption) o Neoadjuvante Therapie: ab Stadium 2, Rezidivprophylaxe, Tumorverkleinerung (Stenosenproblem!) o Adjuvante o Palliativ: Lokaltherapie (OP) um Lebensqualität zu erhöhen o Monoclonale AK gegen VEGF, EGF; first-line Therapie, NW! o Allgemein: ab Stadium 1 OP, bei Stadium 4: CTx, RTx, OP, etc