Q1: Plastikmüll im Meer

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Meeresverschmutzung
Die Plastikverschmutzung ist eher ein neueres Thema und wird, als kleiner Exkurs innerhalb des
Müllproblems und Recyclings im Schulunterricht behandelt. Die Herstellung, die Nutzung und
das Recycling von Plastikprodukten wurde bisher auch in der Gesellschaft zu wenig thematisiert. Das Meer als Lebensraum für unzählige Tiere und Organismen ist durch die Belastung von
Kunststoffen stark gefährdet. Im Meer verschwindet das Plastik aus unseren Augen, denn es
treibt selten an der Oberfläche. Noch wenig bekannt ist die Lärmverschmutzung durch Schiffe,
Rohstoffgewinnung und Konstruktionsarbeiten.
1. Zur Auswahl der Inhalte
Durch unsere Materialien werden das Ausmass und die Folgen der marinen Plastikverschmutzung
thematisiert. Als roter Pfad dient der Film Plastic Planet: Herstellung, Gebrauch, die (unsichtbare)
Entsorgung im Meer, die Folgen für die Tierwelt und schliesslich auch für uns werden verständlich
erklärt. Durch die Aktivitäten 1 und 2 sollen die S & S angesprochen werden, denn der Grund aller
Problematik liegt in unserem Konsumverhalten und schliesslich in unserem Umgang mit der Ressource Plastik. Als Vertiefung dienen die Textquellen, die je nach Schwerpunkt und Schwierigkeit
eingesetzt werden können. Die Thematik „Plastikverschmutzung“ könnte intensiv unterrichtet
werden – wird hier aber etwas reduziert. Der Herstellungsprozess und die Verwendung verschiedener Kunststoffen wird eher oberflächlich behandel. Es soll verstärkt auf den Konsum und auf
die Folgen für den Lebensraum Meer hingearbeitet werden. Eine kleine Auswahl an Text- und
Hörquellen bietet den Schüler und Schülerinnen einen Einblick in die Besonderheit der Hörorgane
von Delfinen und Waltieren und welche Folgen die Lärmverschmutzung für sie hat.
2. Kompetenzen
S + S können die Folgen der Plastikverschmutzung im Meer stichwortartig erklären.
S + S kennen Möglichkeiten, um den Gebrauch von Plastik einzuschränken.
S + S können die Wichtigkeit des Gehörs für Delfine und Wale begründen.
S + S wissen, welche Lärmquellen zur Lärmverschmutzung beitragen.
S + S können erklären, was die Echolokation ist und stichwortartig deren Funktionsweise erklären.
3. Materialien
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Q1: Plastikmüll im Meer
Q2: Plastik – Zeit umzudenken
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
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Q3: Immer mehr Plastik – immer mehr Bohrungen
Q4: Film Plastic Planet (DVD im Medienpaket enthalten)
Q5: Laute Meere
Q6: Echolokation
A1: Mein Leben in Plastik
A2: Mit Stofftaschen gegen die Plastikverschmutzung
A3: Spitze deine Ohren – Höre wie ein Delfin
A4: Eine Welt voller Töne
A5: Echolokation
A6: Laute Meere und die Folgen
4. Unterrichtsvorschläge „goldener Weg“
Hier wird ein möglicher Unterrichtsverlauf vorgeschlagen. Verschiedene andere Wege sind
selbstverständlich auch denkbar.
A: Unsere Alltagsgegenstände in Plastik
 Q4: Plastic Planet, Sequenz 1, Sequenz 3,
 A1: Mein Leben in Plastik
B: Was sind Kunststoffe und wie entstehen sie?
 Q4: Plastic Planet, Sequenz 4
C: Folgen des Plastikmülls im Meer
 Q3: Plastik – Zeit umzudenken – für uns alle!
 Q4: Plastic Planet, Sequenz 2, 5, 6, 7, 8, 9, 11
D: Weiterführende Texte zu Plastikmüll-Strudel
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http://www.welt.de/wissenschaft/article701251/Riesige-Flaeche-Plastikmuell-schwimmt-imPazifik.html
http://www.wetter24.de/wetternews/news/ch/5a128dbb93b77c159f8a7d34c65caa7d/article/die_muellstrudel_der_ozeane.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/insekten-brueten-auf-plastik-im-pazifik-a-832238.html
E: Aktiv werden gegen Plastikverschmutzung
 Q4: Plastic Planet, Sequenz 10 und 12
 A2: Stofftasche
F: Lärmverschmutzung
 A3: Spitze deine Ohren - Höre wie ein Delfin
 A4: Eine Welt voller Töne
 A5: Echolokation
 Q5: Laute Meere
 Q6: Echolokation
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
5. Quellen
Boote, Werner (2010): Plastic Planet. Praesens-Film, Zürich.
Q1: http://www.oceancare.org/de/thementiere/plastik/plastikmuell.php (Zugriff: 28.10.2012)
Q2: abgeändert nach: http://www.oceancare.org/de/cybernews/2010/09/Plastik_und_Oel.php
(Zugriff: 28.10.2012)
Q3: http://www.oceancare.org/de/cybernews/2010/09/Plastik_und_Oel.php (Zugriff:
28.10.2012)
Q4: Plastic Planet - Sequenzierung von J. Megert
Q5: Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) Deutschland (2006): Die Welt der Wale und
Delfine – Lehrerhandbuch, Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe 1. WDCS, München.
Q6: Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) Deutschland (2006): Die Welt der Wale und
Delfine – Lehrerhandbuch, Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe 1. WDCS, München.
A1: Mein Leben in Plastik - Filmpädagogisches Material Plastic Planet
A2: Mit Stofftaschen gegen die Plastikverschmutzung –Idee/Zusammenstellung von J. Megert
A3: Spitze deine Ohren – Höre wie ein Delfin - WDCS Deutschland, München 2006
A4: Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) Deutschland (2006): Die Welt der Wale und
Delfine – Lehrerhandbuch, Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe 1. WDCS, München. S.
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A5: Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) Deutschland (2006): Die Welt der Wale und
Delfine – Lehrerhandbuch, Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe 1. WDCS, München. S.
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A6: Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) Deutschland (2006): Die Welt der Wale und
Delfine – Lehrerhandbuch, Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe 1. WDCS, München.
6. Internetlinks
http://www.keinheimfuerplastik.at/ (Zugriff: 28.10.2012)
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=9a3c9f59-32e6-4aae-bdef-c43432076c3c (Zugriff:
28.10.2012)
http://www.welt.de/wissenschaft/article701251/Riesige-Flaeche-Plastikmuell-schwimmt-im-Pazifik.html
http://www.wetter24.de/wetternews/news/ch/5a128dbb93b77c159f8a7d34c65caa7d/article/die_muellstrudel_der_ozeane.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/insekten-brueten-auf-plastik-im-pazifik-a-832238.html
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
http://www.oceancare.org/de/thementiere/liste.php?kat=unterwasser_laermverschmutzung
(Zugriff: 28.10.2012)
http://www.rowforsilence.com/ (Zugriff: 28.10.2012)
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
Q1: Plastikmüll im Meer
Nach Untersuchungen der UN-Umweltorganisation UNEP treiben bis zu 18‘ 000 Plastikteile in jedem Quadratkilometer der Weltmeere. Rund sechseinhalb Millionen Tonnen Plastikmüll landen
im Meer - davon ca. 150 ‘ 000 Tonnen durch sogenannte Geisternetze der Fischereiindustrie. Besonders bedenklich stimmt dies, wenn man in Betracht zieht, dass Plastik erst seit rund 40 Jahren
in grossen Mengen hergestellt wird.
Von uns Menschen kaum beachtet wird im Meer gelitten und millionenfach gestorben. Durch unsere auf den Konsum eingestellte Lebensweise wird dieses globale Problem täglich dramatischer.
Mehr als eine Million Seevögel und 100.000 Meeressäugetiere und Schildkröten gehen jährlich an
den Überresten von Plastikmüll zugrunde, der in den Ozeanen treibt. Die Tiere verhungern, weil
ihre Mägen mit Plastikteilen verstopft sind. Weltweit fallen mehr als 260 Tierarten nachweislich
dem Müll im Meer zum Opfer fallen.
Quelle: http://www.oceancare.org/de/thementiere/plastik/plastikmuell.php (Zugriff:
28.10.2012)
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
Q2: Plastik: Zeit umzudenken – für uns alle!
Plastik im Haushalt. Quelle: http://www.oceancare.org/de/cybernews/images/Plastik_Oel/shutterstock_Plastik-imHaushalt.jpg
Wer das YouTube-Video "Our Today is Forever" gesehen hat, ändert seine Einstellung zu Plastik. Garantiert. Was während Sekunden, Stunden oder Tagen in Gebrauch ist, besteht hunderte
Jahre fort und belastet die Erde über Gebühr. Allein 6 Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen
Jahr für Jahr über die Flüsse in die Ozeane und zerfallen in kleinste Partikel. Meerestiere halten
das blinkende Zeug für Nahrung und verhungern mit vollem Magen.
Im Nordpazifik hat sich aufgrund der Strömungen ein Müllstrudel von der Grösse Westeuropas
gebildet. Er wiegt geschätzte drei Millionen Tonnen und übertrifft die regionale Menge des Planktons um das Sechsfache. Auch im Südpazifik, im Atlantik und im Indischen Ozean fahren Abfälle
Karussell.
Sonne und Salzwasser zersetzen Plastik während Jahrzehnten bis Jahrhunderten in kleinste Partikel, welche wie Schwämme giftige Substanzen aufsaugen. Japanische Forscher fanden in Plastikteilchen Konzentrationen u.a. von DDT und PCB, die bis zu einer Million Mal höher waren als im
umgebenden Wasser. Der Müll bedroht 267 Tierarten – darunter Meeressäuger, Seevögel,
Schildkröten, Robben, Fische und Krebse. Plastik vergiftet ihr System, verstopft ihre Mägen oder
legt sich als tödliche Schlingen um ihre Körper.
Täglich gelangt mehr Plastik in die Meere, ohne dass eine Technologie bekannt wäre, mit der das
Wasser von Kunststoffpartikeln gereinigt werden könnte. Ein katastrophaler Trend.
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
Schlechte Gewohnheiten sind schneller
entsorgt, als Plastik!
Vor allem Einweg-Plastik – produziert für ein bisschen Bequemlichkeit – stellt
den Planeten vor enorme Probleme. In der Schweiz werden die meisten Plastikabfälle unter Freisetzung toxischer Substanzen verbrannt. Ein Teil gelangt aber
auch über die Flüsse ins Meer.
Zeit, das eigene Konsumverhalten zu überdenken:

Kaufen Sie möglichst wenig in Plastik abgepackte Lebensmittel und Produkte.
Bevorzugen Sie Produkte in recyclierbaren Verpackungen.

Verwenden Sie für Ihre Einkäufe Mehrweg-Tüten statt Wegwerfsäcke.

Trinken Sie Hahnenwasser, statt teures, in Plastikflaschen abgefülltes Wasser.
Stichhaltige Argumente hierfür liefert das Video The Story of Bottled Water:
http://www.storyofstuff.org/movies-all/story-of-bottled-water/

Grosse Gebinde sparen Verpackungsmaterial.
(z.B. auffüllbare 10lt-Kanister für Spülmittel in Reformhäusern erhältlich).

Wählen Sie Produkte in Nachfüllpackungen und mit wenigen Wegwerfteilen.
(z.B. Zahnbürsten mit ersetzbaren Bürstenköpfen).
Plastikabfälle.
Quelle: http://www.oceancare.org/de/cybernews/images/Plastik_Oel/shutterstock_Plastikabfaelle.jpg
Quelle: nach http://www.oceancare.org/de/cybernews/2010/09/Plastik_und_Oel.php (Zugriff:
28.10.2012)
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
Q3: Immer mehr Plastik – immer mehr
Bohrungen
Quelle: http://www.oceancare.org/de/cybernews/images/Plastik_Oel/shutterstock_Oel_web.jpg
Rund sieben Prozent des weltweiten Öl- und Gasverbrauchs dienen der Herstellung von Plastik.
Wie riskant Tiefsee-Bohrungen sind, haben wir erfahren.
Das Leck im Golf von Mexiko ist geschlossen. BP wäre es recht, wenn wir denken, die Krise sei
damit ausgestanden – aber so ist es nicht. Ein Grossteil des ausgetretenen Öls ist im Meer verschwunden. Niemand weiss, was damit geschieht, und niemand kann die Schäden am marinen
Ökosystem abschätzen. Tiefsee-Bohrungen bleiben ein unkalkulierbares Risiko.
Quelle: http://www.oceancare.org/de/cybernews/2010/09/Plastik_und_Oel.php (Zugriff:
28.10.2012)
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
Q4: Film Plastic Planet
Übersicht
Der Film Plastic Planet deckt sehr viele Aspekte zur Problematik von der Herstellung über die
Nutzung von Plastikgegenständen bis zum Plastikabfall ab. Lehrerinnen und Lehrer, welche die
Thematik über die Meeresverschmutzung hinaus mit ihrer Klasse durchnehmen möchten, steht
selbstverständlich der ganze Film frei zur Verfügung. Im Folgenden gehen wir nur auf die Sequenzen ein, welche die Meeresverschmutzung thematisieren und in welchen grundsätzliche Erklärungen und Visualisierungen des Plastikproblems überhaupt vermittelt werden.
Sequenzen aus Plastic Planet
Kapitel
Sequenz
00:00 – 10:26
Inhalt
Einführung „Wir sind Kinder des Plastikzeitalters“
Werner Boote, der Regisseur besucht Plastics Europe: „Die
europäische Plastikproduktion beläuft sich auf jährlich 60 Millionen Tonnen“.
Ein Umweltmediziner klärt die Frage: Wie entsteht Nylon?
Werner Boote besucht in Ouarzazate (Wüstenstadt in Marokko) das Filmset von Lawrence von Arabien.
10:26 – 12:37
Die Plastikindustrie macht 800 Mio. Euro Umsatz pro Jahr. Jeder Industriezweig ist heute auf Kunststoff angewiesen. Plastik
zerfällt durch die Jahre über Abrieb, Hitze, Benutzung und natürlichem Zerfall. Moleküle die ursprünglich gebunden waren,
werden freigesetzt. Der Zerfall von Plastik ist ein schleichender
Prozess. Eine PVC-Plastikwindel braucht 200 Jahre um sich aufzulösen. Während 200 Jahren können also die Bestandteile in
die Umwelt gelangen.
Eine österreichische Familie zeigt ihre Plastikgüter.
Wie entsteht Plastik?
„4 % des geförderten Erdöls wird für die Plastikproduktion verwendet.“
Werner Boote kauft in Wien ein aufblasbarer Plastikball. Er
möchte die Herstellung des Plastikballs sehen. Während des
Besuchs in den Produktionsstätten in Shanghai bemerkt er,
dass die jeweilige Folienherstellung ein streng gehütetes Geheimnis der einzelnen Hersteller ist. Die chemische Zusammensetzung ist dem Kunden also unbekannt.
12:37 - 13:23
17:41 - 19:14
23:33 – 28:25
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
Kapitel
Sequenz
28:25 – 33:09
33:09 – 34:52
38:24 – 42:43
42:43 – 45:09
45:09 – 48:25
49:05 – 55:17
Inhalt
Theo Colburn erklärt:
„Niemand weiss, was im Plastik drin ist“. Gewisse Stoffe sind
gefährlich, bspw. Bisphenol A, Phthalate, Tributyltin, etc.
dringen in die Körperzellen ein. Wenn das Plastik, bspw. in
Tupperware, durch Abwaschmittel, Zeit und Hitze abreibt,
werden die gefährlchen Bestandteile in Einzelteile zersetzt
und dringen in Wasser und Essen und so in unseren Körper.
Der gekaufte Plastikball enthält viele gefährliche, teilweise
krebserregende Stoffe, so auch Quecksilber.
Charles Moore, Entdecker des Plastikwirbels im Pazifik,
nimmt Werner Boote mit auf sein Forschungsschiff:
„1999 war das Verhältnis von Plastik zu Plankton 6 zu 1,
2008 war es bereits 60 zu 1“.
Auf dem Forschungsschiff wird eine Probe Meerwasser genommen und das Plastik ist von blossem Auge zu erkennen.
Die Vögel picken den Plastikmüll aus dem Meer und füttern
ihre Jungen damit, welche schliesslich verhungern.
Umwelttoxikologin, Susan Jobling, untersucht die Umweltverschmutzung und deren Auswirkung auf Fische. Es gibt in
einem Fluss in England männliche, weibliche und IntersexFische. Diese Intersex-Fische haben männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane, dies ist als Effekt der Kunststoffverschmutzung in diesem Fluss zu verstehen. Ihre Recherchen ergaben, Bisphenol A und Phthalate haben grosse
Auswirkungen auf das Hormonsystem, welches unsere Körperfunktionen steuert.
Jährliche Müllaufräumaktion in Japan. Das Plastik wird von
Containerschiffen und der koreanischen Küste angeschwemmt. Resultat: 120 Lastwagen voll Müll.
Werner Boote klärt mit Scott Belcher, Zellbiologe, die Frage,
ob Plastik gefährlich ist. Bisphenol A ist eine wichtige Industriechemikalie, sie kommt in vielen Produkten vor.
Patricia Hunt, Reproduktionsbiologin, hat durch starke Veränderungen in ihren Forschungsdaten herausgefunden, dass
die von ihr verwendeten Plastikkäfige für Ratten mit einem
falschen Mittel gereinigt wurden. So wurde Bisphenol A
freigesetzt. Bisphenol A gibt es bspw. in Babyflaschen, es
imitiert Östrogen, ein Hormon. Hormone geben unsere Körper Signale und bewirken Reaktionen der Zellen. Bisphenol
A verändert unseren Hormonhaushalt, die Entwicklung unseres Gehirns.
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
Kapitel
Sequenz
01:15:59 01:22:22
Inhalt
Der Verpackungsmanager vom Supermarkt Carrefour zeigt
Bioplastik-Verpackungen in der Fleischabteilung.
Das Unternehmen, Novamont, stellt Mater-Bi her, biologisch
abbaubares Verpackungsmaterial.
Mitwirkende im Film zum Thema „Mensch und Meer“:
Susan Jobling
Das besondere Interesse der Umweltwissenschaftlerin gilt der so genannten endokrinen
Disruption. Darunter versteht man die Veränderung von Hormonrezeptoren durch Umweltgifte,
die zu verschiedensten Störungen führen kann. Jobling war unter den ersten Wissenschaftlern/innen, die dies am Phänomen der Intersexfische (Fische mit männlichen und weiblichen
Fortpflanzungsorganen) untersuchten.
Patricia Hunt
Die renommierte Genforscherin Patricia Hunt arbeitet an der Case Western University, Cleveland,
Ohio. 2003 gelang es ihrem Forschungsteam erstmals, durch Untersuchungen an Mäusen nachzuweisen, dass die Verabreichung von BPA (Bisphenol A) selbst in niedrigen Dosen bereits erbgutschädigend wirkt und zum Beispiel das Down-Syndrom verursachen kann.
Charles Moore
Der wohlhabende Erbe eines US-Ölunternehmens entdeckte 1997 einen großen Müllteppich, der
sich im Nordpazifikwirbel („North Pacific Gyre“) angesammelt hat, zu großen Teilen aus Plastik
besteht und seither als „Great Pacific Garbage Patch“ bezeichnet wird. Moore gründete daraufhin die Algalita Marine Research Foundation, um das Phänomen zu erforschen.
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
Q5: Laute Meere
Das Gehör ist für Wale und Delfine das wichtigste Sinnesorgan. Die Fähigkeit, zu hören, ist für alle
Schlüsselfunktionen ihres Lebens, wie z. B. die Nahrungssuche, die Orientierung und das Sozialverhalten, unersetzlich. Jegliche Verminderung des Hörvermögens, sei es durch physischen Schaden oder durch die Überlagerung mit anderen Geräuschen, kann die Lebensfähigkeit einzelner
Individuen und damit ganzer Populationen stark beeinträchtigen.
Durch Menschen verursachter Lärm trägt in der marinen Umwelt bereits zu einem hohen Hintergrundlärmpegel bei. Die Lärmverschmutzung stammt aus verschiedenen Quellen. Die möglichen
Auswirkungen des durch den Menschen verursachten Lärms auf Wale und Delfine reichen von
der direkten Verletzung der Tiere – vor allem in der unmittelbaren Nähe der Lärmquelle – bis hin
zu Änderung ihres Verhaltens, zunehmendem Stress und der Vertreibung aus wichtigen Lebensräumen.
Quelle: Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) Deutschland (2006): Die Welt der Wale
und Delfine – Lehrerhandbuch, Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe 1. WDCS, München.
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
Q6: Echolokation
Wale und Delfine leben in einer von akustischen Eindrücken dominierten Umwelt. Sie verwenden
zur Wahrnehmung ihrer Umwelt, zum Aufspüren von Nahrung und zur Kommunikation mit anderen Walen und Delfinen akustischer Signale.
Schallwellen pflanzen sich im Wasser etwa vier- bis fünfmal so schnell fort als in der Luft, man
kann also weiter hören. Der Faktor Licht spielt im Meer eine untergeordnete Rolle, da in acht bis
zehn Metern Tiefe nur mehr 10 % des oberflächennahen Lichts vorhanden ist, bald also einmal
grosse Dunkelheit herrscht.
Was ist Echolokation?
Die Echolokation ist eine akustisches Sinnesorgan von Walen und Delfinen, mit dessen Hilfe sie
ihre Nahrung suchen, sich orientieren oder Jägern ausweichen.
Wie funktioniert die Echolokation?
Lautproduktion
Zahnwale wie die Grossen Tümmler bilden ihre Laute im Nasengang unterhalb des Blaslochs.
Wenn der Delfin Luft durch die Knorpel im Nasengang Luft presst, wird die Knorpelumgebung in
Schwingung versetzt und es entstehen Schallwellen. Die Schädeldecke reflektiert die Schallwellen. Jedes Mal wenn der Delfin Luft durch die Knorpel presst werden Klicks erzeugt. Pro Sekunde
können über 1000 Klicks erzeugt und ausgesendet werden.
Aufnahme des Echos der ausgesandten Schallwellen
Durch die Anpassung an den Lebensraum Wasser haben Waltiere ihre äusseren Gehörgänge zurückgebildet. Das Hören, also die Aufnahme von Schallwellen, funktioniert über den Unterkiefer.
Die Wellen werden in den erweiterten Unterkiefer geleitet und versetzen diesen in Schwingung.
Die Schwingungen gelangen dann über Gehörknöchelchen ins Innenohr. Die Gehörschnecke
wandelt den Schall in Nervenimpulse um, im Delfingehirn entsteht dann aus der Information ein
Bild der Umgebung.
Quelle: Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) Deutschland (2006): Die Welt der Wale
und Delfine – Lehrerhandbuch, Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe 1. WDCS, München.
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
A1: Mein Leben in Plastik
1. Teil: Ein Leben ohne Plastik?
In PLASTIC PLANET tragen drei Familien alle Plastikgegenstände aus dem Haus. Zu Tage kommt
eine überraschend große Menge.
Arbeite in Einzelarbeit:

Liste auf, welche Plastikgegenstände sich in deinem Zimmer befinden?
Arbeite in Gruppenarbeit:

Ordnet die Plastikgegenstände, findet selber Kriterien, nach denen geordnet werden kann.

Welches sind Vor- und Nachteile von Kunststoff in jeder Gruppe von Gegenständen?

Gibt es Alternativen zum Kunststoff?

Wo könnte allenfalls auf Kunststoff verzichtet werden?
2. Teil: Ein normaler Einkaufszettel
Arbeite in Einzelarbeit:


Schreibe einen Einkaufszettel für eine Party.
Wo überall wirst du Kunststoff vorfinden?
Arbeite in Gruppenarbeit:




Wo lässt sich Kunststoff einfach ersetzen, wo nicht?
Spielt der Preis beim Kaufentscheid eine Rolle?
Spielt der Arbeitsaufwand beim Kaufentscheid eine Rolle?
Spielt die Abfallmenge beim Kaufentscheid eine Rolle?
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
A2: Mit deinem Design einer Stofftasche gegen die Plastikverschmutzung im Meer!
Hintergrund:
Vor allem Einweg-Plastik – produziert für ein bisschen Bequemlichkeit – stellt den Planeten vor
enorme Probleme. In der Schweiz werden die meisten Plastikabfälle im Kehricht entsorgt und
verbrannt. Ein Teil wird unachtsam weggeworfen und gelangt über die Flüsse ins Meer.
Ein einfacher Beginn, um unser Konsumverhalten zu ändern ist, für unsere alltäglichen Einkäufe
entweder Mehrweg-Tüten oder Stofftaschen zu verwenden.
Auftrag:
Entwirf alleine oder in der Gruppe ein Logo für eine Stofftasche. Es gilt kreativ zu sein. Auf dem
Logo muss der Zusammenhang zwischen unserem Plastikkonsum und den negativen Folgen im
Meer ersichtlich sein. Überlege gut, welche Teile des Logos welche Farbe haben werden.
Das Logo wird auf ein Papier gezeichnet, ausgestanzt und anschliessend auf den Stoff geklebt.
Danach wird die Farbpartie mit Stofffarbe bemalt.
Ziel:
Jeder Schüler und jede Schülerin kreiert seine/ihre eigene Stofftasche mit dem selbst entworfenen Logo. Anschliessend soll die Stofftasche aber nicht nur bewundert, sondern auch für den Einkauf genutzt werden.
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
A3: Spitze deine Ohren – Höre wie ein
Delfin!
Die fundamentale Bedeutung von akustischen Signalen für Wale und Delfine in ihrem Lebensraum unter Wasser werden in einem Spiel erlebt.
Durchführung des Spiels:
Ein Schüler oder eine Schülerin wird ausgewählt und vor die Tür geschickt. Dort werden ihm bzw.
ihr die Augen verbunden.
Drei oder vier andere S & S suchen sich vor dem Wiedereintreten des ausgewählten Schülers/in
einen neuen Platz im Klassenzimmer. Der /die Schüler/in mit den verbundenen Augen stellt sich
in die Mitte des Klassenraumes und hat die Aufgabe, die Richtung anzuzeigen, aus der die vorher
vereinbarten Rufe jener drei oder vier S & S ertönen und - wenn möglich - auch die Namen der
Rufenden zu nennen.
Wie viele richtige Antworten kann er bzw. sie geben?
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
A4: Eine Welt voller Töne
Wale und Delfine leben in einer akustischen Welt, in der Licht eine untergeordnete Rolle spielt.
Vor allem über weite Distanzen kommunizieren und orientieren sich Wale und Delfine deshalb
über Schallwellen, die sich im Wasser vier- bis fünfmal schneller fortpflanzen als in der Luft.
Einstieg:
Die Lehrperson lässt das Hörbeispiel „Eine Welt voller Töne“ abspielen, die S & S sollen die Augen
schliessen, um sich mental in die Unterwasserwelt hineinzuversetzen. Das Hörbeispiel kann wiederholt werden, dabei wird ein Bild (Schwertwale) projiziert. Weitere Hörspiele anderer Walarten
(Buckelwal, Grosser Tümmler, Pottwal, Blauwal) finden sich auf der DVD im Kapitel „WalWissen“, „Faszinierende Fakten/Walarten“.
Die Lehrperson erklärt kurz, dass die Schwertwalrufe in Kanada aufgenommen wurden. Unterschieden wird zwischen den gesangsartigen Rufen und den Klicks/Klopfgeräusche.
Gründe für die Rufe sind sich den anderen Mitgliedern der Schwertwalgemeinschaft mitzuteilen:


Wo sie sich befinden
wer sie sind (zu welcher Familie sie gehören)
Die Kommunikation über diese Rufe ist sehr wichtig beim Jagen, Spielen und der Paarung.
Die Klickgeräusche erfüllen die Funktion der


Nahrungssuche
Orientierung
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
Quelle: Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) Deutschland (2006): Die Welt der Wale
und Delfine – Lehrerhandbuch, Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe 1. WDCS, München.
S. 55
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
A5: Echolokation
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
Quelle: Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) Deutschland (2006): Die Welt der Wale und
Delfine – Lehrerhandbuch, Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe 1. WDCS, München. S. 56
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
A6: Laute Meere … und die Folgen für
Wale und Delfine
Quelle: Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) Deutschland (2006): Die Welt der Wale
und Delfine – Lehrerhandbuch, Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe 1. WDCS, München.
PHBern, Institut für Medienbildung, Fachgruppe Geografie (2012)
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