Schaffhausen LAB - Institut für Erziehungswissenschaft

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Jürgen Oelkers
Lehrerinnen- und Lehrerbildung - wie und für wen?*)
1. Zum Jubiläum: Hochschule oder Seminar?
Zum zehnjährigen Jubiläum der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen kann man
nur gratulieren: Also herzlichen Glückwunsch! Wäre das alles, könnte ich eigentlich auch
gleich gehen. Was bleibt mir? Ich kann den Störenfried spielen, den advocatus diaboli, und
das tue ich jetzt, indem ich eine wenig festliche Frage stellen, die so lautet: Warum muss es
„Pädagogische Hochschulen“ überhaupt geben, wenn wir doch mit den früheren
Lehrerseminaren gut gefahren sind? Hochschulen stehen der Praxis fern, müssen sich
akademisch beweisen und laufen Gefahr, nicht realistisch auszubilden, sondern nur den
eigenen Illusionen zu folgen. Vom Wandel profitieren sie und nicht die Praxis.
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Vermehrte Forschung lenkt nur von der eigentlichen Aufgabe ab
und die vielen nebensächlichen Aufgaben verlangen einen aufgeblähten
Apparat und überflüssiges Personal,
das nicht der Sache dient, um die es gehen soll, nämlich die effiziente
Vorbereitung auf den Beruf.
Beim Spiel „advocatus diaboli“ ist immer die spannende Frage, wer der Teufel ist. In
diesem Falle kommt man mit dem, was ich gesagt habe, auf die Spur einer bestimmten
Schweizer Partei, aber das ist natürlich nicht beabsichtigt und wäre es so einfach, könnte ich
gleich wieder gehen.
Das Ziel der Lehrerbildung steht fest, man will tüchtige Lehrer haben; der Ort der
Ausbildung aber ist umstritten, ebenso „was und wie viel zur Tüchtigkeit eines angehenden
Lehrers gehört“. Jeder stimmt zu, auch die Lehrer selbst, dass es eine gründliche Bildung der
angehenden Lehrer geben müsse, wie das jedoch geschehen soll und wo, das ist kontrovers.
Eines aber ist klar, man erwirbt die gründliche Bildung für den Beruf nicht, indem man
Hochschulen besucht und sich Theorien aneignet, sondern nur, soweit man sich praktisch
versucht und Erfahrungen macht. .
Einzig so entstehen Schulmeister, die ihr Metier beherrschen. Ich zitiere nicht Oskar
Freysinger, auch nicht meinen alten Kollegen Hanspeter Amstutz, sondern den deutschen
Pädagogen und Lehrerbildner Adolph Diesterweg (1849, S. 17). Er sagte am 15. Januar 1849
auf der von ihm einberufenen Berliner „Seminarlehrer-Conferenz“:
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Vortrag in der Pädagogischen Hochschulen Schaffhausen am 21. August 2013.
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„Der Unterschied zwischen ‚Theorie‘ und ‚Praxis‘ muss in den Seminaren ganz
schwinden. Er ist nichtig in sich, er ist noch ein Stück von dem Gelehrtenzopfe,
welcher allen Lehrern von den Universitäten angebunden wurde. Von theoretischer
u n d praktischer Lehrerbildung muss gar nicht mehr gesprochen werden. Aller
Unterricht, alle Anweisung soll p r a k t i s c h sein“ (ebd., S. 18).
Rein theoretisch gebildete „gelehrte Männer“ haben in der Ausbildung nichts zu
suchen, an den Seminaren sollten keine anderen „als durchweg praktische Lehrer“ angestellt
werden. „Ein unpraktischer Lehrer hat keine Vorstellung von dem, was praktische Lehrer
praktisch nennen“ (ebd.). Und man kann nicht erst die Theorie lernen und sie dann praktisch
anwenden. Alle Jahre der Ausbildung müssen praktisch sein, „nicht bloss die unmittelbare
Anleitung der Seminaristen zum Lehrgeschäft, sondern aller Unterricht, den sie empfangen“
(ebd.).
„Keine Universität leistet das; auf der Universität wird keiner zum praktischen, d.h.
zum eigentlichen Lehrer, zu dem, was er leisten soll, gebildet. Beweis: die
Gymnasiallehrer“ (ebd., S. 22).
Man sieht, wie nah die Glaubenssätze des Diskurses uns immer noch nah sind. Aber
Diesterweg geht noch einen Schritt weiter und prognostiziert die Entwertung alles dessen, was
an Hochschulen gelernt wird.
„Wurde ein nur durch Universitätsstudien gebildeter Literat ein wirklicher Lehrer, er
wurde es t r o t z der Universitätslehrer, denn der Lehrer muss als praktischer Lehrer
alles umkehren und anders machen, als er es auf der Universität erlebt hat“ (ebd.).
Das kann man auch so sagen: Vergessen Sie alles, was Sie bisher gelernt haben, die
Praxis ist anders als die Theorie und kein Studium kann das ändern. Die Lösung des Problems
sieht Diesterweg in der Rekrutierung von geeignetem Personal. Das Lehrerseminar
„bedarf der lebenserfahrenen, schul- und erziehungsgewandten, praktischdurchgebildeten, dem Volke mit wahrer, nicht anexercirter, sondern tief empfundener
Liebe beigethaner Lehrer, ich weiss es mit einem Worte nicht anders zu sagen, der
P e s t a l o z z i s c h e n Lehrer“ (ebd., S. 26).
Aber als „praxisfern“ und „theorielastig“ sind gerade die Lehrerseminare immer
wieder kritisiert worden, Diesterwegs idealen Seminarlehrer hat es nie gegeben und das
Strukturproblem, die Vermittlung brauchbaren Wissen für tüchtige Lehrer, ist nie gelöst
worden, schon weil der Ernstfall der Ausbildung immer nachfolgt. Es gibt also immer einen
Entwertungseffekt, die Kunst ist, ihn so klein wie möglich zu halten. Und schliesslich: wenn
Pestalozzi etwas nicht konnte, dann war es professionell zu unterrichten. Er beherrschte seine
eigene Methode nicht.
Offenbar ist die Grundfrage von „Theorie und Praxis“ der Ausbildung schwieriger zu
beantworten als mit dem Hinweis auf grosse Pädagogen und Lehren bei Meistern, die am
Ende gar keine sind. Theorie und Praxis sind nicht einfach zwei Seiten, die einander
gegenüberstehen und nun irgendwie verbunden werden müssen. Deswegen gibt es auch keine
einfache Lösung, wie dies politisch immer behauptet wird. Mein zweiter Punkt ist, dass die
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Lehrerbildungssysteme auf Kritik reagieren, aber auf eigene Art und Weise. Keine Partei
kann das ändern.
2. Lehrerinnen- und Lehrerbildung: Reaktionen auf Kritik
Die Lehrerinnen- und Lehrerbildung in der Schweiz ist deutlicher Kritik ausgesetzt,
die sich zum Teil mit der Nostalgie der alten seminaristischen Ausbildung erklären lässt, die
erst vor knapp einem Jahrzehnt abgeschafft worden ist. Rein als Nostalgie braucht diese
Kritik nicht ernst genommen zu werden braucht. Die Lehrerseminare standen vor keinen
anderen Problemen und hatten auch nicht aufgrund ihrer Geschichte die besseren Lösungen
für sich. Die Ausbildung von Lehrpersonen muss immer das eigentlich Unmögliche schaffen,
nämlich auf einen Anwendungsfall vorbereiten, der nicht absehbar ist. Nostalgie verstellt da
nur den Blick.
Seit Mitte der neunziger Jahre wurden in der Schweiz Pädagogische Hochschulen
gegründet, die die alten Seminare ablösten, eine Form, die in Deutschland bereits seit
Jahrzehnten verschwunden war. Es gab eigentlich keinen inhaltlichen Grund, die Seminare
aufzuheben, der Anlass war ein OECD-Gutachten, in dem darauf verwiesen wurde, dass
seminaristische Ausbildungen mit dem europäischen Standard einer Ausbildung auf
Tertiärstufe nicht kompatibel seien. Schweizerische Lehrdiplome hätten so keine europäische
Anerkennung gefunden.
Der Aufbau von inzwischen fünfzehn Pädagogischen Hochschulen erfolgte an den
Standorten, an denen die Lehrerinnen- und Lehrerseminare historisch gewachsen waren. Die
Ausnahme ist der Kanton Bern, wo erstmalig eine zentrale Lehrerinnen- und Lehreraubildung
in der Stadt Bern eingerichtet wurde. Vorher gab es kleine regionale Seminare in Thun, Spiez
oder Langenthal, die lange verteidigt wurden, weil sie Teil der Standortpolitik waren. In
Zürich wurde aus acht verschiedenen Seminaren des Kantons eine Pädagogische Hochschule
gegründet, die die grösste des Landes ist. Aber wäre das der Grund, mich im Folgenden auf
sie zu beziehen, würde ich den Zorn meines Publikums provozieren. Ich wohne im Thurgau
und kenne die Reflexe.
Die Pädagogische Hochschule Zürich habe ich mit aufgebaut, ich kenne sie am besten
und weiss also, wovon ich rede. So viel Legitimation muss sein. Die ersten Absolventinnen
und Absolventen verliessen die Hochschule im Jahre 2004, so dass inzwischen eine
Leistungsbilanz möglich ist. Hauptkritikpunkt der abnehmenden Schulen in Zürich ist die
beschränkte Einsatzfähigkeit der neu ausgebildeten Lehrkräfte, die auf der Primarstufe nicht
mehr in allen Fächern der Volksschule ausgebildet werden. Dieses Problem ist immer noch
virulent, aber durch den Lehrermangel und so durch die Kompromissbereitschaft der
einstellenden Schulen reduziert worden.
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In der Öffentlichkeit vordringlich ist das „Theorie-Praxis-Problem“, also der
Nutzen der Ausbildung für den Beruf.
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Erfahrene Berufspersonen beklagen, politisch durchaus wirksam, die
Theorielastigkeit der Ausbildung,
obwohl die Studierenden mehr Praxisanteile haben als in der alten
seminaristischen Lehrerinnen- und Lehrerbildung.
Aus dieser Diskussion sind zwei Massnahmen hervorgegangen. Zum einen werden in
Zukunft alle Absolventinnen und Absolventen der Pädagogischen Hochschule Zürich befragt,
wie sie nach zwei Jahren praktischer Erfahrung in den Schulen die Vorbereitung durch die
Ausbildung einschätzen. Hier geht es darum, das „Theorie-Praxis-Problem“ - bekanntlich ein
Dauerverdacht in der Geschichte der Lehrerinnen- und Lehrerbildung - aus der Zone des
Polemischen herauszunehmen und mit Daten zu diskutieren.
Vorbild sind die Gymnasien des Kantons Zürich, deren Absolventinnen und
Absolventen seit längerem befragt werden, ob sie auf das Studium ausreichend vorbereitet
waren. Die mittlerweile durchgeführten fünf Befragungen ergeben eine hohe Zufriedenheit
mit der Schulbildung, und die spannende Frage ist, ob dasselbe mit der Lehrerinnen- und
Lehrerbildung auch der Fall sein wird. Diese regelmässige Befragung wäre ein Kern der
Leistungsüberprüfung, die die alte seminaristische Ausbildung nicht kannte. Man war
überzeugt, die Wirkungen zu kennen, also genau zu wissen, wie tüchtige Lehrpersonen
ausgebildet werden müssen. Es waren selige Zeiten, „Output“ war ein unbekanntes Wort.
Die zweite Massnahme der Pädagogischen Hochschule Zürich dient der Verbesserung
des Praxisbezuges, der tatsächlich eine Schwachstelle aller bisherigen Ausbildungskonzepte
gewesen ist. Bislang wurden traditionell Praktika angeboten, die wohl vor- und nachbereitet
worden sind, ansonsten aber nicht viel mit der übrigen Ausbildung zu tun hatten. Nunmehr
hat die Hochschule ein Konzept entwickelt, das über die gesamte Dauer der
Primarlehrerinnen- und Primarlehrerausbildung reicht. Während der sechs Semester werden
die Studierenden von Praxislehrkräften begleitet, die die Hochschule selbst ausgebildet hat.
Sie arbeiten mit Dozierenden zusammen und sind auf die gleiche Literatur verpflichtet.
Die Studierenden bekommen bereits im ersten Semester Praxiskontakt und machen
neu ein dreimonatiges Praktikum, das wie ein Ernstfall organisiert ist. Sie können dabei auf
die Praxislehrkräfte als Mentoren zurückgreifen und erleben an den Seminaren der
Hochschule, wie sich ihre Erfahrungen in der Praxis einbringen lassen. Die relevante
wissenschaftliche Literatur steht zur Verfügung, so dass sie ihre Erfahrungen auch
objektivieren können. Wichtig an diesem Konzept ist, dass die Studierenden tatsächlich über
die gesamte Ausbildungsdauer Ansprechpersonen für das haben, was sie in der Praxis erleben
und welche Schlüsse sie daraus ziehen.
Man nennt das in der neueren Literatur „learning from the field“, also nicht
„Praxisbezug“ der Theorie, sondern Problemsicht aus dem Erfahrungsfeld. Mit einer solchen
Wendung hätte Adolph Diesterweg nie gerechnet, der den Hochschulen und Universitäten
nicht zutraute, für kardinale Probleme intelligente neue Lösungen zu finden. Er dachte
idealtypisch und brauchte ein Prinzip für alle Fälle, aber genau damit kommt man in einer
Berufsausbildung nicht weiter. „Praxisbezug“ kann nicht heissen, Ideale verordnen zu
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können, sondern Probleme zu erkennen, nach Lösungen zu suchen und Grenzen des eigenen
Handlungsraumes zu akzeptieren.
Es gibt in jedem Prozess des Wandels immer auch Erfahrungen des Scheiterns, der
Unterbrechung oder der Verlagerung von Reformstrategien. Das sind Erfahrungen der
Grenzziehung, die am Anfang nicht erwartet werden; Reformen müssen die möglichen
Schwierigkeiten kalkulieren, sie dürfen jedoch nicht mit dem eigenen Scheitern rechnen. Aber
keine Reform muss gelingen, und jeder Prozess kann in eine Situation geraten, in der der
Abbruch droht, etwa weil der Widerstand an der Basis zu gross geworden ist. Dann hilft kein
Rückgriff auf „bewährte Konzepte“, welcher Pädagogik auch immer. „Bewährt“ sind immer
nur praktische Lösungen.
Man muss auch sehr genau zwischen Postulaten der Reform und Zielen unterscheiden.
Ziele müssen erreichbar sein, Postulate nicht. Diese Idee geht auf John Dewey zurück, der in
Democracy and Education vorschlägt, nur dann von „Erziehungszielen“ zu sprechen, wenn
eine Chance der Erreichbarkeit gegeben ist.
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Das begrenzt die Höhe der Ziele und den Zeitraum, in dem sie verfolgt werden
können.
Normalerweise werden Erziehungsziele ohne zeitliche Befristung
kommuniziert, was sie sehr abstrakt und praxisfern erscheinen lässt.
Sie haben dann nur rhetorischen Nutzen.
Von „Verantwortung“ für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung kann dann gesprochen
werden, wenn nicht nur die Zuständigkeit geklärt ist, sondern auch der Ausbildungserfolg
überprüft wird. Das ist durch regelmässige Evaluationen möglich, deren Resultate
Konsequenzen haben. Ungeeignete Module müssen ersetzt werden können, was „ungeeignet“
ist und was nicht, muss sich am Ausbildungserfolg bemessen lassen. Daraus würde folgen,
nicht nur dass alle Lehrveranstaltungen durch die Studierenden evaluiert werden, sondern
auch, dass Transferdaten erhoben werden, also Daten, die erfassen, was bei den Abnehmern
ankommt und so tatsächlich Verwendung findet.
Erste Erfahrungen mit Abnehmerrückmeldungen liegen vor, sie machen deutlich, dass
hier ein mühsamer Kulturwandel abverlangt wird. Studien, die zeigen, wie Studierende
tatsächlich lernen, belehren auch darüber, dass die Sprache der Ausbildung im Blick auf die
Wirkungen nicht sehr verlässlich ist.
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Der „reflektierte Praktiker“ ist nur ein Schlagwort,
ebenso die „ko-konstruktive Lernumgebung“
oder die „effiziente Ressourcennutzung“,
solange sich damit keine konkreten Erfahrungen verbinden.
John Goodlads Bahn brechender Studie Teachers of our Nation’s School, die 1990
erschienen ist, war der Durchbruch der internationalen Forschung zur Wirksamkeit der
Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Goodlad befragte vor allem die Studierenden und ermittelte
ihre Erwartungen. Daraus entstand die so genannte „what works“- Hypothese, die besagt
besagt,
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dass angehende Lehrkräfte das Ausbildungsangebot danach sortieren und
bewerten,
was ihnen am meisten für den späteren Unterricht verspricht
und was persönlich am besten verwendbar erscheint.
Daher sind in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung Methodenkurse weit mehr gefragt
als Vorlesungen, und Praktika erhalten ein höheres Gewicht als das Studium der
wissenschaftlichen Literatur. Diese These wird in verschiedenen Studien zum Lernverhalten
der Studierenden etwa an Schweizer Pädagogischen Hochschulen bestätigt, auch hier ist die
Erwartungshaltung „what works“ (Ruffo 2009).
Goodlad hat auch beschrieben, dass das Interesse der Mehrzahl der Studierenden in
den Ausbildungsprogrammen für angehende Lehrpersonen nicht primär intellektueller Natur
ist. Sie erleben den Übergang von der Ausbildung in den Beruf als Wechsel der
Beschäftigung. „That is, they shifted from being students in a college or university to teachers
in a school, rather than from students of the contents of their own curriculum to inquirers into
teaching, learning, and enculturation“ (Goodlad 1990, S. 214). Und die Überzeugung, was es
bedeutet, Lehrer zu sein, erwächst aus der Erfahrung „‘what works‘ with a classroom of
children of youths“.
„Being ‚able to do it‘ - as, for example, one’s mentor in student teaching did it became more important to these students than questions of why a certain way was
successful or an exploration of alternative possibilities” (ebd.).
Auch Schweizer Studien legen nahe, dass die „Mentoren“ oder die Praxislehrkäfte die
Gruppe darstellen, die den vermutlich grössten Einfluss auf die angehenden Lehrpersonen
haben. Ein qualitatives Forschungsprojekt der Universität Zürich zeigt nicht nur den Einfluss
der Ausbildungsschulen auf den Aufbau der Kompetenz von Berufsanfängern, sondern auch
die mentale und habituelle Prägung durch die Praxislehrkräfte (Stadelmann 2006). Sie zeigen
Anfängern „what works,” also sind entscheidende Anlaufstellen für den Anfang der
professionellen Kompetenz, von dem die weitere berufliche Entwicklung offenbar wesentlich
abhängt.
Wirksam sind nicht einfach gute Modelle des Unterrichts, sondern unmittelbare
Anleitungen und Rückmeldungen aus direkter Nähe zum Ernstfall. Der Ausdruck „Coaching”
ist nicht zufällig der Trainersprache entnommen. Ein Coach spiegelt einen Versuch direkt
zum Anforderungsniveau, so jedoch, dass die Rückmeldung als hilfreich für die Entwicklung
des Gecoachten wahrgenommen wird. In den Vereinigten Staaten ist bis heute von „Teacher
Training“ die Rede, der Ausdruck soll darauf hinweisen, dass professionelle Kompetenz in
verlässlichen Übungssituationen aufgebaut wird und nicht einfach die Folge einer wie immer
angestrengten Reflexion ist (Shulman 1995).
Praxislehrkräfte sind umso mehr zur Kooperation mit der Hochschule bereit, je besser
sie auf ihre Aufgaben vorbereitet werden und je überzeugender die Ausbildungsinstitution den
Kontakt mit ihnen gestaltet. In der Zürcher Studie gibt es idealtypisch zwei Kategorien von
Praxislehrkräften, eine, die empfiehlt, das bisher Gelernte zu vergessen, weil der eigene
Unterricht das beste Modell für den Aufbau beruflicher Kompetenz sei, und eine andere, die
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durch eigene Ausbildung gelernt hat, die Ressourcen der Lehrerbildung zu nutzen und die mit
der Pädagogischen Hochschule gemeinsame Standards vertritt. Nur so arbeitet man nicht
gegeneinander.
Die Studierenden stellen an die Praktika oder die Ausbildungsschulen besonders hohe
Erwartungen. Die Zürcher Studie zeigt auch, dass dies nur dann ohne Verlust für die übrige
Ausbildung vonstattengeht, wenn die theoretischen und die praktischen Teile der Ausbildung
aufeinander abgestimmt sind und in ihnen nicht zwei verschiedene Sprachen gesprochen
werden. Ansonsten ist es angesichts der Erfahrungen, die sie machen, für die Studierenden
sehr glaubwürdig, wenn gesagt wird: „Vergessen Sie, was Sie bisher gelernt haben.” Die
anschliessende Situation hat dann mit der vorhergehenden wenig zu tun, der Transfer des
Gelernten ist schwach, auch weil Wissenstransfer gar kein Thema ist. Transfer in
Ausbildungsgängen geschieht nicht von selbst, sondern verlangt Steuerung, also
Beobachtung, Nachfrage und Überprüfung sowie auf Seiten der Studierenden das Gefühl,
auch tatsächlich voranzukommen (Oser/Oelkers 2001).
Es gibt noch eine Bedingung. Im Mittelpunkt der Arbeit der Lehrkräfte stehen die
unterrichtsbezogenen Tätigkeiten. Alles, was den Aufwand steigert, ohne den Ertrag zu
verbessern, wird in dieser Praxis keine Verwendung finden. Wenn die Ausbildung sozusagen
punktgenau verfahren soll, muss sie lernen, sich auf diese Verhältnisse einzustellen.
Angehende wie amtierende Lehrkräfte sind vielleicht nicht aufgrund ihrer Philosophie, wohl
aber aufgrund der Anforderungen ihrer Praxis Utilitaristen. Sie gehen vom Nutzen für ihren
Unterricht aus und erwarten eine Ausbildung, die diesem Test standhält. Und das ist mehr als
nur Reflexionswissen. Bereits die Erstsemester, zeigt eine deutsche Studie, nehmen das
Lehramtsstudium vom Berufsziel und so von der Praxis her wahr (Cramer/Horn/Schweizer
2009).
3. Aufbau des beruflichen Könnens
Wir wissen nicht genau, wie Berufsanfänger es schaffen, nicht unterzugehen. Offenbar
schaffen sie es aber, darauf deuten Schweizer Untersuchungen des Weges von der Ausbildung
in die Praxis hin (Larcher Klee 2005). Der Weg ist gesteuert durch eigene Navigation, die von
der Ausbildung so gut es geht vorbereitet und unterstützt werden muss. Sie muss die
passenden Erfahrungen und Wissensformen zur Verfügung stellen, was aber offenbar nicht so
ganz leicht ist. Ausbildung ist in gewisser Hinsicht immer Idealisierung, sie zeigt nur an
bestimmten Stellen, what works und auch an diesen Stellen kann nicht genau antizipiert
werden, was nach der Ausbildung den Alltag ausmacht. Es gibt nicht das, was man „Eins-zuEins-Übertragung“ nennt (Schmid 2006). Der Praxisbezug von Lehrveranstaltungen ist immer
eine Generalisierung, die für die Umsetzung persönliche Navigation verlangt.
Die Kompetenz von Lehrkräften ist keine abstrakte Grösse, und sie entsteht nicht
einfach in der Übernahme von Theorien. Wer etwas über „professionelle Kompetenz“ wissen
will, muss sich in das Berufsfeld begeben und beobachten, wie sich die Persönlichkeit der
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Lehrkräfte in der Auseinandersetzung mit den Aufgaben formt. Man kann daher nicht einfach
vom Studium auf die nachfolgende Praxis schliessen, das ist nur die Logik der
Studienordnung. Die Ausbildung wirkt immer selektiv, also nie als Ganzes, sondern immer
nur in den Teilen, die die Studierenden als relevant erleben (Ruffo 2009). Das bestätigt sich in
einer Studie aus Zürich, die gerade abgeschlossen worden ist. Um die Studie zu erklären,
muss ich etwas weiter ausholen.
Die so genannte „Tertialisierung“ der Lehrerinnen- und Lehrerbildung war vor der
Gründung der Pädagogischen Hochschulen politisch umstritten, weil - mit dem klassischen
diesterwegschen Argument - befürchtet wurde, dass die Praxisnähe der seminaristischen
Ausbildung verloren geht. „Akademisierung“ war in dieser Diskussion eine negative
Zuschreibung, die nicht nur von Traditionalisten der alten Ausbildung gewählt wurde. Zehn
Jahre später wurde der Verdacht erneuert, dass die Ausbildung der künftigen Lehrpersonen
nicht praxisnah genug erfolge und von „Theoretikern“ beherrscht werde. Wortführer der
Kritik waren nicht zuletzt ältere Lehrpersonen, die darüber Klage führten, dass
Berufsanfänger nicht ausreichend auf das Arbeitsfeld vorbereitet wurden.
In dieser Situation beschloss der Zürcher Bildungsrat am 21. Juni 2011, dass die
Absolventen der Pädagogischen Hochschule Zürich zwei Jahre nach Abschluss über die
Effekte der Ausbildung befragt werden. In der Lehrerinnen- und Lehrerbildung ist eine solche
Absolventenbefragung zum ersten Male durchgeführt worden.
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Der für die Schulen verantwortliche Bildungsrat wollte auf diese Weise
Aufschluss gewinnen, ob die Ausbildung tatsächlich so defizitär ist, wie die
Kritiker unterstellen.
Befragt wurden Lehrpersonen im Beruf, die nach der Ausbildung auch die
zweijährige Berufseingangsphase absolviert haben.
Andere im Beruf tätigen Gruppen, wie etwa die Schulleiterinnen und
Schulleiter oder die im Kollegium tätigen anderen Personen sind nicht befragt
worden.
Die Untersuchung betraf noch nicht das neue Studienkonzept, befragt wurden die
Absolvent der alten, von aussen häufig kritisierten Ausbildung. Die Ergebnisse geben den
Kritikern nicht Recht und erschüttern die traditionellen Sicherheiten im Lager der heutigen
Diesterwegs (zum Folgenden: Nido/Trachsler/Swoboda 2012). Die befragten Berufsanfänger
geben an, dass ihre beruflichen Kompetenzen während der Ausbildung an der Pädagogischen
Hochschule Zürich insgesamt in zufriedenstellendem Masse gefördert worden sind. Aus der
Sicht der Absolventinnen und Absolventen versagt die Hochschule also nicht. Im Einzelnen
lautet die Einschätzung im Blick auf die Ausbildung insgesamt wie folgt:
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Sie erhielten einen guten Einblick in zentrale theoretische Konzepte und eine
gute Fachkompetenz in ihren Fächern.
Auch in einigen konkret unterrichtsbezogenen Bereichen attestieren sie der PH
Zürich eine gute Kompetenzförderung; so vor allem beim Unterricht planen,
vorbereiten und durchführen.
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Auch in der Reflexion und der Überprüfung der Qualität des Unterrichts fühlen
sie sich kompetent gefördert.
Daneben zeigen sich einige Bereiche, welche in der Beurteilung deutlich abfallen. Es
sind dies die Elternarbeit, die Zusammenarbeit im Team, der Umgang mit Vorgesetzten sowie
die Funktion, als Klassenlehrperson tätig zu sein. Das sind keine riesigen Defizite, die einen
Aufschrei der Kritik rechtfertigen würden. Die Erfahrung in der Schule und eine gezielte
Weiterbildung werden dafür sorgen, auch in diesen Bereichen kompetent zu werden und
professionell handeln zu können.
Der Praxisbezug der Ausbildung wird durchaus kontrovers wahrgenommen. Einerseits
werden die professionellen Kompetenzen der Dozierenden und der Mentoren positiv beurteilt,
auf der anderen Seite werden dezidierte Verbesserungsvorschläge gemacht, die insbesondere
das Verhältnis von Praktika und Hochschulseminar zum Gegenstand haben. Was im
Praktikum erfahren wird, lässt sich nur zufällig im Studium aufgreifen und vertiefen. Auf
diese Kritik reagiert das neue, durchgehend praxisorientierte Studienkonzept der
Pädagogischen Hochschule Zürich.
Die grösste Überraschung der Befragung ist die Beschreibung des
Kompetenzzuwachses während der zweijährigen Berufseingangsphase.
„In sämtlichen Kompetenzbereichen ergeben sich signifikante und zum Teil markante
Kompetenzzuwächse im Verlauf der zweijährigen Berufseinführungsphase. Besonders
gross fallen diese aus bei ‚Sicherheit betreffend Stoff- und Lehrplan’, ‚Elternarbeit’
und ‚Funktion als Klassenlehrperson ausüben können’.“
Vergleichsweise gering fallen die Kompetenzzuwächse bei den theoretischen
Konzepten und der eigenen Sozialkompetenz sowie der Reflexion des Unterrichts aus.
Theorie- und Unterrichtsreflexion scheinen im Berufsalltag weniger dringlich zu sein oder es
steht dafür auch einfach zu wenig Zeit zur Verfügung. Dieses Ergebnis mag die Ausbildner
enttäuschen, aber kann nicht eigentlich überraschen, weil die Sprache im Schulzimmer eine
andere ist als die Sprache der Ausbildung oder der Prüfung. Das bedeutet aber nicht, dass
Lehrpersonen ihren Unterricht nicht reflektieren, nur verwenden sie nicht notwendig die
Theoriekonzepte der Ausbildung.1
Die wichtigsten Lernfelder für den Aufbau der professionellen Kompetenz waren der
Berufsalltag und so die Ernstfallsituation sowie die Unterstützung durch die Kolleginnen und
Kollegen vor Ort. Der Berufseinstieg gelingt offensichtlich durch den Aufbau oder die
Weitergabe von konkretem Know-how vor Ort. Die Novizen stellen in allen 28 abgefragten
Bereichen zum Teil beträchtliche Zuwächse ihrer beruflichen Kompetenz fest. Das
unterstreicht die Bedeutung der Berufseinstiegsphase und legt eine enge Verbindung von
Ausbildung und Berufseinstieg nahe.
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Noch ein Ergebnis ist auffällig. Die Lehrerinnen schätzen ihre beruflichen Kompetenzen durchgehend höher
ein als ihre männlichen Kollegen, insbesondere im Blick auf die konkrete Unterrichtsgestaltung. Wer mit einem
höheren Pensum den Berufseinstieg leistet, hat im Blick auf Kompetenzentwicklung gegenüber niederen Pensen
Vorteile.
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Der Berufseinstieg kennt nicht eine bestimmte und dominante Herausforderung.
Vielmehr sind die Menge, die Vielschichtigkeit und auch die Widersprüchlichkeit der
Aufgaben die Herausforderung, die beim Berufseinstieg täglich zu bewältigen ist. Die
Berufsanfänger wissen, dass sie nach Schluss des Studiums einen Rollenwechsel vor sich
haben und stellen sich darauf ein. Ein „Praxisschock“, wie er in früheren deutschen Studien
beschrieben wurde, gibt es so nicht. Die Studierenden gehen also nicht naiv in die Praxis.
Zusammenfassend lässt sich dazu sagen:
„Für die Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger gilt es, sich in der neuen Situation
zurechtzufinden, die beruflichen Aufgaben und Pflichten zu erkennen und
wahrzunehmen, sich der eigenen Position als Lehrerin oder Lehrer bewusst zu werden
und Autorität aufzubauen. In besonderem Masse trifft dies auf Klassenlehrerinnen und
Klassenlehrer zu. Dass die Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger gerade hier ihre
Kompetenzen unmittelbar nach der Ausbildung vergleichsweise gering einschätzen,
erschwert den Rollenwechsel.“
Wie in verschiedenen anderen Studien auch, so lautet auch hier der Befund, dass die
wichtigste Unterstützung während der Berufseingangsphase durch die Kolleginnen und
Kollegen vor Ort erfahren wird. Wo eine Fachbegleitung zur Verfügung stand, wird auch dies
positiv beurteilt, und zwar sowohl im Blick auf die Beziehung als auch bezogen auf die
sachliche Beratung. Auch obligatorische Weiterbildungswochen werden positiv beurteilt,
allerdings hat nur etwa die Hälfte der Befragten solche Wochen wahrnehmen können, einfach,
weil nicht genügend Zeit zur Verfügung stand. Die Novizen im Beruf erfahren angemessene
Unterstützung, aber von Anfang an auch einen massiven Zeitdruck, der ihnen hohe
Anstrengungsbereitschaft abverlangt.
Die berufliche Selbstwirksamkeit von Berufsanfängern ist über sämtliche abgefragten
Aspekte hinweg hoch. Die Arbeitsfreude ist ebenfalls hoch und sie steigt, wenn die Fächer
unterrichtet werden können, die auch studiert wurden. Die Berufswahlmotive haben einen
klaren Kern:
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Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer wählen ihren Beruf, weil sie mit
Kindern und Jugendlichen arbeiten wollen.
Dieses zentrale Motiv wird durch die ersten zwei Jahre im Beruf voll bestätigt.
Nur wenige der Befragten haben sich schon ernsthaft Gedanken gemacht, den
Beruf oder die Stelle zu wechseln.
90% der Befragten raten einer jungen Person, einen Lehrberuf zu ergreifen.
Gefragt wurde auch nach den Belastungserfahrungen. Als mittel bis eher stark
belastend eingestuft wurden sowohl unterrichtsbezogene als auch ausserunterrichtliche
Aufgaben. Das Kerngeschäft ist also nicht die alleinige Problemzone. Die Belastung steigt mit
der Stufe: Lehrpersonen der Sekundarstufe fühlen sich stärker belastet als Lehrpersonen der
Primarstufe und die wiederum fühlen sich stärker belastet als Lehrpersonen des
Kindergartens. Das Belastungsniveau insgesamt ist aber vergleichsweise niedrig. Eine
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Besonderheit gibt es im Blick auf die Geschlechtsdifferenz. Männer fühlen sich bei der
Zusammenarbeit mit der Schulleitung stärker belastet als Frauen.
Diesterweg hat also nicht Recht, was keine politische Stellungnahme ist, obwohl man
versucht ist zu sagen, dass Rufe nach der Rückkehr des alten „Schulmeisters“ schon
deswegen aus der Welt sind, weil primär Frauen unterrichten.
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Aber bleibt die Praxis mehr oder weniger so, wie sie in den Anfangsjahren
erfahren wird?
Oder anders gefragt, wofür bilden die Pädagogische Hochschulen in Zukunft
auf?
Kommt es wirklich noch auf den Lehrer oder die Lehrerin an?
4. Wandel des Berufsfeldes
Heute kündigt sich ein grundlegender Wandel der schulischen Lernkultur an, bei dem
das Internet der Treiber ist. Darauf gehe ich abschliessend ein. Dieser Wandel wird
Auswirkungen haben auf die Schulorganisation, die Lernzeit, die Lernverantwortung und
auch auf die Erfassung der Leistungen. Die heutige Diskussion über Tages- oder
Ganztagschulen geht wie selbstverständlich davon aus, dass Unterricht in der Form von
Lektionen erteilt und dann für den Tagesbetrieb sinnvoll ergänzt werden muss. Aber das
selbstorganisierte Lernen mit dem Laptop und gesteuert durch Aufgabenkulturen gewinnt an
Raum und stellt genau diese Prämisse in Frage. Der Lehrplan 21 wird diese Entwicklung
beschleunigen.
Man kann darin auch das Ende der Schule in ihrer historischen Form sehen. Der
amerikanische Journalist und Politikberater Lewis J. Perelman veröffentlichte 1992 eine
Streitschrift, die den Titel trug School’s out: Hyperlearning, the New Technology, and the
End of Education (Perelman 1992). Vor zwanzig 20 Jahren erregte das Buch in den
Vereinigten Staaten grosses Aufsehen, war ein Ereignis in den alten Medien und trug dem
Verfasser eine Unmenge an Vorträgen ein. Die Nachfrage und das Interesse an das Ende der
Bildung in ihrer gewohnten Form hielten etwa fünf Jahre an, heute ist der Hype vergessen,
denn Schulen gibt es immer noch.
Das Grundargument bezog sich auf das Missverhältnis von Bildungsausgaben und den
Leistungen von öffentlichen Schulen. Zu Beginn der neunziger Jahre betrugen die
Gesamtkosten für das amerikanische Bildungssystem über 400 Billionen Dollar pro Jahr,
während gleichzeitig die Drop-out-Quote ständig anstieg und die Schulleistungen
zurückgingen. Wenigstens war das die öffentliche Wahrnehmung. Perelmans These ging von
einer heruntergewirtschafteten Schule aus und formulierte eine radikale Alternative.
Ausgangspunkt waren die neuen interaktiven Lernmedien, von denen angenommen wurde,
dass sie innerhalb kürzester Zeit den Schulbesuch ersetzen würden.
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Das Ende der Schule ist schon mehrfach in der Geschichte des Bildungsdiskurses
proklamiert worden, zumeist unterstützt mit dem Argument, dass Aufwand und Ertrag in
einem Missverhältnis stünden. Bekannt ist etwa das Programm des österreichischen
Sozialrevolutionärs Ivan Illich, der 1971 den Slogan Deschooling Society prägte, seinerzeit
noch Lichtjahre entfernt von der Internetrevolution. Heute kommen erneut Stimmen auf, die
das Ende der gesellschaftlichen Institution Schule vorhersagen und Ideen vertreten, wie sie in
der Reformation diskutiert wurden, nämlich dass mit Hilfe des Internet jeder jeden
unterrichten könne und somit ein professioneller Stand von Pädagogen oder Priestern
überflüssig sei (Gelernter 2012).
Das hören staatlich angestellte Lehrkräfte natürlich nicht gerne wie auch schon die
Reaktion auf die Thesen von Ivan Illich blankes Entsetzen war. Die Lehrerschaft reagiert auf
Kritik leicht mit dem, was der Wiener Psychoanalytiker Siegfried Bernfeld (1974, S. 125) das
„beleidigte Pädagogengemüt“ nannte. Man gibt sein Bestes, aber niemand will es. Doch die
Schule ist stärker als viele Kritiker meinen und die Untergangsängste des Personals
befürchten.
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Die Schule als Institution bietet neben dem Unterricht
feste Zeiten für Anfang und Ende,
einen strukturierten Lerntag,
spezialisiertes Personal,
verantwortliche Aufsicht
und nicht zuletzt die Abwechslung vom Medienalltag.
Sehr wahrscheinlich ist das Verschwinden der Schule also nicht. Etwas anderes ist
dagegen unübersehbar, nämlich, dass sich die Schule anpasst und den Gewinn für sich
auslotet, so wie sie das bisher noch mit jeder Medienrevolution getan hat. Konkret: Die
Lernformen und Aufgabenstellungen in der Schule werden sich die Internetrevolution nutzbar
machen, ohne dass sie staatliche Schulpflicht verschwindet oder jeder mit eigenen Links
lernen kann. Facebook ersetzt die öffentliche Schule nicht, aber beeinflusst die
Lernerwartungen und so das Verhalten.
Die Standardsituation des Unterrichtens wird sich verändern. Die Stichworte dafür
lauten „selbstorganisiertes Lernen“, „Lernen nach eigenem Tempo“ und „Steuerung durch
Systeme der Rückmeldung“. Das traditionelle Lehrbuch wird seinen Stellenwert verlieren, die
Lehrpersonen werden nicht mehr einfach „ihre“ Klasse unterrichten und sie werden nicht
mehr primär Lektion geben, die sie selbst vorbereiteten haben, sondern mit elektronischen
Lernplattformen und erneuerbaren Aufgabenkulturen arbeiten, die in der Technologie bereits
weit fortgeschritten sind.
Der Wandel ist in heutigen Schulen bereits deutlich sichtbar und wird sich in den
nächsten Jahren massiv beschleunigen. Die Standardsituation des Unterrichts stammt aus dem
19. Jahrhundert und setzt die Lehrbuchgesellschaft voraus. Lehrbücher sind träge Medien, die
sich nur langsam verändern können, weil sie viele Auflagen erleben müssen, um rentabel zu
sein. Lernmedien dieser Art können mit der Entwicklung der Wissensgesellschaft sicher nicht
Schritt halten. Zudem schränken sie die Lernmöglichkeiten ein und basieren auf der
Vermittlung des Durchschnitts.
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Die Schulen der Zukunft dagegen müssen die Zugänge zum Lernen öffnen, den
Habitus des selbstverantwortlichen Lernens ausprägen und die Schülerinnen und Schüler
davor bewahren, von Lernleistungen auszugehen, die irgendwann einmal abgeschlossen sind.
Das hat etwa Konsequenzen für die Leistungsbeurteilung, das Prüfungswesen und das
abschliessende Zertifikat eines Schulbesuchs. Alles das wird sich ändern müssen, wenn die
Schule nicht tatsächlich riskieren will, zwischen Laptop-Lernumgebungen allmählich zu
verschwinden.
Im Kern geht es um einen grundlegenden Wandel der Schulkultur, der sich auch beim
Aufbau von Feedback-Systemen oder bei vergleichender Leistungsbewertung zeigen muss.
Ein Stichwort dafür ist „Transparenz“, mit dem heutige Schulen immer noch Mühe haben.
„Transparenz“ bezieht sich nicht nur auf die Klarheit der Kriterien, etwa bei der Vergabe der
Noten, sondern auch auf die Kommunikation mit den Schülern, den Eltern und der lokalen
Öffentlichkeit. Die Standards, die jede Schule vertritt, müssen klar und deutlich kommuniziert
werden, und das gilt für den Verhaltensbereich ebenso wie für die Leistungserwartungen. Und
„Standards“ betreffen nicht nur die Schüler, sondern auch die professionellen Anforderungen
der Lehrkräfte (Oelkers/Reusser 2008).
Es ist sicher kein Zufall, dass der Qualitätssprung mit der Entwicklung der
elektronischen Medien zu tun hat. Und es auch kein Zufall, dass dabei Leistungstests
inzwischen eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Tests sind nicht alles, sie haben auch
deutliche Grenzen, aber sie werden für die Beurteilung der Leistungen unverzichtbar und
werden ihren Platz nicht zuletzt in der Kommunikation mit den Eltern finden. Tests sind
allerdings auch nur eine von verschiedenen Massnahmen zur Verbesserung der Qualität von
Schule und Unterricht.
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Die Internetrevolution wird in wenigen Jahren auch die Formen des Lehrens
und Lernens in öffentlichen Schulen grundlegend verändern.
Lernen mit Smart Boards, elektronischen Plattformen und in LaptopLernumgebungen sind bereits heute in nicht wenigen Schulen Praxis.
Die Lehrmittel werden sich in elektronische Aufgabenkulturen verwandeln, die
mit Rückmeldesystemen verbunden sind.
Die Schülerinnen und Schüler lernen vermehrt nach individuellem Tempo und damit
auch unabhängig von einem schulisch vorgegebenen Zeittakt. Die Lernfortschritte werden
dokumentiert und transparent gemacht, das gilt ebenso für die von den Schülerinnen und
Schülern angefertigten Produkte.
So utopisch ist das nicht. Lernplattformen gehen auf eine pädagogische Erfindung
zurück. Sie operieren nach dem Muster des historischen „Dalton-Plans“, den die
amerikanische Pädagogin Helen Parkhurst 1920 in Abgrenzung zu Maria Montessori
veröffentlicht hat. Dahinter steht die Kritik der sogenannten „lock-step-schooling“, die bereits
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vor dem Ersten Weltkrieg aufkam2 und einen gewissen Einfluss auf die amerikanische
Reformpädagogik hatte.
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Die Kritik greift die historische Normalform des Unterrichts an,
also das Lernen in Jahrgängen,
in genau gleichen Schritten
und mit nur einem Thema pro Lektion für alle Schülerinnen und Schüler einer
Klasse.
Dieser Trend hin zum Lernen nach eigenem Tempo und Coaching des Prozesses hat
an Privatschulen begonnen und inzwischen auch die öffentlichen Schulen erreicht. Einige
Sekundarschulen etwa im Kanton Thurgau haben ihr Programm schon ziemlich weitgehend
auf elektronische Plattformen umgestellt, unbemerkt von der Öffentlichkeit und in der Form
von Selbstentwicklung.
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Die Plattformen ermöglichen individuelles Lernen mit Aufgaben oder
„Lernjobs,“ und eine fortlaufende Rückmeldung des Lernstandes.
Die Lehrkräfte werden zu „Lerncoaches,“ die nicht jeden Tag vor der Klasse
stehen und gemäss der Stundentafel Unterricht erteilen.
Sie begleiten und bewerten Lernprozesse, ohne für jede Lektion den Unterricht
geplant zu haben.
Sie betreuen Aufgabenkulturen und bearbeiten den Lernstand.
Im Blick auf das Tempo und den Weg ist das Lernen individuell, die Standards aber
sind gesetzt ebenso die Art der Leistungsüberprüfung. Von diesem sowohl individualisierten
wie standardisierten Lernen profitieren nicht zuletzt die lernschwächeren Schülerinnen und
Schüler, die in der festen Leistungshierarchie einer Klasse ihren Rang kaum verbessern
können. Mindeststandards sind für sie so eher zu erreichen. Diese Idee steht auch hinter dem
Lehrplan 21.
Ein weiteres Stichwort ist „open access“: Es gibt inzwischen Schulen, die die Eltern
regelmässig und passwortgeschützt über den Lernstand ihrer Kinder informieren. Die Schulen
legen Datenbänke an, in denen alle Lehrkräfte die Noten der schriftlichen Leistungen
eintragen. Die Eltern erhalten dann regelmässig einen Auszug, der sie über den Stand
informiert und den sie unterschreiben müssen. Sie können dann beizeiten überlegen, welche
Strategien sie ergreifen, wenn ein Leistungsniveau erreicht ist, das weder sie noch ihre Kinder
zufrieden stellt.
Auch im Blick auf die oft mangelhafte Kenntnis sowohl der Lernziele als auch der
genauen Leistungsanforderungen kann man mit einem offenen Zugang Abhilfe schaffen. Die
Schulen müssen nur darstellen und den Eltern sowie den Schülerinnen und Schülern
zugänglich machen, was sie in welcher Zeit erreichen wollen und nach welchen Kriterien sie
bei der Leistungsbewertung vorgehen. Der Verweis auf den Lehrplan genügt nicht, weil jede
Schule im Rahmen der staatlichen Vorgaben letztlich den eigenen Lehrplan verwirklichen
Den Ausdruck „lock-step” verwandte schon William J. Shearer, der Superintendent der öffentlichen Schulen
von Elizabeth in New Jersey. Er verfasste 1898 ein Buch gegen das Grading of Schools, also die Einteilung der
Schülerinnen und Schüler nach Jahrgängen. Shearer war einer der ersten amerikanischen Pädagogen, der für
„ungraded schools“ und so für „alterdurchmischtes Lernen“ eintrat.
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muss. Das kann in Gestalt von Monats- oder Jahresplänen geschehen, in die Eltern sowie die
Schülerinnen und Schüler Einblick haben. Bezogen auf den Unterricht sind Transparenz und
Zielsteuerung längst ein Thema.
Mit Eltern und den Jugendlichen werden auf dieser Basis Standortgespräche geführt,
die mit Testdaten angereichert werden können. Auch in einer Evaluation von „Stellwerk“ im
Kanton Zürich zeigte sich, dass neben dem Test vor allem die Standortgespräche bei den
Lehrkräften auf grosse Zustimmung stossen, selbst wenn damit zusätzliche Belastungen
verbunden waren (Kammermann/Siegrist/Lempert 2007). Auf diese Weise wird ein
professioneller Kontakt mit den Eltern möglich, der sich nicht auf persönliche Beobachtungen
beschränkt und auch keine Klagen nötig hat.
Die Schulen dürfen nicht einfach nur entgegen nehmen, was kommt, sondern müssen
aktiv den Aufbau der Interessen gestalten, nicht bei jedem Schüler gleich, wohl aber als
deutlicher Auftrag, Leistungen hervorzubringen. Die Leistungen der Schüler sind stark von
ihrem Interesse bestimmt, aber auch davon, dass sie erfahren, in ungeliebten Fächern
voranzukommen und dort Erfolg zu haben, wo sie es nicht erwarten, etwa im
Französischunterricht. Hier liegt ein wichtiger Testfall für den Schulerfolg und die Probe auf
die Anstrengungsbereitschaft. Auch dafür kann viel getan werden kann, dies mit Nutzung
neuer Medien und unter aktiver Einbeziehung der Eltern.
In manchen Sekundarschulen hat jede einzelne Klasse eine eigene Website, auf der sie
ihre Leistungen und Produkte präsentieren kann, in Form von Texten, Bildern, Kommentaren
und Disputen. Man liest dann als Vater oder Mutter die besten Aufsätze, kann
Musterlösungen mathematischer Aufgaben studieren und erhält Einblick in den
Kunstunterricht, indem die Abbildungen der Produkte ins Netz gestellt werden. Blogs geben
die reflexive Arbeit wieder, die das Lernen begleitet hat. Und für die Schüler ist es sehr
anregend, sichtbar zu sein und gar noch zu den Besten zugehören, vielleicht auch dort, wo es
nicht für möglich gehalten wurde. Eltern können auf diese Weise auch Lernfortschritte
wahrnehmen, was für sie das Kernkriterium ihrer Beurteilung der Schulqualität ist.
Der Weg zur Leistung ist ebenso transparent wie die Leistung selbst. Am Ende stünde
aber nicht, wie manche Lehrpersonen befürchten, der „gläserne Schüler“, bzw. die „gläserne
Schülerin“, sondern ein Glaubwürdigkeitsgewinn für die öffentliche Schule. Nur so kann man
mit dynamischen Bezugsnormen arbeiten, wie sie getestete und fortlaufend weiterentwickelte
Aufgabenkulturen darstellen. Berufsschulen spielen hier bereits heute die Vorreiterrolle, weil
sie produktorientiert vorgehen und sich an den Betrieben orientieren müssen.
Die neuen Technologien des Lernens werden auch die allgemeinbildenden Schulen
antreiben, sich auf möglichst intelligente Weise in diese Richtung zu entwickeln. Nur kann
sich die Schule als moderne Organisation zeigen, die mit der gesellschaftlichen Entwicklung
mithält und vom Auftrag her glaubwürdig bleibt. Nur so ist auch die öffentliche Finanzierung
zu rechtfertigen. Niemand hätte Verständnis, wenn die Schulen einfach nur ihren
pädagogischen Lieblingsideen folgen würden.
Mein Schluss lautet daher so: Entgegen manchen Prognosen löst das Internet die
Schulen nicht auf, aber zwingt sie zum Wandel, wenn sie ihren gesellschaftlichen Rang
bewahren wollen. Und die Frage für die Ausbildung kann nur lauten, wie sie sich darauf
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einstellen will. Eine andere Wahl gibt es nicht. Das Lernen hat sich verändert und da können
die Institutionen des Lernens nicht abseits stehen, der alte Schulmeister an der Tafel ist
geschichtsvergessene Nostalgie. Die Kinder und Jugendlichen werden in Zukunft noch mehr
erstaunt sein als heute, dass sie in der Schule anders lernen sollen als im Alltag. Damit sage
ich nicht, dass Sport, Handarbeitsunterricht oder Musik im Laptop stattfinden werden.
5. Ein Nachtrag zur Kompetenzorientierung
Erlauben Sie mir noch einen Nachtrag: Die öffentliche Schule muss sich strukturell
und sichtbar weiter entwickeln, während man heute oft einfach nur semantische Anpassungen
erlebt, wie die Karriere des Begriffs „Kompetenz“ zeigt. Heute gibt ein es keinen Lernbereich
mehr und kaum noch eine pädagogische Veröffentlichung ohne die Verunzierung durch
„Kompetenzstufen“, aber neu ist damit nur die Sprache, nicht das Problem des Unterrichts.
Keine didaktische Theorie seit dem 19. Jahrhundert hat Unterrichtserfolg mit dem blossen
Nachvollzug von Schulwissen gleichgesetzt; es ging immer um das Verstehen, Durcharbeiten
und Anwenden des Stoffes durch die Schüler, also um zunehmendes Können oder um stetig
verbesserte Kompetenz.
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Der Gründer des Pädagogischen Seminars der Universität Leipzig, der
Herbartianer Tuiskon Ziller (1884, S. 240),3 hatte dafür auch eine plausible
Regel:
Der Zögling, wie man die Schüler im 19. Jahrhundert nannte, „darf durch den
Unterricht nicht geistig schwächer werden“.4
Wie oft das der Fall war, ist nie untersucht worden, aber das Problem der
Nachhaltigkeit des Unterrichts ist nicht neu, und auch Zillers Lösung, dass die Schulübel
verschwinden, „wenn nur die Lehrer bessere Methoden zu gebrauchen wüssten“ (ebd., S.
243),5 ist bis heute angesagt.
Auch mit den neuen Medien reicht das nicht aus. Jede neue Lehrform kann mit der
Gewöhnung an sie ihren Reiz verlieren und die Nachhaltigkeit ist nicht allein dadurch
gegeben, dass jeder formal nach eigenem Tempo lernt. Lernqualität setzt viele Wege voraus,
nicht nur neue und auch solche, die die Schule nicht bestimmt. Wer das Problem der
Schulentwicklung auf neue Methoden des Unterrichts reduziert, und dazu neigt die
Ausbildung, in isoliert es und verkennt die Zukunftsaufgaben.
Die beiden grossen Entwicklungstrends neben den neuen Technologien sind
Ganztagsschulen und Bildungslandschaften. Sie machen deutlich, dass Zillers Lösung keine
ist. Sie isoliert das Klassenzimmer, während es darauf ankommt, die Schule zu öffnen und das
Geschehen im Klassenzimmer transparent zu machen. Schulen sind Erfahrungsräume und sie
stehen nicht für sich, sie müssen sich mit dem Umfeld vernetzen und mehr Zeit
gewinnbringender einsetzen, ohne den Unterricht zu vernachlässigen. Und darauf müssen die
Hochschulen vorbereiten.
3
Tuiskon Ziller (1817-1882) war Gymnasiallehrer und habilitierte sich als Jurist. 1854 begann er mit
Vorlesungen im Pädagogik, 1861 erfolgte die Gründung des Pädagogischen Seminars, das ein Jahr später mit
einer Übungsschule verbunden wurde. Zillers Einleitung in die Allgemeine Pädagogik von 1856 ist die
Begründungsschrift des Pädagogischen Herbartianismus.
4
Sperrung im Zitat entfällt.
5
Sperrung im Zitat entfällt.
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18
Bern/Stuttgart/Wien: Haupt-Verlag 2006. (= Schulpädagogik - Fachdidaktik - Lehrerbildung,
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