Kongress TU DO + Stiftung Mercator

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Internationaler Kongress
Lehrerbildung im Kontext sprachlicher Kompetenz von
Schüler/innen/n mit Migrationshintergrund
Technische Universität Dortmund + Stiftung Mercator
24.-26. März 2011 in Dortmund
Begründung der Thematik
Die im Arbeitstitel extrapolierten Elemente, nämlich Lehrerbildung,
sprachliche Kompetenz und Schüler/innen mit
Migrationshintergrund sollen im Rahmen dieses internationalen
Kongresses zu einer lange geforderten, aber immer noch nicht realisierten
Einheit zusammengefügt werden. Gerade für die „Metropole Ruhr“, deren
Schulen sich bekanntermaßen durch einen besonders hohen Anteil an
Schüler/inne/n mit Zuwanderung auszeichnen, gewinnt dieser Aspekt eine
herausragende Bedeutung in der Lehrerbildung.
In diesem Zusammenhang kommt den Hochschulen zur Unterstützung der
Nachhaltigkeit vor allem über die Lehrerbildung eine besondere und
zunehmende Verantwortung zu. In gleichem Maße sind die Bildungs- und
Integrationspolitik auf Bundes- und Landesebene gefordert. Ein
besonderes Interesse an dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderung
betrifft auch die Wirtschaft unseres Landes.
Konstatieren muss man jedoch, dass im Rahmen der Lehrerbildung bisher
die Thematik des Vermittelns sprachlicher Kompetenz insbesondere im
Bereich der Zweitsprachendidaktik in Deutschland nicht einmal in
Ansätzen entwickelt ist, geschweige denn auf soliden
Forschungsergebnissen basieren könnte. Wenn auch auf politischer Ebene
inzwischen gute Ansätze auf den Weg gebracht worden sind (vgl. z. B. auf
Bundesebene den „Nationalen Integrationsplan“; auf Landesebene in NRW
z. B. das neue Gesetz zur Lehrerausbildung), so darf festgestellt werden,
dass diese Vorgaben weitgehend unoperationalisiert und damit nicht
handlungswirksam sind. Auch die richtungweisenden prognostischen
Aussagen verschiedener Wirtschaftsinstitute, Industrie- und
Handelskammern wie Handwerkskammern im Hinblick auf die
demografische Entwicklung in der Bundesrepublik haben bisher über diese
Aussagen der Angewiesenheit auf das Potential der Kinder und
Jugendlichen mit Migrationshintergrund hinaus kaum zu konkreten
Programmen und Strategien für eine zielgerichteten Förderung und
Ausbildung ihrer zukünftigen Arbeitnehmer geführt.
Demgegenüber sind rege Aktivitäten im Bereich des Stiftungswesens auch
in dem in Frage stehenden Kontext festzustellen: Vgl. z. B. die Aktivitäten
des „Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und
Migration“, das „Lehramtsstipendium für Migranten“ der Gemeinnützigen
Hertie-Stiftung, das Projekt „Förderunterricht“ sowie das Engagement im
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Zusammenhang des nordrheinisch-westfälischen „DaZ-Moduls“ der
Stiftung Mercator.
Mit diesem Kongress soll ein Beitrag geleistet werden, die in Deutschland
nahezu nicht existente Lehrerbildungsforschung zu diesem Thema zu
initiieren bzw. voranzutreiben. Zugleich sollen Anstrengungen seitens der
Politik, der Wirtschaft sowie des Stiftungswesens zusammengetragen und
im gegenseitigen Austausch zu einem gemeinsam zu realisierenden Plan
ausgearbeitet werden.
Sinn des Kongresses ist es also zum einen, diese notwendigen Schritte hin
zu mehr Professionalität in der Lehrerbildung durch wissenschaftlichen
Austausch, vor allem aber auch durch das Einholen internationaler
Expertise, zu forcieren. Dieses Bemühen trifft – historisch gesehen – mit
dem Umstand zusammen, dass die Generation derjenigen, die sich seit
Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts der
Situation der „Ausländer“ angenommen hatten, im Abtreten begriffen ist.
Darum ist es ein wesentliches Anliegen dieses Kongresses, der
nachrückenden nationalen und internationalen Wissenschaftler- und
Lehrergeneration, die sich dieser Thematik widmet, ein Forum zu geben.
Hatten früher entsprechende wissenschaftliche Einsichten in der Regel
keine oder nur sehr geringe gesellschafts- und bildungspolitische
Auswirkungen, so darf heute gesagt werden, dass diese nachrückende
Generation auf bedeutend bessere politisch-institutionelle Möglichkeiten
zur nachhaltigen Umsetzung neuer und effizienter Konzepte trifft. Ein
Beispiel dafür ist das neue nordrhein-westfälische
Lehrerausbildungsgesetz von 2009, das u. a. Vorarbeiten aus dem Projekt
Förderunterricht aufgreift und in die reguläre Lehrerbildung übernimmt.
Zum anderen ist es unerlässlich, auch die bisher erfolgten und noch zu
erfolgenden Bemühungen der Politik im Rahmen dieser Thematik zur
Sprache zu bringen. Insbesondere ist dabei zu denken an Beiträge von
Entscheidungsträgern in den einschlägigen Ministerien des Bundes und der
Länder wie etwa Schul-, Kultus-, Integrations-, Wissenschaftsministerien
bzw. deren internationale Pendants.
Besonderen Raum sollten auch diejenigen Bereiche der Wirtschaft und
deren Vertreter wie Unternehmerverbände, Industrie- und
Handelskammern, Handwerkskammern und deren ausländische
Entsprechungen einnehmen. Gemeint sind diejenigen Wirtschaftssparten,
die vorrangig Abnehmer von zukünftigen Arbeitnehmern mit
Migrationshintergrund sind.
Vorgestellt und diskutiert werden andererseits Initiativen nationaler und
internationaler Stiftungen, die erfolgreiche Programme im Bereich der
Integration wie die oben genannten vorweisen können.
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Agierende und Zielgruppen
– Wissenschaftler/innen, insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs in
Sprachdidaktik/Lingusitik und Fachdidaktik
– Vertreter/innen der Stiftung Mercator sowie des Beirats und weiterer
Stiftungen
– Vertreter/innen der Standorte „Förderunterricht“ der Stiftung Mercator
– Lehrer/innen, auch mit Migrationshintergrund
– Lehramtsstudierende; Förderlehrer/innen
– Vertreter/innen der Zweiten Phase der Lehrerausbildung
– Vertreter/innen von Kompetenzteams (Lehrerfortbildung)
– Vertreter/innen der Schulverwaltung sowie Ministerien
– Wissenschaftsjournalist/inn/en
– Stifterverband der deutschen Wissenschaft
– Politiker [[Personenauswahl in Verbindung mit der Stiftung Mercator]]
– Vertreter/innen des Pädagogischen Austauschdienstes der KMK
– Vertreter/innen des BAMF sowie des efms
– Fachleute aus entsprechenden Gremien der EU
– Vertreter/innen ausgesuchter Wirtschaftszweige – national/international
Inhaltliche Struktur
Der Kongress besteht inhaltlich aus
(1) Informationsvermittlung
(a) über die schulische Situation von Schüler/inne/n mit
Migrationshintergrund,
(b) über die wesentlich auf zweitsprachliche Kompetenz abgestimmte
Lehrerbildung und
(c) über die darauf abzielende Lehrerbildungsforschung
im europäischen und außereuropäischen Ausland und
(2) Diskussionsrunden zu (a), (b) und (c) anhand spezifischer
Themenstellungen
(3) Lösungsansätze aus der Praxis, die über die Lehrerbildung
hinausgehen (Politik, Wirtschaft, Stiftungswesen)
Dieses spiegelt sich folgendermaßen in der Programmstruktur, die in zwei
Punkten von herkömmlichen Tagungen abweicht:
Der erste Tag (24.03.11) steht als Problemaufriss im Zeichen von
Information. Hierzu finden sechs Informationsvorträge statt (s. im
Programm-Kasten), in denen Expert/inn/en aus sechs Ländern die
jeweilige Situation darstellen. Die Auswahl der Länder erfolgte anhand der
Ergebnisse der ersten PISA-Erhebungswelle im Hinblick auf die
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Kompetenz-Diskrepanzen zwischen Schüler/inne/n mit und ohne
Migrationshintergrund (große vs. kleine Diskrepanzen).
Leitfragen sind dabei:
(a) Situation Schüler/innen mit Migrationshintergrund (Demographie,
prozentuale Verteilung, Herkunftsländer, Verhältnis Landessprache vs.
Herkunftssprachen)
(b) Maßnahmen/Programme im Umgang mit Schüler/inne/n mit
Migrationshintergrund
(c) Situation Lehrerbildung (Erstausbildung) unter der o. g. Perspektive
(d) Situation Lehrerbildungsforschung unter der o. g. Perspektive
Der zweite Tag (25.03.11) fokussiert auf bestehende bzw. anzustrebende
Lösungsansätze und Forschungsdesiderate im Kontext der Lehrerbildung
unter vorgegebenen Themen-Schwerpunkten. Diese Diskussionsrunden
greifen in Podien die am ersten Tag gegebenen Informationen zur
Situation auf und werden deshalb von den Referent/inn/en des Vortags
geleitet [Novum 1], die mit je zwei weiteren Expert/inn/en aus dem
Ausland und aus Deutschland auf dem Podium unter Einbeziehung der
Teilnehmenden diskutieren. Hier sollen dann neue wissenschaftlich und
auch bildungspolitische Ansätze ausgetauscht und gewürdigt werden.
Zusätzlich werden in so genannten Foren exemplarisch bestehende bzw.
in der Entwicklung befindliche Praxis-Beispiele vorgestellt.
Der dritte Tag (26.03.11) nimmt als „attraktives“ Moment eine in
Deutschland immer wieder aufflackernde Diskussion auf, die sich mehr
oder weniger seriös um die Frage dreht, welche Integrationsleistungen
wie, von wem und in welchem Umfang geleistet werden müssen, um ein
für alle Bevölkerungsgruppen akzeptables, gedeihliches und angstfreies
Zusammenleben zu ermöglichen. Zu diesem Zweck soll ein ausgewiesener
Wissenschaftler aus dem Ausland, der sowohl die Situation in Deutschland
als auch in einem Herkunftsland bestens kennt, ein durchaus kritisches
und selbstkritisches Plädoyer zum Thema des Tages „Sprachförderung vor
dem Hintergrund konfligierender Erwartungen an Integration“ halten, das
in drei den Kongress abschließenden Podien unter den drei genannten
Perspektiven (s. im Programm-Kasten) aufgegriffen und diskutiert werden
soll.
Viele, wenn nicht alle Bemühungen in der Lehrerbildung zur Verbesserung
der Lage der Schüler/innen mit Migrationshintergrund können nur dann
erfolgreich sein, wenn sie auf den Boden von Vertrauen in und Akzeptanz
von Deutschland als Einwanderungsland fallen.
Damit alle Teilnehmenden einen Überblick über alle
Informationsveranstaltungen und Podien erhalten, folgen am Ende der
jeweiligen Veranstaltungsstränge Kurz-Zusammenfassungen dieser im
Plenum [Novum 2].
Donnerstag, 24.03.2011
ab 09:30 h
Anmeldung
Eröffnung
Musikalischer Auftakt
Grußworte:
Prof. Dr. Walter Grünzweig
TU Dortmund – Prorektor für Studium
10:30 h – 11:15 h
Winfried Kneip
Stiftung Mercator, Essen
Einführung:
Prof. Dr. Stephan Hußmann
TU Dortmund – Direktor des Dortmunder Kompetenzzentrums für
Lehrerbildung und Lehr-/Lernforschung (DoKoLL)
11:15 h – 12:00 h
Intro: Kurzfilm
Eröffnungsvortrag (Plenum):
Situation und Desiderate Lehrerbildung &
Lehrerbildungsforschung in Europa
Dr. Tracey Burns
OECD/Paris
12:00 h – 13:30 h
Mittagspause
Informationsvorträge zur Situation aus internationaler Perspektive
13:30 h – 14:15 h
Info 1
Info 2
Info 3
Prof. Dr.
Inger Lindberg
Stockholm/S
Prof. Dr.
Maaike Hajer
Utecht/NL
Prof. Dr.
Andrea Young
Strasbourg/F
14:15 h – 14:30 h
14:30 h– 15:15 h
Pause
Info 4
Info 5
Info 6
Sabine Wilmes
Prof. Dr.
İnci Dirim
Wien/A
Dr. Jean Conteh
Bozen/I
Birmingham/GB
15:15 h – 16:00 h
Kaffeepause
16:00 h – 17:00 h
Plenum
zusammenfassende Berichte aus den Infos 1 – 6
17:30 h
Bus-Transfer zum Rathaus der Stadt Dortmund
18:00 h –
ca. 20:00 h
Begrüßungsansprache des Oberbürgermeisters
Ullrich Sierau
Klezmer-Musik des Ensembles Noisten
Kleiner Empfang mit Snacks
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Während des gesamten Kongresses:
Poster-Ausstellung zu Beispielen aus
der Praxis der Lehrerbildung, der Wirtschaft, der Politik, des Stiftungswesens – z.
B. Netzwerke Lehrer/innen und Studierende mit Migrationshintergrund
Freitag, 25.03.2011
08:30 h – 09:30 h
Anmeldung
09:30 h – 10:15 h
Plenarvortrag I
Dr. Axinja Hachfeld
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin/D
Lösungsansätze aus der Praxis
10:30 h – 11:15 h
Forum 1
Forum 2
Forum 3
Wirtschaft:
Dr. Bernd Baasner
Bayer AG
Leverkusen/D
Förderunterricht der
Stiftung Mercator u.
„ProDaZ“
Dr. Claudia Benholz
Essen/D
International:
Beispiele von
Programmen zur
Sprachförderung
N. N
z. B. Vorstellung von und Arbeit mit Materialien zu spez. Themen
11:15 h – 12:00 h
Forum 4
Forum 5
Beispiel USA
Ergebnisse DELPHIStudie Bern/CH
und Konsequenzen
N. N.
???Tamar Jacoby ???
New York/USA
Stephan Rösselet
et al.
Bern/CH
12:00 h – 13:30 h
Mittagspause
13:30 h – 14:15 h
Plenarvortrag II
Forum 6
Netzwerk: Lehrer
mit Migrationshintergrund
Edwin Stiller/
Dr. Antonietta Zeoli
Prof. Dr. Jochen Rehbein
Ankara/TR
Düsseldorf/D
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Freitag, 25.03.2011 (Fortsetzung)
Fokussierung auf Lösungsansätze bzw. Desiderate für die Lehrerbildung in
Entwicklung & Forschung
14:30 h – 15:30 h
Podium 1
Podium 2
Podium 3
Sprachliches und
fachliches Lernen I
(Geisteswissenschaften)
Sprachliches und
fachliches Lernen II
(Naturwissenschaften)
Lehrerausbildung an
der Hochschule
(z. B. von Projekten
zur Regel)
Prof. Dr.
Inger Lindberg
Stockholm/S
N. N.
Prof. Dr.
Maaike Hajer
Utrecht/NL
N. N.
/NL
Dr. Tanja Tajmel
Berlin/D
Dr. Andrea Young
Strasbourg/F
Dr. Mehmet-Ali Akıncı
Rouen/F
Prof. Dr.
Magdalena Michalak
Köln/D
Dr. Julia Festman
Magdeburg/D
15:45 h – 16:45 h
Podium 4
Podium 5
Podium 6
Bildungspolitik und
Administration
(als Rahmen für die
Lehrerbildung)
Lehrerfort- und
-weiterbildung
Formelle und
informelle Faktoren
(Schule, Eltern,
Migrantenvereine
etc.)
Sabine Wilmes
NN.
N. N.
Schulministerium
Bayern (??)
München/D
Prof. İnci Dirim
Wien/A
Prof. Dr.
Elisabeth Furch
Wien/A
Dr. Carsten Martin
Dortmund/D
Dr. Jean Conteh
Leeds/GB
N. N.
Dr. Aysun Aydemir
Dortmund/D
16:45 h – 17:30 h
Kaffeepause + Poster-Begehung mit FörLe + Schulen …
17:30 h – 18:30 h
Plenum
zusammenfassende Berichte aus den Podien 1 – 6
18:45 h
19:15 h
Transfer zum Westfälischen Industrieclub im
Stadtzentrum
Buffet und anschließend
Kabarett mit Sinasi Dikmen: „Islam für Anfänger“
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Samstag, 26.03.2011
ab 09:00 h
Kaffee
Thema des Tages:
Sprachförderung vor dem Hintergrund konfligierender
Erwartungen an Integration
Plenarvortrag III
Prof. Dr. Dr. Georgios Tsiakalos
09:30 h – 10:15 h
Aristoteles-Universität Thessaloniki
10:15 h – 11:45 h
Plenar-Podium
Themen:
Bildungsaspiranz von Eltern und Schülern:
Ethnische Differenzen
Muttersprachlicher Unterricht: Ein alter Hut?
Perspektive Einwanderungsland Deutschland
Prof. Dr. Ursula Neumann / Leyla Özmal /
Prof. Dr. Christoph Schröder / Prof. Dr. Dr. Georgios Tsiakalos
11:45 h – 12:00 h
Kaffeepause
12:00 h – 13:00 h
Plenum
Video-Botschaft der EU-Kommissarin
für Erziehung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, Brüssel
Androulla Vassiliou
Schlussvortrag
Univ.-Prof. Dr. Hans-Joachim Roth
Inclusive Academic Language Training – das europäische
Kerncurriculum zur durchgängigen bildungssprachlichen
Förderung (EUCIM-TE)
Universität zu Köln
Schlusswort / Verabschiedung
Univ.-Prof. Dr. Bernd Ralle
TU Dortmund
ab 13:00 h
Abschiedsbuffet „mit Migrationshintergrund“
Lieder „aus aller Herren Länder“
(evtl. Schüler-Chor Albrecht-Brinkmann-Grundschule)
Dortmund, 28.01.2011
Univ.-Prof. Dr. Bernd Ralle – Dr. Bettina Seipp – Dr. Elmar Winters-Ohle
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