BMS Führungswerkzeuge Das Einstellungsgespräch 10.02.12 Nach dem Studium erwartet das einen jeden Absolventen. Man hat 4 Jahre, manchmal sogar 5 Jahre oder länger studiert und jetzt ist es endlich so weit: der Einstieg in den Job ersetzt den vergangenen Prüfungsstress. Optimal ist es natürlich wenn sich der Bewerber für ein solches Einstellungsinterview oder Bewerbungsgespräch vorbereitet. Die Vorbereitung auf Einstellungsinterview erhöht nicht nur die Chancen für die gewünschte Stelle angenommen zu werden, durch die Vorbereitung wird man sicherer und bewusster auftreten können was wiederum stressmindernd wirkt. Erst mal also ein paar allgemeine Informationen wie ein Einstellungsgespräch aufgebaut werden kann. Folgendes Schema muss nicht immer gelten; es ist eher ein Beispiel das von vielen Firmen verwendet werden kann. Als Hochschulabsolvent gewinnt man dadurch einige grundlegende Einblicke in Bereich der Personalbeschaffung vieler Unternehmungen. Man könnte ein Bewerbungsgespräch / Einstellungsinterview in folgende Phasen aufteilen: 1. Begrüßung und Einführung in das Einstellungsinterview. 2. Bewerbungsmotive und Hintergrunde für Auswahl der Firma 3. Lebenslauf - Werdegang 4. Persönliche und soziale Informationen die den Lebenslauf ergänzen. 5. Fähigkeiten und Kompetenzen 6. Erwartungen - was von dem Bewerber erwartet wird. 7. Was dem Bewerber angeboten wird. Entwicklungsmöglichkeiten. 8. Mögliche noch offene Fragen. 9. Abschluss des Einstellungsinterviews und Verabschiedung. 1. Begrüßung und Einführung in das Einstellungsinterview. Die erste Phase des Bewerbungsgesprächs ist von großer Bedeutung. Als Bewerber sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass der Gesprächspartner den Anfang und das Ende des Gesprächs besonders gut im Gedächtnis behält. Man kann nicht direkt sagen, dass der erste Eindruck alles ist und später nicht mehr geändert bzw. verbessert werden kann. Viel mehr sollte man wissen dass der erste Eindruck eine wichtige jedoch nicht alleine entscheidende Rolle spielt. Diese Phase sollte möglichst problemlos verlaufen. Der Bewerber sollte sich einige Gedanken über das Auftreten, Kleidung, Auswahl der Begrüßung und Offenheit machen. Im akademischen Bereich ist dieser Punkt nicht problematisch. Die angehenden Azubis vergessen jedoch, dass es unpassend ist zu einem Einstellungsgespräch in "Bauchfrei" oder „vollgepierced" zu erscheinen. Wichtig ist, dass wenn sich im Raum mehr als nur eine Person befindet, alle von dem Bewerber freundlich begrüßt werden sollen. Beim Einstellungsinterview wird bestimmt eine Person die Führung übernehmen, aber alle anderen im Raum anwesenden haben Einfluss auf die Beurteilung des Bewerbers. Deshalb unbedingt daran denken allen im Raum die Hand zu reichen oder mindestens zu Begrüßen. 2. Bewerbungsmotive und Hintergrunde für Auswahl der Firma. In der zweiten Phase des Einstellungsinterviews hat der Bewerber die Möglichkeit zu begründen warum er sich für diese oder jede Stelle bewirbt. Es können dabei Fragen auftauchen : warum haben sie sich überhaupt bei uns beworben oder wie dazu gekommen ist? Wissen Sie schon etwas über unsere Firma? Von Vorteil ist wenn man schon an dieser Stelle ein großes Interesse an dem Unternehmen und speziell an der Arbeitsstelle zeigen kann. Für de n Personalleiter ist das ein Signal - Bingo- da ist einer der schon viel über uns weiß und der besonders für diese Aufgabe passt. Er ist zu uns gekommen weil er wirklich mit uns arbeiten will und nicht nur weil er Gehalt kassieren will und wenn er es hier nicht schafft, dass geht er in weitere 20 oder mehr Einstellungsinterviews. Seite 1 von 2 CO3 AG BMS Führungswerkzeuge Das Einstellungsgespräch 10.02.12 Zu dem Wissen das man schon beim Einstellungsgespräch aneignen soll gehören Informationen über das Unternehmen im allgemeinen aber auch Umsatzzahlen, Produktportfolio, Anzahl der Mitarbeiter, und natürlichspezielle Informationen über Projekte die von der gewünschten Abteilung bearbeitet werden zu der man selbst in der Zukunft gehören möchte. 3. Lebenslauf - Werdegang beim Einstellungsinterview Viele Bewerber beschreiben viele nichtrelevante Tatsachen im Lebenslauf. Ratsam ist es sich auf die Wichtigsten Karriere-orientierte Meilensteine zu konzentrieren. Auf keinem Fall etwas rein schreiben was man nicht kann oder nicht gemacht hat. Dies wird spätestens im Job unter Beweis gestellt und kann für den Kandidaten fatale folgen haben. Wenn man als Bewerber z.B. schreibt, dass man verhandlungssicher spanisch und englisch beherrscht hat, sollte man sich nicht wundern, wenn der Personalleiter das Gespräch in einer der beiden Fremdsprachen fortführen möchte. Alle Kompetenzen die man im Lebenslauf auflistet werden früher oder später im Job geprüft - viele vergessen das bei Ihrer Bewerbung und schreiben so viel im Lebenslauf, dass der Interviewer sich fragen wird: wann hat der Bewerber überhaupt geschlafen oder wie war es in so wenigen Jahren so viele Zeugnisse oder Empfehlungen einzusammeln? Weiterhin kann der Interviewer den Bewerber fragen worauf, aus Ihren bisherigen Leistungen, sind sie am meisten Stolz? oder was war Ihre größte Niederlage für Sie bis jetzt und wie sind Sie damit umgegangen? 4. Persönliche und soziale Informationen die den Lebenslauf ergänzen. Was schwarz auf weiß steht, ist nur ein Bruchteil der Wahrheit über Bewerber. Aus einem Lebenslauf lässt sich nicht genau entnehmen aus welchen Verhältnissen der Bewerber stammt und mit welchen Schwierigkeiten er zu kämpfen hatte. Manchmal sind die hervorragenden Noten nicht notwendig um eine gute Arbeitsstelle zu bekommen wenn sich beim Einstellungsgespräch herausstellt, dass der Bewerber sein ganzes Studium selbst und vollkommen aus Eigenmittel finanziert hat. Um diese Eigenmitteln zu erhalten müsste wiederum arbeiten, damit hatte er nicht so viel Lernzeit zur Verfügung im Vergleich zu einem Studenten der sein Studium mit einem Stipendium oder BAföG finanziert hat. Hinzukommen noch pflegebedürftige Eltern oder Geschwister. In solchen Fällen ist es selbstverständlich, dass der Bewerber viel mehr leisten müsste und unter ganz anderen Umständen sein Studium selbst „durchgekämpft" hat wie ein Student der bei Eltern wohnt und z.B. Stipendium bekommt. An dieser Stelle hat der Bewerber auch noch die Möglichkeit seine privaten Interessen und Hobbys zu schildern die sich durch aus auch als sehr nützlich im Job erweisen können. Z.B der Bewerber ist fasziniert von Büchern die helfen eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln, oder Zeitmanagement, Gedächtnistraining usw. 5. Wie sollte ein guter Chef agieren, was zeichnet ihn aus? Die Frage kann auch manchmal während eines Vorstellungs- oder Bewerbungsgesprächs vorkommen. Der Interviewer will damit prüfen welche Vorstellung von Chef der Bewerber besitzt. Aus der Antwort lässt sich ableiten ob der Bewerber lernfähig und belastbar ist. 6. Fähigkeiten und Kompetenzen An dieser Stelle hat der Bewerber eine Möglichkeit seine Person „zu vermarkten" sich also von der besten Seite zu zeigen. Zu fragen aus dem Bereich der Ausbildung und der bisherigen Karriere kann man auch Fragen erwarten die die Literatur oder Zeitschriften die den Posten um den der Bewerber anstrebt, betreffen. 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