L´ etat, c´est toi!

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THEATERSTAAT
Ein Fest zur Verknüpfung von Kunst und Wirklichkeit
Foto Simon Heydorn: „Zum Sterben zu schön- Ophelia“
Kontakt
Sonja Keßner
Theater.Macht.Staat
Eisackstraße 29
10827 Berlin
Telefon: 0177 511 40 05
Mail: [email protected]
Web: www.theaterstaat.com
„Künstler seien frei, sagt man. Sie haben den Kopf frei von weltlichen Sorgen, geben sich
nötigenfalls mit einem Kanten Brot zufrieden, suchen den Sinn in geistigen und körperlichen
Exzessen und greifen selbst im Supermarkt nicht nach dem Thunfisch, sondern nach den
Sternen. Die Wirklichkeit sieht leider anders aus. Aber das soll an anderer Stelle erzählt
werden. Mit unserem Projekt THEATERSTAAT wollen wir nicht den Verfall der Künste durch
den Kapitalismus thematisieren, sondern im Gegenteil- wir wollen dem Publikum das Theater
von seiner besten Seite zeigen, der nicht korrumpierten und nicht korrumpierbaren. Und wir
wollen die Gelegenheit nutzen, selbst einmal wieder den Blick von der Thunfischdose zu den
Sternen zu erheben und die Zuschauer einladen, dasselbe zu tun.“
Die Initiatoren
THEATERSTAAT- Ein Fest
Am 27. Juni 2015 erklärt ein Künstlerkollektiv das Gelände der UFA-Fabrik für einen
kompletten Tag lang zum THEATERSTAAT. Publikum und Kunstschaffende essen, leben und
arbeiten dort, sodass Theater vor und hinter den Kulissen für Groß und Klein erlebbar wird.
Es gibt ein Theaterstück und ein Open-Air-Konzert zum Thema „Liebe und Krieg“ von der
Berliner Schauspieltruppe "Theater.Macht.Staat", Kinderprogramm und mehrere Gastspiele.
Außerdem gibt es Kurse, die die Mechanik des Theatermachens erlebbar machen, Lesungen
aus dem Verlagsprogramm von henschelSCHAUSPIEL, eine Schnitzeljagd und viele kleine
und große Überraschungen. „Mit unserem THEATERSTAAT“, so sagt die künstlerische
Leitung, „wollen wir einen Ort schaffen, wo wir die Welt als Kunstwerk denken und mit ihrer
Veränderbarkeit experimentieren können. Gemeinsam mit dem Publikum suchen wir nach
kreativen Antworten auf die Frage: Wie wollen wir leben?“
Datum: 27. Juni 2015 von 12h bis Mitternacht
Ort: ufa-Fabrik Berlin, Viktoriastraße 10 – 18, 12105
Eintrittspreis: 5 Euro Schutzgebühr, Rest nach Ermessen
Pressekontakt:
Gabi Maria Metternich, Email: [email protected], Telefon: 030/ 75503118
Projektverantwortliche:
Sonja Keßner, Email: [email protected], Telefon: 0177 511 40 05
Die Initiatoren
Vision und Konzept entstammen der Berliner Schauspieltruppe „Theater.Macht.Staat“, die in
diesem Jahr erstmalig die Bühnen des ufa-Geländes bespielt. Die Gruppe entstand im Jahr
2010 aus blutjungen Schauspielschulabsolventen. Im Laufe der Jahre entstanden zwei
Inszenierungen für Kinder und drei im Abendtheaterbereich. Der Arbeitsschwerpunkt der
Gruppe liegt auf gesellschaftspolitischen Themen, verbunden mit der Suche nach einer „Form
der radikalen Schönheit“. Motivation und Idee zum Projekt beschreiben die Theatermacher
selbst wie folgt:
„L´ etat, c´est toi!
In einer Welt, in der jeder Mensch von Geburt an in Schuldverhältnisse verstrickt, von alten
Werten getrennt ist und ständig von einer Bande Verbrecher bedroht wird, die ihn zum Kauf
sinnloser Dinge zum Erhalt eines todkranken Systems bewegen will, ist der himmlische
Frieden jedes Einzelnen von einer einzigen unscheinbaren Frage bedroht: WIE WOLLEN
WIR LEBEN? Nur allzu gerne drücken wir uns vor der Verantwortung, verstecken uns hinter
Ausreden und Bequemlichkeiten, heucheln Zufriedenheit und reden vom Glück wie von
fernen Inseln. Die Bedrohung, die in dieser Frage liegt, ist aber auch eine Chance auf
Veränderung. Auch die Kunst kennt beide Seiten. Man kann sie als Betäubungs- und
Fluchtmittel begreifen oder sich an ihrem warmen Busen Mut ansaufen, um die Krallen
auszufahren und zu kämpfen. Für Freiheit und Schönheit, für Sinn und für Wahrhaftigkeit.
Wir entscheiden uns für Zweiteres und wollen Euch einladen, uns zu folgen.
Mit dem Projekt THEATERSTAAT wollen wir Euch unser Leben zu Füßen legen. Unsere
Wünsche, Träume und Gedanken, auf dass Ihr auch Eure mit uns teilt. Denn eins wird oft
vergessen, wenn man über Sinn und Unsinn von Kunst diskutiert: Das griechische Wort
„Teatron“ bezeichnete im antiken Theater den Zuschauerraum, und nur diesen.“
Für das THEATERSTAAT- Fest bereitet die Gruppe derzeit ihre neue Inszenierung „Lola“
und einen Konzertabend mit dem Titel „Lieder von Liebe und Krieg“ vor (beides wird
uraufgeführt). Es gibt regelmäßig offene Proben. Die Termine finden Sie auf der Projektseite
unter: www.theater-macht-staat.com
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine ausführliche Beschreibung des Programms.
Das Bühnenprogramm von Theater.Macht.Staat
LOLA (Uraufführung)
Lola ist eine junge Schauspielerin. Sie bewirbt sich an einem Theater. Der Direktor hat es sich
zur Aufgabe gemacht, „die Liebe bis zum Tod“ zum Thema seiner Kunst zu machen. Dass er
das nicht nur programmatisch, sondern auch praktisch versteht, begreift Lola erst, als sie
erfährt, dass bereits eine große Anzahl von Leidensgenossinnen als Ophelias, Julias und
Klärchens einen „echten Bühnentod“ gefunden haben. Trotzdem verliebt sie sich unhaltbar in
den verschrobenen Theaterdirektor, der ein gefährliches Spiel mit ihr beginnt. Die Ereignisse
überschlagen sich und nach und nach begreift Lola, dass sie mit dem Betreten dieses
seltsamen Ortes zu einer Figur in einem Theaterstück geworden ist. Ihr einziger Ausweg, das
Traumspiel zu enden und in die Wirklichkeit zurück zu kehren, ist ein Bühnentod aus Liebe.
Text und Regie: Sonja Keßner, Dramaturgie und Koregie: Kay Dietrich und Jana Goller
Schauspiel: Carolin Kipka, Cathrein Unger, Guylaine Hemmer, Anton Pohle, Benjamin
Elstner, Justus Wilcken
Musik: Benjamin Elstner, Fredrik Kinbom
Dauer: 90 Minuten
HAUPTBÜHNE 18 Uhr
Konzertabend „Lieder von Liebe und Krieg“ - THEATERMUSIK (Uraufführung)
Wie viel Destruktivität liegt in der menschlichen Natur? Was ist Faschismus heute? Sind
unsere Herzen zu klein für die Liebe? Oder birgt allein der Wunsch nach Harmonie und
Frieden nicht schon eine verheißungsvolle, irre Hoffnung? - Die Musiker verbinden Lyrik
und Prosa, Märchen und Tragödien, Ironisches und Sehnsüchtiges zu einem
außergewöhnlichen Musikprogramm. Das Ensemble besteht aus musizierenden Schauspielern
und szenisch arbeitenden Musikern. Der Abend wird damit zu einer musikalischen Hommage
ans Theater. Dramatisch, sensibel und immer auf der
Suche nach des Pudels Kern und seinem Gegenspieler.
Komposition: Fredrik Kinbom, Texte: Sonja Keßner,
Regie: Kay Dietrich Mit: Cordula Hanns (Gesang, Cello),
Konstanze Kromer (Gesang, Querflöte), Sonja Keßner
(Gesang) , Fredrik Kinbom (Gesang, Bass, Gitarre, Lap
Steel) , Justus Wilcken (Gesang, Posaune, Klavier, Bass,
Percussion)
Dauer: 60 Minuten
Sommerbühne 20.00 Uhr
Gastinszenierungen
„Lenz“ von Georg Büchner
Es ist der 20. irgendeines Monats, vermutlich zu Beginn des Jahres, die Vorsätze sind noch
frisch. Der Schriftsteller Lenz geht durchs Gebirge zum Therapeuten-Pfarrer Oberlin, wo er
sich wegen seiner Panikattacken behandeln lassen soll. Aber hat Lenz überhaupt ein Problem,
oder nur zu hohe Ansprüche an sich selbst und an die Zeit?
Anton Spieker und Felix Lüke, zwei Schauspieler mit frischem Hochschulabschluss, haben
mit einer sehr heutigen Lesart im Hinterkopf und mit eigenen Texten aus Büchners „Lenz“
einen spannungsreichen, bunten Abend entwickelt. „We are on a road to nowhere“, schallt es
zu Anfang des Stückes laut aus den Boxen. Aber trotz aller Schwere der Thematik gibt es fürs
Publikum auch jede Menge Stoff zum Lachen. Über Lenz, übers „Verrücktsein“ und über sich
selbst.
Autor: Georg Büchner, Bearbeitung von Anton Spieker und Felix Lüke
Darsteller: Anton Spieker, Felix Lüke
Dauer: 60 Minuten
Anton Spieker, geboren 1989 in Berlin, Schauspielstudium an der HfS „Ernst Busch“.
Danach diverse Gastengagements u.a. am BAT Berlin, am Deutschen Theater Berlin, am
Hans-Otto-Theater Potsdam und im HAU 1, sowie Auftritte in Film und Fernsehen (u.a.
SOKO Leipzig, SOKO Stuttgart und in verschiedenen Kurzfilen).
Felix Lüke, geboren 1987 in Steinheim (Westfalen), Schauspielstudium an der HfS „Ernst
Busch“, Gastengagements u.a. am HAU, der Schaubühne Berlin, auf Kampnagel, im Berliner
Ensemble und Mitarbeit bei verschiedenen Kurzfilmprojekten.
HAUPTBÜHNE 12.30 Uhr
„Die Schlange klatscht in die Hände“ Absurde Szenen von Daniil Charms
Wir stellen uns vor und der Einfachheit halber vergessen wir gleich, was wir
uns vorgestellt haben! Semjon Semjonowitsch will dieser Erscheinung nicht
glauben und hält sie für eine optische Täuschung.
Daniil Charms zählt zu den sowjetisch verfolgten avantgardistischen Schriftstellern. Die
Absurditäten des Alltags in seiner Lyrik, erst Jahrzehnte nach seinem Tod gedruckt, flackern
hier als groteske Szenen in einem theatralen Verwirrspiel auf dem Gelände der ufa-Fabrik auf
und kulminieren schließlich in einem halbstündigen Bühnenprogramm. Kleine und größe
Irritationen verrücken die vormals gekannte Realität ins Tragik- komische. Raum und Zeit
verschieben sich - die Existenz verliert ihren Sinn und gewinnt ihn wieder in der Schönheit
des Banalen.
Das Stück ist eine Wiederaufnahme aus dem Jahre 2014 (Vorstellungen im Ballhaus Ost und
auf der Kegelbahn Wedding) und eine inszenatorische Neubearbeitung für das
THEATERSTAAT-Fest.
Autor: Daniiel Charms
Konzept und Regie: Judith Bourdillon
Mit: Claudia Bauer, Alexander Abramyan, Lorenz Pilz, Melissa Krüger
Dauer: 30 Minuten
Sommerbühne 15.30 Uhr
Lesungen
„Ein anarchistische Bankier“ von Fernando Pessoa – Szenische Lesung
Luisa Taraz und Ensemble/ Gastspiel aus Hamburg
In Pessoas Erzählung legt ein Bankier seinem verwunderten Gast dar, warum er als
überzeugter Anarchist gezwungen sei, zu Reichtum zu kommen. Die logisch aufeinander
aufbauenden Argumente sind vordergründig nur auf das Ziel gerichtet, eine herrschaftsfreie
Gesellschaft zu erreichen.
Pessoas Texte sind pikant und aktuell und transportieren die Frage „wie wollen wir leben?“ in
einen gesellschaftspolitischen Kontext und provozieren die Gegner des Kapitalismus dabei
nicht weniger als seine Gegner.
Luisa Taraz, Schauspielerin und Regisseurin aus Hamburg, inszeniert die Lesung mit ihrem
Ensemble aus Berliner und Hamburger Künstlern eigens fürs THEATERSTAAT- Fest.
Dauer: 30 Minuten
Sommerbühne 14 Uhr
Überraschungsprogramm aus dem Verlagswerk von henschelSCHAUSPIEL
Zwei Schauspieler aus dem Ensemble von Theater.Macht.Staat lesen Texte vom
Kooperationspartner henschelSCHAUSPIEL. Untersützung erhält das Duo von der Violinistin
Claudia Bauer.
Dauer: 30 Minuten
Sommerbühne 17.00 Uhr
Kurse- „Hinter die Kulissen schauen“
Damit man das Publikum nicht nur zuschaut, sondern auch selber mitmachen kann, gibt es
Kurse, die die Verbindung von Theater uns Wirklichkeit praktisch erlebbar machen.
Bühnentext
In seinem Buch „Wie wollen wir leben?“ schreibt Peter Bieri, Philosoph und Künstler, welche
Bedeutung die Sprache für den Verlauf einer Situation, eines Konfliktes und eines ganzen
Lebens hat. Der Kurs „Bühnentext“ lädt die Teilnehmer ein, die eigenen Sprachmuster zu
erkennen, literarische Beispiele zu analysieren und die Veränderbarkeit von Situationen und
Konflikten durch den bewussten Einsatz von Sprache mittels Bühnenimprovisationen zu
erleben.
Kursleitung:
Laura-Jette Thürigen, freie Journalistin und Studentin der Universtät Hildesheim im
Studiengang „Kreatives Schreiben“
Bühnenpraxis
Uli Hoch, Regisseur und Schauspieldozent an verschiedenen Hochschulen, gibt Einblick in
die Grundlagen des Schauspielhandwerks. Er beleuchtet die Variationen körperlicher
Ausdrucksmöglichkeit und zeigt auf, dass jeder Mensch eine Vielzahl von Rollen einnehmen
kann, die weit über das Selbstbild des Darstellers hinausgehen und trotzdem ein immanenter
Teil der Persönlichkeit sind.
Kursleitung:
Uli Hoch, Theaterregisseur und Pantomime, Dozent für Schauspiel an verschiedenen
Hochschulen
Die Teilnehmerzahl der Kurse ist auf zehn Personen beschränkt.
Anmeldungen für die Erwachsenenkurse: [email protected]
Kinderkurs THEATERSTAAT mit Abschlussinszenierung
Konzept: Jana Goller (Theaterpädagogik Theater.Macht.Staat)
Moderation: Hans-Josef Becher „Juppy“ (Leitung ufa-Circus)
Der Kurs beschäftigt sich auf spielerische Weise mit dem Thema Staat und Gesellschaft. In
zwei Tagen entwickeln die Kinder unter Anleitung von Zirkusleuten und einer
Theaterpädagogin eine Idee, wie eine Gesellschaft funktionieren kann und welche Werte die
Grundlagen eines Zusammenlebens ausmachen sollten. Sie bestimmen selber ihre Rollen und
ihre Lebensräume und präsentieren ihre Ideen als kleine begehbare Zirkusvorstellung auf dem
Gelände der ufa-Fabrik.
Für Kinder von 6 bis 13 Jahre, Anmeldungen an: [email protected]
Lebensraum Bühne
Der Bühnenraum wird Lebensraum. Nichts geschieht hinter den Kulissen. Bereits im Vorfeld
gibt es regelmäßig offene Proben und auch während des Festes sind die Künstler jeder Zeit
ansprechbar, Um- Aufbauten und technische Einrichtungen geschehen bei offenen Türen und
das Publikum ist eingeladen, sich als Teil einer großen Inszenierung zu begreifen.
Damit der Ort trotz Aller Offenheit seine Theatermagie behält, gibt es jede Menge kleiner
Überraschungsaktionen auf dem Gelände. Neben diversen kleinen Details (ein Musikstück
hier, eine Szene dort) gibt es auch einen Rätselparcours, den jeder Zuschauer individuell
ablaufen kann.
WIE WOLLEN WIR LEBEN? – die Frage nach dem Eintrittsgeld
Ein freier Staat braucht ein souveränes Volk. Deshalb darf im Theaterstaat jeder Zuschauer
individuell entscheiden, wieviel er für das Programm bezahlen will und kann. Beim Eintritt
leistet er nur eine Schutzgebühr von Fünf Euro, die zur Sicherung der Veranstaltung benötigt
werden. Die Organisatoren legen den Finanz- und Kostenplan des Projektes offen, sodass –
anders als beim Fleischangebot im Supermarkt- eine Einschätzung des Wertes der
Veranstaltung möglich ist. Ausserdem informiert die Gruppe auf Internetseite und bei der
Veranstaltung über Beteiligungs- und Unterstützungsmöglichkeiten, die nicht in Geldwert zu
leisten sind.
Veranstaltungsplan
Samstag, 27. Juni von 12 bis Mitternacht
Wann
12h -12.30h
12.30h bis 13.30h
12.30h – 14.30h
13h -14.30h
14h -14.30h
14.30h – 15h
15.30h - 16h
16.00h – 17.30h
17h – 17.30h
18h – 19.30h
20h – 21h
21.30h – 24h
Legende:
grün = Kurs
Was
Startschuss
Lenz
Kinderkurs
Theaterkurs 1
Lesung Pessoa
Präsentation
Kinderkurs
„Die Schlange
klatscht in die
Hände“
Theaterkurs 2
Lesung henschel
LOLA
„Lieder von Liebe
und Krieg“
Premierenfeier
rot = Theater
Wo
Sommerbühne
Hauptbühne
Kursraum 1
Kursraum 2
Sommerbühne
Gelände
Sommerbühne
Kursraum 2
Sommerbühne
Hauptbühne
Sommerbühne
Hauptbühne
blau = Kinder
schwarz = Sonstiges
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