Aakash Odedra (GB) Rising (Vierteiliges Soloprogramm) Choreografie: Aakash Odedra, Akram Khan, Russell Maliphant, Sidi Larbi Cherkaoui Bühne frei für einen Solisten von Weltklasse Es gibt nicht viele Tänzer, die in der Lage sind, als Solist eine Bühne zu «füllen» und einen ganzen Abend allein zu tragen; der energiegeladene Tänzer Aakash Odedra ist eine dieser seltenen Spezies. Intensiv ausgebildet in klassischem indischem Tanz, hat sich der Brite in den vergangenen Jahren zusätzlich mit ganz unterschiedlichen zeitgenössischen Tanztechniken beschäftigt und sich zu einem staunenswert kompletten Bewegungskünstler entwickelt. So ist es kein Wunder, dass Choreografen verschiedenster Herkunft sich gerne von ihm inspirieren lassen. Wie eine Wundertüte erscheint das Programm Rising, mit dem er nun die Schweiz besucht. Es bündelt Werke der Crème de la Crème der Choreografenzunft, die sie ihm auf den Leib geschneidert haben. Ergänzt wird es durch ein eigenes Stück, in dem erkennbar wird, dass sein Talent nicht auf die reine Interpretation begrenzt ist. Alle Werke eint das Spiel mit Licht und Dunkelheit, das Publikum erwartet ein Rausch aus Bewegung, der einen in seinen Bann zieht. In seiner eigenen Arbeit, Nritta, ist Odedras Basis, der indische Kathak-Tanz, noch am klarsten zu erkennen. Souverän spricht er mit seinem Körper, mal wirbelnd furios, mal liebevoll sanft – jede einzelne Geste wird mit grösster Sorgfalt ausgeführt. Sehr vertraut ist der nächste Name: Akram Khan, 2014 mit Desh beim Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps selbst auf der Bühne zu sehen, war Mentor dieses feinnervigen Tänzers, der allerdings von ganz anderer Statur ist als der eher kräftige Khan. In The Shadow Of Man heisst die Choreografie, in der sich der Tänzer wie ein eingesperrtes Tier präsentiert, das kauernd auf den richtigen Moment zum Ausbruch wartet und mit seinen Sehnen und Muskeln spielt. Russell Maliphant kreierte für den Tänzer CUT; wie üblich arbeitete er im Tandem mit seinem mehrfach ausgezeichneten Lichtdesigner Michael Hulls. Oft ist Odedras Körper hier nur in ausgewiesenen Lichtzonen zu sehen, manchmal sind es lediglich einzelne Körperteile, die das Licht erhascht und die dann förmlich zu schweben scheinen – ein Verwirrspiel für die Augen! Sidi Larbi Cherkaoui schliesslich, vielseitig wie kaum ein Aakash Odedra 1 / 4 anderer, schuf für Odedra mit Constellation ein atmosphärisch dichtes Stimmungsbild, bei dem er den wandlungsfähigen Körper in einem Raum aus leuchtenden Lichtpunkten bewegt und mit ihm einen ruhigen, magischen Schlusspunkt zaubert. Ein Programm für Geniesser! Aakash Odedra Der britische Tänzer und Choreograf Aakash Odedra wurde in Birmingham geboren. Er lernte die klassischen indischen Tanzstile Kathak (bei Nilima Devi in Leicester und Asha Joglekar in Indien) sowie Bharat Natyam (bei Chitraleka Bolar in Birmingham und Chhaya Kantaveh in Indien). 2009 trat er im Rahmen des von Akram Khan kuratierten Svapngata Festivals in Sadler’s Wells mit dem Solo Maati Re auf (Ch.: Kumudini Lakhia). Im Anschluss fungierte Khan für eine Weile als sein Mentor und regte Odedra dazu an, an einer eigenen choreografischen Handschrift zu arbeiten. Heute verbindet Odedra seine indische Basis mit zeitgenössischen Einflüssen zu einer vielgestaltigen Synthese, sei es als Tänzer oder als Choreograf. Odedra gründete 2011 die Aakash Odedra Company, einerseits als Instrument, um Solos bei anderen Choreografen in Auftrag geben zu können, andererseits, um an eigenen Kreationen zu arbeiten. Gleich das Debütprogramm Rising stiess bei Publikum und Presse auf grosses Echo. Als Tänzer-Choreograf schuf er unter anderem ein Duo mit Sanjukta Sinha für das Alchemy Festival des Southbank Centre, ein Stück für James Brown: Get on the Good Foot (Apollo Theater, New York) und das Bollywood Musical God’s Little Soldier (Theater Freiburg im Breisgau). Ausserdem choreografierte er 2010 Beiträge für das ChoreoLab des Europäischen Netzwerks für die Performing Arts, für das diamantene Jubiläum der Queen und für die Schlussveranstaltung der Londoner Kulturolympiade. Im Mai 2014 stellte die Aakash Odedra Company das Doppelprogramm Murmur (entstanden unter Mitwirkung von Lewis Major und des Ars Electronica Futurelab) und Inked (Ch.: Damien Jalet) beim International Dance Festival in Birmingham vor. Odedra erhielt bereits zahlreiche Preise und Ehrungen, ausserdem Fördergelder vom Arts Council England, eine über zwei Jahre reichende Förderung von Akademi, einen Danza&Danza-Preis (Italien), den Dora Performance Award (Canada) und ein Stipendium der Sky Academy Arts. Aakash Odedra 2 / 4 Steckbrief Name der Compagnie Programm Anzahl Tänzer Uraufführung Künstlerische Leitung Produktion Aakash Odedra Company Rising Vierteiliges Programm, zwei Pausen Nritta (Ch. Aakash Odedra), In The Shadow Of Man (Ch. Akram Khan), CUT (Ch.: Russell Maliphant), Constellation (Ch.: Sidi Larbi Cherkaoui) 1 (Aakash Odedra) 2012 Aakash Odedra Anand Bhatt Technische Leitung Probenleitung Gesamtspieldauer Simon Broadridge Lewis Major ca. 70 Minuten inkl. Pausen 1. Titel Choreograf Kostümdesign Lichtdesign Musik Spieldauer Nritta Aakash Odedra tba tba arrangiert von Aakash Odedra tba kurze Lichtpause von ca. 5 Minuten 2. Titel Choreograf Musik Lichtdesign Probenleitung In The Shadow Of Man Akram Khan Jocelyn Pook Michael Hulls Lewis Major und José Agudo Pause von 15 bis 20 Minuten 3. Titel Choreograf Musik Lichtdesign Probenleitung CUT Russell Maliphant Andy Cowton Michael Hulls Lewis Major kurze Lichtpause von ca. 5 Minuten Aakash Odedra 3 / 4 4. Titel Choreograf Musik Lichtdesign Probenleitung Constellation Sidi Larbi Cherkaoui Olga Wojcieowska Willy Cessa Paul Zivkovich und Lewis Major Dieses Programm wurde in Auftrag gegeben von: AKCT (London), DanceXchange (Birmingham), Sampad (Birmingham), Eastman (Antwerpen), Russell Maliphant Company (London), The Hat Factory (Leicester), Leicestershire and Rutland Dance (Leicester). South East Dance (Brighton), New Art Exchange (Nottingham), The Place (London), Curve Theatre (Leicester) und vom Southbank Centre (London). Gefördert vom English Art Council und Akademi. Linkliste Website der Aakash Odedra Company Artikel über Russell Maliphant im Guardian (Englisch) Kurzdokumentation über den Entstehungsprozess von Rising auf Youtube Die Aakash Odedra Compagnie wird vertreten durch Sarah Ford / Quaternaire Presse «It’s the dance equivalent of a red-carpet event to get Akram Khan, Russell Maliphant and Sidi Larbi Cherkaoui as choreographers on the same programme. And it says much for talent of the South Asian dancer Aakash Odedra that all three have created solos for his new show. … Odedra is a very interesting dancer to watch, not least because he’s physically so different from his mentor, Akram Khan. Where Khan is powerfully compact, Odedra’s skinny body is animated by a jangling, rogue energy.» Judith Mackrell, The Guardian, 26. Februar 2012 «Dancer Aakash Odedra performed four pieces by different choreographers, putting a contemporary twist on classical Kathak Indian dance. The first, choreographed by Odedra himself, was jaw-droppingly good. If you blinked you’d have missed a move – fast, precise and vibrant, it seemed as if Odedra would not be able to top the first piece. This was wrong, for every piece stood out in its own right. The second piece choreographed by Akram Khan was animalistic and eerie, the third by Russell Maliphant was innovative and gripping and the fourth, by Sidi Larbi Cherkaoui, used light in inventive and unique ways. It is as if Odedra floats on air when he dances, contorting, spinning and creating shapes with such ease. Fresh, exciting and truly amazing.» Helena Wadia für www.threeweeks.co.uk, 22. August 2013 Stand: März 2015 Aakash Odedra 4 / 4