3. Arten der Rededarstellung.

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Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Begriffe der Makrostilistik.
1.1. Text und Kontext.
1.2. Komposition (Textkomposition) als Zusammenwirken des inneren und
äußeren Textaufbaus: Inhalt-Form-Einheit.
1.2.1. Stoffliche Organisation des Textes.
1.2.2. Architektonik des Textes (Gliederung der Gesamtstruktur): Absatz,
Abschnitt, Kapitel, Teil; Verszeile, Strophe; Szene, Akt.
1.2.3. Darbietungsform des Stoffes (Darstellungsart, Kombination von
Darstellungsarten).
3. Außerlinguistische Faktoren, die die Komposition (den kompositorischen
Aufbau) des Textes beeinflussen.
1. 4. Architektonische Funktion der linguostilistischen Mittel (die Anapher, die
Epipher, das Leitmotiv, die Klimax und Antiklimax, der Parallelismus, die
Antithese, die Frage und Antwort, die Intonation).
2. Erzählperspektive.
2. 1. Mittelbarer mündlicher Kommunikationsprozess. Sprechsituation.
2. 2. Kommunikationsprozess bei der Distanzstellung (Rundfunk, Fernsehen).
2. 3. Kommunikationsprozess beim schriftlichen Verkehr (in der Sachprosa,
in der schöngeistigen Literatur).
2.4. Erzählperspektive im literarischen Kommunikationsprozess
(Erzählperspektive des Autors, des Erzählers, der Figuren, des Lesers).
2. 5. Der räumlich-zeitliche Blickpunkt der Darstellung (Gebrauch der
Zeitformen).
2. 6. Das Erzähltempo als eine der Komponenten der Erzählperspektive.
3. Arten der Rededarstellung.
3. 1. Die direkte Rede.
3. 2. Die indirekte (abhängige) Rede.
3. 3. Die erlebte Rede (verschleierte Rede, uneigentlich-direkte Rede,
halbdirekte Rede, Imperfekt der Rede). Innerer Monolog. Fiktiver Dialog
(Traumdialog, Denkdialog).
4. Sprachporträt (Sprachcharakteristik) als Erscheinung der Individualisierung
und Typisierung der Figurensprache.
5. Methoden der linguostilistischen Textinterpretation.
6. Literaturverzeichnis
2
1. Allgemeine Begriffe der Makrostilistik
Die Makrostilistik hat in ihrem Gegenstand solche Ganzheitsstrukturen wie die
Funktionalstile, Textsorten usw., sie erforscht ihre Organisationsprinzipien in
linguistischer und extralinguistischer Hinsicht. Die so aufgefasste Makrostilistik
entspricht der Funktionalstilistik, die zu einem der wichtigsten
Forschungsbereichen der modernen Sprachwissenschaft geworden ist.
Aufgabe der Makrostilistik ist die Erforschung des Stils als Komplexerscheinung
und Organisationsprinzip von Ganzheitsstrukturen. Ihr Forschungsmaterial bilden
grundsätzlich abgeschlossene sprachliche Großeinheiten, wobei aber die
Wechselbeziehung zwischen dem Ganzen und seinen Teilen stets beachtet werden
muss. Zur Makrostilistik gehören: 1) die Funktionalstilistik als Beschreibung der
einzelnen Stil- und Substilsysteme durch Registrierung der qualitativen und
quantitativen Anwendungsnormen in den kommunikativen Bereichen des
Gesellschaftsverkehrs; 2) die funktionale Textstilistik, d.h. die Interpretation
inhaltlich und formal abgeschlossener Texte aus sämtlichen Sphären der
Kommunikation. Eine scharfe Abgrenzung zwischen der Mikro- und
Makrostilistik ist nicht möglich.
Die Aufgabe eines Übersetzers bei der Makrostilistik ist die globale Reproduktion
und Rekonstruktion der allgemeinen stilistischen Elemente. Das bedeutet, dass der
Übersetzer nicht auf den lexikalischen, grammatischen, phonetischen
Stilelementen und Stilfiguren basiert, sondern er bemüht sich um eine gesamte
Wiedergabe eines Originaltextes.
Zu dieser Kategorie gehören die Stilzüge, die Komposition des Textes, die
Stilklassen und die Stilmuster.
Als erste Sprachwissenschaftlerin hat E. Riesel im Jahre 1975 die Unterscheidung
zwischen Makrostilistik und Mikrostilistik eingeführt. An sie hat später B.
Sowinski angeknüpft.
“Während E. Riesel nur „Funktionalstile“, Kontext, Komposition,
architektonische Funktion sprachstilistischer Mittel, Darstellungsarten,
Erzählperspektive, Rededarstellungen, Sprachporträts“ als makrostilistische
Einheiten aufführt, ergänzt sie Sowinski (Autor dieses Buches) durch
„Kommunikationsweisen (mündl.; schriftl.), Stilzüge, Stilfärbungen, Textsorten
und Gattungen, Erzählweisen, Erzählverhalten usw. Wahrscheinlich lieβen sich
noch weitere makrostilistische Kategorien entdecken.“ (Malá 2003, S. 40)
Als makrostilistische Elemente (Stilmittel) sind solche textlichen Kategorien
gedacht, die oberhalb der Satzebene die Struktur eines Textes variierend
beeinflussen.
Die Kategorien der Makrostilistik stützen sich auf Wahlentscheidungen, die durch
Konventionen, Wirkungsabsichten und persönliche Neigung bestimmt sind.
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Die makrostilistischen Analysekriterien der Textkonstitution sind:
„Gattungsmerkmale, architektonische Funktion der sprachstilistischen Mittel,
Darstellungsarten (Berichten, Erzählen, Beschreiben, Charakterisieren),
Erzählperspektive (Autoren-, Figuren, Empfängerperspektive, Erzählhaltung,
zeitliches Relief, Vor- und Rückblenden, Erzähltempo etc.)“ (Spillner 1984, S. 24)
1.1. Text und Kontext
Der Kontext ist eine schriftliche oder mündliche Äußerung mit inhaltlichem und
stilistischem Zusammenhang (Kohärenz).
Das Verhältnis von Text und Kontext wurde und wird in den verschiedenen
literaturwissenschaftlichen Schulen und Richtungen unterschiedlich bestimmt.
Eine zweifellos überholte Auffassung ist die vom Kontext als "Hintergrund" eines
Textes. Hingegen besteht unter auch verschiedene Positionen vertretenden
Literaturwissenschaftlern ein breiter Konsens darüber, dass jede Textinterpretation
kontextabhängig ist (vgl. u. a. Orientierung Literaturwissenschaft, 2000, S. 138).
Dabei wird jedoch häufig zwischen engeren (literaturwissenschaftlichen) und
breiteren (z. B. kulturellen, historischen, theologischen, sozialgeschichtlichen)
Kontexten unterschieden.
Man unterscheiden drei Arten des Kontextes:
 den Mikrokontext (Kleinstkontext und Kleinkontext), bestehend aus
Wort, Wortgruppe, Einzelsatz.
 den erweiterten Kontext, der aus den sogenannten übersatzmäßigen
Formen besteht, die sich von einigen inhaltlich und formal eng
verbundenen Sätzen bzw. Absätzen bis zu einer kleinen Absatzfolge
erstrecken können,
 den Makrokontext (Großkontext), der das thematisch und strukturell
abgeschlossene Ganze umfasst.
Menschliche Kommunikation vollzieht sich nicht im luftleeren Kaum, sondern in
konkreten Situationen. Diese sind durch außersprachliche Faktoren bestimmt. Die
Summe all dieser Faktoren nennt man außersprachlichen Kontext.
Einige dieser Faktoren sind:
- der situative Kontext
Hierunter versteht man die äußeren Faktoren, die eine Kommunikation
beeinflussen (Größe des Raums, Anzahl der Teilnehmer, Lärm usw.).
- der normative Kontext
Er umfasst einmal die gesellschaftlichen Rollen, die Sender und Empfänger
innehaben (z.B. Vorgesetzter, Untergebener), und zum andern bestimmte
sprachliche Regeln, die der Anlass der Kommunikation vorschreibt (Begrüßung,
Festrede, Bewerbungsgespräch usw.).
4
- der historische Kontext
Jede Kommunikation spielt sich in einer bestimmten geschichtlichen Situation,
einer politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lage ab, die sich direkt
oder indirekt im Text niederschlägt oder ihm zugrunde liegt, deren Kenntnis für
sein Verständnis notwendig ist.
1.2.
Komposition (Textkomposition) als Zusammenwirken des
inneren und äußeren Textaufbaus: Inhalt-Form-Einheit
Der Terminus Komposition ist vieldeutig. Unter der Komposition wird
manchmal eine rein formale Gliederung des Textes in Kapitel, Absatze, Akte
usw.verstanden. In anderen Fällen wird die Komposition mit der Sujetlinie
identifiziert. E. Riesel sagt folgendes dazu: Architektonik und Komposition sind
nahverwandte, aber nicht identische Begriffe. Auch die Komposition stellt eine
Gliederung des Sinnganzen dar. Wenn aber bei der Architektonik das Formale
im Vordergrund steht, so bei der Komposition das Inhaltliche. Zwischen den
Begriffen besteht eine feste Wechselbeziehung: der äußere Aufbau in
architektonische Einheiten hangt unmittelbar mit der logischen und expressiven
Gliederung des Ideeninhalts zusammen, der innere Aufbau nach
kompositionellen Einheiten kommt durch architektonische Gestaltung zum
Ausdruck .
Die Komposition des Textes bildet nach Riesel eine Struktur, die aus mehreren
Komponenten besteht. Dazu gehören:
1) Stoffliche Organisation, d. h. Anordnung der thematischen Einheiten,
Sujetlinien, Motive, Ideen, Charakterzeichnung;
2) Gliederung der Gesamtstruktur in architektonische Einheiten: Absatz,
Abschnitt, Kapitel, Teil, Akt, Szene, Strophe;
3) Darbietungsform: Schilderung, Erzählung, Bericht, Kommentar, Monolog,
Dialog.
Die Komposition eines künstlerischen Textes ist von extralinguistischen
Faktoren abhängig und zwar: a) Inhalt und Zweck des Werkes, b) Funktionalstil,
c) Stil des Verfassers, d) Epoche.
Eine jede Genreart bewirkt in bestimmter Weise die Komposition des Textes.
Die Werke des Epos, Dramas und der Lyrik unterscheiden sich in erster Linie
nach ihrer Komposition. In den epischen Werken ist die Wirkung des Genres nicht
so stark zu spuren. Die Verfasser der epischen Werke bedienen sich
unbeschrankt aller Mittel der Literatursprache, greifen oft zur Lexik und zu den
grammatischen Formen der Alltagsrede bzw. Mundart. In der Komposition des
epischen Werkes werden verschiedene Kombinationen der einfachen
Komponenten benutzt, z. B.: Elemente des dynamischen Erzahlens, der
5
statischen Schilderung, Berichten, Betrachtung, Monolog, Dialog, innerer
Monolog, Autodialog, Brief usw. Manche Formen der epischen Werke bestimmen
jedoch ihre Komposition, manchmal ihre Sprachgestaltung. Zu solchen Formen
gehören: Roman in Briefen, Roman-Tagebuch, Rahmenerzählung, Marchen,
Fabel.
In einem poetischen (lyrischen) Werk wird der Autor durch die Strophenform,
Rhythmus, Reim im Gebrauch der sprachlichen Mittel beschränkt. Manche
Formen der poetischen Werke wie Sonett, Rondo, Triolett, Elegie, Ode
bestimmen die Architektonik des Verses.
Das Drama setzt den Gebrauch des Monologs-Dialogs voraus, Autorenrede ist
ganz lakonisch und hat meistens die Form der elliptischen Sätze. Die
Charakteristik
der handelnden Personen wird also durch die Figurenrede geschaffen, daher ist
die individualisierende Rolle der Figurenrede besonders groß.
Bestimmte sprachlich-stilistische Mittel haben im Text eine architektonische
Funktion, sie gestalten den thematischen und gedanklichen Gehalt des Textes. Zu
solchen textgestaltenden Mitteln gehören: Anapher, Epipher, sprachliches
Leitmotiv, Klimax, Antithese, Parallelismus, Frage und Antwort. Ein jedes
sprachlich-stilistisches Mittel hat seine Wirkung.
Komposition eines Textganzen aus beliebigem kommunikativem Bereich ist
demnach die untrennbare dialektische Einheit inhaltlicher und formaler
Aufbauglieder der Gesamtstruktur, materiell erfasst in ihrer sprachstilistischen
Ausformung. Es handelt sich um die Gliederung des Textganzen in folgende
Komponenten:
1.2.1. Stoffliche Organisation bestimmter Mitteilungen. In wissenschaftlicher
Prosa etwa die logische Aufeinanderfolge von Problemstellung, theoretischer und
praktischer Beweisführung, Schlussfolgerungen. In literarisch-künstlerischen
Werken die durch ästhetische Faktoren beeinflusste Anordnung thematischer
Einheiten (Handlungsstränge oder Sujetlinien, Motive, Ideen- und Gefühlsablauf,
Charakterzeichnung u.a.);
1. 2. 2. Architektonik des Textes (Gliederung der Gesamtstruktur) in ihr
Äußeres Baugerüst, in architektonische Einheiten (in künstlerischer Prosa und
Sachprosa: Absatz, Abschnitt, Kapitel, Teil; in der Poesie: Verszeile, Strophe; im
Drama: Szene, Akt).
1. 2. 3. Darbietungsform des Stoffes, d.h. die Art und Weise, in welchen
Kombinationen von Darstellungsarten der Sender sein Thema dem Empfänger
nahe bringen will: episch berichtend, schildernd, erörternd, kommentierend,
propagierend u.a.; monologisch erzählend, dialogisch inszenierend, mit
kinematographischem Ablauf u.a.
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Wenn die thematische Verteilung von Stoff und Ideengehalt einen primärinhaltlichen Aspekt bildet (innerer Aufbau) und die architektonische Gliederung
des Textes einen primär-formalen Aspekt (äußerer Aufbau), so kann die aus
unterschiedlichen Seh- und Gestaltungsweisen des Senders resultierende
Darbietungsform, und damit jede einzelne Darstellungsart, als Bindeglied
zwischen innerem und äußerem Aufbau aufgefasst werden, als inhaltlich-formaler
Aspekt. Auf der dialektischen Verschränkung dieser drei Strukturelemente beruht
die Textkomposition.
1. 3. Außerlinguistische Faktoren
Der kompositorische Aufbau eines beliebigen Textes ist vor allem von
außerlinguistischen Faktoren abhängig:
 vom Inhalt und Zweck der konkreten Mitteilung, vom Verständigungsweg
und er Verständigungsart, von der konkreten Redesituation;
 vom Wesen des Funktionalstils, Gattungs- oder Genrestils, von der Spezifik
der Textsorte;
 vom Individualstil des Verfassers, von der Anpassungsfähigkeit an den
Empfänger;
 von der Epoche und dem Zeitgeschmack
Gewiss ist die kompositorische Charakteristik eines lyrischen Gedichts anders als
die der Handelskorrespondenz oder einer wissenschaftlichen Abhandlung. Aber
selbst bei Gleichheit des Funktional- und Gattungsstils, bei Gleichheit des Themas
und der Abfassungszeit, kann ein und dieselbe Information in ihrem inhaltlichformalen Geflecht gewisse Unterschiedlichkeiten an sich haben: bald lenkt die
eine, bald eine andere der drei Gliederungskomponenten die Aufmerksamkeit des
Lesers stärker auf sich. Dennoch bleibt ihre wechselseitige Durchdringung immer
bestehen.
1.4. Architektonische Funktion der linguostilistischen Mittel
Unter der architektonischen Funktion einer sprachlichen Einheit verstehen wir
ihren Beitrag zur Ausgestaltung des gesamten thematischen und formalen Baus
eines Textes aus beliebiger kommunikativer Sphäre. Jedes einzelne Satzglied, jedes
einzelne Stilistikum kann architektonische Funktion ausüben und damit
unterschiedliche Ausdruckswerte der Information von Seiten des Senders
übermitteln sowie unterschiedliche Eindruckswerte auf den Empfänger bewirken.
Meist handelt es sich um einen hohen Grad von Eindringlichkeit und
Einprägsamkeit des Gesagten.
In der Presse dient die architektonische Anapher als relevantes Mittel der
Überzeugungskraft. So etwa, wenn in einem Leitartikel einige Absätze
hintereinander mit den Worten beginnen: Wir fordern..., worauf der Inhalt der
Forderung folgt. Bei gleichem Wortlaut der Einleitung werden anschließend
7
unterschiedliche Formulierungen bestimmter politischer oder sozialer Missstände
gegeißelt.
Ähnliches gilt für die mehrfache Wiederholung eines Wortes, einer Wortgruppe,
eines Satzes (selbst eines ganzen Absatzes) am Ende eines Sinnesabschnittes, also
für die architektonische Epipher, wie etwa im kraftvollen Abschluss: Nie mehr!
Wenn Becher im poetischen Refrain die „Nimmerwiederhehr desselbent sieht, so
könnte man eben diese treffende Erklärung auch für die Anapher und Epipher in
architektonischer Funktion geben.
Als sprachliches Leitmotiv bezeichnen wir die architektonische Wiederholung
eines Wortes, einer Wendung, eines Satzes, ja eines ganzen Absatzes im Verlauf
eines Textes, sei es in der Presse, der Publizistik oder in der schönen Literatur.
Dieses Leitmotiv kann einen Romanhelden durch wiederholte äußere
Beschreibung oder wiederholte Erwähnung eines Charakterzugs ständig begleiten;
in der Fachliteratur wird es oft mit dem bildkräftigen Ausdruck
Visitenkartentechnik bezeichnet. Dem sprachlichen Leitmotiv ist häufig
symbolische Bedeutung eigen. So z.B. meint A. Seghers mit den winzigen hellen
Pünktchen (Fünkchen) in den Augen ihrer Gestalten heimliche Zeichen
gegenseitigen Verständnisses zwischen Bleichgesinnten, progressiven und
revolutionären Menschen (z.B. in den Werken: „Das siebte Kreuz"; „Die
Saboteure"; „Die Rettung"; „Die Toten bleiben jung"; „Die Entscheidung".)
Die architektonische Steigerung (Klimax) ist Aufbauprinzip in der Volksdichtung
(Volksmärchen, Sagen, Rätsel, Zaubersprüche). Im Verlauf des geschlossenen
Textes zeigt die steigende Aufzählung das Anwachsen der Handlung, wobei auf
die letzte Aussage der gedankliche Hauptakzent fällt, gewöhnlich in
ausführlichster und wirksamster sprachlicher Ausformung. In der Stilistik der
Volkskunde wird die architektonische Funktion der Steigerung als Achtergewicht
(von achter, niederdeutsch für hinter, hinten) bezeichnet. Der Name erklärt, dass
das letzte Glied der Aufzählung (gewöhnlich das dritte) das eigentliche Gewicht
trägt und damit den Höhepunkt darstellt.
Sehr beliebt sind architektonischer Parallelismus und architektonische Antithese
in der wissenschaftlichen Prosa als treffliche Mittel zum Hinweis auf Gleichheit
und Verschiedenheit der Aussage, auf den Gegensatz von Vergangenem und
Gegenwärtigem, Falschem und Richtigem; Frage und Antwort in architektonischer
Funktion leiten zum logischen Mit- und Nachdenken an.
2. Erzählperspektive
Der Begriff Erzählperspektive bildet die Grundlage der Textstilistik und der
linguostilistischen Interpretation. Die Erzählperspektive wird als „Blickrichtung
des Textes in räumlicher, zeitlicher, personaler, gedanklicher Hinsicht" (Kleines
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Wörterbuch der Stilkunde) definiert. Sie widerspiegelt die ideologische,
psychologische und ästhetische Einstellung des Verfassers. Obwohl die
Erzählperspektive gerade jenes Gebiet darstellt, wo die Literaturwissenschaft und
die Stilistik fast verschmelzen, versuchen wir uns auf die sprachlichen
Kennzeichen der Erzählperspektive zu konzentrieren, und ohne uns mit
Individualstilen zu befassen, allgemeine Richtlinien anzudeuten. Während der
Texterfassung kann der Schriftsteller folgende sprachliche Mittel zu benutzen:
2.1. Mittelbarer mündlicher Kommunikationsprozess. Sprechsituation
An dem natürlichen mündlichen Kommunikationsprozess beteiligen sich die
räumlich und zeitlich unmittelbar miteinander verbundenen Gesprächspartner:
Sender und Empfänger (oder die Empfänger bei der Massenkommunikation). Die
Erzählperspektive ergibt sich naturgemäß aus der Sprechsituation.
2.2.
Kommunikationsprozess bei der Distanzierung (Rundfunk,
Fernsehen)
Bei der Distanzstellung (Rundfunk, Fernsehen) wird die unmittelbare räumliche
Beziehung gestört, die zeitliche dagegen bleibt erhalten. Beim schriftlichen
Verkehr fehlen beide Kontakte in Raum und Zeit, allerdings ist in der Sachprosa
mit ihrem objektiv-sachlichen Informationsgehalt die Erzählperspektive ziemlich
eindeutig.
2.3.
Kommunikationsprozess beim schriftlichen Verkehr (in der
Sachprosa, in der schöngeistigen Literatur)
Ganz anders ist die sog. fiktionale (schöngeistige) Literatur geartet, wo es sich
um erfundene, dichterische Geschehnisse und Personen handelt, wo der Sender
und Empfänger zeitlich und räumlich getrennt sind, wo es nicht einmal klar ist,
wer der eigentliche Sender ist, wo die Erzählperspektive immer wechselt.
Anscheinend ist der Sender identisch mit dem Autor, doch ist, wie wir weiter
sehen werden, der Autor durch mannigfaltige Gestalten vertreten. Empfänger in
diesem Fall ist der Leser.
2.4.
Erzählperspektive im literarischen Kommunikationsprozess
Die Zahl der am literarischen Kommunikationsprozess beteiligten Personen und
ihr Verhalten sind für die Erzählperspektive ausschlaggebend. Es bildet sich
folgende Kette:
 der Autor als Schöpfer des Werkes, als konkreter Verfasser, z.B. A.
Seghers, L. Tolstoi,
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 der Erzähler im literarischen Werk entweder in der Ich-Form oder in
der Er-Form. Der Erzähler ist nicht immer das Sprachrohr des Autors;
der Autor wählt zum Erzähler eine beliebige erfundene Person: ein
Kind („Tinko" von Strittmatter), eine Frau („Brief einer Unbekannten"
von Stefan Zweig), einen Abenteurer („Bekenntnisse des Hochstaplers
Felix Krull" von Th. Mann), ein Tier („Lebensansichten des Katers
Murr" von E.T.A. Hoffmann) etc.,
 die handelnden Personen (Figuren), von denen eine jede die Erzählung
übernehmen und weiterleiten kann,
 der Leser schließt die Kette ab, da er der eigentliche Empfänger des im
Werk mitgeteilten Gehalts ist.
Je nachdem, in welchem Maße die Schilderung auf den Autor, den Erzähler, eine
Figur oder den Leser eingestellt ist, hält man auseinander: die Erzählperspektive
des Autors, des Erzählers, der Figur, des Lesers.
Der Autor kann offen in Szene treten (besonders in der Ich-Form der Erzählung,
in autobiographischen Werken, Tagebüchern, Reisebeschreibungen, Memoiren)
oder „sich tarnen". Sogar die Ich-Form kann, wie gesagt, bloß eine „Tarnkappe"
sein. Trotzdem entscheidet der Autor alles. Er schafft das Sujet, den Erzähler und
die Figuren, er lässt sie reden und handeln. Ungeachtet dessen, ob sich der Autor
als Schöpfer hinter seinen Romanfiguren versteckt oder sich offen zeigt,
Objektivität oder Subjektivität anstrebt, trägt sein Werk den Stempel seiner
Individualität.
Die zweite Gestalt im literarischen Kommunikationsprozess ist der Erzähler in
der Ich- oder Er-Form. Beide können mit dem Autor identisch sein oder eine
beliebige erfundene Gestalt darstellen. Danach richten sich der Inhalt und die
sprachliche Form des Werkes. Ein Kind erzählt ganz anders als ein bejahrter
Abenteurer oder eine verzweifelte Frau.
Es können sich mehrere Erzähler einstellen (pluralischer Erzähler): der eine
übergibt dem andern das Wort. Die „Schachnovelle" von Stefan Zweig wird vom
auktorialen (=auktoralen) Erzähler eingeleitet, dann gibt der personale Erzähler das
Geschehen wieder, zum Schluss schaltet sich nochmals der auktoriale Erzähler ein.
So entsteht die sogenannte Rahmenerzählung. Manche Werke sind nach dem
Prinzip der Schachtelerzählung aufgebaut, wenn der erste Erzähler den zweiten,
der zweite den dritten ablöst („Schimmelreiter" von Storm)
Je nach der Darstellungsart entstehen verschiedene „Gestalten des auktorialen
Erzählers": er kann möglichst objektiv, distanziert, sachlich berichten, ohne seine
Stellungnahme zu verraten (sie bricht auf eine andre Weise durch), dann behält er
die Haltung eines Beobachters oder eines Chronisten, ebenso wie der Regieführer
in einem Dokumentarfilm; er mischt sich in die Ereignisse nicht ein, als ob er ihre
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Ursachen und ihre Reihenfolge nicht kenne. Ganz anders benimmt sich der
Erzähler, der nicht gleichgültig bleiben will, sondern seine Meinung, seine Einschätzung äußert, Kommentare und persönliche Betrachtungen anstellt. Er ist ein
subjektiver Betrachter. Er greift zum Erzählen, Schildern, Charakterisieren. Doch
sogar bei der Haltung eines berichtenden Chronisten besteht meist kein Zweifel an
seiner ideologischen Einstellung.
Die Erzählperspektive der Figuren manifestiert sich in der Figurensprache selbst,
in der erlebten Rede, teilweise auch in der Autorsprache (=Autorensprache). Das
Geschehen kann vom Blickpunkt einer Figur geschildert werden. Es kann so viele
Erzählperspektiven geben, als handelnde Personen mitwirken. Davon signalisieren
die Wortwahl und die grammatischen Mittel wie: Artikelgebrauch, Zeitformen-,
Moduswechsel, Satzaufbau.
Die Erzählperspektive des Lesers (Empfängers, Publikums) kann in
verschiedenem Grad zur Geltung kommen. Jeder Autor ist bestrebt, seinen Leser
zu beeinflussen, der eine tut es offen, der andere versteckt.
Die offene Einstellung auf den Leser wird sprachlich durch verschiedene Mittel
angezeigt: durch die Anrede an den Leser; durch Fragesätze, die den Leser
aktivieren sollen; Ausrufesätze, Schaltsätze, die die Kommentare des Autors
enthalten; die lexische Auswahl; die Berücksichtigung der Informiertheit des
Lesers beim Artikelgebrauch. Die Ich-Form schafft den Eindruck der
Kontaktaufnahme mit dem Leser. Ein Roman im Briefstil erweckt den Anschein,
an einen Adressaten gerichtet zu sein, daher ist diese Form vertraulicher, intimer
als die Er-Form der Erzählung.
2.5.
Der räumlich-zeitliche Punkt der Darstellung
Die zweite Komponente der Erzählperspektive ist der räumlich-zeitliche
Blickpunkt der Darstellung. Wir betrachten die zeitliche und die räumliche
Perspektive aus Bequemlichkeitsgründen getrennt, in Wirklichkeit sind sie kaum
abzusondern.
Der Verfasser und der Leser haben keinen unmittelbaren zeitlichen Kontakt, da
sie sich auf verschiedenen objektiven Koordinaten befinden, die sich außerdem
verändern Wichtig für den Inhalt und die Form des Werkes ist die fiktive Zeit, die
sogenannte Erzählzeit. Die Erzählzeit kann stillstehen oder sich in
unterschiedlichem Tempo entwickeln.
Als durchgehende Zeitformen, die den Hintergrund der Schilderung malen,
dienen das Präteritum oder das Präsens. Die Er-Form der Erzählung begünstigt das
Präteritum, die Ich-Form das Präsens. Beide Zeitformen fungieren als Grenzsignale
zwischen der realen Welt des Autors und des Lesers und der fiktiven Welt des
Romans. Sie verlieren ihren eigentlichen zeitlichen Wert als Angaben der
Vergangenheit oder der Gegenwart.
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Für einen historischen Roman, einen Zukunftsroman, einen Gegenwartsroman
können beide Zeitformen gewählt werden. Beide eignen sich für das Grundtempus
der Erzählung wegen ihrer kurzen syntaktischen Form und semantischen
Elastizität; sie sind mehrdeutig, können deshalb leicht in das Gebrauchsgebiet
anderer Zeitformen transponiert werden. Das Präteritum sieht man häufiger dem
Präsens vor, weil es eine distanzierte Perspektive schafft und in Bezug auf die
Aktionsart (vollendete/dauernde Handlung) indifferent ist.
Durch die Kombination des Grundtempus mit andern Tempora schafft der Autor
ein zeitliches Relief. Den Zeitformenwechsel nutzt man zur Angabe der
veränderten Erzählperspektive sowie zur Beschleunigung oder Verlangsamung des
Erzähltempos aus.
Auffallend ist, dass der Märcheneinsatz unbedingt im Präteritum steht: Es war
einmal... während im Märchenschluß oft das Präsens gebraucht wird, z.B. Und
wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie heute noch. Der Märchenerzähler kehrt
aus der Märchenwelt in die Welt seiner Zuhörer zurück.
Die Änderung der zeitlichen Perspektive bedeutet zugleich auch die Änderung
des räumlichen Standpunkts. Das Präsens in der präteritalen Umgebung markiert
die Grenze zwischen der geschilderten Wirklichkeit und den Träumen im Schlaf
einer handelnden Person: In dieser Nacht hatte er einen Angsttraum. Er sitzt zehn
Jahre alt und schon erwachsen zugleich wieder allein in der letzten Bank. Der
Lehrer Dürr ruft ihn auf (L. Frank „Links, wo das Herz ist“).
Man nutzt den Zeitformenwechsel aus, um den Leser aus einer Epoche in die
andre hinüberzutragen.
In eine Kette von präteritalen Formen kann das Perfekt hineingeschoben werden,
das einen Zeitabschnitt von dem andern trennt, indem es zugleich den Abschluss
einer Zeitspanne andeutet.
Das eingeschaltete Perfekt kann auf eine andere Weise die zeitliche Perspektive
beeinflussen: Einsam stand der Ritter noch lange bei der Statue des Laokoon, sein
Antlitz war ebenso verzerrt und weiß, bewusstlos entblätterte er alle Rosen des
Rosenbaums; er zerknackte sogar die jungen Knospen - der Baum hat nie wieder
Tüten getragen - in der Ferne klagte eine wahnsinnige Nachtigall. (Heine, Ideen.
„Das Buch Le Grand“). Das Perfekt im Schaltsatz bricht den Erzählrahmen durch
und bedeutet einen Blick in die folgende zeitliche Sphäre, näher zum Zeitpunkt des
Lesers.
Die Abfolge Präteritum - Perfekt weist auf eine fernere und nähere
Erzählperspektive hin.
Die Wirkung des Perfekts beruht auf seinem Sem „Gegenwartsbezogenheit".
Dank diesem Sem hebt das Perfekt die Aussage hervor, es verleiht ihr eine größere
Ausdruckskraft: das sogenannte Eröffnungsperfekt kann das sich weiter
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entwickelnde Thema ankündigen; das einen Textabschnitt abschließende Perfekt
(Schlußperfekt) enthält eine Zusammenfassung oder eröffnet eine weitere
Perspektive.
2.6.
Das Erzähltempo als einen der Komponenten der
Erzählperspektive
Im Zusammenhang mit der zeitlichen Perspektive steht das Erzähltempo. Es
kann. ruhig, episch oder rasch, dynamisch, auch sprunghaft sein. Als sprachliches
Hauptzeichen des Erzähltempos dienen wiederum die Zeitformen. Das Präteritum
schildert die Ereignisse in ihrer natürlichen linearen Folge.
Oder es dient zum statischen Beschreiben und Charakterisieren, dann kommt das
Erzähltempo zum Stillstand Das Präsens als Durchgangsform der Erzählung (das
epische Präsens) wird zu demselben Zweck verwendet. Seine Eigenart besteht
vielleicht in der Beschleunigung des Erzähltempos, wenn man einzelne
Feststellungen als Laufbilder aufnimmt.
Der Tempowechsel tritt besonders deutlich beim Zeitformenwechsel innerhalb
derselben Realzeit zutage. Wenn das Präteritum als Grundform der Erzählung
stellenweise durch das Präsens historicum unterbrochen wird, wird das
Erzähltempo rascher: Später, als es ganz dunkel geworden, trat sie vor die Türe.
Ich kam – ich näherte mich - sie zieht sich langsam zurück in den dunklen Hausflur
- ich fasse sie bei der Hand und sage: ich bin ein Liebhaber von schönen Blumen
und Küssen und ich küsste sie rasch... (Heine, “Die Harzreise“).
Das Plusquamperfekt am Eingang eines Erzählabschnitts enthält eine Einleitung,
Exposition, zugleich einen retrospektiven Überblick: Das Plusquamperfekt trägt
zur Zeitraffung bei, indem es den Abschluss, die Folgen einer Episode
zusammenfasst.
Das Erzähltempo wird auch durch Vorblenden beschleunigt, die einen
Zeitsprung in Bevorstehendes bewirken. Das kann sogar ohne Tempuswechsel
erfolgen. Der Erzähler prophezeit die Zukunft seiner handelnden Personen: Die
verarmte Gräfin Reventlow, klein, schmal und noch elegant gekleidet, die später
ein heiteres Buch über ihre Liebeserlebnisse veröffentlichte, trat ein und winkte (L.
Frank, „Links, wo das Herz ist“).
Die Vorblende kann auch durch den Tempuswechsel markiert werden:
Hier wie überall kooperiert die Morphologie mit der Lexik und der Syntax: die
lexikalischen Zeitangaben: jetzt, damals, vor Jahren u.a., der nominale oder der
verbale Stil, die Temporalnebensätze, Schaltsätze, eingliedrige und elliptische
Satzstrukturen helfen das zeitliche Relief malen und das Erzähltempo regeln.
Das Erzähltempo wird auch durch die Wahl der Darstellungsart beeinflusst: das
detaillierte Charakterisieren und Schildern, sowie die eingeschobenen Kommentare
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und allgemeine Betrachtungen verlangsamen den Gang der Erzählung, das knappe
Erzählen ohne großen Wortaufwand beschleunigt ihn.
Die lokale und die zeitliche Perspektive stehen in enger Beziehung. Zeit und
Raum des Geschehens können zusammenfallen, sich auch unabhängig voneinander
ändern, z.B. verschiedene Raumbezüge zu derselben Zeit, oder verschiedene
Zeitbezüge in demselben Raum. Für beide Fälle stehen dem Verfasser
mannigfache Sprachmittel zur Verfügung.
3. Arten der Rededarstellung
Rededarstellung ist ein Oberbegriff für:
 Wiedergabe einer realen mündlichen oder schriftlichen Äuβerung;
 Darstellung von Äuβerungen in künstlerischer Literatur (fiktive
Redewiedergabe).
Man unterscheidet die Autoren- und die Figurensprache.
3.1. Die direkte Rede
Die direkte Rede ist eine wörtliche mündliche oder schriftliche Äußerung einer
oder mehrerer Personen, äußert sich in Monolog oder Dialog.
Man kann sie in der Publizistik, Wissenschaft (in der Form eines Zitats), in den
Dichtwerken (der Autor lässt seine Figuren selbst sprechen) und in der mündlichen
Rede (man führt die Aussagen anderer Personen ein) treffen.
Der Text eines Bühnenwerkes besteht nur aus der direkten Rede, ausgesehen von
Kommentaren.
Schöngeistige Literatur – Voraussetzungen: Beschreibung und Charakterisierung
des Sprechers, Bemerkungen darüber, wie etwas gesagt wird (ängstlich, zögernd).
Dazu dienen Anleitende Verben (verba dicendi), Angaben der Gesten, Mimik,
Handlungen: Sie blickt ihn ruhig an, fast erstaunt. „Ich bin nicht traurig“ (H.
Mann).
Blankdialog – uneingeleitete Rede in einem Dialog. Merkmale:
• grammatisch – die 1. Person
• graphisch – Anführungszeichen, Bindestriche’
• intonatorisch – Pausen;
• lexisch – mehr oder weniger von der Autorsprache abweichende Wortwahl:
„Was machen Sie denn da? Das ist doch keine Arbeit für Sie.“ „“Du sagst Sie zu
mir?“ Sie wandte sich mit einem Ruck um, ihr Mund zuckte. „Wenn Sie noch ein
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einziges Mal sagen, Sie seien meine Mann, hören Sie, noch ein einziges Mal, wenn
Sie sagen!“ Tränen des Zornes standen in ihren Augen. (L. Frank)
In Form der direkten Rede kommen auch die unausgesprochenen Gedanken vor:
Er dachte: In zwei Stunden bin ich da, in der Wohnküche, bei Anna…
Durch die direkte Rede gewinnt die Erzählung an Lebendigkeit, Glaubwürdigkeit,
Anschaulichkeit.
3.2.
Die indirekte (abhängige) Rede
- Form der mittelbaren Redewiedergabe, wenn der Inhalt fremder Rede berichtet
wird (Publizistik, Wissenschaft):
• 3. Person statt 1. Person,
• oft in Form des Nebensatzes (er sagte, dass),
• oft Konjunktiv statt Indikativ,
•die individuelle Merkmale der Rede werden ausgelassen, Inhalt ist wichtiger,
• emotionsarm, förmlich, sachlich, sparsam an sprachliche Mittel, objektiv,
distanziert.
Aufgaben der indirekten Rede in der schöngeistigen Literatur:
• sie erfüllt die kompositorische Funktion der Abwechslung von der direkten
Rede;
• Berichten aufgrund ihrer abgeschwächten Aussagewirkung, Mittelbarkeit,
enthält wichtige Erklärungen.
• Charakterisierung der Figuren.
• Einschätzung des Autors (durch Konjunktiv ausgedrückt), Einführung einer
neuen Stimme.
3.3.
Die erlebte Rede (verschleierte Rede, uneigentlich-direkte Rede,
halbdirekte Rede, Imperfekt der Rede). Innerer Monolog,
fiktiver Dialog (Traumdialog, Denkdialog)
Die erlebte Rede ist eine Reflexionsdarstellung der Figuren, wenn sich die
Perspektive des Autors und die der Figur vereinigen, so dass eine gemischte AutorPersonen-Perspektive entsteht. Hier berühren sich alle Elemente der
Rededarstellung. Unklar werden die Grenzen zwischen Autor- und Figurensprache,
zwischen direkter und indirekter Rede. Sie verfügt über die undeutlichsten
Merkmale:
• das Präteritum erhält die Bedeutung der Gegenwart auf die handelnden
Personen bezogen, in dieser Bedeutung variiert es frei mit Präsens.
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• Moduswechsel,
• syntaktische Zeichen: Ausrufezeichen, Fragezeichen, Ellipsen, Satzabbruch.
• Interjektionen, Partikeln, Dialektismen, Jargonismen, Professionalismen,
Lieblingswörter.
Innerer Monolog ist eine Abart der erlebten Rede. Er steht formal der direkten
Rede nahe. Merkmale:
• Ich-Form
• manchmal zusammenhängend, abgerissen, fragmentarisch, entsprechend dem
jeweiligen Prozess des Gedankenlaufs.
Fiktiver Dialog ist der Form nach wie ein Selbstgespräch: die Figur spaltet sich
in ein doppeltes Ichs, die miteinander streiten oder einander überreden.
Funktion der erlebten Rede:
• der Ausdruck innerer Konflikte, erregter Gedankenabläufe, feinster seelischer
Nuancen.
• die Distanzerhebung zwischen dem Autor (od. Erzähler) und der Figur auf.
4. Sprachporträt (Sprachcharakteristik) als Erscheinung der
Individualisierung und Typisierung der Figurensprache
Er findet seinen Ausdruck vorrangig in der Figurensprache und seine
Stilerscheinung lässt sich an die Arten der Rededarstellung zu schließen.
Literarisches Porträt erwächst aus dem Gesamtinhalt des Dichtwerkes aufgrund
der äußeren und inneren Charakteristik der handelnden Personen durch den Autor,
Handlungen und Äußerungen der handelnden Personen selbst, sogar durch ihre
Namen.
Sprachporträt (Sprachcharakteristik) – eine Teilcharakterisierung einer
dargestellten Person durch ihre Art, sich sprachlich kundzutun, wobei Alter, Beruf,
Bildung, Charakter, Humor, Lebensart, Lebenserfahrung, Milieu, Situation,
soziales Herkommen, Stimmung, Willenskraft usw. Berücksichtigung finden. Es
enthält:
 Figurensprache – direkte Rede
 erlebte Rede
 weniger deutliche indirekte Rede
 Autorsprache.
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Da beim Sprechen alle Sprachebenen ineinander fließen, tritt das Sprachporträt in
der Gesamtheit von lexikalisch-phraseologischen, grammatischen und
phonetischen Besonderheiten zutage.
Nichts verrät so unmittelbar das Wesen eines Menschen wie seine eigene
Sprechart. Direkte Rede ist der Spiegel der Inneren einer Person. Die handelnden
Personen gebrauchen ihre Lieblingswörter oder –ausdrücke, die sich oft zum
Leitmotiv der genannten Person werden.
5. Die linguostilistische Textinterpretation
5.1. Textanalyse und Textinterpretation. Gegenstand der Textinterpretation
Die Textinterpretation (weiter TI) ist die Erschließung des Textes unter dem
inhaltlichen und formellen Aspekt.
Die meisten Linguisten halten die Termini Textanalyse und Textinterpretation
auseinander.
Textanalyse fassen wir als Texterkennen und Textinterpretation als Textverstehen
auf. Analyse bedeutet systematische Untersuchung eines Gegenstandes oder
Sachverhaltes hinsichtlich aller einzelnen Komponenten oder Faktoren, die ihn
bestimmen. Bei der TA gewinnen wir zunächst einen ersten Eindruck über
inhaltliche, formale und nur teilweise stilistische Komponenten des Textes.
Interpretation bedeutet Auslegung, Erklärung, Deutung. Bei der TI wird der
Versuch unternommen, die Zusammenwirkung des Inhalts, der Form und ihrer
kommunikativ-ästhetischen Funktion im Text zu bestimmen. Das bedeutet,
welches Wort, in welchem Zusammenhang, mit welcher Absicht und Wirkung
gebraucht wird. Dabei verflechten sich die lexikalische und die stilistische Ebene
des Textes und bilden eine Einheit, die als solche auch interpretiert werden soll.
Aus diesen Gründen halten wir uns an den Terminus linguostilistische
Textinterpretation.
Den Gegenstand der TI bildet die Erschließung des Textes unter dem inhaltlichformellen und linguistisch-stilistischen Aspekt.
5.2.Voraussetzungen und Aufgaben der Textinterpretation
Die wichtigste Voraussetzung für die TI ist eine eingehende philologische
Ausbildung des Interpreten. Er muss über gute Sprechfertigkeiten verfügen und
sich theoretischer Basiskenntnisse in Literatur, Stilistik, Lexikologie, TI,
Landeskunde usw. bedienen können. Die kommunikativ-ästhetische Wirkung des
Textes ist ebenfalls von der Intelligenz, Ausbildung, Alter und Emotionalität sowie
Erfahrung und anderen subjektiven Faktoren abhängig.
Eines der wichtigsten Ziele der TI ist die Aneignung der theoretischen und
praktischen Voraussetzungen zur Erschließung der Zusammenwirkung von
linguistischen und stilistischen Elementen und ihrer kommunikativ-ästhetischen
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Funktion in literarischen Texten. Die TI als theoretisches und stark
praxisbezogenes Fach des DaF -Unterrichts verfolgt folgende Aufgaben:
• Weitere Vertiefung und Erweiterung des Wortschatzes, Vervollkommnung
der Sprech-und Schreibfertigkeiten der Lerner
• Entwicklung des tieferen Verständnisses von sprachlichen Ausdrucksformen
und ihrer Erklärung sowie von der Relation zwischen Sprache und Literatur
• Der Student soll lernen, den Individualstil der einzelnen Autoren zu erkennen,
zu vergleichen und zu erklären
• Es soll die Fähigkeit des kritischen Herangehens an den Text allgemein und an
den Text als Lehrmaterial entwickelt werden
• Es soll die Grundlage für ästhetische literarische Kultur gelegt werden
5.3. Bestimmung des Textes
In der sprachwissenschaftlichen Literatur gibt es bis jetzt keine einheitliche
Meinung über die Definition des Textes. Der Text wird als eine sprachliche Einheit
aufgefasst. Wie jede sprachliche Einheit hat der Text zwei Aspekte: Inhalt und
Form. In der Linguistik wird als Text jede wohlgeformte relativ selbständige
sprachliche Äußerung, die einen Sinn ergibt, bezeichnet.
Da der Gegenstand der TI der literarische bzw. publizistische Text ist, so kommt
zu den Komponenten Inhalt und Form noch eine dritte hinzu: der kommunikative
Effekt bzw. die stilistische Wirkung des Textes. H.Glinz bezeichnet das als
kommunikativ-funktionale Basis bzw. den kommunikativen Charakter des
literarischen Textes. Dabei versteht er die Beziehung zwischen dem Hersteller und
dem Benutzer. Mit dem literarischen Text setzt sich der Hersteller zum Ziel nicht
nur die Vermittlung der Information, sondern auch die Befriedigung der
ästhetischen und emotionalen Anforderungen des Benutzers.
Vom Standpunkt der TI aus kann man den Text als jede wohlgeformte relativ
selbständige sprachliche schriftliche und mündliche Äußerung, die einen Sinn
ergibt und expressive und/oder emotionelle stilistische Wirkung ausübt,
bezeichnen.
5.4. Zur Methodik der linguostilistischen Textinterpretation
Textinterpretation eines Textes, sei es ein künstlerischer oder ein publizistischer
Text, setzt sich zum Ziel das feste Eindringen in den Inhalt und in die Form des
Textes und das Verständnis der einheitlichen Verbindung zwischen diesen beiden
Aspekten im Text.
Die Grundlage der Textinterpretation bildet eine eingehende philologische
Ausbildung des Interpretenten. Wenn die beiden Aspekte des Textes, d. h. Inhalt
und Form im Text gegeben sind, so ist die kommunikativ-ästhetische Wirkung
geradem von der Intelligenz, Ausbildung, Alter, Emotionalität usw. des
Interpretenten abhängig, d. h. sie ist teilweise ein subjektiver Faktor. Aus diesem
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Grund halten einige Autoren eine linguostilistische Textanalyse nicht für möglich.
(Spillner, B. 1984) Wir vertreten die Ansicht, dass eine solche Analyse realisierbar
ist. Das hat sich als Ergebnis unserer jahrelangen praktischen Arbeit am Text
bestätigt und durchgesetzt.
Im Folgenden wird ein Analysemodell aufgeführt, das die Methodik des
Arbeitsprozesses zur Erschließung der Inhalt-Form-Ganzheit des Textes darstellt.
Dabei wird sowohl von extralinguistischen als auch von linguistischen Aspekten
ausgegangen, ohne die das allseitige und einheitliche Erfassen des Textes kaum
möglich ist.
I. Extralinguistische Aspekte
Um einen Text möglichst genau interpretieren zu können, sollen folgende
extralinguistische Aspekte berücksichtigt werden:
- Epoche, in der der Text entstanden ist,
- literarische Strömung, zu der er gehört,
- Genre,
- Stil des Verfassers.
Alle diese Aspekte bewirken in einem größeren oder geringeren Masse die
Komposition, Architektonik und sprachliche Gestaltung des Textes.
Das Hauptgewicht fallt jedoch auf linguistische Aspekte, zu denen wir bedingt
auch die Komposition zahlen.
II. Linguistische Aspekte
1. Komposition:
- Sujetlinie. Ihre zeitgemäße Entwicklung (chronologische Darstellung,
Einführung von verschiedenen Zeitebenen u. a.).
- Motive,
- Charakterzeichnung usw.
2. Architektonik. Gliederung des Textes in relativ geschlossene Teile:
- Arten der Verbindung zwischen den einzelnen Teilen (kopulativ, adversativ,
kausal-konsekutiv),
- explizite oder implizite Verbindung zwischen den Verbindungsarten der
Textteile,
- Rolle der textgestaltenden stilistischen Mittel im Aufbau des Textes.
3. Darstellungsart:
- Schildern der Dinge, Vorgange oder Zustande und der damit verbundene
nominale oder verbale Stil,
- Erzählen, die Wahl der Person (1. -3.), die dadurch erreichte Wirkung,
- Berichten, die Art des Berichtes (informativ-impressiv),
- Erörtern,
- kombinierte Arten der Darstellung: Erzählung und Schilderung u. a.
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4. Rededarstellung
In einem größeren Text gibt es gewöhnlich verschiedene Arten der
Rededarstellung:
- Autorenrede,
- Figurenrede,
- erlebte Rede,
Rededarstelungsarten sind aufs engste mit den anderen Komponenten des Textes
wie: Stilfärbung, Expressivität und Emotionalität verbunden.
5. Stilfärbung:
- literarische Norm,
-Alltagsrede,
-gesenkt,
-gehoben u. a.
Als Regel hat die Autorenrede literarisch genormte Stilfärbung, die Figurenrede
kann dagegen sehr verschiedene Stilfärbung haben. Wenn eine Erzählung in der 1.
Person geführt wird, der Autor sich einigermaßen mit dem Erzähler identifiziert, so
kann die Autorenrede die Stilfärbung der Alltagsrede haben. Es soll auch gezeigt
werden, wie die Stilfärbung auf der Ebene der Lexik, Syntax und der Morphologie
zum Ausdruck kommt.
6. Expressivität
Die Behandlung der Expressivität eines Textes stellt die wichtigste Analysephase
der Textinterpretation dar. Es wird dabei der Versuch unternommen, die
Funktionen und die stilistische Leistung der entsprechenden Stilmittel zu
bestimmen bzw. die wichtigste Frage zu beantworten: welches Wort in welchem
Zusammenhang mit welcher Absicht und Wirkung gebraucht wird. Expressivität
bzw. Bildkraft verleihen dem Text:
6. 1. Wortwahl oder expressive Lexik:
- thematische, synonymische Reihen, kontextuelle Synonyme u. a.
- Archaismen, Fremdwörter,
- Fachwortschatz, Gruppenspezifischer Wortschatz,
- Wortbildungsmittel,
- Wirkungsmöglichkeiten der Wortarten usw.
6. 2. Mittel des bildlichen Ausdrucks:
Dazu rechnen wir sowohl lexikalisch-stilistische als auch syntaktisch-stilistische
Mittel. Unter lexikalisch-stilistischen Mitteln sind in einem Text als die s. g.
Verbildlichungsmittel am wichtigsten:
- expressive Verben,
- Epitheta,
- Metaphorik und Metonymie,
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- Vergleiche,
- Periphrasen usw.
Syntaktisch-stilistische Mittel treten im Text als Mittel der Hervorhebung auf.
Dazu zählen wir vor allem folgende Mittel:
- Aufzahlung,
- Wiederholung,
- Ellipse,
-Ausklammerung, Nachtrag,
- Apposition,
- Lange und Kurze der Satze,
- stilistisch markierte Wortfolge,
- Ausrufesatze,
- Fragesatze zur Feststellung einer Tatsache,
- rhetorische Fragen,
- Abbruch,
- Wiederholung usw.
Es ist bei der Erläuterung der Expressivität auch zu beachten, ob der ganze
Text im gleichen Masse expressiv ist, wie ist die Wirkung der Stilmittel im
Textzusammenhang und in verschiedenen Arten der Rededarstellung.
Textgestaltend und expressiv kann auch die Wahl der Zeitformen wirken.
Zu berücksichtigen sind auch Mittel des Humors und der Satire.
7. Emotionalität
Zu den Mitteln der Emotionalität gehört emotional gefärbte Lexik:
- Verba dicendi,
- Abstrakte Substantive bzw. Zustandssubstantive,
- Interjektionen,
- Kosenamen,
- Pejorativa,
- Schimpfwörter u. a.
Expressivität, Emotionalität und auch die Stilfärbung sind sehr eng mit der Art
der Darstellung und Rededarstellung verbunden. So hat meistens die Schilderung
literarisch genormte Stilfärbung und ist expressiv, wenn auch die stilistischen
Mittel der Expressivität sehr verschiedene Stilfärbung haben können, je nach dem,
wessen Porträt bzw. Sprachportrat gezeichnet wird. Expressivität und
Emotionalität der Figurenrede können auch sehr verschieden sein, jedoch sind
Figurenrede und erlebte Rede, besonders Autodialog emotionaler als die
Autorenrede.
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Bei der Interpretation der publizistischen Texte haben wir mit einer Art der
Darstellung zu tun und zwar mit dem Berichten. Da aber Berichte (im weiten Sinne
des Wortes) entweder rein informativ oder informativ-impressiv sein können, soll
man immer die Art des Berichtes und die für ihn charakteristischen Merkmale im
Auge behalten. Außer Komposition und Architektonik ist in manchen Arten der
Berichte (Erlebnisbericht, Feuilleton) die Expressivität zu berücksichtigen.
In Berichten haben wir als Regel mit zwei Schichten der Lexik zu tun: neutrale
Lexik und terminologische Lexik, die mit dem Inhalt des Berichtes verbunden
sind, d. h. politische Lexik, medizinische, philologische, ökonomische u. a.
Terminologie. Bei dem Gebrauch der Terminologie soll die Möglichkeit der
Synonymie berücksichtigt werden.
Sowohl bei den künstlerischen als auch bei den publizistischen Schriften haben
wir mit dem schriftlichen Sprachausdruck zu tun. In der Kunstprosa nähert sich die
Figurenrede dem mündlichen Ausdruck, in der Publizistik ist es die Rede,
die Charakteristiken des mündlichen Ausdrucks hat. Das betrifft in erster Linie
die Syntax: Vermeiden der langen, mehrfach zusammengesetzten Satze,
Ausklammerung, Kontaktstellung der beider Teile des Prädikats, Wiederholung
usw. Der Unterschied zwischen dem schriftlichen und mündlichen Ausdruck soll
bei der Textinterpretation nicht vergessen werden. Der häufigste Fehler, der bei
der Textinterpretation vorkommt, ist die Isolierung der Aspekte des Textes: Inhalt
und Form werden voneinander getrennt analysiert. Die Interpretation soll aber alle
Aspekte als ein Ganzes zeigen:
- w a s sagt der Autor (Inhalt),
- w i e sagt der Autor (Form) und
- w i e ist die Wirkung auf den Leser (kommunikativ-ästhetische Wirkung).
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6. Literaturverzeichnis
 Admoni W.G.: Der deutsche Sprachbau. – Moskau/Leningrad, 1966.
 Duden Bd. 2. Stilwörterbuch der deutschen Sprache. – Mannheim-LeipzigWien-Zürich, 1988.
 Fleischer M., Michel G. Stilistik der deutschen Gegenwartssprache. –
Leipzig, 1977.
 Heusinger S. Pragmalinguistik. – Frankfurt am Main, 1995.
 Portjannikow W.A. Wörterbuch zur deutschen Stilistik. – Nishnij
Nowgorod, 1996.
 Riesel E., Schendels E.: Deutsche Stilistik. – Moskau, 1975.
 Sowinski B., Deutsche Stilistik. – Berlin, 1992.
 Stilwörterbuch, 2 Bde. Hg. V. H. Becker. – Leipzig, 1970.
 Voicikaite H., Beniuliene A., Textinterpretation. Theorie, Texte und
Aufgaben. – Vilnius, 1999.
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