Erreicht nahezu alle Gewebe (Metastasen

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Julia Sumann
Pathologie Innere
Modul 5
Onkologische Chemotherapie
= Zerstörung von Tumorzellen durch Gabe von Substanzen, die den
Zellteilungsmechanismus hemmen.
Erreicht nahezu alle Gewebe (Metastasen-Therapie)
Haupteinsatzgebiet  Palliativ
Toxizitäten
Akut: Übelkeit, Erbrechen, Fieber, RR-Abfall, Allerg. Reaktionen, Gewebsschäden
Verzögert, transient: Kochenmarksdepression, Haarausfall (Alopezie), Hautveränderungen,
SH-Schäden, Diarrhoe, Gerinnungststng., Amenorrhö, azoospermie,…
Chronisch: Lungenfibrosierung, Herzinsuffizienz, Nierenversagen, Lähmungen,
Gefühlsstng., Taubheit, Fruchtschäden, Zweit-Tumore
Supportive Therapie
=lindern NW der Chemo und verbessern die Durchführbarkeit der Chemo
Zusätzl. Medikamente, die während einer Chemo verabreicht werden (Prä/Begleitmed.):
Antiemese, SZ-Therapie, Behandlung von Anämie, Thrombopenie und Leukopenie,
Behandlung von Mucostitis und Diarroe, Behandlung von Neuropathie, Behandlung von
Kachexie,…
Behandlung von lyelosuppressiver Efekte
Anämie:
Symptome: Blässe, Schwäche, Konzentrationsstng., Müdigkeit, Kurzatmigkeit,
Leichstungsknich
Behandlung: Erythrozytensubst., Wachstumsfaktoren (Epo), keine Epo-Gabe falls keine CTX
Thrombopenie:
Symptome: Hautblutungen, Hämatome, Petechien, SH-Blutungen
Behandlung: Thrombozytensubst., Thrombopoetinagonisten
Julia Sumann
Pathologie Innere
Modul 5
Behandlung der Leukopenie
Symptome: Infektanfälligkeit
Unter einer Chemo sind natürliche Barrieren gestört (Haut&Schleimhaut); ist natürl und für
Immunsystem wichtige bakterielle Flora gestört, bestehen vermehrt Eintrittspforten
Mangel an:
-
B-Lymphozyten = Mangeln an Antikörpern  vermehrt bakt. + Pilz.Infekte
T-Lymphozyten  vermehrt Virusinfekte, Pneumocystis, Tbc
Granulozyten vermehrt bakt + Pilzinfektionen
Behandlung der Leukopenie II
Febrile Neutropenie = NOTFALL
Fokussuche und Beginn Antibiose
Behandlung: Isolation bei Fieber, Antibiose bei Infekt, Wachstumsfaktorgabe
Paravasat-Risiken I
Gewebsschaden: SZ, Schwellung, evtl. Rötung, Hautveränderungen am Infusionsort
Abhängig von Substanz
Risiko abhängig von Arzt+Patient (Venenstatus, Gefäßerkrankung, Sicherheit des Zuganges
,…)
Sichere Zugänge  NICHT in Beugen o. Handrücken Anlage von ZVK, Port-a-Cath
Paravasat II
Gewebsschädigende Substanzen: Amsacrin, Cisplatin, Vinblastin, Vindesin,…
Maßnahmen: Infusion sofort stoppen, Extremitäten hochlagern, Arzt informieren,…
CTx (Chemo) assoziierte NW I
Durchfälle : als Ausdruck einer Mukositis, bzw. Substanz-spez.
Enterobene: verlangsamt Passage, vermindert Peristaltik, verminder Flüssigkeitsverluste, …
Octreotid: hemmt Motilität, färdert Resorption von Flüsssigkeiten & Elyten
Falls infektiös: Metronidazol
Bei Irinotecan: Atropingabe vor Irinotecan
Julia Sumann
Pathologie Innere
Modul 5
Mucositis: Zungenbrennen, Schluckbeschwerden, SZ im Mund oft erst 5-7d nach CTx
Mundhygiene (Spüllösungen mit Lokalanästhetika, Wachstumsfaktor, keine Säuren und
würzigen speisen
Neuropathie
Dosisreduktion von neurotox. Chemotherapeutika, Gabe von Cit. B-Komplex-Präparaten,
Neurontin-Gabe
Behandlung von Kachexie
Hochkalorische Ergänzungsnahrung, niedrig dosierte Dexamethason, Cannabinoide,
Parenterale Ernährung
Zytostakika wirken auf 3 teilende Zellen: Haare, DarmSH, Blut
Strahlentherapie
Strahlenart
Korpuskuralstrahlung
Direkt ionisierend
(geladene Teilchen)
Elektronen
Protonen
Deuteronen
Alphateilchen
Schwere Ionen
TT-Mesonen
Photonenstrahlung
Indirekt ionisierend
(ungeladene Teilchen)
Neutronen
TT-Mesonen
Röntgenstrahlen
Gammstrahlen
Biologische Effekte der Strahlentherapie:
-
Radio-Chemische-Effekte: Ionen/Radikale
Radio-Biochemische-Effekte: Schäden an DANN o. Zellmembran
Biologische Folgen: Fehlfnkt in Zellen o. Geweben, Zelltod, Erbgutschäden
Missbildungen
Voraussetzungen für eine RTx
-
Abhängig von Strahlenempfindlichkeit des Tumors
Abhängig von anatomischer Lage und Strahlenzugänglichkeit
Abhängig vom Ausmaß der Entartung und der Ausdehnung, sowie anderer
Therapiemodalitäten
Julia Sumann
Pathologie Innere
Modul 5
Formen der RTx
a) Neoadjuvante Strahlentherapie (vor OP)
a. Ziel = Reduktion der Tumormasse vor operat. Tumorentfernung
b) Adjuvante Strahlentherapie (Nachbestrahlung nach erfolgter OP)
a. Ziel = Zerstörung von verbliebenen Tumorresten (Im OP-Gebiet o.
Lymphabflussgebiet)
c) Konsolidierende Strahlentherapie (nach Chemotherapie)
a. Ziel = Unterstützung d. Effekts der Chemo
d) Palliative Bestrahlung
a. Ziel = Beschwerdefreiheit, Verbesserung Lebensqualität, Vorbeugung von
Tumorbedingten Komplikationen, Knochenmetastasen,…
e) Stabilisierende Behanldung
a. Ziel = Vermeidung von Frakturen bei Skelettmetastasen
f) Schmerzbestrahlung
a. Ziel = Analgesie (Aufhebung bzw. Unterdrückung der Schmerzempfindung)
Allgemeine NW bei RTx
Akut: Mukositis, Geschmacksstng., Dermatitis, Mundtrockenheit,…
Späte: Xerostomie, Osteonekrose, Zahnverlust, Geschmacksstng.
Immuntherapie
Ziel: Zerstörung maligner Zellen durch Beeinflussung des spezifischen und unspezifischen
Immunsystems
Formen:
-
Aktive nicht-spezifishe Immuntherapie
Passive Immuntherapie
Adoptive Immuntherapie
Aktive Immuntherapie
Aktive nicht-spezifische Immuntherapie
- Nicht-antigen-spezifische Aktivierung des Immunsystems durch Botenstoffe (wie
Interleukin, Interferone, Immunsstimulanzien wie Lipopolysaccharide,…
- Malignes Melanom, NierenzellCA
Aktive spezifische Immuntherapie
- Spezifische Aktivierung des Immunssystems (durch Gabe von TU-Antigenen z.B.
bestrahlte TU-Zellen, Zumorzellantigene, TU-DANN,…)
- KolonCA, Melanom v.a. im Rahmen von klinischen Studien
Julia Sumann
Pathologie Innere
Modul 5
Passive Immuntherapie
Gabe von monoklonalen Antikörpern, ohne Aktivierung des Immunsystems: die Antikörper
führen zur Zerstörung der TU-Zellen durch:
- AK-vermittelte zelluläre Zytotoxizität ADCC
- Komplement vermittelte Lyse CDC
- AK vermittelte Apoptoe
- AK-gebundene Zytotoxische Substanzen
-
Adoptive Immuntherapie
=Zerstörung von Tumorzellen durch Effektorzellen
z.B. Gabe von Spenderlymphozyten bei allogener Stammzelltransplantation
(häufg/Standartmaßnahme)---------Graft versus Leukemia effect
z.B. Gabe von Antigen- bzw. Peptid-spez. T-Lymphozyten (experimentell und selten!)
z.B. Gabe von aktivierten NK-Zellen
z.B. Gabe von Antigen präsentierenden Zellen
Abläufe in der Immuntherapie
-
System aktivieren
„Fremdling“ erkennen
„Fremdling“ zerstören
Hormontherapie
Antieoplastische Homontherapie
Ziel: Durchbrechen der Tumorstimulation
Einfacher negativer feedback Regelkreis
Tumoren aus hormonempfindlichen Geweben, haben z.T. Homronzereptoren  dadurch
kann ihr Wachstum mitbeeinflusst werden (Mamma, Prostata, SD,…)
Gabe von Hormonen oder z.B. Aromataseinhibitoren, die im Stoffwechsel den Schritt vom
Angrogen zum Östrogen hemmt.
Substitionstherapie
Gabe von Hormonen falls hormonproduzierenden Organe durch die Tumorerkrankung
zersört wird. Nach SD-OP, Entfernung der NN.
Julia Sumann
Pathologie Innere
Modul 5
Targeted Therapy – small molecules
Gezielte Beeinflussung (zumeist Blockade) von Stoffwechselwegen, die für einen
bestimmten Tumor charakteristisch und besonders wichtig ist.
Nach Aufklärung und Verständnis von zellulären Signalwegen erfolgt ein gezieltes Designs
zur Hemmung dieser zellulären Selbststeuerung.
Entwicklung der Chemotherapie genau umgekehrt, Substanzen werden auf ihre Wirksamkeit
untersucht und der zugrundeliegende Mechanismus aufgeklärt.
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