Motorversuch 7. Schadstoffanalyse Die Bestimmung der Abgaszusammensetzung sowie der Gesamtmassen an emittierten Schadstoffen und Klimagasen wird ein immer wichtiger und aufwendiger Teil der Motorenund Fahrzeugentwicklung. Die Motivation, Abgas zu messen, kann man in drei Hauptbereiche unterteilen: Gesetzliche Vorgaben erfüllen: Regierungen haben den Auftrag den Bürger vor Umweltgefahren zu schützen und haben deshalb die zulässigen Emissionswerte von Kraftfahrzeugen limitiert. Motorenentwicklung: Die Zusammensetzung der Abgase gibt einen Einblick in die Verbrennungsqualität des Motors (Gemischbildung, Verbrennung, Luft/KraftstoffVerhältnis, usw.), sowie über die Funktion eines Abgasnachbehandlungssystems. Dafür werden vor allem die emittierten Abgas-Konzentrationen gemessen und zusammen mit den gemessenen Ansaugluft- und Kraftstoffmassen bewertet (Mengenbilanzen). Umweltrelevanz: Für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Verwendung von Verbrennungsmotoren muss die Umweltbelastung, die von emittierten Schadstoffen und Klimagasen ausgeht, minimiert werden. Die Abgasmessung bestimmt was (Komponenten) und wie viel (Masse) der einzelne Motor oder das einzelne Fahrzeug emittiert. Es wird kontinuierlich gemessen, welche Massen der einzelnen Schadstoffund Klimagaskomponenten je Zeiteinheit (g/s) emittiert werden. 7.1 Lektion: Messgasaufbereitung Ziele: Das Ziel der Lektion ist es das Prinzip von Abgasanalyse, unter anderem Messgasaufbereitung für Abgas-Messanlagen und Messgasaufbereitung für Verdünnung, kennenzulernen. Beachten Sie bitte die Beschränkung der zwei Messgasaufbereitungen! Anforderungen: Sie haben sich das Wissen dieser Lektion entsprechend angeeignet, wenn Sie das Prinzip von Abgasmessung vorstellen können. aus einer Aufzählung auswählen können, welche Gaskomponenten bei der Abgasanalyse gemessen werden; aus einer Aufzählung auswählen können was die Funktion von CVS ist. Zeitbedarf: Für die Aneignung dieser Lektion sind 1,5 Stunden nötig. Schlüsselbegriffe: Emission AMA Messgasaufbereitung Kondensation Verdünnung Constant Volume Sampler Venturi Düse Beutel-Messung Tätigkeit: Lesen Sie das Prinzip von Abgasanalyse! Merken Sie sich die Messgasaufbereitung für Abgas-Messanlagen (AMA). In den meisten Fällen ist es nicht möglich das Abgas direkt im oder am Auspuff zu messen. Deshalb wird entweder eine kleine Probenmenge entnommen und diese über diverse Leitungen, Filter, Pumpen und Ventilen den eigentlichen Analysatoren zugeführt, oder es wird das gesamte Abgas mit Umgebungsluft verdünnt und eine Probe des verdünnten Abgases analysiert. In beiden Fällen ist es wichtig, dass das zu messende Abgas so konditioniert wird, dass es einerseits für die Messanalysatoren geeignet ist eine genaue Messung zu ermöglichen und es andererseits zu keiner Verfälschung des Abgases kommt, zum Beispiel durch chemische Umwandlungen auf dem Weg zum Analysator oder durch Ablagerungen von Abgaskomponenten. Diese Konditionierung wird Messgasaufbereitung genannt. 1. Messgasaufbereitung für Abgas-Messanlagen (AMA) Tätigkeit: Merken Sie sich welche Abgaskomponentne wehrend der einzelnen Messungen untersucht werden! Merken Sie sich das Messinstrument! Meistens werden die gasförmigen Abgaskomponenten CO2, CO, HC, NOx und O2 gemessen, je nach Aufgabenstellung können aber noch weitere Komponenten hinzukommen, wie CH4, NH2, N2O und andere. Bei der Messung der gasförmigen Komponenten werden entweder einzelne Gasanalysatoren verwendet, typischerweise wird je Komponente ein Analysator verwendet, oder ein einziger Multi-Komponentenanalysator. Zusammen mit den entsprechenden Pumpen, Ventilen und anderen Komponenten werden die Gasanalysatoren in einem Schrank zu einem gesamten Messsystem zusammengebaut. Dieses Gesamtsystem nennt man Abgas-Messanlage (AMA). 1. Bild: Beispiel des inneren Aufbaus einer Abgas Messanlage (AVL AMA i60). Im oberen Bereich befinden sich die einzelnen Abgasanalysatoren und im unteren Drittel die Messgasaufbereitung 2. Bild: Schematischer Aufbau einer Abgasmessanlage (nach ISO 16183), zur leichteren Orientierung in der meist englischsprachigen Literatur sind die Hauptbegriffe zusätzlich in Englisch angegeben Die Messgasaufbereitung beginnt unmittelbar bei der Abgasprobe und endet in der Messzelle des Analysators. Bei Messanlagen für unverdünntes (Roh-)Abgas sind folgende Punkte zu beachten. Die Messgasprobe ist so auszulegen und so zu positionieren, dass die entnommene Abgasprobe einem repräsentativen Mittelwert des Abgases entspricht. Abgasmessanlagen haben einen spezifizierten Druckbereich bei welchem sie betrieben werden (typischerweise –200 bis +200 mbar, relativ). Ist der Druck an der Messstelle außerhalb dieses Bereichs sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Messstellen vor Abgasturboladern oder vor beladenen Dieselpartikelfiltern können deutlich höhere Drücke aufweisen, was den Einbau eines Druckreglers in die Abgasprobenleitung erfordert. Bei Messungen bei denen sich der Motor innerhalb einer Höhensimulationskammer befindet und die Messanlage außerhalb auf Normaldruck, kann es erforderlich sein eine zusätzliche Probengaspumpe zu verwenden um den Druckunterschied auszugleichen (ca. 100 mbar Unterdruck je 1000 Höhenmeter). Bei der Messung der gasförmigen Abgaskomponenten werden alle Feststoffe (Partikel) durch Filter aus der Probe entfernt um eine Verschmutzung der Analysatoren und Ventile zu verhindern. Verhinderung von Kondensation von schweren Kohlenwasserstoffen (HC). Bei der Verwendung von Diesel als Kraftstoff entsteht im Abgas ein kleiner Teil von schweren (langkettigen) HC’s. Solche Kohlenwasserstoffe kondensieren schon bei Temperaturen unter 170 °C. Durch die Kondensation würden diese HC’s einerseits nicht gemessen und andererseits würden sie das System verschmutzen und zu späteren Zeitpunkten, wenn sie wieder abdampfen, die Messung verfälschen. In diesem Zusammenhang spricht man im Englischen vom Begriff „HC Hang-up“. Um dies zu verhindern werden alle abgasführenden Leitungen und Komponenten immer auf einer Temperatur von ca. 190 °C beheizt, von der Messstelle bis in die Messkammer des HC Analysators hinein. Andere Analysatoren, die keine HC messen, können natürlich bei niedereren Temperaturen betrieben werden. Verhinderung einer unkontrollierten Kondensation von Wasser. Durch die Verbrennung ist im Abgas ein relativ hoher Anteil vom Wasserdampf enthalten, der bei Umgebungstemperatur als Wasser kondensiert. Um dies zu verhindern (Verschmutzung und Verfälschung der Messergebnisse) werden alle Abgas führenden Leitungen und Komponenten auf eine Temperatur über dem Taupunkt des Abgases beheizt. Typischerweise liegt der Taupunkt bei ca. 40 bis 55 °C, abhängig vom verwendeten Kraftstoff und Lambda des Motors. Auch hier ist sicherzustellen, dass die Beheizung durchgängig von der Messstelle bis zum Analysator. Gewollte Kondensation (Trockene Messung). Manche Gasanalysatoren sind nicht geeignet bei höheren Temperaturen zu messen oder haben eine zu starke Querempfindlichkeit gegenüber Wasserdampf. Das sind vor allem die Analysatoren für CO und CO2 (NDIR) und für O2 (PMD). Bei diesen Analysatoren wird der Wasserdampf bewusst aus der Abgasprobe entfernt und dem Analysator trockenes Abgas zugeführt. In einem Kühler (B in Bild 2) wird das Abgas auf ca. 4 °C abgekühlt und das kondensierte Wasser abgepumpt. Dadurch erhöht sich die Konzentration der restlichen Abgaskomponenten, da die Gesamtabgasmenge um den Wasseranteil reduziert wurde. Die vom Analysator gemessene „trockene“ Konzentration muss daher für die weitere Ergebnisberechnung korrigiert werden. Die Korrektur berücksichtigt die Veränderung aufgrund der entzogenen Wassermenge. Diese wird nicht gemessen sondern aus den Gaskomponenten CO, CO2, HC und der Kraftstoffzusammensetzung berechnet. Bei Abgas-Messanlagen (AMA) für verdünntes Abgas ist die Messgasaufbereitung deutlich weniger anspruchsvoll als bei AMA’s für unverdünntes Abgas. Verdünntes Abgas wird vor allem im Zusammenhang mit einer CVS (Constant Volume Sampler) gemessen. Es sind folgende Punkte zu beachten. Da das Motorabgas so stark mit Luft verdünnt wird, dass es bei Raumtemperatur zu keiner Wasserkondensation kommt, brauchen solche Abgasmessanlagen im Normalfall auch nicht beheizt werden und es gibt auch keinen Kühler um das Wasser aus der Abgasprobe zu entfernen. Daher sind die gemessenen „feuchten“ Konzentrationen auch nicht mehr zu korrigieren, wie bei „trockenen“ Konzentrationen im Falle von unverdünnter Messung. Analysatoren die eine mögliche Querempfindlichkeit gegenüber Wasser haben sollten überprüft werden, damit eine zu große Querempfindlichkeit nicht zu falschen Ergebnissen führt. Dies betrifft typischerweise die CO- und CO2- Messung. Für die Messung von Motoren mit niedrigsten Emissionen werden aber auch CVS und AMA beheizt (ca. 30–40 °C). Dadurch wird der Taupunkt erhöht und es muss das Abgas nicht so stark mit Luft verdünnt werden, um Wasserkondensation zu verhindern. Durch die geringere Verdünnung werden die schon niederen Abgas-Konzentrationen nicht noch zusätzlich reduziert, was zu einer deutlichen Verbesserung der Messgenauigkeit führt. Aber auch bei verdünntem Abgas muss ein Kondensieren von schweren Kohlenwasserstoffen (HC), wie sie bei Dieselmotoren vorkommen, verhindert werden. Dazu wird die komplette Messkette bis zum HC Analysator auf ca. 190 °C beheizt. Die Messung erfolgt unmittelbar und kontinuierlich aus dem verdünnten Abgas und nicht aus den Beuteln der CVS Anlage. 2. Messgasaufbereitung durch Verdünnung Tätigkeit: Merken Sie sich die Messgasaufbereitung durch Verdünnung! Emissionsmesstechnik hat die Aufgabe genau zu bestimmen welche Gesamtmassen an schädlichen Abgaskomponenten in die Umwelt freigesetzt werden. Während gasförmige Abgaskomponenten sich typischerweise nach dem Auspuff nicht mehr verändern ist die Bildung von Partikeln noch nicht abgeschlossen. Um Partikel richtig zu messen wird Abgas im Messsystem verdünnt um eine ähnliche Partikelbildung wie in der Umwelt zu erhalten. Die Verdünnung des Abgases bringt auch noch den Vorteile mit sich, dass der relative Wassergehalt im Abgas verringert wird und damit, insofern die Verdünnung hoch genug ist, Wasserkondensation im Messsystem verhindert wird. Diese Vorteile ergeben sich unabhängig davon ob das gesamte Abgas des Motor verdünnt wird oder nur eine kleinere Abgasprobe, wie bei Teilstrom-Verdünnungssystemen. Der bedeutendste Vorteil der Verdünnung von Abgas kommt, wenn man das gesamte Abgas des Motors (Vollstrom- Verdünnung) in einem CVS-System (Constant Volume Sampler) verdünnt. Der Vorteil besteht darin, dass diese Methode es ermöglich mit relativ einfachen Messungen und Berechnungen die Gesamtmassenemissionen der einzelnen Schadstoffkomponenten zu bestimmen. Tätigkeit: formulieren Sie die Aufgabe des CVS! Die Hauptfunktion einer CVS (Constant Volume Sampling) liegt darin das gesamte Abgas des Motors (Vollstrom) zu verdünnen und den Volumenstrom an verdünntem Abgas (Abgas und Verdünnungsluft) konstant zu halten. Das erfolgt meistens durch die Verwendung einer überkritischen Venturi Düse. Der Durchfluss dieser Düse wird so gewählt, dass er deutlich höher ist als der maximale Volumenstrom von Motorabgas. Die nötigen Durchflussvolumen der CVS sind stark von der Motorgröße und Anwendung abhängig. Typische Durchflüsse sind für: Nutzfahrzeugmotoren 120 ... 180 m3/min Personenkraftwagen 8 ... 30 m3/min Motorräder 1 ... 5 m3/min Da der Gesamtdurchfluss der CVS konstant ist, wird je nach Abgasdurchfluss des Motors mehr oder weniger Verdünnungsluft durch den offenen Verdünnungslufteingang der CVS gesaugt (Verdünnungsluft Eingang Bild 3.). Damit ergibt sich eine massenproportionale Gewichtung der Abgaskonzentrationen im verdünnten Abgas. Durch die Messung der verdünnten Abgaskonzentrationen und des Gesamtvolumens, das während der Messung durch die CVS geströmt ist, werden die Gesamtemissionsmassen der Schadstoffe berechnet. Auch wenn sich die verdünnten Konzentrationen kontinuierlich verändern, ist es nicht unbedingt nötig, diese auch kontinuierlich zu messen. Da für die Endergebnisberechnung nur die mittleren Konzentrationen im verdünnten Abgas erforderlich sind, können diese kontinuierlich gemessen und mathematisch gemittelt werden oder eine kleine Probenmenge wird über die Messzeit in Analysebeutel gesammelt (Bild 3. als grünes Oval dargestellt mit der Bezeichnung Beutel-Messung) und nach der Messung die darin enthaltenen Konzentrationen (pneumatisch-mechanische Mittelung) analysiert. 3. Bild: Schematik der Methoden zur Bestimmung von Massenemissionen In Bild 3. sind die 3 Möglichkeiten dargestellt, Emissionsmassen zu bestimmen. Die oben erwähnte Methode der Vollstrom Verdünnung und Verwendung eines Beutels ist mit 1 gekennzeichnet. Mit 2 ist die kontinuierliche Messung der verdünnten Abgaskonzentrationen aus der CVS dargestellt, die proportional zur Massenemission des Motors ist. 3 stellt die Messung von unverdünntem Abgas (Roh-Abgas) direkt aus dem Auspuff des Motors dar. In dieser Methode müssen auch kontinuierlich die Abgasdurchflüsse des Motors gemessen werden und mittels einer Integralrechnung zu Massenemissionen umgerechnet werden. Fragen zur Selbstkontrolle 1. Wie wird das Abgas gemessen, wenn die direkte Messung im oder am Auspuff nicht möglich ist? (Kleine Probenmenge wird von Abgas entnommen, diese über diverse Leitungen, Filter, Pumpen und Ventilen den eigentlichen Analysatoren zugeführt, oder es wird das gesamte Abgas mit Umgebungsluft verdünnt und eine Probe des verdünnten Abgases analysiert.) 2. Markieren Sie welche Abgaskomponenten bei der Abgasanalyse gemessen werden! CO2 CO HC NOx H2 O2 N2 CH4 NH2 N2O 3. Wie heißt das Gesamtsystem das als Multi-Komponentenanalysator verwendet werden? (Megjegyzés a digitalizálónak: szókitöltős kérdés. A válasz: AVL AMA) 4. Markieren Sie die Funktionen des CVS! Das gesamte Abgas des Motors (Vollstrom) zu verdünnen. Die Frischluft mit Abgas zu verdünnen. Den Volumenstrom an verdünntem Abgas konstant zu halten. Die Temperatur im verdünntem Abgas konstant zu halten. 7.2 Lektion: Messung gasförmiger Bestandteile Ziele: Diese Lektion stellt die Möglichkeiten von Messung der gasförmigen Bestandteile vor. Unter anderem werden verschiedene Detektoren beschrieben. Anforderungen: Sie haben sich das Wissen dieser Lektion entsprechend angeeignet, wenn Sie die Messverfahren und die gemessenen Abgaskomponenten mit einander verbinden können; die Prinzipdarstellungen der Messverfahren mit deren Benennung verbinden können; das Funktionsprinzip der Messverfahren mit deren Benennung verbinden können. Zeitbedarf: Für die Aneignung dieser Lektion sind 1,5 Stunden nötig. Schlüsselbegriffe: nichtdispersiv Absorption Multi-Komponentanalysator Chopper Craking- und Ionisierungsprozess Chemolumineszenz Fourier-Transformation Zur Messung der gasförmigen Komponenten werden entweder je zu messender Komponente ein Analysator verwendet oder nur ein einziger Multi-Komponentenanalysator. Oft kann eine Gaskomponente mittels verschiedener Messprinzipien gemessen werden. Die einschlägigen Abgasgesetzgebungen und Standards schreiben für die limitierte Abgaskomponente auch die zu verwendenden Messprinzipien vor. Typischerweise werden diese Messprinzipien nicht nur für die gesetzlichen Messungen verwendet sondern auch während der Motorentwicklung. 1. NDIR – Nichtdispersiver Infrarot Detektor Tätigkeit: Merken Sie sich das Funktionsprinzip von Nichtdispersiver Infrarot Detektor! Betrachten Sie die schematische Darstellung von Detektor! Die Strahlung einer Infrarotquelle wird durch eine zweigeteilte Messzelle geschickt. Es wird ein breites Spektrum von Infrarotstrahlung von der Quelle ausgesandt (in Bild 2. Strahler) und diese Strahlung wird in ihrer Wellenlängenstruktur nicht verändert, das bezeichnet man als nicht dispersiv. Ein Teil der Messgaszelle wird von der Abgasprobe durchströmt (in Bild 2. Messzelle). Enthält die Abgasprobe Gasmoleküle, die Infrarotstrahlung absorbieren, wie z. B. CO oder CO2, werden je nach Gasmolekül gewisse Wellenlängen absorbiert. Der zweite Teil der Messzelle ist mit nicht absorbierendem Gas (z. B. Stickstoff N2) gefüllt. In dieser sogenannten Referenzzelle kommt es zu keiner Abnahme der Infrarotstrahlung (siehe Bild 2.). Mit einem Chopper (rotierende Lochscheibe) wird die Infrarot Strahlung alternierend unterbrochen. Befinden sich in der Abgasprobe Gasmoleküle die Infrarotstrahlung absorbieren kommt nach der Messzelle weniger Infrarotstrahlung auf den Detektor als aus der Referenzzelle. Der Unterschied der Intensität wird vom Detektor gemessen. Auch der Detektor besteht aus zwei Kammern, eine empfängt die Strahlung der Referenzzelle und die andere jene aus der Messzelle. Beide Detektorkammern sind jeweils mit jenem Gas gefühlt, welches vom Analysator gemessen werden soll (z. B. CO oder CO2). Damit kommt es auch im Detektor zur Absorption genau jener Wellenlängen, wie schon in der Messzelle. Dadurch ist die Selektivität des Detektors für das zu messende Gas gegeben. Die Strahlung die in den Detektor trifft wird ebenfalls absorbiert. In der abgeschlossenen Kammer erhöhen sich dadurch die Energie und damit der Druck. Umso höher die Konzentration des zu messenden Gases in der Messzelle ist, umso größer wird der Unterschied der Infrarotstrahlung durch die Messzelle verglichen zur Referenzzelle und damit auch die Druckdifferenz zwischen den beiden Kammern des Detektors. Dieser Druckunterschied wird gemessen, zum Beispiel als Durchbiegung einer beweglichen Membrane zwischen den zwei Detektorkammern. Durch das Choppern der Infrarotstrahlung erfolgt das alternierend und kann damit besser in der nachgeschalteten Elektronik verstärkt werden. Je höher die Konzentration in der Abgasprobe ist, umso größer wird das Messsignal des Detektors. Der Zusammenhang zwischen Konzentration und Messsignal entspricht dem Lambert-Beer’schen Gesetz, welches eine nicht lineare Funktion ist. Daher müssen NDIR Detektor immer linearisiert werden. 1. Bild: Schematick eines NDIR (Non-Dispersive Infrarot) Detektors 2. FID – Flame Ionisation Detektor Tätigkeit: Merken Sie sich bitte das Funktionsprinzip von Flame Ionisation Detektor! Betrachten Sie bitte die schematische Darstellung von Detektor! In der Messzelle eines Flame Ionisation Detektors (FID) verbrennt ein Gasgemisch aus Wasserstoff (H2) und Helium (He) mit synthetischer Luft. Die Flamme brennt zwischen einer Kathode und Anode an die eine elektrische Spannung angelegt ist. In die Flamme wird zusätzlich das Probengas beigemischt. Sind im Probengas Kohlenwasserstoffmoleküle enthalten werden diese gekrackt und ionisiert. Die erzeugten Ionen transportieren Strom zwischen Kathode und Anode. Der dadurch vorhandene Stromfluss stellt das Messsignal dar. Idealerweise würden alle Kohlenwasserstoffmoleküle in ionisierte Teile zerlegt werden, die jeweils nur ein Kohlenstoffatom enthalten. Damit wäre der Ionenstrom proportional zur Anzahl von Kohlenstoffatomen, die eine Bindung mit Wasserstoffatomen in der Abgasprobe haben. Real funktioniert der Craking- und Ionisierungsprozess nicht vollständig, hat aber eine konstante Effektivität für die einzelnen Kohlenwasserstoffmoleküle, dies wird als Strukturlinearität oder auch als Responsefaktoren bezeichnet. Responsfaktoren geben den Unterschied zwischen dem Messwert eines FID und der wirklichen Konzentration der unterschiedlichen Kohlenwasserstoffverbindungen wieder. Typischerweise liegen Responsefaktoren für jene Kohlenwasserstoffe die in relevanten Mengen im Abgas enthalten sind zwischen 0,9 und 1,1. Ein FID ist damit nicht selektiv für einzelne Kohlenwasserstoffe, sondern misst einen Summenwert aller relevanten Kohlenwasserstoffe, man spricht von Gesamtkohlenwasserstoffen (Total Hydrocarbons auf Englisch). 2. Bild: Schema eines FID (Flame Ionisation Detector) 3. CLD – Chemolumineszenz Detektor Tätigkeit: Lesen Sie sich die Beschreibung von Flame Ionisation Detektor durch! Betrachten Sie die Reaktionsgleichungen und die schematische Darstellung von Detektor! Ein Chemolumineszenz Detektor misst die Konzentration von Stickoxid (NO) in einer Gasprobe. Für die Abgasmessung an Motoren ist aber meistens der Summenwert aus NO und Stickstoffdioxid (NO2) entscheidend. Der Summenwert von NO und NO2 wird als NOx bezeichnet. Entsteht bei einer chemischen Reaktion elektromagnetische Strahlung (sichtbares Licht), so spricht man von Chemolumineszenz. In der Messzelle des CLD’s wird NO mit Ozon (O3) zusammengemischt, und wandelt sich zu NO2 und O2 um. Ungefähr 10 % dieser Reaktionen ergeben ein NO2 Molekül in einem energetisch angeregten Zustand (NO2*). Aus diesem energetisch angeregten Zustand kehren diese Moleküle wieder in den Basiszustand zurück und emittieren den Energieüberschuss des angeregten Zustandes als elektromagnetische Strahlung (Licht). Das entstehende Licht wird mit Fotodioden oder Photomultipliern gemessen und die Intensität des Lichtes ist direkt proportional zur NO Konzentration in der Messzelle. NO + O3 NO2 + O2 bei ca. 90 % der NO Moleküle in der Probe NO + O3 NO2* + O2 bei ca. 10 % der NO Moleküle in der Probe NO2* NO2 + hν mit h ... Planckkonstante hν ... Lichtquantum (Photonen) Das für diese Reaktion nötige Ozon wird im Analysator selbst in einem Ozongenerator aus Sauerstoff O2 erzeugt. Damit kann ein CLD aber nur NO messen, um NOx (NOx = NO + NO2) messen zu können werden vor dem CLD Detektor alle NO2 Moleküle in NO umgewandelt. Dies geschieht in einem beheizten NO2/NO Konverter, der ähnlich einem Katalysator diese Umwandlung bewerkstelligt. Da NO2 teilweise in Wasser löslich ist muss Wasserkondensation in der Abgasprobe verhindert werden. Das wird üblicherweise durch Beheizung der Gaswege und des Analysators gemacht. 3. Bild: Chemolumineszenz Detektor CLD (schematisch) 4. PMD – Paramagnetischer Detektor Tätigkeit: Betrachten Sie das Schema von paramagnetischen Detektor und lesen Sie sie seine Messmethode durch! Ein paramagnetischer Detektor nutzt die magnetische Eigenschaft von Sauerstoff (O2) zur Messung der Konzentration dieses Elementes. In der Messzelle des PMD wird ein starkes Magnetfeld erzeugt und von der Abgasprobe durchströmt. Aufgrund ihrer magnetischen Eigenschaften versuchen die Sauerstoffmoleküle ins Zentrum des Magnetfeldes zu strömen. Dort ist eine unmagnetische Quarzkugel positioniert. Ein solcher Detektor ist immer symmetrisch gebaut, so dass es also zwei Magnetfelder als auch eine zweite Quarzkugel gibt. Beide Kugeln sind über einen Arm starr miteinander verbunden, weshalb man auch von einer Hantel -wie beim Gewichthebenspricht. Die Hantel ist drehbar gelagert, so dass die Sauerstoffmoleküle, die ins Magnetfeld drängen, die Kugeln verdrängen würden und die Hantel verdrehen. Umso höher die Sauerstoffkonzentration ist umso höher ist diese Verdrängungskraft. Auf der drehbaren Achse der Hantel ist ein Spiegel montiert, mit dem mittels eines Lichtstrahls und eines Lichtdetektors die Drehung der Hantel gemessen wird. Entweder ist die Auslenkung selbst das Messsignal, oder es wird über eine Regeleinheit die Hantel immer im Zentrum des Magnetfeldes gehalten. Der elektrische Strom, der benötigt wird, um ein Drehen der Hantel zu verhindern, ist dann das Messsignal. 4. Bild: Schema eines Paramagnetischen Detektors (PMD) nach Mollenhauer 2007 5. FTIR – Fourier Transform Infrarot Spektroskopie Tätigkeit: Betrachten Sie das Schema von FTIR-Messsystem und formulieren Sie dessen Wirkungsmechanismus! Fourier Transform Infrarot Spektroskopy (FTIR) ist eine Infrarot basierende Messmethode, die eine Vielzahl an Abgaskomponenten zeitgleich messen kann. Die Messung basiert, ähnlich zu einem NDIR, auf der Absorption von infrarotem Licht durch die einzelnen Gaskomponenten. Das FTIR verwendet ein breites Wellenband im Infrarotbereich. In einem Michelson Interferometer (Bild 6.) wird die Intensität der einzelnen Wellenlängen kontinuierlich verändert. Dazu wird die Strahlung der Infrarotquelle mittels Strahlenteilers in zwei Strahlen aufgeteilt. Einer der beiden Strahlen trifft auf einen beweglichen Spiegel und der andere auf einen fixen Spiegel. Anschließend werden die beiden Strahlen wieder zu einem Strahl zusammengeführt. Durch die kontinuierliche Längsverschiebung des beweglichen Spiegels ergeben sich Weglängenunterschiede der beiden Stahlen und Interferenzeffekte, wenn die Strahlen wieder vereint werden. Abhängig von der Position des beweglichen Spiegels werden gewisse Wellenlängen ausgelöscht und andere verstärkt. Die Zusammensetzung des Infrarotstrahls, welche Wellenlängen verstärkt oder ausgelöscht werden, ist nicht bekannt. Der so kontinuierlich modifizierte Infrarot-Strahl wird durch die Messzelle geleitet und durch die in der Abgasprobe enthaltenen Gaskomponenten werden einzelne Wellenlängen absorbiert. Das Signal eines Infrarotdetektors, der ein breites Band an Wellenlängen messen kann, wird während der Spiegelbewegung aufgezeichnet. Dieses Diagramm der Infrarotintensität über der Zeit wird Interferogramm genannt. Aus den Interferogrammen kann mittels der Fourier-Transformation Methode ein Infrarot Spektrum berechnet werden. Fourier-Transformation ist eine komplexe und rechenintensive mathematische Berechnungsmethode, die die Kurvenform eines Interferogramms in eine Vielzahl von Sinuskurven mit unterschiedlicher Amplitude und Frequenz zerlegt. Die Frequenz der Sinuskurve entspricht der Infrarotwellenfrequenz (Wellenlänge) und die Amplitude der Signalstärke nach der Messzelle. Aus den damit berechneten Infrarot Spektren wird ermittelt, welche Gaskomponenten in der Abgasprobe enthalten sind und in welcher Konzentration. Für die speziellen Gegebenheiten des Motorenabgases und die nötigen Genauigkeiten in der Motorenentwicklung sind aber Standardinfrarotspektrenauswertungen nicht Ziel führend, so dass zusätzliche auf den verwendeten Kraftstoff abgestimmte Auswertemethoden hinzugefügt werden. 5. Bild: Schema eines FTIR-Messsystems (AVL SESAM-FTIR) 6. Bild: Funktionsprinzip eines FTIR-Messsystems (AVL SESAM-FTIR) 8. Bild: FTIR - Spectrum 9. Bild: Komplexe Analysatoreinheit und die erfassten Gaskomponenten 6. LDS – Laser Dioden Spektroskopie Die Laserdioden Spektroskopie funktioniert ähnlich wie das NDIR Messprinzip. Anstelle der Infrarotquelle werden hier Laserdioden verwendet, die nur eine genau definierte Wellenlänge ausstrahlen, die dann von der zu messenden Gaskomponente in der Abgasprobe absorbiert wird. Gasselektive Detektoren messen den Absorptionsgrad. Durch die Weiterentwicklung im Bereich der Laserdioden und durch gesunkenen Herstellungspreise werden Laserdioden in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Zusammenfassung Tätigkeit: Studieren Sie die untere Tabelle anhand folgende Punkte. Beobachten Sie das FTIR Verfahren ist für die Messung von O2 nicht geeignet; FID ist nur für die Messung von HC geeignet; CLD ist nur für die Messung von NOx geeignet; LDS ist nur für die Messung von NH3 geeignet; PMD ist nur für die Messung von O2 geeignet, kein anderes Verfahren kann O2 messen. 10. Bild: Darstellung der meisten gemessenen Abgaskomponenten und die dafür typischerweise verwendeten Messprinzipien. Die mit (*) gekennzeichneten Messprinzipien sind auch für die gesetzliche Typfreigabemessung zugelassen. Fragen zur Selbstkontrolle 1. Markieren Sie die Gase für dessen Messung FTIR geeignet ist! CO2 CO O2 NOx NH3 HC 2. Markieren Sie die Verfahren mit denen die NH3Konzentration messbar ist! NDIR PMD FTIR LDS FID 3. Welches Gas kann man mit FID messen? CO2 CO O2 NOx NH3 HC 4. Verbinden Sie die Prinzipdarstellungen der Messverfahren mit deren Benennungen! Geben Sie die Nummer der Abbildungen in die richtigen Felder ein! NDIR – Nichtdispersiver Infrarot Detektor: 3 FID – Flame Ionisation Detektor: 2 CLD – Chemolumineszenz Detektor: 4 PMD – Paramagnetischer Detektor: 1 5. Markieren Sie das Prinzip des FID Verfahrens! Sind im Probengas Kohlenwasserstoffmoleküle enthalten werden diese gekrackt und ionisiert. Die erzeugten Ionen transportieren Strom zwischen Kathode und Anode. Der dadurch vorhandene Stromfluss stellt das Messsignal dar. Ein Detektor nutzt die magnetische Eigenschaft von Sauerstoff (O2) zur Messung der Konzentration dieses Elementes. Bei einer chemischen Reaktion entsteht eine elektromagnetische Strahlung (Sichtbare Licht). Dieser Effekt wird in den Detektor verwendet, damit die Stickoxide-Konzentration von einer Abgasprobe gemessen wird. Die Messung basiert auf der Absorption von infrarotem Licht durch die einzelnen Gaskomponenten, und eine Vielzahl an Abgaskomponenten zeitgleich messen kann. 6. Markieren Sie das Prinzip des FTIR Verfahrens! Sind im Probengas Kohlenwasserstoffmoleküle enthalten werden diese gekrackt und ionisiert. Die erzeugten Ionen transportieren Strom zwischen Kathode und Anode. Der dadurch vorhandene Stromfluss stellt das Messsignal dar. Ein Detektor nutzt die magnetische Eigenschaft von Sauerstoff (O2) zur Messung der Konzentration dieses Elementes. Bei einer chemischen Reaktion entsteht eine elektromagnetische Strahlung (Sichtbare Licht). Dieser Effekt wird in den Detektor verwendet, damit die Stickoxide-Konzentration von einer Abgasprobe gemessen wird. Die Messung basiert auf der Absorption von infrarotem Licht durch die einzelnen Gaskomponenten, und eine Vielzahl an Abgaskomponenten zeitgleich messen kann. 7. Markieren Sie das Prinzip des PMD Verfahrens! Sind im Probengas Kohlenwasserstoffmoleküle enthalten werden diese gekrackt und ionisiert. Die erzeugten Ionen transportieren Strom zwischen Kathode und Anode. Der dadurch vorhandene Stromfluss stellt das Messsignal dar. Ein Detektor nutzt die magnetische Eigenschaft von Sauerstoff (O2) zur Messung der Konzentration dieses Elementes. Bei einer chemischen Reaktion entsteht eine elektromagnetische Strahlung (Sichtbare Licht). Dieser Effekt wird in den Detektor verwendet, damit die Stickoxide-Konzentration von einer Abgasprobe gemessen wird. Die Messung basiert auf der Absorption von infrarotem Licht durch die einzelnen Gaskomponenten, und eine Vielzahl an Abgaskomponenten zeitgleich messen kann. 7.3 Lektion: Messung fester Bestandteile Ziele: Diese Lektion stellt die Möglichkeiten von Messung der gasförmigen Bestandteile vor. Unter anderem werden verschiedene Detektoren beschrieben. Anforderungen: Sie haben sich das Wissen dieser Lektion entsprechend angeeignet, wenn Sie erklären können, worauf die in allen gesetzlichen Bestimmungen angegebenen Grenzwerte für die Partikelemission beruhen; anhand Abbildungen die Prinzipdarstellung der Vollstromverdünnung und der Teilstromverdünnung auswählen können; erklären können, was die drei Stufen der Konditionierung des bereits verdünnten Abgases sind; die Benennung der in dieser Lektion vorgestellten Messverfahren (Opazimeter, Photoakustische Russmessung, Smokemeter, Laserinduzierte Glühemission, Photoelektrische Russsensor, Diffusionsladungssensoren) und dessen Funktionsprinzipe mit einander verbinden können. Zeitbedarf: Für die Aneignung dieser Lektion sind 1,5 Stunden nötig. Schlüsselbegriffe: Abscheidegrad PNC (Particle Number Counting) Grobe Partikel Nanopartikel-Anteil Smokmetermessung Photoakustisches Prinzip Laserinduzieren 1. Messung der Partikel entsprechend gesetzlicher Vorgaben Tätigkeit: Machen Sie sich mit der Methode der Partikelmessung nach gesetzlicher Vorgaben bekant! Betrachten Sie die Darstellung der Vollstromverdünnung! Machen Sie eine Handzeichnung über das Funktionspronzip der Vollstromverdünnung und der Teilstromverdünnung! Die in allen gesetzlichen Bestimmungen angegebenen Grenzwerte für die Partikelemission beruhen auf einer integralen Messung durch gravimetrische Bestimmung der Partikelmasse nach Verdünnung in einem Vollstrom- oder Teilstromtunnel. Die Definition des Messverfahrens erfolgte erstmals von der US EPA („United States Environmental Protection Agency“) nach CFR Vol. 67 und wurde dann weltweit übernommen, siehe auch 70/220/EEC u. ä. oder TRIAS 60-2003. Abgas wird nach dem „CVS-Prinzip“ mit gefilterter Luft gemischt und ein Teilstrom des verdünnten Abgases, der eine Temperatur < 52 °C bzw. 47 °C ± 5 °C aufweisen muss, über inerte Filter mit > 99 % Abscheidegrad gezogen. Aus der Massendifferenz zwischen beladenem und unbeladenem Filter wird die Emission berechnet. In Bild 1. ist dies für eine Anlage mit Sekundärverdünnung, wie sie für Nutzfahrzeuge üblicherweise verwendet wird, schematisch dargestellt. Bei PKW wird die Emission des Fahrzeugs am Rollenprüfstand im Prinzip gleich, jedoch ohne Sekundärverdünnung, gemessen. 1. Bild: Vollstromverdünnung für die Zertifizierung von NFZ-Motoren Partikel setzen sich aus Ruß festen Bestandteile wie Abrieb und Aschen, adsorbierten organischen Komponenten, kondensierter und adsorbierter Schwefelsäure etc. zusammen. Kondensierte und adsorbierten Substanzen werden im Wesentlichen erst im Verdünnungstunnel gebildet, aber auch die Russkonzentration ist nach Engeljehringer und Schindler (1989) zwischen Motor und Mess-Filter nicht völlig stabil. Es ist daher einsichtig, dass schon kleine Änderungen in der Auslegung der Verdünnungs- und Partikelsammelanlage einen Einfluss auf die gemessene Partikelmasse hat. Um bei abnehmender Partikel-, vor allem auch Russ-Emission die Wiederholbarkeit und Reproduzierbarkeit der Messmethode zu erhöhen, hat die US-EPA ab 2007 das Verdünnungs, Partikelsammlungs- und Wäge-System genauer spezifiziert, siehe z. B. CFR 1065. In der EU (nach 2005/55/EC) und seit 2011 auch in den USA ist für Nutzfahrzeuge die Verwendung von Teilstromverdünnungstunneln erlaubt, die einen konstanten Teil des Abgases verdünnen, wie es in der Norm ISO 16183 festgelegt ist. Dem Platz- und Kostenvorteil dieser Systeme – siehe Prinzip-Darstellung Bild 2. – steht eine aufwändige Regelung der Massenströme gegenüber. Zusätzlich müssen nach Silvis et al. (2002) mehrere Randbedingungen beachtet werden, damit die gemessene Emission im wesentlich gleich der einer Vollstromanlage ist. 2. Bild: Teilstromverdünnung für die Zertifizierung von NFZ-Motoren 2. Bestimmung der Partikelanzahl im Abgas Tätigkeit: Lesen Sie sich den Prozess von Bestimmung der Partikelanzahl im Abgas durch! Betrachten Sie die Darstellung von Abgasaufbereitung für die Partikelzählung! Merken Sie sich die drei Stufen der Konditionierung des bereits verdünnten Abgases! Da die Russemissionen moderner Verbrennungsmotoren nur mehr mit sehr empfindlichen Partikelmessgeräten erfasst werden können, hat sich die PMP Expertengruppe der UNECEGRPE mit neuen Messmethoden zur Partikelmessung befasst. Die Empfehlung dieser Gruppe für weitere Zertifizierungen sind neben einer modifizierten „US-2007“ Partikelmessung („particulate measurement“) auch die Partikelzählung („particle number counting“) nach UNECE Regulation No. 83 und Andersson et al. (2007). Die PMP Gruppe hat ein aufwändiges System zur Konditionierung des bereits verdünnten Abgases definiert, das in Bild 3. schematisch dargestellt ist: Erstens, Abscheidung von groben Partikeln, die nicht direkt aus der Verbrennung, sondern von wiedereingetragenen Wandablagerungen stammen. Zweitens, hohe Abgasverdünnung (Verdünnungsfaktor 10) und nachfolgendes Aufheizen auf 300 °C bis 400 °C. Dadurch erhält man einerseits die im praktischen Betrieb erforderliche niedrige Partikelanzahl im Kondensationskernzähler (PNC), andrerseits werden die flüchtigen Nanopartikel-Anteile in die Gasphase überführt, sodass nur nicht-flüchtige Partikel, z. B. Ruß-Partikel gezählt werden. Der Hintergrund für diese Anforderung hat zwei Ursachen. Einerseits scheinen nichtflüchtige Partikel toxikologisch relevanter für die menschliche Gesundheit zu sein, andrerseits hat sich herausgestellt, dass es extrem schwierig ist, Emissionen von flüchtigen Partikeln in Bezug auf Partikelanzahlkonzentration reproduzierbar zu messen. Das ist kein Problem der Messung an sich – flüchtige Partikel können genauso gezählt werden wie feste – aber die Bildung von homogen kondensierten Kohlenwasserstoffen und Sulfaten nach Partikelfilter ist extrem sensitiv auf kleinste Änderungen der Motor- oder Abgaskonditionierung. Drittens wird vor dem PNC noch mal verdünnt, um das Abgas abzukühlen und gegebenenfalls Rekondensation der flüchtigen Bestandteile zu verhindern. 3. Bild: Abgasaufbereitung für die Partikelzählung nach PMP nach UNECE Regulation No. 83 Kondensationskernzähler (Condensation Particle Counting) sind empfindliche Systeme zur Messung der Partikelanzahl (Particle Number Counting) im sub-μ Bereich bis hin zu einigen Nanometern. Das Prinzip eines CPC ist in Bild 4. dargestellt. Aus Nanopartikeln werden durch heterogene Kondensation von übersättigtem Dampf (typischerweise n- Butanol) “Mikropartikel” generiert, die dann ausreichend groß sind um anschließend mittels einer Streulichtmethode gezählt zu werden. 4. Bild: Funktionsprinzip eines Kondensationskernzählers (CPC) 3. Bestimmung von Partikeleigenschaften im Abgas mit alternativen Verfahren Tätigkeit: Lesen Sie den Text über Bestimmung von Partikeleigenschaft! Merken Sie sich die Funktionsprinzipien der verschiedenen Messverfahren! Die gravimetrische Ermittlung der Partikelemission hat zwei bedeutende Nachteile beim Einsatz in der Motoren- bzw. Abgasnachbehandlungsentwicklung: Erstens ist sie zeitaufwändig und zweitens integrierend. Für die Motorentwicklung sind jedoch häufig eine schnelle Messung und die Zeitzuordnung der Emission zu den dynamischen Fahrzuständen erforderlich. Es wurden daher eine Reihe einfacherer oder dynamischer Messverfahren entwickelt, um den Anforderungen der modernen Motorenentwicklung zu genügen. Nachteilig an den alternativen Messverfahren ist, dass im Allgemeinen die Messgrößen von den gesetzeskonform ermittelten Partikeln (Partikelanzahl, Partikelmasse) abweichen, und die ermittelten Korrelationen nur bedingt gültig sind. Eine bedeutende Rolle nimmt die Messung der Rußemission ein, da diese auch ein wichtiger Indikator für die Bestimmung der Verbrennungsqualität ist. Dafür wurden mehrere Methoden entwickelt, die fast immer auf der verhältnismäßig starken Absorption von Strahlung (im nahen infraroten oder sichtbaren Bereich) durch Ruß basieren. Neuere Verfahren weisen eine sehr gute Zeitauflösung (typisch im einstelligen Hertz Bereich) und/oder sehr hohe Empfindlichkeit (typisch im Bereich von wenigen μg pro Kubikmeter) auf. Smokemeter Das Prinzip der Smokemetermessung besteht darin, dass ein Filterpapier über eine bestimmte Zeit mit Abgas beladen wird und die Schwärzung des Filterpapiers mit einem optischen Verfahren bestimmt wird. Die resultierende Größe ist die Filterschwärzung bzw. Filter Smoke Number (FSN), siehe Bild 5. 5. Bild: Prinzip der Smokemeter Messung 6. Bild: Vor- und Nachteile von Smokmeter Opazimeter Das Opazimeter bestimmt die Abschwächung des Lichts bei Durchgang durch eine mit Abgas gefüllte Zelle definierter Länge. Das Ergebnis ist die sogenannte Extinktion. Oft werden in diesem Zusammenhang auch Trübung und Opazität als Begriffe für die Messgröße verwendet, Bild 7. 7. Bild: Prinzip der Opazimeter Messung 8. Bild: Vor- und Nachteile von Opazimeter Photoakustische Russmessung (Bild 9.) Ein modulierter Laserstrahl wird vom Russpartikel absorbiert. Die Absorption führt zur Erwärmung des Partikels und dessen Umgebung. Die periodische Erwärmung generiert eine Schwingung mit der Modulationsfrequenz des Lasers, die in einer resonanten Zelle mit einem Mikrofon detektiert wird, dessen Signal proportional zur Russkonzentration ist. 9. Bild: Photoakustisches Messprinzip 10. Bild: Vor- und Nachteile von Photoakustischer Ruß-Sensor Laserinduzierte Glühemission (Bild 11.) Bei der laserinduzierten Glühemission wird der Russ mit einem gepulsten Laser sehr schnell bis zur Sublimationstemperatur erwärmt. Die dabei entstehende Glühemission wird gemessen und liefert Information über die Russkonzentration und Primärpartikelgröße. 11. Bild: Prinzip der Laserinduzierten Glühemission, LII 12. Bild: Vor- und Nachteile von Laser Induzierte Glühemission Photoelektrische Russsensor (Bild 13.) Die Partikel gelangen mit dem Gasfluss in den Bestrahlungsraum. Dort werden sie mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Die Partikel emittieren Elektronen und sind somit elektrisch positiv geladen. Die geladenen Teilchen werden mit einem Messfilter in einen messbaren elektrischen Strom umgewandelt, der Information über die Russkonzentration liefert. Damit die freien Elektronen die Messung nicht verfälschen, werden diese in einem elektrischen Feld aufgefangen. 13. Bild: Photoelektrisches Messprinzip 14. Bild: Vor- und Nachteile von Photoelektrischer Aerosol Sensor Diffusionsladungssensoren (Bild 15.) Ähnlich dem Photoelektrischen Russsensor wird beim Diffusionsladungssensor der Strom der durch die geladenen Partikel generiert wird mit einem Elektrometer gemessen. Im Gegensatz zum photoelektrischen Russsensor werden die Partikel in einem elektrischen Feld geladen. 15. Bild: Prinzip des Diffussionsladungs Sensors 16. Bild: Vor- und Nachteile von Diffussionsladungs Sensor 17. Bild: Dekati Mass Monitor (MASMO), Schema der Sensorik und Datenverarbeitung 18. Bild: Vor- und Nachteile von MASMO 19. Bild: TEOM: Glaskanüle mit dem Filter an der Spitze. Die Schwingungsfrequenz der Glaskanüle ändert sich bei Beladung des Filters 20. Bild: Vor- und Nachteile von TEOM Fragen zur Selbstkontrolle 1. Worauf beruhen die in allen gesetzlichen Bestimmungen angegebenen Grenzwerte für die Partikelemission? (Sie beruhen auf einer integralen Messung durch gravimetrische Bestimmung der Partikelmasse nach Verdünnung in einem Vollstrom- oder Teilstromtunnel.) 2. Stellen Sie fest welche Darstellungen das Prinzip der Vollstromverdünnung und der Teilstromverdünnung korrekt darstellen! Geben Sie die Nummer der der Bilder in die Felder ein! Teilstromverdünnung: 4 Vollstromverdünnung: 1 3. Markieren Sie zu welchem Messverfahren das folgende Funktionsprinzip gehört: Das Prinzip der Smokemetermessung besteht darin, dass ein Filterpapier über eine bestimmte Zeit mit Abgas beladen wird und die Schwärzung des Filterpapiers mit einem optischen Verfahren bestimmt wird. Die resultierende Größe ist die Filterschwärzung bzw. Filter Smoke Number (FSN), Opazimeter Photoakustische Russmessung Smokemeter Laserinduzierte Glühemission Photoelektrische Russsensor Diffusionsladungssensoren 4. Markieren Sie zu welchem Messverfahren das folgende Funktionsprinzip gehört: Das Verhfahren bestimmt die Abschwächung des Lichts bei Durchgang durch eine mit Abgas gefüllte Zelle definierter Länge. Das Ergebnis ist die Extinktion. Opazimeter Photoakustische Russmessung Smokemeter Laserinduzierte Glühemission Photoelektrische Russsensor Diffusionsladungssensoren 5. Markieren Sie zu welchem Messverfahren das folgende Funktionsprinzip gehört: Die Partikel gelangen mit dem Gasfluss in den Bestrahlungsraum. Dort werden sie mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Die Partikel emittieren Elektronen und sind somit elektrisch positiv geladen. Die geladenen Teilchen werden mit einem Messfilter in einen messbaren elektrischen Strom umgewandelt. Opazimeter Photoakustische Russmessung Smokemeter Laserinduzierte Glühemission Photoelektrische Russsensor Diffusionsladungssensoren 6. Markieren Sie zu welchem Messverfahren das folgende Funktionsprinzip gehört: Der Russ wird mit einem gepulsten Laser sehr schnell bis zur Sublimationstemperatur erwärmt. Die dabei emittierte Wärme wird gemessen und liefert Information über die Russkonzentration und Primärpartikelgröße. Opazimeter Photoakustische Russmessung Smokemeter Laserinduzierte Glühemission Photoelektrische Russsensor Diffusionsladungssensoren Ezek a kérdések majd jók lesznek a modulzáróba: 7. Markieren Sie das Funktionsprinzip des Diffusionsladungssensors zwischen den folgenden Möglichkeiten! Ein Filterpapier wird über eine bestimmte Zeit mit Abgas beladen und die Schwärzung des Filterpapiers wird mit einem optischen Verfahren bestimmt. Das Verhfahren bestimmt die Abschwächung des Lichts bei Durchgang durch eine mit Abgas gefüllte Zelle definierter Länge. Das Ergebnis ist die Extinktion. Ein modulierter Laserstrahl wird vom Russpartikel absorbiert. Die Absorption führt zur Erwärmung des Partikels und dessen Umgebung. Die periodische Erwärmung generiert eine Schwingung mit der Modulationsfrequenz des Lasers, die in einer resonanten Zelle mit einem Mikrofon detektiert wird, dessen Signal proportional zur Russkonzentration ist. Der Russ wird mit einem gepulsten Laser sehr schnell bis zur Sublimationstemperatur erwärmt. Die dabei emittierte Wärme wird gemessen und liefert Information über die Russkonzentration und Primärpartikelgröße. Die Partikel gelangen mit dem Gasfluss in den Bestrahlungsraum. Dort werden sie mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Die Partikel emittieren Elektronen und sind somit elektrisch positiv geladen. Die geladenen Teilchen werden mit einem Messfilter in einen messbaren elektrischen Strom umgewandelt. Die Partikel werden in einem elektrischen Feld geladen. Der Strom der durch die geladenen Partikel generiert wird mit einem Elektrometer gemessen. 8. Markieren Sie das Funktionsprinzip des Photoelektrischer Russsensors zwischen den folgenden Möglichkeiten! Ein Filterpapier wird über eine bestimmte Zeit mit Abgas beladen und die Schwärzung des Filterpapiers wird mit einem optischen Verfahren bestimmt. Das Verhfahren bestimmt die Abschwächung des Lichts bei Durchgang durch eine mit Abgas gefüllte Zelle definierter Länge. Das Ergebnis ist die Extinktion. Ein modulierter Laserstrahl wird vom Russpartikel absorbiert. Die Absorption führt zur Erwärmung des Partikels und dessen Umgebung. Die periodische Erwärmung generiert eine Schwingung mit der Modulationsfrequenz des Lasers, die in einer resonanten Zelle mit einem Mikrofon detektiert wird, dessen Signal proportional zur Russkonzentration ist. Der Russ wird mit einem gepulsten Laser sehr schnell bis zur Sublimationstemperatur erwärmt. Die dabei emittierte Wärme wird gemessen und liefert Information über die Russkonzentration und Primärpartikelgröße. Die Partikel gelangen mit dem Gasfluss in den Bestrahlungsraum. Dort werden sie mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Die Partikel emittieren Elektronen und sind somit elektrisch positiv geladen. Die geladenen Teilchen werden mit einem Messfilter in einen messbaren elektrischen Strom umgewandelt. Die Partikel werden in einem elektrischen Feld geladen. Der Strom der durch die geladenen Partikel generiert wird mit einem Elektrometer gemessen. 9. Markieren Sie das Funktionsprinzip der Photoakustischer Russmessung zwischen den folgenden Möglichkeiten! Ein Filterpapier wird über eine bestimmte Zeit mit Abgas beladen und die Schwärzung des Filterpapiers wird mit einem optischen Verfahren bestimmt. Das Verhfahren bestimmt die Abschwächung des Lichts bei Durchgang durch eine mit Abgas gefüllte Zelle definierter Länge. Das Ergebnis ist die Extinktion. Ein modulierter Laserstrahl wird vom Russpartikel absorbiert. Die Absorption führt zur Erwärmung des Partikels und dessen Umgebung. Die periodische Erwärmung generiert eine Schwingung mit der Modulationsfrequenz des Lasers, die in einer resonanten Zelle mit einem Mikrofon detektiert wird, dessen Signal proportional zur Russkonzentration ist. Der Russ wird mit einem gepulsten Laser sehr schnell bis zur Sublimationstemperatur erwärmt. Die dabei emittierte Wärme wird gemessen und liefert Information über die Russkonzentration und Primärpartikelgröße. Die Partikel gelangen mit dem Gasfluss in den Bestrahlungsraum. Dort werden sie mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Die Partikel emittieren Elektronen und sind somit elektrisch positiv geladen. Die geladenen Teilchen werden mit einem Messfilter in einen messbaren elektrischen Strom umgewandelt. Die Partikel werden in einem elektrischen Feld geladen. Der Strom der durch die geladenen Partikel generiert wird mit einem Elektrometer gemessen.