Süd- und Nordkorea Allgemeines Offizieller Staatsname Volksrepublik Korea (Nordkorea) Sprache Koreanisch Staatsoberhaupt Kim Yŏng-nam Vorsitzender der nationalen Verteidigungskommission: Kim Jong-il Vorsitzender des Ministerrats: Choe Yong-rim Lage Ostasien Fläche 122.762 km² Bevölkerungszahl 24.051.218 (Okt 2008) Bevölkerungsdichte 186 Einwohner pro km² Hauptstadt Pjöngjang Einwohner 3,5 Mio Währung Won Allgemeines Offizieller Staatsname Republik Korea (Südkorea) Sprache Staatsoberhaupt Regierungschef Lage Koreanisch Lee Myung-bak (seit Februar 2008) Chung Un Chan (seit September 2009) Ostasien Fläche Bevölkerungszahl 99.313 km2 (ohne entmilitarisierte Zone) 48.379.392 Bevölkerungsdichte 487 pro km2 Hauptstadt Einwohner Währung Seoul 10,5 Mio Won 1. Geographische Grundlagen Klima und Vegetation: Klima: Gemäßigtes Klima Heißeste Jahreszeit – Sommer/ Regenzeit (Juli – August) Kälteste Jahreszeit- Winter (Dezember- Januar) Frühling und Herbst : Mild und trocken Grenzen: Die Republik Korea- Südkorea grenzt im Norden an Nordkorea (bzw. an die entmilitarisierte Zone), im Osten ans Japanische-/Ostmeer, im Süden ans Ostchinesische Meer und im Westen ans Gelbe Meer. Im Süden findet man zahlreiche Inseln, sowie die Vulkaninsel Cheju auf der sich mit 2000 m der höchste Berg Südkoreas befindet. Dieser Berg heißt Hallasan. Die Volksrepublik Korea –Nordkorea grenzt im Norden an die Volksrepublik China, im Nordosten an Russland (Grenzfluss Tumen) , im Osten wie auch Südkorea ans Japanische-/Ostmeer, im Süden an Südkorea (bzw. demilitarisierte Zone) und im Westen ans Gelbe Meer. Relief: Südkorea ist Großteils hügelig oder bergig. Ein Drittel des Landes ist fruchtbar, in diesem ist auch der Hauptteil der Bevölkerung angesiedelt. Die meisten Flüsse entspringen im östlichen Gebirge und fließen nach Westen und Süden in das Gelbe Meer, wie zum Beispiel der Fluss „Naktong“. Die Ostküste ist ziemlich felsig. Nordkoreas Relief im Landesinneren ist sehr gebirgig, deshalb ist die Bevölkerung an der Ost-/ Westküste angesiedelt. Der höchste Berg der Volksrepublik Korea ist Paektusan (2.744 m). Die wichtigsten Flüsse heissen Tumen und Amork. Nordkorea Demographische Maßzahlen: Bevölkerung 0-14 Jahre 18,30% 15-64 Jahre 72,10% über 65 Jahre 9,60% Durchschnittsalter 35,8 Jahre Bevölkerungswachstum 0,39% Geburtenrate 9,93 Geburten/1.000 Einwohner Sterberate 5,99 / 1.000 Einwohner Kinder je Frau 1,28 Kindersterblichkeit 6,05 Totgeburten/1.000 Geburten Durchschnittliche Lebenserwartung 77,23 Jahre Frauen 80,93 Jahre Männer 73,81 Jahre Bildungsgrad 15jährige und älter können lesen und schreiben 97,90% Bevölkerungsfluss In-/Ausland 0 / 1.000 Südkorea Demographische Maßzahlen: Bevölkerung 0-14 Jahre 15,70% 15-64 Jahre 72,90% über 65 Jahre 11,40% Durchschnittsalter 38,4 Jahre Bevölkerungswachstum 0,23% Geburtenrate 8,55 Geburten/1.000 Einwohner Sterberate 6,26 / 1.000 Einwohner Kinder je Frau 1,23 Kindersterblichkeit 4,16 Totgeburten/1.000 Geburten Durchschnittliche Lebenserwartung 79,05 Jahre Frauen 82,49 Jahre Männer 75,84 Jahre Bildungsgrad 15jährige und älter können lesen und schreiben 97,90% Bevölkerungsfluss In-/Ausland Kein nennenswerter Bevölkerungsfluss Ethnien und Bevölkerung: Religion: Keine Religionszugehörigkeit – Ateisten (49,3 %) Buddhisten (23,2 %) Christen (26,3 %) Konfuzianer (1%) Chondo-gyo … In Nordkorea gibt es keine Religionsfreiheit. Religion ist der Staat und der Staat sind die Diktatoren: Führer Kim Il Sung (der verstorbene „große Führer“) sowie Kim Jong-il (dessen Sohn, der sog. „liebe Führer“). Sie werden als Götter dargestellt. Kultur: Obwohl Korea Nachbar Chinas und Japans ist, unterscheidet es sich kulturell maßgeblich von diesen. Durch die Teilung des Landes in Nord- und Südkorea und dem Einfluss der unterschiedlichen Staatsideologien, entwickeln sie sich relativ unterschiedlich. Wegen der Abschottung ist Nordkoreas Kultur noch recht traditionell. Obwohl der Süden Koreas sehr vom Westen beeinflusst wird, ist noch immer Konfuzianismus die Grundlage der traditionellen Kultur. In Bereichen wie Musik, Film und Fernsehen gibt es viel Austausch und große Gemeinsamkeiten mit Japan. 2. Konflikt und Lebensbedingungen Überblick zur historischen Entwicklung 1910-1945: Kolonialherrschaft Japans über Korea (Unabhängigkeitsbewegung 1. März 1919) 1945: Nach der Kapitulation Japans wird Korea in eine von der UdSSR (Norden) und eine von den USA (Süden) beeinflusste Zone aufgeteilt 1948: Ausrufung der Demokratischen Volksrepublik Chosun in Nordkorea und der Republik Korea in Südkorea 25. Juni 1950: Ausbruch des Koreakrieges 27. Juli 1953: Waffenstillstand von Panmunjom. Der 38. Breitengrad bestimmt den Grenzverlauf, der bis Süd- und Nordkorea teilt 1960: Südkoreas erster Präsident Rhee Syng-Man geht ins Exil nach Hawaii; Ende der ersten Republik 1969-1981: Zweite, dritte und vierte Republik. Entscheidende Aufbaujahre Südkoreas 25.02.1993: Nach 32 Jahren Militärherrschaft, Amtsantritt des demokratisch gewählten Präsidenten Kim Jung- Sam und seiner Zivilregierung Politische Beziehungen zwischen den Konfliktländern Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkoreas verschlechtern sich laufend. Sie sind völlig voneinander isoliert und durch eine demilitarisierte Zone getrennt. Nord- und Südkorea befinden sich offiziell noch immer im Krieg miteinander, haben aber Waffenstillstand. Südkorea fürchtet nach dem Ende des Koreakriegs, dass es eine Invasion des Nordens geben würde. Aus diesem Grund wurden in den 80ern regelmäßig Probealarme ausgeführt. 1983 wurde ein Attentat auf die südkoreanische Regierung verübt. 1988 zündete der nordkoreanische Geheimdienst eine Bombe in einem Südkoreanischen Flugzeug und es kamen rund 115 Menschen dabei um. Weiters zeigen auch nordkoreanisch erbaute Tunnel durch die demilitarisierte Zone hindurch, dass ein erneuerter Krieg nicht ausgeschlossen ist. Nach Ende der Militärdiktatur (1988) und dem wirtschaftlichen Abstieg Nordkoreas ließ die Angst einer Invasion nach. Kim Dae-jung startete einige gemeinsame Projekte mit dem Norden. Er gründete das Industriegebiet Kaesŏng auf nordkoreanischem Territorium, in dem nordkoreanische Arbeiter in Südkoreanischen Firmen arbeiten. Außerdem gab es 2000 ein Treffen zwischen Kim Jong- il und Kim Dae-jung. Wobei man sagen muss, dass Kim Dae-jung für dieses Treffen 100 Millionen Dollar der koreanischen Regierung übermittelte. Allein wirtschaftlich wäre eine Vereinigung Nord- und Südkoreas fast nicht möglich, da die Fläche und die Einwohnerzahl Nordkoreas klar überwiegen (es wären sehr hohe Transferzahlungen nötig). Nach der Wahl Lee Myung –baks (Südkorea) und dem Angriff auf das südkoreanische Kriegsschiff „Cheonan“, verschlechtern sich die Beziehungen. Südkorea stellt den Handel mit Nordkorea ein und droht den UN- Sicherheitsrat zu alarmieren. Daraufhin bricht Nordkorea den Kontakt zu Südkorea ab, weist die südkoreanischen Arbeiter aus der Industrieregion Kaesŏng ab. Vergleichbare historische Konflikte Vietnamkrieg (1945-1975); West-/Ostkonflikt USA will verhindern, dass UdSSR Vietnam einnimmt. Lebensbedingungen: Nordkorea wird diktatorisch regiert. Es ist einer der wenigen verbliebenen stalinistischen Staaten und hat das weltweit restriktivste und totalitärste politische System. Es steht weltweit wegen seiner Missachtung der Menschenrechte unter Kritik. Außerdem gibt es in Nordkorea keine Pressefreiheit. Mit staatlicher Propaganda, Umerziehungslager für „Kriminelle“ und Internierungslager (Lager in denen politisch unzuverlässige Familien ihr Leben lang gefangen gehalten werden) versucht Nordkorea die Bevölkerung nach seinem Sinne zu erziehen und mundtot zu machen. Straflager Offizieller Name Größe Gefangene Internierungslager Kaech'ŏn Kwan-li-so Nr. 14 155 km² 15000 Internierungslager Yodŏk Kwan-li-so Nr. 15 378 km² 46500 Internierungslager Hwasŏng Kwan-li-so Nr. 16 549 km² 10000 Internierungslager Pukch'ang Kwan-li-so Nr. 18 73 km² 50000 Internierungslager Haengyŏng Kwan-li-so Nr. 22 Internierungslager Ch'ŏngjin 225 km² 50000 Kwan-li-so Nr. 25 0,25 km² > 3000 Grund-,Freiheits- und Menschenrechte: Eine Bestandaufnahme Staatliche Diskriminierung: 3- Kastensystem „freundlich gesinnte Kräfte“, „ neutrale Kräfte“ und „feindlich gesinnte Kräfte“ (= Bürger deren Verwandte nach Süden geflohen sind …alle deren Image Neigungen gegen das Regime aufweist) Eingeschränkte Meinungsfreiheit: Jeder, der die Führung in Frage stellt, sich gegen das Regime äußert, der etwas anderes als die Führer anbetet, wird bestraft. Eingeschränkte Informationsfreiheit: Nur staatlich nordkoreanisch-propagierte Medien sind erlaubt, ausländische strengstens verboten. Eingeschränkte Glaubensfreiheit: In der demokratischen koreanischen Verfassung ist Religionsfreiheit gegeben, allerdings in der Realität nicht. Es gibt Berichte, dass Menschen mit anderem Glauben in Lagern interniert, gefoltert und hingerichtet werden. Eingeschränkte Bewegungsfreiheit: Die Bürger Nordkoreas dürfen ihr Land nicht ohne staatliche Erlaubnis verlassen. Der Staat bestimmt auch den Wohnort der Bürger. Z.B. Sichtbar körperlich eingeschränkte Menschen und politisch unzuverlässige Bürger dürfen sich nicht in Pjöngjang ansiedeln. Tagtäglich werden Menschen hingerichtet, gefoltert und als Versuchspersonen missbraucht. Auch in Südkorea gibt es die Todesstrafe. Im Nationalen Sicherheitsgesetzt ist festgelegt, dass es Südkoreanern verboten mit dem Norden Koreas Kontakt aufzunehmen, sowie Propaganda und öffentliche Gutheißung Nordkoreas, aus Angst vor einem Rückfall in die Vergangenheit. Regierungsfeindliche Äußerungen und das Besitzen und Weitergeben von regierungsfeindlichem Material ist strengstens untersagt. 3. Wirtschaft Nordkorea Nominales Bruttoinlandsprodukt pro Kopf Anteile des BIP in den Wirtschaftssektoren Landwirtschaft Industrie Dienstleistungen 757 Dollar 30 % 34 % 36 % Südkorea Nominales Bruttoinlandsprodukt pro Kopf Anteile des BIP in den Wirtschaftssektoren Landwirtschaft Industrie Dienstleistungen Inflationsrate Anteil der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben 14784 Dollar 3,3 % 40,3 % 56,3 % 2,8 % 15 % Gehört zu den 4 ostasiatischen Tigerstaaten Nordkorea: Planwirtschaft Die Landwirtschaft und alle Hauptindustrien sind Staatsbesitz, daher kann die Regierung die Produktion beliebig steuern. Großen Wert legt die Regierung vor allem auf die Schwerindustrie, da diese in militärischer Hinsicht sehr wichtig ist. Ein großes Problem in Nordkorea ist die Nahrungsknappheit, die auf die Vernachlässigung der Landwirtschaft, vieler Naturkatastrophen und unfairen Verteilung der Güter (zu Gunsten des Militärs) zurückzuführen ist. Die UNO half Nordkorea, aber als sie sich weigerten das Atomwaffenprogramm zu stoppen, entzog ihnen die UNO jegliche Hilfestellungen. Dies stellte Nordkorea vor viele Probleme und zwang sie, ein wenig in die marktwirtschaftliche Richtung überzugehen und man versuchte mit Hilfe von Joint-Ventures (Gemeinschaftsunternehmen) Investoren anzulocken. Darauf wuchs der Handel mit China und Südkorea. Südkorea: Marktwirtschaft Südkorea ist inzwischen einer der wirtschaftsstärksten Staaten in Ostasien. Das Land hat sich innerhalb von wenigen Jahrzehnten zu einem international bedeutenden Dienstleistungs- und Handelszentrum entwickelt. Zurzeit des Koreakrieges galt es noch zu einem der ärmsten Länder der Welt. Vor allem im Bereich Automobilindustrie, Schiffbau, Telekommunikation und der Elektronikbranche ist Südkorea eine weltweit führende Handelsnation. Haupthandelspartnern sind Japan, China, USA und EU (vor allem Deutschland). Wichtige Wirtschaftszweige: Siehe obige Tabelle Nordkorea: 81 Prozent des Staates sind bedeckt von relativ hohen Gebirgszügen Großteils Fabrikarbeiter in der Hauptstadt Pjöngjang; trotzdem 30 % Landwirtschaft Südkorea: Automobilindustrie, Schiffbau, Telekommunikation. Elektronikbranche; die Landwirtschaft spielt nur eine geringe Rolle. Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise: Die Südkoreanische Währung (Won) ist schwach. Es entsteht ein Zehnjahrestief (größtes Tief innerhalb 10 Jahre). Ausländische Anleger ziehen ihre Mittel ab - die Exporteure des Landes dagegen können davon profitieren. Nordkorea: Es gibt keine direkten Auswirkungen aber der Handel mit Japan, Südkorea und China wurde angegriffen. Wirtschaftsentwicklung seit dem 2. Weltkrieg In Nordkorea ist die Wirtschaft seit dem 2. WK ziemlich gleichbleibend keine großen Veränderungen. Zusammenbruch von Handelsbeziehungen mit dem früheren Ostblock. Eingeschränkte Öffnung des Marktes. In Südkorea wurde die Planwirtschaft von der Marktwirtschaft abgelöst Wirtschaftsaufschwung. Bis zum 2. Weltkrieg war Südkorea ein isoliertes Agrarland auf dem Niveau eines 3. Weltlandes.