Reduzierte Nullserie 2012 / Bildungsplan 2011 Spezifische Berufskenntnisse Position 4: Fachfrau Betreuung / Fachmann Betreuung Betagtenbetreuung Begleiten, Betreuen im Alltag Mensch und Entwicklung, Kommunikation, Zusammenarbeit Berufsrolle, Ethik, Rahmenbedingungen; Organisation, Arbeitstechnik, Qualität Name, Vorname Nr. Kandidat/in Datum ...................................................... ....................................... .............................. ........................ Zeit 40 Minuten für 3 Aufgaben Hinweis Wird eine bestimmte Anzahl Nennungen verlangt, zählt nur die festgelegte Anzahl in der Reihenfolge der Auflistung. Hilfsmittel keine Notenskala Maximale Punktezahl: 30 28,5 - 30 Punkte = Note 6 25,5 - 28 Punkte = Note 5,5 22,5 - 25 Punkte = Note 5 19,5 - 22 Punkte = Note 4,5 16,5 - 19 Punkte = Note 4 13,5 - 16 Punkte = Note 3,5 10,5 - 13 Punkte = Note 3 7,5 - 10 Punkte = Note 2,5 4,5 7 Punkte = Note 2 1,5 4 Punkte = Note 1,5 0 1 Punkte = Note 1 Erreichte Punktezahl Note Unterschrift der Expertinnen/Experten: ........................................................................................... ........................................................................................... Nullserien haben keine Sperrfrist Erarbeitet durch: Arbeitsgruppe Prüfungsfragen Fachfrau Betreuung / Fachmann Betreuung BK Herausgeber: SDBB, Abteilung Qualifikationsverfahren, Bern Fachfrau/Fachmann Betreuung Pos. 4 Betagtenbetreuung Berufskenntnisse spezifisch Ausgangssituation Lesen Sie die folgende Handlungssituation durch. Sie ist die Ausgangslage für die darauffolgenden Prüfungsaufgaben. Berufliche Handlungssituation Rafael Grob, Fachmann Betreuung, betreut den 74jährigen Herrn Dieter. Herr Dieter leidet unter einer beginnenden Demenz. Der Betroffene ist sich seiner Krankheit und dem bestehenden Abbau seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst. In letzter Zeit reagiert Herr Dieter in gewissen Situationen mit Aggressionen gegen das Betreuungspersonal, gegen Mitbewohner/innen und gegen sich selbst. Rafael Grob beobachtet Herrn Dieter, um herauszufinden, welche Situationen bei ihm aggressives Verhalten hervorrufen. Er stellt fest, dass es v.a. drei Situationen sind, die Herrn Dieter in eine Stresssituation versetzen und in denen er mit Aggression reagiert: - Wenn ihm Fehler unterlaufen, konkret: wenn er einen Termin vergisst oder Termine verwechselt (Fusspflege, Aktivierung, Besuch von Angehörigen, Duschen…etc.). - Wenn er die Zimmertüre verwechselt oder sich im Speisesaal an den falschen Tisch setzt und dann von seinen Mitbewohner/innen wegeschickt wird. - Wenn er Mitbewohner/innen begegnet, die auf Grund der fortgeschrittenen Demenzerkrankung unruhig umherwandern oder ihn alle paar Minuten fragen, wie spät es sei. Rafael Grob überlegt sich, wie er Herrn Dieter Unterstützung geben könnte, damit dieser nicht mit seinen Defiziten konfrontiert wird. Er macht sich zudem Gedanken darüber, was er grundsätzlich in der Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen wie Herrn Dieter beachten muss, damit deren Selbständigkeit möglichst lange erhalten bleibt. In letzter Zeit wirkt Herr Dieter sehr bedrückt und deprimiert, insbesondere nach Begegnungen wie oben beschrieben. Er sitzt dann im Wohnzimmer auf dem Sofa und starrt ins Leere. Herr Grob setzt sich in solchen Situationen jeweils schweigend zu ihm. Gestern brach es aus Herr Dieter heraus, dass er Angst hat und dass er nicht so werden möchte, wie die anderen kranken Mitbewohner. Er sagt zu Rafael Grob, dass er sehr gerne sterben möchte. Nach diesem Gespräch, macht sich Rafael Grob Gedanken über die Aussage von Herrn Dieter und bespricht diese mit seiner Teamkollegin Dorothea Huber. Sie diskutieren über fachliche und moralische Bereiche der Sterbehilfe und erwägen, ob sie bezüglich der Aussage über den Wunsch zu sterben mit Herr Dieter und seinen Angehörigen ins Gespräch kommen sollen. 75812703 2 Fachfrau/Fachmann Betreuung Pos. 4 Betagtenbetreuung Berufskenntnisse spezifisch Anzahl Punkte maximal erreicht Aufgabe 1 Demenz Situationsausschnitt: Rafael Grob beobachtet Herrn Dieter, um herauszufinden, welche Situationen bei ihm aggressives Verhalten hervorrufen. Er stellt fest, dass es v.a. drei Situationen sind, die Herrn Dieter in eine Stresssituation versetzen und in denen er mit Aggression reagiert: - Wenn ihm Fehler unterlaufen, konkret: wenn er einen Termin vergisst oder Termine verwechselt (Fusspflege, Aktivierung, Besuch von Angehörigen, Duschen…etc.). - Wenn er die Zimmertüre verwechselt oder sich im Speisesaal an den falschen Tisch setzt und dann von seinen Mitbewohner/innen wegeschickt wird. - Wenn er Mitbewohner/innen begegnet, die auf Grund der fortgeschrittenen Demenzerkrankung unruhig umherwandern oder ihn alle paar Minuten fragen, wie spät es sei. Auftrag 1 Beschreiben Sie zu den zwei aufgeführten Symptomen je zwei unterschiedliche Massnahmen, mit denen Sie Herrn Dieter darin unterstützen können, sich im Alltag zurecht zu finden und weniger aggressiv zu reagieren. 4 Symptom: Zeitliche Orientierung - _____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ Symptom: Örtliche Desorientierung - _____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ Übertrag 75812703 4 3 Fachfrau/Fachmann Betreuung Pos. 4 Betagtenbetreuung Berufskenntnisse spezifisch Anzahl Punkte maximal erreicht Aufgabe 2 Übertrag 4 Autonomie fördern und erhalten Situationsausschnitt: Rafael Grob überlegt sich, wie er Herrn Dieter Unterstützung geben könnte, damit dieser nicht mit seinen Defiziten konfrontiert wird. Er macht sich zudem Gedanken darüber, was er grundsätzlich in der Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen wie Herrn Dieter beachten muss, damit deren Selbständigkeit möglichst lange erhalten bleibt. Auftrag 1 Benennen Sie vier Möglichkeiten, die Rafael Grob zur Erhaltung der Selbständigkeit und der Lebensqualität auf der körperlichen Ebene einsetzen kann. - _____________________________________________________________________________ - _____________________________________________________________________________ - _____________________________________________________________________________ - _____________________________________________________________________________ Auftrag 2 Benennen Sie vier Möglichkeiten, die Rafael Grob zur Erhaltung der Selbständigkeit und der Lebensqualität spezifisch bei Menschen mit einer Demenzerkrankung einsetzen kann. 2 - _____________________________________________________________________________ - _____________________________________________________________________________ - _____________________________________________________________________________ - _____________________________________________________________________________ Übertrag 75812703 2 8 4 Fachfrau/Fachmann Betreuung Pos. 4 Betagtenbetreuung Berufskenntnisse spezifisch Anzahl Punkte maximal erreicht Aufgabe 2 (Fortsetzung) Übertrag 8 Autonomie fördern und erhalten Situationsausschnitt: In letzter Zeit wirkt Herr Dieter sehr bedrückt und deprimiert, insbesondere nach Begegnungen wie oben beschrieben. Er sitzt dann im Wohnzimmer auf dem Sofa und starrt ins Leere. Herr Grob setzt sich in solchen Situationen jeweils schweigend zu ihm. Gestern brach es aus Herr Dieter heraus, dass er Angst hat und dass er nicht so werden möchte, wie die anderen kranken Mitbewohner. Er sagt zu Rafael Grob, dass er sehr gerne sterben möchte. Die Sterbewünsche von Herrn Dieter stimmen Rafael Grob sehr nachdenklich. Ihm ist bewusst, dass es sich hier um eine wichtige ethische und rechtliche Frage handelt, die gründlich bedacht sein will. Er bespricht sich mit seiner Vorgesetzten und seinen Mitarbeiter/innen. Auftrag 1 Nennen Sie in der linken Spalte drei konkrete Ängste, die Herrn Dieter dazu bewegen, Suizidbeihilfe in Anspruch zu nehmen. Leiten Sie daraus je eine konkrete Massnahme ab, mit der Raphael Grob und sein Team den Ängsten von Herrn Dieter begegnen müssen, damit dessen Ängste leichter werden. Ängste 3 Massnahmen Übertrag 75812703 3 14 5 Fachfrau/Fachmann Betreuung Pos. 4 Betagtenbetreuung Berufskenntnisse spezifisch Anzahl Punkte maximal erreicht Aufgabe 3 Übertrag 14 Ethik Situationsausschnitt Gestern brach es aus Herr Dieter heraus, dass er Angst hat und dass er nicht so werden möchte, wie die anderen kranken Mitbewohner. Er sagt zu Rafael Grob, dass er sehr gerne sterben möchte. Nach diesem Gespräch, macht sich Rafael Grob Gedanken über die Aussage von Herrn Dieter und bespricht diese mit seiner Teamkollegin Dorothea Huber. Sie diskutieren über fachliche und moralische Bereiche der Sterbehilfe und erwägen, ob sie bezüglich der Aussage über den Wunsch zu sterben mit Herr Dieter und seinen Angehörigen ins Gespräch kommen sollen. Auftrag 1 Erklären Sie die Bedeutung folgender Begriffe anhand von je zwei wesentlichen Merkmalen. Begriff 4 Erklärung Suizidbegleitung passive Sterbebegleit ung Auftrag 2 Nennen Sie bezogen auf das Gespräch von Rafael Huber und Dorothea Huber je drei mögliche Werte pro und contra Sterbehilfe. Werte pro (für) Suizidbegleitung Werte contra (gegen) Suizidbegleitung Übertrag 75812703 3 21 6 Fachfrau/Fachmann Betreuung Pos. 4 Betagtenbetreuung Berufskenntnisse spezifisch Anzahl Punkte maximal erreicht Aufgabe 3 (Fortsetzung) Übertrag 21 Ethik Auftrag 3 In Bezug auf Suizidbegleitung und passive Sterbehilfe gibt es verschiedene Fachfragen und ethische Fragestellungen, die in einem Gespräch mit Herrn Dieter und seinen Angehörigen wichtig sein könnten. Schreiben Sie je zwei mögliche Fachfragen und ethische Fragen auf. Fachfragen 4 ethische Fragestellungen Auftrag 4 Als Fachperson Betreuung ist es wichtig, sich für ein allfälliges Gespräch mit Herrn Dieter und seinen Angehörigen eine eigene Meinung zum Thema Sterbehilfe zu bilden. Beschreiben Sie Ihre eigene Meinung zum Thema Sterbehilfe in drei Sätzen. Achten Sie darauf, dass Ihre Meinung mit mindestens zwei bioethischen Prinzipien begründet wird. 5 ________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________ Total 75812703 30 7 Fachfrau/Fachmann Betreuung Pos. 4 Betagtenbetreuung 75812703 Berufskenntnisse spezifisch 8