Weiterbildungskonzept Pneumologie ZHD Davos

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Weiterbildungskonzept Pneumologie der Zürcher Höhenklinik Davos
(ZHD)
Weiterbildungsverantwortlicher:
Dr. med. Thomas Rothe, Facharzt Innere Medizin, Pneumologie FMH;
Fähigkeitsausweise Schlafmedizin SGSSC und Psychosomatik SAPPM
Bisherige Qualifikation der Weiterbildungsstätte (Abteilung Innere Medizin):
1 Jahr Innere Medizin
Qualifikation in Pneumologie:
Kategorie C (1 Jahr)
Korrespondenzadresse:
Dr. med. Thomas Rothe
Chefarzt Abt. Innere Medizin & Pneumologie
Zürcher Höhenklinik Davos
Klinikstrasse 6
7272 Davos Clavadel
Phon: 081 4144103
Mail: [email protected]
Davos, 08.01.2013
Dok.Nr.: 5733
1.
Allgemeines
1.1.
Betriebliche Merkmale
Die Zürcher Höhenklinik Davos gehört der privaten „Stiftung Zürcher Höhenkliniken“. Sie
umfasst eine Abteilung für Innere Medizin & Pneumologie, eine Abteilung für orthopädische
und rheumatologische Rehabilitation sowie eine Abteilung für stationäre psychosomatische
Rehabilitation.
Die Klinik betreibt 100 Betten, von denen 33 (2 Stationen) zur Abteilung für Innere Medizin
& Pneumologie gehören. Auf diesen beiden Stationen werden jährlich ca. 400 stationäre
Patienten betreut. Im Jahr 2010 hatten davon 28.4% eine pneumologische Hauptdiagnose,
u.a. COPD, postoperative Reha nach Lungenoperationen, Reha nach Pneumonie/ARDS,
schweres Asthma, interstitielle Lungenkrankheiten, Einstellung auf Heimbeatmung und
cystische Fibrose. Die Tendenz ist steigend. Die Patienten werden überwiegend von
Spitälern zur postakuten Behandlung zugewiesen, teilweise auch von niedergelassenen
Pneumologen.
Der Chefarzt Innere Medizin betreibt in der Klinik eine pneumologisch-allergologische
Ambulanz. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Spital Davos im Hinblick auf
gegenseitige ärztliche Konsiliartätigkeit, Labor usw. Weiterhin besteht ein Zusammenarbeit
mit dem Schweizerischen Institut für Asthma- und Allergieforschung (SIAF), das auch die
bronchoalveolären Lavagen unserer Patienten untersucht.
Nach dem Weggang des letzten pneumologischen Chefarztes vor über 10 Jahren kamen
infolge der Schliessung der Thurgauisch-Schaffhausener Klinik weiterhin fast alle Bündner
Lungenpatienten zur Rehabilitation in die Zürcher Höhenklinik Davos, so dass über all die
Jahre hier ein spezifisches Angebot bestand, obwohl die Chefarztstelle erst seit dem Jahr
2009 wieder durch einen Pneumologen besetzt ist.
Die Klinik besitzt u.a. auch die Anerkennung der FMH zur Weiterbildung für 1 Jahr im
Bereich „Innere Medizin“ (Kategorie C, Leiter Dr. T. Rothe).
1.2
Infrastruktur
Die Zürcher Höhenklinik Davos verfügt u.a. über eine breite diagnostische Infrastruktur für
die Innere Medizin, Pneumologie und Allergologie. Unter anderem werden folgende
Interventionen angeboten:
 Flexible Naso-Pharyngo-Laryngoskopie
 Farbdoppler-Ultraschall (u.a. auch Pleurasonographie)
 Bodyplethysmographie inkl. DLCO
 Messung der Kraft der inspiratorischen Atemmuskulatur
 Unspezifische bronchiale Provokation (Methacholin, Mannitol)
 Spezifische bronchiale Provokation (Lysin-Acetylsäure)
 Allergieabklärung (FeNO, Prick-Test, nasale Allergenprovokation, RAST/CAPBestimmungen …)
 Ergometrie/Ergospirometrie
 Anstrengungs-Asthma Test
 Nächtliche Pulsoxymetrie mit Datenspeicherung
 Nächtliche respiratorische Polygraphie
 Einstellung auf CPAP und bilevel-Heimbeatmung
 Digitales Röntgen und C-Bogen Durchleuchtung
 Blutgasanalyse inkl. Hb und Elektrolyte über 24 h im Haus
 CO-Gehalt in der Atemluft (Smokalyzer)
 24 h - pH-Metrie
 EKG, Holter-EKG
 24 h - Blutdruckmessung
 Pleurapunktion und blinde Pleurabiopsie
 Breite Labordiagnostik (in Zusammenarbeit mit dem Spital Davos)
Dok.Nr.: 5733



Sputumdiagnostik (inkl. Bakteriologie, Tb-Bakt. und Sekreteosinophile im Spital
Davos)
Flexible Bronchoskopie inklusive transbronchialer Biopsien und bronchoalveolärer
Lavage (erfolgt durch den Chefarzt, jedoch in der Tagesklinik des Spital Davos)
Angio-Spiral-CT, HRCT Thorax usw. im Spital Davos (3 km Distanz)
Therapeutisch bietet die Klinik für Patienten mit Lungen- und Bronchialerkrankungen sowie
Allergien folgendes:
 Pleurapunktion und Pleuradrainage
 Einstellung auf Heimsauerstofftherapie
 Einstellung auf nächtliche Heimventilation (CPAP und BiPAP)
 Gezielte
Therapie
der
oberen
Atemwege
(Pari
Sinus-Inhalationen,
Mikrowellentherapie für die Kieferhöhlen, Nasendusche mit warmer Sole)
 Aspirin-Desensibilisierung
 Diagnostische und therapeutische Allergenkarenz
 Rush-Allergen-Immuntherapie unter den Bedingungen der Allergenkarenz
 Patientenschulungsprogramm für pulmonale Patienten
 Gezielte Atemphysiotherapie mit Massnahmen zur Sekretdrainage (inkl. einer
Therapeutin mit spezieller Ausbildung durch die Interessengemeinschaft
Physiotherapie in der Rehabilitation (IGPTR-KP)
 Körperliches Training (Intervall, konstantes Ausdauertraining) und Krafttraining
 Allgemeine Physiotherapie
 Wassertherapie (18 m langes Therapiebad mit 32º C)
 Nichtraucherberatung
 Vibrationstraining (Galileo®) bei Osteoporose und zur Sekretolyse bei
Bronchiektasenerkrankung
 Entspannungstherapie
 Psychologische Einzel- und Gruppentherapie
 Biofeedback-Training bei Hyperventilation mit Pulsoxymeter
1.3.
Ärztliches Team
Das ärztliche Team der Abt. für Innere Medizin & Pneumologie der ZHD besteht aus dem
Chefarzt, Herrn Dr. med. Thomas Rothe und den CA-Stv. Herrn Dr. med. Perseus (FMH
Innere Medizin sowie physikalische Medizin und Rehabilitation) sowie 2 Assistentenstellen,
die als Weiterbildungsstellen besetzt werden. Eine dieser Assistentenstellen soll von
Facharztanwärtern für den Titel „Pneumologe FMH“ besetzt werden.
Der Chefarzt ist an der Zürcher Höhenklinik zu 80% angestellt. Weitere 20% ist er als
Leitender Arzt Pneumologie am Spital Davos tätig. Die Vertretung bei längeren
Abwesenheiten wird durch die Pneumologie der ZHW sichergestellt.
1.4.
Anerkennung als Weiterbildungsstätte
Kategorie C 1 Jahr Pneumologie
2.
2.1.
Weiterbildungsstellen
Eignung / Zielgruppe
Die Weiterbildungsstelle eignet sich gut für Anwärter (die männliche Bezeichnung schliesst
immer die weibliche mit ein) auf den FMH-Titel Pneumologe. Sie kann sowohl zu Beginn
der Facharztausbildung sinnvoll sein, um fundierte Kenntnisse in der Lungenfunktions- und
Leistungsdiagnostik, der Medikamentenkunde und der Patientenschulung zu erlernen. Sie
ist aber auch für Anwärter im letzten Jahr der Ausbildung geeignet zur Aufarbeitung
schwerer Krankheitsbilder des Asthma bronchiale mit entsprechenden komplexen
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diagnostischen und therapeutischen Anforderungen (ASS-Provokation und Desaktivierung,
ABPA-Diagnostik, Steroidsparende Therapien, pneumologische Allergologie).
2.2.
Verantwortlicher Leiter der Weiterbildung
Dr. med. Thomas Rothe, Chefarzt der Abt. für Innere Medizin & Pneumologie
2.3.
Weiterbildungsziele
Siehe dazu Weiterbildungsprogramm Pneumologie der Fachgesellschaft Ziff. 1.2
(www.pneumo.ch)
2.4
Weiterbildungsinhalte
(Siehe dazu auch die Weiterbildungsprogramm Pneumologie der Fachgesellschaft Ziff. 3):
Nach Abschluss einer einjährigen Weiterbildung an der Zürcher Höhenklinik Davos sollte
der Assistent folgende Ziele erreichen:
 Eine pneumologisch-allergologische Anamnese erheben und dokumentieren
können
 Einen pneumologisch-allergologischen und internistischen Status erheben und
dokumentieren können
 Gesundheitsprobleme eines Patienten in somatischer (ICD) und rehabilitativer
Hinsicht (ICF) erfassen und ein Reha-Ziel definieren können.
 Den Rehabilitationsverlauf beurteilen und entsprechende Massnahmen koordinieren
können.
Spezielle Inhalte und Fertigkeiten im Bereich Pneumologie:
 Kenntnisse der wichtigsten Erkrankungen der Atmungsorgane, insbesondere der
obstruktiven und restriktiven Lungenerkrankungen.
 Kenntnisse in der Differenzialtherapie der verschiedenen obstruktiven
Atemwegserkrankungen auf der Basis aktueller internationaler Guidelines.
 Kenntnisse und Indikationsstellung der eingesetzten diagnostischen Verfahren, u.a.
selbständige Durchführung und Interpretation von Blutgasanalysen, Spirometrien,
Bodyplethysmographien, inhalativen Provokationen, Ergometrien, Ergospirometrien,
Oxymetrien und Befundung von Thorax-Röntgenbildern.
 Kenntnisse in Theorie und Praxis der Rehabilitation von Patienten mit COPD und
chronischem
Asthma
inklusive
Differenzialtherapie
mit
Inhalationen,
Sekretmobilisation, Sauerstoffheimtherapie, Raucherentwöhnung und COPDspezifischer Trainingstherapie.
 Aktive Teilnahme am Patientenschulungsprogramm der Klinik.
 Kenntnisse des Krankheitsbildes, der Abklärungs- und Behandlungsprinzipien des
obstruktiven und zentralen Schlafapnoe-Syndroms.
 Vertiefte Kenntnisse in der pneumologisch-allergologischen Diagnostik und
Therapie.
2.5.
Weiterbildungsveranstaltungen
 Pro Woche werden den Assistenten durchschnittlich 4 Stunden Fortbildung gewährt,
wovon für einen Pneumologie-Assistenten davon 2 speziell pneumologische
Themen zum Inhalt haben. Die Fortbildungen setzen sich wie folgt zusammen
o Dienstag Morgen: Journal Club
o Dienstag Abend Teilnahme an einer regelmässigen Videokonferenz zu
internistischen Themen im Spital Davos
o Mittwoch: Klinischer Untersuchungskurs und psychosomatische Fortbildung
im Wechsel
o Donnerstag Morgen: Röntgenfortbildung durch einen der Kaderärzte
o Donnerstag Abend: Hausinterne Vortragsreihe mit wechselnden Themen,
teilweise auch von externen Referenten
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





2.6.
Teilnahme an pro Jahr 4 jeweils 2-stündigen Mini-Symposien des Davoser
Ärztevereins mit mehreren Referenten und wechselnden Themen.
Möglichkeit der stundenweise kostenlosen Teilnahme an den medizinischen
Kongressen, die in Davos stattfinden
Täglicher Röntgenrapport, bei dem die aktuellen Bilder besprochen und im
Anschluss vom Assistenzarzt diktiert und dann vom Kaderarzt visiert werden. Bei
dieser Gelegenheit werden auch die täglichen Oxymetrien und Lungenfunktionen
besprochen.
Wöchentlicher interdisziplinärer Rehabilitationsrapport auf der Abteilung.
Zweimal jährliche theoretische und praktische Übungen im Bereich Basic und
advanced Life Support.
Pro Jahr werden 5 Tage externe Fortbildungszeit gewährt, die in Zusammenhang
mit dem Ausbildungsziel stehen muss.
Weiterbildungskonzept
2.6.1 Einführung in die Arbeitsstätte
Die Assistenten werden am ersten Tag im Hause eingeführt. In der ersten Woche werden
sie auf der Station, die sie übernehmen sollen, vom bisherigen Assistenten eingeführt. Die
Einführung in die pneumologische Diagnostik und Therapie (Blaubuch) erhalten sie vom
Chefarzt. Die administrative Einführung erfolgt durch den CA-Stellvertreter.
2.6.2 Tutoren
Aufgrund der Überschaubarkeit der Abteilung mit 2 Kaderärzten ist ein spezifisches
Tutoren-System unnötig.
2.4.3 Zielvereinbarung
Bei Eintritt werden die individuellen Lernziele unter Berücksichtigung des individuellen
Kenntnisstandes schriftlich festgelegt und bei einem ersten Mitarbeitergespräch nach vier
Wochen evaluiert bzw. Prioritäten gesetzt.
Die Liste dient auch zur Standortbestimmung zum Zwischengespräch nach 6 Monaten und
anlässlich des Schlussgesprächs.
2.4.4 Unterstützende Massnahmen
Die Klinik unterhält eine klinische Bibliothek, online-Zugang zur medline sowie freien
Zugang zur medizinischen Software „up to date“. Jeder Assistentenarbeitsplatz ist mit
einem PC und einem Internet-Zugang versehen. Folgende pneumologische
Fachzeitschriften werden aufgelegt:
 European Respiratory Journal
 Respiration
 Pneumologie
3.
Evaluation
Eine erste Evaluation erfolgt nach 4 bis 6 Wochen. Dabei wird überprüft, ob die Einführung
vollumfänglich stattgefunden hat. Des Weiteren werden die Lernziele besprochen und
individuell festgelegt.
Eine mündliche Zwischenevaluation findet nach 6 Monaten statt. Neben einer ersten
Beurteilung in Analogie zum FMH-Beurteilungsprotokoll werden anhand der Lernziel-Liste
Erreichtes und Ausstehendes definiert. Auf der Basis des Schlussgespräches nach einem
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Jahr wird das FMH-Zeugnis mit spezifischem Evaluationsprotokoll ausgefüllt. Die
Gespräche werden schriftlich festgehalten.
4.
Qualitätssicherung
Die Klinik unterhält ein regelmässiges System der Qualitätssicherung (EFQM).
Regelmässige und unabhängige Messungen der Patientenzufriedenheit mit benchmarketVergleichen werden durchgeführt.
Mit Anerkennung des FMH-Ausbildungsberechtigung „Pneumologie FMH 1 Jahr“ wird bei
der SGP der Antrag auf Anerkennung als stationäres Zentrum zur pulmonalen
Rehabilitation gestellt. Damit wird dann ein regelmässiges outcome-Measurement der
pulmonalen Rehabilitation eingeführt.
Entsprechend den Vorgaben der FMH und SGP wird eine Komplikationsstatistik geführt.
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