1. Der Gegenstand der Grammatik. 2. Die Morphologie und Syntax. 3. Die grammatische Form und die grammatische Bedeutung. 4. Die analytischen Ausdrucksformen im Deutschen. 5. Die synthetischen Ausdrucksformen im Deutschen. 6. Die Wechselbeziehungen zwischen Grammatik, Lexik, Phonetik und Stilistik. 7. Das Verb. Allgemeine Charakteristik (Definition. Grammatische Kategorien). 8. Die grammatische Kategorie der Zeit (absolute und relative Zeiten, Ausdrucksformen). 9. Paradigmatische und syntagmatische Bedeutungen der Zeitformen. 10. Der Ausdruck der Zukunft (paradigmatische und syntagmatische Bedeutungen der Zeitformen). 11. Der Ausdruck der Vergangenheit (paradigmatische und syntagmatische Bedeutungen der Zeitformen). 12. Die temporalen Bedeutungen des Präsens. Das historische Präsens Das zukünftige Präsens. 13. Das Präteritum, das Perfekt und das Plusquamperfekt (das Gemeinsame u. das Individuelle). 14. Das Futur 1 u. das Futur 2 (paradigmatische und syntagmatische Bedeutungen). 15. Die grammatische Kategorie der Modalität (Aspekte der Modalität). 16. Die objektive Modalität (Definition, Hauptvarianten, Ausdrucksmittel). 17. Die subjektive Modalität (Definition. Hauptvarianten. Ausdrucksmittel). 18. Die paradigmatische Bedeutung des Indikativs und die des Konjunktivs. 19. Der irreale Wunschsatz. Formale Merkmale. Seme. 20. Der irreale Möglichkeitssatz. Formale Merkmale. Seme. 21. Der irreale Konditionalsatz. Formale Merkmale. Seme. 22. Der irreale Vergleichssatz. Formale Merkmale. Seme. 23. Die indirekte Rede (Definition. Formale Merkmale). 24. Die temporale Funktion des Konjunktivs in der indirekten Rede. 25. Die modale Funktion des Konjunktivs in der indirekten Rede. 26. Der „diplomatische Konjunktiv“. 27. Die Modalverben und Ausdruck der Höflichkeit („Diplomatie“) im Deutschen. 28. Die Modalverben wollen und sollen und der Ausdruck fremder Worte. 29. Die grammatische Kategorie der Genera Verba (Allgemeines: AKTIV - PASSIV) 30. Das Passiv (Definition, Konstruktionen). 31. Das Stativ. 32. Das Reflexiv. 33. Das Substantiv (Das Wesen. Grammatische Kategorien) 34. Die grammatische Kategorie der Bestimmtheit/Unbestimmtheit; Ausdrucksformen. Inhaltsbedeutungen. 35. Das Adjektiv. Allgemeines (Definition. Semantische Klassen). 36. Grammatische Kategorie der Steigerungsstufen der Adjektive. 1.Der Gegenstand der Grammatik. Als ein Fach entstand die Grammatik im Prozess der wissenschaftlichen Erforschung der Sprache. Der Gegenstand der Grammatik ist der Sprachbau. Sie behandelt Wortformen, Wortarten und Gesetzmäßigkeiten der Wortverbindung innerhalb der Wortgruppen, Sätze und Satzgemeinschaften. Der grammatische Bau bildet zusammen mit dem Wortschatz (der Lexik) die Sprache im eigentlichen Sinne des Wortes. Die Aufgabe der Grammatik ist es, die Gesetze der Sprache aufzudecken, den guten Sprachgebrauch festzustellen. Die Bedeutung der Grammatik besteht darin, dass sie der Sprache die Möglichkeit gibt, die menschlichen Gedanken in eine materielle sprachliche Hülle zu kleiden. Die Grammatik kann verschiedene Aufgaben verfolgen, so unterscheidet man praktische (der Gebrauch der Regeln) und theoretische (die Umschreibung der Gesetze; Entstehung, Entwicklung und das Funktionieren der Formen und ihre Bedeutungen) Grammatik. Beide haben aber den gleichen Gegenstand: Den grammatischen Bau der Sprache. 2. Morphologie und Syntax Unsere Gedanken drücken wir durch Wörter und Sätze aus. Und die Gegenüberstellung von Wort und Satz wurde eine Grundlage für die Gliederung der Grammatik auf zwei Bereiche: Morphologie und Syntax. Die Morphologie erforscht den morphologischen Bau des Wortes, die Bildung, Bedeutung und Funktion der Wortformen. Die Morphologie studiert also die Wortarten, ihre grammatischen Eigenschaften und grammatischen Kategorien. Die Syntax untersucht den Bau des Satzes, die Modellierung des Satzes. Die Syntax stellt die Regeln dar, laut denen die Wörter im Satz miteinander verbunden sind. Die Morphologie und die Syntax bilden eine harmonische Einheit, denn der grammatische Bau dient der Realisierung der Grundfunktion der Sprache: Sie ist ein Kommunikationsmittel. Unsere Gedanken drücken wir durch bestimmte Wörter aus, die durch bestimmte sprachliche — morphologische und syntaktische Gesetze organisiert werden. 3. Die grammatische Form und die grammatische Bedeutung. Den theoretischen Grund der Grammatik als linguistisches Fach bildet die Lehre von grammatischer Form und grammatischer Bedeutung. Die grammatische Form und die grammatische Bedeutung bilden eine Einheit; das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Jede grammatische Bedeutung ist durch eine bestimmte grammatische Form gekennzeichnet. Die grammatische Form ist ein sprachliches Zeichen, in dessen Rahmen die grammatische Bedeutung ihren ständigen Ausdruck findet. Zu grammatischen Formen gehören: Affixe, Hilfswörter, die Wortfolge, Intonation. Die grammatische Bedeutung ist verallgemeinerte, abstrakte sprachliche Bedeutung, die einer Reihe von Wörtern, Wortformen, syntaktischen Konstruktionen eigen ist und die in der Sprache ihren regulären Ausdruck finden. Zum Beispiel, das Suffix -s in der Wortform Vaters (der Vater – des Vaters) weist auf den Genitiv und den Singular hin. Die grammatische Form wird ... gelesen im Satz Das Buch wird mit Interesse gelesen weist darauf hin, dass die Handlung auf das Subjekt gerichtet wird. Außer Passiv weist diese Form auf das Präsens der 3. Person Singular und auf den Indikativ hin. Die grammatische Bedeutung der Person, der Zeit usw. wird durch die Personalform des Verbs ausgedrückt: (ich) komme, (er) kam, (er) käme; (wir) arbeiten, (du) arbeitest usw. Ein System von gegenübergestellten grammatischen Formen mit gleichartigen Bedeutungen bildet eine grammatische Kategorie. Das obligatorische Merkmal der grammatischen Kategorie ist die Einheit der Bedeutung und ihres Ausdrucks im System der grammatischen Formen als zweiseitigen (bilateralen) sprachlichen Einheiten. 4. Die analytischen Ausdrucksformen im Deutschen. Die Wortformen heißen auch morphologische Formen. Man unterscheidet: a) synthetische (einfache) morphologische Formen und b) analytische morphologische Formen. Die grammatische Form ist analytische, wenn die lexikalische und die grammatische Bedeutung ein zusätzliches Wort zu ihrem Ausdruck brauchen. Das andere Wort (bzw. die anderen Wörter) hat seinen semantischen Inhalt eingebüßt und tritt als grammatisches Hilfsmittel auf. Zu den analytischen Mitteln der Formbildung gehören: 1. die Hilfsverben haben, sein, werden. Sie dienen zur Bildung: a) der zusammengesetzten Zeitformen des Indikativs und des Konjunktivs (Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und II, Konditionalis I und II): (er) ist gekommen; (sie) hatten geschrieben; (ich) werde fahren; (wir) würden machen; b) aller Zeitformen des Passivs: (der Versuch) wird gemacht werden; (der Brief) wäre geschrieben worden; c) des Infinitivs II Aktiv und der beiden Infinitive des Passivs: gemacht haben; gebaut werden; gelesen worden sein; 2. der Artikel. Der Artikel dient zur Bildung von Plural- und Kasusformen der Substantive: der Wagen — dem Wagen — den Wagen — die Wagen; die Wand — der Wand; 3. die grammatischen Partikeln am und aufs. Sie dienen zur Bildung des Superlativs der Adjektive (am) und der Adverbien (am, aufs): (im Dezember sind die Tage) am kürzesten; (man empfing ihn) aufs. 5. Die synthetischen Ausdrucksformen im Deutschen. Die Wortformen heißen auch morphologische Formen. Man unterscheidet: synthetische (einfache) morphologische Formen und analytische morphologische Formen. Wenn die lexikalische und die grammatische Bedeutung zusammen erscheinen, so wird diese Form als synthetische bestimmt. Man unterscheidet die inneren und die äußeren synthetischen Mittel. Der Umlaut (trägst, Gärten), die Brechung (sprichst, liest), der Ablaut (nehmen – nahm, genommen) gehören zu den inneren synthetischen Mitteln. Bei den inneren synthetischen Mitteln wird der Wortstamm verändert. Zu den äußeren synthetischen Mitteln gehören: die Suffixe, die Präfixe, die Flexionen. Sie dienen zur Pluralbildung der Substantive, Steigerungsstufen der Adjektive u.s.w: Tische, wärmer. 6. Die Wechselbeziehungen zwischen Grammatik, Lexik, Phonetik und Stilistik. Die Grammatik ist schwer von den anderen Bestandteilen der Sprache zu isolieren und zwar von der Lexik, Phonetik und Stilistik. 2.1. Die Einwirkung der Lexik auf die Grammatik „von innen“ kann man als inneren lexikalischen Einfluss nennen. Daneben besteht noch der äußere lexikalische Einfluss: die Bedeutung einer grammatischen Form unterliegt dem Einfluss der lexikalischen „Nachbarn“: Vgl. temporale Bedeutungen des Präsens, die von den Zeitangaben im Satz abhängen: Er geht jetzt auf die Eisbahn. – „Das eigentliche Präsens“ (Gegenwart). Morgen geht er auf die Eisbahn. – „Das zukünftige Präsens“ (Zukunft). Aus den Beispielen wird ersichtlich, dass der Einfluss der lexikalischen Umgebung stärker ist als die Bedeutung der grammatischen Form. Zugleich veranschaulichen diese Beispiele die Vieldeutigkeit (= Polysemie) der grammatischen Formen (zum Beispiel, der Ausdruck der Gegenwart und der Zukunft durch eine bestimmte Zeitform). Die Lexik beteiligt sich am grammatischen Bau auch dadurch, dass die Hilfswörter konkrete grammatische Funktionen ausüben. Das sind Konjunktionen, Präpositionen, Partikeln, Hilfsverben, einige Pronomen (Personalpronomen, die Pronomen kein, man, es u. a.) 2.2. Die Beziehungen der Grammatik zur Phonetik sind ebenso eng wie zur Lexik. Die grammatischen Abwandlungen haben materielle Gestalt in Form von Lauten. Das gesamte grammatische Inventar besteht aus einzelnen Lauten ( e, -s als Endungen oder Suffixe), Lautverbindungen (-e – als Endung, Suffix oder Präfix) oder dem Lautwechsel (Umlaut, Ablaut, Vokalhebung). Außerdem werden in der Grammatik prosodische Erscheinungen ausgewertet, unter denen man Betonung, Stimmführung und Pausen versteht. Die Wortbetonung ist maßgebend bei der Bestimmung der trennbaren oder untrennbaren Präfixe. An der Satzbetonung erkennt man die Satz -und die Wortgruppengliederung. Die sogenannte kommunikative Gliederung findet ihren Ausdruck in der Satzbetonung: Die kommunikativ reichsten Elemente erhalten die stärkste Betonung. Die Pausen dienen als Grenzsignale einzelner Sätze, innerhalb des Satzes heben sie einzelne Wortgruppen voneinander ab Die Pausen wirken niemals ohne Stimmführung. Beide phonetischen Merkmale gestalten einen Satz, sie sind imstande, einem Satzfragment die Geltung einer vollständigen Aussage, zu verleihen, z. B.: Vorwärts! Den Spiegel! Ja, zusammen. 2.3. Die Grammatik ist mit der Stilistik verflochten. Vergleicht man Präsens historicum mit der üblichen Vergangenheitsform – dem Präteritum, so fällt sofort der stilistische Unterschied auf: das Präteritum empfindet man als eine stilistisch neutrale Form, das Präsens dagegen als eine stilistisch gefärbte (= kolorierte, markierte) Form der lebhaften, ungezwungenen, dynamischen Darstellung. Die Stilistik beginnt dort, wo es sich um verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung desselben Sachverhalts handelt. Beim Ausdruck unserer Gedanken treffen wir je nach der Situation und der Redeabsicht nicht nur die entsprechende Wortwahl, sondern wir suchen auch die geeignetste grammatische Gestaltung. Deutlich tritt dieser Umstand beim Ausdruck einer Willensäußerung zutage: Entscheidend wirkt bei derselben Wortwahl der grammatische Bau und die entsprechende Intonation. Zum Beispiel: Fahren Sie ab! Fahrt ab! Abgefahren Dass du abfährst! Und du abfährtst! 7. Das Verb. Allgemeine Charakteristik (Definition. Grammatische Kategorien). 7.1. Das Wesen des Verbs Das Verb ist eine selbständige Wortklasse. Es bezeichnet Handlungen (essen, gehen); Prozesse (schmelzen, erwachen); den Zustand einer Person oder eines Gegenstandes (schlafen, sich erholen, liegen). Es gibt zwei Formen des Verbs: bestimmte Formen (lat. verbum finitum – „bestimmt”, визначений); unbestimmte Formen (infinite – „unbestimmt”, невизначений). Die bestimmten Verbformen drücken aus: – eine Person oder die Zahl (Singular, Plural). – 6 Zeitformen: - Präsens: Er singt. - Präterit: Er sang. - Perfekt: Er hat gesungen. Plusquamperfekt: Er hatte gesungen. - Futur І: Er wird singen. - Futur II : Er wird gesungen haben. –den Zustand: - Aktiv: Er singt ein Lied. - Passiv: Das Lied wird von ihm gesungen. – die Art und Weise: - Indikativ: Er singt ein Lied. - Konjunktiv: Hätte er ein Lied gesungen! - Imperativ: Sing(e) ein Lied! Zu den unbestimmten Formen gehören: der Infinitiv und das Partizip. Der Infinitiv nennt die Handlung oder den Zustand des Gegenstandes (malen, frieren). Der Infinitiv weist nicht auf die Zeit, Person und Zahl hin. Es gibt zwei Formen des Infinitivs: Infinitiv I (lesen, gehen) und Infinitiv II (gelesen haben, gegangen sein). Das Partizip hat auch zwei Formen: Partizip I (malen malend, lesen lesend) und Partizip II (gemalt, gelesen). Infinitiv, Imperfekt und Partizip II sind Grundformen des Verbs. Sie dienen zur Bildung anderer Formen. 7.2. Strukturell-semantische Klassen der Verben Persönliche und unpersönliche Verben Die meisten Verben sind persönliche Verben. Persönliche Verben haben alle Personal - und Zahlformen: Ich übersetze den Text. Sie liest ein Buch. Die Angehörigkeit der Verben zur Gruppe „unpersönliche Verben“ hängt davon ab, ob ihre Persönlichkeit motiviert ist oder diese Bedeutung einen idiomatischen Grund hat. Die Verben, die meteorologische Erscheinungen bezeichnen, sind in der Regel unpersönlich: es friert draußen; es dunkelt – смеркає, темніє. Idiomatisch-unpersönliche Verben: Wie steht es um deine Arbeit? Worum handelt es sich? Es gibt neue Bücher. Subjektive (absolute) und relative Verben Solche Verben wie laufen, stehen, sitzen fordern zur Bezeichnung des Vorgangs keine Ergänzungen. Diese Verben nennt man subjektive oder absolute. Die Verben, die ohne weitere Ergänzungen ihre Bedeutung nicht realisieren können, heißen relative. Zum Beispiel: geben, raten, schenken. Transitive und intransitive Verben: Transitive Verben in der deutschen Sprache fordern das Objekt im Akkusativ und werden in Passiv gebraucht. z. B. Der Satz wird übersetzt. Bei intransitiven Verben fehlen diese Merkmale. Zum Beispiel: springen, erwachen, lachen. ANMERKUNG: Es gibt eine Reihe von Verben, die sowohl transitive als auch intransitive Bedeutung zeigen (die Konjugation bleibt unverändert!): baden – купати, мити; купатися. Konjugation bleibt hier unverändert. Einige Verben zeigen ihre Transivität/Intransivität durch starke und schwache Deklination: z.B. erschrecken (te, t) – лякати; erschrecken (a, o) – злякатися 7.3. Die grammatischen Kategorien des Verbs Das deutsche Verb hat folgende grammatische Kategorien: Die Kategorie der Person, der Zahl, der Zeit, des Modus, des Genus. Die Kategorie der Person drückt das Verhältnis des Sprechenden zum Geschehensträger aus. Im Deutschen gibt es drei Personen: die 1., oder sprechende Person (ich gehe, wir gehen), die 2., oder angesprochene Person (du gehst, ihr geht), die 3., oder besprochene Person (er, sie, es geht, sie gehen). Die Kategorie der Zahl (des Numerus) bezeichnet, ob der Vorgang einem oder mehreren Gegenständen zugeschrieben wird. Es gibt drei Personen des Singulars und drei Personen des Plurals. Die Kategorie der Zeit (des Tempus) bestimmt die Zeit des Vorgangs in Bezug auf den Augenblick des Sprechens (er arbeitet) oder auch in Bezug auf einen anderen Vorgang (Er arbeitete, bis es dunkel wurde). Im ersten Fall geht es um die absolute Zeit. Hier unterscheidet man drei Zeitstufen: die Gegenwart, die Vergangenheit, die Zukunft. Im zweiten Fall spricht man schon von der relativen Zeit. Es handelt sich um Gleichzeitigkeit, Vorzeitigkeit, Nachzeitigkeit. Zur Bezeichnung aller dieser Zeitverhältnisse dienen 6 Zeitformen des Verbs: Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futurum I, Futurum II. Die Kategorie des Modus zeigt die Stellungnahme des Sprechenden zur Realität des Vorgangs oder Zustands. Es gibt drei Modi (Aussageweisen): der Indikativ (die Wirklichkeitsform), der Konjunktiv (die Möglichkeitsform), der Imperativ (die Befehlsform). Vgl.: Indikativ: Er trinkt Limonade. Konjunktiv: Er würde Limonade trinken. Er sagt, er tränke Limonade. Imperativ: Trinke lieber Limonade! Die Kategorie des Genus bezeichnet die Richtung der Handlung. Geht die Handlung vom Subjekt des Satzes aus, so ist es „aktiv" (sie liest). Wird aber die Handlung auf das Subjekt des Satzes gerichtet, so steht das Verb im Passiv (Das Buch wird gelesen). 8. Die grammatische Kategorie der Zeit (absolute und relative Zeiten, Ausdrucksformen). Im Deutschen funktionieren 6 Zeitformen: das Präsens, das Präterit, das Perfekt, das Plusquamperfekt, das Futur I, das Futur II. Die Zeitform des finiten Verbs signalisiert, ob das Ausgesagte im Moment des Redeaktes gültig ist, also in der Gegenwart liegt, oder auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft bezogen wird. z.B. Der Junge liest das Buch. Der Junge las das Buch. Der Junge wird das Buch lesen. Die direkten Beziehungen zwischen dem Redemoment und dem Moment der Handlung zeugen von den absoluten (direkten) Zeiten. Solche Zeiten sind Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, die entsprechend durch das Präsens, das Präterit und das Futur I repräsentiert werden. In dem Fall, wenn sich zwei (oder mehr) Zeiten miteinander verhalten, so werden diese Zeiten als relative bestimmt. Die relativen Zeiten sind Gleichzeitigkeit, Vorzeitigkeit und Nachzeitigkeit. GZ (Gegenwart) Präsens + Präsens: Während ich das Frühstück zubereite, bringt mein Bruder das Zimmer in Ordnung. VZ (Vergangenheit) Plusquamperfekt + Präterit: Nachdem wir gefrühstückt hatten, machten wir unser Zimmer in Ordnung. NZ (Zukunft) Futur II + Futur I: Nachdem ich das Buch gelesen haben werde, werde ich es dir geben. / Perfekt +Präsens: Wenn ich das Buch gelesen habe, gebe ich es dir. 9. „Paradigmatische” /„syntagmatische” Bedeutung einer Zeitform Die Zeitform zeigt ihre „paradigmatische“ Bedeutung im Rahmen der direkten Gegenüberstellung zu anderen Zeitformen. Zum Beispiel, wenn man die paradigmatische Bedeutung des Präsens bestimmen will, so soll man diese Zeitform mit den fünf anderen Zeitformen vergleichen: Peter liest das Buch. Peter las das Buch. Peter hat das Buch gelesen. Peter hatte das Buch gelesen. Peter wird das Buch lesen. Peter wird das Buch gelesen haben. Die syntagmatische Bedeutung ist eine Sonderbedeutung, sie widerspricht der paradigmatischen Bedeutung einer Zeitform. Um diese zwei Bedeutungen besser aufzudecken, muss man als Beispiele jede Zeitform benutzen. Das Präsens. Paradigmatische Bedeutung: gegenwärtige Handlung im Moment des Sprechens: Der Vater schläft. Syntagmatische Bedeutungen: 1)Das erzählende oder das historische Präsens: Im Jahre 1848 kommt Marx nach Paris. 2)Das imperativische Präsens (im Alltag): Du bleibst zu Hause! 3)Das futurische Präsens: Ich komme morgen 4)Das zeitlose Präsens (in allgemeingültigen Äußerungen): Die Biene gehört zu den Insekten. Das Präteritum. Paradigmatische Bedeutung: Das Präteritum bezeichnet ein Geschehen als vor dem Redemoment ablaufend: Sita sagte gar nichts mehr. Das Erzählende Präteritum Syntagmatische Bedeutungen: 1) In der erlebten Rede drückt Präteritum Gegenwart oder Zukunft aus (Das episches Präteritum): Morgen waren Weihnachten. 2) In der Schöneliteratur drückt das Präteritum die Gegenwart oder die Zukunft aus: Wo war Doktor Grabow? Die Konsulin erhob sich unauffällig und ging. 3) Gleichzeitigkeit in der Vergangenheit: Das Kind weint, als ob es große Schmerzen hätte. Das Perfekt. Paradigmatische Bedeutung: vergangene abgeschlossene Handlung: Es hat in der Nacht geregnet. Syntagmatische Bedeutungen: 1) Vorzeitigkeit in der Gegenwart: Zusammen mit dem Präsens bezeichnet das Perfekt die Vorzeitigkeit: Er erzählt über das Treffen, als ob er selbst an diesem Treffen teilgenommen habe. 2) Vorzeitigkeit in der Zukunft: (die relative Zukunft)Und wenn du die Prüfung bestanden hast, gibst du mir dein Lehrbuch. 3) Absolute Zukunft: Bald hat er die Prüfung abgelegt. Das Plusquamperfekt. Paradigmatische Bedeutung: eine vorzeitige abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit: Sie hatte bemerkt, daß er ihr aufpaßte. Syntagmatische Bedeutungen: 1) Nachzeitigkeit in der Vergangenheit: Sie atmete tief aus und war Sekunden später eingeschlafen. 2) Vorzeitigkeit in der Zukunft: Er wird erzählen, als ob er selbst an diesem Treffen teilgenommen hätte. Das Futurum I. Paradigmatische Bedeutung: “absolute Zukunft”: Er wird mich besuchen. Syntagmatischen Bedeutungen: 1) Das hypothetische Futur: Er wird zu Hause sein. (eine Vermutung in der Gegenwart) 2) Das imperativische Futur: (Veranlassung)Sie werden pünktlich sein! (Befehl) 3) In Sprichwörtern drückt das Futurum I allgemeine temporale Bedeutung aus: Wird man viel trinken, so wird der Verstand hinken. Das Futurum II. Paradigmatische Bedeutung: Vorzeitigkeit in der Zukunft: Ich werde ein Haus gebaut haben (вважай, що я вже побудував дім) In dieser Bedeutung ist das Futur II dem Perfekt und in der Bedeutung der Zukunft synonymisch: Bis Donnerstag habe ich den Aufsatz abgegeben.(abgeschlossene vorzeitige Zukunft) Syntagmatische Bedeutung: 1) Hypothetisches Futur (Vergangenheit im Alltag). Er wird mit dem Zug gefahren sein. (= er ist wahrscheinlich mit dem Zug gefahren) – Мабуть, він поїхав потягом. 10. Der Ausdruck der Zukunft (paradigmatische und syntagmatische Bedeutungen der Zeitformen 1) Das Futurum I. Paradigmatische Bedeutung: “absolute Zukunft”: Er wird mich besuchen. Syntagmatischen Bedeutung: Das imperativische Futur: Sie werden pünktlich sein! (Befehl) In Sprichwörtern drückt das Futurum I allgemeine temporale Bedeutung aus: Wird man viel trinken, so wird der Verstand hinken. 2) Das Futurum II. Paradigmatische Bedeutung: Vorzeitigkeit in der Zukunft: Ich werde ein Haus gebaut haben (вважай, що я вже побудував дім). In dieser Bedeutung ist das Futur II dem Perfekt und Präsens in der Bedeutung der Zukunft synonymisch: Bis Donnerstag habe ich den Aufsatz abgegeben. 3) Das futurische Präsens: Ich komme morgen 4) Das episches Präteritum kann Zukunft ausdrücken: Morgen waren Weihnachten. 5) Das Präteritum kann die Zukuft auch in der Schöneliteratur ausdrücken: Wo war Doktor Grabow? Die Konsulin erhob sich unauffällig und ging. 6) Perfekt. Vorzeitigkeit in der Zukunft: Und wenn du die Prüfung bestanden hast, gibst du mir dein Lehrbuch. 7) Perfekt. Absolute Zukunft: Bald hat er die Prüfung abgelegt. 8) Plusquamperfekt. Vorzeitigkeit in der Zukunft: Er wird erzählen, als ob er selbst an diesem Treffen teilgenommen hätte. 11. Der Ausdruck der Vergangenheit (paradigmatische und syntagmatische Bedeutungen der Zeitformen). 1) Das Präteritum. Paradigmatische Bedeutung: Das Präteritum bezeichnet ein Geschehen als vor dem Redemoment ablaufend und mit dem festgelegten Zeitwert: Sita sagte gar nichts mehr. (erzählendes Präteritum). Syntagmatische Bedeutung - die Gegenwart oder die Zukuft in der erlebten Rede – Was für eine Ausrege konnte man anbringen, überlegte der Mann. Der Kopf schmerzte als hatte ihn jemand geschlagen. 2) Das Perfekt. Paradigmatische Bedeutung: vergangene abgeschlossene Handlung: Es hat in der Nacht geregnet. + die Vorzeitigkeit (zusammen mit dem Präsens) Wir haben die Arbeit gemacht: nun erholen wir uns. Syntagmatischen Bedeutungen: 1) absolute Zukunft - Bald hat er die Prüfung abgelegt. 2) die relative Zukunft (Vorzeitigkeit in der Zukunft) – Wenn wir die Prüfung bestanden haben, gehen wir ins Cafe. 3) Das Plusquamperfekt. Paradigmatische Bedeutung: eine vorzeitige abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit: Sie hatte bemerkt, daß er ihr aufpaßte.Syntagmatische Bedeutung: Nachzeitigkeit in der Vergangenheit (unterstreicht die Abgeschlossenheit): Sie atmete tief aus und war Sekunden später eingeschlafen. Besonders mit den Konjunktionen bis, bevor, ehe - Tage und Nächte waren vorbei, bis sie den Lager erreicht hatten. Vorzeitigkeit in der Zukunft (in der Rolle des “günstigen” Kontextes tritt die erlebte Rede auf): Er dachte nach. Er würde gehen, wenn er alles erfahren hatte. 4) Das erzählende oder das historische Präsens: Im Jahre 1848 kommt Marx nach Paris. 5) Hypothetisches Futur (Vergangenheit im Alltag). Er wird mit dem Zug gefahren sein. (= er ist wahrscheinlich mit dem Zug gefahren) – Мабуть, він поїхав потягом. 12. Die temporalen Bedeutungen des Präsens. Das historische Präsens. Das zukünftige Präsens. Das Präsens benutzt man: 1) für die Handlung sowie in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit und in der Zukunft, z.B.:Franz schläft (jetzt). Ich bin gestern zu ihm gekommen und er schläft! Morgen schläft Franz schon in seinem Bett. 2) in den Sätzen, wo die Handlung einen zeitlosen Charakter hat (in allgemeingültigen Äußerungen): Die Biene gehört zu den Insekten. 3) Im Alltag gebraucht man die Sätze im Präsens zum Ausdruck eines Befehls: Martin! Du gehst jetzt ins Zimmer und sitzt dort! Das historische Präsens – das erzählende Präsens – in den Erzählungen über eine Handlung, die in Vergangenheit statt fand. (das Geschehen dem Leser oder Zuhörer nahezubringen). Im Jahre 1848 kommt Marx nach Paris. Das zukünftige Präsens: für die Darstellung der zukünftigen Erreignisse (besonders, wenn es eine Zeitangabe gibt, die auf die Zukunft weist. Ich komme morgen. 13. Das Präteritum, das Perfekt und das Plusquamperfekt (das Gemeinsame u. das Individuelle) . Diese drei Formen sind die Formen, die die Vergangenheit ausdrücken. Das Prӓteritum ist eine vorherrschende Form einer Erzählung, eines schöngeistigen Werkes. So kommt das Prӓteritum vor allem beim Schreiben zur Verwendung. Das Perfekt im Gegensatz zum Präteritum bezeichnet gewöhnlich eine vergangene Handlung, die mit der Gegenwart auf irgendeine Weise verbunden ist. Das Perfekt ist vor allem die Vergangenheitsform für die mündliche Kommunikation. Die beiden Formen bezeichnen die Abgeschlossenheit der Handlung. Das Plusquamperfekt bezeichnet die Vorzeitigkeit in der Vergangenheit, d.h. eine vergangene Handlung, die einer anderen vorangeht und in der Regel abgeschlossen ist. Während das Prӓteritum seine eigene, einzigartige Form besitzt, sind Perfekt und Plusquamperfekt aus anderen Formen zusammengesetzt. Das Perfekt setzt sich zusammen aus dem Hilfsverb sein oder haben, das nach der Prӓsensform konjugiert ist, und dem Partizip ІІ des Vollverbs. Das Plusquamperfekt ist analog dazu aufgebaut. Das Hilfsverb sein oder haben wird hier aber nicht nach der Prӓsensform konjugiert, sondern nach der Prӓteritumsform. ( + то,что пригодиться схематично - das Präsens — aktuelle Gegenwart; das Präteritum — erzählende Vergangenheit; das Perfekt—auktuele abgeschlosse Vergangenheit; das Plusquamperfekt — relative vollendete Vergangenheit (in Bezug auf eine andere Vergangenheit) 14. Das Futur 1 u. das Futur 2 (paradigmatische und syntagmatische Bedeutungen). Das Futurum I. Die Hauptbedeutung des Futurums I ist “absolute Zukunft”: (eigentliche / absolute Zukunft): Er wird mich besuchen. Eine der Funktionen des Futurums I ist der Ausdruck einer gegenwärtigen Handlung, die vom Sprecher bezweifelt (vermutet) wird: Das wird schon wahr sein. Das Futurum I kann auch zum Ausdruck einer Veranlassung (imperative Bedeutung) gebraucht werden: Du wirst sofort schlafen gehen! In Sprichwörtern drückt das Futurum I allgemeine temporale Bedeutung aus: Wird man viel trinken, so wird der Verstand hinken. Das Futurum II. Die Hauptbedeutung des Futurums II ist “Vorzeitigkeit in der Zukunft: Wenn die Kommission alle Zahlen geprüft haben wird, werde ich Auskunft geben. Im Alltag werden oft das Perfekt (in futurischer Bedeutung) und das Präsens (in futurischer Bedeutung) betrachtet: Wenn die Kommission alle Zahlen geprüft hat, gebe ich Auskunft. Die Nebenbedeutung realisiert das Futurum II im Rahmen des bestimmten Kontextes. Diesen “günstigen” Kontext bilden lexikalisch-grammatische Indexe der Zukunft. Das Futurum II drückt in solchen Fällen eine “abgeschlossene vorzeitige Zukunft” aus: Bis Donnerstag werde ich den Aufsatz abgegeben haben. Вважай, що до четверга я вже написав твір. Im Alltag wird das Futur II zum Ausdruck einer Handlung in der Vergangenheit gebraucht. Dabei wird die Handlung vom Sprecher bezweifelt (vermutet). Diese Bedeutung des Futurums II heißt “hypothetisches Futur II”. Sie wird oft im Rahmen des selbständigen Satzes betrachtet: Er wird mit dem Zug gefahren sein. (= er ist wahrscheinlich mit dem Zug gefahren) – Мабуть, він поїхав потягом. 15. Die grammatische Kategorie der Modalität (Aspekte der Modalität). Die Kategorie der Modalität widerspiegelt das Verhalten des Inhalts des Satzes zur Wirklichkeit. Die Form des Modus (Indikativ oder Konjunktiv) zeigt, ob die angegebene Handlung stattfindet (also wirklich ist!) oder sie als mögliche, gewünschte verstanden wird. Vergleichen Sie: (1)Alex kommt schon. (reale Handlung: Realität) (2)Wahrscheinlich kommt Alex. (möglich: Irrealität) (3)Wenn Alex käme / kommen würde! (gewünscht: Optativ) Diese Bedeutungen werden „modale“ genannt, sie werden durch bestimmte verbale Formen ausgedrückt und treten als wesentliche Komponenten des Satzes auf. Diesen Aspekt der Modalität bestimmt man als Modalität des Satzes (oder objektive Modalität). Zu den anderen Aspekten der Modalität zählt man Modalität des Sprechers (subjektive Modalität) und Modalität des Subjektes. Die Modalität des Sprechers widerspiegelt das Verhalten des Sprechers zum Inhalt des Satzes. Solches Verhalten kann dreiartig sein: Positiv, Negativ und Neutral. Vgl.: Ich bin sicher, dass Alex heute kommt = (Alex kommt bestimmt.) Ich vermute, dass Alex kommt. Wahrscheinlich kommt noch Alex. Marie sagte, dass Alex noch komme. Die Modalität des Subjekts des Satzes widerspiegelt seine Beziehung zur Handlung. Zum Beispiel: Alex kann kommen (Möglichkeit der Handlung). Alex soll kommen (subjektive Notwendigkeit/ Aufforderung). Alex muss kommen (objektive Notwendigkeit). ***Die angegebenen modalen Bedeutungen haben sowohl lexikalische als auch grammatische Ausdrucksmittel. Praktisch können die Bedeutungen aller drei Aspekte im Rahmen eines Satzes vorkommen. Zum Beispiel: Das Gespräch könnten wir bestimmt in frischer Luft fortsetzen. Der Konjunktiv (форма умовного способу - könnte) drückt hier das Verhalten der Handlung (Inhalts des Satzes) zur Wirklichkeit aus: Es geht um potentiale Möglichkeit. Das Modalwort sicher drückt die Stellungnahme des Sprechers zu dem, was er äußert, aus: Seine Sicherheit. Das Modalverb können drückt das Verhalten des Subjektes zur Handlung aus: Es geht um eine Möglichkeit der Handlung. 16. Die objektive Modalität (Definition, Hauptvarianten, Ausdrucksmittel). Weit verbreitet ist die Aufteilung in die objektive und die subjektive Modalität. Unter der objektiven Modalität versteht man „die Art, wie sich das Verhältnis zwischen dem Subjekt des Satzes und dem im Infinitiv ausgedrückten Geschehen gestaltet“ . Das Verhältnis wird also durch "objektiv" gegebene Voraussetzungen bestimmt. Die wichtigsten Bedeutungen sind: • Wille/Absicht • Erlaubnis/Verbot • Notwendigkeit/Forderung • Möglichkeit. Der objektive Gebrauch der Modalverben (Mittel) Modalverb Bedeutungsvariante Beispiel können Möglichkeit Wir können heute baden gehen. Fähigkeit Der Junge kann bereits lesen Erlaubnis Wer fertig ist, kann nach Hause gehen. müssen Notwendigkeit Alle Menschen müssen sterben dürfen Erlaubnis Darf ich das Fenster öffnen? mögen Wunsch, Lust Ich möchte die Insel Rügen kennenlernen Einräumung Mag es auch kalt sein, ich komme trotzdem sollen wollen Indirekte Aufforderung Er hat gesagt, ich möge nicht warten. Forderung Zukunft indirekte Aufforderung Eventualität Wille, Absicht Zukunft Notwendigkeit, Forderung Ich soll jeden Tag drei Tabletten nehmen. Das sollte ich später rächen. Er hat mir gesagt, ich solle nicht warten. Wenn du ihn sehen solltest, grüße ihn. Ich will das Buch kaufen Ich will hier warten, bis du zurückkommst. Die Sache will gut überlegt sein. Додатково: Praktisch können die Bedeutungen aller drei Aspekte im Rahmen eines Satzes vorkommen. Zum Beispiel: Das Gespräch könnten wir bestimmt in frischer Luft fortsetzen. Der Konjunktiv (форма умовного способу - könnte) drückt hier das Verhalten der Handlung (Inhalts des Satzes) zur Wirklichkeit aus: Es geht um potentiale Möglichkeit. Das Modalwort sicher drückt die Stellungnahme des Sprechers zu dem, was er äußert, aus: Seine Sicherheit. 17. Die subjektive Modalität (Definition. Ausdrucksmittel). Weit verbreitet ist die Aufteilung in die objektive und die subjektive Modalität. Die subjektive Modalität wird als die Art charakterisiert, „in welcher sich der Sprecher zu der mit Subjekt und Infinitiv ausgedrückten Aussage verhält, vor allem wie seine Einschätzung der Realität dieser Aussage ist (Vermutung, fremde Behauptung u. Ä.)“. Diese Modalitätsart zeugt also von einer "subjektiven" Stellungnahme des Sprechers zu seiner Äußerung. Der subjektive Gebrauch der Modalverben: Modalverb Bedeutung Beispielsatz müssen Gewissheit, Überzeugung Er muss krank dürfen Wahrscheinlichkeit Sie dürften schon schlafen. sein. mögen einräumende Vermutung können Ungewissheit sollen wollen Sie mögen sich von früher können. Er kann noch auf dem Sportplatz sein. fremde Behauptung Sie soll krank sein. Behauptung einer anderen Er will nichts bemerkt haben. Person über sich selbst 18. Die paradigmatische Bedeutung des Indikativs und die des Konjunktivs. In der deutschen Sprache gibt es drei Modi: Indikativ, Imperativ und Konjunktiv. Der Indikativ (die Wirklichkeitsform) wird zum Ausdruck der Handlungen gebraucht, die vom Standpunkte des Autors aus der Wirklichkeit entsprechen (also als reale Handlungen verstanden werden). Martin studiert an der Universität. Der Konjunktiv (die Möglichkeitsform). Die paradigmatische Bedeutung des Konjunktivs besteht im Ausdruck der Handlung, die der Wirklichkeit nicht entspricht. In dieser Bedeutung wird der Konjunktiv dem Indikativ gegenübergestellt. Vergleichen Sie: Ich habe heute genug Zeit. (Indikativ – real) → Wenn ich heute Die Zeit hätte! (Konjunktiv – irreal; ein irrealer Wunschsatz). Er ruft mich an. (Indikativ – real) → Er würde mich anrufen. (Konjunktiv– irreal; ein irrealer Möglichkeitssatz) Das Spezifische des deutschen Konjunktivs besteht im Ausdruck: 1) der indirekten Rede: Er sagte, dass sein Bruder Flieger sei. Der Junge erzählte, dass er im Garten allein gewesen sei/wäre. 2) der Vermutung des Sprechers: Du wärest dort gewesen? (auch wundert sich der Sprecher; Ironie) Und das hättest du gemacht? (auch Ironie) 3) der Höflichkeit: Würden Sie mir bitte sagen … Könnten Sie mir sagen … 19. Der irreale Wunschsatz. Formale Merkmale. Seme. Irrealität wird in der deutschen Sprache durch den Konjunktiv II ausgedrückt. Der Konjunktiv II wird in bestimmten strukturell-semantischen Typen der Sätze gebraucht. Der Konjunktiv II ist in diesen Sätzen das führende Merkmal der Irrealität. Zu den gebräuchlichsten Sätzen gehört der irreale Wunschsatz. Wenn er kämme! Wenn er doch gekommen wäre! Wäre er doch gekommen! Irreale Wünsche (irreale Wunschsätze) zeigen immer das Gegenteil des Indikativs (der Realität) an. Konjunktiv II drückt bei den Wunschsätzen eine Perspektive oder ein Bedauern über die Vergangenheit aus. Formale Merkmale: - Konjunktiv II; - Modalwörter "bloß", "doch", "nur", oder eine Kombination dieser Partikel; - Das Ausrufezeichen am Ende; - die Form des selbstständigen Satzes. Die Semantik - Irrealität + Zeit + Expressivität (Wunsch) / Irrealität + Möglichkeit + Perspektive - Präteritum drückt die Gegenwart oder Zukunft aus, Plusquamperfekt – die Vergangenheit - der Konditionalis drückt die Zukunft aus. 20. Der irreale Möglichkeitssatz. Formale Merkmale. Seme. Der Möglichkeitssatz hat die Struktur des selbstständigen Satzes. Absolute Zeiten. Zum Ausdruck des irrealen Möglichkeit (irrealer Möglichkeitssatz): Ich würde dir helfen (Kond.1 – Gegenwart / Zukunft). – Я б допоміг тобі. Was könntest du erzählen? (jetzt / in der Zukunft) – Що міг би ти розповісти? (jetzt/in der Zukunft) Ich hätte dir geholfen. (Vergangenheit) — Я б тобі допоміг (але ж не допоміг: не зміг/не захотів /не мав можливості). Du hättest es früher geschafft (Vergangenheit). (= Du hättest es früher schaffen können.) – Ти міг би це зробити раніше. (Vergangenheit) (але ж не зробив, не використав можливість) Zum Ausdruck der Möglichkeit, die unter gewissen Bedingung wäre: Mit deiner Hilfe würden wir den Text schnell übersetzen.- З твоєю допомогою ми б легко переклали цей текст. Zum Ausdruck einer möglichen Handlung, die aber nicht stattgefunden hat: Wir hätten fast den Zug verpasst.- Ми ледве не запізнилися на поїзд. Ich hätte es beinahe vergessen. – Я ледве це не забув. In den Sätzen mit fast und beinahe wird immer das Plusquamperfekt gebraucht. Beinahe hätte ich meinen Fahrschein verloren.- Я ледве не загубив свого квитка. Er wäre fast eingeschlafen.- Він ледве не заснув. Formale Merkmale: die Form des selbstständigen Satzes; Konjunktiv II drückt bei den Möglichkeitsätzen eine Vermutung. Seme (z. B.): Irrealität + Möglichkeit + Vermutung 21. Der irreale Konditionalsatz. Formale Merkmale. Seme. In den Nebensätzen wird der Konjunktiv zum Ausdruck der modalen Bedeutung „ Irrealität“ gebraucht. Diese Bedeutung zeigt sich in den bestimmen strukturell-semantischen Typen von Sätzen. Die irrealen Konditionalsätze kennzeichnen sich formal durch den Konj. II, wobei eigentlich nur der Konj. Plusqu. bzw. der Kond. II eindeutig irreal sind. Semantisch kennzeichnen sich die irrealen Konditionalsätze durch die Irrealität ihrer Bedingung. Die Formen des Konjunktivs II werden sehr oft in irrealen Konditionalsätzen verwendet. Diese Nebensätze werden mit wenn (seltener mit falls) eingeleitet und drücken eine Voraussetzung aus. Der Hauptsatz, von dem sie abhängen, stellt die Folge dar, die bei Erfüllung der Voraussetzung eintritt. Dabei drückt der Konjunktiv II irreale Sachverhalte aus. Die Voraussetzung entspricht nicht der Realität. Irreale Konditionalsätze können auch ohne die Konjunktionen wenn oder falls gebildet werden. Dann steht das Verb an erster Stelle. In diesem Fall kann der konditionale Nebensatz nur vor dem Hauptsatz stehen. Die Konjunktivformen drücken hier absolute temporale Bedeutung aus: Das Präteritum Konjunktiv gebraucht man zum Ausdruck der Gegenwart / Zukunft; das Plusquamperfekt – der Vergangenheit. Wenn ich die Zeit hätte, so würde ich dich besuchen / Hätte ich die Zeit, so würde ich dich besuchen. — Якби я мав час, я відвідав би тебе. Hätte ich (gestern) die Zeit gehabt, so hätte ich dich besucht. / Wenn ich gestern die Zeit gehabt hätte, so hätte ich dich besucht . — Якби я (вчора) мав час, я відвідав би тебе. Formale Merkmale: die Form des zusammengesetztes Satzes, Präteritale Form des Konjunktivs, die Konjunktion wenn im Nebensatz. Seme: zum Beispiel: Vergangenheit + Bedingung + Irrealität 22. Der irreale Vergleichssatz. Formale Merkmale. Seme. In den Nebensätzen wird der Konjunktiv zum Ausdruck der modalen Bedeutung „ Irrealität“ gebraucht. Diese Bedeutung zeigt sich in den bestimmen strukturell-semantischen Typen von Sätzen. Der irreale Vergleichssatz (Komparativsatz). Die irrealen Komparativsätze werden mit als ob oder als eingeleitet, selten auch mit als wenn oder wie wenn. Sie drücken einen Vergleich aus, der aber nicht wirklich ist. Der Hauptsatz äußert eine reale Feststellung und steht daher im Indikativ. Der Nebensatz gibt den irrealen Vergleich an und steht im Konjunktiv II. Die Formen des Konjunktivs haben in diesen Sätzen relative temporale Bedeutung: das Präsens und das Präteritum drücken die Gleichzeitigkeit aus, das Perfekt und das Plusquamperfekt – der Vorzeitigkeit, das Futur, der Konditional I – der Nachzeitigkeit. Gleichzeitigkeit: Er spricht (sprach) so schnell, als ob er große Eile habe/hätte. — Він говорить (говорив) так швидко, наче дуже поспішає.Karla tut so, als wenn sie uns nicht sehe/sähe. — Карла так себе поводить, наче нас не бачить. Vorzeitigkeit: Sie erzählt von diesem Fall so ausführlich, als ob sie alles selbst gesehen habe/gesehen hätte. — Вона розповідає про цей випадок так докладно, нібито сама все бачила. Nachzeigkeit: Er benimmt sich so, als werde/würde er die Partie verlieren. — Він так себе поводить, наче програє партію. Seme (z.B.): Vergleich + Irrealität + Gleichzeitigkeit 23. Die indirekte Rede (Definition. Formale Merkmale). Die indirekte Rede ist eine der Formen der Wiedergabe fremder Worte. Sie enthält lexikalische und grammatische Hinweise auf den Akt des direkten Sprechens und auf den Akt seiner Wiedergabe. Die iR verfügt über entsprechende syntaktische Form. Auf den Akt der Wiedergabe fremder Worte weisen z. B. solche Verben wie sagen, berichten, mitteilen, antworten, fragen: Markus sagte, dass er zum Fußballspiel gehe (geht). Markus fragte, ob mein Bruder auch zum Fußballspiel gehe (geht). Der Zeitfaktor läßt den Redemoment und den Moment der Wiedergabe fremder Worte feststellen. Der Akt der Wiedergabe fremder Worte sieht drei Teilnehmer voraus: den Urheber (das ist die Person, deren Worte wiedergegeben werden), den Berichter (er „teilt mit“ / „berichtet“) und den Hörer. Vergleichen wir die direkte Rede und die indirekte Rede: Die direkte Rede: Franz sagt: „Helga ist Sekretärin.“ Die indirekte Rede: Franz sagt, dass Helga Sekretärin sei. / Franz sagt, Helga sei Sekretärin. Dieser Vergleich lässt folgende formale Merkmale der iR bestimmen: 1) Satzzusammensetzung: Zwei Sätze werden zu einem zusammengesetzten Satz; 2) Personenverschiebung: ich wird zu er; 3) Zeitverschiebung: Gegenwart Gleichzeitigkeit; 4) Modusverschiebung: Der Indikativ wird zum Konjunktiv. Es soll betont werden, dass diese Merkmale einen relativen Charakter haben, z.B., es fehlen Satzzusammensetzung und Zeitverschiebung : Franz antwortete leise. Helga sei Sekretärin. Samstags arbeite sie bis 15 Uhr. Im Juli und im Januar habe sie 14 Tage Urlaub. 24. Die temporale Funktion des Konjunktivs in der indirekten Rede. In der indirekten Rede werden alle Zeitformen des Konjunktivs gebraucht. Der Konjunktiv kommt fast regelmäßig dann vor, wenn das Verb im Ankündigungssatz in einer Zeitform der Vergangenheit steht oder wenn der Satz mit der indirekten Rede konjunktionslos ist. Die Zeitformen des Konjunktivs haben in der indirekten Rede meist nicht die ihnen im selbständigen Satz eigene modale Bedeutung, sondern eine andere: sie kennzeichnen eine Aussage als die einer dritten Person und nicht die des Erzählenden selbst. Die Zeitformen des Konjunktivs haben in der indirekten Rede relative zeitliche Bedeutung: das Präsens bzw. das Präteritum drücken die Gleichzeitigkeit mit der Handlung des einleitenden Satzes aus; das Perfekt bzw. das Plusquamperfekt die Vorzeitigkeit; das Futur I bzw. der Konditionalis I die relative Zukunft. Die Zeitformen haben einen relativen Charakter, d.h. sie drücken aus: Gleichzeitigkeit (Präsens/ Präteritum): Er sagt /sagte, dass der Junge gut Fußball spiele /spielt. Vorzeitigkeit (Perfekt/ Plusquamperfekt): Er sagt /sagte, dass der Junge gut Fußball gespielt habe/ hätte. Nachzeitigkeit (Futur I / Konditional I): Er sagt /sagte, dass der Junge gut Fußball spielen werde /würde. In der indirekten Rede werden in der Regel die präsentischen Zeitformen des Konjunktivs gebraucht: das Präsens, Perfekt und Futur I Konjunktiv. Dabei übt die im Hauptsatz gebrauchte Zeitform des Verbs auf die Zeitform des Konjunktivs im Nebensatz keinerlei Einfluß aus. 25.Die modale Funktion des Konjunktivs in der indirekten Rede. Die modale Funktion des Konjunktivs in der indirekten Rede besteht darin, dass seine Formen zum Ausdruck der einschätzenden Stellungname des Berichters zum Inhalt fremder Worte gebraucht werden können. Die Formen des Konjunktivs I (Präsens / Perfekt / Futur I) können zum Ausdruck der neutralen Stellungname des Berichters dienen: Der Berichter „teilt nur mit“ („ohne Gewähr“) [Matias erzählte, dass er gestern auf dem Stadion gewesen sei.] Der Formen des Konjunktivs II (Präteritum / Plusquamperfekt / Kondional II) können zum Ausdruck der negativen Stellungname des Berichters dienen: Der Berichter „distanziert sich vom Inhalt fremder Worte“ („bezweifelt fremde Worte“): [Matias erzählte, dass er gestern auf dem Stadion gewesen wäre.] (Матиас розповів, що він учора нібито був на стадіоні.) In derselben Zeit können die präsentischen und die präteritalen Formen des Konjunktivs im modalen Aspekt synonymisch sein. Das erklärt sich durch territoriale Besonderheit der Sprache, durch die Besonderheit der Rede des Berichters, durch psychologische Aspekte des Verlaufs Gesprächs. Der Indikativ in der indirekten Rede wird in den Grammatiken als Ausdrucksmittel des positiven Verhaltens des Berichters zum Inhalt fremder Worte interpretiert. Der Indikativ kann solche illokutive Bedeutungen ausdrücken: Zustimmung, Unterstützung, Solidarität u.ä. 26.Der „diplomatische Konjunktiv“. In der Regel wählt man bei der nicht kategorischen höflichen Aussage das Prät.Konjunktiv oder das Kondizionalis: [Ich wäre anderer Meinung. Mein Rat wöre anders. Es wäre alles, danke!](Als Abschluss einer Diskussion oder eines Vortrags). Der diplomatische Konjunktiv wird auch oft in Fragesätzen und in betont höflichen Aufforderungssätzen verwendet: [Ich möchte Ihnen etwas sagen. –Das wäre? Dürfte ich Sie um jene Zeitung bitten?] Der Konjunktiv dieser Art gehört teilweise ins imperativische Feld: [Würden Sie bitte hier auf mich warten. Würden Sie bitte das Radio etwas leiser stellen.] In den höflichen Wunschsätzen mit gern, am liebsten erscheint auch das Plusquamperfekt mit Gegenwartsbezug: [Ist Herr Müller da? Ich hätte gern mit ihm selbst gesprochen.] Man verwendet diese Form des Konj. bei der Aussage, die nicht als Selbstverständlichkeit hingestellt wird, sondern als Ergebnis eines langwierigen Weges: [Endlich wären wir an Ort und Stelle! Er sagte zu sich: das wären nun 30 Jahre.] Mit Hilfe dieser Form kann man auch ironische Färbung der Aussage zeigen: [Da hätten wir die Bescherung!] 27.Die Modalverben und Ausdruck der Höflichkeit („Diplomatie“) im Deutschen. Als Höflichkeitsmittel haben Modalverben eine idiomatische Verwendungsweise, die gesellschaftlich reglementiert sind. Die Modalverben mögen, dürfen und können, die Höflichkeit bezeichnen, werden in der Form des Konjunktivs II gebraucht. Das Modalverb mögen im Konjunktiv II (möchten) verwendet man um eine höfliche Bitte zu formulieren: Möchten Sie lieber ein Bier oder einen Wein (trinken)? Das Modalverb dürfen als reines Höflichkeitsmittel ist nicht nur in der geschriebenen Sprache, wie zum Beispiel in Briefen, häufig zu bemerken, sondern auch in der gesprochenen Sprache, besonders in der Kommentierung von Äußerungen. „Dürfte ich dazu anmerken/ergänzen/erwähnen...“ ist eine Formulierung, die oft Gebrauch findet. In der Geschäftswelt kann man auch solche Aussagen bemerken: „Ich darf mich herzlich für Ihre Unterstützung bedanken.“ Und in der Umgangssprache bildet man die höfliche Aussage oft auf solche Weise: „Darf ich Sie um den Salzstreuer bitten?“ Das höfliche MV können tritt meist in seiner Form des Konjunktivs II auf, um Aufforderungen besonders höflich zu gestalten: Könnten Sie bitte das Fenster schließen? Hier dient das MV können als Abmilderung des Imperativs, es kann aber auch zur Abmilderung problematischer Äußerungen verwendet werden. 28.Die Modalverben wollen und sollen und der Ausdruck fremder Worte. Mit sollen und wollen kann man – ähnlich wie mit der indirekten Rede – die Aussagen anderer Personen wiedergeben. Man distanziert sich dabei vom Inhalt der Aussage. Mit wollen gibt man eine eigene Behauptung einer Person wieder; mit sollen eine fremde Behauptung über eine Person. Beispiel: Distanzierung. Aussage: Peter sagt: „Ich bin sehr reich.“ Indirekte Rede: Peter sagt, dass er sehr reich sei. Modalverb wollen: Peter will sehr reich sein. (=Peter behauptet, dass er sehr reich ist.) Modalverb sollen: Peter soll sehr reich sein.(=Jemand behauptet, dass Peter sehr reich ist.) Die subjektiven Modalverben zur Distanzierung von fremden Meinungen kann man folgendermaßen umschreiben: Modalverb sollen Subjektive Bedeutung: „fremde Behauptung über eine Person“ Umschreibungen: es heißt, es wird behauptet, jemand behauptet, ich habe gehört, angeblich, anscheinend, offensichtlich, offenbar, es sieht so aus (als ob), wohl, nach Aussagen von (Augenzeugen, Journalisten, Wissenschaftlern, usw.) Modalverb wollen Subjektive Bedeutung: „eigene Behauptung einer Person“ Umschreibung: behaupten, vorgeben, angeben, erklären, versichern, so tun als ob + Konj. II, angeblich, nach eigenen Angaben, nach eigener Aussage. 29. Die grammatische Kategorie der Genera Verba (Allgemeines: AKTIV - PASSIV). Der Ausdruck “Genera verbi” bedeutet “Art des Verbs”/”Handlungsart”/ “Handlungsformen des Verbs”. Aktiv ist eine Handlung, die vom Subjekt (von dem Agens) ausgeht und auf das Objekt (Patiens) gerichtet ist. Diese Handlungsrichtung heißt zentrifugal (центробежный). Z.B. Ich gehe ins Kino. Passiv ist eine Handlung, die nicht vom Subjekt (vom Agens) erzeugt wird, sondern auf das Subjekt gerichtet ist. Die Handlungsrichtung heißt zentripetal. Z.B. Der Text wird übersetzt. Das Agens, kann dabei im Satz überhaupt unerwähnt bleiben, wenn seine Bezeichnung semantisch unwesentlich oder unmöglich ist, wie es oft z.B. in der technischen Literatur geschieht, oder wenn man ihn leicht dem Kontext oder der Situation entnehmen kann. Eine solche Struktur nennt man die “zweigliedrige” Passivkonstruktion im Gegensatz zu der “dreigliedrigen”, in der das Agens durch eine Präpositionalkonstruktion (von + Dat. / durch + Akk.) ausgedrückt wird. Z.B. Das Kind wurde durch den Lärm erweckt. Das Passiv hat dieselben Zeitformen wie das Aktiv. In den 70er Jahren wurde das Passiv dem Aktiv gegenübergestellt. Man nannte die Formen des Passivs „Umkehrformen“. Die „zweigliedrige“ und „eingliedrige“ Passivkonstruktion dienen als Beweise dafür, dass die passive Konstruktion keine „Umkehr“ der aktiven ist. 30. Das Passiv (Definition, Konstruktionen). Passiv ist eine Handlung, die nicht vom Subjekt (vom Agens) erzeugt wird, sondern auf das Subjekt gerichtet ist. Die Handlungsrichtung heißt zentripetal. Das Agens, kann dabei im Satz überhaupt unerwähnt bleiben, wenn seine Bezeichnung semantisch unwesentlich oder unmöglich ist. Man unterscheidet 3 Passivkonstruktionen: 1) eingliedrige Passivkonstruktion (Hier wird gesungen); 2) zweigliedrige Passivkonstruktion (ohne Agens) Der Film wurde gedreht; 3) dreigliedrige Passivkonstruktion (mit Agens): sie wird durch Präpositionalkonstruktion Von+D/durch+Akk ausgedrückt (Das Kind wurde durch den Lärm erweckt.) Eine besondere Stellung nimmt das im Deutschen verbreitete unpersönliche Passiv ein. Der Gebrauch dieser Konstruktion kann oft durch stilistische Gründe hervorgerufen werden: Der Sprecher kann z.B. damit unterstreichen, dass der Täter der Handlung für ihn nicht wichtig ist. Die Sätze im Passiv werden auch oft dann gebraucht, wenn man wünscht, dass der Hörer (Leser) seine Aufmerksamkeit auf den Vorgang konzentriert. Man singt. — Es wird gesungen. Es wurde vierzig Minuten gewartet und zehn Minuten gefahren. ! Mit dem Passiv berührt sich die Zustandsform (Stativ), die durch Verbindung sein + Partizip II gebildet wird: Der Text ist/war übersetzt. Unterschiede: Das Passiv ist eine analytische Form (hat keine grammatische Eigenbedeutung). Die Zustandsform (Stativ) ist eine syntaktische Fügung. Beim Stativ erhalten die Teile des Prädikats ihre Eigenbedeutung: sein ist kopulativ (вспомогательный), Partizip II bezeichnet die Eigenschaft des Subjekts. Die Zustandsform drückt nicht den Verlauf einer Handlung, sondern ihr Ergebnis, nicht den Vorgang selbst, sondern seine Volendung aus. Der Text ist/ war übersetzt gibt nicht den Prozess des Übersetzens wieder, sondern die Tatsache des Übersetzens. 31.Das Stativ. Mit dem Passiv berührt sich die Zustandsform (Stativ), die durch Verbindung sein + Partizip II gebildet wird: Der Text ist/war übersetzt. Stativ unterscheidet sich von dem Passiv. Das Passiv ist eine analytische Form (hat keine grammatische Eigenbedeutung). Die Zustandsform (Stativ) ist eine syntaktische Fügung. Beim Stativ erhalten die Teile des Prädikats ihre Eigenbedeutung: sein ist kopulativ(вспомогательный), Partizip II bezeichnet die Eigenschaft des Subjekts. Die Zustandsform drückt nicht den Verlauf einer Handlung, sondern ihr Ergebnis, nicht den Vorgang selbst, sondern seine Vollendung aus. Der Text ist/ war übersetzt gibt nicht den Prozess des Übersetzens wieder, sondern die Tatsache des Übersetzens. 32. Das Reflexiv. Das Reflexiv — ich wasche mich — stellt die Kombination der Differentialmerkmale des Aktivs und des Passivs dar: Die Verbhandlung ist gleichzeitig zentrifugal und zentripetal, da das Agens und das Patiens identisch sind (ich wasche mich). Das Reflexivpronomen (sich) kann akkusativischen und dativischen Sinn haben: Ich wasche mich; Ich sehe mir einen Film an. Manche Verben werden nur mit dem Reflexivpronomen gebraucht (sich schämen, sich ereignen). Hier ist sich als ein Bestandteil der Verbstruktur anzusehen. Im Passiv erscheinen die reflexiven Verben nur im „unpersöhnlichen“ Gebrauch. Die wichtigsten Funktionen des deutschen Reflexivs sind: 1) eigentlich reflexiv (medial): er wäscht sich 2) reziprok, gegenseitig: sie schlagen sich 3) aktivisch: (handlungsbezogen): das Haus befindet sich am See (die Verben, die nur mit sich gebraucht werden) 4) aktivisch: (objektbezogen): ich freue mich (menschliche Gemütsvorgänge in Frage, die von außen her angeregelt werden: sich freuen, sich interessieren, sich ekeln, sich schämen usw) 5) aktivisch: (subjektbezogen): ich sehe mir einen Film an (Das reflexive sich erscheint hier im Dativ) 6) passivisch: das Buch verkauft sich gut (kann durch Passiv ersetzt werden: das Buch kann gut verkauft werden) 7) unpersöhnlich-einleitend: es handelt sich um (erscheint nur in einigen erstarrten Wendungen (es handelt sich um …, es begab sich, dass … ) 8) umbestimmt-potenzial: es sitzt sich hier gut (eine „unpersönliche“ Subvariante des Reflexivs). 33.Das Substantiv (Das Wesen. Grammatische Kategorien) 1. Die Bedeutung des Substantivs ist die Bedeutung eines Dinges. Wenn das Substantiv unmittelbar den Begriff eines Dinges bezeichnet, so sind die lexikalische und grammatische Bedeutung des Substantivs gleich: der Vater, das Mädchen. Wenn das Substantiv unmittelbar den Begriff nicht eines Dinges, sondern eines Prozesses, einer Eigenschaft oder einer Beziehung bezeichnet, kann die lexikalische Bedeutung des Substantivs der grammatischen Bedeutung widersprechen: Erziehung, Bewegung. Es gibt 2 morphologische Merkmale des S.: 1) das S. wird nach Kasus und Zahl dekliniert; 2) dazu dienen bestimmte Formen (z.B., -e/-en Endungen; Umlaut). Syntaktisch kann das S. im Satz als Subjekt, als Attribut, als Adverbiale auftreten. 2. Strukturell-semantische Gruppen von Substantiven. 1) Individualbezeichnungen: Namen von Einzelgrößen, Individuellen (Mensch, See, Birne, Tisch); Kollektivbezeichnungen (oder Sammelnamen): Volk, Wald, Gebirge, Gemüse, Holz. 2)Bezeichnungen für Lebewesen (Menschen, Tiere, Vögel) und Nichtlebewesen (Messer, Stuhl, Haus, Telefon ) und Pflanzen. 3) Bezeichnungen für konkrete und abstrakte Begriffe: das Buch, das Heft; Freude, Liebe. 4) Eigennamen: Personennamen (Friedrich Schiller); geografische Benennungen (Paris, Berlin; Europa); Namen von Schiffen, Zügen, Hotels, Kinos; Rufnamen von Haustieren: Miezi, Foxi, Markiz; Gattungsnamen (Appellativa): Stoffnamen (Milch, Sand, Kupfer); Unika (die Sonne, der Himmel, der Mond). 3. Die grammatischen Kategorien des Substantivs Zu den grammatischen Kategorien des deutschen S. gehören: Numerus (Zahl), Kasus, Geschlecht und Bestimmtheit / Unbestimmtheit. Die grammatische Kategorie des Numerus. Es geht um die 4 Typen der Pluralbildung des Substantivs: der 1. Typ: -e mit und ohne Umlaut (der Arzt – die Ärzte; der Tag – die Tage); der 2. Typ: -(e)n ohne Umlaut (die Feder – die Federn; die Uhr – die Uhren); der 3. Typ: -er mit und ohne Umlaut (das Land – die Länder; das Kind – die Kinder); der 4. Typ: mit und ohne Umlaut (der Garten – die Gärten; das Zimmer – die Zimmer). Die grammatische Kategorie des Kasus findet ihren Ausdruck durch die Änderung des Artikels und durch Endungen (Wortendungen; Kasusendungen). Die Änderung des Wortes nach dem Kasus verläuft im Rahmen der sogenannten Deklinationsarten (starke/schwache Deklinationen; weibliche Deklination; gemischte Deklination; die Eigennamendeklination). Jeder Kasus ist mit den bestimmten Fragen verbunden: Der Nominativ antwortet auf die Frage Wer? Was?; der Genitiv Wessen?; der Dativ Wo? Womit?; der Akkusativ Was? Wohin? Nominativ ist der einzige unabhängige Kasus und tritt in folgende Funktionen auf: 1) als grammatisches Subjekt; 2) als „Benennungsnominativ“ (in den Listen, Wörterbüchern); 3) als Vorstellungsnominativ (Walter, mein Bruder. Wohnt nebenbei ... ) 4) als „emotionaler“ Nominativ (Welch ein Bild! Du, mein Süskind!). Wenn man die Hauptfunktion des Genitivs bestimmt, so besteht sie in der Bezeichnung des Attributs. Die grammatische Kategorie des Geschlechts. Die Form des Wortes selbst kann das grammatische Geschlecht genau bezeichnen. Zum Beispiel, einige Suffixe weisen auf das bestimmte grammatische Geschlecht hin: -ung, heit, -keit, -schaft, -in, -ie, tion, -tät sind Suffixe des weiblichen Geschlechts; -ling, -ist, -ant, -ismus sind die des männlichen Geschlechts; -chen, -leich die des sächlichen Geschlechts. ((Wenn das grammatische Geschlecht, das von einem Suffix verlangt wird, mit dem natürlichen Geschlecht des Lebewesens in Widerspruch gerät, so siegt das grammatische Geschlecht (das Mädchen, das Männlein)). Die grammatische Kategorie der Bestimmtheit/Unbestimmtheit. Die Bedeutung „Bestimmtheit“/“Unbestimmtheit“ stellt den Kern der grammatischen Bedeutung des Artikels dar. Das S. kann etwas allgemeines und etwas bestimmtes bezeichnen (z.B. das Wort Haus). Im Prozess der Rede entsteht das Bedürfnis nach der Präzisierung (um richtig einander zu verstehen): um welchen Gegenstand geht es? Die Präzisierung kann sowohl auf dem lexikalischen als auch auf dem grammatischen Niveau verlaufen. Zum grammatischen Mittel der Präzisierung gehört der Artikel. Der bestimmte Artikel weist hin, dass es gerade um den Gegenstand geht, der dem Hörer bekannt ist. z.B. [Auf dem Tisch sah Martin das Heft. Er wusste, das Heft gehörte der kleineren Schwester.] Der unbestimmte Artikel weist darauf hin, dass der Gegenstand für den Hörer neu ist. z.B. [Das Kind wendet sich an die Mutter: „Ich möchte ein Märchen hören, Mutti!“] Also, der Artikel ist der Teil des Substantivs. Die Charakteristik des S. wird aber von dem Sprecher im Prozess der Rede gegeben.] 34. Die grammatische Kategorie der Bestimmtheit/Unbestimmtheit. Die Bedeutung „Bestimmtheit“/“Unbestimmtheit“ stellt den Kern der grammatischen Bedeutung des Artikels dar. Das S. kann etwas allgemeines und etwas bestimmtes bezeichnen (z.B. das Wort Haus). Im Prozess der Rede entsteht das Bedürfnis nach der Präzisierung (um richtig einander zu verstehen): um welchen Gegenstand geht es? Die Präzisierung kann sowohl auf dem lexikalischen als auch auf dem grammatischen Niveau verlaufen. Zum grammatischen Mittel der Präzisierung gehört der Artikel. Der bestimmte Artikel weist hin, dass es gerade um den Gegenstand geht, der dem Hörer bekannt ist. z.B. Auf dem Tisch sah Martin das Heft. Er wusste, das Heft gehörte der kleineren Schwester. Der unbestimmte Artikel weist darauf hin, dass der Gegenstand für den Hörer neu ist. z.B. Das Kind wendet sich an die Mutter: „Ich möchte ein Märchen hören, Mutti!“ Also, der Artikel ist der Teil des Substantivs. Die Charakteristik des S. wird aber von dem Sprecher im Prozess der Rede gegeben. 35. Das Adjektiv. Allgemeines (Definition. Semantische Klassen). Das Adjektiv ist eine Wortart, die die Merkmale des Gegenstandes bezeichnet. Das Adjektiv charakterisiert Wesen oder Dinge, Eigenschaften oder Umstände: der interessante Artikel, das warme Wasser, die Butter ist frisch. Dieser Bedeutung entsprechend tritt das Adjektiv in Verbindung mit dem Substantiv (seltener mit dem Pronomen) auf und dient im Satz als Attribut oder als nominaler Teil des Prädikats. Der Bedeutung nach unterscheidet man 2 semantische Klassen: qualitative (absolute) und relative Adjektive. Die qualitativen Adjektive bezeichnen verschiedene physische Eigenschaften: Maß (groß, klein, schmal, lang), Gewicht (leicht, schwer), Alter (jung, alt), Farbe (rot, grün) und manche anderen (heiß, zornig, kalt, sauber, schmutzig, blind, feucht usw.), auch innere Eigenschaften (gut, müde, stolz, klug, zornig, sparsam). Die qualitativen Adjektive sind meist Stammwörter. Die relativen Adjektive nennen Eigenschaften von Dingen durch deren mannigfaltige Beziehungen zu anderen Dingen. So bezeichnen sie den Stoff, woraus ein Ding gemacht ist (silbern, wollen, eisern), kennzeichnen ein Ding in bezug auf Zeit oder Ort (jetzig, jährlich, hiesig, Hamburger) oder drücken verschiedene andere Eigenschaften aus (bäuerlich, städtisch, elektrisch, vorfristig, tierisch). Die relativen Adjektive sind abgeleitete Wörter. Die Grenze zwischen qualitativen und relativen Adjektiven ist fließend. So kann ein Adjektiv bald relativ, bald qualitativ sein; das hängt von der Bedeutung des Beziehungswortes ab (d. h. eines Substantivs, das durch ein Attribut näher bestimmt wird): ... Ihr goldnes Geschmeide blitzet, | Sie kämmt ihr goldenes Haar. | Sie kämmt es mit goldenem Kamme... (H. Heine) Im ersten und dritten Fall ist golden ein relatives Adjektiv, im zweiten ein qualitatives. Es gibt solche grammatische Kategorien des Adjektivs: die Kategorien des Geschlechts, Kasus und der Zahl. Sie sind aber nicht absolut wie beim Substantiv, sondern relativ, denn das Adjektiv richtet sich in Kasus, Geschlecht und Zahl nach dem Beziehungswort. Außerdem ist vielen Adjektiven eine absolute grammatische Kategorie eigen: die grammatische Kategorie der Steigerung. Das Adjektiv hat Steigerungsstufen. Diese Kategorie drückt die Qualitätsstufe eines Gegenstandes im Vergleich zu dem anderen Gegenstand aus. Das Adjektiv kann in der deutschen Sprache sowohl veränderte als auch unveränderte Formen im Satz haben. Jede Form hat ihr Gebrauchsfeld. Unveränderte Form. Die unveränderte Form des deutschen Adjektivs ist die Grundform des Adjektivs in der Funktion des Prädikativs: Das Blatt ist grün. Die unveränderte Form des Adjektivs kann a) als prädikatives Attribut (Ich fand ihn munter. Я знайшов його бадьорим) und b) als Adverbial der Art und Weise (Er schritt munter durch die Straßen) gebraucht werden. Im ersten Fall (a) wird attributive Verbindung fixiert: Die unveränderte Form gehört dem Subjekt und ist gleichzeitig mit dem Prädikat verbunden. Also hier wird die doppelte syntaktische Verbindung vermerkt. Im zweiten Fall (b) wird die unveränderte Form nur mit dem Prädikat verbunden. Veränderte Formen. Die veränderten Formen werden vorwiegend in der Funktion des Attributs gebraucht. Das deutsche Adjektiv hat zwei Arten der veränderten Formen und zwar zwei Typen der Deklination: Starke und schwache Deklinationen. Die Wahl der Formen hängt vom Substantiv ab. Vgl.: Das neue Haus. Ein neues Haus. 36. Grammatische Kategorie der Steigerungsstufen der Adjektive. Man unterscheidet beim deutschen Adjektiv zwei Steigerungsstufen: den Komparativ (Mehrstufe) und den Superlativ (Meist- oder Höchststufe). Die Grundform heißt der Positiv (Grundstufe). Der Komparativ wird aus dem Positiv mit dem Suffix -(e)r gebildet; heiß — heißer, böse — böser. Die Adjektive auf -er, -el, -en verlieren dabei meist das -e: dunkel — dunkler, sauer — saurer. Der Superlativ wird aus dem Positiv mit dem Suffix -(e)st gebildet und steht meist mit dem bestimmten Artikel: schön — der schönste; neu — der neu(e)ste. Das Suffix -est haben die Adjektive auf -d, -t, -s, -ß, sch, -z: mild — der mildeste; frisch — der frischeste. Aber: groß — der größte. Außerdem bildet man den Superlativ auch mit der Partikel am und dem Suffix -(e)sten; diese Form ist unflektierbar: heiß — am heißesten; neu — am neu(e)sten. Einsilbige Adjektive mit dem Stammvokal a, o, u erhalten bei der Steigerung den Umlaut: lang — länger — am längsten, groß — größer — am größten, kurz — kürzer — am kürzesten. Ohne Umlaut bleiben die Adjektive: a) mit dem Diphthong au: laut, faul u. a.: laut — lauter — am lautesten; b) auf -el, -er, -en, -bar, -sam, -halt, -ig, -lich, -e (d. h. die zwei- und mehrsilbigen): dunkel, munter, offen, furchtbar, folgsam, nahrhaft, schuldig, stattlich, gerade u. a.; c) die einsilbigen Adjektive: blank, brav, bunt, froh, falsch, klar, knapp, rasch, sanft, stolz, toll, voll, zart und einige andere: voll — voller — am vollsten. Bei manchen Adjektiven stehen die Formen mit und ohne Umlaut gleichberechtigt nebeneinander. Das sind: bang, blaß, fromm, gesund, glatt, karg, naß, schmal: gesund — gesünder und gesunder. Einige Adjektive bilden die Steigerungsstufen unregelmäßig. Die Adjektive nah und hoch weisen die Veränderung des Stammkonsonanten auf: nah — näher — am nächsten; hoch — höher — am höchsten. Das Adjektiv gut bildet die Steigerungsstufen suppletiv: gut — besser — am besten. Komparationsfähig sind nur qualitative Adjektive: schön — schöner — am schönsten.