Strategie für einen digitalen Binnenmarkt (Mitteilung)

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Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss
TEN/574
Strategie für einen
digitalen
Binnenmarkt
Brüssel, den 2. Dezember 2015
Informationsvermerk
(512. Plenartagung)
Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses zu der Mitteilung der
Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und
Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen: Strategie für einen digitalen Binnenmarkt für
Europa COM(2015) 192 final
STELLUNGNAHME: EESC-2015-03604-00-00-AS-TRA
1.
Verfahren
Befassung
Kommission:
durch
die 12. Mai 2015
Rechtsgrundlage:
Artikel 304 AEUV
Beschluss des Präsidiums:
26. Mai 2015
Zuständig:
Fachgruppe
Verkehr,
Informationsgesellschaft
Vorsitzender der Fachgruppe:
Herr Buffetaut (FR-I)
Regelung der
Fachgruppe:
Arbeiten
Studiengruppe:
Strategie für einen digitalen
Binnenmarkt
Energie,
Infrastrukturen,
der 8. Juni 2015 (schriftliches Verfahren)
Vorsitzender:
Herr Hernández Bataller (ES-III)
Berichterstatter:
Mitberichterstatter:
Herr Hencks (LU-II)
Herr McDonogh (IE-I)
Mitglieder:
Anča (LV-III)
Batut (FR-II)
Berggren (SE-I)
Bergrath (DE-II)
Caño Aguilar (ES-II)
Federspiel (DK-III)
Greif (AT-II)
Ivascu (RO-II)
STELLUNGNAHME von der Fachgruppe am 24. November 2015 mit 72 gegen 2 Stimmen bei
5 Enthaltungen ANGENOMMEN
TEN/574 – EESC-2015-03131-00-00-NISP-TRA (EN) 1/3
Rue Belliard/Belliardstraat 99 — 1040 Bruxelles/Brussel — BELGIQUE/BELGIË
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DE
Longo (IT-III)
Pegado Liz (PT-III)
Siecker (für Van Wezel, Art. 62 GO) (NL-II)
Stojan (SI-I)
Strautmanis (LV-I)
Teder (EE-I)
Trantina (CZ-III)
Westendorp (NL-III)
Sachverständige:
Sergio Ernesto Santillán Cabeza (für den Berichterstatter)
Peter Morgan (für den Mitberichterstatter)
2.
Wesentlicher Inhalt des Kommissionsdokuments
Das digitale Zeitalter hält mit schnellen Schritten Einzug in die Weltwirtschaft. Die Informations- und
Kommunikationstechnologie (IKT) ist nicht länger ein besonderer Wirtschaftszweig, sondern die
Grundlage aller modernen, innovativen Wirtschaftssysteme. Diese Veränderungen vollziehen sich in
einer Größenordnung und mit einer Geschwindigkeit, die immense Möglichkeiten für Innovation,
Wachstum und Arbeitsplätze bieten. Gleichzeitig stellen sie die öffentliche Verwaltung vor große
Herausforderungen, die eines abgestimmten Vorgehens auf EU-Ebene bedürfen. Deshalb hat die
Europäische Kommission die Errichtung eines digitalen Binnenmarkts zu einer ihrer Prioritäten
erhoben.
Die Strategie für einen digitalen Binnenmarkt ruht auf drei Pfeilern:



3.
Besserer Online-Zugang für Verbraucher und Unternehmen zu Waren und Dienstleistungen in
ganz Europa – Hierzu müssen rasch die größten Unterschiede zwischen Online- und OfflineUmgebung beseitigt werden, damit grenzüberschreitende Online-Aktivitäten nicht länger
behindert werden.
Schaffung der richtigen Bedingungen für florierende digitale Netze und Dienste – Dies erfordert
hochleistungsfähige, sichere, vertrauenswürdige Infrastrukturen sowie Inhaltsdienste, die durch
geeignete ordnungspolitische Rahmenbedingungen für Innovationen, Investitionen, fairen
Wettbewerb und Chancengleichheit gestützt werden.
Bestmögliche Ausschöpfung des Wachstumspotenzials unserer europäischen digitalen Wirtschaft
– Hierzu sind Investitionen in die IKT-Infrastruktur und in Technologien wie Cloud-Computing
und Big Data sowie in Forschung und Innovation nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit der
Wirtschaft zu stärken, aber auch um die öffentlichen Dienste, Inklusion und Kompetenzen zu
verbessern.
Wesentlicher Inhalt der Stellungnahme des Ausschusses
Der EWSA befürwortet die von der Juncker-Kommission vorgeschlagene Strategie, die bei den
bisherigen Strategien und Programmen zur Förderung der Digitalisierung ansetzt. Die Absicht der
Kommission ist es, die 28 unterschiedlichen nationalen digitalen Strategien und Märkte in einem
europäischen Ansatz zusammenzuführen und der EU eine Führungsposition in der globalen digitalen
Wirtschaft zu sichern, die inzwischen von Drittländern dominiert wird.
Der EWSA geht davon aus, dass die EU aufgrund ihrer überragenden Kenntnisse und umfangreichen
Erfahrungen in einigen Bereichen der Digitaltechnik ihren Rückstand noch aufholen kann. Der EWSA
plädiert in diesem Kontext für die Entwicklung bereichsübergreifender Forschungszentren und
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europäischer Synergien im Rahmen des Europäischen Forschungsraums in Bereichen wie Cloud
Computing, Nanoelektronik, Massendatenspeicherung und -verarbeitung, per Fernzugriff abfragbare
oder steuerbare Geräte (vernetzte Objekte) sowie intelligente Dienste.
Der EWSA bedauert, dass die Strategie für einen digitalen Binnenmarkt keine soziale Dimension
aufweist (vom Aspekt der digitalen Kompetenz einmal abgesehen), obwohl die Weiterentwicklung
der Dienste und Geschäftsmodelle die Arbeitswelt tiefgreifend verändern wird. Neben den
potenziellen Vorteilen müssen auch die zahlreichen Risiken und Herausforderungen, die sich
insbesondere in den Bereichen Beschäftigungssicherheit und Arbeitsorganisation wie auch der
sozialen Sicherheit stellen, sowie die im Vertrag vorgesehenen Verfahren für den sozialen Dialog und
die horizontale Sozialklausel in der Strategie für einen digitalen Binnenmarkt berücksichtigt werden.
In Anbetracht der Auswirkungen auf die Beschäftigung sollte nach Meinung des EWSA die soziale
Dimension den vierten Pfeiler der Strategie für einen digitalen Binnenmarkt für Europa bilden.
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