SoWi: Dorf über das Dorf Dorf “Marignac” in südfranzösischen

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SoWi: Dorf
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 über das Dorf
Dorf “Marignac” in südfranzösischen Pyrenäen  hier: oft Dörfer von jungen
Leuten neu besiedelt
1979: Lawinenunglück
o Lawine hatte Dorf verschont, jedoch einen Groβteil der Rinder auf den höheren
Wiesen getötet + Schotterpiste zum Dorf weggerissen - nur alten Eselspfad durch
enge Schlucht gelassen
o dem Groβgrundbesitzer (Haus 1: + Bürgermeister) gehörten die meisten Tiere
und er verlor so seine Wirtschaftsgrundlage  Pleite des wichtigsten
Wirtschaftsbetriebs lieβ auch Mittelschichtsfamilien (Häuser 2-4: Käser,
Schlachter und Schreiner) und Unterschichtsfamilien (Häuser 5-6: Feldarbeiter
und Hirten) verarmen
o Einwohner verlassen Dorf  suchen Arbeit in Städten
Häuser + Plumpsklo + Stall + Weidefläche (150m entfernt) + Ackerland + Werkstatt
+ Kirche + Schul- und Gemeindehaus + Dorfplatz mit Brunnen
Haus 5 und 6 (Feldarbeiterhaus und Hirtenhaus): keine Gas- und Wasserleitung
unter Denkmalschutz  dürfen keine Wände eingerissen, keine Gebäude abgerissen
oder neu gebaut werden - nur modernisiert
Strom aus Atomkraftwerk + keine Telefonleitung + kein Empfang für Mobilnetze
Montréjeau (nächste Kleinstadt): 31 km  6 km Eselspfad (eineinhalb Stunden) +
Bus (50 Minuten)
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 über uns - Lebensbedingungen
1 Jahr lang dort leben & arbeiten
halbes Jahr lang: monatliches Startgeld von Eltern - danach selber finanzieren!
Einkommensverteilung: 10% aus Oberschicht (1500€), 60% Mittelschicht (600€),
30% Unterschicht (350€)
Ernährung für 3-4 Wochen gesorgt  Konserven
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 Wieso auswandern? Was stört? Was erwarten?
mit dem Alltag unzufrieden
Neugier auf Abenteuer
mehr Unabhängigkeit + mehr Rechte
aber auch mehr Pflichte + mehr Verantwortung
jeder muss tolerant, flexibel sein
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 Wie haben wir die Häuser verteilt?
 Macht eingesetzt
 wer zu Erst kam, hatte mehr Recht
 Wieso haben wir eine Geschäftsordnung entstehen lassen? Wie ist sie ?
 nach 1. Versammlung: Probleme gesammelt und Vorschläge gemacht
 WG-Vertreter + Zeit-Limit für Diskussion + Diskussionsleiter eröffnet und schlieβt
Sitzungen + Schriftführer + Reihenfolge der Themen: Tagesordnung +
Themenwechsel erst nach erfolgter Entscheidung + Leiter achtet auf Ordnung
(Maβnahmen: Redeverbot) + Wahlmodus: Stimmenabgabe durch Handzeichen
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 politische Grundfragen
bei Gründung von Dorf viele Deitalfragen  aber auch grundsätzliche Fragen des
Zusammenlebens = politische Grundfragen (wenn auch für gröβere politische
Zusammenhänge zentral sind, wie z.B. in Städte, Staaten, Schulen, usw)
--fragen nach der Lösung von Grundproblemen der ganzen Gemeinschaft, nicht nach
einzelnen oder persönlichen Detailproblemen  Grundprobleme sind solche, die
zwangsläufig bei der Gründung eines Gemeinwesens auftreten und ohne deren
Lösung ein sinnvolles Gemeinschatsleben nicht oder nur schwer möglich ist
sind zumeist umstritten, es werden verschiedene Lösungen vorgeschlagen
beziehen sich nicht nur auf die Anfangszeit, sondern auch auf mögliche Zukunft
spielen auch in politischen Zusammenhängen eine Rolle
--Machtform  bei uns automatisch: Demokratie - jeder hat eine Stimmt
Konstitution  Gesetze, Richter
Gesundheitssystem
Bildung  Schule
Ernährung  Wovon? Wie?
Arbeit  Wer arbeitet woran?
Infrastruktur  Gebäude, Straβen, usw
Kontakt mit Auβenwelt
 progressive Einkommensteuersystem
 Von Progressivsteuer spricht man, wenn der Steuersatz (also der Prozentanteil, den
man vom Einkommen an den Staat abgeben muss) immer höher wird, je mehr man
verdient.
 Insbesondere der Eingangssteuersatz (der niedrigste) und der Spitzensteuersatz (der
höchste) sind politisch umstritten und immer wieder verändert worden.
 In einem progressiven Steuersystem gibt es verschiedene Tarifzonen: 1-5.
o 1 - bis 8.000€: keine Einkommensteuer
o 2 - ab 8.000€: 14% - 24%
o 3 - ab 13.000€ bis 53.000€: 24% - 42%
o 4: konstant 42%
o 5: Spitzensteuersatz
 Arbeiterlosengeld
 Einem erwachsenen Hartz-IV-Empfänger (Arbeiterlosengeld) wird ein Regelsatz
von 345€ pro Monat zugestanden.  Regelsatz durch eine Einkommens-und
Verbrauchsstichprobe (EVS) ermittelt  richtet sich nach Ausgaben der unteren
20% und unterschreitet diese Ausgaben zum Teil
 Lebenshaltungskosten
 Summe: 325€  Saldo (Zahlungen minus Ausgaben): 275€
 Wie haben wir Entscheidungen getroffen?
 erst alle Vorschläge gemacht  dann: über Vorschläge debattiert (manchmal
Ordnung, manchmal nicht)  am Ende: gewählt - Entscheidung getroffen
 Themen und Position
 Finanzen/Dorfkasse
o 3 Kassenleiter aus den 3 Schichten
o Mischung von „Einkommenssteuer“
(Schicht) und „Miete“ (Haus)
o brauchen Rest des Geldes sowieso nur
für eigenes Interesse
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Haus 1
Haus 2
Haus 3
Schicht 1
70%
60%
50%
Schicht 2
65%
55%
45%
Schicht 3
60%
50%
40%
 Wirtschaftssystem
Ernährung:
Nutztiere: Kühe, Ziege, Schafe, Hühner, Pferde  Transport + Milch- und
Fleischprodukte
Angeln + Gemüse- und Obstgarten
Einkaufen  Einkäufer achten auf Einzelfällen (Vegetarier, usw)
gemeinsames Essen
Arbeitsteilung:
3 Menschen der Kasse = Kassenwart  kümmern sich um Steuern, Ausgaben,
Einkaufslisten, Markt, billiste Lösungen, usw.
5 Menschen, die einkaufen gehen = Einkäufer  einmal in 1 oder 2 Wochen + in
Rest der Zeit versuchen in der Auβenwelt eine Arbeit zu finden
3 Menschen, die im ‚Gericht‘ arbeiten = Mediatoren  lösen Konflikte + Freizeit
kümmern sich um Tiere und Ackerbau
10 Menschen, die kochen = Köche  für Frühstück, Mittag- und Abendessen + in
Freizeit renovieren sie Schule, Kirche und Infrastruktur
7 Menschen, die im Ackerbau und Werkstatt arbeiten = Bauer + Handwerker 
kümmern sich um 3-Felder-Wirtschaft und Werkzeuge
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Transport:
o Infrastruktur  kleine Gruppe muss sie renovieren & Weg mit der Auβenwelt so
billig wie möglich machen
o Entzwischen  kleine Gruppe besorgt sich Pass für offentliche Verkehrsmittel immer wenn etwas nötig, geht diese Gruppe
 Herrschaft
o Basisdemokratie  Mehrheitsentscheidung >50% ~ jeder hat gleiches
Stimmrecht/-gewicht
 Religion
 Justiz
 Macht
 Macht ist die Möglichkeit der Macht-Habenden, ohne Zustimmung, gegen den
Willen oder trotz Widerstandes anderer die eigenen Ziele durchzusetzen und zu
verwirklichen.
 Herrschaft
 Herrschaft ist ein politischer Grundbegriff, der ein Über- und
Unterordnungsverhältnis zwischen Herrschenden und Beherrschten beschreibt, das
als rechtmäβig (legitim) anerkannt wird, auf Dauer angelegt und gewissen Regeln
unterworfen ist. Herrschaft bietet damit den Herrschenden (z.B. über Befehle) die
Möglichkeit, auf das Verhalten der Beherrschten (z.B. über Gehorsam) gezielt
Einfluss zu nehmen.
 Durch Recht und Gesetz gesichert und als soziale Ordnung von Herrschenden und
Beherrschten anerkannt, ist legale Herrschaft die Grundlage aller modernen Staaten.
 Zu unterscheiden sind:
o nach der Anzahl der Herrschenden: monokratische H. (Monarch, Patriarch,
Tyrann) + oligarchische H. (Aristokratie, H. einer kleinen Gruppe, Clique, Elite) +
demokratische H. (Volksherrschaft)
o nach Ausübung der H.: staatliche H. + organisationale H. (Parteien, Verbände,
Unternehmen, usw.) + personale H. (Monarch, Unternehmer, usw.)
o nach dem Umfang: unbeschränkte H. (Absolutismus) + beschränkte H.
(Gewaltenteilung) + gemeinsame und verflochtene H. (z.B. im multinationalen
System der EU)
 Gerechtigkeit
 Seit Aristoteles wird zwischen ausgleichender und austeilender Gewalt
unterschieden.
o ausgleichende Gerechtigkeit: wird im Verhältnis zwischen den Individuen
geschaffen, wenn z.B. geschlossene Verträge eingehalten werden (der Verkäufer
übergibt die Ware, der Käufer zahlt den Kaufpreis) (auch Tausch-G.)
o austeilende Gerechtigkeit: bezieht sich auf das Verhältnis des Individuums zur
Gemeinschaft - Das Individuum trägt (entsprechend seiner Kräften) zum Wohle
der Gemeinschaft bei, zahlt Steuern usw., und die Gemeinschaft sorgt dafür, dass
dem Individuum sein (verhältnismäβig) gerechter Anteil (z.B. Fürsorge) bzw.
seine gerechte Strafe (bei Verstoβ gegen die Ordnung) zukommt.  die der oberen
Kasse zahlen mehr Steuer
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