Module 2: Berufliche Kompetenzen – Berufsvorbereitung 2.1.1 Entwicklung von Selbstvertrauen (Grundlegende Ebene) Erläuterung Sie haben Selbstvertrauen, wenn Sie… an sich selbst glauben. wissen, dass Sie in der Lage sind, zu lernen und sich weiter zu entwickeln. daran glauben, dass Sie Ihre Ziele durch harte Arbeit erreichen können. das Gefühl haben, Ihr Leben im Griff zu haben. Glauben, dass Sie etwas gut können oder mit etwas Erfolg haben. Selbstvertrauen ist sehr wichtig bei der Jobsuche. Wenn man möchte, dass man einen Job angeboten bekommt, sollte man fest an sich glauben und wissen, was man dem Arbeitgeber bieten kann. Viele Menschen machen irgendwann einmal die Erfahrung ihr Selbstvertrauen zu verlieren. Fehlendes Selbstvertrauen kann jemanden davon abhalten, neue Dinge auszuprobieren – z.B. sich für den Arbeitsplatz zu bewerben, der ihm/ihr gefallen würde. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass man sich mit dem Einsatz von Zeit und harter Arbeit weiterentwickeln und sein Selbstbewusstsein stärken kann. Veränderung ist möglich 1 Aktivität 1 Teilen Sie das Arbeitsblatt für Aktivität 1 aus. Bitten Sie die Kursteilnehmer, sich das Blatt mit den Bildern anzusehen und stellen Sie die Frage, welche Bilder ihrer Ansicht nach gesundes Selbstvertrauen bzw. Mangel an Selbstvertrauen darstellen? Besprechen Sie, welche Emotionen auf den einzelnen Bildern zu sehen sind. Fragen Sie die Kursteilnehmer, welche Bilder ihnen gefallen und welche nicht. Bitten Sie die Kursteilnehmer, sich in Paaren zusammenzufinden und darüber zu sprechen, wann sie sich selbstbewusst fühlen und wann nicht. Selbstvertrauen aufbauen Um Selbstvertrauen aufzubauen ist es wichtig, die eigenen positiven Seiten zu kennen und dafür dankbar zu sein. Selbstvertrauen kann durch folgende Faktoren entwickelt werden: Bewusstsein bezüglich persönlicher Stärken Konzentration auf eigene Erfolge Setzen eigener Ziele 2 Stärken Stärken sind persönliche Charaktereigenschaften die es einer Person möglich machen, bestmögliche Leistungen zu erbringen. Jede Person hat verschiedene Stärken – dies können sein: Kreativität, Entschlossenheit, Führungskompetenz… Es ist gut, sich bei der Jobsuche über eigene Stärken bewusst zu sein, da man so eine Aufgabe finden kann, bei der diese Stärken eingesetzt werden können. Arbeitgeber fragen im Bewerbungsgespräch oft nach den persönlichen Stärken. Leistungen und Erfolge Leistungen und Erfolge sind etwas, das man durch harte Arbeit erreicht. Menschen, die etwas Neues ausprobieren und ihr Ziel nicht erreichen, können zu der Auffassung gelangen, dass sie gescheitert sind. Es ist jedoch wichtig festzustellen, dass viele andere Erfolge erzielt werden, während man versucht ein Ziel zu erreichen. Beispiel 1: Ziel = Bestehen eines Englischtests in einem Sprachkurs Die einzelnen Schritte während der Vorbereitung auf den Test kann man alle als Erfolge und Leistungen betrachten Den Mut aufbringen einen neuen Kurs zu besuchen und neue Menschen kennenzulernen Englisch lernen, dass man im Alltag verwenden kann Das Selbstbewusstsein haben, vor der Klasse zu sprechen 3 Beispiel 2: Ziel = einen Arbeitsplatz finden Die einzelnen Schritte während der Jobsuche können ebenfalls als Erfolge und Leistungen betrachtet werden: Lernen, wie man einen Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben verfasst Das Selbstbewusstsein aufbringen, ein Bewerbungsgespräch zu besuchen Verhaltensweisen für das Bewerbungsgespräch erlernen Seien Sie sich bewusst, dass Veränderung Zeit braucht und alles was Sie auf dem Weg lernen und ausprobieren wertvoll ist. Notiz: Aktivität 2, Teil b unten fertigstellen: Aktivität 2, Teil a: Teilen Sie Blatt 1 von Aktivität 2 aus, auf dem verschiedene Stärken aufgelistet sind. Gehen Sie den Wortschatz und die Erklärungen durch. Wenn die Kursteilnehmer den Wortschatz verstanden haben, können Sie das Poster austeilen und sie bitten, fünf ihrer persönlichen Stärken in das Kästchen mit der Überschrift „Meine fünf größten Stärken“ aufzuschreiben. Die Kursteilnehmer sollen dann einen Freund, ein Familienmitglied oder einen Klassenkameraden bitten, das zweite Kästchen für sie auszufüllen. Bitten Sie danach die Kursteilnehmer, den Inhalt der zwei Kästchen miteinander zu vergleichen. Gibt es Übereinstimmungen bzw. Unterschiede? Gibt es etwas, das die Kursteilnehmer als besonders überraschend empfinden? 4 Erklären Sie, dass es wichtig ist, die persönlichen Stärken auszuspielen. Bitten Sie die Kursteilnehmer, eine der aufgeführten Stärken zu wählen und sich folgende Fragen zu stellen: -In welchen Bereichen meines Lebens nutze ich diese Stärke derzeit und wie? -Wie könnte ich diese Stärke noch nutzen? -In welchen anderen Lebensbereichen könnte ich sie noch einsetzen? Geben Sie den Kursteilnehmern die “Hausaufgabe”, zu versuchen, die gewählte persönliche Stärke im Laufe der kommenden Woche auf neue Arten einzusetzen. Aktivität 2, Teil b: Bitten Sie die Kursteilnehmer im dritten Kästchen auf dem Arbeitsblatt 5 Beispiele für Erfolgserlebnisse oder für Versuche, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, aufzuschreiben. Dies können Erfolge aus jedem beliebigen Lebensbereich sein. Geben Sie Beispiele: das Erlernen einer neuen Sprache; eine gute Mutter bzw. ein guter Vater sein; einen Test bestehen; einem Nachbarn helfen; eine neue Freizeitbeschäftigung ausprobieren; ein Bewerbungsgespräch wahrnehmen; usw. Bitten Sie die Kursteilnehmer wenn Sie fertig sind, sich Zeit zu nehmen, das gesamte Poster durchzulesen. Fragen Sie die Gruppe, wie sie sich beim Lesen des Aufgeschriebenen fühlen. Schlagen Sie vor, das Poster zu Hause aufzuhängen und es durchzulesen, wann immer die Teilnehmer es möchten oder eine Aufwertung ihres Selbstbewusstseins benötigen. 5 Ziele Ein Ziel ist etwas, das man zu tun oder zu erreichen versucht. Es gibt unterschiedliche Arten von Zielen. Kurzfristige Ziele – Ein kurzfristiges Ziel ist etwas, das man bald/ in der nächsten Zeit erreichen möchte, z.B. innerhalb eines Tages, innerhalb einer Woche oder in wenigen Monaten Beispiele: Zeitung lesen; einen Scheck bei der Bank einzahlen; das Schreiben am Computer üben; lernen, wie man einen guten Lebenslauf schreibt; nach dem Unterricht mit dem Lehrer sprechen; damit anfangen, gesünderes Essen zu kaufen, usw. Langfristige Ziele – Ein langfristiges Ziel ist etwas, das man mit größerem Zeitaufwand erreicht und das ein größeres Maß an Planung benötigt, z.B. wenige Monate, ein Jahr, fünf Jahre oder zwanzig Jahre. Beispiele: gute Fähigkeiten im Gebrauch von Microsoft Office erlernen; Arbeitserfahrung sammeln; einen Arbeitsplatz bekommen; heiraten; einen Urlaub im Ausland machen; eine neue Sprache lernen; neue Fähigkeiten erwerben usw. Sich Ziele zu setzen ist ein wichtiger Aspekt beim Aufbau von Selbstvertrauen und hat viele Vorteile: Man wird sich klar darüber, was einem wichtig ist – indem man sich Ziele setzt, wird man sich schnell darüber klar, was einem wichtig ist. Wenn man sich über seine Prioritäten klar ist, trifft man bessere persönliche Lebensentscheidungen. Hilfe beim Fällen von Entscheidungen – Wer sich über seine Prioritäten im Klaren ist und weiß, was ihm oder ihr wichtig ist, ist in der Lage gute persönliche Entscheidungen zu treffen. Hilfe dabei, fokussiert und effizient zu bleiben – wenn man sich entschieden hat, was man erreichen möchte, kann man einen Plan entwickeln, wie man das Ziel Schritt für Schritt erreicht. 6 Gefühl, das eigene Leben im Griff zu haben – Wer einen konkreten Plan entwickelt, um Hoffnungen und Träume in Realität zu verwandeln, bekommt das Gefühl, sein Leben unter Kontrolle zu haben. Wenn man sich selber Ziele setzt, sollte man folgende Punkte bedenken: Beginnen Sie mit kleinen, erreichbaren Zielen – Es ist wichtig, mit Zielen anzufangen, von denen man weiß, dass man sie erreichen kann. Dadurch kann man sein Selbstbewusstsein stärken und erste Erfolge feiern. Wenn man routinierter im Setzen von Zielen geworden ist, kann man an Zielen arbeiten mit denen größere Herausforderungen einhergehen. Fehler passieren, man sollte deshalb nicht aufgeben – Wenn man es nicht auf Anhieb schafft ein Ziel zu erreichen, sollte man sich nicht entmutigen lassen. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass Fehler passieren können und zum Lernen und Experimentieren mit neuen Dingen dazugehören. Man sollte aus seinen Bemühungen lernen und es einfach noch einmal versuchen. Um Hilfe bitten – braucht man Hilfe, ein Ziel zu erreichen, sollte man keine Bedenken haben, darum zu bitten. Die meisten Leute, denen etwas an einer Person liegt, freuen sich ihr helfen zu können und zu sehen, wie sie ihre Ziele erreicht. 7 Aktivität 3: Teilen Sie das Arbeitsblatt zur Aktivität 3 aus. Bitten Sie die Schüler über ein Ziel nachzudenken das sie im Laufe der Woche erreichen möchten. Gehen Sie das Blatt mit den Beispielen durch und erklären Sie, wie das Blatt dazu verwendet werden kann, ein eigenes Ziel zu setzen. Teilen Sie die Gruppe in Zweier- oder Dreiergruppen auf und stellen Sie folgende Punkte zur Diskussion: - Welche Ziele möchten die Kursteilnehmer unter der Woche erreichen, mit Erinnerung daran, ein kleines, erreichbares Ziel zu wählen Schritte, die zum Erreichen des Ziels nötig sind Mögliche Hindernisse und Lösungen und Bedarf nach Hilfe einer anderen Person; Wen würden die Kursteilnehmer um Hilfe bitten? Einen Zeitpunkt festlegen, zu dem Sie im Laufe der Woche versuchen, den Plan umzusetzen Feedback: Haben die Teilnehmer ihr Ziel erreicht? Wie fühlten sie sich dabei? Waren sie mit unerwarteten Hindernissen konfrontiert, mussten sie unerwartete Schritte bewältigen? Würden sie beim nächsten Mal etwas anders machen? 8 Aktivität 1 - Selbstvertrauen 9 10 Aktivität 2 – Selbstvertrauen aufbauen Meine Stärken ehrgeizig ehr·gei·zig (Adjektiv) Das Verlangen haben, erfolgreich, mächtig oder berühmt zu werden kreativ kre·a·tiv (Adjektiv) In der Lage sein, neue Dinge zu entwickeln oder nach neuen Ideen zu suchen mutig mu·tig (Adjektiv) Dinge tun, von denen man weiß, dass sie schwierig oder gefährlich sind neugierig neu·gie·rig (Adjektiv) Gerne etwas Neues über jemanden oder etwas lernen 11 gewissenhaft ge·wis·sen·haft (Adjektiv) Schwierige Arbeiten genau erledigen begeistert be·geis·tert (Adjektiv) Freudig erregt, leidenschaftlich und eifrig sein freundlich freund·lich (Adjektiv) Fröhlich und angenehm, höflich und hilfreich sein aufrichtig auf·rich·tig (Adjektiv) Ehrlich und fair sein nett nett (Adjektiv) freundlich, großzügig und warmherzig sein 12 aufgeschlossen auf·ge·schlos·sen (Adjektiv) Offen für neue und andere Ansichten sein optimistisch op·ti·mis·tisch (Adjektiv) Hoffnung für die Zukunft haben und erwarten, dass gute Dinge passieren hartnäckig hart·nä·ckig (Adjektiv) Mit etwas weitermachen oder etwas probieren, auch wenn es schwierig ist verantwortungsbewusst ver·ant·wor·tungs·be·wusst (Adjektiv) Jemandem der verantwortungsbewusst ist, wird zugetraut, dass er oder sie tut was richtig ist oder was getan werden muss. einfallsreich ein·falls·reich (Adjektiv ) gut mit neuen oder schwierigen Situationen umgehen oder Lösungen für Probleme finden 13 Name: _____________________________________ Meine fünf größten Stärken ___________ Meine fünf größten Stärken (Familienmitglied, Freund oder Kollege) Meine fünf größten Leistungen und Erfolge ___________ ___________ ___________ ___________ ___________ ___________ ___________ ___________ ___________ ___________ ___________ ___________ ___________ ___________ 14 Aktivität 3 Kurzfristige Zielplanung 1 Datum: _____________ Ich möchte… What do you want to achieve today? 6 Mögliche Hindernisse… Mögliche Lösungen… Wieso ist dieses Ziel wichtig für mich? 2 Schritt 1: 7 5 8 5 3 Schritt 2: 4 5 Schritt 3: 15 Wer kann mir helfen? Ergebnis: Würde ich nächstes Mal etwas anders machen?