Lernziele LKZ 24. September 2013 Sarah Wyss M2B Die Begriffe

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Lernziele LKZ 24. September 2013
Sarah Wyss M2B
1. Die Begriffe Industrialisierung und Industrielle Revolution sind eigentlich gleichwertig. Aber
einige frühere Historiker fanden den Begriff Industrialisierung zu schwach um zu beschreiben
was damals mit der Wirtschaft und der Gesellschaft geschah. Diese Forscher unterscheiden drei
Industrielle Revolutionen:
1. Erfindung von Mechanische Webstühlen, Dampfschiffen, Kohle- und Eisentechnologie,
2. Chemie- und Elektroindustrie, Erfindung des Verbrennungsmotor
3. Einführung in die Raumfahrt, Computertechnologie
Regionale Ungleichheiten: England war mit der Industrialisierung weit voraus, doch Deutschland
hat in der Hälfte des 19. JH sehr schnell aufgeholt, aber auch innerhalb den Staaten gab es grosse
Entwicklungsunterschiede.
Phasen: Industrialisierung  kein kontinuierlicher Wachstumsprozess, durch Konjunktur und
Krisen geprägt. In allen Industriestaaten lief es ungleichmässig ab. Um die Entwicklung der
verschiedenen Länder besser analysieren zu können, teilten Wissenschaftler die Industrialisierung
in drei Phasen ein (Führungs- bzw. Leitsektor):
1. Baumwollindustrie  60er des 18. Jh – 40er des 19. Jh  leichtindustrielle Phase
2. Eisenbahnbau  30er/40er des 19. Jh – 80er des 19. Jh  schwerindustrielle Phase
3. Elektrotech. Industrie  80er/90er des 19. Jh – 1. WK  Phase der „neuen“ Industrie
2. Adam Smith: Schottischer Moralphilosoph und Volkswirtschaftler  er begründete die klassische
Nationalökonomie (Volkswirtschaftslehre). Er war gegen den Merkantilismus („Der Staat lenkt die
Wirtschaft“), stattdessen setze er auf den Wirtschaftsliberalismus (freie Marktwirtschaft) dies
sollte die Produktion anregen und den Wohlstand fördern.
Deutschland hatte eine andere Ausgangslage als England. Nach dem Ende des Heiligen Römischen
Reichs Deutscher Nation (1806) war Deutschland in 300 Teile aufgesplittert. Diese Umstände
hemmten die wirtschaftliche Expansion:
- Vielzahl Zollschranken
- abweichende Mass-, Münz- und Gewichtssysteme
- schlecht erschlossene Verkehrswege
- Abhängigkeit der Bauern
- Feudale Abgaben
- Staatliche Steuern
- Konservative Grundeinstellung
- Zunftverfassung
- Deutsche Fürsten mit merkantilistischem Denken
Wie oben ersichtlich spielt der Staat eine grosse Rolle, den im Verlaufe des 19. Jh wurden diese
Hemmnisse durch staatl. Reformen beseitigt:
- Liberalisierung der Agrar- und Gewerbeverfassung
- Abbau von Zollschranken
- Vereinheitlichung des Finanz- und Rechtssystems
Dies beschleunigte die deutsche wirtschaftliche Entwicklung enorm.
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3. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts trat in England ein starkes Bevölkerungswachstum ein, dazu
kommen Fortschritte in der Landwirtschaft womit die wachsende Bevölkerung ernährt und ein
gewisser Wohlstand garantiert werden kann.
Viele Bauern gaben ihre Selbstständigkeit auf und zogen in die Großstädte, um Arbeit zu suchen.
Es entstanden zahlreiche Fabriken, in denen eine maschinelle Produktion erfolgte. Dies sorgte für
ein grosses Angebot an Arbeitskräften, als auch für eine steigende Güternachfrage. Ausserdem
hatte England offene Gesellschaftsstrukturen, was Flexibilität verschaffte.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts herrschte in Deutschland kein einheitlicher Wirtschaftsraum. Der
deutsche Staat setzte sich aus dem „Deutschen-Bund“, der allein schon aus 35 Fürstentümern
bestand und aus vielen kleinen Einzelstaaten zusammen. Jeder Teil des Landes war durch
Zollgrenzen von den umliegenden abgetrennt. Dem deutschen Staat gehörten keine Kolonien und
Rohstoffe und er besaß keinerlei einheitliche Währung noch hatte er einheitliche Maße, Gewichte
und Zölle. Dies erschwerte und verteuerte den Handel bedeutend. Dazu kommt die Abhängigkeit
der Bauern, die Steuern, und die konservative Grundeinstellung. All dies verlangsamten die
Industrialisierung in Deutschland.
4. Die Fahne  Symbol einer Nation:
- Schweizerkreuz, Symbol der alten Eidgenossen (Feldzeichen)
- Schlacht von Laupen 1339 (weisse Kreuze auf den Gewändern oder Waffen)
- Offizielles Hoheitszeichen in der alten Eidgenossenschaft, waren nur die Wappen der Kantone
- Fahne ab 1470
Fahne der Helvetischen Republik nach der FR. Revolution 1789-1803:
- Eine für alle Eidgenossen verbindliche Fahne gab es erst in der Zeit der Helv. Republik
- Aktuelle Schweizerfahne, 1848 eingeführt
5. Typen von Nationen
Selbstverständnis durch moderne Revolutionen:
- Amerika
- Frankreich
- Revolution von 1848 in Europa  Demokratie und Einheitsstaat
Kulturnationen (Gemeinsame Sprache und „Kultur“)
- Deutschland *1871
Staatsnationen (Gemeinsame polit. Geschichte & Verfassung):
- Fr. Kaiserreiche seit dem 10. Jh / Fr. Revolution
- Spanische Könige ab dem 16. Jh
- England ab dem 13. Jh
- GB seit 1707 mit Schottland (1921 Verlust von Südirland)
Nationalismen
Polit. Nationalismus (Gemeinsames Ziel der Demokratie zentral / + Einheitsstaat)
Beispiel DE:
- 1815 Deutscher Bund
- 1848 misslungene Revolution (Ziel: Demokratie und Einheit) und gescheiterte dts. Einheit
- 1871 Gründung des dts. Reich durch Könige und Fürsten
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Beispiel FR: Französische Revolution
- 1789 – 1798 Verbreitung der Ideale der Revolution durch Napoleon in Europa
(Rechtsgleichheit, individuelle Freiheitsrechte)
Nationenbildung im 19. Jh:
- Polen
- Schweiz (1848)
- Griechenland
- Italien
- Deutsches Reich usw.
6. Verbindung Nationalismus – Imperialismus:
Der Imperialismus steht insofern mit dem Nationalismus in Verbindung, weil der Grundgedanke
der gleiche ist. Und zwar, dass die eigene Nation den anderen überlegen ist, also kann man diese
auch dementsprechend schlecht behandeln. Mit der Radikalisierung des Imperialismus (agressive
Weltmachtpolitik von Kaiser Wilhem II)  Radikalnationalismus* verschmelzen der Imperialismus
und der Nationalismus immer mehr.
Motive des Imperialismus:
Die europäischen Seemächte starten eine regelrechten Wettlauf um die Aufteilung der Welt, es
genügte nicht mehr eine europ. Grossmacht zu sein, man musste Kolonien haben  Prestige.
- Ausbau der Macht
- Vormachtstellung
- Rohstoffquellen
- Absatzmärkte für Überproduktion
- Nationaler Prestige
- innere Spannungen überdecken
- Sendungsbewusstsein (auch in religiöser Hinsicht)
Folgen des Imperialismus:
Für die Grossmächte
- gegenseitiges Misstrauen (Bündnissysteme)
- Polit. Krisen
- Kriegsgefahr
Für die Kolonialvölker
- Ausbeutung der Bodenschätze
- Zerstörung der landw. Struktur  Monokulturen auf Plantagen
- Unterdrückung der Stammeskulturen u. Europäisierung  europ. Zivilisation u. Religion
- polit. Unmündigkeit
- Rückständige Industrie; vom Weltmarkt abhänig
*Radikalnationalismus:
Der Wettlauf um die Kolonien führte zu grossen Rivalitäten zwischen den europäischen
Grossmächten. Bis zum 1. WE entstand ein weitgefächertes Netz imperialer Kontrolle. Die europ.
Konflikte wurden somit über die Grenzen Europas hinaus verlagert.  Es wurden
Vereinbarungen geschlossen. Und sogar eine gemeinsame Aktion  Boxeraufstand.
1871 nach der Reichsgründung Deutschlands  Halbhegemoniale Stellung. Bismarck wollte
unbedingt Friede und Ruhe bewahren. Immer wieder beteuerte er, dass DE sich nicht mehr
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ausdehnen wolle.  Deutschland sei „saturiert“ (Er hatte Angst vor FR, weil DE 1870 gegen sie
gewonnen hat und FR nun beleidigt war.) Darum schloss er Bündnisse um FR zu isolieren. Aber als
Kaiser Wilhem II kam, wurde Bismarck entlassen. Wilhem II wollte weiterhin die Forderung nach
Weltgeltung durchsetzen und hielt agressive Reden, in denen er die Ausdehnung Deutschlands
befürwortete. Dies führte dazu, dass die Bündnisse aufgelöst wurden (fühlten sich hintergangen)
und Deutschland nun selber isoliert wurde. Radikalisierung des Nationalismus  Die Ausbreitung
und Intensivierung nationaler Gefühle führten zum integralen Nationalismus (agressivexpansionistische und imperialistische Elemente)  Radikalnationalismus, völkisches und rassenbiologisches Denken  definierte die Nation als ethnische Abstammungsgemeinschaft. Der Kern
dies extremen Nationalismus war der Alldeutsche Verband.  Dies ist Grundlage für das
nationalsozialistische Denken in Deutschland.
Imperialismus in China
Die Chinesen wurden unterdrückt  Boxeraufstand  Niederlage
7.
Begriff
Bedeutung
Führungs- bzw.
Leitsektor
Branche mit Entwicklungsvorsprung
Einhegung
Industrie
Kolonialismus
Imperialismus
Boxeraufstand
Umgestaltung von Gemeindeland, offener Feldmark  in abge-schlossene
Einheiten, privaten Landbesitzes oder die Aufteilung von ehem. Gemeinde
gehörendem, unbebautem Land und die Überführung in Privatbesitz.
Grenzziehung  Hecken, Bäume, Wege
bestimmter Teil der gewerblichen Produktion  Fertigung von Gütern und
Waren in Fabriken
Kolonisation  Prozess der Landnahme eines Gebietes durch eine exp.
Gesellschaft über ihren angestammten Lebensraum hinweg
1) Gesamte Gesellschaft wird ihrer hist. Eigenentwicklung beraubt, fremdgesteuert und wird so umgepolt wie es die Kolonialisten haben wollen
2) Man kommt den unterworfenen Gesellschaften kulturell nicht entgegen,
begründet durch die „rassische“ Hierarchie (19. Jh)
3) Seit dem 16. Jh  Begründung durch religiöse Missionarspflicht
ab 19. Jh Begründung durch „Zivilisierung“ der Barbaren / Wilden
Epoche zwischen 1880-1918
Neuzeitlich betrachtet: Ausdehnung der Herrschaft eines Staates über andere
Länder (durch Eroberung, Annexion und Durchdringung)  Eine Form davon
ist der Kolonialismus.
Bedeutung in der Hochindustrialisierung: ausgeprägtes, in verschiedenen
Formen auftretendes, gleichzeitig wirtschaftl. und polit. Ausnutzungs- &
Abhängigkeitsverhältnis, zwischen industriell weit fortgeschr. und wirtschaftl.
unterentwickelten Staaten/Regionen (v.a. Afrika & Asien). Die Kolonien
wurden nicht nur als Zweck an sich angesehen, sondern auch als Pfänder im
Globalen Machtspiel. Ausserdem wurden Kolonien als „dauerhaft erworben“
oder „anvertraut“ betrachtet.
Erhebung der „Faustrebellen“ in China 1900/01. Die Attacken der
Boxerbewegung gegen Ausländer und chinesische Christen einen Krieg
zwischen China und den Vereinigten acht Staaten (Deutsches Reich,
Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Österreich-Ungarn, Russland, USA)
herbei. Die Chinesen wollten sich gegen deren Besatzung wehren, sind jedoch
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gescheitert.
Hegemonie
Vormachtstellung eines Staates innerhalb einer Staatengruppe, gestützt auf
milit. Überlegenheit. Hegemonialansprüche können durch das Streben nach
einem Mächtegleichgewicht ausgeglichen werden.
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