Der betriebliche Leistungsprozess

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Der betriebliche Leistungsprozess
5.
Der betriebliche Leistungsprozess
Kapitel 5:
• Beschaffung
• Produktion
Kapitel 6:
• Absatz
Der betriebliche Leistungsprozess
5.
Inhalt
• Einordnung des Leistungsprozesses
• Langfristige Planungselemente
– Ergebnisse der langfristigen Produktionsprogrammplanung
– Wovon hängt die langfristige Produktionsprogrammplanung ab?
– Korrelation von Produktionstypen
• Die Bereitstellungsplanung
– Detailfragen am Beispiel der Bereitstellungsplanung für Material
• Input-Output-Beziehungen und ihre Kostenwirkung (Produktionsund Kostentheorie)
• Die Produktionsdurchführungs- oder Fertigungsplanung
• Abfallwirtschaftsplanung
• Kosteneinsparung in der Produktion - aber wo?
2
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
Der betriebliche Leistungsprozess
5.1
Einordnung des Leistungsprozesses
Gesamtbetrieb
Organisation
Personalbereich
Leistungsbereich
Finanzbereich
Beschaffung
Leistungserstellung
Produktion
Leistungsverwertung
Absatz
Transport
im Betrieb
Produktionsfaktoren
(Input, Faktoreinsatz)
3
Lagerhaltung
...
Fertigung
Produktion
(Kombinationsprozeß)
Produkte
(Output, Ausbringung)
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.1
Planungsziel für den Leistungsprozess
• Der Leistungsprozess soll so optimiert werden,
dass
– unter Beachtung der Erfolgsziele des
Unternehmens (basierend auf dem Bedarf der
Abnehmer) und anderer Kriterien
– Beschaffungs-, Herstellungs- und Vertriebsvorgänge so aufeinander abgestimmt werden,
dass
– keine ungeplanten Lieferengpässe oder
Lagerbildungen auftreten.
4
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
Der betriebliche Leistungsprozess
5.2
Langfristige Planungselemente
5
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
Der betriebliche Leistungsprozess
5.2.1
Unternehmensplanung sukzessiv
• In vielen Unternehmen führt die (nicht
unveränderliche) Komplexität der Abläufe und das
Fehlen der notwendigen EDV dazu, dass die Planung
zu Fuß gemacht wird, d.h. in langwierigen, oft nur
bilateralen Planungs-runden (Chef und ein
Abteilungsleiter) erfolgt eine sukzessive Planung der
einzelnen Leistungsbereiche. Die Optimierung erfolgt
durch Wiederholungsschleifen.
• Die Planung geht hierbei sinnvollerweise von den
Engpassstellen aus, die erst in längeren Horizonten
beeinflusst werden können.
6
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.2.1
Unternehmensplanung simultan
• Mittels Computersimulationen versucht man hier die
Interdependenzen einer Auswahlentscheidung sofort
sichtbar zu machen und kann so mit nur geringen
Zeitverzögerungen und Wiederholungsschleifen die
Planung zu Ende bringen.
• Geeignet ist dieses Konzept für Firmen, die alle
Ablaufphasen des Leistungsprozesses und seiner
Randgebiete computerisieren können und wollen.
• Dies bedeutet einen sehr hohen Aufwand zur Einrichtung
und Pflege der Datenbanken.
• Deshalb i.d.R. erst bei größeren mittelständischen
Unternehmen anzutreffen.
7
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5.2.2
Der betriebliche Leistungsprozess
Langfristplanung der Produktion und
strategische Planungsabschnitte
In der Folge:
sukzessive
Planung
Unternehmensgesamtplan
Maximiere langfristigen Gewinn!
Wo liegt der
Engpassfaktor?
Absatz ist häufiger Startpunkt
langfristige
in Käufermärkten:
Absatzplanung
Es Maximiere
könnte mehr
erzeugtGewinn!
werden
langfristigen
als derzeit verkauft werden kann
langfristiges
Danach wird
i.d.R.
Produktionsprogramm
festgesetzt, was wann wie
Minimiere
Kosten!
gefertigt
werden
soll
Rahmenplan
Rahmenplanfür
derdie
ImRahmenplan
nächsten der
Schritt muss geklärt
werdender
ob alle Voraussetzungen
Personalkapazität
Betriebsmittelkapazität
Produktion schon geschaffen
sind bzw. was nochMaterialbereitstellung
zu beschaffen ist.
Investitionsplanung
Finanzplanung
Innerbetriebliche
Was wird benötigt um
die Anpassungsmaßnahmen
Standortplanung
durchführen zu können?
8
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.2.2
Langfristplanung der Produktion und
strategische Planungsabschnitte
• Produktfelder
• Produktentwicklung
• Fertigungstiefe (make or
buy)
• Produktionsverfahren bzw.
-typen (kundenorientiert, manuell, Massen-, Kuppelproduktion, beherrschbar, diskontinuierlich, ortsgebunden)
Unternehmensgesamtplan
Maximiere langfristigen Gewinn!
Absatz ist häufiger Startpunkt
langfristige
in Käufermärkten:
Absatzplanung
Es Maximiere
könnte mehr
erzeugtGewinn!
werden
langfristigen
als derzeit verkauft werden kann
langfristiges
Danach wird
i.d.R.
Produktionsprogramm
festgesetzt, was wann wie
Minimiere
Kosten!
gefertigt
werden
soll
Rahmenplan
Rahmenplanfür
derdie
ImRahmenplan
nächsten der
Schritt muss geklärt
werdender
ob alle Voraussetzungen
Personalkapazität
Betriebsmittelkapazität
Produktion schon geschaffen
sind bzw. was nochMaterialbereitstellung
zu beschaffen ist.
Investitionsplanung
Finanzplanung
Innerbetriebliche
Was wird benötigt um
die Anpassungsmaßnahmen
Standortplanung
durchführen zu können?
Z.B. Immobilien, Maschinen,
Werkzeuge, Büroausstattung
9
Umfasst Werkstoffe (Roh- Hilfs- und
Betriebsstoffe) und Handelswaren
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.2.3
Ergebnisse der langfristigen
Produktionsprogrammplanung
• Produktfelder (Nahrungsmittel: Schokolade, Kekse) bzw.
• Produktgruppen (Tafeln, Figuren; Butterkeks, Spekulatius)
und
• Produktentwicklung (Neu-, Fortentwicklung)
• Entscheidung: „make or buy“ (Fertigungstiefe)
• Ø Produktionshöchstmenge und Fertigungsverfahren
 Kapazitätsrahmen für Betriebsmittel und Arbeitskräfte
 Investitionsprogramm und Finanzierungsbedarf
– Standortplanung (außerhalb und innerhalb der
vorhandenen Fertigungsstätten) für Betriebsmittel und
Läger
10
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Auto
11
Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon, 14. 1997
5.2.4
Der betriebliche Leistungsprozess
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Der betriebliche Leistungsprozess
12
5.2.4
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
Der betriebliche Leistungsprozess
5.2.4
wissensintensive Produktion
13
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5.2.4
Der betriebliche Leistungsprozess
Korrelation von Produktionstypen
Benzin- und
Ölherstellung
stark
korrelierende
Ausprägungen
PC-Herstellung
(z.B. DELL)
Reinform Typ
mittelbar
kundenorientiert
Massenproduktion
Fließproduktion
schwach
korrelierende
Ausprägungen
nicht
korrelierende
Ausprägungen
14
verbundene
Produktion
zeitlich gebundene
analytische
Produktion
Parallelproduktion
lokal nicht fixiert
Haarschnitt
Mischformen
Reinform Typ
unmittelbar
kundenorientiert
Einzelproduktion
Werkstattproduktion
unverbundene
Produktion
zeitlich ungebundene
synthetische
Produktion
Wechselproduktion
lokal fixiert
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.2.5
Wovon hängt die langfristige
Produktionsprogrammplanung ab?
Z.B. von
• Der Nachfrageentwicklung im Lichte externer
technischer, ökonomischer und gesellschaftlicher
Entwicklungen  Marktforschung nötig
• Den internen technischen Neuentwicklungen
• Der Nutzung vorhandener Ressourcen z.B. bei
Vertriebskanälen und Fertigungsanlagen
• Dem Ausgleich von Nachfragezyklen
• Der Verfügbarkeit auf den Beschaffungsmärkten
• Der Änderung rechtlicher Rahmenbedingungen
15
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.3
Die Bereitstellungsplanung
16
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
Der betriebliche Leistungsprozess
5.3
Planungsrunden
• Die Planung erfolgt hier wie anderswo oft
schrittweise.
– Am Anfang sind nur die groben Rahmendaten
bekannt und es werden nur vage Eckpunkte
abgesteckt.
– Dann wird auf der Basis detaillierterer
Anforderungen eine erste Marktrecherche
vorgenommen.
– Nach Klärung weiterer Rahmenbedingungen
erfolgt dann eine stark selektive Suche nach
Alternativen
– Zum Schluss erfolgt die Endauswahl (und Bebzw. Einstellung)
17
Bei Neuprodukten
gilt:
der Detaillierungsgrad der Beschaffungsplanung steigt in
immer neuen
Planungsrunden
fortlaufend bis zum
Vertragsabschluss
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5.3
Der betriebliche Leistungsprozess
Bereitstellungsplanung 1
kaum messbar; bestimmt von
Arbeitsbedingungen,
individueller Eignung und
subjektivem Leistungswillen
Kapazitätsrelevante
Planungen sind
meist langfristig
Ungeplante
Fluktuation
beachten
Einsatzentscheidungen
sind meist kurzfristig
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5.3
Der betriebliche Leistungsprozess
Bereitstellungsplanung 2
langfristige
Planungsanteile
Es besteht oft
erheblicher
Gesprächsbedarf
mit der
Investitions- und
Finanzplanung
kurzfristige
Planungsanteile
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5.3
Der betriebliche Leistungsprozess
tellungsplanung
Bereitstellungsplanung 3
Material
des Betriebsmittelbedarfes
Bedarf, Beschaffung, Einsatz
oder Ersatzbedarf/Rationalisierung
Rohstoffe (Erzeugnishauptstoff z.B. PE-Granulat)
und Hilfsstoffe (z.B. Weichmacher) gehen unmittelb
ins Endprodukt (Plastiktüte) ein, Betriebsstoffe nicht
langfristige
alitativer und quantitativer
Hinsicht
Planungsanteile
rf (neue Produkte/Gründung), Er-
er Betriebsmittelbeschaffung
Kapazität/anderen Anforderungen
über Hersteller, Eigentumsart (Leaing, ...), Zeitpunkt etc.
des Betriebsmitteleinsatzes
emessenen Prozessstruktur (Werkaßenfertigung) und entsprechende
ordnung der Aggregate.
Wartung und Instandhaltung
chleiß erkennen, übermäßigem vorbeugen.
20
kurzfristige
Planungsanteile
Menge
abh. von Produktion/Vertrieb und Lieferant
Sortiment
Beschaffungsweg und Lieferant
Direktbezug, Import, Einkaufsverbund
Raumüberbrückung
Transportrisiken (Verderb, Verspätung, ...)
Zeit
Timing der Beschaffung bei variablen Preisen
Ausgleich von Beschaffungs- und Produktionsrhythmen, Reifung im Lager
Kapital
Die Liquiditätsbindung fürs Material soll möglichst
gering und kurz sein
Mögliche Kriterien
bsmittel
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.3.1
Detailfragen am Beispiel der
Bereitstellungsplanung für Material
21
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
Der betriebliche Leistungsprozess
Elemente von Materialkosten
• Einrichtungs-/Erstverwendungskosten (Information, Genehmigungen, techn.
Einrichtungen etc.)
• Beschaffungskosten
• Lagerkosten
+
• Kosten bei Produktionsvorbereitung und -durchführung (Positionierung,
Aufbereitung, Qualitätsschwankungen)
+
• Kosten während der Betriebsdauer (Reparatur, Service; Verschleiß,
Verletzung; Rufschädigung)
• Entsorgungskosten (Demontage, Entsorgungsart)

• Aufgabe: Kostenminimierung
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.3.1
Materialkosten
• Beschaffungskosten
– unmittelbare (Materialpreis)
– mittelbare
• bestellfixe Kosten je Order (Bestellaufgabe,
Verbuchung, Rechnungsdurchlauf)
• teilweise variable Kosten für Transport, Personal,
Wareneingangsprüfung etc.
• Lagerkosten
– Raumkosten
– Versicherungsprämien
– Zinsen für Kapitalbindung
– Inventurkosten
– Schwund und Verderb ...
23
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.3.1
Möglichkeiten der Bereitstellung von
Material
• Einzelbeschaffung bei Bedarf
geeignet nur für sofort beschaffbare Güter oder
unvorhergesehenen Bedarf
• Vorratshaltung
für nicht verderbliche und/oder nur mit Zeitverzögerung
beschaffbare Güter, deren Bedarf planbar ist
Meldebestand!
• fertigungssynchrone Anlieferung (JIT)
Es wird nur noch ein Pufferlager für logistische oder
ähnliche Probleme gehalten.
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.3.1
Einzelne Optimierungsprobleme bei der
Materialbeschaffung
• Qualität und Sortiment
Schlechte Materialeigenschaften führen zu
– vermehrtem Ausschuss mit Verschwendung anderer Materialien und
unproduktiver Nutzung von Betriebsmitteln und Arbeitskräften
– versteckte Mängel führen zu erhöhtem Serviceaufwand und
Rufschädigung
– physikalische Eigenschaften können Betriebsmittelverschleiß/
Bearbeitungsdauer unnötig anheben; ungünstige Form
Zwischenschritte nötig machen etc.
Zu große Materialvielfalt
– hebt Lagerverwaltungs- und ~sachaufwand an, erschwert Produktion
durch zusätzliche Wege etc.
– Notwendigkeit der Straffung bereits in der Entwicklung (vgl. z.B.
Plattformbauweise in der Automobilbranche)
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.3.1
Einzelne Optimierungsprobleme bei der
Materialbeschaffung
Lieferantensuche
• Hauptkriterien:
– Materialgesamtkosten
(Preis, Zahlungsbedingungen,
Transportkosten, ...)
– Materialqualität
(Fehlerquote, Aufbereitungszustand,
Umweltverträglichkeit, ...)
– Lieferantenqualität
(Termintreue, Flexibilität, Bonität, F & EFähigkeit, ...)
26
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.4
Überlegungen zur Kostenminimierung:
Input-Output-Beziehungen und ihre
Kostenwirkung
(Produktions- und Kostentheorie)
27
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.4
Definitionen
• Produktionsfunktion: Zusammenhang unbewertete Inputmenge –
unbewertete (nicht mit Preis multipliziert) Outputmenge
• Kostenfunktion: Zusammenhang bewertete Inputmenge – unbewertete
Outputmenge
• Skalenertrag: Änderung des Outputmengenzuwachses bei gleichmäßiger
Inputmengenerhöhung = 2.Ableitung der Produktionsfunktion, d.h. der
Outputmenge nach der Inputmenge
• Kosten: Bewerteter (bepreister) Verzehr/Gebrauch von materiellen und
immateriellen Gütern zur Erstellung und zum Absatz von Sach- oder
Dienstleistungen sowie zur Schaffung und Aufrechterhaltung der dazu
nötigen Kapazitäten.
• Aufteilung: Kg = Kf + Kv
– Gesamtkosten Kg
– Variable Kosten Kv: abhängig vom Output-Niveau
– fixe Kosten Kf: unabhängig von der Ausbringungsmenge
28
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.4
Kostenbegriffe
• Gesamtkosten:
Zur Erinnerung: Fixkosten (Kf
) sind outputunabhängig
K  K f  Kv ;
• Grenzkosten
dK dK v
f ' (K )  K ' 

 Kv ';
dx
dx
• Durchschnitts-/Stückkosten:
k
K K f Kv


;
x
x
x
 Preis
• Typische Beispiele für
– Fixkosten: Kosten der Verwaltung, der
Immobilien
– Variable Kosten: Materialaufwand
29
Kf = Fixkosten
Kv = variable Kosten
K = Gesamtkosten
= Kg
x = Outputmenge
v = Inputmenge
„Kosten“ kann enthalten:
• kalkulatorische Eigenkapitalverzinsung und
• kalkulatorischen Unternehmerlohn
als Gewinnteile;
• Kalkulatorisch: nur zur
Preiskalkulation angesetzt ohne
dass ein extern zu entgeltender
Aufwand vorliegt.
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5.4.1
Der betriebliche Leistungsprozess
Linearer Zusammenhang
zwischen Input und Output
• Fahrradherstellung, bei der die Komponenten
fertig zugekauft werden.
• Stückliste legt fest, wie viele Komponenten für
z.B. 3.224 Fahrräder benötigt
• Relation Outputmenge (fertige Fahrräder) –
Inputmenge (Bauteile je Rad) gleichbleibend
 konstanter Skalenertrag, d.h. die technische
Leistungsfähigkeit eines Inputs ändert sich
nicht mit steigender Outputmenge.
30
Stückliste bedeutet
meist:
gleichbleibendes
Input-OutputVerhältnis =
Lineare
Produktionsfunktion
 konstanter/linearer
Skalenertrag (= 0)
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5.4.1
Der betriebliche Leistungsprozess
Der Zusammenhang zwischen Input und
Output
graphisch
 wieviele Reifen
Output
werden für 2 und 4
Räder benötigt
 wieviele Rahmen
werden benötigt
 näherungs weise
Produktionsfunktionen
menge x
Rahmen
Reifen
4
2
Inputmenge v
2
31
4
8
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
5.4.1
Der betriebliche Leistungsprozess
Die Kostenfunktion bei konstanten
Skalenerträgen
• Sehen wir einmal von
Mengenrabatten und
eventuellen Kapazitätserweiterungen bei einer
höheren Stückzahl ab, so
sind bei konstanten
Skalenerträgen die
variablen Kosten je
Outputeinheit stabil, d.h.
die Gesamtkostenzuwächse je Stück sind
gleich.
 Lineare Kostenfunktion
32
graphisch
Kosten
 Fixkosten
 Variable Kosten
 Gesamtkosten
Kg: Gesamtkosten
Kg
variable
Kosten
Für x
Stück
Fixkosten
Output x
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5.4.2
Der betriebliche Leistungsprozess
Die Kostenfunktion bei konstanten
Skalenerträgen und Mengenrabatten
• Um zu illustrieren, wie sich
Mengenrabatte auf das Bild
auswirken ein Hinweis: sie
werden normalerweise
immer in Preisstaffeln
gewährt, d.h. z.B. ab 1.000,
5.000, 10.000 Stück usw.
gelten andere Preise.
graphisch
Kosten
Kg: Gesamtkosten
Kg
variable
Kosten
Fixkosten
Output x
33
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Der betriebliche Leistungsprozess
Sprungfixe Kosten
bei linearen Skalenertägen
• Bei starken Outputzuwächsen
sind Kapazitätsänderungen
erforderlich, d.h. Investitionen
in Maschinen und Gebäude.
Dies erhöht die Fixkosten. Sie
sind also nur über einen
bestimmten Mengenbereich
hinweg outputunabhängig.
• Berücksichtigt man dies, so
erhält man das
nebenstehende Bild.
5.4.2
variable
Gesamtkosten
Kg
Kosten
 Sprungfixe Kosten
 variable Kosten und ihre
Segmentierung
 Gesamtkosten
Fixkosten
34
Output x
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Der betriebliche Leistungsprozess
5.4.3
Der Zusammenhang zwischen Output
und Stückkosten  Gesamtkosten
 Fixkosten je Stück
• Errechnen wir im Falle
Graphisch
 Variable Kosten je Stück
konstanter Skalenerträge
 Gesamtkosten je Stück=
detailgetreu
Stückkosten
die Kosten je Stück, so
Kv Kf Kg
; ;
bekommen wir ein Bild,
x x x
K
bei dem die Fixkosten je
Stück (Kf/x) abnehmen =Fixkostendegression
und die variablen Kosten
je Stück konstant bleiben.
Kv/x
Die Gesamtkosten je
Kv/x
K
Kv/x K /x
Stück (Kg/x) = Stückv
Kv/x K /x Kg/x
v
Kv/x
kosten nehmen also ab.
g
f
Kf/x
0
35
1
Output x
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5.4.4
Der betriebliche Leistungsprozess
Steigende Skalenerträge und die Kosten
Produktionsfunktion
Variable Kosten
Variable
Gesamtkosten
x
Gesamtkostenfunktion
Stückkostenfunktion
K
Kg
Variable
Kosten/Stück
v
Lies: bei gleichmäßiger
Erhöhung des Inputs steigen
die Outputzuwächse an;
Umkehrung: je mehr produziert
wird, desto weniger zusätzliche
Inputs je zusätzliche
Outputeinheit werden benötigt
Outputmenge
Kfix/x
Kfix
Kg/x
x
Abstand Kg/x zu Kfix/x
(=Kv/x) verkleinert sich
steigende Skalenerträge = increasing r.t.s.
36
(eher selten und nie dauerhaft, v.a. nicht bei höheren Kapazitätsauslastungen, wie sie zur Amortisation der Fixkosten angestrebt werden.)
z.B. Atomenergiegewinnung, Übergang Teillast-Volllast bei Motor;
Werbebudget und Bekanntheit bei Neuprodukt
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
5.4.4
Der betriebliche Leistungsprozess
Sinkende Skalenerträge und die Kosten
Produktionsfunktion
Gesamtkostenfunktion
Stückkostenfunktion
Variable Kosten
Variable
Gesamtkosten
x
K
Kg
v
Lies:
bei
gleichmäßiger
Erhöhung des Inputs sinken die
Outputzuwächse;
Kg/x
Variable
Kosten/Stück
Outputmenge
Kfix
Umkehrung: je mehr produziert
wird, desto mehr zusätzliche
Inputs
je
zusätzliche
Outputeinheit werden benötigt.
sinkende Skalenerträge = decreasing r.t.s.
37
Kfix/x
Abstand Kg/x
vergrößert sich
zu
x
Kfix/x
 Variable Kosten
 Gesamtkosten
 Fixkosten/Stück
 Stückkosten
Immer bei Prozessen, bei denen Abnutzung oder Präzision eine Rolle
spielen. Daneben auch z.B. Werbebudget und Einfluss auf die Bekanntheit
bei bereits etabliertem Produkt
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
Der betriebliche Leistungsprozess
5.4.4
Die Kombination von Verläufen
• Denkbar sind auch Kombinationen aus
verschiedenen Skalenerträgen. Misst man
z.B. den Bekanntheitsgrad eines Produktes in
Abhängigkeit vom Werbeaufwand, so ergibt
sich etwa folgende Kurve:
K
Wendepunkt
Kg
Sinkender
Skalenertrag
Steigender
Skalenenertrag
Kombinationen
aus
Skalenerträgen
 In welchem
Abschnitt gilt
welcher Skalenertrag für die
Produktionsfunktion
x
38
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
Der betriebliche Leistungsprozess
5.5
Die Produktionsdurchführungsoder Fertigungsplanung
Produktionsplanung
Minimiere Kosten!
Produktionsprogramm
Gewinn oder Kosten
Reihenfolge; Losgrößen
Innerbetriebliche
Standortwahl
Transportkosten
Bereitstellungsplanung
Beschaffungs- und
Lagerkosten
Produktionsprozessplanung
Produktionsdurchführungsplanung
oder Fertigungsplanung
Stückkosten
Stückkosten
Abfallwirtschaftsplanung
Entsorgungskosten
39
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
fest, von welchem 5.5
Produkt welche Mengen wann an den Vertrieb übergeben werden
müssen, nicht aber wie und wann (Produktionsbedingungen) was
produziert wird
Produktionsprozessplanung
des Produktionsprogrammes
liegt
DerAufgrund
betriebliche
Leistungsprozess
Grobplanung
Welche
Größe
und
Reihenfolge
der
Fertigungsaufträge verursacht die geringsten
Umrüst- und Lagerkosten bei vorgegebenen
Mengen und Lieferterminen für alle Produkte
Losgrößenplanung
Bestimmung der Losgrößen mit Rücksicht auf
die Absatzmöglichkeiten
aller Produkte zur
Minimierung der
Produktions- und
Lagerkosten bis zum
Absatz (Saisonsortimente)
40
Termin- und
Kapazitätsplanung
Einplanung der Fertigungslose in Zeitfenster zwischen
anderen Aufträgen.
Kontrolle der verfügbaren
und benötigten Kapazitäten
Ggf. Verschiebung von
Fertigungsteilschritten oder
ganzem Los
Feinplanung
Von
Reihenfolge
Termin.
und
Welcher Produktionsfaktor
(z.B. welcher Bestückungsautomat) wird wie lange und
mit
welcher
Intensität
eingesetzt
um mit minimalen Kosten
den gewünschten Output zu
erreichen.
Die Stückzahl von gleichartigen
Produkten, die kontinuierlich während
eines einzelnen Fertigungsauftrages
(Los) erstellt werden sollen, bezeichnet
man als Losgröße.
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
5.5
Der betriebliche Leistungsprozess
Produktionsengpässe
• Bei Auftreten von Engpässen in der Produktion
muss eine Revision des Produktionsprogramms
erfolgen. Dabei geht es um die gewinnoptimale
Nutzung von Produktionsengpässen
Zentrale Messgröße hierfür: Deckungsbeitrag
K v  kv  x;
E  p  x;
E  K v  DB;
Deckungsbeitrag ( DB ) Stück  db  p  kv ;
41
Kv variable Gesamtkosten
Kf fixe Gesamtkosten
kv variable Stückkosten
x Outputmenge
v Inputmenge
E Erlös
G Gewinn
p Preis je Stück
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
Der betriebliche Leistungsprozess
5.5
Warum Deckungsbeitrag statt Vollkosten
• Die Kapazitäten sind kurzfristig nicht beeinflussbar,
die Aufwendungen dafür sind also Fixkosten.
• Da die Fixkosten kurzfristig unveränderbar sind,
nicht aber die outputabhängigen variablen Kosten,
geht es unter kurzfristigen Gesichtspunkten nur um
die Optimierung von
N
i kennzeichnet die
Bei gleicher Inanspruchnahme des Engpasses!
(p
i 1
i
 k vi )  xi
unterschiedlichen Produkte
• D.h., ich versuche den maximalen Überschuss über die
variablen Kosten zu finden, der dann zur Deckung der
Fixkosten (incl. des Gewinns etc) dient.
42
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
5.6
Der betriebliche Leistungsprozess
Abfallwirtschaftsplanung
Produktionsplanung
Minimiere Kosten!
Produktionsprogramm
Gewinn oder Kosten
Reihenfolge; Losgrößen
Innerbetriebliche
Standortwahl
Transportkosten
Bereitstellungsplanung
Beschaffungs- und
Lagerkosten
Produktionsprozessplanung
Produktionsdurchführungsplanung
oder Fertigungsplanung
Stückkosten
Stückkosten
Abfallwirtschaftsplanung
Entsorgungskosten
43
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
5.6
Der betriebliche Leistungsprozess
Planung der Abfallwirtschaft
Diagrammtitel
Art der Belastungsquelle
Produktionsverfahren
Produkte
Kuppelprodukte = Emissionen
Autoabgase, Verpackungen
Entsorgung
Art des Umweltschutzes
44
integrierter
Umweltschutz
additiver
Umweltschutz
Gesamtplanung mit dem Ziel der
Minimierung der Umweltfolgen
Nachträgliche Beseitigung der im
Prozeß entstandenen Umweltschäden
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
5.6
Der betriebliche
Leistungsprozess
Produktion und Umwelt
• Ökonomisches Problem: der Einzelne muss für den
Umweltverbrauch keinen oder einen falschen (Erdöl ohne
Knappheitsprämie für künftige Generationen) Preis
entrichten (z.B. saubere Luft als „öffentliches“ Gut, d.h.
nicht zugangsbeschränkt, aber begrenzt verfügbar), die
Gesellschaft wird durch den Ressourcenverzehr aber
geschädigt.
• Berührt sind Produkte und Verfahren (= In- & Outputs;
Produktion und Nutzung; Entsorgung)
• Frage: wie bringe ich diesen Schaden in die Kalkulation
des Unternehmens ein?
Verbote oder Märkte: Internalisierung externer Kosten!
• Wie reagiert das Unternehmen?
Standortentscheidung; soziale Verantwortung; aktives
Umweltmanagement (Umweltbilanz etc.)
45
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
Der betriebliche Leistungsprozess
5.7
Kosteneinsparung in der Produktion aber wo?
46
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
5.7
Der betriebliche
Leistungsprozess
Kostendeterminanten
Gesamtbetriebliche
Kostendeterminanten
Aktionsvariable im
Produktionsbereich
Lieferantenauswahl,
Zulagen etc.
Daten
(vom Unternehmer
nicht beeinflußbar)
Betriebsgröße
Absatzpolitik
Faktorpreise
auch Arbeit, Kapital
Produktionsprogramm
Finanzierung
Steuersätze
Beschäftigung
(Auslastung)
Forschung und
Entwicklung
Produktionsbedingungen
...
Faktorpreise
Faktorqualität
47
Aktionsvariable in
anderen betrieblichen
Teilbereichen
s.a. Tarifverträge
Arbeitstage je
Periode
Rechtliche
Rahmenbedingungen
Eigenschaften der
Produktionsfaktoren
z.B. Nutzungsdauer
von Aggregaten, Qualitätsschwankungen
...
© Anselm Dohle-Beltinger 2008
5.7
Der betriebliche Leistungsprozess
Kostendeterminanten im
Produktionsbereich
Diagrammtitel
Aktionsvariable im
Produktionsbereich
Betriebsgröße
Produktionsprogramm
Bei Steigerung:
Beschäftigung
bei steigender
Auslastung:
Variation mit/ ohne Verfahrensverbesserung
Neue Produkte
ändern Faktorenmix
steigende
Faktoreinsätze=
Kostenbudgets
steigende Fixkosten
Losgrößen
u.U. sinkende
Grenz-/ Durchschnittskosten
Reihenfolge
Produktionsbedingungen
Ablauf
Faktorqualität
Gestehungsund Folgekosten
Faktorpreise
Bestellmengenrabatte
Technologie
"arbeitsintensiv"
"kapitalintensiv"
"wissensintens."
Lagerkosten
Zuweisung von Aufträgen zu Maschinen
Reihenfolge der Aufträge
Reihenfolge der Umrüstungen
Zahl der Umrüstungen
Häufig steigende Grenzkosten,
Wartezeiten
da Produktion im Bereich
Personalschulung
Bauliche Verbesserung
sinkender Skalenerträge
Effizienterer Maschinenpark
Lagermenge an Fertigerzeugnissen
dito Halbfertigerzeugnise
Produktionsmenge
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© Anselm Dohle-Beltinger 2008
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