Erweiterungen des Hotelling Modells • Raum begründet Marktmacht Marktmacht: Unternehmen sieht sich preiselastischer Nachfrage gegenüber. Bertrand – Hotelling Modell: Raum und Preis als Strategievariablen 3.4 Räumliche Konzentration und Struktur Silicon Valley Computerindustrie Zwei Beobachtungen: 1. Bildung von Zentren (Cluster) 2. Verteilung und folgt Mustern Zentripetale und zentrifugale Kräfte Zentripetal: Agglomerationsvorteile zunehmende Skalenerträge positive Externalitäten (Spillovers) Zentrifugal: Agglomerationsnachteile Hohe Faktorpreise Negative Externalitäten (Überfüllungseffekte) Ballungszentren und Marktaufteilung Reilly‘s Gesetz A B a 2 x a 2 Die „ideale ökonomische Landschaft“: August Lösch 1941 Walter Christaller (1933): Zentrale Orte 4. Neue Ökonomische Geographie (NEG) Paul Krugman 1991: “Increasing returns and economic geography”, Journal of political economy, 99:3, p483-99 Charakteristika • Allgemeines Gleichgewichtsmodell • Dixit-Stiglitz Modell für monoplistische Konkurrenz (1977) • Zunehmende Skalenerträge • Transportkosten 4.1 Haushalte Jeder Haushalt verfügt über ein Einkommen (Y), das er für Agrar (A) - und Industrieprodukte (M) ausgibt. Preise: pA und pM. Annahme: Der Ausgabenanteile für Industrieprodukte () ist fix. Nachfragefunktionen: M* Y pM A* 1 Y pA Industrieprodukte (M) sind ein Güterkorb, bestehend aus einzelnen Industrieprodukten i = 1,...,n. Mengen und Preise entsprechen m(i) und p(i), i = 1,...,n. Normalerweise: n ist fest vorgegeben. Nutzensteigerung durch Mehrkonsum und Kombination der n Güter möglich. Dixit-Stiglitz: Die Anzahl der Güter n ist veränderbar (Produktinnovation). Je mehr Güter angeboten werden, umso höher ist der mögliche Nutzen der Konsumenten. 1 M m(i ) di 0 N Modelltechnische Umsetzung: M als CES-Aggregator, steuert die Krümmung der Indifferenzkurven, wobei 0 1 Interpretation von als Substitutionselastizität : 1 1 Zerlegung der Nutzenmaximierung in zwei Schritte: • Für gegebene p(i) bestimmt der Haushalt die minimalen Ausgaben, um M zu realisieren. • Bestimmung von M bei gegeben Budgetanteil und Einkommen Y. Erster Schritt: Ausgabenminimierung liefert als Optimalbedingung p(i ) m(i ) p( j ) m( j ) 1 D.h. die Mengenverhältnisse hängen nur vom Preisverhältnis und nicht vom Einkommen ab. 0 p( j )m( j )dj 0 p(i ) n Nach einigen Umformungen: n 1 di 1 M Interpretation • Auf der linken Seite stehen die Ausgaben für Industrieprodukte • Ganz rechts steht der Konsum an Industrieprodukten In der Mitte steht ein Preisindex. p p(i ) 0 n M 1 di 1 p M p(i )1 di 0 n 1 1 Damit sind die Nachfragen m(j) darstellbar als: p( j ) m( j ) M p 1 1 M p( j ) m(j) M M p Resultate m( j ) Nachfrage nach j: p( j ) p M ( 1) Y Indirekte Nutzenfunktion: U (1 )(1 ) p p M A (1 ) Y Der grau unterlegte Term ist als Konsumentenpreisindex (-1) interpretierbar. Vereinfachung: Alle Güter haben gleichen Preis Preisindex: Sei p(i) = p für alle i. Dann p p(i ) 0 n M 1 di 1 p 0 n di 1 1 np 1 Mit steigender Produktvielfalt n sinkt der Preisindex für M. 1 pn 1 Wenn die Produktvielfalt steigt, sinkt der Preisindex für Industriegüter. die einzelnen Industrieprodukte j werden relativ teuerer. die Nachfragekurve für bestehende Güter verschiebt sich nach unten. Die Nachfragelastizität (unter Vernachlässigung des Effekts auf pM) ist -. dm( j ) p( j ) dp( j ) m( j ) 4.2 Unternehmen Annahmen: Die Technologie für Industrieprodukte sei für alle Produkte gleich (intersektoral und interregional). Die Produktionsmenge sei q, die Fixkosten M und die variablen Kosten c. Kosten werden in Arbeitseinheiten l gemessen. l F cq Wegen der zunehmenden Skalenerträge wird es für jedes Produkt nur eine Firma geben. Konkurrenz findet über Neugründungen statt (n ist nicht begrenzt). Der Gewinn ist gegeben mit pq w (F cq ) , wobei w der Lohnsatz ist. Gewinnmaximierung und freier Marktzutritt führen zu: q* F ( 1) c l * F l* q * c 1 Resultat: Jede aktive Firma bietet die konstante Menge ihres Produktes q* an fragt l* Arbeit nach. Gibt es in einer Region r ein Arbeitsangebot von Lr, dann ist die Anzahl der Firmen geben mit nr Lr F Nur die Grösse des Arbeitsmarktes bestimmt die Produktvielfalt. Intuition: Die Grösse des Arbeitsmarktes bestimmt die Produktvielfalt. Produktvielfalt erhöht die Attraktivität einer Region. (Zentripetale Kraft) 4.3 Transportkosten Annahmen: Die Anzahl der Standorte sei R. die „Eisberg“-Transportkosten Trs. Der Preis eines Industrieproduktes aus r kostet in s prs prTrs Der Preisindex für M am Standort s hängt damit auch von den Transportkosten ab. Die Gesamtnachfrage nach einem Industrieprodukt produziert am Standort r beträgt R qr Ys s 1 ( prTrs ) p M ( 1) s Trs Die Gesamtnachfrage muss dem Angebot qr* entsprechen. Nach Preis pr auflösen. Aus der Optimalbedingung für die Gewinnmaximierung lässt sich ein Zusammenhang zwischen Preis und Lohn ableiten 1 R 1 M wr YsTrs ps c q * s 1 1 1/ Resultate: Das Lohnniveau am Standort r steigt • mit den Einkommen an anderen Standorten • mit sinkenden Transportkosten • mit abnehmender Produktvielfalt (über Preisindex). 4.4 Vereinfachungen Durch „geschicktes“ Wählen von Einheiten lassen sich viele der Ausdrücke vereinfachen. c pr w r 1 q* l * F nr Lr L r F q* l * Damit vereinfachen sich auch die regionalen Preisindizes und Löhne 1 R p Ls (w sTsr )1 s 1 M r 1 /( 1 ) R 1 w r YsTrs psM s 1 1 1/