Vitamin A - Praxis Dr. Günter

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Vitamin B3
• Niacin
• als Pyridin-Karbonsäure (Nikotinsäure) und Amin
(Nikotinamid) sowie Nukleotide in Coenzymen
(NAD und NADP) wirksam
• 1936 entdeckt
• früher Vitamin PP (Pellagra-Schutzfaktor)
• nach Resorption Vit B6- abhängige Umwandlung
in NAD und NADP (Leber)
• kaum Speicherung
• Cu-Mangel, Leuzin, ASS sowie L-Dopa hemmen
Resorption
Vitamin B3
• am Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt
• in Form der Coenzyme NAD/NADP und ihrer reduzierten
Formen NADH/NADPH, der so genannten
Reduktionsäquivalente u.a. im Citratcyclus und in
Atmungskette aktiv
• bei 200 Dehydrogenasen (u.a. Alkohol zu Acetaldehyd,
Lactat zu Pyruvat bzw. Glykolyse, Pentose-Zyklus u.a.
Zuckerumwandlungen, Biosynthese von Cholesterin bzw.
Isopren, Citratzyklus) beteiligt
• antioxidative Wirkung
• wichtig für Regeneration von Haut, Muskeln, Nerven und
DNA
Vitamin B3
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tgl. Bedarf hängt vom Energiebedarf ab
im Durchschnitt etwa 6,6 mg pro 1000 kcal
für Frauen 13 - 15 mg und Männer 15 - 20 mg/d
1 mg kann aus 60 mg Tryptophan (1
Niacinäquivalent) gebildet werden (2/3 des
Bedarfs) , dafür Vit B2, B6 und B9 nötig
• aber Glycerinaldehydphosphat kann mit
Asparagin über einen Schritt zur Nicotinsäure
umgewandelt werden
Vitamin B3
• Mangelsymptome wie Appetitlosigkeit, Konzentrations- und
Schlafstörungen sowie Reizbarkeit selten
• schwerer sind weiterhin: Dermatitis, Durchfall,
Depressionen (3D bzw. Pellagra)
• Auftreten von Pellagra im Zusammenhang mit Einführung
von Mais außerhalb Mexikos, dort wird der Mais bis heute
nach der Ernte in alkalisches Kalkwasser gelegt und nass
vermahlen, wodurch Nicotinsäure im Mais freigesetzt wird,
von den Eroberern wurde diese Zubereitungstechnik nicht
übernommen, wegen der höheren Erträge stellten sich
Bauern von Weizen und Gerste auf Mais um, die Folge war,
dass bei ganzen Bevölkerungsschichten, bei denen Mais als
Hauptnahrungsquelle galt, NicotinsäureMangelerscheinungen auftraten, erst Anfang des 20.
Jahrhunderts wurde Zusammenhang von Pellagra und
Maisernährung aufgeklärt
Vitamin B3
• Diagnostik in 2ml Serum als Amid (20-100µg/l)
sowie im Urin als Säure 1,1-4,3mg/g Krea) –
aber Niacin „flüchtig“
• als Nahrungsergänzung 20-50, max. 500mg/d
• bei Therapie mit mehreren g/d (u.a. zur Senkung
von Cholesterin) auf Flush achten, hier Inositolnicotinat besser
• Vorkommen in Geflügel, Wild, Fisch, Pilzen,
Milch(produkten), Eier, Leber, Kaffe und Vollkorn,
geringer auch Erdnüsse, Weizenkleie, Datteln,
Aprikose, Hülsenfrüchte und Bierhefe
Vitamin B6
• 3-Hydroxy-2-Methyl-Pyridine wie Pyridoxin
(PN) , Pyridoxal (PL), Pyridoxamin (PM)
• ineinander umwandelbar und als
Koenzyme Pyridoxin-, Pyridoxal- bzw.
Pyridoxamin-5-Phosphat (PNP, PLP bzw.
PMP) wirksam
• in der Natur meist phosphoryliert
• licht- und hitzeempfindlich
Vitamin B6
• Schlüsselposition in Eiweiß-, Fett- und KH-Stoffwechsel
• Koenzym bei >100 Reaktionen (v.a. AS-Stoffwechsel)
• u.a. Synthese von Hormonen, biogenen Aminen (physiologisches
Antihistaminikum), Vit B3 (aus Tryptophan), Porphyrine,
Neurotransmittern (GABA-Synthese durch
Glutamatdecarboxylase), Hb (-Aminolävulin-Synthetase), gem.
mit Cu Quervernetzung von Kollagen und Elastin (Lysyloxidase),
Abbau von Methionin (Cystathion--Synthetase), Abbau von
Homocystein
• fördert Resorption von Fe
• ab 40mg/d Bildung von Schiffschen Basen an Pyridoxal bzw. PLP
und von Aminosäuren mit Änderung derer Aktivität und
Konformation mit Hemmung Blutgerinnung und der Abwehr
Vitamin B6
• Pyridoxal (PL) erst im Ileum resorbiert , dann durch Mgabhängige Kinase in Anwesenheit von Vit B2 zu PLP
rephosphoryliert
• sonst nichtphosphoryliert (PN und PM) im oberen Jejunum,
• alle Phosphate werden schnell durch Hydrolase dephosphoryliert
• wenn in Mucosa PN, PL und PM schnell wieder phosphoryliert
werden, schnelle Nachresorption (“metabolic trapping”)
• 80% innerhalb 1 h in Leber
• hier ständiger Wandel zu Phosphaten und umgekehrt (durch Znabhängige AP dephosphoryliert)
• Transport im Plasma durch Albumin (meist PL oder PLP) oder auch
im Ery (PL oder PN), PN “frei”
Vitamin B6
• Körper-Gehalt 100 mg, meist als PLP, in Muskeln
(80%), Leber, Hirn Nieren und Milz, nur 0,1% im
Kreislauf
• täglicher Bedarf als Säugling 0,1, dann ab 1. LJ um
0,4, ab Pubertät Frauen 1,2 (SS 1,9) und Männer
1,5 mg
• Aminosäuren, Mg, K und Vit B2 fördern Resorption
• Kontrazeptiva, Isoniazid, D-Penicillamin, Nikotin,
Koffein und Alkohol hemmen Resorption
• Ausscheidung über Niere als 4-Pyridoxinsäure
(4PA)
Vitamin B6
• Mangel durch angeborene Störung (homozygot 1 zu 60.000
und heterozygot nur 1 zu 70 –100), einseitige Diäten,
Malabsorption versch. Ursache, zu viel Fett, Nikotin und
Alkohol, Kontrazeptiva, Immunsupressiva, Zytostatika,
Tuberkulostatika, AB, Antidepressiva,
• dann Reisekrankheit (vgl. Jarisch), Nervosität, Mutlosigkeit,
Depression, Schlafstörung, Ataxie, Paralyse, ADHS,
Schizophrenie, Epilepsie (vgl. Pfeiffer), Krämpfe bzw.
Krampussyndrom, Sensibilitätsstörungen, KTS, auch PMS,
Hyperemesis gravidarum, Anämie, Serotoninmangel (zuviel
Tryptophan in Xanthurensäure), Zn- Mangel (Hemmung der
Pikolinsäure im Pankreas), Nephrolithiasis (zuviel Oxalsäure
bei Abbau von Glycinsäure zu Glycin), Infektneigung
• Homocysteinurie und -ämie (Abbau von Methionin zu Cystein
in Kooperation mit Vit B9 und 12 sowie Betain)
Vitamin B6
• Diagnostik i.F.v. PL-5-P im Plasma oder Ery (bzw. Alpha-EAST bzw.
Aspartat-Amino-Transferase im Ery)
• 4-Pyridoxinsäure i.U. (0,4 (Frau) bzw. 0,5 (Mann) bis 2 mg/d)
• Belastungstest mit 100mg Tryptophan pro kg KG (Umwandlung zu
Nicotinamid) und Ausscheidung von >25mg Xanthurensäure
latenter und von >50mg ausgeprägter Mangel
• unsicher Kryptopyrrolurie
• Zufuhr durch Fleisch wie Leber (0,9mg/100g), Fisch (bis
0,8mg/100g), Walnüsse (0,78mg/100g), Huhn (bis 0,6mg/100g),
Bohnen (0,6mg/100g), unpolierter Reis (bis 0,5mg/100g),
• in Fleisch geht 40% beim Erhitzen verloren, in Pflanzen bis zu
50% Glucopyranosyl-Pyridoxin (PNG) bis zu 75% bioverfügbar
Vitamin B9
• Folsäure (von folium – das Blatt)
• Pteridin-Ring mit p-Amino-benzoesäure und Glutamat
(Pteroylglutaminsäure)
• meist als Polyglutamat vorliegend
• das am häufigsten fehlende Vitamin
• als Tetrahydrofolsäure und Derivate sehr wichtiges Coenzym F
• Methylierung eng zusammen mit B12, fördert dabei Resorption
von B12, reguliert mit B12 Blutbildung
• Synthese von Purinen und Pyrimidinen (Nucleinsäuren)
• Metabolisierung von Aminosäuren (Serin in Glycin und Histidin in
Tryptophan), Niacin-Bildung aus Tryptophan, Remethylierung von
Homocystein in Methionin
Vitamin B9
• Resorption in Mucosa von Duodenum und Jejunum vorher
hydrolysiert, dann Resorption (vorher 20, dann 50%)
• Speicherung als Methyltetrahydrofolat
• fast alle Pharmaka hemmen Resorption
• Vit C fördert Umwandlung von Folat zu Tetrahydrofolat
• Gehalt 5 – 10 mg, davon 50% in Leber, in Ery 40fach höher als in
Serum
• täglicher Bedarf 60 bis 400µg (in Schwangerschaft 600µg)
• Ausscheidung je nach Resorption bzw. Nahrungsabgebot 2 – 90%
im Urin,
• im Stuhl vorhandene Folsäure aus Bakterien
Vitamin B9
• Mangel durch falsche bzw. pflanzenarme Kost, Malabsorption
(Sprue bzw. Zöliakie, Colitis), erhöhter Bedarf (Schwangerschaft),
Zytostatika, Kontrazeptiva, Barbiturate, ASS etc.
• dann Neuralrohrdefekte, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte,
Herzfehler, Harnwegsfehlbildungen, Gingivitis, Parodontose,
Müdigkeit, Reizbarkeit, Vergesslichkeit, Depression,
Nervenbeschwerden, megaloblastäre Anämie, Homocysteinurie
bzw. -ämie mit Gefäßokklusionen (Abbau von Methionin zu
Cystein in Kooperation mit Vit B6 und 12 sowie Betain)
Vitamin B9
• Diagnostik im Vollblut bzw. Ery, aber auch MCV und
Homocystein, im Plasma als Methylhydrofolat mit
Lactobacillus casei gemessen (5 – 20 µg/l, aber sehr
abhängig von Nahrung)
• Ausmaß hypersegmentierter Granulozyten im Vollblut?
• Methyl-Malonat i.U. erhöht
• Zufuhr durch grünes Blattgemüse, Bohnen, Spargel,
Tomaten, Weizen, Rinderleber, Hühnerei, in tierischen
Produkten bioverfügbarer,
• bei Nahrungszubereitung 30 - 90% instabil bzw.
inaktiv
Vitamin B12
• 1948 entdeckt, 1970 synthetisiert
• Cobalamin als Sammelbegriff für Verbindungen des Corrins mit
Kobalt, zusätzlich Verbindungen mit 4 Pyrrolringen über Stickstoff
und Dimethylbenzimidazol
• je nach Rest Cyano-, Hydroxy-, Adenosyl- oder Methyl-B12
• nur von Mikroorganismen synthetisiert (nicht von Pflanze und
Tier)
• wirkt als Methyl-B12 (im Zytosol) und als Adenosyl-B12 (in
Mitochondrien), im Zytosol des Hepatozyten Transmethylierungen,
Reduktionen, Dehydrierungen usw.
• Methylierung eng zusammen mit Vit B9, welche wiederum
Resorption von B12 fördern, fördert nicht nur Resorption von Fe,
sonder reguliert mit Vit B9 Blutbildung
• senkt mit Vit B6 und 9 Homocystein
Vitamin B12
• bei Resorption Freisetzung aus Nahrung durch Pepsin,
dann Anbindung an den intrinsic Factor (IF), einem
Glycoprotein, als IF-Cobalamin Bindung an spezifische
Rezeptoren des Ileum
• ein sehr kleiner Teil auch ohne IF resorbiert
• als Cyano- und Hydroxycobalamin sehr geringe
Resorption
• im Blut Bindung an Transcobalamin
• in Mitochondrien in aktive Form Methyl-B12
umgewandelt
• B9 und Ca fördern Resorption
Vitamin B12
• Körper-Gehalt 3mg, davon 60% in Leber und 30% in
Muskeln
• täglicher Bedarf von 0,4 µg beim Säugling bis 3 µg
beim Erwachsenen und 4 µg in Schwangerschaft und
beim Stillen
• Ausscheidung über Galle 3-8 g/d (aber
enterohepatischer Kreislauf) und über Niere
• trotzdem selten Mangel, aber zu oft verdächtigt
• Risiko bei Männern über 65 erhöht
Vitamin B12
• Mangel durch Gastrektomie, Mangel an B-Zellen durch atrophische
Gastritis bzw. AK gegen B-Zellen, extremer bzw. jahrelanger
Vegetarismus, Schäden des Dünndarms bei Zöliakie bzw. Sprue
oder Enteritis regionalis bzw. Morbus Crohn und Hepatopathie
• dann megaloblastäre bzw. perniziöse Anämie (Hautblässe,
Zungenbrennen, Antriebsarmut, Schwindel)
• weiter PNP (Schwäche, Müdigkeit, Blässe, und im Gegensatz zur
Vit B9- Mangel funikuläre Myelose mit Kribbeln, Ataxie, spastische
Lähmungen),
• Homocysteinurie und -ämie (Abbau von Methionin zu Cystein in
Kooperation mit Vit B6 und 9 sowie Betain)
Vitamin B12
• Diagnostik im Serum (200-700pg/ml)
• als Schilling-Test (prozentuale Ausscheidung von oral
aufgenommenem radioaktiv markiertem B12 , wenn >8% unauff,
ab 3% beweisend für Mangel an B12)
• erhöhtes MCV als indirekter Hinweis für Mangel
• Methyl-Malonat i.U. erhöht
• Prophylaxe bei o.g. Magenerkrankungen
• Therapie mit Methyl- oder Adenosyl-B12 bei auff. Labor oral, i.m.
und i.v.
• Zufuhr überwiegend durch tierische Nahrungsmittel wie Leber von
Rind (65µg/100g), von Kalb (60µg/100g), von Schwein
(39µg/100g) und Pute (30µg/100g), Fleisch und Fisch (z.B. Hering
8µg/100g), Ei, Milch(produkte), Hefe, Sanddorn
Vitamin C
• Ascorbinsäure, ein Lacton, also Zuckerabömmling, wegen
Gendefekt beim Primaten essentiell, sonst aus Gulonsäure bzw. lacton enzymatisch herstellbar
• Redoxsystem mit Mono- und Dihydroascorbat
• sehr gute Resorptionsquote (200mg/d), jedoch sehr kurze
Halbwertszeit (wenige h bis max. 4 Wo)
• proportionale Sättigung mit Regulation über Mucosa (Tagesmax.
sehr variabel, 1,2-3g bzw. bis zur Diarrhoe), ab 8-9mg/dl
Plasmaspiegel vermehrte Ausscheidung über Urin (cave: Lithiasis)
• Insulin fördert und Zucker hemmt Resorption
• über div. Transporter (Lipidphase) Aufnahme in Zelle, hier z.T.
wieder Reduktion durch Glutathion)
• Anreicherung bes. in Immun- und Nervenzellen
Vitamin C
• Elektronendonator, also Kofaktor für Entgiftung (mikrosomal in
Leber bei Cytochromen, mindert Toxizität und fördert
Ausscheidung von Schwermetallen)
• Redoxsystem, also Radikalfänger bzw. Antioxidans (schon
intravasal, wird in Membran durch Vit E und Carotinoide
unterstützt)
• Synthese von Dopamin und (Nor)Adrenalin aus Tyrosin sowie
Carnithin
• fördert mit Cu und Sauerstoff releasing Hormone
• Kollagensynthese bzw. -quervernetzung , hemmt bei oxidativem
Streß (z.B. RA) Osteoklasten und fördert Calcitonin
• verbessert Resorption von Fe und Se, stabilisiert 3wertiges Cr
(6wertiges macht Krebs)
• unterstützt Vit B9 bei Redoxsystem mit Tetrahydrofolat
Vitamin C
• wird durch Nikotin verbraucht (pro Zigarette 25mg)
• mindert Folgen bei rheumatoider Arthritis, Pneumonie, Asthma,
Allergien, Atopien, Urtikaria, Psoriasis, Artheriosklerose, Hepatitis
usw.
• bei Mangel Scorbut mit Blutungen, aber auch Paradontose,
Katarakt, burn out, Wundheilungsstörungen, Immunopathien (von
common cold bis Karzinom)
• Körper-Gehalt 1,5 - 3g
• täglicher Bedarf (Angaben variieren von 15 bis 150mg)
• Diagnostik im Serum, wegen Instabilität Spezialgefäße!
• bei Therapie oral bis 2-3 x 200-400mg (bzw. bis Diarrhoe),
parenteral bis 25g mgl. (Plasmaspiegel > 40mg/dl)
• v.a. in Acerolakirsche, Sanddorn, schwarze Johannisbeere,
Paprika, Broccoli, Kiwi
Vitamin E
• Gruppe der Tocopherole (Alpha, Beta, Gamma...) sowie
Tocotrienol
• nach Resorption (25-60%) im Dünndarm über Chylomikronen in
Leber an spez. Transportprotein (Aufnahmequote eng an
Fettstoffwechsel gebunden)
• durch ungesättigte Fettsäuren verdrängt
• v.a. in Fett und Nebenniere
• gute Speicherung in Lipo- und Myozyt, schlecht in Hepatozyt
• schützt als radikalfänger und Antioxidans Zellmembran und
Fettsäuren, kooperiert mit Se, Vit C, SOD, Glutathion-Peroxidase
und Katalase
• im Plasma um 10mg/l, ab >0,5mg/l Mangel, Bedarf 3-17 mg/d,
bei Fettsäuren mehr
• v.a. in Weizenkeim-, Soja-, Sonnenblumenöl
Vitamin A
• Retinoide und Carotine bzw. Carotinoide (Provitamin A)
• 1913 Retinol entdeckt, 1931 Darstellung aus Lebertran
• Vorstufen meist aus gelben und roten Pflanzen, Vit A meist als
Retinylester in Leber, Ei, Milch, Butter und Fisch
• eine I.E. gleich 0,3 µg Retinol oder 0,6µg Beta-Carotin (aus Alphaund Gamma-Carotin kann weniger Retinol gebildet werden,
andere Provitamine sind Crypto- und Zeaxanthin, Lutein und
Lycopin (vgl. Maculadegeneration)
• entweder Umwandlung in Vit A in Leber oder gleich Speicherung
(über Retinol bindendes Protein RBP als Palmitat) unter ZnKontrolle, sodass Blut- oder Serum sehr spät (wenn >90%
verbraucht sind) absinkt
• täglicher Bedarf 0,8-1mg (in Schwangerschaft 1,5mg, cave:
Terratologie!)
Vitamin A
• Der Sehvorgang (bei Mangel Nachtblindheit) sowie Schutz des
Auges bzw. der Retina vor UV-Stahlung/ROS
• für Wachstum (Ausbildung der Längsachse (vorn-hintenOrientierung) des Embryos),
• für Funktion und Aufbau von Haut und Schleimhaut, beugt DNASchäden in Hautzellen vor, wirkungsvolle Barrieren gegen Erreger,
zusätzlich Produktion von AK (bei Mangel Risiko für Pneumonie...)
• fördert Bildung Blutkörperchen und erleichtert Einbau von Fe
• an Protein- und Fettstoffwechsel in Leber beteiligt,
• Aufbau, Wachstum und Heilung von Knochen
• an der Synthese von Testosteron und Östrogen beteiligt
Vitamin A
• Bei Mangel erhöhte Infektionsanfälligkeit, Trockenheit der Haut,
Haare, Nägel und Augen, Haarausfall, Nachtblindheit, verringerte
Sehschärfe, erhöhte Lichtempfindlichkeit, Fe-Mangel, Gefahr einer
KHK, erhöhtes Krebsrisiko in Schleimhäuten, Nierensteine
(erhöhte Ca-Ausscheidung), Fruchtbarkeitsstörungen,
beeinträchtigter Geruchssinn, Tastsinn und Appetit, Müdigkeit und
Wachstumsstörungen (z.B. Knochenwachstumsstörungen im
Kindesalter)
• durch Entzündungen, Operationen, Stress, Rauchen, schlechte
Luft, Umweltgifte (z.B. Cd), starkes Sonnenlicht (z.B. am Strand
oder im Schnee) besonders bei hellhäutigen Menschen, Störungen
der Fettresorption, meist wegen Problemen mit Leber, Galle oder
Pankreas, hoher Bedarf, Alkohol, Diabetes (mit Hyperthyreose
schlechte Umwandlung der Carotinoide), Statine und Abführmittel
verschlechtern Aufnahme, Schlafmittel verbrauchen
Speichervorräte in Leber
Fettsäuren
• in Triglyceriden, Phospholipiden, Sphingolipiden und Glycolipiden
• ungesättigte (Doppelbindungen) und gesättigte (4-20 C-Atome)
• einfach (Omega 9) und mehrfach ungesättigte (Omega 3 und 6)
mit meist 18 C-Atomen , Omega 3 und 6 essentiell, früher auch
Vitamin F
• zu Omega 6 Linol-, Gamma-Linolen- und Arachidonsäure (AA), zu
Omega 3 Alpha-Linolen- und Eicosapentaensäure (EPA) , daraus
Decosahexaensäure (DHA)
• gute Resorption, gestört bei exokriner Panreatopathie
(Steatorrhoe), Galle emulgiert, in Leber, Muskeln und Fett
gespeichert, Synthese von gesättigten und einfach ungesättigten
FS mgl.,
Fettsäuren
• v.a. ungesättigte FS werden schnell oxidiert, benötigen Vit E als
Schutz,
• der Energielieferant (durch Beta-Oxidation im Mitochondrium mit
Hilfe von NADH (Vit B3) und Carnithin)
• senken LDL und HDL, hemmen AA, Thromboxan, Prostaglandine,
Leukotriene und damit Entzündungen, Plätchenaggregation,
senken NO
• optimale Zufuhr mit weniger ungesättigter (Fett, fette Wurst,
Käse, Sahne...), mehr ungesättigte (Öle) Omega 6:3 gleich 5:1,
täglicher Bedarf 1,25g EPA und DHA (3-4g Fischöl)
• einfach ungesättigte v.a. in Olivenöl, mehrfach v.a. in Algen-,
Fisch-, Lein- und Rapsöl, aber auch in fetten Kaltwasserfischen
(Lachs, Makrele, Hering, Sardine, Sprotte...)
Vitamin D
• Vorkommen
• Vorstufen semi-essentiell wie Vitamin D1 (nur Gemisch aus
mehreren Stoffen) und D2 (Ergocalciferol durch Photosynthese
(z.B. Sonnenlicht) aus Ergosterin in Hefen und Pilzen) in
Nahrungsmittel und Pro-Vitamin D3 (Cholecalciferol) in tierischer
Nahrung
• Mengen in Nahrungsmitteln bis auf Trane bzw. Fischöle, fetter
Salzwasserfisch (Hering, Lachs usw.), Ei, Butter, Milch sehr gering
• weiterhin bekanntes Vitamin D4 aus Dihydroergosterin nicht aktiv
• Bedarf
• im Körper aber aktives Vitamin D3 (Calcitriol) notwendig
• wird auf 200–800 IE bzw. 5-20µg pro Tag aktives Vitamin D3
geschätzt
• wird durch Nahrung (ca. 10%) allein nicht gedeckt
Vitamin D
• Bildung und Speicherung
• vom Organismus kann und muß aktives Vitamin D3 (Calcitriol)
selbst hergestellt werden
• unter Einfluss von ultraviolettem Licht (UV-B mit Wellenlänge
zwischen 280 und 320 nm) kommt es zur Umwandlung vor allem
von 7-Dehydrocholesterol, welches wiederum aus Cholesterol in
Leber und anderen fetten Geweben gebildet wird, zu Pro-Vitamin
D3 (Cholecalciferol), welches auch in der Haut gespeichert wird
und 90% des Bedarfs deckt
• das in der Haut gebildete Pro-Vitamin D3 wird nach Abgabe an
den Extrazellulärraum an ein Protein im Serum gebunden und so
dem Organismus zur Verfügung gestellt
• Pro-Vitamin D3 wird hauptsächlich im Fettgewebe und Muskel
gespeichert und hat per se wenig biologische Aktivität
Vitamin D
• Umwandlung und Aktivierung
• es wird vor allem in der Leber durch die 25-Hydrolase zu
inaktivem Vitamin D3 (25-OH-D3 bzw. Calcifediol), welches die
Hauptspeicherform des Vitamin D3 darstellt und eine lange
Halbwertzeit von 2–3 Wochen aufweist, metabolisiert.
• Die Fähigkeit der Leber, das inaktive Vitamin D3 zu konvertieren,
ist auch bei hepatozellulären Erkrankungen lange möglich
• Medikamente, welche eine Induktion von Leberenzymen
verursachen, führen zu einem verstärkten Abbau von inaktivem
Vitamin D3
• Clearance des inaktiven Vitamin D3 kann beim primären und
sekundären Hyperparathyreoidismus ebenfalls erhöht sein
• in Niere wird das inaktive Vitamin D3 durch die 1a-Hydrolase zu
aktivem Vitamin D3 (1,25-Dihydroxy-Vitamin-D3 bzw. Calcitriol)
metabolisiert
Vitamin D
• aktives Vitamin D 3 (1,25-(OH)2-D3 bzw. Calcitriol) ist für die
biologische Wirkung des Vitamin D verantwortlich
• Aktivität der 1a-Hydroxylase wird vor allem durch Parathormon,
Hypokalzämie, Hypophosphatämie, Wachstumshormon, Prolaktin
und möglicherweise durch Sexualsteroide stimuliert
• es wird durch eine Hyperkalzämie, Hyperphosphatämie und hohe
Konzentrationen von aktivem Vitamin D3 repetitiv gehemmt
• 1a-Hydroxylase-Aktivität nimmt ab, wenn die glomeruläre
Filtrationsrate unter 50 ml/min fällt
• Wirkung
• D3 (Calcitriol) ist kein eigentliches Vitamin, sondern ein Hormon
(Gruppe der Seco-Steroide also Steroid-Hormon?) und weist
Gemeinsamkeiten mit Hormonen auf (es wird vom Organismus
hergestellt, an Transportproteine gebunden, an den Ort der
Wirkung transportiert und wirkt ähnlich wie die Steroidhormone
über die Bindung an einen nukleären Rezeptor)
Vitamin D
• bei D3 über spezifischen Rezeptoren (VDBP) intrazellulär, dann in
Zellkern als (1),24,25-OH D3 und Änderung der Proteinsynthese
(z.B. Ca-bindendes Protein) nun komplexe Regulation der Ca- und
P- Homöostase bzw. -dynamik mit Erhöhung der PlasmaKonzentration und Einlagerung im Knochen (bei idealem Spiegel
von Mg) v.a. in Niere, wo D3 Rückresorption von Kalzium und
Phosphat reguliert und auch im Gastrointestinaltrakt, wo D3 die
Aufnahme von Kalzium und Phosphat fördert (bei Mangel
Hemmung der Ausscheidung über Stuhl und Urin mit Hilfe von
Parathormon)
• Wirkung auf die Nebenschilddrüse, indem es die ParathormonBildung vermindert
• wichtige Rolle in der Muskelfunktion (im Muskel erhöht D3 das
Kalzium im sarkoplasmatischen Retikulum, was zu einer
Verbesserung der kontraktilen Kraft führt), Zellteilung und
Zelldifferenzierung (somit Beeinflussung des Immunsystems),
zahlreiche andere Wirkungen
Vitamin K
• Gruppe der Chinone, 3 Varianten von 2-Methyl-1,4-Naphthochinon
• Phyllochinon bzw. Vitamin K 1 aus Pflanzen, Ölen, Milch und Ei,
Menachinon bzw. Vitamin K 2 aus Bakterien, Menadion bzw.
Vitamin K3, weiterhin Hydrochinon bzw. Vitamin K4
• Koenzym der -Carboxylase, (Gerinnungsfaktoren, aber auch
Wachstumsfaktoren und connecting tissue growth factor
abhängig),
• auch Osteocalcin bzw. Bone-Gla-Protein aus Osteoblasten (Marker
für erhöhten Knochenumbau), weiterhin Matrix-Gla-Protein bzw.
MGP (steuern Mineralisation in Knochen, Knorpel und Gefäßen)
abhängig
Vitamin K
• Resorption zu 20 – 70% (davon ca. 50% aus Darmflora, z.B. E.
coli und Lactobacillus acidophilus)
• Vit K1 und 2 in Anwesenheit von Gallesalzen und Lipase über
Mizellen in Lymphe resorbiert
• Vit K3 passiv resorbiert
• in Leber an very low density Lipoprotein bzw. VLDL gebunden
• im endoplasmatischem Retikulum entsteht Epoxid, welches
wiederum zu Vitamin K reduziert werden kann (Epoxidase),
• ger. Speicherung in der Leber
• Reserve von Darmflora abhängig
• Ausscheidung v.a. über Galle (glukuronidiert), 20% über Niere
• täglicher Bedarf 1µg/kg KG , also bei Säuglingen 4µg, bei Kindern
50µg, bei Erwachsenen 60-80µg
Vitamin K
• Mangel durch orale Antikoagulation mit Cumarinen!!!, verminderte
Gallesekretion, Darm-Dysbiose z.B. nach Antibiotika-Therapie,
auch Warfarin-Embryopathie bzw. Chondrodysplasia punctata?
und Keutel-Syndrom?
• dann nicht nur “Bluter”, sondern auch Osteoporose und dystrophie, pathologische Frakturen trotz Ca und Vit D und Gefäßbzw. Artheriosklerose
• Diagnostik durch untercarboxyliertes Osteocalcin im Serum,
Calcium und Hydroxyprolin im Urin
• da Flora zur Geburt fehlt und Vitamin K nicht durch Plazenta
übertragen wird Prophylaxe mit Vit K nach Geburt
• Sauerkraut (1,54mg/100g), Rosenkohl (0,57mg/100g),
Sonnenblumenöl (0,5mg/100g), Spinat, Weizenkeime
Literatur
• Biesalski HK et al. (2002) Vitamine, Spurenelemente und
Mineralstoffe. Thieme, Stuttgart
• Böhm U et al. (2004) Rationelle Diagnostik in der
orthomolekularen Medizin. Hippokrates, Stuttgart
• Buddecke, E (1994) Grundriss der Biochemie. 9. Aufl. de
Gruyter, Berlin
• Gerz W (2002) Bio-logische Präparate für Diagnose und Therapie
in der AK-Praxis. 3. völlig neu bearb. Aufl. AKSE, Wörthsee
• Lentze M, Schaub J, Schulte FJ, Spranger J. (2003) Pädiatrie. 2.
Aufl. Springer, Berlin, Heidelberg, NewYork, Hongkong, London,
Mailand, Paris, Tokio
• Liebscher D diverse Vorträge und Publikationen
• Niestroj I (2000) Praxis der orthomolekularen Medizin. 2.
durchgesehene Aufl. Hippokrates, Stuttgart
• Pfeiffer CC (1990) Nährstoff-Therapie bei psychischen Störungen,
Haug, Heidelberg
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