Seminaren 9

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Seminar 9.
PTE ÁOK Pszichiátriai Klinika
Die psychischen Belastungen des Arztberufes
hohe Verantwortung -Überlastung
Arztrolle birgt in sich Konflikte und kann mit anderen Rollenerwartungen
unvereinbar sein.
Intra- und Interrollenkonflikt
Rollenabweichung, Rollenkonformität
Rollenidentifikation, Rollendistanz
Das Helfersyndrom ist eine Bezeichnung für die Tendenz vieler professioneller
Helfer, die eigene Hilfsbedürftigkeit dadurch zu überdecken, dass sie im
Beruf Beziehungen mit besonders hilfsbedürftigen und regressiven
Beziehungspartnern suchen.Dieses Verhaltensmuster dient dem Ziel, das
Bild von sich selbst als einen autonomen starken Menschen
aufrechtzuerhalten. Eine Folge des Helfersyn-droms kann das Burn-outSyndrom sein
Burn-out-Syndrom
Das zentrale Symptom des Burn-out-Syndroms ist ein Zustand hochgradiger
Erschöpfung. Er tritt besonders häufig bei professionellen Helfern
gemeinsam mit dem Gefühl auf überfordert zu sein, mit dem Verlust von
Einfühlungsvermögen und einer insgesamt negativ veränderten Einstellung
der Arbeit und den Patienten gegenüber.
Die Krankenrolle
Die Merkmale der Krankenrolle
mit der Rolle des Kranken sind Rechte und durch die an ihn gestellten
Erwartungen Pflichten verbunden.
Parsons Merkmale:
Die Entbindung von Rollenverpflichtungen Nach Parsons handelt es sich beim
Kranksein um von der Norm abweichendes Verhalten
Die Bemühung um die Wiederherstellung von Gesundheit
Die Verpflichtung zur Kooperation mit Ärzten - Compliance
Weitere Einflussfaktoren der Krankenrolle:wirtschaftliche und familiäre
Faktoren
Der primäre Krankheitsgewinn
Der Begriff stammt aus der Psychoanalyse und meint die Entlastung des
psychischen Systems durch den Spannungsabbau bei Ausdruck in einem
körperlichen Symptom.Es handelt sich hierbei um einen unbewussten Gewinn
durch das Kranksein.
Der sekundäre Krankheitsgewinn:
Wenn der Kranke bewusst Vorteile aus seinem Zustand zieht.
Symptome absichtlich vortäuschen, also simulieren, um
beispielsweise krank geschrieben zu werden
die Aggravation - ein Übertreiben bestehender
Beeinträchtigungen
Ein Symptom zu leugnen, um beispielsweise seine
Chancen auf eine Arbeitsstelle zu erhöhen (Dissimulation).
Die Patientenkarrieren
Der Weg von der Symptomwahrnehmung über die Inanspruchnahme von
Laiensystemen zur Erklärung und Behandlung von Symptomen bis hin zur
ärztlichen Diagnose der Krankheit bezeichnet man als Patientenkarriere
Bis zur Diagnose durch den Arzt - und häufig auch trotz Edukation darüber
hinaus - bestimmen subjektive Krankheitstheorien das Verhalten und
Erleben mit.
Das Coping (Krankheitsbewältigung )
Coping meint nicht nur Verhalten, das auf die Wiederherstellung der
Gesundheit gerichtet ist (Arztbesuch, Bettruhe), sondern auch kognitive und
emotionale Prozesse der Krankheitsverarbeitung
emotionsbezogene Prozesse:das Erleben von Zuversicht, Resignation oder
Ärger
kognitive Prozesse:Akzeptanz oder Bagatellisieren der Symptome
Bei der kognitive Bewertung von Symptomen und ihrer Behandlung spielen
auch die Attributionen eine Rolle
internale, variable und spezifische Ursachenzuschreibung ist günstig
Klinische Bezüge
Sekundärer Krankheitsgewinn
Die Kommunikation und die Interaktion I.
„ Man kann nicht nicht kommunizieren" (Paul Watzlawick)
(1978)
die Beziehung zwischen Arzt und Patient unterliegt den
„Gesetzen" der Kommunikation
Kommunikation besteht aus vier Elementen:
dem Sender, der Botschaft, dem Empfánger und dem Medium.
Der Sender möchte jemandem (Empfänger) eine Botschaft
übermitteln. Dazu wählt er ein bestimmtes Medium (Stimme,
Schrift, etc.).
direkter -indirekter Kommunikation
Funktionen der Kommunikation:
Aufbau einer positiven, vertrauensvollen Beziehung
-Die Orientierung
-Die Information: Informationsgewinnung
-Aufklärung über mögliche Behandlungsrisiken („informed
consent")
-Die Kooperation
Die Kommunikation und die Interaktion II.
Die Formen der Kommunikation:
verbale- paraverbale Kommunikation -paralinguistische
Phänomene
nonverbale Kommunikation:Gestik (Körpergebärden), Mimik
(Gesichtsausdruck), Körperhaltung, Körperkontakt
Blickkontakt, räumliche Abstand, Intimdistanz
In Gesprächen etwa 70 % des Signalaustauschs lauft über
nonverbale Kontakte ab.
Metakommunikation:bezeichnet die „Kommunikation über das
Kommunizieren„
Die persönliche und die mediale Kommunikation
persönlich („Face to Face„)- medial (ein- zweiseitige)
Im direkten Kontakt sind neben den inhaltlichen (linguistischen)
Signalen auch die paraverbalen und nonverbalen Signale
komplett vorhanden
Watzlawicks Kommunikationsmodell I.
Jede Botschaft enthält sowohl eine Aussage auf der Inhaltsals auch auf der Beziehungsebene.
Die Inhaltsebene beschreibt den „objektiven
Informationsgehalt" der Botschaft.
Die Beziehungsebene drückt - meistens in Form von
paraverbalen oder nonverbalen Signalen - die Beziehung vom
Sender zum Empfänger aus. Diese Informationsübermittlung
muss dem Sender nicht bewusst sein.
paradoxer Kommunikation- „Double bind"-Kommunikation
Watzlawicks Kommunikationsmodell II.
Verschiedene Strukturen der Kommunikation
Die symmetrische und die asymmetrische Kommunikation
Arzt-Patient-Kommunikation -asymmetrische Struktur.
Vier Formen der Kontingenz (Jones und Gerard (1967):
wechselseitige-, asymmetrische-, pseudo-kontingent-, reaktive
Kontingenz
Direktiv -(arztzentrierte Interaktion), non-direktiv
(patientenzentriert)
Die Interaktion sollte so non-direktiv wie möglich und so
direktiv wie nötig ablaufen.
Beziehungsebene der Kommunikation
–Transparenz,- Wertschätzung, -Empathie,- Kongruenz
Übertragung geht immer vom Patienten aus. Er projiziert
frühere Erfahrungen mit einer anderen Person auf den Arzt.
Gegenübertragung (von Seite des Arztes)
Kollusion -neurotischer Muster - Verstrickungen
Arzt-Patient-lnteraktion -iatrogene Fixierung
Die organisatorisch-institutionellen
Rahmenbedingungen I.
Kommunikation und Interaktion werden immer durch die
Rahmenbedingungen mit beeinflusst. (Setting)
Einzelgespräche -Gruppengespräche (bei langwierigen
Behandlungen)
Die Familien- und Paartherapie
ambulante Setting -Patient und Arzt relativ symmetrisch
stationäre Versorgung -stärkere Asymmetrie
Infantilisierung -Regression
Hausbesuch -veränderte Rollenverteilung
Der soziokulturelle Rahmen der Kommunikation
Sprachcode -alltagssprachliche Darstellung
Elaborierte-, restringierte Sprachcode
Die Kommunikation mit fremdsprachigen Patienten -kulturellen
Unterschiede
Die organisatorisch-institutionellen
Rahmenbedingungen II.
Die Formen der Kooperation mit dem Patienten
aktive und passive Mitarbeit des Patienten
Autonome-, heteronome Kooperation, compliante und noncompliante Kooperation
Die Formen der Kooperation bei Ärzten
Technikorientierte-, patientenorientierte Kooperation
(Praxisnetze)
Besondere kommunikative Anforderungen
Bei Schwerkranken und Sterbenden, Überbringung ungünstiger
Diagnosen, Verständigung mit Kindern
Störungen der Kommunikation und Kooperation
Die organisatorisch-rechtlichen Bedingungen,
Die Wahrnehmungs- und Beurteilungsfehler
Die Reaktanz(Trotzreaktion) -„Schwierige Patienten"
Der Tod, das Sterben und die Trauer I.
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod
Kübler-Ross (1969) emotionale Stufen:
-Die Phase der Abwehr und des Nicht-wahr-haben-Wollens
-Die Protestphase
-Die Phase des Verhandelns
-Die Depression
-Das Akzeptieren des eigenen Todes
interindividuelle Unterschiede
Die Emotionen können miteinander kombiniert auftreten, sich wiederholen,
einige Emotionen können ausgespart bleiben und andere hinzukommen
Die Auseinandersetzung mit dem Tod eines Nahestehenden
Phasen der Trauer:
-Phase des Schocks, -der Sehnsucht, -der Depression, die Erholungsphase
Die körperlichen Reaktionen -immunsuppression
Die soziale Unterstützung
Pufferhypothese des „social Supports”
Formen: Hospiz (z.B. ambulante Hospizdienste),
Angehörigengruppen
Balintgruppen -Selbsthilfegruppen für die professionellen Helfer
Der Tod, das Sterben und die Trauer II.
Die Todesvorstellungen
Zwischen fünf und neun Jahren tritt erstmals der Gedanke an den
individuellen Tod auf und die Kriterien des Todeskonzeptes kristallisieren sich
bis etwa dem zwölften Jahr aus.
Das Todeskonzept des Erwachsenen
-„Irreversibilität" ( der Tod ist nicht rückgängig zu machen)
-„Nonfunktionalität" (alle Körperfunktionen versagen)
-„Universalität" (der Tod ist das Ende aller Lebewesen).
Das Kind versteht diese Kriterien erst ab etwa seinem neunten Lebensjahr
Euthanasie („leichter Tod„)
Euthanasie meint heutzutage eine aktive oder passive Sterbehilfe, die ein
menschenwürdiges Ausscheiden aus dem Leben zum Ziel hat
Aktive Sterbehilfe ist die direkte, aktive Tötung eines Menschen durch Beihilfe
zum Suizid oder die Verabreichung von Medikamenten
Indirekte Sterbehilfe ist die bewusste Inkaufnahme einer Lebensverkürzung
durch eine notwendige, z.B. schmerzlindernde Behandlung
Passive Sterbehilfe das Unterlassen lebensverlängernder Maßnahmen (z.B.
Nichtbehandeln eintretender Komplikationen
Die Richtlinien zur Sterbebegleitung der Bundesärztekammer schreiben dem Arzt
die Pflicht zu, dem Patienten beizustehen und sein Leiden, zu lindern.
Steht der Tod unausweichlich bevor, kann -wenn es der ausdrückliche Wunsch
des Patienten ist - auf lebensverlängernde Maßnahmen verzichtet werden.
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