Palliativ-kurativ-2015

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AKUT-und
PALLIATIVMEDIZIN
(K)EIN WIDERSPRUCH ?(!)
M.PREITSCHOPF
M.PREITSCHOPF 2015
Palliativmedizin
 Palliativmedizin
ist die aktive,ganzheitliche
Behandlung von Patienten,mit einer
progredienten,weit fortgeschrittenen
Erkrankung und einer begrenzten
Lebenserwartung zu der Zeit,in der die
Erkrankung nicht mehr auf kurative
Behandlung anspricht und die
Beherrschung der Schmerzen,anderer
Krankheitsbeschwerden
psychologischer,sozialer und spiritueller
Probleme höchste Priorität besitzt.
Akutmedizin
Diagnose,Therapie,Überwachung und Ausgleich
akuter,kritischer Abweichung der physiologischen
Homöostase und somit Verhinderung drohender
Dauerschädigung oder Tod des Patienten durch
Einsatz moderner technischer Einrichtungen,
Monitoring
und speziell
M.PREITSCHOPF
2015 geschultem Personal.
KURATIV
auf HEILUNG
ausgerichtet
PALLIATIV
auf LEIDENSMINDERUNG
ausgerichtet
Ohnmacht-Demut-Einsicht
auf die gesamte Person bezogen
Macht-Omnipotenz-Fortschritt
Organbezogen
DILLEMATA
Lebenserhaltungsprinzip : Lebensqualität
Behandlungsauftrag : Respektierung des Patientenwillens,
Selbstbestimmung : Verantwortung für Leben und Sterben
DILEMMATA
M.PREITSCHOPF 2015
Verdienste der modernen kurativen Medizin
Substanzen die die Medizin in den letzten 25 Jahre revolutionierten:
5-HT3-Antagonosten,Synthetische Insuline,atypische Antipsychotika
Aromatasehemmer,AT-1-Blocker,Bisphosphonate,COX-2-Hemmer
Erythropoietin,neue Gerinnungshemmer(Clopidrogel,Dabigatran)
HIV-Therapie,Immunsupressiva,Onkologika(monoklonale AK,
Tyrosinkinasehemmer)Protonenpumpeninhibitoren,SSRI,Statine,
TNF-alpha-Inhibitoren
Medizintechnische Entwicklungen:
CT,MRT,PET-CT,endoskopische Verfahren,PM,Insulinpumpensyst.
Laser,interventionelle Kardiologie und Radiologie,Szinitigraphie,
Telemedizin,Transdermale Applikationsformen,Ultraschall,
Minimal invasive Eingriffe
M.PREITSCHOPF 2015
Verdienste der modernen Hospizbewegung
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Loslösung unheilbarer und sterbender Menschen aus ihrer Isolation
Erkennen und Behandlung des totalen Schmerzes
Etablierung einer effektiven Symptomenkontrolle
Enttabuisierung der Opiate,der Weiterentwicklung und breiten Ein=
satz auch bei nichtmalignen Schmerzen.
Maßgeschneiderte Schmerztherapie auf Basis der Schmerzanalyse
Mut zur Offenheit,herantasten an die Grenzen von sinnvoller
Machbarkeit und des Loslassens.
Sterben ist ein Teil des Lebens und soll auch in der Gesellschaft an=
gesprochen werden dürfen.
Begleitung im Trauer
Begegnung von aktiver Sterbehilfe
M.PREITSCHOPF 2015
WER BENÖTIGT
PALLIATIVBETREUUNG?
 die noch nicht sterben müssen,leben zu helfen.Mit
der Krankheit leben zu lernen,dem Leben einen
letzten Sinn zu geben.
 die nicht mehr leben können zu helfen zur rechten
Zeit zu sterben (nicht zu früh,nicht zu spät)
 die im Sterben liegen,zu helfen in Würde zu
sterben.
 denen,die nach dem Tod eines geliebten Menschen
vom Verlustgefühl überwältigt werden,durch ihre
Trauer zu helfen.
M.PREITSCHOPF 2015
Kurativ-palliativ
HEILUNG
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kurativ
Diagnose
Restitutio ad integrum?
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Totaler Einsatz die Krankheit aufzuhalten
Überbehandlung
Resignation;Ratlosigkeit
und totaler Rückzug
M.PREITSCHOPF
2015
Tod
kurativ
:
palliativ
Zielsetzungen

Schwerpunkt liegt auf
Heilung und
Lebenserhaltung bzw.
Lebensverlängerung
 Einbußen der Lebens=
qualität werden
einkalkuliert und
akzeptiert.

auf Lebensqualität zentriert
 Medizinische u.ganzheitliche
Versorgung bei progredienten
und fortgeschrittenen
Erkrankungen mit begrenzter
Lebenserwartung.
 Verhinderung des frühen
psychischen und sozialen
Todes
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Kurativ
:
palliativ
Betreuungsumfeld

Ärztliches Leadership
(Paternalismus)
 Spezialistenteams
 Nüchtern-zweckmäßiges
Ambiente
 Ökonomisch determiniert
 Kurze Liegezeiten/Zeitdruck
 Angehörigenbetreuung oft
nur rudimentär möglich

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

Patientenleadership (informiertes
Einverständnis)
Team von
Spezialisten,Angehörigen
Ehrenamtlichen
ZEIT
„Psychosoziale
Intensivstation“,wohnlich vertraut
Angehörigenbetreuung
wichtig,auch nach dem Tod
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Dame Cicely Saunders
St.Christophers`s hospice London
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PALLIATIVBETREUUNG
ENTWICKLUNG IN ÖSTERREICH

1993
Stationäre Hospize
Palliativstationen
Hospizteams
Palliativkonsiliardienst
Mob.Palliativteams
Tageshospize

3
0
6
0
0
0
2013
9
36
156
42
44
4
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kurativ
:
palliativ
Techn.,diagn.,therapeut.Einsatz

Sehr hoch
 „medizinisch kurativer
Ehrgeiz durch das
medizinisch-technische
Machbare“
 Phänomen des
unerwünschten Todes

Im Vordergrund das
medizinisch ethische
Vertretbare
 Kein diagnostisches und
therapeutisches Verfahren
ohne Benefit für inkurable
Patienten.
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kurativ
:
palliativ
Forschung


Ethisch vertretbar?
 Objektive Aussagen durch
kognitive Einschränkung
nur bedingt möglich.
 Universitäre Lehre
etabliert
 Entwicklung von
empirischer zur
evidenzbasierten Disziplin
(Lebensqualität,psycho=
soziale,spirituelle
Aspekte,integrierte
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Versorgungsforschung)
Sehr intensiv in
weltweit zahlreichen
universitären und
industriellen
Einrichtungen.
 Zahlreiche klinische
Studien
Massachusetts General Hospital /Boston
151 Lungenkrebspatienten
74 Standardchemotherapie
77 Standardchemotherapie mit zusätzlicher Palliativbetreuung
FRÜHZEITIGE PALLIATIVBETREUUNG VERLÄNGERT
DAS LEBEN ONKOLOGISCHER PATIENTEN !
Bessere Lebensqualität
Weniger Depressionen
Signifikante Überlebenszeitverlängerung
Temel et.al
2010 New.Engl.Journal
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kurativ
:
palliativ
Umgang mit Sterben und Tod

Todesabwehr,verzögern
Zeit gewinnen um jeden
Preis
 Todesverdrängung
 Tod als Niederlage
 Ärztlicher Rückzug

Annahme und offener
Umgang (Sterben als
natürlicher Vorgang)
 Verantwortlichkeit für
die Qualität der
Sterbephase
 Ärztliche Präsenz bis
zum Ende des
Sterbeprozesses
M.PREITSCHOPF 2015
Präventiv-kurativ-palliativ-terminal
Heilung
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kurativ
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palliativ Inicht
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lebensverlängernd
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Lebensverlängernd,nicht kurativ
Geburt
Diagnose
Tod
M.PREITSCHOPF 2015
M.PREITSCHOPF 2015
ZUSAMMENFASSUNG
Akutmedizin und Palliative Medizin sollten einander von Beginn
einer Erkrankung ergänzen ohne die Bedeutung der anderen
Disziplin zu vernachlässigen.(„Hand in Hand“)
Die Grenze zwischen kurativ und palliativ ist nicht
scharf zu trennen.
Je nach Krankheitsstadium und Prognose sollte eine Schwer=
punktsetzung erfolgen.
Es gilt immer, den Menschen, die Grenzen der Medizin und des
Lebens zu respektieren
M.PREITSCHOPF 2015
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