Thema: Sozialpsychologische und psychoanalytische Ansätze der

Werbung
Thema:
Sozialpsychologische und
psychoanalytische Ansätze der Prävention
und Intervention bei Jugendkrisen am
Beispiel Gewalt
Referenten: Johan & Sofia
Definition von Aggression
 Nolting definiert Aggression als eine Handlung,
mit der eine Person eine andere zu verletzen
versucht oder zu verletzen droht, unabhängig
vom Ziel dieser Handlung.
 Aggression äußert sich in verbalen oder
tätlichen Angriffen gegenüber Personen,
Personengruppen und Gegenständen.
 Aggressive Verhaltensweisen zeigen sich in
Verhaltensweisen, in denen Individuen oder
Gegenständen aktiv Schaden zugefügt wird, sie
geschwächt oder in Angst versetzen werden.
Formen der Aggression
 Offene oder physische Form: schlagen, körperliches
Bedrohen oder Töten
 Offene, verbale oder nonverbale Form: beleidigen,
spotten, schreien, Gestik und Mimik
 Verdeckte Form: Phantasien
 Indirekte Form: Mobbing, Schikanen, Sachbeschädigung
 Emotionale Form: Stress, Ärger, Wut und Hass
Aggressives Verhalten ist oft ein Versuch bestimmte
Probleme zu lösen, indem Gewalt „instrumentell“
eingesetzt wird, um so eventuell bestimmte Ziele
erreichen zu können.
Ziele der Aggression
Durchsetzen eigener Wünsche und
Interessen, die nicht den Wünschen
anderer entsprechen (Konflikt)
Aufmerksamkeit erlangen (Beachtung
anderer)
Reaktion auf Aggression anderer (Abwehr
oder Notwehr)
Erlittene Aggressionsakte vergelten
Ursachen und Erklärungsmodelle
der Aggression
Aggressives Verhalten ist von verschiedenen Faktoren
abhängig, die sich gegenseitig beeinflussen:
genetische Faktoren: Aggression kann bei Menschen
unterschiedlich veranlagt sein.
physiologische Faktoren: Hormone sind bei Steuerung
von aggressiven Verhaltens beteiligt.
psychische Zustände, Empfindungen, Motive: Streben
nach sozialer Macht, Gerechtigkeit oder pos.
Selbstdarstellung beeinflussen Aggressionsverhalten.
persönliche Erfahrungen, Erlebnisse, Frustrationen,
Ängste und Vorbilder beeinflussen aggressives
Verhalten
Erklärungsmodelle/Ansätze für
aggressives Verhalten
1.
Sigmund
Freud
Erklärungsmodelle/Ansätze für
aggressives Verhalten
werden Unlustgefühle hervorgerufen, entsteht Aggressivität und der
Wunsch, die Person zu attackieren oder zu vernichten.
Aggression ist ein Werk der Todestriebe.
Aggression, Wut und Hass entwickeln sich gegenüber der Umwelt,
Personen und Gegenständen.
Destrudo (Energie)
bestimmte Wünsche und Interessen wollen durchgesetzt werden.
eigenen Lüste sollen befriedigt werden.
Konflikte jeglicher Art werden durch Gewaltanwendung
entschieden.
Vernichtung des Feindes ist eine Befriedigung.
Kritik an Freuds Modell
 Muss sich von
Lebens- und
Todestrieben trennen,
um wissenschaftliche
Disziplin zu werden.
 Todestriebtheorie
widerspricht den
biologischen
Prinzipien
Erklärungsmodelle/Ansätze für
aggressives Verhalten
2.
Dollard
Erklärungsmodelle/ Ansätze für
aggressives Verhalten
Aggression ist immer eine Folge von
Frustration, umgekehrt setzt Frustration immer
eine Folge von Aggression voraus.
Je größer die Frustration, desto stärker die
Aggressionstendenz.
Er geht von 3 Kriterien für Frustrationsstärke aus:
●Wichtigkeit am gehinderten
●Stärke der Verhinderung
●Häufigkeit der Verhinderung
Erlebnisse zur Frustrations- und
Aggressionsführung im
Erwachsenenalter (Dollard)
 Entwöhnung von der Mutterbrust
 Sauberkeitserziehung/Training
 Onanieverbot
 Keine Freiheit der Erkundungsbedürfnisse des
Kindes
 Rivalität unter Mitschülern, Geschwistern,
Arbeitskollegen usw.
Erklärungsmodelle/ Ansätze für
aggressives Verhalten
3.
Bandura
(Lernen am Modell)
Erklärungsmodelle/ Ansätze für
aggressives Verhalten
 Aggression hat Ursprung nicht im inneren sondern
stammt von der Gesellschaft und somit von außen.
 Mann lernt durch eigene Erfahrungen, indem
verschiedene Handlungen belohnt oder bestraft werden.
 Lernen durch Nachahmung des Modells:
- wird aggressives Verhalten am Modell beobachtet, ist
die Nachahmungswahrscheinlichkeit hoch Daraus
lässt sich schließen, dass Kinder keine Möglichkeit
haben sollten Aggression zu beobachten und
auszuführen.
Aufbau des Beobachtungsprozesses
nach Bandura
1. Beobachtung
↓
Prozesse d.
Aufmerksam.
Performanz:
2. Behalten
↓
Prozess des
Behaltens&
Gedächtnisses
3. Ausführen
↓
Reproduktion
& Motivation
Ausführen des angeeigneten
Verhaltenspotenzials.
Latentes Lernen: man lernt etwas, was zunächst
nicht sichtbar hervortritt.
Ergebnisse des Experiments von
Bandura
60
50
40
30
ohne Anreiz
mit Anreiz
20
10
0
belohnt
keine
kons.
Erklärungsmodelle/ Ansätze für
aggressives Verhalten
4.
Konrad
Lorenz
Erklärungsmodell für aggressives
Verhalten
Aggression folgt aus biologischen Anlagen des Menschen und liegt in seiner Natur!
3 Punkte der Aggression aus biologischer Sicht:
1.Aggression ist biologisch sinnvoll
•durch Aggression werden Individuen voneinander abgestoßen um so den
Lebensraum erweitern zu können
•Es würde kein Artenwandel entstehen, ohne dieses Verhalten.
2.Die Tötungshemmungen
•Durch Tötungshemmungen vermindern sich Folgen der Aggressivität
•Tötung ist nie ein Ziel- nur mögliches Erlebnis
•Ist Tötung resultiert, dann ist der Täter betroffen, da es nicht seine Absicht war
•In Instinkten des Menschen befinden sich keine moralischen Hemmungen
3.Aggression als Trieb
•Aggression= primäre Instinkt des Menschen, wobei der Ausbruch spontan und somit
sehr gefährlich ist.
•Aggression staut sich an, wobei sie irgendwann am Punkt des Ausbruchs gelangt und
es schließlich zu einer aggressiven Handlung kommt
•Nach Lorenz: Sport zum Aggressionsabbau bzw. sich abzureagieren
Kritik an Lorenz Theorie
 Er bezieht zu oft seine Theorie
auf das Tier und weicht somit
vom Menschen ab
 Aggression kann man nicht
immer mit Sport abbauen, da
z.B. Sportarten wie
Kampfsport, Personen noch
aggressiver werden lässt.
 Aggressive Instinkt kann auch
von vielen anderen Faktoren
ausgelöst werden, dies ist also
kein Beweis dafür, dass
Aggression in der Natur des
Menschen liegt.
 Aggression ist von der
Situation des Individuums
abhängig.
 Mensch hat keine angeborenen
Triebe.
Definition von Gewalt:
Man muss Gewalt und Aggression abgrenzen, deswegen richtet sich
Nolting am geläufigen Sprachgebrauch. Gewalt ist demnach die
schwere, körperliche Gewalt. Schimpfen sowie böse Blicke sind
danach
aggressives und nicht gewalttätiges Verhalten.
Zu der Grundform von Gewalt gehört die personale Gewalt, die
direkte Gewaltausübung.
Man unterscheidet zwischen physischer und psychischer Gewalt.
Physische Gewalt: Bulling Körperverletzung, Freiheitsraubung
Totschlag oder Zerstörung.
Psychische Gewalt: Mobbing Beleidigung, Drohung oder
Diskriminierung
↓
physische und psychische Schädigung und Leiden von Menschen.
Motive der Gewalt
Problematische (negative) Individualisierung
führt zu Auffälligkeiten für:
- Expressive Gewalt Präsentation von Einzigartigkeit
und Drang aufzufallen, wenn die Gleichförmigkeit als
bedrohlich angesehen wird.
- Instrumentelle Gewalt wird eingesetzt, wenn die
Durchsetzungschancen sinken. Ziel: Durchsetzen
eigener Bedürfnisse und Ziele.
- Regressive Gewalt kollektive Form der
Gewalteinstellung durch klare Abgrenzung nach außen.
Das Individuum sucht Schutz und Identität.
Ausweglosigkeit zeigt sich durch autoaggressive (gegen
sich selbst gerichtete) Gewalt
Ambivalente Lebenssituationen
Die ambivalenten Lebenssituationen
stellen erhöhte Anforderungen an den
Sozialisationsprozess.
Nach Heitmeyer ist es ein Prozess von
komplizierten Suchbedingungen.
Die Ambivalenz wird mit Gewalt
„bearbeitet“, sodass Kontrolle wider
gewonnen wird und Machtgefühl
entstehen kann.
Maßnahmen gegen Gewalt
 Modelle der Prävention und Intervention von
Gewalt:
- Streitschlichtung
- Trainingsprogramm
- Coolness- Training für gewaltbereite
Jugendliche
- Meditation in der Schule
- Räume anlegen
- Action, Erlebnis, Sport
- Reisen
Das war eine Präsentation von…
Johan Bautista
&
Sofia Nouri
02.03.2007
Herunterladen