Exzerpt Kapitel 8

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Carver & Scheier Chapter 8: Psychoanalytic Structure and Process
Das Topographische Modell
3 Regionen :
das Bewusstsein
das Vorbewusste
das Unbewusste
Vergleich : die Seele ist wie ein Eisberg. Die Spitze ist das Bewusstsein, der Teil unter
Wasser, den man gerade noch sehen kann, ist das Vorbewusste und der größte, unsichtbare
Teil das Unbewusste.
Graphik: C&S, S. 193
Das Strukturmodell
das Es : - ursprüngliche Komponente der Persönlichkeit, existiert bei der Geburt
- alle psychische Energie entsteht hier
- operiert vollständig im Unbewussten
- folgt dem Lustprinzip: Bedürfnisse erzeugen einen Spannungszustand, den das Es
direkt wieder ausgleichen möchte
- Primärprozess: Wunscherfüllung durch Phantasie
das Ich : - auf allen drei Bewusstseinsebenen (hauptsächlich im Bewussten und Vorbew. )
- folgt dem Realitätsprinzip: stellt sicher, dass die Bedürfnisse des Es auf effektive
und funktionale Weise unter Einbeziehung der externen Realität erfüllt werden
- Sekundärprozess: Spannungsausgleich durch Bedürfnisbefriedigung in der
Realität (angemessener Zeitpunkt und Möglichkeit)
- „Exekutive“ der Persönlichkeit
- Konflikt zwischen Anforderungen des Es (Pferd und Reiter),der Realität und des
Über-Ichs
- das Ich hat keinen Moralanspruch, es ist rein pragmatisch
das Über-Ich : - entwickelt sich bei der Lösung des Ödipus-Konflikts durch Introjektion
- 2 Teile: Ich-Ideal und Gewissen
- 3 Ziele: sozial unerwünschte Es-Impulse hemmen, Ich zum moralische Handeln
zwingen, Vervollkommnung der Person
- alle drei Bewusstseinsebenen
Ich-Stärke : das Ich muß alle Kräfte ( Es, Über-Ich und Realität ausgleichen), dabei kommt
es zu Konflikten; die Fähigkeit, effektiv trotz dessen effektiv zu funktionieren, nennt man IchStärke
Motivation: Triebe der Persönlichkeit
- Energie entsteht durch biologische Prozesse: Triebe , wiederum 2 Komponenten:
biologischer Bedürfniszustand und psychologische Repräsentation ( z.B. Durst)
- Hydraulisches Modell: druck und Spannung, die sich entladen müssen
Cathexie und Energie : ???????
Eros : Lebens-/ Sexualtrieb; Energie, die dadurch entsteht: Libido
Thanatos :Verlangen, zu sterben; wenn durch Eros blockiert, äußert er sich in Aggression
Libidinöse und Aggressive Energie:
Ambivalenz, oder gar Sadismus (antagonistisch oder verstärkend?)
S: 1. leichte sexuelle Stimulierung kann Aggression reduzieren (z.B. Baron, 1974)
2. hoch erotisches Material (Filme) erhöhen Aggressivität, besonders gegenüber Frauen
Catharsis (Entladung) :
wenn ein Bedürfnis nicht befriedigt wird, wächst die Spannung immer weiter an, bis
irgendwann die Impulskontrolle verloren geht und es zur Triebentladung kommt
zwei Implikationen:
1. Aggression ausleben reduziert die Aggression:
S: a) überkontrollierte Aggressoren: durch kontinuierliche Unterdrückung der A. staut sich
so viel auf, dass es zu sehr brutalen Verbrechen kommt, wenn sie sich entlädt
b) bei „normalen“ Leuten: wirkliche Vergeltung führt zu emotionaler Entladung
(Sinken des Blutdruckes nach verbaler/ physischer Vergeltung);
aber: gilt nur, wenn Ziel der Aggression nicht einen höheren Status besitzt; bei
Frauen senkt freundliches reagieren auf Provokation die Erregung mehr als A.
2. Nach Aggression sollte in der nahen Zukunft weniger A. auftreten
- gemischte Befunde, u.U. kann A. Aggression erhöhen
Verschiebung
Veränderung des Objekts, auf das sich Energie richtet
oder
der Art und Weise, wie man die Energie einsetzt: Sublimierung ( in einer sozial
anerkannteren Weise)
Psychosexuelle Entwicklung
- Persönlichkeit ist mit ca. 5 Jahren weitgehend festgelegt
- Psychosexuelle Phasen: in jeder muss ein Konflikt gelöst werden, wenn dies durch zu starke
Verwöhnung oder Frustration nicht gelingt, kommt es zur Fixierung, die zu viel energie
absorbiert als dass man die nachfolgenden Stadien angemessen „überwinden“ könnte.
die Orale Phase:
- Einverleibungsphase(Schlucken, Annehmen) : Optimismus <-> Pessimismus, Vertrauen <->
Misstrauen, Abhängigkeit (evtl. wird man hier zu jemandem, der „alles schluckt“ (!))
- Sadistische Phase (Kauen, Beißen) : Verbale Aggression, Sarkasmus
- Oralcharakter: Spannungsentladung vorwiegend durch Rauchen, Essen, Trinken….
bei Ärger: verbale Aggression, Unterstützung von anderen und Interaktionen sind wichtig
- Masling: einige Befunde, die Zusammenhänge zwischen tests oraler Phantasie und den
entsprechenden Eigenschaften aufweisen
die Anale Phase:
- wichtiges Ereignis: Sauberkeitserziehung; erste Konfrontation mit äußeren Einschränkungen
- Eigenschaften, die bei Fixierung resultieren:
a) bei liebevoller, belohnender Erziehung: Produktivität und Kreativität
b) bei rigider Erziehung: Rebellion: Unordentlichkeit, Grausamkeit, Destruktivität
oder Zwanghaftigkeit
- Befunde. solche Verhaltensmuster existieren (Beziehung zw. „analer Angst“ und diesen E.)
die Phallische Phase:
- zuerst autoerotisch
-
dann: Libido richtet sich auf den gegengeschl. Elternteil
Ödipuskomplex : Kastrationsangst  Identifikation mit dem Vater
Elektrakomplex: Penisneid I. mit der Mutter
Studien: mit interessanten Opeationalisierungen (Kugelschreiber =
Phallussymbol; aber auch Träume) fanden „Evidenz“ für Penisneid bei Frauen
Fixierung: bei Männern: Machoverhalten, „Demonstration“, dass sie nicht
kastriert wurden und sexuelle Probleme; bei Frauen: verführerisches Verhalten
bei gleichzeitigem Leugnen der Sexualität
die Latenzzeit:
- weniger freigesetzte Libido
- Beschäftigung mit intellektuellen und sozialen Themen und Aufgaben
die Genitale Phase:
- sexuelles Verhalten wird von narzisstischem zu altruistischem verhalten
- Genitale Person: Ideal
Kritik:
─ Theorie ist nicht zu überprüfen ( fehlende/ unmögliche Operationalisierungen,
Metaphorische Anteile)
─ fehlende/ geringe empirische Basis: nur Fallstudien, Stichprobe: 12 Personen, nach
bestimmten Kriterien ausgewählt
─ schlechte Reliabilität: Freud war Therapeut und Forscher gleichzeitig, oft sehr direktiv mit
Patienten
─ Konfusion zwischen Fakten und Schlüssen (z.B. Ödipus-Komplex: erst Schluss, dann
Faktum
+ Topographisches Modell und Strukturmodell: heuristischer Nutzen
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