Definition: Aggression Aggressives Verhalten liegt nur dann vor wenn die Absicht der Schädigung beim Täter Vorhanden ist. Wenn also eine Person etwas tut oder unterlässt um eine psychische oder physische Beeinträchtigung einer anderen Person absichtlich herbeizuführen, verhält sie sich aggressiv. Aggression wird über die Intention definiert Im üblichen Begriff der Aggression steckt weiterhin auch die Aggression als Gefühl. also diejenigen Wut / Ärger die man als aggressives Gefühl bezeichnet kann die aber lange noch nicht zu aggressiven Handlungen führen müssen. (Ruthermann 1993) Aggressionsformen Fremd und Auto (Selbst) verbale und Tätige Definition Gewalt Es wird immer dann von Gewalt gesprochen wenn eine Person zum Opfer wird. d.h. daran gehindert wird Wunsch oder Bedürfnis entsprechend zu leben. Gewalt heißt also das ein ausgesprochener oder unausgesprochener Wunsch / Bedürfnis des Opfers missachtet wird. Dieses Vereiteln einer Lebensmöglichkeit kann durch eine Person verursacht sein. (personelle Gewalt.) von Institutionen oder gesellschaftlichen Strukturen ausgehen (strukturelle Gewalt) Bei personeller Gewalt erscheint darüber hinaus die Unterscheidung zwischen aktiver Gewaltanwendung im Sinne einer Misshandlung, und passiver Gewaltanwendung im Sinne der Vernachlässigung sinnvoll. Gewalt sollte immer aus der Sicht des Geschädigten „Opfers“definiert werden. (Ruthermann) Aggressionstheorien: unterschieden in Instinkt Theorie Lerntheorie Frustration Aggression Hypothese Instinkt- Theorien ( Konrad Lorenz / Freud ) Sinn der Aggression: Verteilung über ein Gebiet Auslese der stärksten („Besten“) Errichtung einer Hierarchie innerhalb der Gruppe Aggression ist natürlicher Instinkt, kann nicht ab erzogen werden. Im Menschen baut sich Aggression auf und muss auf gesellschaftlich verträgliche Weise abgebaut werden (Sport) um eine „Explosion“ gegen eine evtl. unbeteiligte Person zu vermeiden.(Dampfkessel Modell) Die Errichtung einer Hierarchie gestaltet sich schwierig da der Reflex einen überwundenen Gegner zu schonen dem Menschen verloren ist, er also nicht wie ein Hund von einem Gegner ablässt der mit einer bestimmten Geste seine Niederlage anzeigt ablassen muss. Lerntheorie ( Bandera ) Aggression ist erlerntes Verhalten das aufgrund seiner „Nützlichkeit“ gezeigt wird oder auch nicht. Aggression kann also ab oder anerzogen werden. Beispiel: Heinz schlägt Peter um dessen Spielzeug zu bekommen gibt Peter nun das Spielzeug heraus so wird Heinz dies immer wieder tun. Frustration Aggression Hypothese Definition: Frustration Frustration ist der Zustand der Eintritt wenn eine Ziel gerichtete Handlung unterbrochen wird. oder gar nicht erst begonnen werden kann Unterarten: „Hindernisfrustration“ Störung einer zielgerichteten Handlung „Frustration durch schädigenden Reiz“ (Lärm Gerüche) „Frustration auf Grund von Mangelzustand“ (Schlafmangel) Intensität hängt ab von: Stärke der Motivation ein Ziel zu erreichen ( Grad der Behinderung bei der Zielerreichung (je gründlicher desto mehr) Häufigkeit der Unterbrechung (je häufiger desto stärker) Intensität und Frustrationstoleranz ist individuell Aussage ursprünglich: Frustration führt zur Aggression neue Aussage: Frustration erzeugt eine Bereitschaft zu aggressivem Verhalten Ob aggressives Verhalten ausgeführt wird hängt von außen Reizen ab Aggressive Umwelt (z.B. Bilder Waffen) führt zu Aggression Aussicht auf Strafe hemmt aggressives Verhalten Strafen steuern Verhalten <-> Erwarten von Misserfolgen („Angst“) Beispiel Bewohner wird fixiert darüber wird er frustriert und aggressiv. Reaktion des Opfers (Phasenmodel) Krise -> Beeinträchtigung durch den Angriff (etwa 90 Minuten lang) danach Spannungsabbau und Erschöpfung -> Depression evtl.: Zweifel an eigenen Fähigkeiten Vertrauen darauf das man Herr der Lage ist geht verloren. -> Schlaflosigkeit Hoffnungslosigkeit Mittelfristige Folgen: Gefühl jederzeit wieder Opfer zu werden. -> Angst vor lauten Bewohnern -> Angst wenn sich jemand von hinten nähert -> Angst in unübersichtlichen Situationen -> Vorsichtigere Arbeitsweise längerfristige Folgen (alle nur mögliche) -> quälende Erinnerung an den Vorfall (Alpträume) -> Meidung von allem was an den Vorfall erinnert Körperliche Folgen Schlaflosigkeit Konzentrationen Reizbarkeit Beim „Täter“ Reue / Schuldgefühl -> Notwendigkeit der Nachbetreuung auch des Täters -> Gefahr längerfristige Folgen ist besonders hoch wenn der Betroffene keine Unterstützung bekommen Daraus folgt hoher Interventionsbedarf ! Demenzerkrannte müssen Energie nonverbal loswerden Gespräche sind eher sinnlos Gespräche nur zur Beruhigung Klatschen / Füsse aufstampfen Bewegungsdrang stillen (herumlaufen lassen) Schimpfen Verhalten gegenüber Aggressiven Personen Nähe vermeiden (mindestens anderthalbmal der normale Abstand) Blickkontakt suchen nicht starren auch das wird als Angriff gesehen. ausreden lassen ruhig reden räumlich auf einer Ebene sein (beide sitzen beide Stehen) keine Angst zeigen aktiv zuhören -> nicht Gegenargumentieren sehr wohl nachfragen offene Körperhaltung keine Überlegenheitsgesten Annäherung von der Seite nicht den Weg verstellen. Pacing sich an die Sprechweise und Tonlage des Gegenübers anpassen. immer ruhiger werden Prävention Gefährliche Gegenstände entfernen Langeweile vermeiden -> Ablenkung -> „Müde machen“ Beschäftigung Konfliktrisiko minimieren ( nicht um jeden Preis duschen ) Vermeiden einer Exkalation: Überblick verschaffen Situation einschätzen Auslöser wenn möglich abstellen ggf. Streithähne trennen Aktiv zu hören Ausreden lassen Ruhe ausstrahlen für Abwechselung / Ablenkung sorgen Reizlose Umgebung zum Beruhigen Einschätzen ob Entspannung eingetretten ist -> Auslöser zu künftig meiden. Intervention: Opfer und Täter trennen zugehen auf Täter (zu große Nähe vermeiden) Kontakt zum Täter aufnehmen. zweite Person dem Opfer helfen lassen. Gewalt in der häuslichen Pflege Prävalenz (Wie häufig ?) 4 – 9 % Wahrscheinlichkeit das zu hause Gewalt geschieht hohe Dunkelziffer ( 1 Bekannter auf zehn unbekannte Fälle) Formen der Gewalt: aktiv : anschreien -> Körperliche Gewalt emotionaler Missbrauch Sexueller Missbrauch (selten) passiv: Vernachlässigung Verlassen im Stich lassen / sich selbst überlassen Finanzielle Ausnutzung Besondere Gefährdet Opfer von Gewalt zu werden: - dementizell Veränderungen mit Verhaltensauffälligkeit (z.B. Anklammern) - Schwere körperliche Erkrankungen (Extreme Hilfebedürftigkeit) - deutliche AZ verschlechterung - Schwierige soziale Lebenslage von (anderen) Familienangehörigen - schlechte prämorbide (vor der Erkrankung) Beziehung - fehlende Unterstützung der Pflegenden Gewalt in der Pflege (Verhalten bei Verdacht) Grundsatz. Offenheit -> es im Team offen ansprechen Erkennen und Helfen Prinzip der Freiwilligkeit (gilt nicht bei Lebensgefahr des hilfebedürftigen) Schritte: Gespräch vorbreiten Informationen sammeln Ziel klären (nicht zwingend Verständnis) Vertrauen gewinnen Prinzipen Klare Benennung des Sachverhaltes Signalisieren von „Verständnis“ (wir wissen sie hatten gründe) Unterstützung anbieten.