Es ist eine gute Heuristik, sich zu fragen, wie wir selbst den menschlichen Organismus entworfen hätten, wenn wir in der Rolle seines Konstrukteurs gestanden hätten. Allerdings nicht eines göttlichen Weltbaumeisters, Einführungsvortrag zum 21. Motivationspsychologischen Kolloquium 14.09.2001 in Zürich ©Norbert Bischof Mensch Evolution um die komplexeren Leistungen dann als historische Kumulation von Neuerwerben verstehen zu können. einfache Wirbeltiere sondern der natürlichen Selektion, die, bevor sie beim Menschen ankam, bei der Amöbe beginnen mußte. Die Zeit erlaubt nicht, das detailliert auszuführen, aber um dem unseligen Dualismus „der Mensch“„das Tier“ zu entgehen, Ganz soweit zurück wollen wir nicht gehen, aber bis zu den einfachen Wirbeltieren müssen wir schon loten, Mensch Menschenaffen Alles Vorherige, vom Frosch bis zum Pavian, müssen wir nolens volens unter der Sammelbezeichnung „einfache Wirbeltiere“ einebnen. einfache Wirbeltiere wollen wir wenigstens eine Zwischenstufe gesondert würdigen. Auf dieser Entwicklungsstufe läßt sich das typische Verhaltensmuster etwa wie folgt charakterisieren: Heute sagt man statt „Appetenz“ Bewältigungsverhalten oder neudeutsch Coping. Appetenz Coping An der Verhaltenssequenz lassen sich oft zwei Etappen unterscheiden, Endsituation Endhandlung Problemsituation das Verhalten wandelt eine Problemsituation in eine Endsituation um. die erste, vorbereitende Phase ist variabel, während die zweite, die die Endsituation herbeiführt, relativ stereotyp abläuft. In der älteren Ethologie wurden die beiden Phasen als Appetenz und Endhandlung unterschieden. Angenommen nun, wir hätten einen Organismus zu konstruieren, der sich auf die beschriebene Weise verhält; welchen strukturellen Minimalbedingungen müsste dieser genügen? makroskopisch ZNS Organismus Diese Pauschalbegriffe müssen wir nun differenzieren. Wenn wir Verhalten sagen, denken wir zunächst an makroskopische Bewegungen (z.B. Saugen oder Fliegen). Situation mikroskopisch Dieses sorgt dafür, daß gewisse situative Konfigurationen durch Verhaltensmuster beantwortet werden. Zunächst haben wir innerhalb des Organismus ein informationsverarbeitendes System zu fordern. Soviel zum Verhalten. Noch viel komplexer ist das Konstrukt Situation. Verhalten Diese Begleitvorgänge müssen, um ihre Funktion zu erfüllen, mindestens zum Teil ebenfalls hochgradig antriebsspezifisch sein. (Gegenteilige Behauptungen belegen nur die Oberflächlichkeit der Untersuchungsmethoden). Diese könnten ihre Aufgabe aber nicht erfüllen, wenn sie nicht durch vegetative Prozesse auf mikroskopischer Ebene unterstützt würden (z.B. Blutzuckerregulation oder Adrenalinausschüttung). Die letzteren sind in der Regel gemeint, wenn Psychologen von „physiologischen“ Prozessen sprechen. Situation Organismus Hierzu müssen wir etwas weiter ausholen. Die dazu erforderliche Energie muß der Organismus selbst bereitstellen. Daher ist FREUDs Forderung nach einem „Reizschutz“ unsinnig, der den Organismus gegen die „zerstörerische Intensität“ der Stimulation abschirmen müsse. Stimulation beeinflusst nicht die Struktur des Organismus, sondern sein Verhalten. Der Begriff Alimentation ist weiter gefaßt als der Name erkennen läßt. Er umfaßt 1. ORGANISMUS Diese nennen wir Stimulation. Nun gibt es aber auch Umweltwirkungen, die weder zur stofflichen noch zur energetischen Bilanz des Organismus nennenswert beitragen. 2. Stimulation Die Gesamtheit solcher Situationswirkungen bezeichnen wir als Alimentation Alimentation Eine dritte Klasse von Umweltwirkungen ist die Selektion. Beispiele: - die Schwerkraft polarisiert das Cytoplasma der befruchteten Eizelle, - chemischer Austausch mit dem Nachbargewebe steuert die Morphogenese, - hinzukommen Ernährung, Atmung und so fort. - Unterernährung, Deprivation, Vergiftung - Blindheit bei vorgeburtlicher Röteln-Infektion, - verkümmerte Extremitäten durch Contergan, nicht nur intrauterine Einwirkungen, sondern alles, was während des ganzen Lebens die Struktur des Organismus zum Guten oder Schlechten verändert. Verhalten - Lichtquanten, die die Netzhaut treffen - Duftmoleküle, die die Chemorezeptoren erreichen. Situation nicht nur förderliche Umwelteinflüsse sondern auch Schädigungen Damit daraus eine makroskopische Struktur werden kann, - ein Beinbruch, - eine Kneipp-Kur - oder eine Gehaltserhöhung. Um strukturelle Wirkungen hervorrufen zu können, muß Alimentation dem Organismus direkt oder indirekt Material oder Energie zuführen, entziehen oder vorenthalten. Selektion Sie beeinflußt die Fortpflanzungsrate GENOM des Organismus, und damit letztlich die Verteilung von Erbanlagen in der Population. Nun besteht das Genom aber nur aus ein paar DNA-Molekülen. Der Bauplan des Organismus ist in seinem Genom niedergelegt. muß die Situation natürlich Baustoffe und Energie liefern. Wieso sieht das Schaubild eine Überlappung von Stimulation und Alimentation vor? Reize wurden doch gerade als zu energiearm definiert, um von sich aus alimentative Effekte hervorbringen zu können! Man darf aber nicht vergessen, daß der ORGANISMUS Organismus der Stimulation gestattet, via Relais-Wirkung in seinen eigenen Stoffund Energietransport lenkend einzugreifen. Das kann dann durchaus auch strukturelle Folgen haben. Ausschließlich alimentativ wirken Umwelteinflüsse, wenn sie nicht auf eine genetische Differenzierung treffen. Stimulation Wir bezeichnen dieses Phänomen als alimentative Stimulation. Verhalten Ein Umweltgift, an dem alle Mitglieder einer Population gleichermaßen erkranken, erzeugt keinen Selektionsdruck! Situation Beispiele: Alimentation Selektion, Alimentation und Stimulation formen einen vermaschten Regelkreis mit einer ziemlich komplexen Dynamik, auf die ich nur kursorisch eingehen kann. 1. Psychostreß kann somatische Effekte wie Verspannung und Erkrankung hervorrufen. 2. Die sichere Einbindung des Kindes in eine empathische Familienatmosphäre ist auch eine Stütze für leibliches Gedeihen. GENOM Effekte, die nicht die Gesundheit, sondern nur Sexualität oder Brutpflege beeinflussen, sind rein selektiv. Selektion Unproblematisch erscheint die Überschneidung von Alimentation und Selektion: Was gut fürs Überleben ist, nützt meist auch der Fortpflanzung. Hier interessiert eher, daß die Überlappung nicht total ist. Verhalten wird also immer durch Ungleichgewicht im Gesamtsystem ausgelöst. Ungleichgewicht erzeugt Druck Die drei Dynamiken haben unterschiedliche Zeitskalen, wobei die jeweils trägere die flexibleren nach sich zieht. das kann Selektionsdruck sein, ORGANISMUS Am trägsten ist die Selektion. Insofern kann man sagen, die Optimierung der Fitness sei Zweck oder Funktion alles motivierten Verhaltens oder Alimentationsdruck - wenn der Organismus z.B. reift, - abmagert - oder nach einer Krankheit gesundet, Das heißt nun aber nicht, daß sie auch sein Ziel ist. Von einem Ziel sprechen wir erst, wenn seine Erreichung rückgemeldet wird. Stimulation Ziel - dann verändert sich der Gen-Pool oder Stimulationsdruck, - wenn die Wahrnehmungswelt Verhalten Ziele sind also immer Stimuli. danach verlangt, durch Verhalten verändert zu werden. Alimentation Für die Rückmeldung aber ist die Stimulation zuständig. Situation Ein gebräuchlicheres Wort für Stimulationsdruck ist Motivation. Selektion Nur wenn diese ihrerseits mit alimentativen und letztlich selektiven Effekten korrelieren, stabilisiert sich das Gesamtsystem. Das Kunststück der Evolution besteht also darin, Stimuli zu finden und zu verwerten, die eine solche Korrelation aufweisen. GENOM Das Feedback erfolgt auf der Verhaltens-Ebene, weil diese den kürzesten Zeitraster aufweist. Ziel ORGANISMUS Amklassische einfachsten, aber auch Das Beispiel ist dieunzuverlässigsten Sexualität. sindisthier propriozeptive Rückmeldungen Hier schon der Begattungsakt das Ziel. der Endhandlung. Die Befruchtung selbst wird nicht rückgemeldet. Stimulation Situation Verhalten Alimentation Selektion GENOM ORGANISMUS Stimulation Situation Verhalten Alimentation Selbstverständlich wäre es effizienter, wenn das Verhalten direkt in selektive oder wenigstens alimentative Prozesse eingreifen könnte. Selektion Eine solche Einbindung der Endsituation in den Verhaltensregelkreis ist bei manchen Motiven (z.B. Bindung) leicht zu bewerkstelligen. Bei anderen erfordert sie aber einen differenzierten kognitiven Apparat und bleibt dann höheren phylogenetischen Stadien vorbehalten. GENOM Das alles sind Wortmarken, über die man streiten kann. Worauf es ankommt, Verist die dargestellte Struktur. halten Der Ausdruck Alimentation läßt sich hier wörtlich verstehen. BedürfOrganis nismus Nun zurück zum Motivmodell. Wir wollen dafür ein Inventar funktionell zu fordernder Bauglieder zusammenstellen. Als Anschauungsgrundlage wählen wir zunächst den Nahrungstrieb. Aus der Differenzbeider errechnet sich der Bestand. SituAliment. ation Schwund Aus dem Vergleich von Ist- und Sollwert resultiert dann die Regelabweichung. hier bietet sich der Begriff Bedürfnis an. Den Sollwert des Bestandes nennen wir Bedarf. Bestand Die zugeführten Nährstoffe werden Beallerdings wieder verbraucht. darf Eine Das zuständige zweite Klasse Detektorsystem von Stimuli meldet, wird in ob derdas Ethologie valenzhaltige als Auslösemechanismus Objekt hinreichend bezeichnet. zugänglich ist. Akzess Ausl Nun zum stimulativen Aspekt der Situation. Zumindest bei einfacheren Organismen müssen wir, entsprechend den Schemata auf der Reizseite, auch als Kernbestand der Endhandlung ein Bewegungsradikal fordern, das durch eine Erbkoordination sichergestellt wird. Wenn der Auslösemechanismus anspricht, kann die antriebsspezifische Endhandung ablaufen, Erbkoord. BedürfOrganis Valenz Det nismus er wird durch Detektoren vermittelt, die auf bestimmte Reizschemata ansprechen. wir können sie LEWIN zu Ehren Valenzen nennen. Anreiz In der Motivationspsychologie werden diese beiden Stimulusdimensionen unter dem Sammelbegriff "Anreiz“ zusammengeworfen, was nicht zur Klarheit beiträgt, abgesehen davon, daß der Ausdruck auch noch eine dritte Bedeutung hat, auf die wir später zu sprechen kommen. SituAliment. ation Schwund Antrieb z.B. - Zubeißen, - Wegfliegen, - Balzen usw. Das Verknüpfungssymbol ist in dieser Präsentation nicht exakt definiert. Es bedeutet irgendeine mathematische Operation, deren Sinn aus dem Zusammenhang zu erschließen ist. In diesem Fall wäre ein Operator halbwegs zwischen + und angemessen. Bestand Verhalten Endhandlung Valenz und Bedürfnis müssen zusammenwirken, damit ein Antrieb zustandekommt. Rücksatz BeSoweit die Erbkoordination selbst zielbildend ist, darf bewirkt sie direkt einen Bedürfnisrücksatz. Erbkoord. Akzess Ausl BedürfOrganis Valenz Det nismus Antrieb Aliment. Das ist der "kleine Regelkreis"; bekanntlich macht schon das Kauen satt. Schwund Bestand Endhandlung Rücksatz Bedarf Akzess der „große Regelkreis“ läuft über die Alimentation, bei ihm wird der Bestand, also die gespeicherten Nährstoffe, selbst gemessen. Erbkoord. Ausl BedürfOrganis Valenz Det nismus Antrieb Aliment. Schwund Bestand Endhandlung Rücksatz Bedarf Diese Feedbacks bezeichnet man als konsummatorisch, wobei daran zu erinnern ist, daß sich das Wort mit zwei M schreibt; es kommt von summus (=Gipfel) und bedeutet „auf den Höhepunkt, zur Vollendung bringen“. consummatum est es ist vollbracht (Bei den letzten Worten Christi war ja wohl nicht an Konsum gedacht.) Bisher wurde der Modellrahmen an der Hungermotivation veranschaulicht; er deckt aber auch die übrigen Motivarten ab. Allenfalls muß man ihn da und dort reduzieren. Akzess Erbkoord. Ausl BedürfOrganis Valenz Det nismus AnSexutrieb alität Endhandlung Damit wird es auch sinnlos, von einem "Bestand" zu reden, Bei der Sexualität entfallen z.B. die alimentativen Effekte. Aliment. Wobei man statt "Schwund“ besser positiv "Stau bei Nichtausübung" sagt. Schwund Bestand und das Bedürfnis regelt sich allein im Wechselspiel von Schwund und Rücksatz. Rücksatz Bedarf Erbkoord. Das Explorationsmotiv hat keine spezielle Erbkoordination. Hier geht es einfach darum, stochastisch zu manipulieren. Akzess Ausl BedürfOrganis Valenz Det nismus AnNeutrieb gier Endhandlung „Alimentation“ bedeutet hier Information, Aktualisierung des Weltbezuges, Up-to-Date-Bleiben im Fluß der Ereignisse. Wir haben es mit einem Fall von alimentativer Stimulation zu tun: Erfahrung muß gespeichert werden, und Speicherung ist ein struktureller Eingriff, dem Brennen einer CD vergleichbar. Aliment. Daher entfällt der Rücksatz; die Konsummation erfolgt auf dem großen Regelkreis, also über die Alimentation. Bestand Information ist wie Nahrung. Auch sie unterliegt einem Schwund: das zunächst Neue überholt sich, und muß ständig nachgespeist werden. Schwund Rücksatz Wer also im Explorationsverhalten ein Gegenprinzip zur Homöostase am Werke sieht, hat überhaupt nicht begriffen, was Homöostase bedeutet. Bedarf Schließlich sei noch die Bindungsmotivation betrachtet. Akzess Erbkoord. Ausl BedürfOrganis Valenz Det nismus AnBintrieb dung Endhandlung Auch hier spielt der Rücksatz keine Rolle AliRückment. weshalb die Alimentation, die von den Eltern gespendete satz Sicherheit, direkt mit dem alterstypischen Bedarf (im Zürcher Bestand Modell als Abhängigkeit bezeichnet) verglichen wird. BeSchwund Es gibt aber auch keinen Schwund, darf Erbkoord. Nun müssen wir die Verhaltensregulation etwas genauer analysieren. Akzess Det BedürfOrganis Valenz Det nismus Antrieb Endhandlung Hierzu genügt, wenn wir den oberen Teil des Systems betrachten. Zufuhr Schwund Bestand Rücksatz Bedarf Erbkoord. Akzess Det Ein typischer Ablauf läßt sich etwa folgendermaßen nachzeichnen: Antrieb Akzess Antrieb Endhandlung Erbkoord. Endhandlung Dann muß die Freigabe durch den Auslösemechanismus abgewartet werden; sie richtet sich nach der Zugänglichkeit des Objekts. Der Akzess wird vom Auslösemechanismus skaliert Akzess Antrieb Zunächst baut sich ein Antrieb auf Bei Erreichen einer gewissen Schwelle gibt der Auslösemechanismus die Endhandlung frei. und beendet oft auch den Akzess, so etwa beim erfolgreichen Beutefang. Erbkoord. Die Endhandlung löscht den Antrieb auf dem großen oder kleinen Weg. Endhandlung Betrachten wir das Schema nun nochmals, aber unter der Bedingung, daß eine Barriere (im Sinne LEWINs) den Akzess behindert. Barriere bis auf ein Rudiment, das die Ethologen als Intentionsbewegung bezeichnen. Statt wirklich zuzubeißen fletscht man dann nur die Zähne. aber der Auslösemechanismus blockiert sie; Intentionsbewegung wenn der Antrieb stark genug ist, wird er die Erbkoordination zwar aktivieren; Coping Wie soll es nun aber weitergehen? Hier kommt die Verhaltenssequenz ins Spiel, die wir vorhin als Coping bezeichnet haben. Endsituation Endhandlung Problemsituation Was soll dieser Apparat aber tun? Eine Erbkoordination hat er ja nicht. CopingApparat Wir haben unser Schema also um ein entsprechendes Bauelement zu erweitern. Intentionsbewegung Er braucht einen Zufallsgenerator, der blindlings alle verfügbaren Bewegungsmuster durchprobiert. Und wenn einer davon zufällig den Akzess verbessert, Dazu ein Gedächtnis, wo alle probierten Lösungsschritte protokolliert werden. Intentionsbewegung dann wird der beschrittene Lösungsweg an die Problemsituation assoziiert und beim nächsten Mal gleich als erstes eingesetzt. + Intentionsbewegung unspezif. Wahrnehmung Diese Arbeitsweise ist im Prinzip unspezifisch. Im Unterschied zur Vielzahl der Antriebe ist der Coping-Apparat ein Allround-Werkzeug, das in den Dienst beliebiger Motive treten muß. Um das zu können, benötigt er einen erweiterten Wahrnehmungsapparat. spezifische Wahrnehmung CopingApparat Das Coping-System aber soll konditionierbar sein, und dafür muß es sich möglichst vielen weiteren Umweltaspekten öffnen, die die angeborenen Detektoren gar nicht als relevant erkennen. Die Detektoren der Antriebe sprechen auf spezifische Schemata an – lerntheoretisch ausgedrückt, auf unbedingte Reize. Man kann zweitens natürlich auch versuchen, die Barriere gewaltsam zu beseitigen. Darüber hat Tamara DEMBO gearbeitet, und die Frustrationstheorie hat Coping dann überhaupt plump mit Aggression identifiziert. Dazu gehören einmal Lokomotion und Manipulation. Sie sind a priori geeignet, einen Umweg um die Barriere zu erschließen. Allerdings bedeutet „unspezifisch“ nicht dasselbe wie „wahllos“. Unter all den verfügbaren Bewegungsradikalen sind einige besser als andere zur Problemlösung geeignet. Für ihren Einsatz ist der Coping-Apparat daher, wie SELIGMAN sich ausdrückt, schon „vorbereitet“. Invention Aggression Wir wollen dieses Strategiepaket Supplikat. daher als inventiv bezeichnen. Ihre Spannweite reicht vom erratischen Bewegungssturm der Fliege an der Fensterscheibe oder der Menschen in Panik bis zum Einsatz produktiven Denkens, das ja im Grunde auch eine Umwegsuche ist. Eine dritte Strategie hat DEMBO auch schon beobachtet: Man bittet jemanden anderen, daß er das Problem löst. Das Verfahren kann man supplikativ nennen. Prototypisch hierfür ist das Weinen der Tier- und Menschenkinder. Invention Aggression Supplikat. Assimilation Allen drei Strategien ist gemeinsam, daß sie in die äußere Situation eingreifen. PIAGET hat dafür den Begriff „Assimilation“ eingeführt. Dann mag es sich lohnen, die eigene Kognition einer Revision zu unterziehen: sich die Augen zu reiben, einen Schritt zurückzutreten, die Perspektive zu wechseln. Invention Aggression Auf die eine hat METZGER aufmerksam gemacht: Wenn die Situation als gestört erlebt wird, dann kann das daran liegen, daß man sie nicht richtig wahrnimmt. Supplikat. Der Gegenbegriff ist „Akkomodation“: Man verändert sich selbst. Revision Es gibt tatsächlich auch zwei akkomodative Coping-Strategien. Dabei kann man sich freilich auch in die eigene Tasche lügen, nach dem Prinzip der „sauren Trauben“. DEMBO sprach vom „Ausweichen auf die Irrealitätsebene“. Assimilation Akkomodation Invention Aggression Revision Akklimat. Während Revision eine gewisse DifferenzierungSupplikat. des kognitiven Apparates voraussetzt, findet sich eine zweite Variante von akkomodativem Coping schon auf einfachstem Entwicklungsniveau: die Ethologen sprechen von Akklimatisation. Assimilation Akkomodation Sie beseitigt die Spannung eines behinderten Antriebs, indem sie ihn, wie FREUD sagt, verdrängt. und einem moderneren, der „kognitiv“ heißt und hinter dem sich eben der Coping-Apparat verbirgt. Der Coping-Apparat erfordert nun „kognitiver unsere besondere Aufmerksamkeit, denn an ihm setzt allemodel phylogeneSchaltkreis“ working Ich-Apparat Bewußtsein tische Weiterentwicklung an. einem archaischen und entsprechend primitiven, der für die sogenannte „affektive“ Reizverarbeitung zuständig ist, Im Nachgang und Er manche hat in Z der AJONC Neuropsychologen Theorienlandschaft -LAZARUS -Debatte meinen viele ist es eigentlich Namen: auch Mode, beizur BOWLBY das „Innere Arbeitsmodell“ von zwei ihn, bei getrennten, wenn FREUD siewird „Bewußtsein“ parallel er „Ich-Apparat“ arbeitenden sagen.Schaltkreisen genannt zu reden, „affektiver Schaltkreis“ Solche Zerlegungen sind problematisch, denn sie pressen funktionell heterogene Systeme in ein Schema der Parallelität, das über den Sinn des Ganzen nicht mehr zu sagen erlaubt, als daß die beiden eben „eng miteinander vernetzt sind“. „kognitiver Schaltkreis“ „affektiver Schaltkreis“ Wir haben gesagt, daß der Coping-Apparat unspezifisch arbeitet. Das bedeutet aber nicht, daß es nicht dennoch wissen müßte, in wessen Dienst er gerade treten soll. „kognitiver Schaltkreis“ Die Idee ist nun, daß genau dies die Aufgabe der Emotionen ist. ? Interessant ist immerhin, daß man den unteren Systemteil "affektiv" genannt hat. Das bringt uns nämlich auf eine lohnende Spur. „affektiver Schaltkreis“ Die Antriebe müssen also, wenn sie nicht weiter wissen, mit ihm kommunizieren können, und wie machen sie das eigentlich? KLEINGINNA Bekanntlich gibt es Emotionsdefinitionen wie Sand am Meer. Hier ist ein häufig zitiertes Resumé: & KLEINGINNA A categorized list of emotion definitions, with suggestions for a consensual definition. (Motivation and Emotion 5,345-355, 1981) Diese Präambel können wir gleich wieder vergessen; denn sie gilt für praktisch jedes psychologische Konzept. Emotion is a complex set of interactions among subjective and objective factors, mediated by neural/humoral systems, Hier wird allen Ernstes Hier ist es genauso; denn alles Psychische which„Emotion“ durch „Affekt“ definiert, hat eine „nervöse/endokrinologische“ Grundlage. rise to affective experiences •jetztgive und auch noch durch „Gefühle“. such as feelings of arousal, pleasure/displeasure; „such as“ entzieht sich der Verbindlichkeit, indem es Definition durch Veranschaulichung ersetzt. Bleiben also schließlich nur arousal und pleasure als verwertbar übrig. KLEINGINNA & KLEINGINNA A categorized list of emotion definitions, with suggestions for a consensual definition. (Motivation and Emotion 5,345-355, 1981) Emotion is a complex set of interactions among subjective and objective factors, mediated by neural/humoral systems, which rise to affective experiences • give such as feelings of arousal, pleasure/displeasure; Als Ausbeute bleiben schließlich nur die Begriffe appraisal und labeling, generate cognitive die man angesichts ihrer Unschärfe getrost als synonymprocesses betrachten kann. und hier wird jetzt „Emotion“ • such gleich durch sich selbst definiert, as emotionally relevant perceptual effects, appraisals,Dann labeling processes; werden kognitive Effekte genannt widespread physiological adjustments • activate to the arousing conditions; (auch wieder nach Schema „such as“), Als nächstes erfahren wir, daß Emotionen etwas mit „Physiologie“ zu tun haben, makroskopisch mikro- Organismus skopisch damit sind die peripheren Prozesse gemeint, die praktisch alles Verhalten begleiten. Situation Verhalten KLEINGINNA & KLEINGINNA A categorized list of emotion definitions, with suggestions for a consensual definition. (Motivation and Emotion 5,345-355, 1981) Emotion is a complex set of interactions among subjective and objective factors, mediated by neural/humoral systems, which rise to affective experiences • give such as feelings of arousal, pleasure/displeasure; generate cognitive processes • such as emotionally relevant perceptual effects, appraisals, labeling processes; widespread physiological adjustments • activate to the arousing conditions; also ist auch diese Passage im Grunde wertlos; aber lassen wir „physiologisch“ immerhin stehen, im Sinne einer besonderen Akzentuierung. schließlich noch eine Formulierung, die durch „often, but not always“ prophylaktisch Harakiri begeht. to behavior that is often, but not always, • lead expressive, goal-directed, and adaptive. adaptive Und adaptiv ist sowieso alle Verhaltensorganisation, weil sie sonst nicht vor der Selektion bestehen könnte. KLEINGINNA & KLEINGINNA A categorized list of emotion definitions, with suggestions for a consensual definition. (Motivation and Emotion 5,345-355, 1981) Emotions So sieht also der Ertrag aus: • give rise to experiences of arousal and pleasure/displeasure; • focus on microscopic („physiological“) rather than macroscopic („behavioral“) adjustments; • tend to be expressive; • generate appraisals; • tend to be goal-directed. mindestens das letzte Kriterium trifft natürlich auch auf Motivation zu, weshalb spätestens hier die Frage zu stellen ist, wie Motivation und Emotion eigentlich zusamnmenhängen. LERSCH Emotion Anmutungsqualität Antriebsgestalt „endothyme“ Loten wir einen Moment in die Geschichte zurück. Färbung MCDOUGALL hatte für Motivation „Instinkt“ gesagt und diesen durch drei Komponenten definiert. Das Bild ähnelt dem von mir verwendeten Schema, allerdings bestand dort für das mittlere Kernstück "Emotion" kein Anlaß. Nun ist es interessant, daß seinerzeit LERSCH, (den heute natürlich niemand mehr zitiert,) eine Phänomenologie der Gefühlserlebnisse vorgelegt hat, die eine auffallende Parallele zu MCDOUGALLs Dreiteilung hat. emotionale Qualität „Instinkt“ Akzentuierung der Wahrnehmung McDOUGALL Verhaltensmuster LERSCH Anmutungsqualität Antriebsgestalt „endothyme“ Färbung Das sieht so aus, als würden die Emotionen die Thematik der Antriebe erlebbar machen. Akzentuierung der Wahrnehmung emotionale Qualität McDOUGALL Verhaltensmuster Angenommen, ich überquere eine Straße, sehe ein Auto nahen und beschleunige daher meine Schritte. Zehntausend Meter über mir schwebt ein UFO, in dem kleine grüne Verhaltensforscher Ich möchte an dieser Stelle eine Parabel anführen, aus einer fernen Galaxis die Konrad LORENZ zu diesem Thema beizusteuern hatte. die Species Homo sapiens terrestris beobachten. Gewissenhaft notieren sie mein plötzlich anwachsendes Tempo und verbuchen es als Fluchtverhalten. Autos, das wissen sie, sind schließlich Raubtiere, die gelegentlich auf Menschen Jagd machen. Objektiv stimmt das natürlich alles. Aber Angst habe ich bei meiner „Flucht“ kaum verspürt. Ich habe die Situation vielleicht nicht einmal bewußt registriert. Das wäre nun aber ganz anders gekommen, wenn mir beispielsweise der Absatz in der Trambahnschine hängengeblieben wäre. Dann hätte mich wirklich siedende Angst überfallen. Ich hätte mir panisch den Schuh vom Fuß gerissen und wäre schweißnaß und strumpfsockig davongehüpft. Abends hätte ich dann was zu erzählen gehabt. Motiviertes Verhalten kann also durchaus ohne affektive Begleitmusik ablaufen. Wenn man das generalisiert, ließe sich die These aufstellen, daß Affekte bzw. Emotionen erst dann aufteten, wenn Anlaß besteht, die Dienste des Coping-Apparats in Anspruch zu nehmen. Das wird nun dem Coping-Apparat auf emotionalem Wege mitgeteilt. Emotion Nehmen wir an, ein Antrieb sei aktiviert aktiviert.und die zugehörige Antriebshandlung blockiert. Die Stimmungskomponente informiert über die anstehende Antriebsthematik. Anmutung Intention Hin! Stimmung Die mikroskopischen Begleitprozesse werden meist nicht mit blockiert. Jetzt sind sie aber funktionslos und fallen daher auf. Das ist das ganze Geheimnis der „widespread pysiological adjustments“, die durch die Emotion angeblich „aktiviert“ werden. Das „Eigenrauschen“ der antriebsspezifischen Detektoren verleiht der Wahrnehmungswelt das Anmutungsprofil, auf das dann z.B. projektive Testverfahren (TAT) ansprechen. Emotion Daher läßt sie sich auch als Ausdruck der Emotion deuten. AusdrucksIntentionsbewegung Die blockierte Erbkoordination spannt das Welterleben in eine intentionale Dynamik ein. Weg! Bei einem anderen Antrieb würde Entsprechendes geschehen, nur eben in anderer Stimmungsqualität, Mit anderem Anmutungscharakter und anderer Intentionalität. Gegen die hier unterstellte strukturelle Korrespondenz von Emotion und Motivation könnte man einwenden, daß die Emotionen doch eine Faktorenstruktur haben, zu der es bei den Motiven keine Parallele gibt. ? Das ist die bekannte Dreidimensionalität von Lust/Unlust, Spannung/Lösung, und drittens - ja was drittens? Verglichen mit den beiden anderen Dimensionen gehen hierzu die Meinungen weit auseinander TW M RAXEL, UNDT ARX SCHERER ? mit etwas anderer Methode erhoben Dominanz Erregung seelisch Nähe MARX selbst erklärt die Uneinheitlichkeit der dritten Dimension daher, daß sie im Unterschied zu den beiden anderen nicht mehr ein allgemeines Charakteristikum aller Emotionen abbildet, sondern inhaltlich bestimmt ist und daher je nach den gebotenen Items variiert. Eigentlich ist die Rede von der Dreidimensionalität also irreführend; es gibt außer den beiden ersten noch eine große Zahl weiterer Dimensionen, die nur bei den üblichen Abbruchkriterien weitgehend unter den Tisch fallen. Beruhigung Submission Distanz leiblich Diese Faktorenstruktur der Emotion paßt nun aber sehr organisch in unser System. Dem Coping-Apparat muß ja dreierlei mitgeteilt werden: Und eben darum geht es bei den drei Dimensionen Thematik Qualität um welche Antriebsthematik es sich handelt, Dringlichkeit (Ent)Spannung wie dringlich eine Lösung ansteht Konditionierung (Un)Lust und ob das, was der Coping-Apparat soeben ausprobiert hat, ein Schritt in die richtige Richtung war und daher gespeichert werden sollte. Diese Vielfalt war freilich nicht nach dem Geschmack der Behavioristen. Sie träumten von einer universalen „psychischen Energie“, für die sie sich allerlei Phantasienamen ansdachten. „arousal“ Thematik „activation“ „excitation“ Dringlichkeit „energy mobilization“ Allen diesen Konstrukten war gemeinsam, daß sie die themenspezifische Qualität leugneten Qualität (Ent)Spannung Konditionierung (Un)Lust „general drive“ und die beiden anderen Dimensionen in einen Topf warfen. Befriedigend ist, was die „Triebstärke“ verringert. Diese pseudophysikalische Begrifflichkeit wurde dann noch in eine Plus-Minus-Skala gezwängt. „positiv“ Wenn man beiden Dimensionen während diediese Lust-Unlust-Tönung, kontaminiert, scheinexakte die ja als Lohnkommen oder Strafe den Theoreme wie das obige, Lernprozeßheraus begleitet, von HULL wechseln vertretene.kann. mehrfach Lust Lösung Wie realitätsblind das ist, lehrt schon der Zeitverlauf. Zeit Unlust Endhandlung bis zur Endhandlung nimmt die Spannungskomponente stetig zu, „negativ“ Spannung Befriedigend ist, was die „Triebstärke“ verringert. Soetwas verhilft dann den Experimentalpsychologen zu reichlicher Geschäftigkeit. „positiv“ Männliche Albinoratten lernten schneller als nicht belohnte Tiere, wenn ihnen … die KopuLust Lösung lation mit einem Weibchen ermöglicht wurde, wobei aber der Kopulationsvorgang vor der triebreduzierenden Ejakulation stets unterbrochen wurde (Sheffield, Wulff & Baker 1951). Zeit Als belohnender Verstärker funktionierte hier also etwas, das zweifellos zu einer Endhandlung Steigerung statt zu einer Reduktion von Triebregung führte. Unlust Triebregung „negativ“ Was genau aber soll „Triebregung“ bedeuten? aus RHEINBERG (2000, S. 38f) Spannung Befriedigend ist, was die „Triebstärke“ verringert. „positiv“ Wenn wir die Sequenz unmittelbar vor der Endhandlung unterbrechen, Lust Lösung dann sind wir an einer Stelle, wo das Männchen belohnt wird, Schlampige Begrifflichkeit widerlegt man aber nicht empirisch, weil es das Weibchen immerhin sondern durch Einforderung von Denkdisziplin. erreicht hat. Der Fehler liegt darin, daß man meint, es bedürfe eines Experiments, um die These HULLs zu widerlegen. Unlust „negativ“ Zeit Endhandlung Zugleich wird die Spannung aber aufrechterhalten, weil die Endhandlung noch aussteht. Spannung KLEINGINNA & KLEINGINNA A categorized list of emotion definitions, with suggestions for a Genau dasselbe gilt auch für eine weitere Etikette, consensual definition. (Motivation and Emotion 5,345-355, 1981) die der Emotionen gern angeheftet wird: Emotions • give rise to experiences of arousal and pleasure/displeasure; Bewertung • focus on microscopic („physiological“) rather than macroscopic („behavioral“) adjustments; • • generate appraisals; • tend to be goal-directed. tend to be expressive; Meist werden sie aber als der Mechanismus dargestellt, der die Bewertung „generiert“ mit der Konsequenz, daß dann überall, wo Verhalten einen Bewertungsaspekt einschließt (und das gilt für alles adaptive Verhalten) auch gleich Emotionen postuliert werden. Dagegen wäre nichts zu sagen, solange Emotionen als Nachrichten verstanden werden, die eine Bewertung übermitteln. Das läuft auf eine unnötige Verdoppelung der Prinzipien hinaus. Wir haben ja schon eine bewertende Instanz identifiziert, nämlich das System der Motivation. die Emotion aber ist nur ein Output, der die Semantik dieser impliziten Bewertung erforderlichenfalls dem Coping-System mitteilt (= bewußt macht). Emotion Akzess Ausl Motive werden selbst häufig und mit Recht als „Bewertungsdispositionen“ bestimmt (so etwa in dem Lehrbuch von RHEINBERG.) Verhalten Antrieb Orga- Bedürfnis nismus Valenz Det „Bewertung“ ist hier kein rationaler Akt, sondern sie erfolgt implizit, einfach kraft der Systemstruktur, die bestimmten Reizschemata auf adaptive Weise bestimmte Verhaltensradikale zuordnet. Mensch Menschenaffen Alles bisher Besprochene gilt im Prinzip schon unterhalb der Menschenaffen. Wie geht es nun in der Phylogenese weiter? einfache Wirbeltiere Hierzu liegt der Schlüssel im Coping-Apparat. Er entwickelt neue kognitive Kategorien. Diese • verändern die Struktur dessen, was LEWIN den „Lebensraum“ genannt hat, • schaffen neue Problemsituationen für das bereits bestehende Motivinventar • und nötigen dieses daher, sich zu differenzieren. sondern sinnvolle Rekonstruktionen des Mesokosmos. Kategorien Kategorien sind zum Beispiel • Figur und Grund • Realität und Schein • Ursache und Wirkung. Der Ausdruck „Kategorie“ ist hier nicht in seiner kognitivistischen Verflachung (=Oberbegriff) zu verstehen, sondern im ursprünglichen Sinn der klassischen Philosophie. Er bezeichnet Verarbeitungsmodule, die dafür sorgen, daß das Reizmaterial nicht einfach ein Empfindungsmosaik hervorbringt, Eine davon möchte ich genauer besprechen: Identität Worum geht es? Die Geschichte erinnert uns daran, daß es nicht trivial ist, diachrone Identität wegen dieser zeitüberbrückenden Funktion spezifizieren wir die Identität als „diachron“. Das ist eben das Werk der Identitätskategorie; sie spannt eine Trajektorie von der aktuellen Wahrnehmung zu passenden Speicherinhalten. jetzt wenn wir allem, was wir jetzt wahrnehmen, ein Pendant in der Vergangenheit zuordnen. vorhin Die Identitätskategorie ist nicht lebensnotwendig. nur der frontale Anblick wirkt auslösend Gesichter im Profil sind hier bekanntlich wirkungslos, Detektoren funktionieren auch, wenn sie auf starre Schemata eingestellt sind. Schema und er hält auch nicht vor, geschweige denn bei Verdeckung. Noch beim dreimonatigen Säugling gilt das für die Auslösung der Lächelreaktion. Als erwachsene Menschen sehen wir jedoch, daß es sich immer um dieselbe Person handelt. Das eben ist das Werk der diachronen Identität Mensch Was uns nun aber phylogenetisch erstmals bei Menschenaffen begegnet, ist eine raffinierte Umkonstruktion der Identitätskategorie. Menschenaffen einfache Wirbeltiere Auch Raubtiere, die ihre Beute belauern, können das schon. Auch die Natur hat einen solchen Simulator erfunden: Wahrnehmung Phantasie Den Kognitivisten ist das Wort „Phantasie“ zu ordinär, sie ersetzen es durch „Repräsentation“. das klingt professionell, ist aber viel ungenauer, denn natürlich ist auch schon die Wahrnehmung eine Repräsentation. Coping Einen angehenden Piloten läßt man ja auch nicht gleich auf eigene Faust Fliegen und Landen üben. Was man stattdessen tut: Man setzt ihn in einen Flugsimulator, wo er seine Fehler machen kann, ohne den Hals zu riskieren. Wir haben dem Coping-System Lernprozesse zugeordnet. Lernen schließt das Risiko von Versuch und Irrtum ein. Es gibt aber Situationen, wo ein einziger Irrtum schon ein Irrtum zuviel wäre! Mensch Menschenaffen einfache Wirbeltiere In der Primatenreihe scheinen die Menschenaffen die einzigen zu sein, die Probehandlungen in der Phantasie vornehmen können. Wahrnehmung Phantasie Wenn hier eine Emotion ein Problem meldet, Wahrnehmung Phantasie färbt sie nicht nur die Wahrnehmung ein, Wahrnehmung Phantasie + sondern auf der inneren Probebühne. „Anreiz“ Das Subjekt agiert dann zunächst nicht in der Realität, Der Begriff "Anreiz", der ursprünglich die zum Detektor passende äußere Reizkonstellation bezeichnete, „Anreiz“ wird nun leider auch für die Zielvorstellung verwendet, die das mentale Probehandeln leitet, – mit entsprechendem Verwirrungseffekt. Sondern sie gibt auch der Phantasie ein antriebsspezifisches Ziel vor. Objekte können ja jetzt doppelt repräsentiert werden: Diese Identität ist also nicht diachron, sondern synchrone Identität nicht nur wahrgenommen, sondern auch vorgestellt. Beide Male handelt es sich um dasselbe Objekt, beide Repräsentationen müssen also als identisch erlebt werden. Damit so ein Wirklichkeitssimulator überhaupt funktioniert, sind aufwendige kategoriale Erweiterungen nötig. Eine der interessantesten davon betrifft wiederum die Identität. Die Identitätskategorie dient hier aber nicht der Zeitüberbrückung, denn die beiden Erlebnisinhalte treten ja gleichzeitig auf. In Wirklichkeit gleichen sich diese aber nur wie das sprichwörtliche Ei dem anderen. Nun könnte man fragen, warum wir hier überhaupt von Identität reden und nicht einfach von Gleichheit. Die beiden Ausdrücke werden ohnehin oft synonym verwendet, z.B. in der Rede von „identischen Zwillingen“ identisch gleich Identisch sind sie deshalb nicht, weil man das eine aufschlagen kann, ohne daß das dem anderen schadet. Das gilt schon von der diachronen Form. Identität ist, wenn der eine verantworten muß, was der andere getan hat, und selbst erleidet, was dem anderen widerfährt. Sie erlaubt uns, das Märchen vom Froschkönig zu verstehen, der durch den Kuß der Prinzessin in einen Prinzen verwandelt wird. Identität hängt nicht an der äußeren Erscheinung, sondern sie haftet irgendwie am Kern der Dinge. Wenn es nicht zu feierlich klingen würde, könnte man sagen, Identität ist Schicksalsgemeinschaft. Schicksalsgemeinschaft Aua! Für die synchrone Identität gilt dasselbe. Sie verhilft dem Voodoo-Zauberer zu der Überzeugung, er brauche nur eine Puppe anzufertigen, und könne dann deren Schicksal auf die Person selbst übertragen. Sie erklärt unsere Wut, wenn jemand das Bild einer nahestehenden Person bespuckt. Und sie läßt verstehen, wieso man mit einem Gebäude wie dem World Trade Center eine ganze Nation treffen kann (unabhängig von der Zahl der Toten!) Und genau das ändert sich auf dem Phantasieniveau Denn hier trete ich ja nun auch mir selbst gegenüber. „Me“ synchrone Identität Aber es hat eben Hintergrundcharakter, es ist keine artikulierte Figur. Eine bedeutsame Konsequenz der synchronen Identität betrifft das Ich-Erleben. Das einfache Ichgefühl setzt keine Reflexion und keine Phantasie voraus. Es wird schon spürbar in der emotionalen Subjektivierung der Wahrnehmungswelt. „I“ In diesem Sinne hatte bereits William JAMES zwei Aggregatzustände des Ich-Erlebens unterschieden William JAMES Es ist Schauplatz meiner Widerfahrnisse, Nullpunkt meiner Perspektive, Quelle des Kraftgefühls, das die Glieder meines Leibes lenkt. Es ist wieder die synchrone Identität, die beide zu einer Einheit macht. Die synchrone Identität erlaubt auch, sich selbst im Spiegel zu erkennen, was unter Primaten außer uns stimmigerweise nur die Menschenaffen fertigbringen. Menschenaffen sind auch die einzigen Tierprimaten, bei denen es Anzeichen für synchrone Identifikation mit Anderen gibt. Die Aufnahme stammt von Wolfgang KÖHLER. Zu beachten ist die Armbewegung des Zuschauenden. Noch bei einem Pavian wäre sie unmöglich. Menschenaffen sind demgemäß auch die einzigen in der Primatenreihe, bei denen wirklich Imitation von Handlungsmustern nachgewiesen ist. Zu den Implikationen der synchronen Identität für die Empathie-Thematik kann ich hier nur auf die diesbezügliche Veröffentlichung meiner Frau verweisen. Mit steigender Entwicklungshöhe verschiebt sich der Akzent aber auf die zielbildende Endsituation. Diese läßt sich beschreiben als das „Klein-und-Häßlich-Werden“ des Gegners; es ist angesprochen ebenso in WEINBERGERs Ausspruch, das "Empire of Evil" (damals noch die Sowjetunion) solle "with a whimper" in sich zusammensacken, wie, aus der Perspektive der Terroristen, im Anblick der einstürzenden Twin Towers. Machtmotivation beobachten wir schon auf dem Niveau der sozialen Wirbeltiere weit unterhalb der Menschenaffen. Vorhin wurde gesagt, daß die kognitiven Neuerwerbe das archaische Motivinventar nicht etwa überflüssig machen, sondern differenzieren. Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen. Die zielbildende Endhandlung besteht hier in spektakulärer Kraftdemonstration („Imponierverhalten“) bis hin zur physischen Attacke. Aus der Macht-Thematik spaltet sich dann das Geltungsstreben und die Kompetenzmotivation ab. „Me“ KÖHLER berichtet von seinem Star-Schimpansen Sultan, der aufgeregt zuschauen mußte, wie dumm sich ein anderer anstellte, dem es einfach nicht gelang, eine Banane mit einem Stock durchs Gitter zu angeln. „I“ Schließlich durfte er es selbst versuchen, löste die Aufgabe im Handumdrehen, verzehrte die Banane dann aber nicht etwa, sondern überreichte sie herablassend dem armen Teufel. Sobald sich zum „I“ aber eine „Me“Perspektive gesellt, bekommt das Bedürfnis, die eigene Kompetenz zu spüren, einen objektivierbaren Kondensationskern. Worin besteht nun aber der qualitative Sprung, zur spezifisch menschlichen Verhaltensorganisation? Mensch Menschenaffen einfache Wirbeltiere Das alles können also schon die Anthropoiden. Diese Art Management ist nun aber Prioritätenregelung nicht unbedingt die eleganteste. Man könnte ja auch beide Antriebe blockieren und zunächst einmal prüfen, wie einfach jeder von ihnen zu befriedigen ist. Ich möchte die These vertreten, daß das etwas mit dem motivdynamischen Problem der Prioritätenregelung zu tun hat. der andere wird solange gehemmt, bis der überlegene seine Spannung abgebaut hat. Unterhalb der Menschen setzt sich von zwei konkurrierenden Antrieben einfach der stärkere durch, Falls die äußeren Umstände jetzt gerade dem schwächeren Antrieb günstig sind, dann ist es doch besser, ihn bevorzugt zu erledigen. jetzt später Die kurze Verzögerung tangiert den stärkeren kaum. Die Methode verlangt nämlich, daß Antriebsziele in eine zeitliche Ordnung gebracht werden. Die Idee klingt bestechend;und sie liegt offenkundig den ErwartungsWert-Theorien zugrunde, die aber nicht bedenken, daß diese Strategie als generelles Organisationsprinzip der Motivation gar nicht in Betracht kommt, da sie apparativ so aufwendig ist, daß erst der Mensch (im Alter von > 4 Jahren) sie verwirklichen kann. Was wissen wir über die Phylogenese des Zeitverständnisses? früher jetzt später Tiere, die nur Schemata wahrnehmen, benötigen überhaupt noch kein Zeitbewußtsein. Sie reagieren einfach instantan auf aktuelle Reize. Die Zeitachse wird erstmals durch die diachrone Identität in Anspruch genommen, die immerhin ein Stück weit in die Vergangenheit lotet. Mit der Erfindung der Phantasie beginnt dann auch die Eroberung der Zukunft. Das gilt noch für das Eichhörnchen, das eine Nuss vergräbt, weil es ihm Spaß macht, Nüsse zu vergraben, und nicht etwa, weil es an künftigen Hunger denkt. An der Elfenbeinküste lebt ein Schimpansengruppe, die manchmal in ein Gebiet wandert, wo bestimmte Nüsse wachsen, deren Schale so hart ist, daß man Steine braucht, um sie aufzuschlagen. Steine gibt es aber nicht im Nußrevier, und daher nehmen die Tiere vorsorglich welche mit! Der Fußmarsch dauert bis zu einer halben Stunde; Das ist eine beachtliche Antizipationsleistung! Die Pointe ist nun die: Wenn die Schimpansen satt sind, werfen sie die Steine weg! Nichts deutet darauf hin, daß sie sie für künftigen Hunger beiseitelegen. Für diese Art von Zeiterleben verwende ich den Ausdruck Primärzeit, angelehnt an den „Primärprozeß“, mit dem FREUD eine Handlungsorganisation meint, die ganz unter dem Druck des aktuellen Triebes steht. 6 6 Primärzeit 6 6 Sobald dieser Trieb dann befriedigt ist, drückt das Coping-System gewissermaßen auf eine "Clear"-Taste, und dann wird „der Bildschirm der Phantasie gelöscht“. Der gesamte erlebte Zeitablauf, von der Erinnerung bis zur Antizipation, bleibt eingebettet in den aktuellen „Appetit auf Nüsse“. 6 Sobald dieser Trieb dann befriedigt ist, drückt das Coping-System gewissermaßen auf eine "Clear"-Taste, und dann wird „der Bildschirm der Phantasie gelöscht“. Auch die Primärzeit implodiert jetzt wieder zu ausdehnungsloser Präsenz. Zuvor fungierte die aktuelle Antriebslage als alleiniger Organisator der Phantasie. Das bedeutet: Ein solches System erfordert nicht, daß man sich Motive vorstellen kann, die man im Moment nicht hat. Unsere Vorstellungskraft vermag vielmehr zu prüfen, wie es nach dessen Erledigung weitergehen würde, welche Veränderungen der Situation bevorstehen und welche neuen Antriebslagen das aktivieren wird. Phantasie 66666 Die Phantasie beschränkt sich bei uns nicht auf den Entwurf von Coping-Strategien zu aktuellen Antrieben, Und das eingebunden ist beim Menschen in die Primärzeit eben anders. + und fixiert auf das vordergründige Triebziel. Dieses Wissen aus unzähligen Bausteinen geduldig aufzubauen, würde aber das einzelne Individuum überfordern; hierfür bedarf es der Kommunikation mit anderen. Das ist eine andere Art der Kommunikation als die unter Tieren, die sich wechselseitig nur ihre Affekte signalisieren. Hier geht es um die Mitteilung von Sachverhalten, die gemeinsam ein verläßliches Gerüst der Weltorientierung liefern sollen. Weltgerüst 66666 tRQIPQASFPQASF DFGCBMKJTDFGCB Wenn es aber darum gehen soll, sich neben dem aktuellen Motiv auch noch künftige Antriebslagen vorzustellen, dann bedarf es dazu eines Meta-Organisators, der die Antriebe ihrerseits in eine Ordnungsform einbindet, – gewissermaßen eines Bezugssystems für Bezugssysteme. Dafür kommt nur eine Art von affektfreiem Hintergrundwissen in Betracht, das den objektiven Ablauf des Weltgeschehens dokumentiert und extrapoliert. Die Menschenaffen besitzen bereits protosprachliche Kompetenzen, die ihnen die Mitteilung von Sachverhalten ermöglichen. . Aber sie sind hierzu nicht intrinsisch motiviert. Es war offenbar nicht der Selektionsvorteil der Kommunikation, sondern der des produktiven Denkens, der die kognitiven Module entstehen ließ, mit deren Hilfe sich trainierte Schimpansen mit ihren Pflegern verständigen. Erst beim Mensch haben sich diese Module zu einem Kommunikationsmittel weitergebildet. Dazu gäbe es natürlich viel mehr zu sagen, aber das wäre das Thema einer eigenen Präsentation. Wie veridikal (wirklichkeitsgerecht) muß das Weltgerüst sein? Das ist dann das, was man auch als cold cognition bezeichnet. tRQIPQASFPQASF DFGCBMKJTDFGCB Vor allem in der sozialen Welt können gemeinsam geschaffene und geglaubte Fiktionen oft recht überlebenstauglich sein. Das ist keine triviale Frage; denn die ultima ratio der Kognition ist nicht wissenschaftliche Objektivität, sondern die Fitness. Aber je flexibler der kognitive Apparat ist, desto mehr ist er auf Veridikalität angewiesen, sodaß das Weltgerüst insgesamt doch am brauchbarsten ist, wenn es die objektiven Verhältnisse verzerrungsfrei wiedergibt. Wesentlich ist nun, kann daß sich Weltgerüst in der Zeit entfaltet. Diesen Zeitspeicher mandas analog als „Sekundärzeit“ bezeichnen. eine Art Filmrolle, die das zeitliche Nacheinander Wir brauchen ein Zeitgefühl in eine geordnete Folge von reversibel Adressen kodiert. Aber die Primärzeit wäre da unbrauchbar, nach demabrufbaren Modell des Raumgefühls, da sie an den aktuellen Antrieb gebunden einen Zeit-Raum, bleibt und mit diesem wieder kollabiert. Sekundärzeit Weltgerüst 66666 tRQIPQASFPQASF DFGCBMKJTDFGCB Sekundärzeit Neben der aktuellen Thematik werden nun andere emotionale Handlungsorganisatoren vorhersehbar, die sich erst an einem künftigen Ereignis entzünden werden. Weltgerüst 66666 tRQIPQASFPQASF DFGCBMKJTDFGCB Die Einträge in diesen Speicher müssender derart mit Verbindlichkeit das Detektorsystem geladen sein, daß sie Antriebe ansprechen Aber diese beruhen eben nur auf vorgestellten „Fakten“; und damit sie überhaupt eine Chance haben, mit den aktuellen Affekten zu konkurrieren, muß das energetische Gefälle zwischen beiden abgebaut werden. ebenso wie echte Wahrnehmungen exekutive Kontrolle und ihrerseits Antriebe aktivieren können. Hierzu wird der aktuelle Antrieb unter Hemmung gesetzt, was man heute "exekutive Kontrolle" nennt. Sekundärzeit Diese Ausstattung ermöglicht es uns, der Nötigung des Jetzt zu entrinnen also z.B. Feuer zu unterhalten, und für eine künftige Thematik Vorsorge zu treffen,was ja nur funktioniert, Weltgerüst wenn ich Holz schon sammle, solange ich noch nicht friere. 66666 tRQIPQASFPQASF DFGCBMKJTDFGCB exekutive Kontrolle Als nächstes müsste man nun eigentlich die Konzepte und Theorien der modernen, kognitivistisch orientierten Motivationspsychologie in die skizzierte Struktur eintragen oder von ihr aus problematisieren. Aber die Vortragszeit ist abgelaufen; ich muß dieses Geschäft also Ihrer eigenen Kreativität überlassen. Beispielsweise wird nun eine Gruppe neuer, speziell auf die Sekundärzeit bezogener Emotionen erforderlich, deren anthropologischen Sonderstatus übrigens bereits LERSCH mit sicherem phänomenologischen Gespür herausgearbeitet hat: er nennt sie Schicksalsgefühle Sie werden selbst überblicken, daß diese abermalige kognitive Erweiterung eine Fülle von Zusatzmechanismen erfordert, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Differenzierung der Antriebspalette. Sekundärzeit Erwartung Hoffnung Weltgerüst Befürchtung Sorge Resignation Verzweiflung 66666 tRQIPQASFPQASF DFGCBMKJTDFGCB Diese sind später bei HECKHAUSEN zu „Hoffnung“ und „Furcht“ (richtig müsste es „Befürchtung“ heißen!) rudimentiert. exekutive Kontrolle Auch die Identitätskategorie mußte erneut umgebaut werden. Identität diachron synchron Auf der Schimpansenstufe wurde sie bereits Auf der Schimpansenstufe wurde sie bereits vom diachronen in den synchronen Status erweitert. permanent Die Bausteine des Weltgerüstes aber benötigen Trajektorien, die die momentane Antriebslage transzendieren. Tierisches Zeiterleben ist bestenfalls eine Kette kurzgliedriger, thematisch homogener Episoden. Der Mensch aber erfährt seine Welt als ein Skelett von Tatsachen, deren Lebensdauer nicht davon abhängt, ob die Antriebslage fortdauert, in der sie ins Bewußtsein traten. PQASF MKJTD Man kann diese dritte Form der Identität die „permanente“ nennen. tRQIPQASFPQASF DFGCBMKJTDFGCB Der sozialpsychologische Identitätsbegriff basiert Ich muß selbstdurch ja alsdie etwas Überdauerndes Auch dasmich Ich wird permanente auf dieserzur Umformung, und vieles mehr, im Wechsel meiner Motivlagen wahrnehmen. Identität zeitüberdauernden Tatsache. Meine Identität muß also anderem zur Vergangenheit Zukunft hin grenzenlos Unter leider auchwie diezur Überzeugung, offen sein, woraus sich dann ab derIdentität Adoleszenz das Bedürfnis ergibt, meine daß die eigene nie zuendegehen kann, Wurzeln in einer familiären, kulturellen, allenfalls mythischen sodaß Menschen um jenseitiger Belohnung Vergangenheit zu suchen und die Zukunft überSelbstmord den Tod hinaus zu extrapolieren. willen auch begehen können. Ich hoffe aber, daß es mir gelungen ist, ein evolutionäres Bezugssystem zu skizzieren, das uns ermöglicht, die Architektur der Motivation gewissermaßen von ihren Jahresringen her zu begreifen. Evolution All das weiterzudenken, muß und darf ich Ihnen überlassen.