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Kreativität
aus Sicht der Neuropsychologie
Evolutionäre Mechanismen
Kreativität ist das Produkt eines langen
evolutionären Prozesses. In ihrer primitivsten Form
ist sie die Fähigkeit, aus Chaos Ordnung zu schaffen,
vorhandene Informationen zu verarbeiten,
einzuschätzen und daraus ein Verhaltensmuster zu
entwickeln, um eine noch nie erfahrene Situation
zu meistern.
„Kreativität ist eine Sache des Gehirns, also
muss man zunächst einen Blick auf die
Informationsverarbeitung im Gehirn werfen.“
Ernst Pöppel,
Ludwig-Maximilians-Universität München
Neuronale Netzwerke bilden die Informationsstruktur
von Nervenzellen und Gehirn
Divergenz & Konvergenz: Jedes Neuron
wird von mind. 10.000 anderen
Nervenzellen beeinflusst und beeinflusst
selbst ebenso viele.
Elektro-Chemische Übertragung
Informationen werden zum Gehirn
weitergeleitet und dort mit den
vorhandenen Informationen verarbeitet
Wahrnehmen ist daher ohne ein gleichzeitiges
Erinnern und emotionales Bewerten nicht möglich.
Wissenschaftliche Disziplinen wie Kognitionspsychologie
und Neuropsychologie beschäftigen sich mit den komplexen
Verarbeitungssystemen von Wissen und Denken
Bildgebende Verfahren
Kognitionen sichtbar machen
Hirnregionen
Bestimmte Hirnregionen besitzen
spezialisierte Funktionen
Kreativität?
„Jegliche Form der Kreativität
wird durch spezifische neuronale
Prozesse im Gehirn ermöglicht“
(Ernst Pöppel)
… das heißt:
1. Informationsübermittlung von Sinneszellen an bestimmte
Hirnregionen.
2. Dort entsteht eine gewisse Unruhe. Diesen Zustand nennt
man „fokussierte Aufmerksamkeit“.
3. In diesem Zustand werden vorhandene Erregungsmuster
bzw. gespeicherte Informationen mit dem neuen
Erregungsmuster zu einer neuen Information (neues
Muster) zusammengeführt.
Eine bereits vorhandene Informationseinheit nimmt durch Änderung
einzelner Elemente eine neue Gestalt an. Kreativität ist also auch
„die Fähigkeit, vorhandene Informationen
gewinnbringend umzustrukturieren und sie zu vermehren.“
Gerd Binnig,
Nobelpreisträger für Physik
und Kreativitätsforscher
Paul M. Churchland
Professor für Philosophie,
University of California
über Kreativität
„Es ist die Fähigkeit, ein verwirrendes Phänomen als
unerwarteten oder ungewöhnlichen Spezialfall eines
Prototypen zu erkennen oder zu interpretieren, den
man bereits in seinem Repertoire an Konzepten hat“
Churchland
spricht von „Autoassoziation“ und meint die
neuronale Verknüpfung vorhandener Muster mit
bisher unbekannten Wahrnehmungen. Dabei
entstehen neue Muster. Dieser Vorgang ist ein
kreativer Prozess.
„Je öfter dieses Erregungsmuster aktiviert
wird, desto stabiler und gefestigter wird
das aktivierte innere Bild“.
Gerald Hüther,
Neurobiologe, Universität Göttingen
Detlef B. Linke, Hirnforscher
War Professor für Klinische Neurophysiologie
an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
„Kreativität ist eine Gratwanderung zwischen
zuviel und zuwenig Assoziativität.“
Das Gehirn ist in seiner Informationsbearbeitung überlastet, wenn
Unerwartetes auftritt. Denn es versucht sofort ein bekanntes
Muster zu erkennen und zu aktivieren. Das mächtige Ökonomiegesetz des Wahrnehmens und Denkens ist daher der stärkste Feind
der Kreativität.
Kreativ sein heißt, sein Gehirn zu überlisten.
Ernst Pöppel, LMU München
Literaturhinweise
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Binnig, Gerd (1992): Aus dem Nichts. Über Kreativität von Natur und
Mensch. München: Piper.
Churchland, Paul M. (1997): Die Seelenmaschine. Eine philosophische Reise
ins Gehirn. Heidelberg: Spektrum.
Hüther, Gerald (2006): Die Macht der inneren Bilder. Wie Visionen das
Gehirn, den Menschen und die Welt verändern. Göttingen: Vandenhoeck &
Ruprecht.
Linke, Detlef B. (2001): Denken. Intelligenz. Kreativität. In: Roth, G. (Hg.),
Fühlen – Denken – Handeln. Die neurobiologischen Grundlagen des
menschlichen Verhaltens. Frankfurt: Suhrkamp.
Pöppel, Ernst (2006): Der Rahmen. Ein Blick des Gehirns auf unser Ich.
München: Hanser.
Roth, Gerhard (2004): Aus Sicht des Gehirns. Frankfurt: Suhrkamp.
Spitzer, Manfred (2000): Geist im Netz. Modelle für Lernen, Denken und
Handeln. Heidelberg/Berlin: Spektrum.
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