Boden Boden, Grund Bodenordnung Systeme der Bodenaufteilung Kontinuität, Diskontinuität der Bodennutzung Bodennutzungsplanung – Ressourcenplanung Literaturliste zur Veranstaltung: Folien 47 ff 1 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Boden, Grund Boden ist... ...wo Land ist ...Lebensraum für Tiere und Pflanzen Handvoll Walderde: mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde Breitenkreis-/äquatorparallele Klima- und Vegetationszonen (Gebirge azonale Verformungen) in Mio. km² Anteil in % Eis, Tundra, Hochgebirge außertropische Wälder tropische/subtrop. Wälder Halbwüsten und Wüsten Steppen und Savannen Ackerland, Siedlungsfläche 37,2 31,3 19,4 22,4 23,8 14,9 149 25 21 13 15 16 10 100 Vegetationsperiode, Vegetationsstufen Licht, Temperatur, Wasser (Regen, GW, LF), Gestein, Boden Kälte-, Wärme-, Trockengrenze Schneegrenze, Baumgrenze, Waldgrenze, Anbaugrenze TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Gunstgebiete: Stockwerkausprägung, cultura mista 2 Boden, Grund Boden ist... ...Lebensraum für Menschen Kolonisation: von den Küsten entlang d. Flüsse (Schwemmböden) ins Landesinnere ...Produktionsgrundlage für Nahrungs-/Futtermittel Bodenarten Bodenfruchtbarkeit: Vorzugsräume Biomasseproduktion (Temperatur und Wasser) und Wind- und Wassersedimentation (Löss-/Schwemmboden) Ackerzahl/Bodenwertzahl 0-100 = Dezitonnen/ha Hufe 7-10 ha, Königshufe im Osten doppelt so groß Bevölkerungskonzentration (gemäßigt und subtropisch) 3 Feinboden: Ton, Schluff, Sand (<0,002 mm/0,063/2 mm) Skelettboden: Kies, Steine (> 2 mm) Bördegebiete (Löss) Schwemmböden (Nil, Zweistromland, Ganges, Delta, Po, Oder) TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Städte-Rangfolge 2015 Stadt - 15 Seehafenstädte - 3 im Deltagebiet eines großen Stromes - 3 küstennahe Lage Von den 20 größten Städten nur 4 ohne Küstenbezug Quelle: United Nations Population Division, World Urbanization Prospects: The 2001 Revision S. 255 http://wwwunorg/esa/population/ publications/wup2001/WUP2001An nextabpdf 4 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. Land Tokyo Dhaka Mumbai (Bombay) São Paulo Delhi Mexico City New York Jakarta Calcutta Karachi Lagos Los Angeles Shanghai Buenos Aires Metro Manila Beijing Rio de Janeiro Cairo Istanbul Osaka Tianjin Seoul Kinshasa Paris Bangkok Lima Bogotá Lahore Bangalore Teheran TU Berlin, ISR SoSe 2004 Einwohner in Mio. Japan 27,19 Bangladesh 22,766 India 22,577 Brazil 21,229 India 20,884 Mexico 20,434 United 17,944 States of Indonesia 17,268 India 16,747 Pakistan 16,197 Nigeria 15,966 United 14,494 States of China 13,598 Argentina 13,185 Philippines 12,579 China 11,671 Brazil 11,543 Egypt 11,531 Turkey 11,362 Japan 11,013 China 10,319 Republic of 9,918 Korea Democratic 9,883 Republic France 9,858 Thailand 9,816 Peru 9,388 Colombia 8,97 Pakistan 8,721 India 8,391 Iran (Islamic 8,178 Republic of) „Bodennutzungsplanung Lage am Meer Lage an Wasserstraße x Gangesmündungsdelta x küstennah x x Gangesmündungsdelta x x x x x x 150 km von Küste x Ausgang Nildelta x x x küstennah am Kongo küstennah x II“ Bevölkerungsdichte 1931 5 Quelle: Der Große Herder 1931 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Bevölkerungsdichte 1995 http://www.reliefweb.int/w/map.nsf/wByCLatest/ABD351A73FFAB77885256A37004CF8CD?Opendocument 6 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Boden, Grund Boden ist... ...Rohstofflager ...Untergrund für Infrastruktur 7 Bodenschätze werden bestimmend für Siedlungsentwicklung (Kohle, Erz, Salz, Kali) Verkehrsgunst als Standortfaktor TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Boden, Grund Grund ist... ...worauf etwas steht (Baugrund) Vgl. Grundflächenzahl § 19 Abs. 2 BauNVO Grundstücksfläche Tragfähigkeit des Grundes Bodenart Guter Baugrund Fels Mittelguter Baugrund Schlechter Baugrund Feinsand Nichtbindige Böden Kies Kiessand Mittelsand Grobsand Bindige Böden Trockener Ton Feuchter Ton Trockener Lehm Feuchter Lehm Trockener Mergel Mergel Muttererde Organische Böden Löß Schlamm Torf Aufschüttung 8 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Bodenordnung Boden, Grund Bodenordnung Systeme der Bodenaufteilung Kontinuität, Diskontinuität der Bodennutzung Bodennutzungsplanung - Ressourcenplanung Bodenordnung im weiteren Sinne Verhaltensbiologie Historie Gegenwart Bodenordnung im engeren Sinne 9 Ländliche Bodenordnung Städtische Bodenordnung (Teil IV BauGB) TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Kampf um Boden Boden-/Raumnutzung als Recht des Stärkeren zuerst eine Frage physischer Macht: Verhaltensbiologie: Revier, Territorium, Bedeutung (Sicherung Nahrungs- und Reproduktionsquellen ohne Kampf) Größe (benötigte Nahrungsmenge und –art, Produktivität d. Reviers) Entstehung (1. Kampf mit Verfolgung, 2. Droh- und Imponierrituale - „Kalter Krieg“, 3. Grenzmarkierungen) Grenzverlauf, Markierungen Fluchttendenz bildet Reviersaum) Ökologische Bedeutung Raumbedingungen für Arterhaltung) (Gleichgewichtsmoment von Kampfbereitschaft und (gleichmäßige Verteilung der Population, Sicherung der Heimvorteil: „Starke Aggressionsbereitschaft nahe am Heim sinkt mit zunehmender Entfernung“ dtv-Atlas zur Biologie Bd. 2, S. 405 Testosteronspiegel deutlich höher bei Heimspielen als bei Auswärtsspielen „Was Hause geht ihr in fremden Stadien 10 die Mannschaft zuTU Berlin,auszeichnet, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ weitgehend ab: ‚dieser absolute Biss‘, wie Manager Dieter Hoeneß es ausdrückt.“ Hertha fremdelt, Tsp. 7.10.2006 http://de.wikipedia.org/wiki/Heimvorteil Kampf um Boden Familie/Sippe - Stamm - Reich/Königtum - Territorialstaat „Der Patriarch macht es sich in der Hotellobby bequem. Um ihn herum scheint sofort ein anderer Raum zu entstehen: Ein Gebiet. Es ist ganz klar, dass der Patriarch ein Gebieter ist.“ Caroline Fetscher, Auf dem Zauberberg, Beobachtungen bei der Bonner Afghanistan-Konferenz 2001, Tagesspiegel v. 2.12.2001 Kampf und Krieg als Versuch, (Revier-)Grenzen zu verschieben und Gebiete in eigene Gewalt zu bringen 11 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Vom Recht des Stärkeren zur Bodenordnung Familie/Sippe - Stamm - Reich/Königtum - Territorialstaat Gewaltmonopol des Staates (Polizeirevier) „Statt Gewalt beginnen nun Moral und Recht zu herrschen“ Walter Reese-Schäfer, Antike politische Philosophie zur Einführung, Hamburg 1998, S. 147 ff, zitiert nach Informationen zur politischen Bildung 3/2004, Heft 284 Demokratie Ausnahme: Der Krieg als Mittel zur territorialen Machtausdehnung von Staaten folgt nicht dem Rechtsstaatsprinzip, sondern dem Revier-/Territoralverhalten der Stämme. Rückfälle in archaisches Revierverhalten („Recht des Stärkeren“) und Infragestellung des staatlichen Gewaltmonopols 12 „No-Go-Areas“; Drogen-, Rotlicht-, Schutzgeld-, Türsteherszene; Rockergruppen Gewaltkriminalität von jugendlichen Migranten TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Bodenordnung Land - Historie AT: Gott als Eigentümer, Mensch als Nutzer NT: Urkommunismus Lehnsrecht im Mittelalter (Deutschland) Lehen (vgl. Darlehen) des Königs nicht erblich mit Erblichkeit Herausbildung Territorialstaaten Grundherrschaft Schutz und Heeresfolge gegen Eigentum und Fron nur mit Bauern veräußerbar Bäuerliches Eigentum (Heeresfolgepflicht) Allmende 13 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Bodenordnung Stadt - Historie Aneignung von Boden über Geld und Recht: Mobilisierung des Bodens: umfassendes privates Verfügungsrecht Materialismus, Kapitalismus, Industrialisierung Bodenreformdiskussion (Damaschke) Leistungslose Wertsteigerung „dem Volksganzen zuführen“ Kollektiv-/Gemeineigentum an Boden und Produktionsgütern (Sozialismus, Kommunismus) Sozialdemokratie: Genossenschaft, Erbbaurecht 14 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Zusammenprall von Bodenordnungen Nordamerika: Siedler (Rechtssicherheit) treffen auf Nomaden (Revierbildung nach alter Art) 15 Rede des Häuptlings Seattle (Duwamish) s. Notizen TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Bodenordnung - Gegenwart BGB § 903 Eigentümer kann mit Sache nach Belieben verfahren andere von Einwirkung ausschließen BGB § 905 Eigentumsrecht auch auf Raum darüber und darunter Art. 14 GG 16 Recht auf Eigentum und Erbrecht, Schranken durch Gesetze zu bestimmen Eigentumspflicht: Allgemeinwohl dienen TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Eigentum: Schranken u. Allgemeinwohl Bauer will Ferienhäuser bauen (§ 35 BauGB) Amerikafan (§ 34 BauGB) Schatzsucher (Berggesetz, bergfrei, grundfrei) Windmüller (LuftVG, Bauschutzbereich) Antennenbetreiber (NatSchG, Abgabe 50-700 Euro je Meter) Gartenbesitzer (BaumschutzVO) Sohn: „Feuer machen“ (AbfallVO, Gartenabf.) Autoeigentümer (BImSchG, Fahrverbot) Waldeigentümer mit Großauftrag (Waldgesetz) 17 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Vor dem Grundstückskauf... 2 Register für Eigentumsbeschränkungen anschauen (wertmindernde Lasten): Grundbuch (privat-rechtlich) bei Amtsgericht Abt. II zulasten des eigenen Grundstücks (Miteigentum, Erbbaur.) zugunsten des Nachbargrundstücks (Wege-, Leitungsrecht) Zugunsten einer Person (Nießbrauch, Dienstbarkeit (Antenne, Altenteiler), Reallasten (Kies, Rente) Abt. III Hypothek, Grundschuld (ohne Forderung) Baulastenverzeichnis (öffentlich-rechtlich) Zuwegungsbaulast, Anbaubaulast, Abstandsbaulast, Stellplatzbaulast, Baulast für Gemeinschaftsanlage Öffentliche Lasten 18 (Erschließungskosten; Eingriffausgleich gem. § 135a BauGB) TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Bodenaufteilung - Land Boden, Grund Bodenordnung Systeme der Bodenaufteilung Kontinuität, Diskontinuität der Bodennutzung Bodennutzungsplanung - Ressourcenplanung Einödflur (Altsiedelgebiete: Allgäu, Norddt, Westfalen) Blockflur Streifenflur Gewannflur (verschiedene Fruchtbarkeit; „gewande“ mhdt.: Stelle, an der der Pflug gewendet wird; Zelgensystem, Flurzwang: gleiche Zeit, gleiche Frucht) Hufe Kolonisationsgebiete: Rodephase 10-12. Jhrdt. in Mittelgebirgen; Marsch- und Moorbesiedlung Norddeutschlands im 17./18. Jh., absolutistisch gelenkter Landesausbau Allmende: gemeine Mark, Gemeinheit Gemeindegut bis zu einem Drittel der Fläche 1/3 (gemeinsame Weide und Wald der Bauern – nicht unterbäuerlicher Schichten) 19 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Veränderung der Bodenordnung Pest und Krieg (Wüstungen) (1347 „Schwarzer Tod“ europaweit: 25 Mio. Tote, 1/3 der Einwohner und Siedlungen, 10-Jahrespestwellen , Pestende 1722) Umfang Eigenwirtschaft Grundherr (Fronhöfe, Gutshöfe, Vorwerke) Landesherr (Steuern, Abgaben für stehendes Heer) Erbrecht (Südwestdeutsche Realteilung) Säkularisation: Herausdrängung der Kirche aus Grundherrschaft und Territorialgewalt Reformation (Auflösung Klöster, Stifte, Bistümer in prot. Ländern) Reichsdeputationshauptschluss 1803: 96.700 km² geistl. Fürstentümer („napoleonische Flurbereinigung“, Ende der Kleinstaaterei) Allmendezustand Flurbereinigung Bauernbefreiung (Franz. Revolution, Rev. v oben Preußen, 20 Separation Guts- Bauernland) TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Nachteile ländlicher Bodenordnung Gemengelage Flurzwang Weide-/Hütungsrechte (auf den Brachen) Allmende (Problem Gemeingut: Degradierung, Landverschönerungsbewegung) Flurbereinigung: Auflösung der Allmende („Gemeinheitsteilung“) Steigerung der Erträge (Produktivitätsgewinn) 21 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Bodenordnung in Ostelbien: „Junkerland“ Ursprünglich starke Bauern (Kolonisationsgebiet; Bauernkrieg ohne sie) Erbuntertänige und Leibeigene innerhalb 100 Jahren Steigende Getreidepreise machen Eigenwirtschaft der Grundherrn rentabel Einzug wüster Bauernstellen „Bauernlegen“ in Gebieten ohne Bauernschutz (MecklenburgVorpommern, nicht in Brandenburg-Preußen) Schaffung neuer Bauernstellen für Fronarbeit Erhöhung der Fronen, mehr Fronen durch steigende EW-Zahl Preußische Reformen 1807 (Bauernbefreiung) u. 1811 (Regulierungsedikt): Rittergüter dehnen Flächen um 18 % aus. Bauern müssen Grundeigentümer durch Landabtretung statt Geld – ein Drittel bis Hälfte des Bodens – für volle Verfügbarkeit über Bodeneigentum entschädigen, frei von Diensten und Leistungen (Allodifikation); viele Kleinbauern verlieren Existenzgrundlage, werden Landarbeiter auf Gutshöfen; Zahl der Kleinbauern mit handwerklichem Nebenerwerb (Kätner) verdreifacht sich. Großgrundbesitz 1850: 11.000 Rittergüter (>200 ha) und Großbauern (100-200 ha) Bauern: 250.000 mittelbäuerl. kleinbäuerl. Betriebe (< 10 ha) 22 TU Berlin,(10-100 ISR SoSeha), 2004530.000 „Bodennutzungsplanung II“ Ländl. Bodenordnung: Deutsche Teilung Osten: Bodenreform, Kollektivierung, LPG Großbetriebe: im Schnitt 4.500 ha 1989: 3.844 LPG, 464 volkseigene Güter (VEG) Westen: bäuerliche Landwirtschaft 23 Familienbetriebe, 1990: im Schnitt 18 ha Flurbereinigung unter Beibehaltung Betriebsgrößen Ausscheiden der Kleinbauern TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Ländl. Bodenordnung: Deutsche Einheit Osten: Landwirtschaftsanpassungsgesetz: Umwandlung in Einzelunternehmen, GbR, GmbH, Genossenschaften: 2001: 183 ha (1990: 4.500 ha), Pachtanteil: 88 % der LNF Westen: bäuerliche Landwirtschaft 24 2001: 28 ha (1990: 18 ha), Pachtanteil: 64 % der LNF Ausscheiden der Kleinbauern, Flurbereinigung TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Ländl. Bodenordnung: Deutsche Einheit Ostkuh produktiver als Westkuh sächsische Kuh: 21 l/Tag, bayerische Kuh: 16 l/Tag Deutschlands Kühe geben von Jahr zu Jahr mehr Milch. Im Jahr 2004 stieg die Milchleistung einer Kuh im Schnitt auf 6585 Kilogramm pro Jahr, das waren 48 Kilogramm mehr als 2003, wie die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) am Freitag mitteilte. Verglichen mit 1994 beläuft sich das Plus auf 1321 Kilogramm. Am meisten Milch geben Kühe in den östlichen Bundesländern. Spitzenreiter war 2004 Sachsen mit jährlich 7652 Kilogramm pro Kuh vor Mecklenburg-Vorpommern (7625) und Brandenburg (7602). Am Ende rangierten Kühe in Bayern (5814) und Baden- Württemberg (5809 Kilogramm). dpa, Tsp. vom 9.7.2005 Zusammenhang von Milchleistung und Betriebsgröße? (Futtermitteleinsatz, Haltungsbedingungen, Freilauf) 25 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Bodenaufteilung Stadt „Die Stadt, die einem Manne gehört, ist keine Stadt“ „Jedem Kaufmann, der sich hier niederlässt, wird ein Grundstück zum Bau eines eigenen Hauses zu eigen gegeben“ (Freiburger Stadtrecht 1120) Parzelle in Privateigentum bis 1918 (Bauordnung) Abkehr von Parzelle 1920-90 (Bauordnung, BauGB/BauNVO: Umlegung, Grenzlegung, Enteignung, GFZ, GRZ; Wohnungsbau, Stadterweiterung unter öffentlicher Regie: „gesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen“) Rückkehr zur Parzelle 1990 26 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung Boden, Grund Bodenordnung Systeme der Bodenaufteilung Kontinuität, Diskontinuität der Bodennutzung Bodennutzungsplanung - Ressourcenplanung Wirtschaftsweise (von der Megatonne zum Megabyte) Bevölkerungsentwicklung Wohlstand (Individualisierung) Verkehrsmittel 27 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Bodennutzung Deutschland 2001 28 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung voragrarisch Naturfläche (Gewässer, Wald, Steppe) Kulturfläche Agrargesellschaft Städte Industrialisierung Urbanisierung Siedlung und Verkehrsfl. Suburbanisierung Desurbanisierung 29 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung Wasserfläche/Gewässer Abgang: innere Kolonisation: Trockenlegung von Überflutungsflächen, Küstenbereiche Zugang: 30 Kanäle, Kiesgruben, Tagebaurestlöcher TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung Wald Rodungskolonisationen Raubbau in Stadtgründungsphase (Lüneburger Heide) Wüstungsperiode (Sukzession) Raubbau 18. bzw. 19. Jh.: Verfeuerung in Bergwerken, Erzschmelzen, Salinen und Glashütten; Eisenbahnbau Intensivierung der Landwirtschaft, (Kunstdünger ab Ende 19. Jh.), Aufforstung auf unrentablem Land bzw. verödeten Weideflächen (Aufgabe von Schafhaltung in Heidelandschaften) Sozialbrache Flächenstillegung 31 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung Ackerland größte Kulturlandfläche: Hochmittelalter erst Wald, heute Acker am stärksten durch Siedlung und Verkehr beansprucht: 32 geringster natürlicher Widerstand i.d.R. gute Baugrundeigenschaften vierte Fruchtfolge: Sommergetreide, Wintergetreide, Brache, Bauland TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung Siedlung Kontinuität: wo einmal gesiedelt wurde ...genius loci (Schutzgeist des Ortes) Ausnahme: Mittelalterliche Wüstungen, Verlassen ungünstiger Siedlungsplätze im 13./14 Jh.: Bodenerschöpfung, Klimaverschlechterung, 30jähriger Krieg, Pestausbrüchen, aber teilweise Wiederbesiedlung Diskontinuität: Wechsel bei Art und Maß der Nutzung Verdichtung im Stadtkern Randwanderung der Industrie Citybildung, Entmischung, Verdrängung der Wohnnutzung, Tertiärisierung des Stadtkerns (Markt und Planung) Straßenausbau Urbanisierung, Sub-, Des-, Reurbanisierung 33 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung - histor. Stadtzentren II Man-made • Krieg • Bomben • Macht (Herrscher, Repräsentationsbedürfnis; Planer: Ordnungsbedürfnis s. Leitbilder) • Geld (Bürger, Unternehmen: kapitalistische Stadt, „Der Boden hemmend: wandert zum besten Wirt“ III unsichtbare Stadt leistet Widerstand • Leitbilder (verkehrsgerechte Stadt, unterirdischer Städtebau; Stadtgrundriss überdauert Leitbilder Kahlschlagsanierung, Moderne, Charta von Athen) IV Denkmalschutz, behutsame • Verkehrsmittel Stadterneuerung, • Moden (Städtebau, Architektur, Bestandsentwicklung entstuckte Fassaden, V Traditionsbewusstsein, Konservatismus Fensterauswechselung) begünstigend: I Naturereignisse Brand Überschwemmung Erdbeben Vulkanausbruch 34 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung Aufstieg, Niedergang, Konservierung von Städten Verkehrswege, geänderte Handelswege: Venedig (Niedergang von Konstantinopel 1453 und Entdeckung Amerikas); Aufstieg der Hafenstädte an der europäischen Westküste: Lissabon und Amsterdam Brügge: Versandung des größten europäischen Hafens lenkt Schiffsverkehr nach Antwerpen Macht Bürgerstädte (Reichsfreie Städte, Hanse) Residenzstädte, Hauptstädte Repräsentationsbedürfnis in Machtzentren: Bischofsstädte/Erzbistum • Verkehrsmittel Schiff (Hanse), Bahn, Auto, Flugzeug, Internet 35 Paris: Hausmann Berlin: Stadtschloss, Berliner Unwille; Germania Bukarest: 80er Jahre, Palast des Sozialismus • Bremen wirbt Hamburg den Bischofssitz im 9. Jh. ab Havelberg TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung Aufstieg, Niedergang, Konservierung von Städten Verfall von Macht: Rom Konstantinopel Aachen Berlin Wien öffentliche Standorte • Marine: Kiel • Bundeshauptstadt: Bonn • US-Stützpunkte: • Kaiserslautern, Heidelberg wirtschaftlicher Bedeutungsverlust, neue Produkte, lange Wellen: Werftenstädte Bremen, Wilhelmshav Montanstädte: Ruhrgebiet, Saar Schwermaschinen, E-Technik: Berlin Indigo statt Waid: Erfurt Textilstadt Wuppertal Lüneburg nach 1560 (Ende Heringsschwärme vor Schonen) Grenzen, Deutsche Teilung: • Abstieg: Leipzig (s. Bahnhof), Berlin; • Auftstieg: München, Frankfurt, Hamburg, Rheinland religiöse Bedeutung Pilgerstädte (Bad Wilsnack, größter Pilgerort Nordeuropas, Zerstörung der Wunderbluthostien durch Reformation) 36 Konservierung, Rekonstruktion • Münster, Rothenburg ob der Tauber (Rekonstruktion nach Bombardierung) • Quedlinburg (größtes Fachwerkensemble Deutschlands, Pfalz, Sächsische Kaiser) • Goslar (ohne Kriegsschäden) Bamberg (größter erhaltener histor. Stadtkern in • Erfurt (nach Handel mit Indigo) • Deutschland) TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung - Gegenwart Siedlungs- und Verkehrsfläche + Zuwachs Wohnbauflächen (Haushalte, Wohnflächen, Individualisierung) Einzelhandelsflächen (Kaufkraftsteigerung, Konsum) Freizeitflächen (Kaufkraftsteigerung) Sondernutzungen (Windkraft) Erholungsflächen (Wochenendhaus, Ferienhaus, Camping) Straßen, Flughäfen, Wasserstraßen 37 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung Siedlungs- und Verkehrsfläche - Abnahme Industrieflächen Militärflächen Bahnflächen (Rückzug aus der Fläche, Güterbahn) 38 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Wandel der Bodennutzung 39 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Ressourcenplanung Boden, Grund Bodenordnung Systeme der Bodenaufteilung Kontinuität, Diskontinuität der Bodennutzung Bodennutzungsplanung - Ressourcenplanung natürliche Ressourcen („Hilfsquellen, Geldmittel“): Bodenschätze Boden Wasser Luft Naturhaushalt (u.a. Wald) ökologische Kreisläufe 40 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Ressourcenplanung Am Anfang war der Raubbau: (Brandrodung/Wanderfeldbau; Kahlschlag Mittelmeer-Waldgürtel: Römisches Reich, Russland) Je knapper Ressource, umso stärker Bewirtschaftung: Älteste Forstwirtschaft: Japan, seit 2.000 Jahren Dt. Forstwirtschaft: Nachhaltigkeit seit 1700 Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz, Freiberg (Sachsen), Silberbergbau Landwirtschaft: Feld/Gras-Wirtschaft, Dreifelderwirtschaft Außenbereichsschutz: § 35 BauGB, Eingriffsregelung Bodenschätze: Wiederverwertung (Kreislaufwirtschaftsgesetz) 41 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Ressourcenplanung „Schützende“ Fachplanungen: Natur- und Landschaftsschutz Wasser Immissionsschutz Forst Landwirtschaft Abfall (sowohl als auch, s.u.) 42 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Ressourcenplanung „Erschließende“ Fachplanungen: Rohstoffe (Bergrecht) Abfall nicht direkt ressourcenplanend: Verkehr Energieleitungen Verteidigung 43 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Ressourcenplanung „Schützende“ Gesamtplanung: Bauleitplan „Freiraumschutz“ im Außen- und im Planbereich Landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohnzwecke genutzte Flächen nur im notwendigen Umfang für andere Nutzungsarten vorsehen...(§ 1 Abs. 5 Nr. 10 BauGB) Landschafts- und Grünordnungspläne bei Bauleitplanung § 1a Umweltschützende Belange in der Abwägung sparsamer Umgang mit Grund und Boden Bodenversiegelungen auf notwendiges Maß begrenzen Umweltberichtspflicht 44 UVP bei größeren Plänen (§ 2a BauGB) TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Ressourcenplanung UVP-Pflicht und –vorprüfung (lt. Anhang UVPG 18.1-18.8) für Bebauungspläne (nicht FNP) im bisherigen Außenbereich für folgende Vorhaben: UVP Feriendorf, Hotel Betten; Zimmer > 300; > 200 Campingplatz Stellplätze > 200 Vorprüfung „Screening“ 100-300; 80-200 50-200 Freizeitpark Grundfläche > 10 ha 4-10 ha Industriefläche Grundfläche > 10 ha 2-10 ha Städtebauprojekt Grundfläche > 10 ha 2-10 ha Einkaufszentrum Geschossfläche > 5.000 m² 1.200-5.000 m² Parkplatz Grundfläche > 1 ha 0,5-1 ha 45 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Ressourcenplanung „Schützende“ Gesamtplanung: Raumordnungsplan Leitvorstellung der Raumordnung: nachhaltige Raumentwicklung (Gestaltungsmöglichkeiten langfristig offen halten) Grundsätze (in RO-Plänen konkretisieren: durch Ziele) Natur und Landschaft schützen, Biotopverbund Wasser und Boden sparsam in Anspruch nehmen Grundwasservorkommen schützen. Beeinträchtigungen des Naturhaushalts ausgleichen vorbeugender Hochwasserschutz, Rückgewinnung Auen Schutz vor Lärm, Reinhaltung der Luft 46 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Literatur zur Veranstaltung 2. Boden Revierverhalten: dtv-Atlas zur Biologie 1974 Bd. 2 S. 405 () Besitz und Eigentum: Bibel (Ex 23; Dt 14; 23; 24; Lev 19; 25), Rede Häuptling Seattle (internet) Grundgesetz Art. 14 (Eigentum); Bürgerliches Gesetzbuch § 903 ff; §§1008 ff (Eigentum, Grundbuchlasten) Musterbauordnung 2002 § 83 (Baulasten) Bodenaufteilung: Martin Born, Geographie der ländlichen Siedlungen. Die Genese der Siedlungsformen in Mitteleuropa (Teubner Studienbücher Geographie) Stuttgart 1977 Vorlesungsskript Prof. Dr. Ulrich Pfister http://www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/SWG/materialien/agrarg/S06gutsh.html http://www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/SW-G/materialien/agrarg/Dispo.html http://www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/SW-G/materialien/agrarg/S10indus.html Franz, Günther (Hg.): Deutsche Agrargeschichte, 6 Bde. (Stuttgart: Ulmer, 1962-1984); Beck, Rainer: Unterfinning: Ländliche Welt vor Anbruch der Moderne (München: Beck, 1993). Internet 3. Örtliche und regionale Nutzungs- und Standortgefüge Harald Bathelt, Johannes Glückler, Wirtschaftsgeographie, 2. Auflage, Stuttgart 2003 Handwörterbuch der Raumordnung, ARL: v. Böventer, Raumwirtschaftstheorie S. 788 ff; Klaus Wolf, Stadt S. 872-78; Edwin von Böventer, Theorie des räumlichen Gleichgewichts, Tübingen 1962 Edwin von Böventer, Standortentscheidung und Raumstruktur, Hannover 1979 Peter Dicken, Peter E. Lloyd: Standort und Raum – theoretische Perspektiven i. d. Wirtschaftsgeographie, Stuttgart 1999 Gunther Maier, Franz Tödtling, Regional- und Stadtökonomik 1, Standorttheorie und Raumstruktur, 2001 (2002/1228) Dieter Bökemann, Theorie der Raumplanung, 2. Auflage, München, 1999 Thünen, Der isolierte Staat in Beziehung auf Landwirtschaft und Nationalökonomie 1826 Weber, Alfred (1909): Über den Standort der Industrien. Heidelberg Lösch, August (1940): Die räumliche Ordnung der Wirtschaft. Jena Walter Christaller, 1933: „Die zentralen Orte in Süddeutschland, eine ökonomisch-geographische Untersuchung über die Gesetzmäßigkeiten der Verbreitung und Entwicklung der Siedlungen mit städtischen Funktionen“ Peter Fischer, Erdkunde, Pocket Teacher Abi, Berlin Cornelsen Scriptor 2000 Müller, Städtebau 1999 S. 113 47 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“ Literatur zur Veranstaltung Noch 3. Örtliche und regionale Nutzungs- und Standortgefüge Raumordnungsbericht 2000; Erster Flächenbericht zum LEP eV, 2001; Wertermittlungsverordnung 2002; Grundstückswerteatlas Günter Arlt u.a.: Funktionsweise des Bodenmarktes und strukturelle Einflüsse des Bodenpreises im Kontext der Siedlungsentwicklung Karl-Heinz Hüter: Der Siedlungsbau im Land Brandenburg vom Ende des 19. bis Mitte des 20. 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