Verletzungen und Beleidigungen bei Begegnungen werden mit Reparatur und Korrektur (remedial work) kompensiert. Ziel der Kompensation Wiederherstellung des sozialen Gleichgewichtes Gewährleistung des eigenen Images Einige strukturelle Patterns Set-ups A: What happened to your leg? B: I had polio when I was young. A: Oh, you poor thing, I‘m so sorry to hear that. Cut-offs: Bindung verweigern: A: What happened to your leg? B: I guess I must have left it at the store. Korrektur verweigern: A: Hey, you‘ve got your finger in my soup. B: That‘s okay, the soup is cold. decouplings A: (waitress wiping table) What‘ll ya have? B: Black coffee and a toasted muffin please. A: (shouts to cook) Toast a muffin. decoupling Boy: Would you be interested in taking the Oakland Tribune for six weeks to help me out? Respondent: Gee, I‘d like to help you out but I can‘t. I already get the Chronicle. Boy: Thank anyway. R: No I wouldn‘t. Boy: Thanks. Das Individuum und die Gesellschaft Individuum Mitgliedschaft Sozialbeziehungen Kollektivität andere Individuen Gesellschaft Sozialbeziehungen im Sinne der sozialen Rollen Multi-Rollen des Individuums Kanzlerin Ehefrau A. Merkel Patientin Tochter Rollen kreieren ist einzigartig menschlich “[H]uman infants, but not chimpanzees, put their heads together in pretense. This seemingly useless play activity is in fact a first baby step toward the creation of distinctively human social institutions. In social institutions, participants typically endow someone or something with special powers and obligations; they create roles like president or teacher or wife. So tun als ob — der Sinn des make believe Presidents and teachers and wives operate with special powers and obligations because, and only because, we all believe and act as if they fill these roles and have these powers. Two young children pretending together that s stick is a horse have thus taken their first step on the road not just to Oz but also toward inhabiting human institutional reality.” (M. Tomasello) Let‘s pretend we‘re… Psychisch-kognitive Voraussetzungen des Rollenspiels Bewusstsein des Selbst Einfühlungsvermögen oder Empathie Konzeptuelles Denken Sprache Freude am Spielen Ziel und Funktion: Katharsis, Lernen… Rollenspiele sind bisher unbekannt bei Schimpansen Rollen in Soziologie Soziologie untersucht soziale Beziehungen im Sinne von Rollen, die Individuen in verschiedenen Kontexten spielen. Soziale Interaktion lässt sich als Schauspielen verstehen, wobei Individuen als Akteure wirken. Tie-Signs: Signale einer Sozialbeziehung Verhalten als Signal der Beziehung Signale für dritte Partei Signale für das Gegenüber Signale lesen Der soziale Kontext liefert Hinweise auf die Bedeutung eines Signals. Der soziale Kontext beschränkt sich nicht auf das Moment des Verhaltens. Signale sind Hinweise Auf Beziehungen zwischen Partizipanten Händchenhalten: alter Mann mit junger Frau Auf Identitäten der Partizipanten Händchenhalten: Mann mit Mann Partielles Hinweisen “Two or more individuals present together have the right and duty to make some information generally available concerning their relationship and the right and duty to leave unsignaled other information about their relationship.” (p. 198) Funktionale Typen Rituale Marker Veränderungssignale Diese Signale weisen auf die Natur und die Phase einer Sozialbeziehung hin. Ritual Ritual Körpersprache als territoriale Marker Körpersprache als territoriale Marker Veränderungssignale Veränderungssignale Veränderungssignale Sprachliche Signale Die Sprache selbst entwickelt sich in sozialen Bindungen, um unsere Erfahrungen in diesen Bindungen auszudrücken und mit anderen auszutauschen. Sprachlicher Ausdruck und Austausch verstärkt wiederum die sozialen Bindungen. Pronomen als Hinweise auf Macht und Solidarität Sie/du Vous/tu Nin/ni Vy/ty Brown & Gilman (1960) Pronomen als territoriale Marker zan-men: 1. Plural inklusiv wo-men: 1. Plural-exklusiv Höflichkeitsgrad als Hinweis auf Intimität/Abstand Schatz, sag mir die Wahrheit. Schatz, würdest mir bitte die Wahrheit sagen? Schatz, darf ich dich bitten, mir die Wahrheit zu sagen? Die Höflichkeitskurve mit Bekannten mit Vertrauten mit Fremden Sprachliche Rituale I‘m afraid X I wonder if X Could you X Do you mind X Würdest du X Höfliche Aufforderung Could you please VP? Would you mind V-ing? Würdest du bitte VP? Könntest du X sagen, er möchte VP… Höflichkeitsrituale I’m sorry, but Flash CS3 Sucks. (nicolas.noben.org/blog) I’m sorry, but that’s no apology. (www.lovefraud.com/blog) ‘I'm Sorry But I'm Beginning To Hate Your Face’. (mp3hugger.com) Es tut mir leid aber ich kann diese Art von Logik nicht nachvollziehen. (kommentare.zeit.de) Höflichkeitsrituale Leider müssen wir Ihnen zur Kenntnis bringen , dass Ihr Kreditkartenkonto gesperrt wurde. (www.spam-attacke.de) Es tut mir Leid, aber ich kann nicht perfekt sein. (www.schrei.de) I'm sorry sir, but I'm afraid you're too fat to eat here. (www.env-econ.net) I'm afraid we don't serve pretzels, Mr President. (shopping.guardian.co.uk) Sprachliche Rituale als „change signals“ Ich erkläre euch zu Mann und Frau. Herzlichen Glückwunsch! Herzliches Beileid. You may kiss the bride now. 3 interessante Typen von Beziehungen Paarbeziehung (couples) Kumpelbeziehung (buddies) Kreisbeziehung (circles) Die Entwicklung einer Beziehung durch zweideutige „change signals“ Zweideutigkeit stammt aus Furcht vor Annähungsversuch und nachfolgender Scham. Die Schutzwirkung des tie-signs Scheinfamilie Geheimdienst-Paar The Hitchcock plot tie-signs als Tarnung Informationskontrolle Analyse des Händchenhaltens Eine Kulturspezifische Praxis U.S. Tie-sign einer sexuell potentiellen egalitären Beziehung China: Freundschaft (weibliche Partizipanten) Sexuell potentielle egalitäre Beziehung Sozialisation