Schlagwörter und Literatur

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Demos der Aufklärung
18. Jahrhundert
Erweiterung der Kommunikationsinfrastruktur
im 18. Jahrhundert:
•Freimaurer, Illuminatenorden: Logen
•Formen der Soziabilität: Salons, Kaffeehaus,
Versammlungen
•Zivilgesellschaft (?): Vereine (Antisklaverei,
Menschenrechte, Frauen(wahl)recht)
•(Massen-)Presse, Buchdruck, Enzyklopädien,
Buchbesprechungen, Zensurskandale
Europäische Identität = Kultur
Was dem Kulturbegriff seine Verbreitung sicherte und zugleich zu seiner
inhaltlichen Entfaltung führte, war seine Verbindung mit dem historischen
und geschichtsphilosophischen Denken im weitesten Sinne. Aus dem
Bezug auf die individuelle Bildung und Erziehung wurde eine Funktion der
Geschichte des Menschengeschlechts […]. Durch das Bedürfnis, den
Ablauf der Geschichte neu und losgelöst von der theologischen Tradition zu
denken und mit Sinn zu erfüllen, ergab sich auch ein Bedürfnis nach einem
Ausdruck, mit dessen Hilfe die spezifisch menschliche Leistung bei diesem
Vorgang auf den Begriff gebracht werden konnte. […] Um diese Funktion
erfüllen zu können, mußte der traditionelle Begriff neue Akzente erhalten.
Die erste und wichtigste Ausweitung war die vom Individuum auf Kollektive,
Völker und die Menschheit. Danach war der Übergang von einzelnen
Fähigkeiten oder Bereichen, wie Landwirtschaft, Erziehung oder
Wissenschaften, auf alle menschlichen Hervorbringungen erforderlich. Der
dritte Schritt, der am zögerndsten vollzogen wurde, war der Übergang vom
Vorgang der Kultivierung des Menschen oder seiner Umwelt zu den
Resultaten, zunächst zum kultivierten Menschen, und schließlich zu den
Kulturprodukten.
Jörg Fisch: Art. Zivilisation, Kultur, in: Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 7, hg.
v. Otto Brunner, Werner Conze und Reinhard Koselleck, Stuttgart 1992, S.
679-774, hier Abschnitt VI, S. 707.
Verbreitung des Identitätsemblems
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•
•
•
Adelssitze
Kirchen
Klöster (Kirche, Bibliothek)
Bürger- und Kaufmannshäuser (zB
Lübeck)
• Drucke aller Art
• wahrscheinlich analog zur Verbreitung des
Begriffs „Europa“
Europäische Identität 19. Jh.
Seit der Franz. Revolution:
• soziopolitisch charakterisierbare europäisch
vernetzte Gruppen,
• die oftmals in Konkurrenz zueinander standen,
• eine Konkurrenz, die nicht selten in
bewaffnete Konflikte mündete
• sich europäisch-identitär konkurrenzierende
Kollektive
Sich europäisch-identitär
konkurrenzierende Kollektive
•Die dem Legitimitätsprinzip folgenden Monarchen, die bis zu
einem gewissen Grade das frühneuzeitliche Kollektiv des Demos
der Macht fortführen;
•ihre europäische Identität wird mit dem Begriff der Heiligen Allianz
ausgedrückt;
•das liberale Bürgertum, das den politischen, ökonomischen,
sozialen und religiösen Liberalismus zur europäischen Identität
macht;
•die Demokraten, oftmals im Verbund die republikanischen
Geheimbündler und die Friedensbewegung des 19. Jahrhunderts,
sehen, ausgehend vom Grundgedanken der Brüderlichkeit der
politisch emanzipierten europäischen Völker (Nationen) die
Identität Europas in den angestrebten Vereinigten Staaten von
Europa
Neue europäische Kollektive
• weitere europäische Kollektive mit
anderen Zielsetzungen:
• die Arbeiterschaft
• die „Intellektuellen“
• die „Kapitalisten“ (europaweit tätige
Unternehmer und Bankiers),
• die (zumeist universitären)
Wissenschaftler
Demos der Aufklärung
1. Hälfte 20. Jahrhundert
Trägergruppen von Europaideen
•Schriftsteller
•Publizisten
•Europäisten, Europabewegungen (Teilnahme
versch. Berufsgruppen wie Ärzte, Ökonomen etc.)
•Politiker (unterschiedliche Parteien)
•2. Weltkrieg: Widerstandsgruppen; z.T. Kirchen
•Nach 1945: politische Parteien (Christdemokraten,
Sozialdemokraten, Liberale)
•Wahlrecht erweitert nicht automatisch den Demos
d. A. um neue Sozialgruppen
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