Grundlagen der Gesundheitsökonomik

Werbung
GESUNDHEITSMANAGEMENT II
Teil 3a
Prof. Dr. Steffen Fleßa
Lst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und
Gesundheitsmanagement
Universität Greifswald
Gliederung
1
2
3
Finanzierung
Produktionsfaktoren
Produktion
3.1 Produktionstheorie der
Dienstleister
3.2 Qualitätsmanagement
3.3 Produktionsprogrammplanung
3.4 Prozessmanagement
3.4 REFA-Techniken
3.1 Produktionstheorie der
Dienstleister
PRODUKTIONSFAKTOREN
PRODUKTION
PRODUKTIONSERGEBNISSE
Ökonomisches Prinzip: Effizienz des
Transformationsprozesses
EFFIZIENZ
PRODUKTIONSFAKTOREN
PRODUKTION
PRODUKTIONSERGEBNISSE
Ingenieure, Mediziner, Pflegekräfte etc. betrachten den Transformationsprozess ebenso. Das „Spezifische“ an der ökonomischen Betrachtung ist
die Effizienz. Aber was ist Effizienz?
Ökonomisches Prinzip: Effizienz des
Transformationsprozesses
Effizienz bedeutet, dass die Unternehmensziele mit möglichst geringen
Verbräuchen an Produktionsfaktoren erreicht werden bzw. dass mit
gegebenen Produktionsfaktoren die Unternehmensziele bestmöglich erreicht werden.
PRODUKTIONSFAKTOREN
UNTERNEHMENSZIELE
PRODUKTION
PRODUKTIONSERGEBNISSE
Störgrößen führen zu ständiger Adaption der Produktionsvorgaben, um
die Unternehmensziele zu erreichen. Hierbei spielt die Gütereigenschaft
eine entscheidende Rolle
STÖRGRÖSSE
PRODUKTIONSFAKTOREN
PRODUKTION
PRODUKTIONSVORGABEN
UNTERNEHMENSZIELE
BETRIEBSWIRT.
ANALYSE
PRODUKTIONSERGEBNISSE
Eigenschaften von Gütern
•
•


–
–
–
–
–
–
–
–
–
Sachgüter:
Materiell
Lagerfähig
Transportierbar
Übertragbar
Dienstleistungen
Immateriell
Volatil
Nicht lagerfähig
Nicht transportierbar
In der Regel nicht übertragbar (Kundenpräsenzbedingte
Dienstleistung)
Dienstleistungsproduktion erfolgt in Einheit von Ort,
Zeit und Handlung; „Uno-Actu Prinzip“
Externer Faktor als „Mitproduzent“
Klassische Produktionstheorie
•
•
Produktion als Transformation von Input in
Output
Die Allg. BWL versteht sich als Sachgüter-BWL
Betriebsmittel
(dominant)
Produktionsfaktoren
Werkstoffe (gewichtig)
Arbeit (geringere
Bedeutung)
KOMBINATION =
PRODUKTION
sächliches
Produkt =
PROBLEMLÖSUNG
Implikationsbeispiel: Kalkulation
•
•
•
Zuschlagskalkulation: Lohnkosten als
Zuschlagssatz zum dominanten Faktor
Werkstoffe
Bei 80% Werkstoffkosten, 10%
Abschreibungen und 10% Löhne ist dies eine
sinnvolle Möglichkeit
Bei 80% Lohnkosten und einer sehr geringen
Korrelation von Werkstoffinput und Arbeitszeit
ist dies fraglich, z. B. Pflege
Dienstleistungsproduktion
Interne
Produktionsfaktoren
Betriebsmittel
Werkstoffe
VORKOMBINATION
LEISTUNGSBEREITSCHAFT
Arbeit
Produktion als Vorund Endkombination
WEITERE
INTERNE
FAKTOREN
EXTERNER
FAKTOR
ENDKOMBINATION
Dienstleistungsproduktion
Interne
Produktionsfaktoren
Betriebsmittel
Werkstoffe
VORKOMBINATION
LEISTUNGSBEREITSCHAFT
Arbeit
WEITERE
INTERNE
FAKTOREN
Line of Visability
EXTERNER
FAKTOR
ENDKOMBINATION
Line of Visibility
•
Unterscheidung zwischen kundennahen (Frontoffice) und kundenfernen (Back-office)
Bereichen
–
–
•
Kundenferne Bereiche: klassische
Produktionstheorie
Kundennahe Bereiche: Aktivitäten des Anbieters
und Nachfragers sind voneinander abhängig
Line of Interaction: Kontakt zwischen Kunden
und internen Faktoren
Faktoren des
Leistungserstellungssystems
Back-OfficeFaktoren
Line of Interaction
Line of Visability aus Kundensicht
Front-OfficeFaktoren
(= interne Kontaktfaktoren)
Externe
Kontaktfaktoren
Line of Visability aus Anbietersicht
Andere externe
Kontaktfaktoren
Blueprint: Arztpraxis
Back-Office
Faktoren
Front-OfficeFaktoren
Faktoren jenseits der
Line of Visability für
Arztpraxis
Blueprint: Arztpraxis
Back-Office
Faktoren
Häusliche
Gespräche,
Krankheitswahrnehmung
Terminverein
barung
Front-OfficeFaktoren
Faktoren jenseits der
Line of Visability für
Arztpraxis
Eintragen des
Termins
Anforderung
des Labors
Fahrt zum
Arzt
Betreten der
Praxis
Rezeption
Wartezimmer,
Gespräch mit
Wartenden
Erfassung der
Daten
Suchen der
Akte
Telefonat mit
Disease
Manager
Vorbereitung
d. „Röhrchen“
Ärztliche
Anamnese
Wartezimmer,
Gespräch mit
Wartenden
Rezept
ausstellen
Ärztliches
Gespräch
Telefonat mit
bester
Freundin
Apotheke
Einnahme der
Med.
…
Labor
Versandt der
Proben
Weiterverarbeitung
Wartezimmer,
Gespräch mit
Wartenden
Wiedervorstellung zur
Besprechung der Laborergebnisse
Folgen
•
Die Messung und Steuerung der Effizienz ist
deutlich schwieriger im Dienstleistungsbereich
–
–
•
Produktionsergebnis ist nicht ausschließlich von
beeinflussbaren Faktoren abhängig
Kooperation des externen Faktors und die
subjektive Qualität wird von anderen Faktoren
beeinflusst
Viele Dienstleister sind Nonprofit
Organisationen: schwierige Messung der
Effizienz
Effizienzmessung in
erwerbswirtschaftlichen Unternehmen
•
Wirtschaftlichkeit des Produktionsprozesses
m
p
j 1
n
j
c
i 1
Mit:
xj
yi
pj
ci
m
n
i
 xj
 Max!
 yi
Output j, j=1..m [Stück]
Input i, i=1..n [Stück]
Erlös pro Einheit von Output j [Euro]
Faktorpreis pro Einheit von Input i [Euro]
Zahl der Outputfaktoren
Zahl der Inputfaktoren
Gewinn als Wirtschaftlichkeitsmaßstab
m
p
j 1
n
j
 xj
c  y
i 1
i
m
p
j 1
 Max!
ist erfüllt, falls
i
n
j
 x j   ci  yi  Erlöse  Kosten  Gewinn  Max!
i 1
Folge: Der Gewinn ist ein einfaches Maß, mit dessen Hilfe
die Effizienz eines kommerziellen Betriebes abgelesen
werden kann. Weiterhin ist der Gewinn eine
eindimensionale Größe, so dass alle betrieblichen
Aktivitäten auf allen Planungs- und Unternehmensebenen
ausschließlich anhand dieses Kriteriums bewertet werden
können
Nonprofit- Organisationen
•
Problemstellung
– Mehrdimensionales Zielsystem
– Zielsystem mit unterschiedlichen Skalen
(€, kg, Patientenzahl, Lebensqualität)
– Non-monetäre, zum Teil sogar nonquantitative Ziele
Effizienzmessung in NPOs
m
w
j 1
n
j
 xj
v  y
i 1
Mit: xj
yi
i
 Max!
i
Output j, j=1..m [Stück]
Input i, i=1..n [Stück]
wj Gewicht des Output j
vi Gewicht des Inputs i
m Zahl der Outputfaktoren
n Zahl der Inputfaktoren
Arbeitsaufgabe
St.
Wohlfahrt
Amor
Altruismus
Reichwerd
MaxGeld
Kosten
1.000.000
500.000
1.500.000
500.000
1.500.000
Erlöse
800.000
600.000
1.500.000
700.000
2.000.000
Pflegequalität
75 Punkte
70 Punkte 75 Punkte
60 Punkte
90 Punkte
Personalzufriedenheit
30 Punkte
40 Punkte 70 Punkte
35 Punkte
60 Punkte
Die Krankenhäuser „St. Wohlfahrt“, „Amor“, „Altruismus“, „Reichwerd“ und
„MaxGeld“ haben bei gleicher Patientenzahl folgende Jahresergebnisse
erzielt. Bewerten Sie den Erfolg bzw. die Effizienz der Einrichtungen!
Effizienzmessung mit
Data Envelopment Analysis
•
•
Effizienz der Einheit z
(DMU: Decision Making
Unit)
m
w
j 1
n
j
 x jz
v  y
i 1
Mit xjk
yik
wj
vi
m
n
s
i
 Max!
iz
Output j bei Einheit k, j=1..m [Stück]
Input i bei Einheit k, i=1..n [Stück]
Gewicht des Output j
Gewicht des Inputs i
Zahl der Outputfaktoren
Zahl der Inputfaktoren
Anzahl der Einheiten in der Analyse
• Effizienz aller s Einheiten ist
maximal 100 %
m
w
j 1
n
j
 x jk
v  y
i 1
i
 1 für k  1..z..s
ik
• Ergebnis im zweidimensionalen Fall
(ein Input, ein Output):
Ausgangslage
Output
DMU 3
DMU 2
DMU 5
DMU 6
DMU 4
DMU 8
DMU 7
DMU 1
DMU 9
DMU 10
Input
• Effizienzanalyse I:
konstante Skalenerträge
Output
DMU 3
DMU 2
DMU 5
DMU 4 ist
effizient, alle
anderen
sind
ineffizient
DMU 6
DMU 4
DMU 8
DMU 7
DMU 1
DMU 9
DMU 10
Input
• Effizienzanalyse II:
variable Skalenerträge
Output
DMU 9, 4, 2
und 3 sind
auf der
EffizienzHüllkurve.
Alle anderen
werden
dominiert
DMU 3
DMU 2
DMU 5
DMU 6
DMU 4
DMU 8
DMU 7
DMU 1
DMU 9
DMU 10
Input
DEA in der Praxis
•
Vorteil: mehrdimensionale Effizienzhüllkurven
sind möglich
–
•
Benchmarking, Vergleich von Einrichtungen
–
–
•
Beispiel: Vergleich ambulanter Pflegedienste in Bayern
Benchmarking: Definition
Beispiel: DMU 5 wird von DMU2 und DMU3 dominiert, d. h.
sie stellen Benchmarks für DMU 5 dar
Krankenhaus: Krankenhausbetriebsvergleich
mit Hilfe von DEA war angedacht.
Ambulante Pflegedienste des
Diakonischen Werkes i.B.
•
Hintergrund:
–
–
270 ambulante Pflegedienste
Kennzahlensystem „Fokus Ambulant“
•
•
•
Inputs: z. B. Arbeitskräfte, Personalkosten, Anteil von
Fachkräften
Outputs: z. B. Ist-Arbeitszeit, Zahl der Pflegeleistungen pro
Patient, Pflegezeit pro Patient
Schwierigkeit des bestehenden Systems:
Stärken und Schwächen einer Einrichtung
können immer nur in Bezug auf eine Kennzahl
(z. B. Arbeitszeit pro Patient) ermittelt werden.
Produktivität der Personalkosten
bzgl. Ist-Arbeitszeit
80000
70000
DMU 20
Ist-Arbeitszeit
60000
DMU 16
50000
40000
30000
20000
10000
0
0
500000
1000000
1500000
Personalkosten
2000000
2500000
3000000
DEA-Modell
•
Inputs:
–
–
–
–
–
–
–
•
Gesamtkosten
Sachkosten
Personalkosten
Verwaltungskosten
Hilfskräfteanteil
Ausfallzeiten
Auslastung des Personals
Outputs:
–
–
–
•
Umsatz
Zahl der Leistungen pro Hausbesuch
Zeit pro Hausbesuch
Varianten:
–
–
Verschiedene Kombinationen von Inputs und Outputs
Verschiedene Annahmen bzgl. Skalenelastizität
Effizienzhäufigkeit bei 21 Szenarien
21
Effizienzhäufigkeit
18
15
12
9
6
3
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Decision Making Unit
Weiteres Vorgehen der Vorlesung
•
Prinzip: Verwirklichung des Effizienzprinzips
auf allen Planungsebenen
–
–
–
Geschäftsfeldplanung: Art der zu produzierenden
Produkte
Investitionsplanung: Produktionsmittelplanung
Leistungsmanagement
•
•
–
Programmplanung: Menge der zu produzierenden Produkte
Qualitätsmanagement: Qualität der zu produzierenden
Produkte
Ablaufplanung: Reihenfolge, Warteschlangen und
Lagerhaltung der zu produzierenden Produkte
3.2 Qualitätsmanagement
3.2.1 Grundlagen
3.2.1.1 Qualitätsbegriff und Qualitätsdimensionen
3.2.1.2 Qualitätsmanagementsysteme
3.2.1.3 Bewertung des Qualitätsmanagementsystems
3.2.2 Ausgewählte Modelle im
Überblick
3.2.2.1
3.2.2.2
3.2.2.3
3.2.2.4
DIN EN ISO 9000ff (2000)
JCAHO
EFQM
KTQ
3.2.3 Qualitätsmanagement im
Gesundheitswesen
3.2.3.1 QM im Krankenhaus
3.2.3.2 QM in der Arztpraxis
3.2.1.1 Qualitätsbegriff und
Qualitätsdimensionen
•
•
Definition: keine einheitliche Definition
Objektive und subjektive Definition
– Objektiv: anhand von naturwissenschaftlichtechnischen Daten messbar
– Subjektiv: als subjektives Phänomen
entzieht sie sich einer objektiven Messung.
Nur indirekt über Indikatoren (z. B.
Zufriedenheit) messbar
Definition nach DIN
•
DIN: Deutsches Institut für Normung
–
–
•
•
ISO: International Standardisation Organisation
EN: European Norm
„Qualität ist die Beschaffenheit einer Einheit
bezüglich ihrer Eignung, festgelegte oder
vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen“ (DIN
55350)
Problem: wer legt Erfordernisse fest?
–
in der Regel: im Verhältnis zu einem Standard oder
einer Erwartung  relative Qualität
Qualitätsansätze
•
•
•
•
Produktorientierter Ansatz: Leistung besteht
aus einem definierten Eigenschaftsbündel.
Gute Qualität = Vorhandensein aller
Eigenschaften
Kundenorientierter Ansatz: Fähigkeit, die
Anforderungen des Kunden zu erfüllen
Herstellerorientierter Ansatz: Einhaltung von
Standards
Wertorientierter Ansatz: Gutes Preis-LeistungsVerhältnis
Qualitätsdimensionen
•
Ansatz von Zeithaml
–
Qualitätseigenschaften von Gütern
•
•
•
–
–
Sucheigenschaft: Eigenschaften können vor Kauf erkannt
werden
Erfahrungseigenschaft: Eigenschaften können anhand von
Erfahrungen erkannt werden
Vertrauenseigenschaft: Eigenschaft entzieht sich einer
faktischen Beurteilung
Dienstleistungen haben überwiegend
Vertrauenseigenschaften
Informationsarmut der Dienstleistungen
Verteilung der Eigenschaften bei
Sach- und Dienstleistungen
Häufigkeit
Sachleistungen
Dienstleistungen
hoch
Dominanz der Dominanz der
Sucheigenschaft Erfahrungse.
niedrig
Dominanz der
Vertrauense.
Beurteilbarkeit
der Produktqualität
Ansatz von Donabedian
•
•
Spezieller Ansatz für medizinische
Leistungen
Aufbauend auf Produktionsprozess
– Strukturqualität
– Prozessqualität
– Ergebnisqualität
Ansatz von Donabedian
•
•
Spezieller Ansatz für medizinische
Leistungen
Aufbauend auf Produktionsprozess
– Strukturqualität
– Prozessqualität
– Ergebnisqualität
• Qualifikation der Mitarbeiter
• Modernität der Anlagen und
Gebäude
• Raumangebot der Gebäude
• Zugänglichkeit
• …
Ansatz von Donabedian
•
•
Spezieller Ansatz für medizinische
Leistungen
Aufbauend auf Produktionsprozess
– Strukturqualität
– Prozessqualität
– Ergebnisqualität
•
•
•
•
Wartezeiten
Dokumentation
Therapieverlauf
…
Ansatz von Donabedian
•
•
Spezieller Ansatz für medizinische
Leistungen
Aufbauend auf Produktionsprozess
– Strukturqualität
– Prozessqualität
– Ergebnisqualität
•
•
•
•
•
Heilungserfolg
Nosokomiale Infektionsraten
Sterblichkeit
Kaiserschnittrate
…
Ansatz von Donabedian
•
Notwendige versus hinreichende
Bedingungen
– Strukturqualität ist eine notwendige, aber
nicht hinreichende Bedingung für
Prozessqualität
– Prozessqualität ist eine notwendige, aber
nicht hinreichende Bedingung für
Ergebnisqualität
Erweiterter Ansatz von Donabedian
Strukurelle
Gegebenheiten
Prozessuale
Gegebenheiten
Ergebnisse
für Patienten
Ergebnisse
für Personal
(Ärzte,
Pflege…)
1
2
3
4
Qualität von
Aufbau- und
Ablauforganisation
5
6
7
8
Qualität des ArztPatienten-Verhältnisses
9
10
11
12
Systemstabilität
und -kontinuität
13
14
15
16
Qualität der
physikalischen und
sozio-demographischen Erreichbarkeit
Beispiele
•
Feld Nr. 1:
–
–
Qualität der physikalischen und soziodemographischen
Erreichbarkeit und Auswirkungen auf strukturelle
Gegebenheiten
„Geographic factors, such as distance, isolation, and
geographic availability and accessibility of services and
facilities. The presence of well-defined and well-known points
of entry to care. Scope and nature of benefits and services.
System arrangements, including provision of drop-ins,
emergencies, coverage at night and on weekends, and home
visits. Population characteristics (demographic, social,
economic, locational) that are relevant to the preceding
features“
Beispiele
•
Feld Nr. 6:
–
–
Qualität der Aufbau- und Ablauforganisation,
Auswirkungen auf die Prozessualen Gegebenheiten
„Characteristics of use of services related to need.
Adequacy of diagnostic work-up and treatment,
including the completeness and specifity of the
diagnosis. Adherence to professionally defined
norms of good practice, both in general and for
specific conditions, diagnoses and situations”
Beispiele
•
Feld Nr. 7:
–
–
Qualität der Aufbau- und Ablauforganisation,
Auswirkungen auf die Ergebnisse für Patienten
„Mortality and disability, in general and in special
subgroups. Occurrence of undetected or
preventable morbidity and disability. Results of
treatment in the form of complications, fatality,
residual disability, or the restoration of physical,
psychological, and social function. Client satisfaction
with the outcomes as well as the structural
characteristics of the processes that are perceived
to lead to the outcomes”
Beispiele
•
Feld Nr. 8:
–
–
Qualität der Aufbau- und Ablauforganisation,
Auswirkungen auf die Ergebnisse für Ärzte,
Pflegekräfte und Funktionspersonal
„Satisfaction with equipment, facilities, qualification
of colleagues, and opportunity for consultation.
Satisfaction with time allowed for patient care and
with conditions suitable for doing good work
without administrative interference. Satisfaction
with type and degree of supervision. Opinions about
the quality of care. Resignations attributed to
dissatisfaction concerning conditions necessary to
provide good care”
Output, Outcome und Impact
•
•
•
Output: Dienstleistung als Ergebnis des
Produktionsprozesses
–
z. B. Operation, Pflege
–
z. B. Heilung einer Krankheit
–
z. B. volkswirtschaftliche Auswirkungen einer
Heilung
z. B. Erhöhung der Herdenimmunität
Outcome: Wirkung der Dienstleistung bei
Leistungsempfänger
Impact: langfristige Wirkungen über das
Individuum hinaus
–
3.2.1.2 Qualitätsmanagementsysteme
•
Qualitätsmanagementsystem:
– Management: komplettes System der
Qualitätssicherung und Lenkung durch
Planung, Organisation, Personaleinsatz,
Personalführung und Kontrolle des
Qualitätserstellungsprozesses
– System: konzeptionell, schriftlich fixiert,
implementiert
– QM ist ein Führungskonzept!
Entwicklung des Qualitätsmanagements
•
•
•
Phase 1:
–
–
–
–
1950-1965
Aus Sicht des Leistungserbringers
Q = Funktionieren des Endproduktes
QM = Qualitätskontrolle (des Endproduktes)
–
–
–
–
1965-1985
Aus Sicht der Prozesse
Q = Gestaltung der Produktionsprozesse, so dass
schlechte Qualität von Anfang an verhindert wird
QM = Qualitätssicherung
–
–
ab 1985
QM = Umfassendes Qualitätsmanagement, TQM
Phase 2:
Phase 3:
Motive für QM
•
•
•
•
•
•
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Verschärfung der Wettbewerbssituation
Innovationsführerschaft
QM als Wettbewerbsvorteil
Verschiebung der Machtstrukturen zu Gunsten der
Krankenkassen
QM als Gegenargument gegen Kürzungen
Aufbau eines Risikomanagements
Kostenersparnis bei Versicherungen
Nachweis der Qualität bei Gerichtsprozessen
Verantwortung für Transparenz
Ethische Verantwortung
Gesetzliche Forderungen
Forderungen der Patienten
Demographische Entwicklung
Ältere Patienten erfordern höhere Qualität
Gesetzliche Anforderung
QM gesetzlich vorgeschrieben
Qualitätsrelevante Prozesse: Überblick
•
•
•
•
•
•
Qualitätsmanagement
Patientenmanagement
Ressourcenmanagement
Aus- und Weiterbildung
Personalmanagement
Information und Kommunikation
Qualitätsr. Prozesse: Qualitätsmanagement
Verantwortung der Leitung
QM-Verantwortliche aller Bereiche benennen
Qualitätsvision
Qualitätsstrategien
Qualitätsmanagement
QM-Organisationsdiagramm
Aufbau des QM-Handbuches
Betriebliches Vorschlagswesen
Wahl eines QM-Systems
Qualitätsr. Prozesse: Patientenmanagement
Aufnahme
Anmeldung und Terminvergabe
Externe Einweisung
Patientenaufnahme in der Verwaltung
Patientenaufnahme auf der Station
Diagnostik
Pflicht zur Patientenaufklärung
Leitlinien für spezielle Funktionen
Spezialambulanzen
Therapie
Physio, Ergo, etc.: Verfahrensabläufe, Leitlinien
Pflege
Aufnahme- und Entlassungsstandards
Kommunikations- und Informationsstrukturen
Einarbeitung neuer Mitarbeiter
Patientenkommunikation
Patienten- und Angehörigengespräche
Verfahrensablauf Patientenbefragung
Entlassung
Patientenentlassung
Qualitätsr. Prozesse: Ressourcenmgt.
Ressourcenmanagement
Aufbau der Kostenrechnung
Organisation des Bestellwesen
Umgang mit technischen Störungen
Abrechnung von Privatpatienten
Qualitätsr. Prozesse: Aus- und Weiterbildung
Ausbildung eigener Mitarbeiter (intern und
extern)
Informationsbörse
Ärztliche und Pflegerische Fortbildung
Chefarzt- und Oberarzt-Supervisionen
Lehre und Forschung
Transparenz wissenschaftlicher Aktivitäten
Betreuung der Vorlesungen
Ärztliche Lehrverpflichtung
Erhebung der Studentenzufriedenheit
Qualitätsr. Prozesse: Personalmgt.
Abwesenheit
Erholungsurlaub
Dienstreisen
Abwesenheit und Rückmeldung bei Krankheit
Arbeitsunfälle
Gesundheitsvorsorge
Betriebsärztliche Untersuchungen
Gesundheitsförderung
Personalangelegenheiten
Zuständigkeiten in der Personalverwaltung
Dienst- und Überstundenabrechnung
Aus- und Rückgabe von Gegenständen
Organisationsdiagramme
Bereitschaftsdienste
Dienstplanerstellung
Hintergrunddienste
Bereitschaftsdienste
Qualitätsr. Prozesse: Information und
Kommunikation
Kommunikation
Visiten
Morgenkonferenzen
Stationsübergabe
Röntgenkonferenzen
Externe Kommunikation, Public Relations
TQM
•
•
Total Quality Management ist eine
Konzeption der Unternehmensführung,
bei der sämtliche Unternehmensbereiche
und betriebliche Aktivitäten umfassend
und systematisch auf die Erfordernisse
einer hohen Qualität bezogen werden
Alle Aktivitäten orientieren sich an den
Qualitätsanforderungen
Teilaspekte eines TQM
•
Qualitätspolitik
–
–
•
•
•
•
Qualitätsverantwortlichkeiten
Qualitätsplanung
Qualitätskontrolle
Qualitätssicherung
–
•
Risikomanagement
Qualitätsdarlegung
–
•
Definition qualitätsrelevanter Werte und Ziele
Ableitung einer langfristigen Vision und Mission
Forderung nach Transparenz der Prozesse und
Ergebnisse ist konstituierend für QM
Qualitätsverbesserung
–
kontinuierliche Verbesserung, KAIZEN
Quantensprünge oder Kaizen?
•
Quantensprung:
–
–
–
•
Setzen von hohen Zielen
Erreichen der Ziele durch einmalige
Kraftanstrengung
„Einfrieren“ des Erreichten bis zum nächsten
Quantensprung
Kaizen:
–
–
schrittweise, aber kontinuierliche Verbesserung der
Prozesse und Produkte
„kontinuierliche Qualitätsverbesserung“ ist Teil der
meisten QM-Konzepte
Risikomanagement
•
•
•
Inhalt: Systematische Analyse und
Vorbeugung von Risiken
Risikomanagement ist ein unabdingbarer
Bereich des QM und muss unabhängig
von jeder Zertifizierung geregelt sein
Risikobeauftragter Pflicht
Prozesse des RM
Führungsprozess
Hauptprozess
Arbeitssicherheit
Pflichten und Aufgaben im Rahmen des Arbeitsschutz-Gesetzes
Strahlenschutz,
Gerätesicherheit
Rechtliche Grundlagen zur Gerätesicherheit
Datenschutz und Archivierung
Grundlagen zum Umgang mit Datenschutz
Hygiene
Umgang mit Lebensmitteln
Geräteeinweisungskonzept
Hygienemaßnahmen im Therapiebereich
Infektionserfassung
Brand- und
Katastrophenschutz
Alarm- und Einsatzplan
Alarmierungsliste und Telefonkette
Klinikinterne Notrufkette
Notfallmaßnahmen
Erstmaßnahmen am Notfallort
Überprüfung und Pflege der Notfallkoffer und Notfallwägen
Transfusionswesen
Umgang, Lagerung und Verabreichung von Blut und
Blutprodukten, inkl. Humanpräparaten
Betäubungsmittel
Umgang mit Betäubungsmitteln
Ein typisches QM-Werkzeug:
Ishikawa Diagramm
Wirkung: z. B.
Wartezeit
Ein typisches QM-Werkzeug:
Ishikawa Diagramm
Maschinen
Methoden
Management
Wirkung: z. B.
Wartezeit
Meßbarkeit
Material
Mensch
Mitwelt
Ein typisches QM-Werkzeug:
Ishikawa Diagramm
Methoden
Maschinen
Einbestellung,
Raumplanung,
Vorunterlagen
Untersuchung
Geräteaufbereitung
Qualität d.
Geräte
Sekretariat
Röntgenfilme
Transport
Meßbarkeit
Management
Material
Mensch
Wirkung: z. B.
Wartezeit
Patient
Hausarzt
Arzt,
Pflege
Mitwelt
3.2.1.3 Bewertung des
Qualitätsmanagementsystems
•
Überblick:
–
–
–
–
Visitation
Zertifizierung
Akkreditierung
Excellence-Model
Visitation
•
Fokus auf medizinische Aspekte
–
Beispiele:
•
•
•
www.niaz.nl
www.cbo.nl
Eigenschaften
–
–
–
sehr detailliert
nicht außerhalb der Medizin
professionelle Perspektive
Zertifizierung
•
Prüfung:
–
•
Beispiel:
–
•
Prüfung des Qualitätsmanagementsystems einer
ganzen Organisation
www.iso.ch
Inhalt:
–
–
Nur Ja-Nein-Entscheidung, z. B. „Haben Sie eine
Infektionskontrolle?“ Nicht: „Wie gut ist sie?“
Keine Ergebnisorientierung
Akkreditierung
•
Sprachverwirrung
– Grundsatz: Akkreditierung ist
Voraussetzung, um an einem Markt
teilzunehmen (im Gegensatz zur
Zertifizierung)
– ISO: Krankenhäuser werden von
Zertifizierungsunternehmen zertifiziert, die
jedoch selbst bei der ISO akkreditiert sein
müssen
•
Umfassende Prüfung aller Prozesse
innerhalb einer Organisation, da sie alle
Auswirkungen auf die Qualität haben.
Akkreditierung
•
Beispiele:
– www.jointcommission.org (JCAHO, USA)
– www.cchsa.ca (Canadian Council of Health
Services Accreditation)
•
•
•
„Good-Enough-Approach“
Kritik: In USA vor allem als Vermeidung
von Rechtsstreitigkeiten etabliert, d. h.
mit Hilfe von QM und Akkreditierung
kann nachgewiesen werden, dass das KH
nicht fahrlässig gehandelt hat.
Prüfung anhand von Check-Listen
Excellence-Modell
•
Geht über die Organisation hinaus, d. h. auch
–
–
–
–
•
Beispiele:
–
–
•
Markt, Bedürfnisse
Soziale Verantwortung
Strategie
Managementinstrumente und –perspektive
www.efqm.org
www.jellinek.nl
Nachteil: Nicht gesundheitsspezifisch, kommt von
Industrie
Fallstudie
•
•
•
Gruppe 1: Entwickeln Sie eine
Orientierungshilfe für Patienten in Ihrem
Krankenhaus
Gruppe 2: Entwickeln Sie ein
Ablaufdiagramm der Aufnahme eines
Patienten in Ihrem Krakenhaus
Diskutieren Sie, inwieweit Ihre
Ergebnisse Teil eines QM sein können.
3.2.2.1 DIN EN ISO 9000ff (2000)
•
Norm:
Allgemein gültige Spezifikation, anhand derer ermittelt
werden kann, ob Forderungen bezüglich eines
Vorgangs oder einer Leistung etc. erfüllt werden
•
ISO: International Organisation for Standardisation
–
–
weltweite Vereinigung nationaler Normungsinstitute
Technische Komitees: Erarbeitung internationaler Normen
(z. B. TC 176: Quality Management and Quality Assurance)
•
DIN: Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin
•
EN: Europäische Normungsbehörde
Entwicklung
•
•
•
Urfassung: 1987
Überarbeitung: 1994
Aktuelle Version: 2000
– Verpflichtend seit 2003
– Reduktion der Zahl der Normen und
Kernbereiche
– Stärkere Ergebnisorientierung
Revision der DIN EN ISO
9001:2000
•
•
•
•
•
•
Normen i.d.R. alle fünf Jahre überarbeitet.
DIN EN ISO 9001 vom Normenkomitee TC 176 (International
Organisation for Standardization) novelliert und am 14. November
2008 durch die ISO veröffentlicht.
Übergangsfrist: 24 Monaten  beide Standards parallel gültig
nach 14.November 2010: keine gültigen Zertifikate auf Basis der
ISO 9001:2000 mehr
bestehende akkreditierte Zertifizierung von ISO 9001:2001 auf
ISO 9001:2008 kann in einem Überwachungs- oder
Rezertifizierungsaudit umgestellt werden
Umstellung binnen zwei Jahren  formaler Akt, da mit der
Revision der ISO 9001 nur eine redaktionelle Überarbeitung
stattfand, die vorwiegend eine Klarstellung und Präzisierung
einzelner Formulierungen zur Folge hat.
Überblick: Systematik der ISO 9000er-Familie
(2000)
Normenfamilie ISO 9000er Reihe
Nachweisstufe
Grundlagen und
Begriffe
ISO 9001
ISO 9000
Leitfäden
ISO 9004
ISO 10011
Elemente
•
1. Verantwortung der obersten Leitung:
–
–
–
–
•
Klinikleitung ist verantwortlich
Festlegung der Organisationsstruktur
Beziehungen
Definition der Qualitätspolitik
2. Qualitätsmanagementsystem
–
–
–
Aufbau des Qualitätsmanagementsystems
Qualitätsmanagementhandbuch
Festschreibung
Elemente
•
3. Vertragsprüfung
– Sicherstellung der Voraussetzungen zur
Erfüllung des Versorgungsauftrages und der
angebotenen Wahlleistungen
•
4. Designlenkung
– Anpassung der Klinikleistung an neue
Anforderungen und Weiterentwicklungen
– z.B. Anpassung an neues Entgeltsystem
Elemente
•
5. Lenkung der Dokumente und Daten
– Definition der Relevanz von Daten;
Regelungen für die Verteilung und
Steuerung von Daten und Dokumenten
– Datenschutz und Schweigepflicht
•
6. Beschaffung
– Gegenstände
– Dienstleistungen, inkl. Konsiluntersuchungen
Elemente
•
7. Vom Auftraggeber beigestellte
Produkte
– Festlegung von Verfahren zum Umgang mit
Patienteneigentum, z. B. med. Hilfsmittel
•
8. Identifikation und Rückverfolgbarkeit
von erbrachten Leistungen
– Umfassende Leistungsdokumentation für
jeden einzelnen Patienten, inkl.
Patientenakte
Elemente
•
9. Prozesslenkung
–
•
Anwendung von Standards beim
Behandlungsprozess
10. Prüfung, Untersuchung
–
–
Eingangs-, Zwischen- und Endprüfung bei extern
und intern erbrachten Leistungen als Hilfsmittel zur
Prozesslenkung
z. B. Überprüfung der Funktionsfähigkeit
medizinischer Geräte, externer Befunde, OPMonitoring
Elemente
•
•
11. Prüfmittelüberwachung
–
Regelmäßige Überwachung (z. B. Eichung)
eingesetzter Prüfmittel zur Gewährleistung korrekter
Prüfergebnisse
12. Prüfstatus:
–
–
Sicherstellung der Meldung von Prüfergebnissen, so
dass ein nachfolgender Arbeitsschritt erst nach
Überprüfung des vorhergehenden erfolgen kann
und die Freigabe für die ausführende Person des
Nachfolgeschrittes eindeutig erkennbar ist.
z. B. Bereitstellung der für eine
Anschlussuntersuchung oder Therapie notwendigen
Befunde
Elemente
•
13. Verfahren bei fehlerhaften Leistungen und
Ergebnissen
–
–
•
Festlegung von Verfahren bei Komplikationen
Dokumentation, Beurteilung, Benachrichtigung
14. Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen
–
–
Verfahren zur Fehlererkennung, Fehlerbehebung
und Vermeidung von Wiederholungsfehlern
Beschwerdemanagement
Elemente
•
15. Handhabung, Lagerung, Konservierung,
Versand
–
•
Umgang mit Nahrungsmitteln, Laborprodukten,
Röntgenbildern, Arzneimitteln etc.
16. Qualitätsaufzeichnungen
–
–
Festlegung, welche Aufzeichnungen dem Nachweis
der Erfüllung von Qualitätsanforderungen dienen
(z. B. Patientenakte).
Hinterlegungsort, Aktualisierung, Möglichkeiten der
Einsichtnahme, Datum der Erstellung aus
Auswertung
Elemente
•
17. Interne Qualitätsaudits
– Kontinuierliche Überprüfung der Anwendung
des QMsystems
– Sicherstellung eines kontinuierlichen
Verbesserungsprozesses
•
18. Schulung
– Ermittlung des Schulungsbedarfs
– Realisierung und Überwachung der
Schulungsergebnisse
Elemente
•
19. Kundendienst
– Informationsfluss zwischen Klinik und
Klinikkunden (einweisende Ärzte, Sozialdienste,
Lieferanten …)
•
20. Statistische Methoden
– Arten, Einsatzmöglichkeiten und –orte sowie
Sinn und Zweck des Einsatzes von statistischen
Methoden
Phasen des Zertifizierungsprozesses
•
•
•
•
Phase
Phase
Phase
Phase
1:
2:
3:
4:
Entstehungsphase
Präparationsphase
Zertifizierungsphase
Phase der Weiterentwicklung
Phasen des Zertifizierungsprozesses
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Phase
Phase
Phase
Phase
1:
2:
3:
4:
Entstehungsphase
Präparationsphase
Zertifizierungsphase
Phase der Weiterentwicklung
Aufbau eines QM
Verantwortung der Leitung
Projektkoordination, Rahmenplanung
Schaffung einer internen Aufbau- und Ablauforganisation für das QM
(meist Stabsstelle für CEO)
• Auswahl der QM-Beauftragten, Moderatoren etc.
• Schaffung von Gremien (Steuerungsgruppe, Qualitätszirkel, QMProblemlösungsteams)
• Wahl eines Consultants
Ständige Information der Mitarbeiter
Wahl eines Zertifizierungsanbieters
Phasen des Zertifizierungsprozesses
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Phase
Phase
Phase
Phase
1:
2:
3:
4:
Entstehungsphase
Präparationsphase
Zertifizierungsphase
Phase der Weiterentwicklung
Analyse der Ist-Situation der Klinikprozesse und der bestehenden
Dokumentation anhand der Elemente
Bestimmung von Risikoprozessen und besonders qualitätsrelevanten
Prozessen; Strukturierung und Visualisierung von Prozessen
Definition von Schnittstellen
Dokumentation des Qualitätsmanagementsystems
• QM-Handbuch (unterteilt in risikorelevante und andere
qualitätsrelevante Prozesse)
• entweder elementeorientiert (20 Elemente, siehe vorne)
• oder prozessorientiert, z. B. Gesamtbehandlungsprozess
Interne Auditierung (Selbstbewertung)
Phasen des Zertifizierungsprozesses
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Phase
Phase
Phase
Phase
1:
2:
3:
4:
Entstehungsphase
Präparationsphase
Zertifizierungsphase
Phase der Weiterentwicklung
Prüfung der Dokumentation durch Zertifizierungsgesellschaft
Voraudit
• Überprüfung des QMsystems vor Ort
• evtl. auch als Selbstaudit
• dient der Überprüfung, ob Zertifizierungsaudit sinnvoll
Zertifizierungsaudit
• mehrtägige, eingehende Prüfung
Nachbesserung und Nachaudit
Zertifikatserteilung
Phasen des Zertifizierungsprozesses
•
•
•
•
•
•
•
Phase
Phase
Phase
Phase
1:
2:
3:
4:
Entstehungsphase
Präparationsphase
Zertifizierungsphase
Phase der Weiterentwicklung
Öffentlichkeitsarbeit
• Werbung mit Zertifikat
Überwachungsaudits
• mind. einmal pro Jahr Audit, ob nach QM-Handbuch gelebt wird
Wiederholungsaudits
• alle drei Jahre erneutes Vollaudit
Wahl eines Zertifizierers
•
Personelle Kompetenz
–
–
•
theoretische Auditorenqualität
Praktische Auditorenerfahrung
Institutionelle Kompetenz
–
–
•
Durchgeführte Zertifizierungen im Gesundheitswesen
Durchgeführte Zertifizierungen im Fachgebiet (z. B. Labor)
Reputation
–
–
–
•
Referenzen
Image
Bekanntheitsgrad
Gesamtkosten
–
–
Externe Kosten
Interne Kosten
Vorteile einer ISO-Zertifizierung
•
Systematische Vorgehensweise
–
–
–
•
•
•
•
Klare Normen als Maßstab
Klare Verbesserung der Prozessqualität
Hohe Bekanntheit und Reputation
Motivation der Mitarbeiter
–
–
–
•
Zwang zu umfassendem QM
Hohe Strukturierungsleistung
Grundlage für eine Prozesskostenrechnung
verbesserte Kommunikation und Transparenz
aktive Beteiligung und Verantwortung
externe Anerkennung der Arbeit
Zertifizierung einzelner Teilbereiche möglich
(z. B. Labor, Chirurgie,…)
Nachteile einer ISO-Zertifizierung
•
•
Keine Notengebung (Ja-Nein-Entscheidung)
Kosten
–
–
•
interne Kosten: im Durchschnitt 60.000 Euro pro Einrichtung
externe Kosten: im Durchschnitt 15.000 Euro pro Einrichtung
Demotivation der Mitarbeiter durch starke
„administrative“ Arbeit
Papierbürokratie
Gefahr, dass QM-Handbuch „Schubladenwerk“ wird
Keine Branchen-Lösung
•
•
•
–
–
Gefahr, dass Zertifizierer aus der Industrie kommen
insb. bei TÜV, LGA
3.2.2.2 JCAHO
•
Abkürzung: Joint Commission on Accreditation of
Healthcare Organisations
Entwicklung
•
–
–
–
•
Gründung 1951 als Joint Commission on Accredition of
Hospitals (JCAH)
1987: healthcare organisations
2002: Internationale Akkreditierung, d. h. auch deutsche
Krankenhäuser können nach JCAHO akkreditiert werden
Stand (2000):
–
–
18.000 akkreditierte Gesundheitsinstitutionen, darunter 5.000
Krankenhäuser (= 80 % der amerikanischen KHs)
damit weltweit wichtigste Akkreditierungsgesellschaft
Mitglieder
•
•
•
•
•
American
American
American
American
American
College of Surgeons
College of Physicians
Medical Association
Hospital Association
Dental Association
Akkreditierung oder Zertifizierung?
•
Akkreditierung ist in USA Voraussetzung, um Patienten
der MEDICARE und MEDICAID zu behandeln
–
–
–
•
Akkreditierung erfolgt entweder durch JCAHO oder
Regierung
–
•
Medicare: steuerfinanzierte Grundversorgung für Patienten >
65 Lebensjahre
Medicaid: steuerfinanzierte Grundversorgung für bedürftige
Patienten
HMOs schließen sich teilweise an
Regierung selbst bevorzugt JCAHO
Damit ist kein freiwilliger Zertifizierungsprozess,
sondern ein erzwungener Akkreditierungsprozess
eingeleitet: Ohne Akkreditierung können
„Kassenpatienten“ nicht abgerechnet werden
Zulassungsvoraussetzungen für
Akkreditierung
•
bis 2002: Klinikstandort USA
– Ausnahme: Armeekrankenhäuser
•
Visitation und Selbstbewertung
– 368 Standards mit 1032 Messelementen
•
•
Identifikation von Kernleistungen
Leistungen müssen primär medizinisch /
pflegerisch sein
Unterschiede zu Zertifizierung nach ISO
•
•
Verweigerung / Entzug des Zertifikats hat
Auswirkungen auf Entgelt und Vertragspartner
Critical Incident Reporting System (CIRS):
–
–
•
Aufzeichnung von unerwarteten Begebenheiten
(sog. „sentinel events”, z. B. Tod eines Patienten,
Verlust von Gliedmaßen, etc.) führt zur
Benachrichtigung der JCAHO
Sentinel event kann zu Entzug der Akkreditierung
führen
Stärkere Ergebnisorientierung
–
Verpflichtende Eintragung von Leistungsergebnissen
in die ORYX-Datenbank, z. B. Infektionsraten,
Mortalitäten etc.
3.2.2.3 EFQM
•
•
Abkürzung: European Foundation of Quality
Management (Brüssel)
Grundsatz: nicht das
Qualitätsmanagementsystem wird geprüft,
sondern das gesamte Unternehmen
–
–
systematisches Beurteilungsverfahren des gesamten
Unternehmens anhand von klar definierten Kriterien
keine Definition von Standards, sondern von
Kriterien
Zertifizierung nach EFQM
•
•
•
Selbstbewertung
Fremdbewertung
Teilnahme am European Quality Award
•
Besonderheiten
– geringere Kosten (praktisch nur Auslagen)
– keine Adaption an das Gesundheitswesen
– baut auf den anderen Verfahren auf
Konzepte
•
•
•
•
•
•
•
•
• Der Beginn:
Ergebnisorientierung
• Identifikation aller
Kundenorientierung
Stakeholder
• Fortschritt:
Visionäre und wertorientierte
Führung
• Strukturierte Bewertung
der Bedürfnisse der
Faktenbasierte Prozessorientierung
Stakeholder
Mitarbeiterorientierung und• –involvierung
Reife:
• Existenz transparenter
Kontinuierliches Lernen und Verbesserung
Mechanismen, um die
Entwicklung einer Partnerschaft Ansprüche der
Stakeholder
Soziale Verantwortung
auszugleichen
Konzepte
•
•
•
•
•
•
•
•
• Der Beginn:
• Bewertung der
Ergebnisorientierung
Kundenzufriedenheit
Kundenorientierung
• Fortschritt:
• Eigene Ziele werden mit
Visionäre und wertorientierte Führung
den Bedürfnissen und
Erwartungen der Kunden
Faktenbasierte Prozessorientierung
verbunden;
Mitarbeiterorientierung und –involvierung
Kundenloyalität wird
analysiert
Kontinuierliches Lernen und
Verbesserung
• Reife:
• Klare Ausrichtung aller
Entwicklung einer Partnerschaft
betrieblicher Aktivitäten
Soziale Verantwortung
auf Kundenbedürfnisse bei
gleichzeitig
ausbalancierter eigener
Zielerreichung
Konzepte
•
•
•
•
•
•
•
•
Ergebnisorientierung
• Der Beginn:
• Vision und Mission
Kundenorientierung
werden definiert
Visionäre und
• Fortschritt:
wertorientierte Führung
• Verknüpfung von
Geschäftspolitik,
Faktenbasierte Prozessorientierung
Mitarbeiter und Prozesse
Mitarbeiterorientierung und –involvierung
in einem einheitlichen
Kontinuierliches Lernen und Verbesserung
Führungsmodell
• Reife:
Entwicklung einer Partnerschaft
• Auf allen
Soziale Verantwortung
Organisationsebenen
existieren gemeinsame
Werte und ethische
Grundlagen
Konzepte
•
•
•
•
•
•
•
•
Ergebnisorientierung
• Der Beginn:
• Definition von
Kundenorientierung
Kernprozessen
Visionäre und wertorientierte• Führung
Fortschritt:
Faktenbasierte
• Benutzung von
Vergleichswerten und
Prozessorientierung
Informationen für die
Mitarbeiterorientierung und –involvierung
Entwicklung von
Kontinuierliches Lernen und Verbesserung
Wettbewerbszielen
• Reife:
Entwicklung einer Partnerschaft
• Vollständiges Verstehen
Soziale Verantwortung
der Prozesskapazitäten
und Benutzung zur
ständigen
Verbesserung
Konzepte
•
•
•
•
•
•
•
•
• Der Beginn:
Ergebnisorientierung
• Mitarbeiter übernehmen
Kundenorientierung
Verantwortung für das
Visionäre und wertorientierte Führung
Unternehmen und die
Probleme
Faktenbasierte Prozessorientierung
• Fortschritt:
Mitarbeiterorientierung
•und
Mitarbeiter sind innovativ
und –involvierung
und kreativ, um die
Organisation
Kontinuierliches Lernen und Verbesserung
voranzubringen
Entwicklung einer Partnerschaft
• Reife:
Soziale Verantwortung
• Mitarbeiter werden ständig
befähigt, Erfahrungen und
Wissen zu teilen und
gemeinsam zu handeln
(„Empowerment“)
Konzepte
•
•
•
•
•
•
•
•
Ergebnisorientierung
• Der Beginn:
• Identifikation von
Kundenorientierung
Entwicklungspotentialen
Visionäre und wertorientierte
Führung
• Fortschritt:
Faktenbasierte Prozessorientierung
• Jeder Mitarbeiter sieht
Weiterentwicklung als ein
Mitarbeiterorientierung und –involvierung
persönliches Ziel
Kontinuierliches Lernen • Reife:
und Verbesserung
• Erfolgreiche Innovation
Entwicklung einer Partnerschaftund Verbesserung sind
weit verbreitet und
Soziale Verantwortung
integriert
Konzepte
•
•
•
•
•
•
•
•
• Der Beginn:
Ergebnisorientierung
• Existenz eines Prozesses,
Kundenorientierung
um Lieferanten auszuwählen
Visionäre und wertorientierte Führung
und zu managen
• Fortschritt:
Faktenbasierte Prozessorientierung
• Schlüsselpartner werden
Mitarbeiterorientierung und –involvierung
identifiziert; Anerkennung
der Verbesserungen der
Kontinuierliches Lernen und Verbesserung
Parnter
Entwicklung einer
• Reife:
Partnerschaft
• Bei bestehender
Soziale Verantwortung
Unabhängigkeit werden die
Pläne gemeinsam entwickelt
und aufeinander
abgestimmt. Gemeinsame
Datenbasis
Konzepte
•
•
•
•
•
•
•
•
• Der Beginn:
Ergebnisorientierung
• Gesetzliche Anforderungen
Kundenorientierung
werden verstanden und
eingehalten.
Visionäre und wertorientierte Führung
• Fortschritt:
• Aktive Teilnahme an der
Faktenbasierte Prozessorientierung
Zivilgesellschaft
Mitarbeiterorientierung und
• –involvierung
Reife:
• Bewertung
Kontinuierliches Lernen und Verbesserung
gesellschaftlicher
Entwicklung einer PartnerschaftAnforderungen an das
Unternehmen und
Soziale Verantwortung
entsprechende Antwort
durch die
Unternehmenspolitik
RADAR-Methode
•
Bewertung der einzelnen Kriterien
anhand von
–
–
–
–
–
Results
Approach
Deployment
Assessment
Review
EFQM-Scoring Matrix
Befähiger (50 %)
F
ü
h
r
u
n
g
(10 %)
Mitarbeiter
(9 %)
Leitbild u.
Strategie
(8 %)
Ressourcen
und Partner
(9 %)
Ergebnisse (50 %)
P
r
o
z
e
s
s
e
(14 %)
Zufriedenheit
d. Leistungserbringer (9 %)
Zufriedenheit
d. Leistungsempfänger (20 %)
Gesellschaftliche Verantwortung (6 %)
Innovation und Lernen
Schlüsselergebnisse
(med.,
pflg.
admin.
Ergebnisqualität)
(15 %)
EFQM und ISO
Führung
100
Schlüsselergebnisse
Mitarbeiter
Gesellschaftliche
Verantwortung
Leitbild und Strategie
0
Zufriedenheit der
Leistungsempfänger
Zufriedenheit der
Leistungserbringer
Ressourcen und Partner
Prozesse
3.2.2.4 KTQ
•
Abkürzung: Kooperation für Transparenz und Qualität
im Gesundheitswesen
„Kooperation“:
•
–
–
–
–
–
•
GKV-Spitzenverbände
Bundesärztekammer (BÄK)
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)
Deutscher Pflegerat
Hartmannbund (Niedergelassene Ärzte)
Inhalt: einziges deutsches krankenhausspezifisches
Zertifizierungsverfahren
–
Seit 2005 auch für Arztpraxen und Rehabilitation
Entwicklung
•
•
•
•
•
Pilotphase: bis 2001
KTQ Version 4: bis April 2005
KTQ Version 5: seit 1. Mai 2005
KTQ für niedergelassenen Bereich
KTQ für Rehabilitationskliniken
Transparenz
•
•
Ziel: Transparenz über alle Bereiche, nicht nur
Qualitätsmanagement
–
Richtung EFQM
–
Transparenz für den Patienten im Sinne einer
Entscheidungshilfe und Information im Vorfeld einer
Krankenhausbehandlung
Transparenz für die niedergelassenen Ärzte im
Sinne einer Orientierungshilfe für die Einweisung
und Weiterbetreuung der Patienten
Transparenz für die Mitarbeiter des KH im Sinne
einer Information über Leistungen und
Qualitätsmanagement im eigenen Haus
Transparenz für die Krankenhäuser im Sinne einer
nach außen sichtbaren Leistungsdarstellung nach
erfolgreicher Zertifizierung
Teilsysteme
–
–
–
Interdisziplinarität und Komplexität
•
•
Grundsatz: es wird grundsätzlich nur ein
ganzes Krankenhaus zertifiziert, nicht einzelne
Abteilungen
Visitorenteam besteht aus drei Personen
–
–
–
•
Arzt
Verwalter
Pfleger
Assessoren müssen aktive KH-Mitarbeiter sein.
Zertifikatsvergabe
•
•
•
•
–
–
–
–
•
–
Schritt 1: Selbstbewertung
Erstellung eines Selbstbewertungsberichtes anhand der KTQ-Kriterien
und mit Hilfe der Software KTQ-DOC.
Schritt 2: Analyse des Selbstbewertungsberichtes durch Visitoren
Schritt 3: Visitation
Schritt 4: Zertifikatsvergabe, falls
mindestens 55 % der „adjustierten“ Gesamtpunktzahl erreicht sind
Bei Werten zwischen 50 und 54 %: „Konfidenzintervall“, d. h.
Nachvisitation möglich
das KH die Teilnahme an den externen Qualitätssicherungsverfahren
nach SGB V nachweist
die Veröffentlichung des KTQ-Qualitätsberichtes zugesichert wird.
Revisitation: nach drei Jahren
Grundsätze
•
•
Zertifizierung ist freiwillig
Bewertung erfolgt nach zahlreichen Kriterien
nach zwei Dimensionen
Durchdringung
Plan
Do
Check
Act
Erreichung
Grundsätze
•
•
Zertifizierung ist freiwillig
Bewertung erfolgt nach zahlreichen Kriterien
nach zwei Dimensionen
Durchdringung
Plan
Do
Check
Act
Erreichung
Wurden die Pläne für alle
Abteilungen und
Funktionen erstellt?
Grundsätze
•
•
Zertifizierung ist freiwillig
Bewertung erfolgt nach zahlreichen Kriterien
nach zwei Dimensionen
Durchdringung
Plan
Do
Check
Act
Erreichung
Sind alle Prozesse und
Ergebnisse systematisch
geplant?
Grundsätze
•
•
Zertifizierung ist freiwillig
Bewertung erfolgt nach zahlreichen Kriterien
nach zwei Dimensionen
Durchdringung
Plan
Do
Check
Act
Erreichung
Wurden in allen
Abteilungen die Pläne
implementiert?
Grundsätze
•
•
Zertifizierung ist freiwillig
Bewertung erfolgt nach zahlreichen Kriterien
nach zwei Dimensionen
Durchdringung
Plan
Do
Check
Act
Was wurde getan, um die
Pläne zu implementieren?
Erreichung
Grundsätze
•
•
Zertifizierung ist freiwillig
Bewertung erfolgt nach zahlreichen Kriterien
nach zwei Dimensionen
Durchdringung
Plan
Do
Check
Act
Erreichung
Wurde die Zielerreichung
in allen Teilsytemen
überprüft?
Grundsätze
•
•
Zertifizierung ist freiwillig
Bewertung erfolgt nach zahlreichen Kriterien
nach zwei Dimensionen
Durchdringung
Plan
Do
Check
Act
Was wurde getan, um die
Zielerreichung zu messen?
Erreichung
Grundsätze
•
•
Zertifizierung ist freiwillig
Bewertung erfolgt nach zahlreichen Kriterien
nach zwei Dimensionen
Durchdringung
Plan
Do
Check
Act
Erreichung
Führen Zielabweichungen
in allen Abteilungen zu
Reaktionen?
Grundsätze
•
•
Zertifizierung ist freiwillig
Bewertung erfolgt nach zahlreichen Kriterien
nach zwei Dimensionen
Durchdringung
Plan
Do
Check
Act
Was passiert bei
Zielabweichungen?
Erreichung
Bepunktung
•
Plan, Check, Act
– 0 Punkte: keine Erreichung, keine
Durchdringung
– 1 Punkt: geringe Durchdringung oder
Erreichung
– 2 Punkte: gute D. o. E.
– 3 Punkte: vollständige D. o. E.
•
Do
– max. 9 Punkte möglich
Addition
•
•
•
•
72 KTQ-Kriterien,
Gewichtung von Kernkriterien mit 1,5
Max. 1521 Punkte
„Adjustierte Punktzahl“: einige Kriterien treffen
nicht auf alle Krankenhäuser zu (z. B. spezielle
Fragen zu Psychiatrie). Sie haben eine
geringere Maximalpunktzahl.
–
Bei der Berechnung der 55%-Grenze wird die
adjustierte Gesamtpunktzahl angesetzt
KTQ-Katalog: Überblick über die
Kategorien
1 Patientenorientierung im KH
2 Sicherstellung der
Mitarbeiterorientierung
3 Sicherheit im Krankenhaus
4 Informationswesen
5 Krankenhausführung
6 Qualitätsmanagement
Subkategorien der Kategorie 1:
Patientenorientierung
1.1 Vorfeld der stationären Versorgung und
Aufnahme
1.2 Ersteinschätzung und Planung der
Behandlung
1.3 Durchführung der Patientenversorgung
1.4 Übergang des Patienten in andere
Versorgungsbereiche
Subkategorien der Kategorie 2:
Mitarbeiterorientierung
2.1 Planung des Personals
2.2 Personalentwicklung
2.3 Sicherstellung der Integration der MA
Subkategorien der Kategorie 3:
Sicherheit im Krankenhaus
3.1 Gewährleistung einer sicheren
Umgebung
3.2 Hygiene
3.3 Bereitstellung von Materialien
Subkategorien der Kategorie 4:
Informationswesen
4.1 Umgang mit Patientendaten
4.3 Informationsweiterleitung
4.3 Nutzung einer Informationstechnologie
Subkategorien der Kategorie 5:
Krankenhausführung
5.1 Entwicklung eines Leitbildes
5.2 Zielplanung
5.3 Sicherstellung einer effektiven und
effizienten Krankenhausführung
5.4 Erfüllung ethischer Aufgaben
Subkategorien der Kategorie 6:
Qualitätsmanagement
6.1 Umfassendes QM
6.2. QM-System
6.3 Sammlung und Analyse
qualitätsrelevanter Daten
6.4 Externe Qualitätssicherung nach § 137
SGB V
Kriterien
•
•
Jede Subkategorie besteht aus verschiedenen
Kriterien, z. B.
Subkategorie 2.2 Personalentwicklung
–
–
–
–
–
–
Kriterium 1: Systematische Personalentwicklung
Kriterium 2: Festlegung der Qualifikation
Kriterium 3: Fort- und Weiterbildung
Kriterium 4: Finanzierung der Fort- und
Weiterbildung
Kriterium 5: Verfügbarkeit von Fort- und
Weiterbildungsmedien
Kriterium 6: Sicherstellung des Lernerfolges in
angegliederten Ausbildungsstätten
Dokumentation
•
•
Pro Kategorie ausführliche Darstellung des Do,
Plan, Check und Act bzgl. Erreichung und
Durchdringung
z. B. 2.2.2 Festlegung der Qualifikation
–
Gesamtbeschreibung: Das Krankenhaus stellt
sicher, dass Wissensstand, Fähigkeiten und
Fertigkeiten der Mitarbeiter den Anforderungen der
Aufgabe (Verantwortlichkeiten) entsprechen
Dokumentation, 2.2.2. Festlegung
der Qualifikation
•
Plan:
– Beschreiben Sie Ihre Regelungen zur
Festlegung der Qualifikation. Inwieweit
beinhalten diese z. B.
•
•
•
Tätigkeitsbeschreibungen für den
Aufgabenträger?
organisatorische Einordnung der Stelle im
Krankenhaus, einschließlich Kompetenzen?
spezifische Leistungsanforderungen?
Dokumentation, 2.2.2. Festlegung
der Qualifikation
•
Do:
–
–
–
–
–
Inwieweit gibt es Aufgabenanalysen in den
einzelnen Abteilungen bzw. Kliniken?
Inwieweit gibt es Stellenbeschreibungen für die
Mitarbeiter?
Inwieweit werden die Stellenbeschreibungen
regelmäßig aktualisiert?
Inwieweit beteiligen sich Mitarbeiter an externen
Qualifikationserhebungsverfahren?
Wie stellen Führungskräfte sicher, dass die
Mitarbeiter den aktuellen Stand der Wissenschaft
bei ihrer Tätigkeit berücksichtigen?
Dokumentation, 2.2.2. Festlegung
der Qualifikation
•
Check
–
–
•
Wie überprüfen Sie die erforderliche Qualifikation der
Mitarbeiter für die Erfüllung ihrer Aufgaben?
Dienen diese Analysen dazu, den zukünftigen Bedarf an Fortund Weiterbildung zu ermitteln?
Act
–
Beschreiben Sie die Verbesserungsmaßnahmen, die Sie aus
den Ergebnissen des Check abgeleitet haben.
•
•
Nehmen Sie Bezug auf alle Prozessbeschreibungen, die im Do
und Check beschrieben sind
Beschreiben Sie, wie diese Verbesserungsmaßnahmen ggf. in die
erneute Prozessplanung einfließen.
KTQ: Stand
31.12.2011
KTQ: Stand Juli
2006
•
•
•
500 Krankenhäuser
13 Arztpraxen
3 Rehabilitationskliniken
•
•
•
•
1436 Krankenhäuser
101 Praxen & MVZ
81 Rehabilitationskliniken
49 Pflegeeinrichtungen, Hospiz
und Alternative
Wohnformen
ProCumCert (PCC)
•
•
•
Eigene kirchliche (evangelisch und
katholisch) Zertifizierungsunternehmung
Kriterienkatalog basiert auf KTQ
Ergänzt um „ethische“ Kriterien
3.2.3.1 QM im Krankenhaus
•
Hintergrund:
– Einführung eines pauschalierten
Entgeltsystems
– Erwartete, negative Qualitätswirkung
•
•
„Blutige Entlassung“
„Drehtüreffekt“
– Qualitätssicherung wird absolut notwendig
3.2.3.1 QM im Krankenhaus
•
Rechtliche Grundlage: Verpflichtung zur
Qualität durch
–
–
–
–
–
Vertragsrecht:
•
Vereinbarung von Leistung inkl. Qualität zwischen KH und
KK sowie zwischen KH und Patient
Haftungsrecht:
•
Schadensersatzansprüche des Patienten im Falle der
Nichtbeachtung der erforderlichen Sorgfalt
Sicherheitsrecht:
•
Anforderungen an die Qualität von Anlagen und Produkten,
z. B. Arzneimittelgesetz, Strahlenschutzgesetz etc.
Berufsrecht:
•
Ärzte sind zur gewissenhaften Versorgung mit geeigneten
Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, zur
Fortbildung und zur Qualitätssicherung verpflichtet
Sozialrecht, insb. SGB V
•
Nur diesen Teil betrachten wir im Folgenden
Regelungen des SGB V
•
•
Sozialgesetzbuch V, § 135-139c
(Sicherung der Qualität der
Leistungserbringung)
insb. § 135 a und 137 SGB V seit dem
1.1.2000 bzw. 1.1.2004
Überblick
§ 135 Bewertung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden
§ 135a Verpflichtung zur Qualitätssicherung
§ 136 Förderung der Qualität durch die Kassenärztlichen
Vereinigungen
§ 136a Qualitätssicherung in der vertragsärztlichen Versorgung
§ 136b Qualitätssicherung in der vertragszahnärztlichen
Versorgung
§ 137 Qualitätssicherung bei zugelassenen Krankenhäusern
§ 137a (aufgehoben)
§ 137b Förderung der Qualitätssicherung in der Medizin
§ 137c Bewertung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden im
Krankenhaus
§ 137d Qualitätssicherung bei der ambulanten und stationären
Vorsorge oder Rehabilitation
§ 137e (aufgehoben)
§ 137f Strukturierte Behandlungsprogramme bei chronischen Krankheiten
§ 137g Zulassung strukturierter Behandlungsprogramme
§ 138 Neue Heilmittel
§ 139 Qualitätssicherung bei Hilfsmitteln
§ 139a Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
§ 139b Aufgabendurchführung
§ 139c Finanzierung
§ 135a: Verpflichtung zur
Qualitätssicherung
(1) Die Leistungserbringer sind zur Sicherung und Weiterentwicklung
der Qualität der von ihnen erbrachten Leistungen verpflichtet. Die
Leistungen müssen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen
Erkenntnisse entsprechen und in der fachlich gebotenen Qualität
erbracht werden.
(2) Vertragsärzte, medizinische Versorgungszentren, zugelassene
Krankenhäuser, Erbringer von Vorsorgeleistungen oder
Rehabilitationsmaßnahmen und Einrichtungen, mit denen ein
Versorgungsvertrag nach § 111a besteht, sind nach Maßgabe der
§§ 136a, 136b, 137 und 137d verpflichtet,
1. sich an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der
Qualitätssicherung zu beteiligen, die insbesondere zum
Ziel haben, die Ergebnisqualität zu verbessern und
•
2. einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement
einzuführen und weiterzuentwickeln
§ 137 Qualitätssicherung bei
zugelassenen Krankenhäusern
(1)
Der Gemeinsame Bundesausschuss beschließt unter Beteiligung des
Verbandes der privaten Krankenversicherung, der Bundesärztekammer
sowie der Berufsorganisationen der Krankenpflegeberufe Maßnahmen
der Qualitätssicherung für nach § 108 zugelassene Krankenhäuser
einheitlich für alle Patienten. Dabei sind die Erfordernisse einer sektorund berufsgruppenübergreifenden Versorgung angemessen zu
berücksichtigen. Die Beschlüsse nach Satz 1 regeln insbesondere
1. die verpflichtenden Maßnahmen der Qualitätssicherung nach
§ 135a Abs. 2 sowie die grundsätzlichen Anforderungen an ein
einrichtungsinternes Qualitätsmanagement,
2. Kriterien für die indikationsbezogene Notwendigkeit und Qualität der
im Rahmen der Krankenhausbehandlung durchgeführten diagnostischen
und therapeutischen Leistungen, insbesondere aufwändiger
medizintechnischer Leistungen; dabei sind auch Mindestanforderungen
an die Strukturqualität einschließlich im Abstand von fünf Jahren zu
erfüllender Fortbildungspflichten der Fachärzte und an die
Ergebnisqualität festzulegen,
3. einen Katalog planbarer Leistungen nach den §§ 17 und 17b des
Krankenhausfinanzierungsgesetzes, bei denen die Qualität des
Behandlungsergebnisses in besonderem Maße von der Menge der
erbrachten Leistungen abhängig ist, Mindestmengen für die jeweiligen
Leistungen je Arzt oder Krankenhaus und Ausnahmetatbestände,
§ 137 Qualitätssicherung bei
zugelassenen Krankenhäusern
•
•
4. Grundsätze zur Einholung von Zweitmeinungen vor
Eingriffen,
5. Vergütungsabschläge für zugelassene Krankenhäuser, die
ihre Verpflichtungen zur Qualitätssicherung nicht einhalten und
6. Inhalt und Umfang eines im Abstand von zwei Jahren zu
veröffentlichenden strukturierten Qualitätsberichts der
zugelassenen Krankenhäuser, in dem der Stand der
Qualitätssicherung insbesondere unter Berücksichtigung der
Anforderungen nach den Nummern 1 und 2 sowie der Umsetzung
der Regelungen nach Nummer 3 dargestellt wird. Der Bericht hat
auch Art und Anzahl der Leistungen des Krankenhauses
auszuweisen. Er ist über den in der Vereinbarung festgelegten
Empfängerkreis hinaus von den Landesverbänden der
Krankenkassen und den Verbänden der Ersatzkassen im Internet
zu veröffentlichen. Der Bericht ist erstmals im Jahr 2005 für
das Jahr 2004 zu erstellen.
§ 137 Qualitätssicherung bei
zugelassenen Krankenhäusern
Wenn die nach Satz 3 Nr. 3 erforderliche Mindestmenge bei
planbaren Leistungen voraussichtlich nicht erreicht wird, dürfen
ab dem Jahr 2004 entsprechende Leistungen nicht erbracht
werden. Die für die Krankenhausplanung zuständige
Landesbehörde kann Leistungen aus dem Katalog nach Satz 3 Nr.
3 bestimmen, bei denen die Anwendung von Satz 4 die
Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung der
Bevölkerung gefährden könnte; sie entscheidet auf Antrag des
Krankenhauses bei diesen Leistungen über die Nichtanwendung
von Satz 4. Zum Zwecke der Erhöhung von Transparenz und
Qualität der stationären Versorgung können die Kassenärztlichen
Vereinigungen und die Krankenkassen und ihre Verbände die
Vertragsärzte und die Versicherten auf der Basis der
Qualitätsberichte nach Nummer 6 auch vergleichend über die
Qualitätsmerkmale der Krankenhäuser informieren und
Empfehlungen aussprechen.
Qualitätsbericht
•
Datensatzbeschreibung:
–
–
•
www.g-k-v.de unter „Projekte“ – „Qualitätsbericht
Krankenhaus“
www.bdpk.de
Beispiele
–
–
www.helios-kliniken.de
www.klinikum-hannover.de/minf/quali
§ 137f: Strukturierte Behandlungsprogramme bei chronischen Krankheiten
(1) Der Gemeinsame Bundesausschuss nach § 91
empfiehlt dem Bundesministerium für Gesundheit und
Soziale Sicherung für die Abgrenzung der
Versichertengruppen nach § 267 Abs. 2 Satz 4 nach
Maßgabe von Satz 2 geeignete chronische
Krankheiten, für die strukturierte
Behandlungsprogramme entwickelt werden sollen, die
den Behandlungsablauf und die Qualität der
medizinischen Versorgung chronisch Kranker
verbessern.
(2) …
(3) Für die Versicherten ist die Teilnahme an Programmen
nach Absatz 1 freiwillig.
§ 139a: Institut für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
(1) Der Gemeinsame Bundesausschuss nach
§ 91 gründet ein fachlich unabhängiges,
rechtsfähiges, wissenschaftliches Institut
für Qualität und Wirtschaftlichkeit im
Gesundheitswesen und ist dessen
Träger. Hierzu kann eine Stiftung des
privaten Rechts errichtet werden.
Aufgaben des IQWiG
1. Recherche, Darstellung und Bewertung des aktuellen medizinischen
Wissensstandes zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren
bei ausgewählten Krankheiten,
2. Erstellung von wissenschaftlichen Ausarbeitungen, Gutachten und
Stellungnahmen zu Fragen der Qualität und Wirtschaftlichkeit der
im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung erbrachten
Leistungen unter Berücksichtigung alters-, geschlechts- und
lebenslagenspezifischer Besonderheiten,
3. Bewertungen evidenzbasierter Leitlinien für die epidemiologisch
wichtigsten Krankheiten,
4. Abgabe von Empfehlungen zu Disease-Management-Programmen,
5. Bewertung des Nutzens von Arzneimitteln,
6. Bereitstellung von für alle Bürgerinnen und Bürger verständlichen
allgemeinen Informationen zur Qualität und Effizienz in der
Gesundheitsversorgung.
Exkurs: Mindestmengen
•
–
–
•
•
–
–
Umstritten: Zusammenhang von Menge und Qualität
pro: Übungskurve
•
klarere Hinweise, dass Mortalität und Infektionsraten mit steigender
Menge abnehmen
contra: „Schlamperei“ durch Routine
•
Operationserfolg bei großen Mengen oft schlechter (z. B.
Kniebeweglichkeit nach Knie-Totalendoprothesen)
Unumstritten: Zusammenhang von Menge und Kosten
Umsetzung:
bis 2006: nur extrem seltene Prozeduren (z. B.
Stammzellentransplantation)
seit 1.1.2006: auch Routineeingriffe
•
•
z. B. mind. 50 Knie-Totalendoprothesen
ungefähr 110.000 pro Jahr
Zusammenfassung
•
–
–
–
•
–
Verpflichtung:
internes Qualitätsmanagement
•
bislang keine Festlegung auf ein bestimmtes System
–
„Ihr müsst was machen, egal was!“
externe Qualitätssicherung
•
•
bislang keine Festlegung auf ein bestimmtes System
Präferenz: KTQ auf Basis von ISO
•
•
alle 2 Jahre veröffentlichen
bei Fehlen des Berichtes: 150 Euro Entgeltabzug pro Fall
Qualitätsbericht
Ein Qualitätsmanagementsystem sollte diese
Anforderungen erfüllen
z. B. KTQ
3.2.3.2 QM in der Arztpraxis
•
Die rechtlichen Grundlagen sind gleich:
–
–
–
–
–
Vertragsrecht:
•
Vereinbarung von Leistung inkl. Qualität zwischen KH und
kassenärztlicher Vereinigung sowie zwischen KH und
Patient
Haftungsrecht:
•
Schadensersatzansprüche des Patienten im Falle der
Nichtbeachtung der erforderlichen Sorgfalt
Sicherheitsrecht:
•
Anforderungen an die Qualität von Anlagen und Produkten,
z. B. Arzneimittelgesetz, Strahlenschutzgesetz etc.
Berufsrecht:
•
Ärzte sind zur gewissenhaften Versorgung mit geeigneten
Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, zur
Fortbildung und zur Qualitätssicherung verpflichtet
Sozialrecht, insb. SGB V
•
Nur diesen Teil betrachten wir im Folgenden
§ 73c: Förderung der Qualität in der
vertragsärztlichen Versorgung
(1)
(2)
In den Gesamtverträgen sollen Versorgungsaufträge vereinbart
werden, deren Durchführung bestimmte qualitative oder
organisatorische Anforderungen an die Vertragsärzte
stellt. Dabei sind außerdem Regelungen zu treffen, wie die
Erfüllung dieser besonderen Versorgungsaufträge zu vergüten ist
sowie ob und wie diese Vergütung auf die in den
Gesamtverträgen nach § 85 oder § 85a vereinbarten Vergütungen
anzurechnen ist. Bundesmantelvertragliche Regelungen sind
möglich.
In den Verträgen nach Absatz 1 ist zu regeln, ob Vertragsärzte,
die der Kassenärztlichen Vereinigung nachweisen, dass sie die
vereinbarten Anforderungen erfüllen, einen Anspruch auf
Durchführung der Versorgungsaufträge im Rahmen der
vertragsärztlichen Versorgung haben. Wird keine Vereinbarung
nach Satz 1 geschlossen, können Krankenkassen mit
Vertragsärzten Verträge zur Durchführung der nach Absatz 1
gesamtvertraglich vereinbarten Versorgungsaufträge schließen.
Die Aufforderung zur Abgabe eines Angebots ist unter
Bekanntgabe objektiver Auswahlkriterien öffentlich
auszuschreiben.
§ 95d Pflicht zur fachlichen
Fortbildung
(1)
(2)
(3)
Der Vertragsarzt ist verpflichtet, sich in dem Umfang fachlich
fortzubilden, wie es zur Erhaltung und Fortentwicklung der zu
seiner Berufsausübung in der vertragsärztlichen Versorgung
erforderlichen Fachkenntnisse notwendig ist. Die
Fortbildungsinhalte müssen dem aktuellen Stand der
wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Medizin,
Zahnmedizin oder Psychotherapie entsprechen. Sie müssen frei
von wirtschaftlichen Interessen sein.
…
Ein Vertragsarzt hat alle fünf Jahre gegenüber der
Kassenärztlichen Vereinigung den Nach- weis zu erbringen, dass
er in dem zurückliegenden Fünfjahreszeitraum seiner
Fortbildungspflicht nach Absatz 1 nachgekommen ist; …Erbringt
ein Vertragsarzt den Fortbildungsnachweis nicht oder nicht
vollständig, ist die Kassenärztliche Vereinigung verpflichtet, das
an ihn zu zahlende Honorar aus der Vergütung vertragsärztlicher
Tätigkeit für die ersten vier Quartale, die auf den
Fünfjahreszeitraum folgen, um 10 vom Hundert zu kürzen, ab
dem darauf folgenden Quartal um 25 vom Hundert
§ 135a: Verpflichtung zur
Qualitätssicherung
(1)
(2)
Die Leistungserbringer sind zur Sicherung und Weiterentwicklung
der Qualität der von ihnen erbrachten Leistungen verpflichtet. Die
Leistungen müssen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen
Erkenntnisse entsprechen und in der fachlich gebotenen Qualität
erbracht werden.
Vertragsärzte, medizinische Versorgungszentren, zugelassene
Krankenhäuser, Erbringer von Vorsorgeleistungen oder
Rehabilitationsmaßnahmen und Einrichtungen, mit denen ein
Versorgungsvertrag nach § 111a besteht, sind nach Maßgabe der
§§ 136a, 136b, 137 und 137d verpflichtet,
1. sich an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der
Qualitätssicherung zu beteiligen, die insbesondere zum Ziel
haben, die Ergebnisqualität zu verbessern und
2. einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement einzuführen
und weiterzuentwickeln.
§ 136: Förderung der Qualität durch die
Kassenärztlichen Vereinigungen
(1)
(2)
Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben Maßnahmen zur
Förderung der Qualität der vertragsärztlichen Versorgung
durchzuführen. Die Ziele und Ergebnisse dieser
Qualitätssicherungsmaßnahmen sind von den Kassenärztlichen
Vereinigungen zu dokumentieren und jährlich zu veröffentlichen.
Die Kassenärztlichen Vereinigungen prüfen die Qualität der in der
vertragsärztlichen Versorgung erbrachten Leistungen
einschließlich der belegärztlichen Leistungen im Einzelfall durch
Stichproben. Der Gemeinsame Bundesausschuss entwickelt in
Richtlinien nach § 92 Kriterien zur Qualitätsbeurteilung in der
vertragsärztlichen Versorgung sowie Auswahl, Umfang und
Verfahren der Stichprobenprüfungen nach Satz 1. Satz 2 gilt für
den vertragszahnärztlichen Bereich entsprechend.
§ 136a: Qualitätssicherung in der
vertragsärztlichen Versorgung
Der Gemeinsame Bundesausschuss bestimmt für die vertragsärztliche
Versorgung durch Richtlinien nach § 92
1. die verpflichtenden Maßnahmen der Qualitätssicherung
nach § 135a Abs. 2 sowie die grundsätzlichen Anforderungen an
ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement und
2. Kriterien für die indikationsbezogene Notwendigkeit und
Qualität der durchgeführten diagnostischen und therapeutischen
Leistungen, insbesondere aufwendiger medizintechnischer
Leistungen.
Vor der Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses über die
Richtlinien ist der Bundesärztekammer und der Deutschen
Krankenhausgesellschaft Gelegenheit zur Stellungnahme zu
geben.
Zusammenfassung
•
Verpflichtung:
–
internes Qualitätsmanagement
•
bislang keine Festlegung auf ein bestimmtes System
–
–
externe Qualitätssicherung
•
•
„Ihr müsst was machen, egal was!“
bislang keine Festlegung auf ein bestimmtes System
Ein Qualitätsmanagementsystem sollte diese
Anforderungen erfüllen
Qualitätssicherungsmaßnahmen im
ambulanten Bereich
•
Qualitätssicherungsmaßnahmen der
Kassenärztlichen Vereinigung
–
•
•
•
–
Definition von Qualifikationsanforderungen für
besondere Bereiche, z. B. Sonographie, Röntgen,
Psychotherapie etc.
Abrechnungssanktionen bei Nichteinhaltung
–
„Chroniker-Programme“
Disease Management Programme als
Qualitätssicherungsmaßnahme
Ärztenetze als Qualitätssicherungsmaßnahme
Qualitätszirkel niedergelassener Ärzte
Qualitätsmanagementmodelle im
ambulanten Bereich
•
•
•
•
•
–
–
–
–
–
–
–
–
EFQM:
vollständig übertragbar
sehr aufwendig, bislang vor allem bei Privatpraxen
DIN EN ISO
vollständig übertragbar
sehr aufwendig, kaum verbreitet
„Qualität und Entwicklung in Praxen“
Propagierung durch Kassenärztliche Bundesvereinigung
besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
European Practice Assessment (EPA)
Ableger des holländischen „Visitatie-Programms“
Evaluierung anhand objektiver Ergebnisse
KTQ-Praxis
Arbeitsaufgabe
•
•
Die Leistungserstellung des ambulanten und
stationären Sektors wird stärker integriert.
Dies hat auch Auswirkungen auf ein
umfassendes Qualitätsmanagement
Stellen Sie den Fluss eines Diabetespatienten
zwischen Hausarzt, Internist, Augenarzt und
Krankenhaus dar. Entwickeln Sie einen Ansatz
zur Bestimmung der Gesamtqualität.
Herunterladen