alleinige Kriegsschuld des Deutschen Reichs

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Das dritte Reich
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Wie konnte es dazu kommen?
Die Zeit vor 1933
Die Weimarer Republik
Versailler Vertrag 28.Juni 1919
- alleinige Kriegsschuld des Deutschen Reichs
- Reparationszahlungen an die Siegermächte
- das deutsche Heer wird auf 100.000 reduziert
- das Reich verliert 13% seiner Gebiete und 10% seiner Bevölkerung
Von der deutschen Bevölkerung wurde der Versailler Vertrag
größtenteils abgelehnt und als ungerecht empfunden.
Wirtschaftskrise
• Durch die abgetretenen Gebiete
-weniger Kohle und Eisenerzförderung
-Verringerung der Lebensmittelproduktion
Wirtschaft hatte nicht genug Geld
• Reparationszahlungen belasteten die deutsche Wirtschaft sehr
• Um überhaupt handlungsfähig zu bleiben,
druckte die deutsche Reichsbank Geld
Die Deutsche Mark wurde quasi wertlos
Während des Kriegs
500 g Brot
32 Pfennig
1 Liter Milch
25 Pfennig
1Ei
22 Pfennig
500 g Butter
1 Mark
November 1923
500 Billionen Mark
360 Billionen Mark
320 Billionen Mark
2800 Billionen Mark
Einen solch gewaltigen Wertverfall einer Währung
hatte es zuvor noch nie gegeben.
die Ersparnisse der deutschen Bevölkerung
(insbesondere die des Mittelstandes) verschwanden plötzlich
Hungersnot, Rachitis Epidemien, hohe Säuglingssterblichkeit
Ab 1924 verbesserte sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland
durch eine Währungsreform und Kredite aus dem Ausland etwas.
(goldene Zwanziger)
1929 Weltwirtschaftskrise
• Arbeitslosigkeit in Deutschland stieg dramatisch an
( Von 600.000 im Jahr 1925 auf über 6 Millionen.)
das demokratisch-parlamentarische System zerbröckelte
antidemokratische Parteien werden stärker
(NSDAP und KPD)
das deutsche Parlament konnte keine tragenden Mehrheiten
mehr bilden
die Position des vom Volk direkt gewählten Reichspräsidenten
Hindenburg wurde gestärkt ( ohne ihn waren die Regierungen –
Kanzler und Minister - quasi handlungsunfähig
Schneller Wechsel verschiedener Reichskanzler
(zuletzt von Papen und Schleicher)
Machtergreifung Hitlers
• Mangels Alternativen berief von Hindenburg ( überredet durch Papen
und seine Gruppe ) am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum neuen
Reichskanzler, obwohl die NSDAP nur 33,1 % der Stimmen hat.
Hitler kann nun seine Macht ausbauen
27.0 2.1933 Reichstagsbrand
(Hitler gibt den Kommunisten und Sozialdemokraten die Schuld)
Folgen des Reichstagsbrandes:
Notverordnung:
Als Reaktion auf den Brand
verabschiedete von Hindenburg die
"Reichstagsbrandverordnung"
Wichtige Grundrechte
werden ausgeschaltet:
- Recht auf persönliche Freiheit
- Recht auf freie Meinungsäußerung
- Pressefreiheit
- Versammlungsrecht
- Brief- und Fernmeldegeheimnis
• Mit dieser Verordnung war der Weg frei für die Verfolgung von
politischen Gegnern der nationalsozialistischen Bewegung.
(in den folgenden Wochen und Monaten wurden rund 100.000 politische
Gegner verhaftet - zunächst mehrheitlich Kommunisten.)
• Am 22. März 1933, wenige Wochen nachdem Adolf Hitler zum
Reichskanzler ernannt worden war, wurde in Dachau
ein Konzentrationslager für politische Gefangene errichtet
Das Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933 was Ende des Parlamentarismus
der Weimarer Republik
Aufgrund des Ermächtigungsgesetzes wurde die NSDAP zur "Staatspartei„
- die anderen Parteien wurden später durch das "Gesetz gegen
die Neubildung von Parteien" ganz verboten.
Die NSDAP begann nun damit, das gesamte politische,
wirtschaftliche und kulturelle Leben im Staat zu kontrollieren.
Es entsteht die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland.
Erste Kennzeichen sind:
• Terror der NSDAP
• Verhaftungswellen
• Konzentrationslager
Der Tod Hindenburgs bildete den Abschluss der Phase der Gleichschaltung
Hitler wird Reichskanzler, Reichspräsident und Oberbefehlshaber in einer Person
Jugenderziehung im dritten Reich
Die Nationalsozialisten hatten schon früh damit
Begonnen, die Jugend für sich zu begeistern.
•
Für die jungen Kinder (10-13) gab es das Jungvolk/ Jungmädel
•
Für die Jungen (14-18) gab es die HJ (Hitlerjugend)
•
Für die Mädchen (14-18) gab es den BDM (Bund Deutscher Mädel)
Die Jugend wurde angelockt mit
• Gemeinsamen Zeltlagern
• Zugehörigkeit in einer besonderen Gemeinschaft
• Gruppenspielen
• Gemeinsames Singen
• Ferienlager
• Wehrübungen für Jungen
• Sport und Spiel
Ziel war es, die jungen Menschen zu gehorsamen
Befehlsempfängern zu erziehen, die nicht selbst denken und entscheiden.
Die Jugend sollte so sein:
• hart
• sportlich
• unerschrocken
• grausam
• gewalttätig
• gehorsam
• wehrtüchtig
Andere Erziehungsinstanzen wurden
ausgeschaltet:
• Die Kirche
• Die Schule
• Die Eltern
Hitler wollte die Jugendlichen zu absolut
folgsamen und überzeugten Nazis
machen, nach dem Motto:
• Du bist nichts, dein Volk ist alles!
• Ein Volk, ein Reich, ein Führer!
• Führer befiehl, wir folgen dir!
Verfolgung im dritten Reich
Nachdem Hitler an die Macht gekommen war begann die systematisch
Verfolgung aller Menschen, die entweder gegen das NS-Regime waren,
oder aufgrund ihrer Religion, ihrer Weltanschauung oder ihres gesundheitlichen
Zustandes nicht den Vorstellungen der Nationalsozialisten entsprach
• NS-Verbrechen gegen die jüdische Bevölkerung
Schrittweise Entrechtung der Juden
1933
• 1. April 1933
Boykott gegen alle jüdischen Kaufleute,
Ärzte und Rechtsanwälte
• 7. April 1933 Entlassung jüdischer Beamter
• 25. April 1933 Gesetz gegen Überfüllung von deutschen Schulen und Hochschulen
• 22.September 1933
Reichskulturkammergesetz (Berufsverbot für jüdische
• 4.Oktober 1933
Schriftsteller und Künstler)
Schriftleitergesetz (Berufsverbot für jüdische Redakteure)
1935
15. September
•
Nürnberger Gesetze
Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre
- Eheschließungen zwischen Juden und Deutschen sind verboten
- Juden dürfen keine nicht-jüdischen Hausangestellte beschäftigen
- Einschränkung der Berufsmöglichkeiten für Juden auf ganz wenige
Berufszweige
•
Reichsbürgergesetz
- Staatsangehörige jüdischen Glaubens konnten nicht als Reichsbürger gelten
- Aberkennung des Wahlrechts und aller öffentlichen Ämter
- Entlassung aller jüdischen Beamten
Als Jude galt,
• wer mindestens drei jüdische Großeltern hatte
• wer zwei jüdische Großeltern hatte und nach dem Erlass des Gesetzes jüdischen
Glaubens war, mit einem Juden verheiratet oder ein jüdisches Elternteil hatte.
•„Reichskristallnacht“
=> vom 9. zum 10. November 1938
=> Zerstörung von Synagogen, Wohnungen, Geschäften
und anderen jüdischen Einrichtungen
=> 97 tote Juden, 30. 000 in Konzentrationslager deportiert
=> Intention: - Auftakt zur vollständigen Enteignung und
Vernichtung der Juden
- Juden in Gesamtheit aus Gesellschaft
auszugrenzen
1938
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1938 Alle Juden mussten den Namen Sarah und Israel tragen
Jüdische Kinder durften nur noch jüdische Schulen besuchen
Theaterbesuche und Kinobesuche waren für Juden verboten
Juden durften keine Zeitungen mehr kaufen
Juden durften keine Autos oder Fahrräder mehr besitzen
Ihre Telefonanschlüsse wurden abgeschaltet
Sie durften nur noch in besonders gekennzeichneten
Geschäften einkaufen
Sie durften ihren Wohnsitz nicht mehr wechseln
Jüdische Ärzte und Rechtsanwälte durften nicht mehr in ihrem
Beruf arbeiten
Mieterschutz für Juden wurde aufgehoben
Juden mussten um 20 Uhr zu Hause sein.
Juden durften keine Haustiere mehr halten
1939 - 1941
• Zwangsarisierung von Immobilienbesitz
• Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden. Juden müssen ab dem
6. Lebensjahr in der Öffentlichkeit den Judenstern tragen.
• Wohnungen müssen aufgegeben werden
• Auswanderungsverbot
• Juden, die nicht in wichtigen Betrieben arbeiten, werden in den nächsten
Monaten in eine Stadt in den Ostgebieten abgeschoben. Das Vermögen der
abzuschiebenden Juden wird zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen; Es
verbleiben den Juden 100 RM und 50 kg Gepäck pro Person.
• Beginn der massenhaften Deportationen in Konzentrations-, Arbeitsund Vernichtungslager
20.
1942
HOLOCAUST
systematische Ermordung von etwa 6 Mio. Juden in den Vernichtungslagern
des Dritten Reichs
KZ Auschwitz - Birkenau
• Kranke und Behinderte
 Lebensunwerte Wesen, die die Allgemeinheit belasteten
 Gezielte Ermordung in Pflegeheimen „Euthanasie“
 Später Ermordung in Gaskammern
Im Ganzen wurden ca. 70.000 Behinderte während
der Nazi-Herrschaft umgebracht.
• Homosexuelle
 Schänder deutschen Blutes
 Homosexuelle passten nicht zum Heldenbild des deutschen Mannes
 Bekamen keine Kinder und waren daher schädlich für die Fortpflanzung
des arischen Volkes
• Zeugen Jehovas
• Weigerten sich, aufgrund ihrer religiösen Überzeugung bei den Nazis
mitzumachen. (z.B. keinen Hitlergruß)
• Starke pazifistische Einstellung
• Leisteten aktiven Widerstand
• Kirchenvertreter
 Zu Beginn der Machtergreifung der Nazis wollte Hitler ein gutes Verhältnis
zu den beiden Kirchen.
 Die Anschauung der Kirchen, wie die christliche Nächstenliebe passten aber
nicht zur NS-Propaganda.
 Öffentliches Rede- und Predigtverbot
 Kritische Pfarrer wurden systematisch beobachtet, verfolgt und
eingeschüchtert. Sie wurden verhaftet, gefoltert und zu Teil ermordet
Dietrich von Bonhoeffer
Bernhard Lichtenberg
• Sinti und Roma





minderwertige und artfremde Rasse
Sie durften keine Kinder mehr bekommen
Nürnberger Gesetze galten auch für die so genannten "Zigeuner„
Verbindungen und Ehen waren unter Strafe verboten
Sinti und Roma durften ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken
und wurden aus der Wehrmacht entlassen
 wurden ab 1941 nach Osten in die Vernichtungslager verschleppt
 In Auschwitz-Birkenau errichteten SS-Leute ein eigenes "Zigeunerlager"
Der 2. Weltkrieg
Übersicht
1.September 1939
Überfall des deutschen Reiches auf Polen
April 1940
deutsche Truppen besetzen die neutralen Staaten
Dänemark und Norwegen
Blitzkrieg gegen die Niederlande, Belgien, Luxemburg
und Frankreich
Deutschland unterstützt den Bündnispartner Italien
in Nordafrika
Russlandfeldzug
Deutschland besetzt die französische Kolonie Tunesien
Mai 1940
März 1941
Juni 1941
November 1942
Januar 1943
8.Mai 1945
Wende im Krieg durch die Niederlage und Kapitulation
der deutschen 6. Armee in Stalingrad
Schritt für Schritt wurden die deutschen Truppen
geschlagen und zurückgedrängt.
Deutschland unterzeichnet die bedingungslose
Kapitulation
Widerstand im dritten Reich
Allgemeine Probleme des politischen Widerstands
 Die Gefahr durch den Nationalsozialismus wurde lange Zeit weit unterschätzt.
Die Hauptfehler waren:
 Hitlers „Mein Kampf“ wurde nicht ernstgenommen und als ideologische
Theorie abgetan
 Nazi Herrschaft wurde als „kurzes Zwischenspiel in der Geschichte“
eingeschätzt
 In der entscheidenden Phase (Januar bis März 1933) bereiteten sich die
Parteien auf die Reichstagswahlen am 5 März 1933 vor, anstatt direkt gegen
die Nazis zu kämpfen.
 Gleichschaltungsgesetze
politische Opposition war nicht möglich
 Kein einheitlicher Widerstand, Arbeiterbewegung war gespalten
 Professionelle NS-Propaganda (Bevölkerung hatte kaum Sympathie für den
Widerstand
 Hohe finanzielle Kosten für Propaganda, Verbindungen usw.
 Hohe Gefahr durch Spitzel
extremes Misstrauen untereinander
 Widerstand (auch kritische Äußerungen) war Volksverrat, Landesverrat,
Hochverrat, in den Kriegsjahren zum Teil auch Wehrmachtszersetzung
schwere Strafen, Angst
Aufgrund dieser Probleme war es schwierig, ein Netzwerk des Widerstands zu
schaffen
Wer hat Widerstand geleistet?
Studenten und Jugendliche (z.B. die weiße Rose)
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ziviler Ungehorsam (Nichtteilnahme
am HJ - Dienst)
Aufrechterhaltung traditioneller
Gemeinschaften
Nonkonformität
Ablehnung von NS - Normen (z.B.
Herrenmenschentum)
zum Teil aktiver Widerstand
(Sabotage, Flugblattverteilung)
Kirche
Einige Mitglieder der Bekennende Kirche:
• gegen Versuche der Gleichschaltung von Lehre und Organisation
der Deutschen evangelischen Kirche
• gegen Euthanasie und die Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung
• gegen staatlichen Antisemitismus und die Existenz von Konzentrationslagern
• z.B. Friedrich Weißler (1891 – 1937) , Dietrich Bonhoeffer (1906-1945),
Paul Schneider (1897–1939), Hildegard Jakoby (1903–1944),
Martin Niemöller (1892 - 1984)
Martin Niemöller
Die große Masse der evangelischen Kirche hat jedoch aus Angst und
Opportunismus geschwiegen. Eine wichtige Rolle dabei spielte auch eine
tief verwurzelte Judenfeindlichkeit im Christentum.
Katholische Kirche
Am 20. Juli 1933 schließt Papst Pius XI ein Konkordat mit dem NS Regime
Zeichen für die katholische Bevölkerung, die bis dahin dem NS Regime
eher kritisch gegenüber stand.
Trotzdem gab es immer wieder einzelne Pfarrer und Christen, die sich aus ihrer
religiösen Überzeugung heraus gegen das NS-Regime stellten,
z.B. Bischof von Galen, Bernhard Lichtenberg, Augustinus Rösch, Alfred Delp
Augustinus Rösch
Alfred Delp
Bischof von Galen
Arbeiterschaft (z.B. Johanna Kirchner, G.Elser, O.Schindler, „Rote Kapelle“
• Verbot von SPD und KPD/ Auflösung der Gewerkschaften
(Veröffentlichungen, Mundpropaganda, passiver Widerstand)
Johanna Kichner
Oskar Schindler
Bürgertum (z.B. Kreisauer Kreis)
o
Moralische Entrüstung über SS, Gestapo und KZ (Kontakte
zum militärischen Westen)
Mitglieder waren u.a.: Helmuth James Graf von Moltke, Peter Graf Yorck von
Wartenburg….
von Moltke
von Wartenburg
Militär ( L. Beck, C.v. Stauffenberg, Goerdeler, Leuschner)
o
Militärische Rückschläge und sinnloser, „totaler Krieg“
(Mehrere Umsturzpläne, Attentat vom 20. Juli 1944)
Ludwig Beck
Claus Graf Schenk von Stauffenberg
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