Das autonome Nervensystem

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Autonomes Nervensystem
Übersicht:
• Das menschliche Nervensystem
• Das autonome Nervensystem
• Das Darmnervensystem
• Sympathikus und Parasympathikus
• Physiologische Stressreaktion
• Gemeinsamkeiten zwischen Sympathikus
und Parasympathikus
• Unterschiede zwischen Sympathikus und
Parasympathikus
• Zusammenfassung und Ergänzung
Biopsychologie Vertiefung WS 07/08
Das menschliche Nervensystem
Das zentrale
Nervensystem
Das autonome/
vegetative
Nervensystem
Biopsychologie Vertiefung WS 07/08
Das somatische
Nervensystem
Das menschliche Nervensystem
Das Nervensystem ist dafür verantwortlich,
Nervenimpulse auszusenden, entgegenzunehmen und zu
verarbeiten
Alle Muskeln und Organe des Körpers funktionieren nur
aufgrund dieser Nervenimpulse
Dabei arbeiten drei Systeme zusammen:
Zentrales
Nervensystem
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Somatisches
Nervensystem
Autonomes
Nervensystem
Das menschliche Nervensystem
NERVENSYSTEM
Zentrales
Nervensystem
Gehirn und
Rückenmark;
sendet Nervenimpulse
aus und analysiert
Sinnesdaten
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Somatisches
Nervensystem
Regelt Motorik
(willkürlich und
reflektorisch);
Ist für Oberflächenund Tiefensensibilität
verantwortlich
Autonomes
Nervensystem
Reguliert und
koordiniert die
wichtigen Funktionen
des Körpers;
Beeinflusst Organe
Überblick
Das PNS ist der Teil des
Nervensystems, der
außerhalb der Schädelbzw.
Wirbelsäulenstruktur
liegt
Nervensystem
Peripheres Nervensystem
Darmnervensystem
Autonomes oder
vegetatives NS
Somatisches NS
Parasympathikus
Sympathikus
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Zentrales Nervensystem
ZNS
Gehirn
(Encephalon)
Rückenmark
(Medulla spinalis)
Das menschliche Nervensystem
Generell gilt das Prinzip, dass jedes Subsystem des
Nervensystems Verbindungen zum ZNS hat und
potentiell von ZNS-Prozessen beeinflusst werden
kann.
Auf diesem Prinzip beruht die Relevanz peripherphysiologischer Vorgänge für die Psychologie
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Das autonome Nervensystem
• Das ANS regelt die lebenswichtigen Funktionen der
Atmung, des Kreislaufs, der Verdauung, des Stoffwechsels,
der Drüsensekretion, der Körpertemperatur und der
Fortpflanzung
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Das autonome Nervensystem
Die Hauptaufgabe des ANS besteht darin, das innere Milieu
des Körpers innerhalb von Grenzen zu halten, die optimal
für die Zellfunktionen sind.
Diesen Mechanismus nennt man
„HOMÖOSTASE“
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Das autonome Nervensystem
• Das ANS passt die Prozesse im Körperinneren an die
äußeren Belastungen des Organismus an (körperliche
Anstrengung, Nahrungsaufnahme, Flüssigkeitshaushalt,
thermische Belastung)
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Das autonome Nervensystem
• Das autonome Nervensystem sorgt für den
Informationsaustausch zwischen den Organen, wobei das
ZNS häufig miteinbezogen wird
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Das autonome Nervensystem
• Das ANS beeinflusst aber ebenfalls Organe, die nicht
unmittelbar mit den homöostatischen Funktionen in
Zusammenhang stehen:
z.B. neuronale Kontrolle der Sexualorgane und der inneren
Augenmuskulatur
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Das autonome Nervensystem
• Das ANS heißt „autonom“, weil es sich größtenteils der
willkürlichen Kontrolle entzieht
• Es ist weit weniger bewusst zu steuern, als das
somatische Nervensystem
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Das autonome Nervensystem
AUTONOMES
NERVENSYSTEM
Sympathisches
NS
„Stresssystem“
Leistungssteigerung des
Organismus
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Parasympathisches
NS
Erhaltung der
Ressourcen,
Gleichgewicht,
Herstellung des
Ruhezustandes
Darmnervensystem
Kontrolle der
glatten Darmmuskulatur
Das autonome Nervensystem
AUTONOMES
NERVENSYSTEM
Sympathisches
NS
„Stresssystem“
Leistungssteigerung des
Organismus
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Parasympathisches
NS
Erhaltung der
Ressourcen,
Gleichgewicht,
Herstellung des
Ruhezustandes
Darmnervensystem
Kontrolle der
glatten Darmmuskulatur
Das Darmnervensystem
Das Darmnervensystem funktioniert weitgehend
unabhängig vom ZNS.
Es reguliert:
•
den Transport des Darminhalts
•
die Resorption der Nährstoffe
•
die lokale Durchblutung
•
und die Sekretion der
Verdauungsenzyme
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Das Darmnervensystem
• Das Darmnervensystem des Menschen besteht aus ca.
108 Neuronen
• Diese Zahl entspricht in etwa der Gesamtzahl der
Neuronen im Rückenmark
• Es enthält afferente Neuronen, Interneuronen und
Motoneuronen
• Diese sind in multiplen Reflexkreisen organisiert
• Parasympathikus und Sympathikus greifen modulierend
in diese lokalen Reflexe ein
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Sympathikus und Parasympathikus
AUTONOMES
NERVENSYSTEM
Sympathisches
NS
„Stresssystem“
Leistungssteigerung des
Organismus
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Parasympathisches
NS
Erhaltung der
Ressourcen,
Gleichgewicht,
Herstellung des
Ruhezustandes
Darmnervensystem
Kontrolle der
glatten Darmmuskulatur
Sympathikus und Parasympathikus
• Der efferente Anteil des autonomen Nervensystems
gliedert sich in Sympathikus und Parasympathikus
• Sympathikus und Parasympathikus wirken auf fast alle
inneren Organe ein
• Alle autonom gesteuerten Organe bezeichnet man als
„Erfolgsorgane (Effektororgane) des ANS“
• Beide Teilsysteme wirken weitgehend auf dieselben
Organe ein
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PARASYMPATHIKUS
SYMPATHIKUS
Sympathikus und Parasympathikus
Sympathikus und Parasympathikus
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Sympathikus und Parasympathikus
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Sympathikus und Parasympathikus
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Sympathikus und Parasympathikus
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Sympathikus und Parasympathikus
• Sympathikus und Parasympathikus sind „Gegenspieler“
• Der Sympathikus „aktiviert“ den Körper, sorgt für eine
Leistungssteigerung des Organismus und könnte als
„Stresssystem“ bezeichnet werden
• Der Parasympathikus ist zuständig für die Erhaltung der
Ressourcen, für ein Gleichgewicht des Organismus und für die
Herstellung des Ruhezustands
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Stress
Was passiert im Körper bei Stress?
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Stressreaktionen des Körpers
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PARASYMPATHIKUS
SYMPATHIKUS
Sympathikus und Parasympathikus
Gemeinsamkeiten
Sympathikus - Parasympathikus
• erhalten ständige Rückmeldung von Organen durch afferente
Nervenbahnen und können diese mittels efferenter Bahnen
beeinflussen
• efferente Verschaltung über je ein prä- und ein
postganglionäres Neuron zum Effektororgan
• Somata der präganglionären Neurone liegen im Hirnstamm
und Rückmark und projizieren zu Ganglien außerhalb des
ZNS, dort verschalten sie auf postganglionäre Neurone
 Grundelemente beider Systeme sind zwei Populationen
hintereinander geschalteter Neurone
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Gemeinsamkeiten
• präganglionäre
Neurone sind
myelinisiert (beim
Parasympathikus
allerdings nur
teilweise),
postganglionäre
sind nicht
myelinisiert
• präganglionläre
Neurone
verwenden
Acetylcholin für
Innervation der
postganglionären
Neurone,
Rezeptoren sind
nikotonerg
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Unterschiede
Sympathikus - Parasympathikus
• Trotz der Gemeinsamkeiten gibt es entscheidende
Unterschiede zwischen Sympathikus und Parasympathikus:
(1) Ursprungsort der präganglionären Neurone
(2) Verlauf der prä- und postganglionären Neurone
(3) Lage der Ganglien
(4) Transmitter der postganglionären Neurone
(5) Erfolgsorgane
(6) Funktion
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(1) Ursprungsort präganglionärer Neurone
• Die zentralen Zellgruppen der beiden Systeme liegen in
unterschiedlichen Bereichen des ZNS:
- Sympathische Nervenstränge kommen aus dem Brust- und
Lendenbereich des Rückenmarks (der „mittleren“
Wirbelsäule)
- Parasympathische Nerven kommen dagegen aus dem und
dem Hirnstamm (Hirnnervenkerne III, VII, IX und X)
Kreuzmark (der „unteren“ Wirbelsäule)
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(1) Ursprungsort präganglionärer Neurone
SYMPATHIKUS
PARASYMPATHIKUS
Ursprung im
Brust- und
Lendenmark
des
Rückenmarks
Ursprung im
Hirnstamm und
im Kreuzmark
 Thorakolumbales
System
 Kraniosakrales
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System
(1) Ursprungsort präganglionärer Neurone
Parasympathikus
 Hirnstamm und Kreuzmark (sakral)
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(2) Verlauf prä- und postganglionärer
Neurone
SYMPATHIKUS
Neurone laufen bilateral
vom RM in den
Grenzstrang (1)
oder durch den
Grenzstrang
(ohne hier
umgeschaltet zu
werden)
zu unpaarigen
Bauchganglien (2)
PARASYMPATHIKUS
Neurone aus dem Hirnstamm
laufen über Hirnnerven zu
Ganglien an Augenmuskeln
und Drüsen im Kopfbereich
(3)
Sowie im Nervus Vagus zu
Ganglien im Brustbereich (4)
Neurone des Sakralmarks laufen
zu Ganglien im
Beckenbereich (5)
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(2) Verlauf prä- und postganglionärer
Neurone
3
4
2
1
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5
(3) Lage der Ganglien
SYMPATHIKUS
PARASYMPATHIKUS
die meisten Ganglien liegen
Ganglien liegen organnah
neben dem RM und bilden
 kurze postganglionäre
Neurone
zusammen den Grenzstrang,
weitere Ganglien im Bauch
 Ganglien liegen meist
organfern
 lange postganglionäre Neurone
 schnellere Signalleitung des
Parasympathischen NS, da
postganglionäre Neurone nicht
myelinisiert sind
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(4) Transmitter der postganglionären Neurone
SYMPATHIKUS
Noradrenalin an
noradrenergen
Rezeptoren
Acetylcholin an
Schweißzellen
(muskarinisch)
PARASYMPATHIKUS
Acetylcholin an
muskarinischen
Rezeptoren
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(5) Erfolgsorgane
SYMPATHIKUS
• glatte Muskulatur aller
Organe: Gefäße,
Eingeweide,
Ausscheidungsorgane,
Lunge, Pupillen
• Herzmuskel
• z.T. endokrine Drüsen
(Speichel-,
Verdauungsdrüsen),
Schweißdrüsen
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PARASYMPATHIKUS
• glatte Muskulatur und
Drüsen des MagenDarm-Trakts, der
Ausscheidungs- und
Sexualorgane und der
Lunge
• Vorhöfe des Herzens
• Tränen-, Speicheldrüsen
und innere
Augenmuskeln
(6) Funktionale Prinzipien
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Zusammenfassung + Ergänzung
• Sympathikus und Parasympathikus wirken
antagonistisch, d.h. gegenläufig, auf die Erfolgsorgane
ein
• Reizung von sympathischen Nerven (Tierversuch)
bewirkt u.a. folgende Effekte: ↑Schlagfrequenz des
Herzens, ↓Verdauungstätigkeit, Bronchiendilatation,
↑Energiestoffwechsels
•  Allgemein: erhöhte momentane Leistungsfähigkeit
des Organismus
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Zusammenfassung + Ergänzung
• Reizung des Parasympathikus:
• gegensätzliche Effekte, z.B. ↓ Schlagfrequenz des Herzens,
↑Verdauungstätigkeit, Bronchienkonstriktion
 wirkt eher dämpfend auf die Funktionen des Organismus
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Zusammenfassung + Ergänzung
Sympathikus vs Parasympathikus
• „ergotrope Reaktionslage“:
Immer dann, wenn kurzfristig Selbsterhaltung in der
Auseinandersetzung mit der Umwelt verlangt wird, steht
Sympathikusaktivität im Vordergrund
• „trophotrope Reaktionslage“:
In Zeiten der Ruhe, in denen Regenerationsfunktionen
wahrgenommen werden können dominiert der
Parasympathikus. Dann wird beispielsweise die
Verdauungstätigkeit angeregt und die Herzfrequenz
verlangsamt.
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Zusammenfassung + Ergänzung
Insgesamt läßt sich sagen, dass Sympathikus und
Parasympathikus antagonistisch („gegeneinander“)
wirken.
Dies bedeutet aber nicht, dass immer nur ein System
aktiv und das andere vollständig inaktiv ist!
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Zusammenfassung + Ergänzung
Im Gegenteil:
Beide Systeme sind immer aktiv.
Wenn man eine Veränderung in einem beobachteten
Organsystem feststellt ist es deshalb oft schwer zu
entscheiden, auf welche Systemaktivität diese
Veränderung zurückzuführen ist.
Z.B. Beschleunigung des Herzschlages: Zunahme
sympathischer Aktivität, Abnahme parasympathischer
Aktivität, oder beides („funktioneller Synergismus“)
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VIELEN DANK
FÜR
IHRE AUFMERKSAMKEIT!
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