Küstenschutz und Sturmfluten 1. Sturmfluten in Deutschland 2. Küstenschutz 3. Tsunami 1 Sturmflut 1962 in Hamburg Noch schlimmer als an der restlichen Küste sah es in der freien Hansestadt Hamburg aus. Hier hatten die Wassermassen am heftigsten getobt. Der Nordweststurm trieb das Nordseewasser mit enormer Kraft in die Elbmündung hinein und staute den Fluss immer weiter auf. Das von der Quelle nachströmende Flusswasser konnte nicht abfließen und verschlimmerte das Hochwasser noch weiter. Die Pegel im ganzen Stadtgebiet stiegen in kürzester Zeit immer höher. Bei 3,25 Meter über dem mittleren Tidehochwasser blieben sie letztlich stehen.Die meisten Hamburger wurden von der Sturmflut überrascht und aus dem Schlaf geholt.Schließlich brachen an vielen Stellen auch hier die Deiche und 200 Millionen Kubikmeter Wasser strömten in die Marschen des Alten Landes oder bei Hamburg und in das Stadtgebiet selber. Mehr als 15 Prozent von Hamburg meldeten am Ende "Landunter", 100.000 Menschen hatten mit den Folgen der Flut direkt zu kämpfen, 30.000 hatten ihre Wohnungen verloren. Am Ende waren 317 Toten beklagen. Die 2 Sachschäden lagen bei einer Milliarde Euro. Sturmfluten in Norddeutschland Lektion gelernt! Ein modernes Schutzsystem gegen Sturmfluten 77,5 Kilometer neue und verbesserte Deichanlagen, 22,5 Kilometer Schutzwände, sechs Sperrwerke: Die Stadt Hamburg hat ihre Lektion aus der Sturmflut von 1962 gelernt. In den Jahren und Jahrzehnten nach der Katastrophe wurden 500 Millionen Euro ausgegeben, um die Vorkehrungen gegen Sturmfluten auf den neuesten technischen Stand zu bringen.Heute leben in den sturmflutgeschützten Gebieten Hamburgs 180.000 Menschen. Zudem befinden sich dort 140.000 Arbeitsplätze und Waren im Gesamtwert von weit mehr als 10.000.000.000 Euro. 3 Sturmflutschutz Ryck, Eider und Themse Sperrwerke als Sturmflutschutz Schauplatz Mecklenburg-Vorpommern. Hier in der Küstenregion zwischen den vorgelagerten Inseln Usedom und Rügen wird zurzeit ein völlig neues Schutzsystem gebaut, um die Stadt Greifswald und ihr Umland lückenlos vor Sturmfluten zu sichern. Eine schwere Sturmflut, wie sie 1872 die Küste Mecklenburg-Vorpommerns erschütterte, so haben Studien des Landes Mecklenburg-Vorpommern ergeben, würde heute mehr als 18.000 Menschen, ein Viertel der Gesamtbevölkerung der Region, in arge Schwierigkeiten bringen. Im Rahmen des "Generalplans Küsten- und Hochwasserschutz Mecklenburg-Vorpommern" versucht man deshalb mithilfe von Deichen, Verwallungen und einem Sperrwerk an der Mündung des Flusses Ryck mehr Sicherheit für die Bewohner zu schaffen. Kernstück der Anlage ist das Sperrwerk, das den vier Meter tiefen und 60 Meter breiten Fluss im Katastrophenfall komplett verschließen soll. Ziel dieser Maßnahme ist es, ein ungehindertes Vordringen von Hochwasser flussaufwärts zu verhindern und damit Hafen und Hinterland vor Überflutung zu schützen. Bei normalen Wetterbedingungen bleibt innerhalb des Sperrwerks eine 21 Meter breite Rinne frei, um den Schiffsbetrieb und den normalen Wasserabfluss zu ermöglichen. Mittels eines Drehsegmentes kann dieser Hauptverschluss je nach Situation vor Ort geschlossen oder geöffnet werden. Immer dann, wenn die Pegelstände 1,1 Meter über dem Normalwasserstand erreichen, wird das Schutzsystem aktiviert und die "Schotten" komplett abgedichtet.Doch Greifswald ist kein Einzelfall. Auch in anderen Teilen Deutschlands spielen Sperrwerke beim Schutz vor Sturmfluten eine wichtige Rolle. Überall werden sie verwendet, um Flussmündungen und Buchten zu schützen, in die das Wasser bei Sturmfluten sonst ungehindert eindringen kann. 4 Die schlimmsten Sturmfluten 5 Aufbau eines Deiches Seedeiche an der Nordseeküste, die entsprechend den Küstenschutzfachplänen verstärkt sind, dürften den zusätzlichen Belastungen infolge eines Meeresspiegelanstiegs in prognostizierter Höhe gewachsen sein, wenn sie, wie in Schleswig-Holstein, eine flache Außenböschung mit einer Neigung von 1:8 in Höhe des Bemessungswasserstandes aufweisen. Bei diesem Profil ist eine ausreichende Reserve für den Wellenlauf vorhanden. Andere Seedeiche sollten entsprechend verstärkt werden. 6 Küstenschutz Der Küstenschutz erfolgt in Form von: 1. Deichbau: Der Deich hat eine Breite von ca. 100 m mit einer Höhe von knapp 9 m. Das heutige Festland wird durch mehrere Deichreihen geschützt. 2. Dammbau: Der Damm ist eine Barriere gegen küstenparallele Strömungen. Er fördert die Sedimentation. Beispiele sind Hindenburgdamm, Damm nach Land, nach Langneß und nach Nordstrandischmoor. 3. Speerwerke wie das Eiderspeerwerk 4. Halligen: Durch Halligen wird die Wellenenergie verringert, was besonders wichtig bei Sturmfluten ist. 5. Landgewinnung: Durch Landgewinnungsmaßnahmen kommt es zur Brechung der Wellen und zur Verringerung der Wellenenergie. 7 Das Eider-Sperrwerk Eider-SperrwerkSchon in den 70er Jahren des 20.Jahrhunderts wurde beispielsweise an der Eidermündung ein Sperrwerk gebaut, das zusammen mit verschiedenen Deichanlagen bisher alle Sturmfluten sicher überstanden hat. Das Wasser des Flusses kann - wenn das Sperrwerk geschlossen ist - vor die Deichlinie gepumpt werden, um Überschwemmungen zu verhindern, die durch einen Wasserrückstau entstehen könnten. 8 Was ist ein Tsunami Der Begriff «Tsunami» kommt aus dem japanischen und bedeutet «große Welle im Hafen.».Ein Tsunami ist eine riesige Flutwelle, die 10 bis 30 Meter hoch und steil auf die Küste zurollt und alles niederwälzt.Auf diese Art und Weise sind schon Fischkutter bis zu zwei Kilometer ins Landesinnere geschleudert worden. Ein Tsunami besteht genauer gesagt aus mehreren Wellen, die in Intervallen nacheinander folgen und sich kreisförmig ausbreiten. Wie ein Stein - der ins Wasser geworfen - kreisförmige Wellen verursacht.Diese Riesenwelle entsteht durch Erschütterungen der Erdkruste, also durch Erdbeben, große Erdrutsche, Vulkanausbrüche aber auch durch Einschläge ausreichend großer Meteoriten. Ein Beispiel: 160 Meter hoch war die Welle, die am 8. Juli 1958 die Lituya Bucht an der Südküste Alaskas überschwemmte.Am Gegenufer lief sie 524 Meter hoch und erodierte die bewaldeten Ufer bis auf den blanken Fels. Noch heute, nach über 40 Jahren,erkennt man in der Landschaft am Unterschied zwischen dunkelgrünem, altem Wald und hellgrüner,jüngerer Vegetation die damalige Spur der Verwüstung.Ein Erdbeben hatte eine instabile Flanke der Bucht erschüttert. Es war die höchste je gemessene Wasserwelle. 9 Entstehung von Tsunamie`s Entstehung Etwa 87% aller Tsunamis werden durch Seebeben verursacht, die restlichen entstehen durch die abrupte Verdrängung großer Wassermassen bedingt durch Vulkanausbrüche , küstennahe Bergstürze , Unterwasserlawinen oder Meteoriteneinschläge. Auch Nuklearexplosionen können Tsunamis auslösen. Tsunamis treten am häufigsten im Pazifik auf: Am Rand des Stillen Ozeans, in der Subduktionszone des Pazifischen Feuerrings ,schieben sich tektonische Platten der Erdkruste übereinander, wodurch Vulkanismus, See- und Erdbeben verursacht werden. Ein Seebeben kann nur dann einen signifikanten Tsunami verursachen, wenn · ·sein Hypozentrum nahe der Erdoberfläche liegt, · es eine Magnitude von 7 oder mehr auf der Richterskala erreicht und · eine senkrechte Erdbewegung beinhaltet. Nur ein Prozent der Erdbeben zwischen 1860 und 1948 verursachten messbare Tsunamis. Da sich die leichte Erdbewegung aber über das Medium Wasser weit ausbreiten kann, sind größere Schäden als bei gleichstarken Beben an Land möglich. 10 Auftreten auf die Küste Auftreffen auf die Küste Durch den an der Küeste ansteigenden Meeresboden entsteht dort die hohe Amplitude. In Küstennähe wird das Wasser flach. Das hat zur Folge, dass Wellenlänge und Phasengeschwindigkeit abnehmen , die Amplitude der Welle und die Geschwindigkeit der beteiligten Materie aber zunehmen . Die Energie der Tsunamiwelle wird dadurch immer stärker konzentriert, bis sie mit voller Wucht auf die Küste auftrifft. Der Energiegehalt eines Wellenzuges ergibt sich als Querschnitt mal Wellenlänge mal Teilchengeschwindigkeit-zumQuadrat und ist in erster Näherung unabhängig von h. Typische Amplituden beim Auftreffen eines Tsunamis auf die Küste liegen in einer Größenordnung von 10 Meter; am 24. April 1971 wurde in der Nähe der japanischen Insel Ishigaki von einer Rekordhöhe von 85 Metern in flachem Gelände berichtet. Läuft ein Tsunami in einen Fjord ,so kann sich die Welle auf weit über 100 Meter aufstauen. 11 Frühwarnsysteme 12 Auftreten von Wellen aufs Land Die lokal hohe Welle am Ort der Entstehung breitet sich kreisförmig aus und flacht sich ab. Das Tückische: Auf hoher See ist die Flutwelle nicht größer als ein bis höchstens drei Meter und wird von Schiffsbesatzungen kaum wahrgenommen. Dabei beträgt die Wellenlänge bis zu 100 Kilometer und mehr! Je tiefer das Wasser, desto schneller die Welle. Bleibt die Tiefe gleich, verliert die Welle nicht an Geschwindigkeit. Erst wenn der Meeresgrund zur Küste hin ansteigt, wird die Welle abgebremst und türmt sich bis zu 40 Meter hoch auf. Einziges Anzeichen einer bevorstehenden Tsunami: Das Meer weicht plötzlich weit vom Ufer zurück, weiter als bei normaler Ebbe. Das Verblüffende dabei ist die Geschwindigkeit dieser Welle: Auf hoher See, also im tiefen Wasser kann sie die Geschwindigkeit eines Düsenpassagierflugzeugs, bis zu 800 km/h erreichen! Wirkung von Tsunamis 21.05.2003: Die Ausläufer eines schweren Erdbebens in Algerien haben in den Marinas auf Mallorca und Menorca schwere Schäden angerichtet. Hafenanlagen und über 100 Boote und Yachten wurden beschädigt. In den verschiedenen Marinas gingen etwa 30 Boote unter(Bild) (Bild 2). Zwischen dem Edbeben in Algerien und dem Eintreffen der Welle in Mallorca und Menorca lagen mehrere Stunden. 13 Auswirkung von Tsunami`s 25.09.03: Nach dem schweren Erdbeben in Japan spülte die darauffolgende Flutwelle diesen Fischtrawler in dem japanischen Hafen Hiroo an Land (Bild 1) (Bild 2). 1992 ließen die Wassermassen im östlichen Indonesien sogar für kurze Zeit eine Insel versinken und brachten mehr als 2 000 Menschen den Tod. 1883 spuckte der indonesische Vulkan Krakatau 18 Kubikkilometer Bims und Asche und verursachte dadurch Flutwellen, in denen mehr als 35 000 Menschen umkamen. Tsunami-gefährdete Gebiete Rings um den Pazifik besteht wegen der großen Aktivität der Erdkruste das höchste TsunamiRisiko. Ein internationaler Warndienst versucht mit Computern und Satelliten, betroffene Gebiete rechtzeitig vor den Riesenwellen zu warnen. Das gelingt nicht immer, denn Tsunamis sind enorm schnell. Mit bis zu 800 Kilometern pro Stunde und mehr breiten sie sich über den Ozean aus. Gegenmaßnahmen Grundsätzlich sollten Nachrichten von Erdbeben mit höchster Priorität in den Medien verbreitet werden, damit die betroffene Bevölkerung ausreichend Zeit hat zu reagieren. 14 Ende der Präsentation Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit Präsentation von Sebastian Zukowski zurück zur Startseite 15