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II Biologische Herleitung
geschlechtstyp. Verhaltensdispositionen
Ultimate Betrachtung
Evolutionsbiol. Begründung
Parentale Investition
Geschlechtstyp. Dispositionen beim
Menschen
Eheformen, Phylogenese,
Kulturvergleich
Proximate Betrachtung
Individuelle Ontogenese der
Geschlechter
ONTOGENESE DES GESCHLECHTS
1. Genetisches Geschlecht
2. Gonadales Geschlecht
3. Morphologisches Geschlecht
4. Erziehungsgeschlecht
5. Geschlechtsidentitätsbewußtsein
GONADALES GESCHLECHT
Morphologisches Geschlecht
• Äußeres morphologisches Geschlecht
• Zerebrales Geschlecht
Hormonsteuermechanismen
Geschlechtsspez. Determinierung
von Verhaltensdispositionen
Foetale Androgenisierung
Weibl. Pseudohermaphroditismus
a) Adrenogenitales Syndrom (AGS)
genetisch bedingte Insuffizienz der
Nebennierenrinde, Cortisol zu produzieren
Cortisolmangel veranlaßt Hypophyse fortgesetzt ACTH (Adrenocorticotropes
Hormon) auszuschütten. Dieses bewirkt
nur Produktion von Testosteron.
Hypophyse wird nicht gebremst.
Vermännlichung der äußeren Genitalien
b) Gestageninduzierter Pseudohermaphroditismus
Hormongaben während der Schwangerschaft,
um Fehlgeburt zu verhindern.
Gestagene, wenn auf Androgenbasis gewonnen,
wirken u.U. wie Testosteron
Äußere Genitalien manchmal leicht
vermännlicht
Auswirkungen foetaler Androgenisierung
auf das Verhalten
• Wildfangverhalten
• Vorliebe für athletische Sportarten
• Beruf wichtiger als Familie
• Bevorzugung von Jungenspielsachen
• Physische Aggressionsbereitschaft bei
Konflikten erhöht (männl. u. weibl.)
• Besseres räumliches Vorstellungsvermögen
Foetale Wirkung von
Progesteron bzw. Östrogen
Demaskulinisierung
bzw. Feminisierung bei M. und F.
(Schwache Effekte!)
Männl. Pseudohermaphroditismus
Androgeninsuffizienzsyndrom AIS
Körperzellen sprechen wegen Gen-Defekt auf
dem X-Chromosom nicht auf Androgene an
cAIS: komplette Resistenz
= Gonadal männlich,
äußere Genitalien weiblich, deshalb als
Mädchen erzogen, Verhalten feminin
pAIS partielle Resistenz
Da nicht alle Rezeptoren betroffen
verschiedene Ausprägungen des
Störungsbildes
Geschlechtsidentität entspricht
in der Regel dem Zuweisungsgeschlecht auch bei
abweichender genetischer oder gonadaler
Konstitution oder zerebraler Prägung
Ausnahmen:
• Transsexualismus
nicht Transvestiten (heterosex.)
nicht Drag Queens (homosex.)
•
Identitätswechsel in der
Pubertät (3. Geschlecht?)
Transexualimus
Wunsch, Geschlecht zu wechseln
Genese unbekannt
Wahrscheinlich Besonderheit der sexuellen
Orientierung:
a) homosexuelle Transexuelle
feminine Homosexuelle
b) Autogynephile (nicht-homosexuelle)
sexuell erregbar durch
die Vorstellung, eine Frau zu sein
M. Bailey: The Man who would be Queen
Drittes Geschlecht?
Imperato-McGinley et al. (1979)
Dominikanische Republik „Guevedoche“
5-alpha Reduktase-2-Mangel
Genetischer Defekt: Testosteron wird nicht in
Dihydrotestosteron umgewandelt
Folge: Genetisch männl. Individuen
haben bei Geburt verweiblichte Genitalien.
Unter Einfluß der Pubertätshormone
vermännlichen die Genitalien doch noch.
Herdt & Davidson (1988)
Papua-Neuguinea „Kwolu-aatmwol“
AGS:
XX Genetisch u. gonadal weiblich
äußere Genitalien und Verhalten
vermännlicht, fruchtbar, wenn behandelt
Turner Syndrom: X0, keine Gonaden, äußerlich weiblich,
unfruchtbar
Androgen-Rezeptor Defekt (AIS): XY, Gonaden männl.,
äußere Erscheinung u. Verhalten weiblich
5-alpha Reduktase Mangel: XY, Hoden, äußerlich zunächst
weiblich, in der Pubertät vermännlicht
Klinefelter Syndrom: XXY oder mehr, kleine Hoden, meist
keine Spermien, äußere Genitalien männlich,
Testosteron reduziert, Identitätsprobleme
Hermaphroditus verus: Zwitter
ovarielles und testikuläres Gewebe
in Form von einem Eierstock und einem Hoden
oder beides in fusionierter Form
Typ XX/XY: äußere Genitalien uneindeutig.
Fusion von zwei Zygoten,
die normalerweise zwei-eiige Zwillinge wären
Typ XX oder Typ XY (70%): äußere Genitalien variieren von
eindeutig weibl. bis eindeutig männl.
Früher mehrheitlich als Männer erzogen,
obwohl nur 30% eher männl.Genitalien.
XX haben meist Ovarien und sind potentiell
fruchtbar.
Von 528 (1988) registr. Hermaphroditen
Schwangerschaften nur bei 7 vom Typ XX.
Bei Typ XY keine Reproduktion dokumentiert.
SEXUELLE ORIENTIERUNG
Westl. Kulturen
Hetereosexuell
über 90%
Deutschland
Homosex bzw. bisex
Homosex
Bisex
= 8%
= 1,6%
= 4,5%
Männliche Homosexualität
Green: „Sissy boy syndrom“
Mit 7 J. oder früher: Vorliebe für
gegengeschlechtliches Verhalten
Später: 68 % = homo-oder bisexuell
43 % = ausschließlich homosex.
Aber:
Nicht alle Homosex. zeigten als Kinder
Vorliebe für gegengeschlechtl. Verhalten
Ursachen männlicher Homosexualität
Erziehung?
Insgesamt keine überzeugenden Belege
Psychoanalytische Hypothese:
Abweisender Vater verursacht
übermäßige Identifikation mit der
Mutter
Gegenargument:
Auch heterosexuelle Brüder erlebten den
Vater als abweisend
Pränatale Hormone (Alimentativ) ?
Schlechtere Leistung im räumlichen
Vorstellungsvermögen
Dörner: Weiblicher Hormonsteuermechanismus
LeVay: Ein interstitieller Kern im Hypothalamus
nur so groß wie bei Frauen
Blanchard: Haben häufig ältere Brüder
Direkte Genwirkung ?
Vergleich eineiiger und zweieiiger
Zwillinge
Bruder ebenfalls homosexuell bei
52% der eineiigen Zw.
22% der zweieiigen Zw.
9% der einfachen Geschwister
Ursache weiblicher Homosexualität
Direkte Genwirkung ?
Vergleich eineiiger und zweieiiger
Zwillinge:
Schwester ebenfalls homosexuell bei
48% der eineiigen Zwillinge
16% der zweieiigen Zwillinge
Pränatale Hormone (Alimentativ) ?
• Foetal androgenisierte Frauen haben
mehr homosexuelle Fantasien
• Meyer-Bahlburg: Zwei-Faktoren-Theorie
Sex. Orientierung durch fötale
Androgen-und Östradiolwirkung
Bei Hetero-Frauen wirkte kein Östradiol
Bei Homo-Frauen wirkte Östradiol
wg. Dyethylstilbestrol (DES) behandlung
Östrogen fördert:
1. Hüften breiter als Schultern
2. typ. weibl. Hüftgelenk
3. ausgeprägteres Fettgewebe
Testosteron fördert:
1. Wachstum der Knochen
2. Kräftigerer Kochenbau
3. Längere Beine
4. Größere Muskelmasse
5. Bessere Muskelleistung
6. Höhere Kapazität Herz u. Lunge
7. Intensiveren Stoffwechsel
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