Malcolm - Zusammenfassung

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Malcolm – 1. Teil
- Malcolm interpretiert Descartes mit Blick auf die
Frage nach der Natur des Denkens (dem
cogito) folgendermaßen:
– Jeder mentale oder bewusste Vorgang hat
propositionale Struktur, tritt also bspw. in folgender
Form auf:
• Etwa bin ich mir eines Schmerzes (etwa in meinem
Fuß) nur insofern bewusst, als ich folgende
geistige Tätigkeit vollziehe bzw. folgende
propositionale Struktur „verwirkliche“:
=> „Ich bejahe, dass ich in meinem Fuß Schmerz
empfinde“ (der propositionale Kern hier: Fuß-inmeinem-Schmerz; propos. Einstellung d. Bejahens)
Malcolm – Teil I
- Malcolm interpretiert Descartes`cogito im
Sinne von „Gedanke“ oder „Denkakt“ bzw. als
Struktur bestehend aus propositionalem (der
Schmerz-in-meinem-Fuß im Bsp.) Gehalt und
propositionaler Einstellung (das Bejahen im
Bsp.).
- Er schreibt Descartes die zumindest
implizite Auffassung zu, jede mentale
Tätigkeit/Aktivität des Menschen (nur beim
Menschen kommt Denken vor) weise
propositionale/gedankliche Struktur auf
Malcolm – Teil I
• Auf S. 82 interpretiert Malcolm: „Descartes schreibt an
More, dass „Gedanken in unserer Empfindungsweise
enthalten sind“. Er meint damit die menschliche
Empfindungsweise. Wenn jede menschliche
Empfindung Gedanken enthält, und wenn Gedanken
propos. Gehalte zusammen mit propos. Einstellungen
sind, dann steht im Zentrum jeder unserer
Empfindung eine Proposition. Tiere haben keine
propositionalen Gedanken und deshalb auch keine
Empfindungen menschlicher Art. Beim erstmaligen
Lesen staunen wir darüber, dass Descartes Emotion,
Gefühl und Empfindung unter der Kategorie „Denken“
subsumiert. Doch wäre dies, gerade wenn wir von
seinem Begriff der propositionalen Natur einer
menschlichen Emotion, eines Gefühls und einer
menschlichen Empfindung ausgehen, ein natürlicher
Gebrauch des Wortes „Denken“.“
Malcolm – Teil I
• S. 84: Malcolm fragt auch nach dem
Zusammenhang zwischen Bewusstsein und
Denken bei Descartes
• => Descartes schreibt: „Mit dem Wort
„Denken“ bezeichne ich all die Dinge, die uns in
uns bewusst werden, insofern ein Bewusstsein
von ihnen in uns ist“.
• Malcolm interpretiert: Etwas ist genau dann
mein Gedanke, wenn ich mir dessen bewusst
bin und nur in dem Maß, in dem ich mir dessen
bewusst bin
Malcolm – Teil I
• Wenn Tiere nicht über Gedanken verfügen, dann
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•
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verfügen sie also über keinerlei Bewusstsein
Siehe auch die Möglichkeit, der sich Malcolm auf
S. 84 oben durchaus bewusst ist (Z. Vendlers
These)
Malcolm dennoch: Descartes insistiert darauf,
dass Empfindungen einen propositionalen Gehalt
haben
Auf S. 86 bekräftigt Malcolm noch einmal sein
Descartes-Verständnis, jede mentale Tätigkeit
bestehe im Einnehmen einer Einstellung
gegenüber einer Proposition.
Malcolm – Teil I
• Malcolm kommt zu dem Schluss (S. 86): „Meiner
Meinung nach ist dies eine überintellektualisierte
Sicht auf das menschliche Leben. Allerdings ist
sie hilfreich, wenn wir verstehen wollen, warum
Descartes dachte, Tiere seien Automaten. Sie
besitzen keinen Geist, keinerlei Bewusstsein oder
Gewahrsein und kein wirkliches Fühlen oder
keine wirkliche Empfindung, weil sie keine
Propositionen „erfassen“, „erwägen“,
„betrachten“, oder im Klartext: weil sie nie an
Propositionen denken“.
Malcolm – Teil II
• Bis S. 87 unten:
– Wir verstehen doch ganz gut, was es heißt, wenn wir in der
Alltagssprache etwa von einem Hund sagen, er dachte, die
Nachbarskatze sei die Eiche im Garten hochgeklettert.
– Malcolm: Wir würden dem Hund aber nicht den Gedanken
zuschreiben, dass die Nachbarskatze die Eiche im Garten
hochgeklettert sei, im Sinne wie dieses Gedankenhaben das
menschliche Denken laut Descartes (Malcolm zufolge)
auszeichnen soll.
– „Er [Descartes] behandelt „denken“ und „Gedanken haben“,
als seien sie gleichbedeutend; wir haben jedoch gesehen,
dass sie dies nicht sind (wo genau? S. 87 oben?)
Malcolm – Teil II
• S. 87 unten bis S. 88 oben: Die grammatikalische
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Form ist KEIN Anzeichen der psychologischen Realität.
Wie kann man den Gebrauch und das Funktionieren
unserer Alltagssprache im Fall der Tiere rechtfertigen?
S. 87 unten => eine Erklärung könnte sein: Der Hund,
der die Eiche hinaufbellt, handelt so, als hätte er den
Gedanken, die Nachbarskatze sei die Eiche
hinaufgeklettert
Malcolm meint, hier werde „Gedanken haben“ als
Urbild/Muster von „Denken“ betrachtet => warum gibt
es diese Tendenz, quasi nach einer wesentlichen Natur
des Denkens zu fragen oder nach einem Zentrum
verschiedener „Denk“-Formen?
„Es gibt keinen Grund für die Annahme, dass der
Begriff des Denkens eine derartige Einheit hat.“ (S.89)
Malcolm – Teil II
– „Wenn wir die propositionalen Verben beiseite lassen und
uns Emotionen und Empfindungen zuwenden, so ist es
eindeutig falsch, dass jemand immer, wenn er wütend ist, an
die Proposition denkt „Ich bin wütend“; […]“ (S. 89)
– Malcolm: „Descartes lag mit seiner Meinung falsch, dass
unsere Empfindungsweise Gedanken einschließt.
Menschliche Empfindungen schließen nicht immer Gedanken
mit ein; dies gehört noch nicht einmal zu ihren
Charakteristika“.
– Malcolm: Dies relativiert viell. die Kluft zwischen uns und
zumindest den höheren der niederen Tiere.
– Malcolm will zurück zu einer Position, nach der sich
bewusstes Wahrnehmen ganz allgemein NICHT im Denken
von Propositionen erschöpft, was er bei Descartes als mit
dem Denken identisch erfasst sieht.
Malcolm – Teil III
• Aber wie ist die dennoch verbleibende Kluft, die
•
•
an unserem Widerwillen, Tieren Gedanken
zuzuschreiben, erkennbar ist, zu erklären?
Malcolm: Tiere drücken keine Gedanken aus! Sie
entbehren sprachlicher Fähigkeit: „Der
entscheidende Unterschied liegt im Besitz von
Sprache“ (S. 91)
Gemeinsame Lektüre des restlichen Textes des
Aufsatzes von Norman Malcolm
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