Auf Chinesisch - bei DuEPublico

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Wirtschftskommunikation
mit Chinesen
(1)
Vom Kennenlernen zur Präsentation
Ziel des Kennenlernens
• Herstellung und Pflege einer
vertrauensvollen Beziehung
• Beziehung als Zukunftsinvestition
• Beziehungen ≈ Verpflichtungen
Wege des Kennenlernens
•
•
•
•
Empfänge
Banketts / Essen
Fragen, um Hilfe zu bitten
Konversation – manche Chinesen üben
gern ihre Sprachkenntnisse
Ritual der Vorstellung
• Einleitung: Frage nach dem Namen
• Handschütteln, aber nicht zu fest drücken
• Visitenkarten mit einer leichten
Vorbeugung und mit beiden Händen
überreichen
Eigene Visitenkarten
• Möglichst zweisprachig
• Qualität von Papier, Druck und Schriftbild
beachten
• Viele mitbringen: bei jedem Treffen jedem
Teilnehmer überreichen
Anrede
Beachten:
• Chinesische Visitenkarten oft mit zwei Sprachen, auf
einer Seite Chinesisch und auf anderer Seite
Englisch/Deutsch, aber Name in Umschrift (Pinyin)
• Im Chinesischen steht der Nachname stets vor dem
Vornamen
• In Umschrift (Pinyin) ist normalerweise mit der
Reihenfolge Nachname-Vorname. Aber: manchmal
passen sich die Chinesen, die westliche Sprache kennen,
an die ausländischen Gewohnheit an, mit der
Reihenfolge Vorname-Nachname. Am besten:
Vergewissern durch nachfragen
Anrede
• Beachten:
• Auf Chinesisch: Anrede mit Titel, nicht nur Doktor, Professor,
sondern auch Berufsbezeichnung wie Lehrer, Direktor, Ingenieur,
Abteilungsleiter usw. Mit Titel dann ohne „Herr“ oder „Frau“.
• Auf Deutsch: wie in Deutschland
– Aber bei verbaler Anrede soll man stets mit der
richtigen Reihenfolge Nachname-Vorname oder
nur Nachname bleiben. Bei einer Umkehrung der
Namenfolge entsteht oft Missverständnis.
• Die Anrede mit „Lao Wang“(alter Wang) „Xiao Wang“ (kleiner Wang)
schafft eine vertraute Atmosphäre. Solche Anrede kann man in der
Kommunikation sowohl auf chinesisch als auch auf deutsch
verwenden, aber nicht beim Kennenlernen.
Kennenlernengespräch
Bei Wirtschaftskommunikation
• sehr formell
• äußerst höflich
• auf Beziehungsebene, noch nicht auf
Inhaltsebene
Gebote beim Kennenlernen
Gesprächsverhalten:
• höflich, respektvoll, gelassen,
zurückhaltend
• aber auch aufgeschlossen und
anpassungsfähig
Gebote beim Kennenlernen
Gesprächsthemen:
• Herkunft, Familie, Studium, Werdegang, eigene
Auslandaufenthalte
• internationale Ereignisse und Weltpolitik, die kein
konfliktpotential enthalten
• technischen fortschritt und die wirtschaftliche
Entwicklung im Lande
• Essen und Trinken
• Anteilnahme am gesellschaftlichen Leben, das
gesellschaftliche Beziehungsgeflecht, Geschichte,
traditionelle Weisheiten und
• Alles, was angenehm ist und ein gutes Gefühl hervorruft
Gebote beim Kennenlernen
Selbstdarstellung:
• Sich eher zurückhaltend und bescheiden auftreten
• Durch die oben erwähnten Themen indirekt die
Informationen über Ihre Person vermitteln.
• Chinesen möchten wissen, ob Sie zu einer
einflussreichen Firma gehören, ob Sie bedeutende
Personen kennen, welchen Status Sie innehaben, ob Sie
Respekt genießen und wie einflussreich Sie sind
• interessant auch: was Sie leisten können, ob sie über
Bildung verfügen
• Und: ob Sie höflich und angenehm sind und bereit, die
Konventionen einzuhalten
Verbote beim Kennenlernen
Gesprächsverhalten:
Vermeiden Sie
• ein direktes, aktives und offensives Vorgehen
• ein zielgerichtetes, engagiertes oder forsches
Auftreten
• insbesondere jede abwertende, kritische oder
gar abfällige Äußerung über andere
• Versuchen Sie niemals, irgend etwas kontrovers
zu diskutieren
Verbote beim Kennenlernen
Gesprächsthemen:
Zu vermeiden sind:
• negative Ereignisse wie Krankheiten, Unglück,
Fehler oder schlechtes Wetter;
• Skandale, Vetterwirtschaft oder Korruption, es
sei denn, wenn die Chinesen damit angefangen
haben.
• Konfliktträchtige politische Themen wie
Menschenrecht, Tibetsfrage, Falungong,
Tian’anmen-Zwischenfall 1989
Verbote beim Kennenlernen
Selbstdarstellung:
• Ihre hervorragenden Leistungen und Ihre
großartigen Erfolge empfindet der Chinese
als peinliche Aufschneiderei.
• Auch ein Lob der eigenen Frau und der
eigenen Kinder ist oft unangebracht.
Unterschiede bei der
Selbstdarstellung
Westlicher Wert: individuelle Persönlichkeit und die
Eigenschaften, die diese Persönlichkeit ausmachen
• Unterscheidung und Abgrenzung von anderen, notfalls
durch Kritik an anderen
• Persönliche Überzeugung und Werte
• Persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten und
Verhaltensweise
Profil: selbstbewusst, selbstsicher, kompetent und
erfolgreich, über Erfahrungen verfügt, sich politisch und
kulturell interessiert, eine Meinung hat, sich etwas leisten
kann, dynamisch, zielstrebig und emanzipiert,
kurz: ein ganz besonderer Mensch
Unterschiede bei der
Selbstdarstellung
Chinesischer Wert: Person mit dem Ansehen,
das sie in der Öffentlichkeit und im
Berufsalltag genießt
• Zugehörigkeit statt Unterscheidung und
Abgrenzung
• soziale Strukturen wie die Familie,
Geschäftsfreunde, Beziehungen, denen eine
Person angehört
• der formale gesellschaftliche Status, der
Respekt, den man genießt, das Beachten von
Konventionen, die Fähigkeit, anderen
Unterstützung zukommen zu lassen
Mögliche Missverständnisse bei
der Selbstdarstellung
• Die deutsche Selbstdarstellung wirkt auf einen
Chinesen als unangemessen, prahlerisch und
Peinlich.
• Vor allem herablassende, kritische und
abwertende Äußerungen über andere Personen,
aber auch negative Urteile über gesellschaftliche
oder politische Missstände stoßen in China auf
deutliche Ablehnung, wenn man sein Gegenüber
noch nicht kennt.
Unterschiedliche Weise der
Informationsvermittlung
Deutsche Vorgehensweise:
• das wichtigste am Anfang
• sachlich argumentieren
• Trennung zwischen Sachverhalten und der persönlichen
Meinung
• Zusammenhängende Darstellung der wichtigsten
Informationen
• Konzentration auf das Wesentliche
• Deduktive Vorgehensweise: These – Begründungen –
Beispielen
• Sachlogik, um widerspruchsfrei zum Schlussfolgerung
zu kommen
• Alternative formulieren, um Unterschiede zu klären
• Betonen durch Anhebung und Prägnanz der Stimme
Unterschiedliche Weise der
Informationsvermittlung
Chinesische Vorgehensweise:
• Die wichtige Information am Schluss, nicht nach Priorität,
sondern nach dem Prinzip der Steigerung
• Kaum Unterschiede zwischen persönlicher Ebene und
Sachebene
• Umwege und Assoziationen statt Sachlogik, Versuche,
alle mögliche Wege rauszufinden, um das Ziel zu
erreichen
• Synthese (sowohl/als auch) statt Antithese
(entweder/oder), Suche nach Übereinstimmung und
nach Möglichkeiten, verschiedene Dinge miteinander zu
vereinen
• Betonen durch Wiederholung statt Akzentuierung
Probleme für Deutsche
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•
•
zu viel Zeit für die Verständigung
unruhig und ungeduldig
Stress von Anfang an
sachliche Kritik löst Ärger bei Chinesen
aus
mögliche Lösungswege
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•
Geduld und Gelassenheit
Bescheidenes Nachfragen
wiederholte Klärung und Erklärung
Sich an einen guten Mittelsmann (Sprachund Kulturmittler / Dolmetscher / Berater)
wenden
„Ja“?
Drei Bedeutungen mit „Ja“ bzw.
Körpersignale Nicken und Lächeln bei
Chinesen:
• „Ja, ich höre.“
• „Ja, ich habe verstanden, was Sie
meinen.“
• „Ja, ich habe damit einverstanden.“
Gebote bei der Präsentation
• Zuerst Gemeinsamkeiten, dann kontroverse
Themen
• Aufmerksam zuhören, besonders am Ende der
Ausführungen
• Achtung auf die Wiederholungen
• Wiederholen auch Sie die Dinge, die Ihnen
wichtig sind
• Ihre eigene Informationen in Teile zerlegen, und
nacheinander darstellen
• kleine Pause einlegen, und nach der Meinung
fragen
Verbote bei der Präsentation
• Sprechen Sie kontroverse Themen nicht am Anfang an!
→ sonst wirkt es unhöflich und aggressiv.
• Widersprechen Sie keinem Chinesen offen und direkt! →
sonst kann es als Angriff auf die Person aufgenommen
werden.
• Unterbrechen Sie nicht, auch wenn sich der Chinese in
Nebensächlichkeiten versteigt! → sonst wirkt es
unhöflich.
• Bleiben Sie geduldig, wenn Sie nicht verstanden haben,
was der Partner denkt und meint. → sonst wirkt es
höflich.
• Interpretieren das Ausblenden von Widerspruch, das
Zeichen de Lächelns und Kopfnicken oder „Ja“ nicht als
Zustimmung. → das kann Irrtum sein.
• Vermeiden Sie möglichst Entscheidungsfragen. → „Ja“Antwort bedeutet nicht immer „Ja“.
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