Damenwahl 12.03.09

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90 Jahre Frauenwahlrecht
„DAMENWAHL – EINE ERMUTIGUNG
ZUM GEWÄHLT WERDEN“
Dr.in Karin Neuwirth
Johannes Kepler Universität Linz
Institut für Rechtsgeschichte
12.03.2009
Damenwahl
12. Nov. 1918
Ausrufung der Republik
Wahl einer konstituierenden Nationalversammlung
Gesetz vom 18. Dez. 1918
„… ohne Unterschied des Geschlechts…“
Aktives Wahlrecht ab 20. Lebensjahr
Passives Wahlrecht ab 29. Lebensjahr
Damenwahl
16. Feb. 1919
82 % der Frauen
87 % der Männer
…
üben ihr aktives
Wahlrecht aus…
Damenwahl
Konst. Nationalversammlung: 4. März 1919
Erste Frauen im Parlament
Sozialdemokratinnen:
–
–
–
–
–
–
–
Anna Boschek
Emmy Freundlich
Adelheid Popp
Gabriele Proft
Therese Schlesinger
Amalie Seidel
Marie Tusch
Christlichsoziale:
– Hildegard Burjan
Kampf ums Wahlrecht
Revolution 1848
Wahlberechtigungen im 19. Jahrhundert
• nach Kurien
–
–
–
–
Großgrundbesitzende
Handelskammerangehörige
Universitätsprofessoren
Vertreter der Städte und Landgemeinden
• einkommensabhängig
• mit unterschiedlichem Stimmengewicht
Kampf ums Wahlrecht
Revolution 1848: auch Frauen
kämpfen um politische Mitbestimmung!
1. Demokratischer Frauenverein
Kampf ums Wahlrecht
• Ende der Revolution 1849
Franz Joseph regiert absolut und ohne Wahlen
• Ausgleich Österreich-Ungarn 1867
Reichsrat als neue „Volksvertretung“
• Vereinsgesetz 1867
Verbot für Frauen in politischen Vereinen
• Allgemeines Männerwahlrecht 1907
Kampf ums Wahlrecht
Meinung der Frauengruppen:
• Bürgerlich-liberale Frauen
im Standesdenken verhaftet
• Sozialdemokratische Frauen
im Zwiespalt der Parteidisziplin
• Katholische und nationale Frauen
zunächst Gegnerinnen des Frauenwahlrechts
Kampf ums Wahlrecht
Internationale Frauenstimmrechtsbewegung
Suffragetten
Einführung des Frauenwahlrecht
1906 Finnland
1915 Dänemark
1917 Niederlande
1918 Österreich,
Deutschland,
Großbritannien,
Irland
1919 Schweden,
Belgien,
Luxemburg
1931
Spanien,
Portugal
1944
1945
1952
Frankreich
Italien
Griechenland
1971 (1990) Schweiz
Frauenpolitik
Forderungen von Beginn an:
• Gleicher Zugang zu Bildung und Beruf
• Gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit
• Soziale Absicherung
Erfolge der Frauenpolitik:
– Recht auf Abtreibung (Strafrechtsreform 1975)
– Gleiche Rechte in der Ehe (Familienrechtsreform 19751978)
– Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe (1989)
– Gleichstellung ehelicher und unehelicher Kinder (1989)
– Schutz bei Gewalt in Familien (1997)
Repräsentanz von Frauen
• Verhältniswahlrecht
= Vertretung entsprechend der Stimmenverteilung
= Stärkung des Frauenanteils
• Mehrheitswahlrecht
= Siegerpartei erhält alleinige Vertretung eines Wahlkreises
= Schwächung des Frauenanteils
• Listenplatzverteilung
• Quoten
Zielsetzung: Grüne 50 %, SPÖ 40 %, ÖVP 33 %
Repräsentanz von Frauen
im österreichischen Nationalrat
35
30
25
20
Frauen
15
10
5
0
1920 1927 1945 1975 1986 1996 2002 2006 2008
Repräsentanz von Frauen
Frauenanteile
Österreich /EU gesamt
Europaparlament
Nationales Parlament
Regionalparlamente
Gemeindevertretungen
33 %
27 %
20 %
-
28 %
20 %
24 %
20 %
Damenwahl
3 Gründe, warum es mehr Frauen in der Politik braucht:
– Demokratie und Gleichheit
– „andere“ Lebenserfahrungen
– Unterdrückung der Frau als Thema
3 Phasen einer Politikerinnenkarriere
– Einstieg: zufällig und unauffällig
– Hoch: in Krisenzeiten
– Sturz: durch Rückkehr der „alten“ Männer
3 Thesen, warum so wenige Frauen in der Politik gibt:
– Sie sind nicht kompetent.
– Sie sind nicht motiviert.
– Sie haben keine Zeit.
Damenwahl
Formen politischer Partizipation
• institutionalisiert – nicht institutionalisiert
• konventionell – unkonventionell
• legal – illegal
Beispiele: Ausübung des Wahlrechts, Unterschreiben eines
Volksbegehrens, Kandidatur auf Parteiliste, Gründung
einer neuen Partei, Teilnahme an Demonstration,
Schreiben von Protestbriefen, Blockade einer Straße,
Hacken von Internetseiten, Besprühen von Gebäuden
Damenwahl
Formen politischer Partizipation
80
70
60
50
40
Männer
30
Frauen
20
10
0
Wahlbeteiligung
Parteifunktion
Parteiarbeit
Damenwahl?!
Frauenpolitik?
• konservativ
• religiös
• national
• fundamentalistisch
Gefahrenpotential
der Inhalte erkennen und thematisieren!
Damenwahl
(WählerInnenbefragungen, Quelle: Fessel-GfK und Sora)
1990
♂ / ♀ 39/44 29/33 20/12
--
4/5
--
1994
♂ / ♀ 34/36 25/30 29/18
--
6/9
5/6
1995
♂ / ♀ 35/40 29/29 27/16
--
4/5
5/6
1999
♂ / ♀ 31/35 25/27 32/21
--
5/9
3/4
2002
♂ / ♀ 32/40 44/40 12/8
--
7/10
--
2006
♂ / ♀ 34/38 35/35 13/9
5/4
9/10
--
2008
♂ / ♀ 30/26 23/27 21/17 12/13 9/11
--
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