5. Einheit

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5. Vorlesungseinheit
Universität Athen
Fachbereich für Deutsche Sprache und Literatur
Seminar: DGY19 Εισαγωγή στη Διδακτική ΙΙ
Prof. Dr. Dafni Wiedenmayer
Wiederholungsfragen
1.
Welcher ist der Unterschied zwischen „Spracherwerb“ und
„Sprachenlernen“?
Spracherwerb:
unbewusster, impliziter Vorgang in natürlicher Umgebung
(ungesteuerter Prozess), durch alltägliche soziale Kontakte möglich,
z.B. Immigranten, die die Sprache im Zielland erwerben.
Sprachenlernen:
bewusster, expliziter und gesteuerter Prozess (Institution)
Formen des Spracherwerbs:
• Erstspracherwerb (L1)
• Bilingualität (parallerer Erwerb von zwei oder mehr Sprachen)
• Zweitspracherwerb (L2)
• Fremdsprache (L3)
2. Welcher
ist
der
Unterschied
zwischen
einer
Spracherwerbstheorie und einer Sprachlehrmethode?
Spracherwerbstheorien beschreiben die Vorgänge des Lernens
einer Sprache meist anhand der Prinzipien und Regeln
phychologischen Theorien.
Sprachlehrmethoden werden auf Grundlage von Theorien
entwickelt und beschäftigen sich damit, wie dem Lerner der
Lerngegenstand beigebracht wird.
Lerntheorie
Behaviorismus
Interaktionismus
Spracherwerbstheorie
Praxis (Methode)
Kontrastive Analyse
Audiolingual/Audivisuell
Sprechakttheorie
(Pragmalinguistik)
Kommunikativ
3. Welcher ist der zentrale Unterschied zwischen dem Erwerb
der Muttersprache und dem Erwerb einer fremden Sprache?
Die Strukturen der L1 sind beim Fremdspracherwerb schon
vorhanden. Erst- und Zweit-/Fremdsprache stehen in
Wechselbeziehung. Durch diese Wechselbeziehung kommt es
beim Zweit-/Fremdspracherwerb zu systematischen Fehlern auf
verschiedenen linguistischen Ebenen.
Eine zentrale Gemeinsamkeit?
4. Was ist Gegenstand eines FSUs nach der GÜM? Wie würde
dieser Gegenstand gelehrt und geübt?
Sprachkenntnis bedeutet nach der GÜM Grammatikkenntnis.
Ziel eines FSUs war also das grammatische Regelsystem der
Zielsprache zu lernen.
Grammatische Strukturen
Auswendiglernen vermittelt.
bzw.
Regeln
waren
durch
In der Anwendung wurde das Auswendiggelernte in Sätzen aus
der L1 in die L2 und umgekehrt übersetzt. Solche Einzelsätze
hatten inhaltlich nichts miteinander zu tun (kein kontextuelles
Lernen).
5. Welche lernerbezogene Charakteristika sind beim
Fremdspracherwerb von Bedeutung? Nennen Sie mindestens
drei.
•
•
•
•
•
•
Alter
Sprachliche Sozialisation
Motivation
Lernstil/Lerntyp
Einstellungen
Feldabhängige/Feldunabhängige Wahrnehmung
6. Erläutern Sie die Begriffe „feldabhängig/feldunabhängig“.
Geben Sie dabei je ein Beispiel.
Maria spricht immer auf die Zielsprache während des FSUs.
Dafni findet es leichter, wenn die Regeln im Lehrbuch genau
beschrieben sind.
Evelyn ist schüchtern bei mündlichen Übungen.
Irini lebt, seitdem sie 5 war, in Deutschland.
7. Wie ist die inter-language eines Fremdsprachenlerners in
Bezug auf die Lehrbarkeitshypothese zu verstehen?
• kein Zwischenstadium, sondern eine eigenständige komplexe
Sprachvarietät.
• inter-language:
• besteht aus Erwerbsstadien .
• wird sowohl von korrekten als auch von fehlerhaften L2Äußerungen gekennzeichnet.
• befindet sich in ständiger Veränderung.
• Eine bestimmte L2-Struktur kann in einem gewissen
Erwerbsstadium nicht gelehrt werden, wenn der Lerner nicht
bereit ist (Lehrbarkeitshypothese).
8. Definieren Sie den Begriff „Fossilierung“. Erläutern Sie den
Begriff anhand eines Beispiels.
Ist ein Lerner noch nicht bereit eine bestimmte L2-Struktur in
einem gewissen Erwerbsstadium, dann folgt die interne
Progression des Lerners die didaktische Progression nicht. Ist
das der Fall, dann kommt der L2-Erwerb zum Stillstand
(Fossilierung).
Fossilierung ist ein Niveau der inter-language, das den
Ansprüchen und Bedürfnissen des Lerners entspricht und
genügt.
Beispiel: Ein Erwachener L3-Lerner macht ständig denselben
Fehler. Er erkennt zwar die L3-Struktur (Input), nimmt sie aber in
falscher Form auf (durch falsche Verarbeitung zum Intake). Die interlanguage des Lerners hat sich fossiliert.
9. Erläutern Sie die Input-Output-Kette des Spracherwerbs
gemäß dem Behaviorismus.
Input
• Reiz aus der
Umwelt Mensch wird
mit einer
Äußerung
konfrontiert
Black box
• Vorgänge im
Gehirn werden
nicht beachtet
Output
• Reaktion,
Verhalten Mensch
versucht die
Äußerung
partnergerecht
zu verwenden
10 a. Was versteht man unter „positiven/negativen Transfer“
von L1 auf L2?
b. Auf welcher linguistischer Ebene sind „falsche Freunde“ zu
finden? Erläutern Sie das kurz anhand eines Beispiels.
a. positiver Transfer: strukturelle Gleichheiten zwischen L1 und
L2 setzen keine Fehler voraus → erleichtern den
Fremdspracherwerb.
negativer Transfer: linguistische Unterschiede zwischen L1 und
L2 → Fehler sind zu erwarten.
b. „falsche Freunde“: Interferenzfehler auf semantischer Ebene,
z.B. „Apotheke“ „αποθήκη“
11 a. Inwiefern dient ein Sprachlabor den Charakteristika der
ALM?
b. Welche Argumente sprechen für den Einsatz des
Sprachlabors? Welche sprechen dagegen? Nennen Sie
mindestens zwei.
a.
a.
b.
c.
d.
e.
Primat der gesprochenen Sprache
Prinzip der Einsprachigkeit
Nachsprecheübungen
Lerner als Rezipient und Nachahmer
Technische Mittel
12. An welchen didaktischen Methoden deuten die Äußerungen
„Sprache als Selbstzweck“ und „Sprache als Mittel“?
GÜM, ALM/AVM: Grammatik, sprachliche Strukturen als
Selbstzweck.
Kommunikative
Methode:
Sprache
außensprachlichen
Zwecken/Sprache
menschlichen Handelns.
als
Mittel
als
Aspekt
zu
des
13 a. Was ist oberstes Ziel eines kommunikativen FSUs?
b. Warum ist der Einsatz von authentischen Lehrmaterialien
wichtig nach der KM?
a. Dem Lerner zur Alltagskommunikation zu befähigen.
b. Authentische Materialien widerspiegeln
zwischenmenschliche Handlungen in Alltagssituationen
14. Warum bezeichnet man den kommunikativen FSU als einen
multipolaren Prozess?
Kommunikation ist ein multipolarer Prozess:
Sprecher interagieren, sie haben eine Sprechabsicht, die sich in
bestimmten Sprechsituationen unter bestimmten Sprechpartner
verwirklicht.
Kommunikativer FSU ist multipolar:
Schüler-Lehrer Interaktion
Situatives Lernen
Alltagsbezogene Inhalte
15. Auf welche Sprachtheorie basiert die Kommunikative
Methode? Nennen Sie mindestens drei Charakteristika dieser
Theorie.
Sprechakttheorie:
• Sprechakt (mündliche/schriftliche Äußerung)
• Sprechintention
• Sprechsituation
• Sprecherrolle
16. Wie findet die Wortschatz- und die Grammatikvermittlung
bei einem kommunikativen FSU statt? Nennen Sie mindestens
drei Beizeichnungen dafür.
•
•
•
•
•
Progressiv
Thematisch
Situativ
Kontextbezogen
Realitätsnah/alltagsbezogen
17 a. Welche Kompetenzniveaus
unterscheidet der GERfS?
b. Wozu dient diese Unterteilung?
a.
bzw.
-unterniveaus
A
B
C
Elementare
Selbstständige
Kompetente
Sprachverwendung Sprachverwendung Sprachverwendung
A1
A2
B1
B2
C1
b.
Vorerst
zur
Beschreibung
von
Sprachfertigkeiten und Sprachanwendung.
C2
Sprachwissen,
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