Dr. Antje Gunsenheimer Forschungskooperationen mit Lateinamerika Jahrestagung der ADLAF Bonn, Friedrich-Ebert-Stiftung, 17. November 2006 www.volkswagenstiftung.de I. Die VolkswagenStiftung – ein kurzer Überblick II. Basisdaten • Förderziele und Förderportfolio III. Forschungskooperationen mit Lateinamerika: Erfahrungen, Trends, Konsequenzen IV. Ausblick www.volkswagenstiftung.de Geschichte Geschichte der VolkswagenStiftung Gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Hannover Aufnahme der Tätigkeit im Februar 1962 Stifter: Bundesrepublik Deutschland und Land Niedersachsen Von 1962 bis 2005: über 3,2 Milliarden Euro für fast 28.100 geförderte Projekte Stiftungsurkunde und Satzung im Mai 1961 Stiftungszweck Satzung § 2: Stiftungszweck „Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre“ Basisdaten Basisdaten 2005/2006 Stiftungskapital Bewilligungsvolumen 2,4 Milliarden Euro 91,8 Millionen Euro - Allgemeine Fördermittel 50,7 Millionen Euro - Niedersächsisches Vorab 41,1 Millionen Euro Rücklagenbildung im Rahmen der Abgabenordnung 38,9 Millionen Euro Förderung nach Wissenschaftsbereichen 2005 Bewilligungssummen (ohne Niedersächsisches Vorab) Ingenieurwissenschaften Biowissenschaften und Medizin 4,7 Mio. Fachgebietskombinationen Naturwissenschaften und Mathematik 3,8 Mio. 15,8 Mio. 10,7 Mio. 15,7 Mio. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften Förderung nach Wissenschaftsbereichen 2005 Bewilligte Vorhaben (ohne Niedersächsisches Vorab) Fachgebietskombinationen Ingenieurwissenschaften Biowissenschaften und Medizin 25 19 Naturwissenschaften und Mathematik 77 55 145 Geistes- und Gesellschaftswissenschaften I. Die VolkswagenStiftung – ein kurzer Überblick II. Basisdaten II. Förderziele und Förderportfolio IV. Forschungskooperationen mit Lateinamerika: Erfahrungen und Trends V. Ausblick www.volkswagenstiftung.de Förderung Förderziele der Wissenschaft neue Impulse geben disziplinäre und nationale Grenzen überschreiten die strukturellen Voraussetzungen wissenschaftlicher Arbeit verbessern den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern interaktiv Förderinitiativen entwickeln Das Förderangebot der VolkswagenStiftung Thematische Impulse Auslandsorientierte Initiativen Innovative Methoden zur Herstellung funktionaler Oberflächen Zwischen Europa und Orient - Mittelasien/Kaukasus im Fokus der Wissenschaft Neue konzeptionelle Ansätze zur Modellierung und Simulation komplexer Systeme Einheit in der Vielfalt? Grundlagen und Voraussetzungen eines erweiterten Europas Zusammenspiel von molekularen Konformationen und biologischer Funktion Wissen für morgen – kooperative Forschungsvorhaben im sub-saharischen Afrika Evolutionsbiologie Dokumentation bedrohter Sprachen Struktur- und personenbezogene Förderung Gesellschaftliche und kulturelle Herausforderungen Zukunftsfragen der Gesellschaft - Analyse, Beratung und Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften – Programm zur Förderung fachübergreifender und internationaler Zusammenarbeit Lichtenberg-Professuren Schumpeter-Fellowships für die Wirtschafts,- Sozialund Rechtswissenschaften Pro Geisteswissenschaften - Dilthey-Fellowships - „opus magnum“ - Workshops und Symposien Hochschule der Zukunft Offen – für Außergewöhnliches Symposien und Sommerschulen Förderung von Forschungskooperationen mit Wissenschaftlern/Wissenschaftlerinnen aus Lateinamerika – Förderinitiativen, Teil I Lateinamerika, Asien und Afrika (1981 – 1990): 40 Projekte 4,8 Mio. Euro Transformationsprozesse (1990 – 1999): 10 Projekte 1,4 Mio. Euro Das ‚Fremde‘ und das ‚Eigene‘ (1992 – 2003): 3 Projekte 2 Mio. Euro 3 Projekte 0,5 Mio. Euro Globale Strukturen (1997 – 2002): Dokumentation bedrohter Sprachen (seit 1999): 10 Projekte 2 Mio. Euro Projektbeispiele Nationale Identität, Gesellschaftliche Wahrnehmung natürlicher Ressourcen und ökologische Probleme in Bolivien (1981) Weltmarktöffnung und Deregulierung in Kleinstaaten der Dritten Welt. Ökonomische Transformationsprozesse und regionale Auswirkungen untersucht am Beispiel von Lateinamerika (1992 – 1995) Global City-Regions as Changing Sites of Governance (2001 – 2004) Globalisierungs- und Modernisierungsprozesse im Rahmen traditioneller Werte und Mentalitäten (1995 – 1997) Linguistic, Historical and Ethnological Documentation of the Upper Xingu Carib Language or Kuikuro (Brazil) (2002 – 2006) Förderung von Forschungskooperationen mit Wissenschaftlern/Wissenschaftlerinnen aus Lateinamerika – Förderinitiativen, Teil II Partnerschaftsprogramm. Forschungsvorhaben mit natur-, ingenieurund wirtschaftswissenschaftlichen Instituten in Afrika, Asien und Lateinamerika (1979 – 2002): 312 Projekte 16,1 Mio. Euro IV. Erfahrungen Hochblüte der gesellschaftswissenschaftlich ausgerichteten Kooperationen waren die 60-er und 70-er Jahre. In den folgenden Jahren erlahmte das gegenseitige Interesse. Einige Gründe hierfür sind: - unterschiedliche Forschungsinteressen (Grundlagenforschung versus Anwendungs-bezogene Forschung, u.a.) - unterschiedliche Karrierewege (Promotion in Deutschland oder doch lieber in den USA? und vice versa) - unterschiedliche Vorbilder (das Interesse für Kooperationen richtet sich nach dem Standort des aktuellen wissenschaftlichen Diskurses) IV. Trends Während in den Gesellschaftswissenschaften das Interesse an Kooperationen sank, blieb es in den Ingenieurs- und Naturwissenschaften hingegen über Jahrzehnte nahezu konstant. Gründe hierfür: - Aus Sicht der lateinamerikanischen Forscher/Forscherinnen: Deutsche Forscher gelten als starke Partner (Methode, Theorie und technische Ausstattung) - Aus Sicht der deutschen Forscher/Forscherinnen: Lateinamerika bietet den Zugang zu interessanten Forschungsfeldern (Umweltforschung, Biodiversität, etc.) IV. Konsequenzen für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften sinkende Nachfrage, sinkende Förderangebote Kooperationen mit Entwicklungs- und Schwellenländern verlieren ihre Bedeutung im akademischen Lebenslauf V. Ausblick 1. Locken attraktive Forschungsfelder auch Förderer? 2. Wie lässt sich die Sichtbarkeit und „Wertigkeit“ von akademischen Kooperationen erhöhen? V. Ausblick: Identifikation gemeinsamer Forschungsinteressen Analyse der Stärken des jeweiligen Forschungsstandortes Interregionalismusforschung (komparatistische Studien in multi- nationalen Projekten) Entwicklung äquivalenter Fragestellungen in der Regionenforschung Ausbildung der „area experts“ als Mediatoren zwischen den „main stream“-Disziplinen und den Partnern/Partnerinnen in Lateinamerika V. Ausblick: Kooperationen zu dauerhaften „Eigenschaften“ machen Gemeinsame Veranstaltungen/-reihen Studienaufenthalte für deutsche Studierende in Lateinamerika und lateinamerikanische Studierende in Deutschland durch Studien- und Lehrkooperationen zwischen deutschen und lateinamerikanischen akademischen Einrichtungen gemeinsame Publikationen Wechselseitige Lehrtätigkeiten VolkswagenStiftung VolkswagenStiftung Kastanienallee 35 30519 Hannover Postanschrift: Postfach 81 05 09 30505 Hannover Telefon: (0511) 83 81-0 Telefax: (0511) 83 81-344 e-mail: [email protected] Internet: http://www.volkswagenstiftung.de