Adaptive Erwartungen Haushalte zielen auf einen Reallohn . Sie verhandeln nach der Regel: Wt Pt 1 Unternehmen folgen der „Grenzprodukt = realer Faktorpreis“ Regel FL (Lt ) Beides zusammen: Wt Pt FL (Lt ) Pt 1 Pt 1 . 1 t Positiver Zusammenhang zwischen Inflationsrate und Beschäftigung. 3.5 Phillips-Kurve • Phillips publizierte 1958 eine empirische Arbeit über den Zusammenhang von Inflation und Unterbeschäftigung in Grossbritannien. • 1960 von Samuelson und Solow popularisiert. • „Fünf Prozent Inflation sind leichter zu ertragen als fünf Prozent Arbeitslosigkeit“ Helmut Schmidt Die Phillips Kurve lässt sich aus der AS ableiten: p pe ( y y *) , mit p = ln(P) und y = ln(Y). Inflationsrate: dP : Veränderu ngsrate von P P p ln( P ) dp 1 dP P Approximativ: dp pt pt 1 pt pte ( y y *) pt pt 1 pte pt 1 ( y y *) e ( y y *) e Typische Keynsianische AS Phillips Kurve bei adaptiven Erwartungen (Accelerationist Phillips Curve) te t 1 t 1 ( y y *) • Positiver Outputeffekt nur bei steigender Inflationsrate • Inflationsbekämpfung hat negativen Outputeffekt Natürliche Arbeitslosigkeit: Milton Friedmans Definition (1968) . . . the level that would be ground out by the Walrasian system of general equilibrium equations, provided there is imbedded in them the actual structural characteristics of the labor and commodity markets, including market imperfections, stochastic variability in demands and supplies, the cost of gathering information about job vacancies and labor availabilities,the costs of mobility, and so on. (1968, p. 8) Selbst bei Potenzialoutput y* gibt es eine Sockelarbeitslosigkeit u*. ( y y *) (u * u ) (Okuns Gesetz: Empirischer Zusammenhang zwischen Outputlücke und Unterbeschäftigung) e (u * u ) 70iger Jahre: Instrumentalisierung funktionierte nicht, da Wirtschaftssubjekte ihre Erwartungen anpassen. 3.7 Die neuen Lehren Die alten Lehren Neoklassischer Ansatz: • Märkte funktionieren perfekt, deshalb • preisunelastische Angebotsfunktion Fiskal- und Geldpolitik sind ineffektiv Keynsianischer Ansatz: • Preis- und Lohnrigiditäten beeinträchtigen die Funktionsweise von Märkten, deshalb • zumindest kurzfristig preiselastische Angebotsfunktion Fiskal- und Geldpolitik sind kurzfristig effektiv „In the long run, we are all dead“, Keynes (1923) 3.7.1 Neuer Keynesianismus ... liefert mikroökonomische Gründe für Preis- und Lohnrigiditäten Mikrofundierung Preisrigidität: Veränderungen in der AD lösen keine Preisreaktion aus. Mikroökonomische Rationalisierung: Unvollständiger Wettbewerb und Menu-Cost (Mankiw, N.G. 1985. Small Menu Costs and Large Business Cycles: A Macroeconomic Model of Business Cycles. QJE 100.) Pn Kosten für die Firma bei starrem Outputpreis Grenzkoste n PM Nachfrage Grenzerlös YM Yn Menu-cost > entgangener Gewinn bei fixem Preis keine Preisanpassung Externalität: Wenn alle Firmen ihre Preise anpassen, dann würden auch die Grenzkosten sinken. Dieser positive Effekt geht durch die fixen Preise verloren. Nominallohnrigidität: Firmen zahlen Effizienzlöhne Die Effektivität einer geleisteten Arbeitsstunde hängt von der Anstrengung der Arbeitskraft ab. Je höher der Lohnsatz, umso höher die Effektivität: e e(W ), eW 0. Firma maximiert Gewinn max P F (Leff ) WL W ,L eff wobei L e(W )L . Optimalitätsbedingungen: P FLeff e(W ) W 0 P FLeff LeW L 0 eW (W ) W 1. e(W ) Nominallohn eindeutig determiniert. Solow, R. M. (1979).Another Possible Source of Wage Rigidity, Journal of Macroeconomics, I:79-82. 3.7.2 Neue klassische Makroökonomik ... basiert auf konsequenter mikroökonomische Fundierung, auch auf Nachfrageebene. Rationale Erwartungen, perfekte Voraussicht Erwartungen sind wichtig für gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge. Politikwechsel ändern Erwartungen Änderung in den gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen Lukas Kritik: Der Versuch, statistisch belegte Zusammenhänge zu instrumentalisieren, führt zu einer Veränderung dieser Zusammenhänge. Moderne Wachstums- und Konjunkturtheorie (Endogener technologischer Fortschritt, reale Konjunkturzyklen).