AlgPFunk-02-42 - Universität Paderborn

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Algorithmische Probleme in
Funknetzwerken
II
Christian Schindelhauer
[email protected]
HEINZ NIXDORF INSTITUT
Universität Paderborn
Fachbereich Mathematik/Informatik
HEINZ NIXDORF INSTITUT
Universität Paderborn
Fachbereich
Mathematik/Informatik
Einführung
(aus Tanenbaum, Computer Networks, Prentice Hall, 1996)
•
•
Referenzmodel (OSI ↔Internet)
Physikalische Schicht
– Frequenzbänder
– Elektromagnetische Wellenausbreitung
– Übertragungsprobleme
•
Verbindungsschicht (data link)
– Medium Access Control (MAC)
•
•
Durch Frequenz, Zeit, Frequenz&Zeit-Multiplexing
Durch Code-Multiplexing
 CDMA (Code Division Multiple Access)
•
Durch Raum&Frequenz-Multiplexing
 Zellulare Netze & Frequenzzuteilung (Frequency Assignment)
(eigenes Kapitel)
Christian Schindelhauer
23.10.2002
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Algorithmische Probleme
in Funknetzwerken II
Referenzmodell
OSI
Vorlesung
(Open Systems
Interconnection)
(Computer Networks,
Tanenbaum)
Application
Application
Presentation
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Fachbereich
Mathematik/Informatik
Internet
TCP/IP
Application
Nicht vorhanden
Session
Transport
Transport
Transport (TCP/UDP)
Network
Network
Network (IP)
Data Link
Data Link
Host-to-network
Physical
Physical
Christian Schindelhauer
23.10.2002
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Algorithmische Probleme
in Funknetzwerken II
Ausbreitungsverhalten (I)
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Fachbereich
Mathematik/Informatik
• Geradlinige Ausbreitung im Vakuum
• Empfangsleistung nimmt proportional 1/d² ab
– Theoretisch, praktisch mit höheren Exponenten bis zu 4 oder 5
• Einschränkung durch
–
–
–
–
–
Dämpfung in der Luft (insbesondere HF, VHF)
Abschattung
Reflektion
Streuung an kleinen Hindernissen
Beugung an scharfen Kanten
Christian Schindelhauer
23.10.2002
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Algorithmische Probleme
in Funknetzwerken II
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Fachbereich
Mathematik/Informatik
Ausbreitungsverhalten (II)
• VLF, LF, MF-Wellen
– folgen der Erdkrümmung (bis zu 1000 km in VLF)
– Durchdringen Gebäude
• HF, VHF-Wellen
– Werden am Boden absorbiert
– Werden von der Ionosphäre in 100-500 km Höhe reflektiert
• Ab 100 MHz
– Wellenausbreitung geradlinig
– Kaum Gebäudedurchdringung
– Gute Fokussierung
• Ab 8 GHz Absorption durch Regen
Christian Schindelhauer
23.10.2002
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Algorithmische Probleme
in Funknetzwerken II
Ausbreitungsverhalten (III)
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Mathematik/Informatik
• Mehrwegeausbreitung (Multiple Path Fading)
– Signal kommt aufgrund von Reflektion, Streuung und Beugung auf
mehreren Wegen beim Empfänger an
– Zeitliche Streuung führt zu Interferenzen
• Fehlerhafter Dekodierung
• Abschwächung
• Probleme durch Mobilität
– Kurzzeitige Einbrüche (schnelles Fading)
• Andere Übertragungswege
• Unterschiedliche Phasenlage
– Langsame Veränderung der Empfangsleistung (langsames
Fading)
• Durch Verkürzen, Verlängern der Entfernung Sender-Empfänger
Christian Schindelhauer
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Algorithmische Probleme
in Funknetzwerken II
Digitale
Modulationstechniken
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Fachbereich
Mathematik/Informatik
• Amplitudenmodulation (ASK)
– Störanfällig
– Technisch einfach
• Frequenzmodulation (FSK)
– Benötigt größere Bandbreite
• Phasenmodulation
– Komplexe Demodulation
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Algorithmische Probleme
in Funknetzwerken II
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Fachbereich
Mathematik/Informatik
Empfang von Daten
• Empfangsleistung = Sendeleistung  Abstandsverlust
– Abstandsverlust (path loss) ~ 1/rβ
– β  [2,5]
• Signal zu Interferenz & Rauschverhältnis
(Signal to Interference + Noise Ration  SINR)
– S = Empfangsleistung von gewünschten Sender
– I = Empfangsleistung von störenden Sender(n)
– N = Sonstiges Störungen (z.B. Rauschen)
• Notwendig:
S
SINR 
 Schwellwer t
I N
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Algorithmische Probleme
in Funknetzwerken II
Mehrfachnutzung des
Mediums (I)
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Fachbereich
Mathematik/Informatik
• Raumaufteilung (Space-Multiplexing)
– Ausnutzung des Abstandsverlusts zum
parallelen Betriebs verschiedener
Funkzellen → zellulare Netze
– Verwendung gerichteter Antennen zur
gerichtenen Kommunikations
•
•
•
•
GSM-Antennen mit Richtcharakteristik
Richtfunk mit Parabolantenne
Laserkommunikation
Infrarotkommunikation
• Frequenzmultiplex
– Aufteilung der Bandbreite in
Frequenzabschnitte
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Fachbereich
Mathematik/Informatik
Mehrfachnutzung des
Mediums (II)
– Zeitaufteilung (Time-Multiplexing)
• Zeitliche Aufteilung des Sende-/Empfangskanals
– Spreizen der Kanäle und Hopping
• Direct Sequence Spread Spectrum (DSSS)
– Xor eines Signals mit einer Folge Pseudozufallszahlen beim Sender und
Empfänger (Verwandt mit Codemultiplex)
– Fremde Signale erscheinen als Hintergrundrauschen
• Frequency Hopping Spread Spectrum (FHSS)
– Frequenzwechsel durch Pseudozufallszahlen
– Zwei Versionen
» Schneller Wechsel (fast hopping): Mehrere Frequenzen pro
Nutzdatenbit
» Langsamer Wechsel (slow hopping): Mehrere Nutzdatenbits pro
Frequenz
– Kodierung (Codemultiplex)…
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Algorithmische Probleme
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Code-Multiplexing
CDMA
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Mathematik/Informatik
• Code Division Multiple Access (CDMA):
• Annahmen:
– Alle Sender erreichen die Empfangsstation mit gleicher Leistung
– Alle Sender senden synchron
– Der Empfänger kann feststellen, wieviele Sender das Bit 0 und
das Bit 1 gesendet haben
• Z.B. Bei durch Empfangsstärke bei Amplitudenmodulation
• Verfahren:
– Jedes Sender/Empfänger-Paar arbeitet mit einem m-Bit-Code,
genannt Chip-Sequenz
• Besteht aus m{64,128} Chips (=Bits)
• Eine Chip-Sequenz kodiert ein Bit
Christian Schindelhauer
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Mathematik/Informatik
CDMA (II)
• Jedes Sender/Empfänger-Paar i{1,..,n}
– arbeitet mit zwei m-Bit-Code-Wort Ci  {-1,+1}m und
Ci = (Ci,1,Ci,2 ,…,Ci,m)
– Die Chip-Sequenz (1)bCi kodiert das Bit b{0,1}
• Für alle i≠j muß das normalisierte innere Produkt 0
ergeben, d.h.:
•
CDMA verwendet m orthogonale Codes
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Algorithmische Probleme
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Mathematik/Informatik
CDMA (III)
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Algorithmische Probleme
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Mathematik/Informatik
CDMA (IV)
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Mathematik/Informatik
CDMA (V)
• Wenn nun Empfänger gleichzeitig Chip-Sequenz A und B
empfängt, misst er den Vektor V=A+B
• Dann berechnet er für Sender i: V • Ci und erhält
Sequenz
1 für Bit = 0,1 für Bit = 1
– oder 0 für kein Bit gesendet
• Warum?
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CDMA (VI)
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Algorithmische Probleme
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CDMA (VII)
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• Beispiel:
– Code C1 = (+1,+1,+1,+1)
– Code C2 = (+1,+1,-1,-1)
– Code C3 = (+1,-1,+1,-1)
• 1 sendet Bit 0, 2 sendet Bit 1, 3 sendet nicht:
– V = C1 + (-C2) = (0,0,2,2)
• 1 dekodiert: V • C1 = (0,0,2,2) • (+1,+1,+1,+1) = 4/4 = 1
– Entspricht Bit 0
• 2 dekodiert: V • C2 = (0,0,2,2) • (+1,+1,-1,-1) = -4/4 = -1
– Entspricht Bit 1
• 3 dekodiert: V • C3 = (0,0,2,2) • (+1,-1,+1,-1) = 0
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Algorithmische Probleme
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Zeit/Frequenzmultiplexing
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Mathematik/Informatik
• Zeitaufteilung (Time-Multiplexing)
– Zeitliche Aufteilung des Sende-/Empfangskanals
– Kanal belegt gesamten Frequenzraum für einen gewissen
Zeitraum
– Genaue Synchronisation notwendig
– Koordination notwendig, oder starre Einteilung
• Frequenzmultiplex
– Feste Zuweisung eines Frequenzabschnitts über gesamten
Zeitraum
– Funktioniert auch für analoge Signale
– Keine dynamische Koordination notwendig
– Bandbreitenverschwendung, unflexibel
Christian Schindelhauer
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Algorithmische Probleme
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Zeit&Frequenzmultiplex
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Mathematik/Informatik
• Kombination:
– Beispiel GSM
•
•
•
•
Sendungen belegen für Zeitabschnitt bestimmten Kanal
Relativ abhörsicher
Schutz gegen Störungen
Höhere Benutzerdatenrate durch Verwendung vieler
Frequenzbereiche
• Aber genaue Koordination notwendig
– Z.B. durch Basisstation
Christian Schindelhauer
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Algorithmische Probleme
in Funknetzwerken II
Zellulare Netze (I)
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Mathematik/Informatik
• Ursprüngliche
Problemstellung:
– Starres Frequenzmultiplexing für
gegebene Menge von
Basisstationen
• Gegeben:
– Positionen der Basisstationen
• Gesucht:
– Frequenzzuteilung, welche die
Interferenzen minimiert
• Wie modelliert man zulässige
Frequenzzuteilungen?
Christian Schindelhauer
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Algorithmische Probleme
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Zellulare Netze (II)
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Mathematik/Informatik
• Wie modelliert man zulässige
Frequenzzuteilungen?
• Seien f1 < f2 <…< fk mögliche
Frequenzen
– In benachbarten Gebieten dürfen nicht
fi und fi+1 zugewiesen werden
• sonst Interferenzen
– Nachbarschaft reicht nicht als
Kriterium
• Frequenzzuteilung im allgemeinen
ist kombinatorisch schwierig
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23.10.2002
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