Nicht-Kleinzelliges Bronchuskarzinom STR-LL SOP

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Allgemeines Krankenhaus
der Stadt Wien – Universitätsklinik für
Strahlentherapie
DVR: 0000191
VIZEREKTOR FÜR KLINISCHE ANGELEGENHEITEN
Univ. Prof. Dr. Christoph ZIELINSKI
ÄRZTLICHER DIREKTOR
Univ: Prof. Dr. Reinhard KREPLER
Therapiekonzept Bronchus-Carcinom NSCLC
gültig ab:
1
Strahlentherapie-LL
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GELTUNGSBEREICH UND ZWECK
AKH-MUW
2
MITGELTENDE DOKUMENTE:
3
VORBEREITUNG/VERBRAUCHSMATERIAL
Aufklärungsbogen für Teletherapie und Brachytherapie
Lagerungshilfen (Bellyboard, Kopf- und Knipolster, Nackenhörnchen)
Digitalkamera
CT-Kontrastmittel
CT-Marker
CT, MRT; jeweils mit Laser-koordinaten
Therapie-Simulator
Computergestütztes CT basiertes 3D Therapieplanungssystem (OMP)
Simulationsprotokoll
Protokoll der 3D Bestrahlungsplanung (Teletherapie)
Protokoll der Dosisberechnung (Teletherapie)
Linearbeschleuniger mit MLC Kapazität (individuelle Blöcke)
Elektronisches Portal Imaging Device (EPID)
Computergestütztes bildgestütztes 3d BT-Planungssystem
BT-Afterloading Gerät (HDR)
Protokoll der 3D Bestrahlungsplanung (Brachytherapie)
Protokoll der Dosisberechnung (Brachytherapie)
BT-Applikatoren
Bestrahlungsprotokoll (Teletherapie/Brachytherapie)
Klinische Dokumentationsbögen zur Erfassung sämtlicher relevanter diagnostischer, klinischer und
therapeutischer Parameter für die prospektive Studiendokumentation
Funktion
Erstellt
Geprüft QMkonform
Oberarzt
QB
Geprüft Inhalt
Freigegeben/Klinik
Einsichtnahme
Einsichtnahme
Einsichtnahme
Klinikvorstand
Klinikvorstand
Vizerektor
Ärztl. Direktor
Rektor
Name
Dr. C. Skoda
Prof.Kornek/
Fr.Kloser
Prof. R. Pötter
Prof. R. Pötter
Prof. Zielinski
Prof. Krepler
Prof. Schütz
Datum
Unterschrift
Therapiekonzept Bronchus-Carcinom NSCLC
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Klinische Follow-up Bögen zur Erfassung sämtlicher relevanter klinischer, diagnostischer und
allfällig therapeutischer Parameter zur Evaluation des Therapieerfolges für die prospektive
Studiendokumentation
4
VERWENDETE ABKÜRZUNGEN/ BEGRIFFE VERANTWORTLICHKEIT
AP/PA
Atelektase
anterior-posterior/posterior-anterior
nicht belüfteter Lungenabschnitt, in dem die Wände der kollabierten Alveolen aneinander liegen; Resorptions-, Obturations- (Verstopfungs-)Atelektase
BB
Blutbild
BED
biologische Effektdosis
BEV
Beam’s Eye View
BSG
Blutsenkungsgeschwindigkeit
CC
Collapsed Cone
CCT
craniale Computertomografie
ChT
Chemotherapie
C/P
Cor/Pulmo (Lungenröntgen)
CT
Computertomografie
CTV
Clinical Target Volume
Dyspnoe
mit subjektiver Atemnot einhergehende Erschwerung der Atemtätigkeit, i.d.R.
mit sichtbar verstärkter Atemarbeit als Ausdruck einer Ateminsuffizienz
DVH
Dose Volume Histogramm
ED
Einzeldosis
E-lyte
Elektrolyte
ENI
elective nodal irradiation
EORTC
European Organisation for Research and Treatment of Cancer
EPID
Electronical Portal Imaging Device
ESTX
Extracranielle Stereotaxie
F
French
FEV1
Forciertes expiratorisches Volumen in 1 Sekunde
GD
Gesamtdosis
GFT
Gegenfeldtechnik
ggf.
gegebenenfalls
GTV
Gross Tumor Volume
GW
Gantry-Winkel
Gy
Gray
HDR
High Dose Rate
ICRU
International Commission on Radiation Units and Measurements
KPS
Karnofsky Performance Score
LK
Lymphknoten
MA
MitarbeiterIn(nnen)
ML
Mittellappen
MLC
Multi Leaf Collimator
MRT
Magnetresonanztomografie
MU
Monitor Unit
MV
Megavolt
NSCLC
Non Small Cell Lung Cancer
NSE
Neurospezifische Enolase (von Tu produziertes Enzym)
NYHA
New York Heart Association
OL
Oberlappen
Paraneoplasie Sammelbezeichnung für Funktionsstörungen od. Krankheitszustände,
die im Zusammenhang mit Neoplasien auftreten, weder metastatisch
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gültig ab:
PET
PTV
R
RTA
RT
RTOG
SCC
TD
TuLok
UICC
UL
VC
VCSS
V20
ZS
WHO
Zyanose
5
Strahlentherapie-LL
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noch durch direkte Tu-invasion zustande kommen u. einem klinisch
nachweisbaren Tu vorausgehen können
Positronen-Emissions-Tomografie
Planning Target Volume
Resektionsrand
Radiologietechnologieassistent
Radiation Therapy
Radiation Therapy Oncology Group
squamos cell carcinoma antigen (Tu-marker für PlattenepithelCa)
Toleranzdosis
Tumor-Lokalisation
Union Internationale Contre le Cancer (International Union against Cancer)
Unterlappen
Vitalkapazität
Vena cava superior Syndrom: starke venöse Stauung im Bereich des Kopfes,
Halses und der oberen Extremitäten (obere Einflußstauung)
Lungenvolumen (in Prozent) das mehr als 20Gy erhält
Zentralstrahl
World Health Organisation
blau-rote Färbung von Haut u. Schleimhäuten infolge Abnahme des Sauerstoffgehaltes im Blut
VERANTWORTLICHKEIT
Für den Inhalt verantwortliche Autorin: Dr. C. Skoda
Für die Umsetzung der Leitlinie sind die Abteilungsleiter der klinischen Abteilungen verantwortlich.
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Strahlentherapie-LL
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6
ARBEITSABLAUF/TÄTIGKEITSBESCHREIBUNG
6.1
GRUNDLAGEN ZUR ONKOLOGISCHEN BEHANDLUNG
6.1.1
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Allgemeine Grundlagen
Die klinische Einteilung der Bronchialkarzinome erfolgt in 2 Hauptgruppen: nichtkleinzellige
Karzinome (NSCLC) und kleinzellige Karzinome (SCLC).
Unter den NSCLC sind die Plattenepithelkarzinome mit 30-40% der häufigste histologische
Tumortyp. Der Anteil der Adenokarzinome an allen Lungenkrebsformen beträgt etwa 30%.
Großzellige Karzinome machen einen Anteil von etwa 10% aus und werden als eigenständige
histologische Gruppe in der WHO-Klassifikation geführt.
Der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung des Bronchialkarzinoms stellt das Rauchen dar. Es
wird geschätzt (National Cancer Institute 2002), dass 90% der Neuerkrankungen bei den Männern
und 78% bei den Frauen darauf zurückzuführen sind (Ausnahme: Adenokarzinome, der häufigste
Tumortyp bei Nichtrauchern).
Für das NSCLC im Stadium I bis II gilt die Chirurgie als Standardtherapie, sofern keine
medizinischen Kontraindikationen gegen einen operativen Eingriff bestehen (Scott 2007)
(Evidenzlevel: 3). Allerdings gibt es zunehmend Publikationen, die den Wert einer stereotaktischen
hypofraktionierten Radiotherapie als Alternative zur Operation diskutieren (Onishi 2007)
(Evidenzlevel: 2).
Für Patienten mit lokal fortgeschrittenen NSCLC (Stadium IIIA und IIIB) stellt die 3D-konformale
kombinierte Radiochemotherapie (konkomitant besser als sequentiell) die bevorzugte
Behandlungsform dar (Auperin 2006) (Evidenzlevel: 1); (Auperin 2007) (Evidenzlevel: 1); (Fournel
2006) (Evidenzlevel: 1).
Einer große Metaanalyse (PORT Metaanalysis 1998) (Evidenzlevel: 1) kam zu dem Schluss, dass
die postoperative Radiotherapie bei komplett resezierten NSCLC von Nachteil ist und nicht
routinemäßig durchgeführt werden sollte. Die PORT Metaanalyse ist jedoch kritisch zu bewerten,
da sie Studien über einen Zeitraum von drei Dekaden mit den unterschiedlichsten
strahlentherapeutischen Schemata zusammengefasst hat und überdies schon vor 10 Jahren
publiziert wurde. Nach gegenwärtigen Erkenntnissen wird die postoperative Radiotherapie bei
ausgewählten Patienten (vor allem bei chirurgisch nicht sicherer R0-Resektion) in Betracht
gezogen (Evidenzlevel: 5). Berghmans et al empfiehlt bei Patienten mit resezierten Tumoren im
Stadium IIIA und postoperativem pN2 eine sequentielle adjuvante Radiochemotherapie, um das
Lokalrezidivrisiko zu senken (Berghmans 2005) (Evidenzlevel: 1).
Das häufigste Therapieversagen ist das Lokalrezidiv (erster Ort des Fortschreitens der
Erkrankung). Im Stadium III beträgt die lokoregionäre Kontrolle nach 5 Jahren nur etwa 20% bei
alleiniger Strahlentherapie (Fietkau 2001). Es konnte eine Abhängigkeit zur applizierten
Bestrahlungsdosis gezeigt werden. In der Mehrzahl der Studien der letzten Jahre wurde deshalb
zur Verbesserung der Lokalkontrolle eine Dosiseskalation in der Lunge mit verschiedenen
Techniken und Fraktionierungsschemata versucht (z.B.: Bradley 2005).
Eine palliative Strahlentherapie ist bei lokal weit fortgeschrittenen, inoperablen oder metastasierten
Bronchialkarzinomen indiziert, welche Beschwerden verursachen.
6.1.2
Ziele der Radiotherapie
kurative Ziele:
Erzielen einer kompletten Remission
Verminderung der Häufigkeit intrathorakaler Tumor- und Lymphknotenrezidive
Senkung der Rate an Fernmetastasen
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palliative Ziele:
Linderung von tumorbedingten Symptomen mit konsekutiver Verbesserung der Lebensqualität
6.1.3
Diagnostik zur Durchführung der onkologischen Therapie
6.1.3.1 TNM-Stadien und UICC-Stadien
T0:
Tis:
T1a:
T1b:
T2a:
T2b:
T3:
T4:
Nx:
N1:
N2:
N3:
Mx:
M0:
M1a:
M1b:
kein Primärtumornachweis
Carcinoma in situ
Tumor ≤ 2cm
Tumor > 2cm bis ≤ 3cm
Tumor > 3cm bis ≤ 5cm oder Befall des Hauptbronchus, jedoch > 2cm distal der
Hauptkarina oder Infiltration proximal eines Lappenbronchus
Tumor > 5cm bis < 7cm oder Befall des Hauptbronchus, jedoch > 2cm distal der
Hauptkarina oder Infiltration proximal eines Lappenbronchus
Tumor > 7cm mit direkter Infiltration von Brustwand, Zwerchfell, parietalem Perikard
mediastinaler Pleura oder Hauptbronchusbefall < 2cm distal der Hauptkarina, jedoch nicht
der Hauptkarina selbst oder mit Atelektase der ganzen Lunge oder getrennte Tumorherde
im gleichen Lappen
Tumor jeder Größe mit Infiltration wenigstens einer der folgenden Strukturen: Mediastinum,
Herz, große Gefäße, Carina, Trachea, Ösophagus, Wirbelkörper, getrennte Tumorherde in
unterschiedlichen Lappen der ipsilateralen Lunge
regionale Lymphknoten nicht hinreichend untersucht
peribronchiale bzw. ipsilaterale hiläre Lymphknotenmetastasen
ipsilaterale mediastinale bzw. subkarinale Lymphknotenmetastasen
kontralaterale mediastinale bzw. hiläre Lymphknotenmetastasen oder ipsi- bzw.
kontralaterale Skalenus- oder supraklavikuläre Lymphknotenmetastasen
Fernmetastasen nicht beurteilt
keine Fernmetastasen nachweisbar
Tumorherde in der kontralateralen Lunge, maligner Pleuraerguß
Fernmetastasen
UICC-Stadium
okkultes Karzinom
0
IA
IB
IIA
IIB
IIIA
IIIB
IV
T
Tx
Tis
T1a+b
T2a
T1a,T1b,T2a
T2b
T2b
T3
T1a+b
T2a+b
T3
T4
T1-4
T4
jedes T
N
N0
N0
N0
N0
N1
N0
N1
N0
N2
N2
N1-2
N0-1
N3
N2
jedes N
M
M0
M0
M0
M0
M0
M0
M0
M0
M0
M0
M0
M0
M0
M0
M1a+b
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6.1.3.2 Erforderliche Untersuchungen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Anamnese vor allem bezogen auf pulmonale und kardiale Erkrankungen, Erfassung des
Allgemeinzustandes (Karnofsky-Index), Ernährungszustandes (Gewichtsverlust);
Klinische Untersuchung (Paraneoplasie)
Lungenfunktionsprüfung (FEV1, (VC, Blutgas-Analyse))
Laborparameter (BSG, BB, Elektrolyte, Leberenzyme)
Tumormarker: CYFRA 21-1 und SCC beim Plattenepithelkarzinom
CT-Thorax vor der Chemotherapie oder Operation (TN-Staging); Beurteilung des
Remissionsgrades nach Chemotherapie; nach Operation
Bronchoskopie – makroskopischer Befund, Zytologie, Histologie (Grading)
Endoskopische Verfahren zum Staging wie z.B. Mediastinoskopie, Video-assistierete
Endoskopie (Mediastinum, Lunge)
Operationsbericht (mit Histologie)
PET-CT (TNM-Staging) mit gegebenenfalls weiterführender diagnostischer Abklärung
TNM Klassifikation und Stadieneinteilung nach UICC sind obligat.
6.1.4
Indikationen zur Radiotherapie
6.1.4.1 Primäre Strahlentherapie
a) Potentiell kurative thorakale Radiotherapie
Stadium I, II (als Alternative zur Operation, vor allem bei medizinisch inoperablen Patienten (Scott
2007) (Evidenzlevel: 3)
Stadium IIIA (Curran 2003) (Evidenzlevel: 1)
Stadium IIIB (Operation ist nur eine Möglichkeit bei sorgfältig ausgewählten Patienten mit T4N02M0 Tumoren) (Fournel 2006) (Evidenzlevel: 1)
Voraussetzungen:
• Karnofsky-Index ≥ 70%
• Lungenfunktion: FEV1 > 1l
• keine therapierefraktäre kardiale Dekompensation
b) Prophylaktische Schädelbestrahlung:
Die prophylaktische Schädelbestrahlung zeigte bei NSCLC im operablen Stadium IIIA (behandelt
mit neoadjuvanter Radiochemotherapie) eine signifikante Reduktion der Wahrscheinlichkeit des
Auftretens von Hirnmetastasen ohne nennenswerte neurokognitive Spätfolgen. (Pöttgen 2007)
(Evidenzlevel: 1). In Wien wird daher in Anlehnung an oben genannte Publikation eine
prophylaktische Schädelbestrahlung bei ausgewählten Patienten mit NSCLC durchgeführt
(Stadium IIIA, guter KPS vor Therapie).
c) Palliative Radiotherapie
Stadium IIIB (wenn Lymphknotenmetastasen supraklavikulär),
Stadium IV
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Indikationen:
• Tumorbedingte Symptome ausgelöst durch lokoregionäres Tumorwachstum (z.B.Atelektase,
Dyspnoe, Husten, Schmerzen, Vena-Cava-superior Syndrom)
• Lungenfunktion: FEV1 ≤ 1l
• Karnofsky-Index ≤ 70%
6.1.4.2 Postoperative Strahlentherapie (Evidenzlevel: 5)
Indikationen:
nur in speziellen Situationen :
• chirurgisch nicht sichere R0 Resektion
• pN2
Voraussetzungen:
•
•
•
Lungenfunktion (vor Radiotherapie): FEV1 ≥ 1,4l
Karnofsky-Index ≥ 70%
Cave: Comorbidität
6.1.5 Therapieschemata
6.1.5.1 Potentiell kurative Radiotherapie bei inoperablem Stadium I + II
In Abhängigkeit von den DVH-Parametern ist eine Bestrahlung des Primärtumors mit
Mehrfeldtechnik bis zu einer GD von 70-80Gy, konventionell fraktioniert und eine adjuvante RT des
Mediastinums bei befallenen Lymphknoten bis zu einer GD von 50Gy anzustreben. Bei Patienten
mit einer guten Lungenfunktion und wenn die Toleranzdosen für die Risikoorgane nicht
überschritten werden, wird eine Gesamtdosis von 80Gy empfohlen.
Eine weitere Option für ausgewählte Patienten im Stadium I und II mit Tumoren ≤ 6cm und N0 (vor
allem bei medizinischen Kontraindikationen gegen Operation) ist die stereotaktische
hypofraktionierte akzelerierte Radiotherapie der Primärtumorregion, z.B. 3x15 Gy (Wulf 2004)
(Evidenzlevel: 3); (Georg 2008) (Evidence Level: 4).
6.1.5.2 Potentiell kurative Radiotherapie Stadium III A + B
bei zentral gelegenen Tumoren: Primärtumor und befallene Lymphknoten (GTV): 30-40 Gy AP/PA
und anschließend bis 60-70 Gy mit Mehrfeldertechnik.
oder
bei peripher gelegenen Tumoren (T1-T3):
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Bei peripher gelegenen Tumoren ist in Abhängigkeit von den DVH-Parametern eine Dosis am
Primärtumor von 80Gy anzustreben. Befallene Lymphknoten im Mediastinum werden bis 60Gy
bestrahlt (s.o.).
Die Patienten erhalten in der Regel 3 Zyklen einer sequenziellen platinhaltigen Chemotherapie
gefolgt von konventionell fraktionierter Radiotherapie wie oben beschrieben. Nach Beendigung der
Radiotherapie sind noch 3 weitere Zyklen Konsolidierungstherapie vorgesehen. In letzter Zeit wird
bei sorgfältig ausgewählten Patienten in gutem Allgemeinzustand in Wien auch eine simultane
Radiochemotherapie, gefolgt von konsolidierender Chemotherapie eingesetzt (Fournel 2006)
(Evidenzlevel: 1); (Auperin 2006) (Evidenzlevel:1); (Auperin 2007) (Evidenzlevel: 1).
allgemeine Empfehlungen für simultane Radiochemotherapie: (Evidenzlevel: 5)
• 60 – max. 66 Gy GHD bei 2 Gy ED
• GTV: Primärtumor + befallene Lymphknoten (keine ENI)
• etablierte platinhaltige 1st line Chemotherapieprotokolle wie (siehe unten)
mögliche Schemata für Radiochemotherapie:
•
•
•
Induktionschemotherapie: 3 Zyklen vor Radiotherapie → Radiotherapie → 3 Zyklen
Konsolidierungstherapie
simultane Radiochemotherapie: 2 Zyklen unter Radiotherapie (Beginn: d1, Wiederholung 5.
Woche) → 4 Zyklen Konsolidierungstherapie
sämtliche unten aufgelistete Substanzen können in dieser Kombination sowohl sequentiell,
als auch simultan eingesetzt werden
Beispiele für simultane Protokolle:
Cisplatin 80mg/m²KOF d1+29
Vinorelbine 75mg/m²KOF d1+8, d29+36 ±
Cetuximab 400mg/m²KOF (d1 = “loading dose”), gefolgt von wöchentlichen 250mg/m²KOF (Pirker
2008) (Evidenzlevel: 1)
Konsolidierungstherapie: 4 Zyklen Cisplatin und Vinorelbine (Dosis siehe oben) alle 3 Wochen;
ggf. + Cetuximab 250mg/m²KOF wöchentlich
Cisplatin 70mg/m²KOF d1+29
Etoposid 100mg/m²KOF d1-3, d29-31
Konsolidierungstherapie: 4 Zyklen Cisplatin und Etoposid (Dosis siehe oben) alle 3 Wochen
Cisplatin 75mg/m²KOF d1+29
Docetaxel 75mg/m²KOF d1+29
Konsolidierungstherapie: 4 Zyklen Cisplatin und Docetaxel (Dosis siehe oben) alle 3 Wochen
Cisplatin 80mg/m²KOF d1+29
Gemcitabine 1000mg/m²KOF d1+8, d29+36
Konsolidierungstherapie: 4 Zyklen Cisplatin und Gemcitabine (Dosis siehe oben) alle 3 Wochen
Cisplatin 75mg/m² KOF d1+29
Pemetrexed 500mg/m² KOF d1+29
Konsolidierungstherapie: 4 Zyklen Cisplatin und Pemetrexed (Dosis siehe oben) alle 3 Wochen
Cisplatin 6mg/m² KOF täglich unter laufender Radiotherapie
→ In der klinischen Routine erhalten derzeit die meisten Patienten (ca. 90%) im Rahmen der
simultanen Radiochemotherapie oben erstgenanntes Schema (Cisplatin und Vinorelbine). Bei
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Patienten mit Adenokarzinomen und großzelligen Karzinomen hat in einer rezenten Publikation die
Verabreichung von dem Multienzyminhibitor Pemetrexed einen deutlichen Überlebensvorteil bei
günstigem Nebenwirkungsprofil gezeigt, sodass dieser in Zukunft auch vermehrt zum Einsatz
kommen wird (Scagliotti 2008) (Evidenzlevel: 1).
Begleittherapie:
• Protonenpumpenhemmer (z.B. Nexium 40mg p.o.)
• vor Cisplatin 5-HT3-Antagonisten + Dexamethason (z.B. 8mg Zofran i.v. und 8mg
Fortecortin i.v.)
• vor Cetuximab H1-Blocker (z.B. Diphenhydramin 50mg) + 8mg Dexamethason oder 100mg
Prednisolon
6.1.5.3 Palliative Radiotherapie
Applikation von 30-39Gy an Primärtumor und befallenen Lymphknoten (GTV), abhängig von den
jeweiligen Symptomen und der entsprechenden Zielsetzung. (z.B. auch bei symptomatischen
Knochenmetastasen oder Hirnmetastasen)
Bei endobronchialer Tumorlokalisation Durchführung einer alleinigen Brachytherapie mit 6-7 Gy
ED, 1x in der Woche, bis zu einer GD von 12-28Gy, am günstigsten nach vorangegangener
endoskopischer Desobliteration. Die Dosierung erfolgt auf 10mm Quellenabstand.
Beim Vena Cava Superior Syndrom ist bei sicherem Vorliegen eines malignen Lungentumors im
Falle schwerer klinischer Symptomatik mit akutem Handlungsbedarf auch ohne histologische
Sicherung die Einleitung einer Therapie gerechtfertigt (Chemotherapie oder Strahlentherapie).
Strahlentherapie: 30-60Gy an Primärtumor, mediastinalen, supraklavikulären und tief cervikalen
Lymphknoten in konventioneller Fraktionierung (zu Beginn ev. erhöhte Einzeldosen von 3-4Gy).
6.1.5.4 Postoperative Radiotherapie
Abhängig von der Indikation und dem Stadium im Bereich des Primärtumors und/oder im Bereich
des Mediastinums, z.B. Absetzungsränder und befallene mediastinale Lymphknoten (GTV+N)
oder befallene Lymphknoten alleine (N): 30-40 Gy AP/PA, 10Gy mit Mehrfeldertechnik bis zu einer
GD von 50Gy.
Bei positiven Absetzungsrändern erfolgt eine kleinvolumige Dosisaufsättigung mit 10-16 Gy bis zu
einer Gesamtdosis von 60-66 Gy.
Bei R1 und R2 Resektion im Bereich definierter Restbronchien besteht auch die Möglichkeit einer
Aufsättigung mittels zusätzlicher endobronchialer Brachytherapie: 2 x 6 Gy, 1 in der Woche.
6.1.6 Patientenaufklärung
Inhalt der Aufklärung ist der Ablauf der Behandlung, die zu erwartende Wirkung (lokale Tumorkontrolle,
Senkung des Lokalrezidivrisikos, Senkung des Fernmetastasenrisikos,
Symptomlinderung in
palliativer Situation), mögliche akute und subakute Nebenwirkungen der Strahlentherapie (Pneumonitis,
Ösophagitis, Hautreaktionen) sowie vor allem bei kurativer Zielsetzung mögliche Spätfolgen der
Behandlung – siehe auch 6.5.2 Therapieassoziierte Nebenwirkungen.
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6.2.1
Strahlentherapie-LL
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PLANUNG DER STRAHLENTHERAPIE
Zielvolumina und Risikoorgane
6.2.1.1 Zielvolumina:
Aktuell wird soweit möglich bei jedem Patienten ein PET-CT durchgeführt. Unter diesem
Aspekt umfasst das Zielvolumen die primäre Tumorausdehnung (T-GTV) und die im PET-CT
speichernden Lymphknoten (L-GTV). Es sollte jedoch besonders bei der Bestrahlungsplanung
mittels PET-CT darauf geachtet werden, dass die „Übergangszonen“ im Mediastinum zwischen
Primärtumor und befallenen Lymphknoten ins CTV inkludiert werden, um ein
zusammenhängendes Bestrahlungsfeld zu erhalten.
GTV
CTV
PTV
= gross tumor volume, im CT (Lungenfenster - Lunge, Weichteilfenster – Mediastinum!)
sichtbare Tumorausdehnung (Primum und ggf. Lymphknoten)
= GTV mit einem Sicherheitsabstand von 5mm
= CTV mit einem Sicherheitsabstand von 0,5-1cm
CTV der Brachytherapie ist sichtbare Tumorausdehnung (CT und Bronchoskopie) mit einem
Sicherheitsabstand von 1 cm proximal und distal.
stereotaktische Radiotherapie:
CTV = makroskopische Tumorausdehnung mit einem Sicherheitsabstand von 2-3mm
PTV = CTV mit einem Sicherheitsabstand von 4-10mm
Die elektive Lymphknotenbestrahlung (ENI) ist nach gegenwärtigen Erkenntnissen kein
Standard mehr (De Ruysscher 2005) (Evidenzlevel: 2) (Yuan 2007) (Evidenzlevel: 1) (Senan
2004). Sie kann jedoch weiterhin zum Einsatz kommen, wenn die Voraussetzungen für eine
lokale LK - Behandlung nicht gegeben sind (z.B. fehlendes PET-CT).
Das Zielvolumen umfasst in diesem Fall die primäre Tumorausdehnung (GTV) und die regionären
Lymphknoten, die mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 0,1 (GTV+N) befallen sind (Minet,
1993). Die Wahrscheinlichkeiten beziehen sich nur auf ipsilaterale LK; alle kontralateralen LK sind
mit einer Wahrscheinlichkeit < 0,1 involviert und daher nicht in das CTV eingeschlossen. Außer bei
der Tumorlokalisation im linken UL, wenn die LK rechts paratracheal mit einer Wahrscheinlichkeit
von > 0,1 befallen sind. Das klinische Zielvolumen 1. Ordnung (CTV1) umfasst die
makroskopische Tumorausdehnung (Primärtumor und befallene Lymphknoten) mit einem
Sicherheitsabstand von 5mm. Bei der kurativen Strahlentherapie werden mediastinale
Lymphknotenstationen elektiv im klinischen Zielvolumen 2. Ordnung (CTV2) erfasst (siehe oben)
(Sicherheitsabstand 5mm).
TuLok/
LK-Station
re OL
re ML
re UL
li OL
li UL
1
2
4
7
10
11
5
0,26
0,10
-
0,31
0,20
0,19
0,22
0,12
0,26
0,15
0,18
0,18
0,13
0,15
0,16
0,34
0,20
0,42
0,14
0,12
0,10
0,20
0,51
0,42
0,47
0,56
0,13
0,61
0,11
-
1 = Obere Mediastinale LK
2 = Obere Paratracheale LK
4 = Untere Paratracheale LK
5 = Subaortale LK
7 = Subcraniale LK
10 = Hiläre LK
11 = Interlobare LK
(Mountain 1997)
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6.2.1.2 Risikoorgane:
Konturierung von Myelon, Lunge rechts, Lunge links, Lunge gesamt (automatisiert)
TOLERANZDOSEN IN DER LUNGE (Graham 1999)
100 %
66 %
33 %
16 Gy
25 Gy
45 Gy
Mean lung dose ipsilaterale Lunge: 20 Gy (Gesamtlungenbelastung) (Graham 1999)
V20 ipsilaterale Lunge:
50%
V20 contralaterale Lunge:
30%
V20 Lunge gesamt:
40%
Myelon 50 Gy in konventioneller Fraktionierung (individuell, auf eine Länge von nicht mehr als 1cm
kann diese Dosis überschritten werden)
Oesophagus langstreckig bis 50 Gy (bei Boostbestrahlung: 1/3 bis 60 Gy)
Herz 45-50 Gy
6.2.2
Dosierung und Fraktionierung
Die Fraktionierung der Teletherapie beträgt bei kurativer Behandlung 2 Gy pro Tag, 5x in der
Woche. Bei palliativer Behandlung werden Einzeldosen von 3 Gy, 5x in der Woche appliziert.
Dosierung erfolgt auf den ICRU-Punkt meist im Schnittpunkt der ZS.
Isodosen nach ICRU-50:
Zielvolumenumschließende in allen Schnitten für Photonenstrahlung
Klinik: Minimum > 90%
Maximum < 107%
Median > 97%
Angaben des Dosismaximums in [Gy] für die Feldkombination einer Fraktion
Bei der stereotaktischen Radiotherapie wird eine ED von 15 Gy gewählt. Appliziert werden 3
Fraktionen innerhalb einer Woche bis zu einer GHD von 45 Gy auf die 65%ige Isodose. Bei zentral
gelegenen Tumoren werden innerhalb von zwei Wochen 5 Fraktionen zu 7 Gy bis zu einer GHD
von 35 Gy verabreicht.
6.2.2.1 Primäre Strahlentherapie
a) potentiell kurative Radiotherapie bei inoperablem Stadium I+II
In Abhängigkeit der DVH-Parameter ist eine Bestrahlung des Primärtumors und allfällig befallenen
Lymphknoten mit Mehrfeldtechnik bis zu einer GD von 70-80Gy, konventionell fraktioniert
anzustreben. Bei Patienten mit einer guten Lungenfunktion und wenn die Toleranzdosen für die
Risikoorgane nicht über schritten werden, wird ein Gesamtdosis von 80Gy empfohlen.
oder: stereotaktische Radiotherapie (siehe 6.1.5.1)
Therapiekonzept Bronchus-Carcinom NSCLC
gültig ab:
Strahlentherapie-LL
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b) potentiell kurative Radiotherapie Stadium IIIA+B
zentrale Tumoren: Primärtumor und befallene Lymphknoten (GTV): 30-40 Gy AP/PA und
anschließend 66 - 70Gy mit Mehrfeldertechnik.
oder
bei peripher gelegenen Tumoren (T1-T3):
Bei peripher gelegenen Tumoren ist in Abhängigkeit der DVH-Parameter eine Dosis am
Primärtumor von 80Gy anzustreben. Das befallene Mediastinum wird bis 60Gy bestrahlt (s.o.).
c) palliative Radiotherapie
Applikation von 30-45Gy am Primärtumor und befallenen Lymphknoten (GTV).
Bei endobronchialer Tumorlokalisation Durchführung einer alleinigen Brachytherapie mit 6-7 Gy
ED, 1x in der Woche, bis zu einer GD von 12-28Gy. Die Dosierung erfolgt auf 10mm
Quellenabstand.
d) prophylaktische Ganzhirnbestrahlung
Es erfolgt die Bestrahlung des gesamten Neurokraniums über lateral opponierende Gegenfelder
mit Einschluss der Schädelbasis. Für eine homogene Dosisverteilung sollte der ZS auf die
Frontobasis gerichtet sein. Die kaudale Feldgrenze verläuft die Stirnhöhle und die mittlere
Schädelgrube entlang nach okkzipital („Deutsche Horizontale“). Es wird eine Dosis von 30 Gy mit
2 Gy Einzeldosis appliziert.
6.2.2.2 Postoperative Strahlentherapie
Absetzungsränder (GTV) und befallene mediastinale Lymphknoten (GTV+N): 30-40 Gy AP/PA,
10Gy mit Mehrfeldertechnik bis zu einer GD von 50Gy.
Bei positiven Absetzungsrändern erfolgt eine kleinvolumige Dosisaufsättigung mit 10-16 Gy bis zu
einer Gesamtdosis von 60-66 Gy.
Bei R1 und R2 Resektion im Bereich des verbliebenen Bronchusstumpfes besteht die Möglichkeit
einer zusätzlichen endobronchialen Brachytherapie: 2 x 6 Gy, 1 in der Woche.
6.2.3
Patientenlagerung
•
•
•
•
optimale Planungs- und Behandlungsposition: Rückenlage im Mammaboard
(Lagerungshilfe, mit der die Lagerung des Oberkörpers, des Kopfes und der Arme
individuell gestaltet werden kann und maximal reproduzierbar möglich ist) → Arme auf
Armstützen über Kopf
eventuell Kopfpolster oder Nackenhörnchen
Knierolle
Nach Möglichkeit in tiefer Inspiration, wenn die Bestrahlung auch in tiefer Inspiration
erfolgen soll. Bei reduziertem AZ ist die Atemmittellage anzustreben mit geringgradigen
Atemexkursionen.
Therapiekonzept Bronchus-Carcinom NSCLC
gültig ab:
6.2.4
Strahlentherapie-LL
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Computertomografie:
Anforderungen: CT zur Bestrahlungsplanung
Zuerst bespricht RT mit dem Patienten den Ablauf der CT-Untersuchung (Medikamente,
Unterschrift auf Einwilligungsbogen). Dann erfolgt Lagerung des Patienten für das Planungs-CT in
Rückenlage auf Mammaboard, Arme ausgestreckt über Kopf (s.o.).
Generell wird die Untersuchung mit jodhaltigem, i.v. Kontrastmittel (Motorspritze:
90 ml / 1.8 Flow / 50 Delay) durchgeführt (Cave: KM-Allergie, Diabetes mellitus Medikation,
Schilddrüsenparameter, Nierenwerte).
Topogramm ap und seitlich vom Hals (ca. 3 cm oberhalb der Lungenspitzen) bis einschließlich der
Nebennieren
4 mm Schichtdicke
Multislice-CT in tiefer Inspiration (in Atemmittellage, wenn Pat. in reduziertem AZ)
Das PET-CT wird zunehmend zur Bestrahlungsplanung eingesetzt und erfolgt unter analogen
Bedingungen.
6.2.5
Simulation
6.2.5.1 Simulation nach CT-gestützter Bestrahlungsplanung
Nach Lagerung des Patienten wie beim Planungs-CT werden unter Durchleuchtungskontrolle die
vorgegebenen Daten des Rechnerplanes am Patienten eingestellt und das Isozentrum und die
Bestrahlungsfelder am Körper des Patienten eingezeichnet. Anschließend werden
Röntgenkontrollaufnahmen aller Bestrahlungsfelder in definitiver Atemlage (tiefe Inspiration oder
Atemmittellage) angefertigt, auf welchen dann die individuellen Blöcke bzw. Multi Leaf Kollimatoren
(MLCs) anhand der Beam Eye View (BEVs) übertragen werden. Außerdem werden Digitalphotos
der
markierten
Felder
und
der
Lagerung
gemacht,
welche
dann
in
das
Bestrahlungsparameterprotokollierungs- und Verifikationssystem (BPPVS) eingespielt werden.
Zur Dokumentation wird ein Simulationsprotokoll ausgefüllt, auf welchem vom Arzt die Einzeldosis
und Gesamtdosis eingetragen und mit seiner Unterschrift bestätigt wird.
Nach dem Anlegen des Patienten im BPPVS und Eingabe der Bestrahlungsdaten inkl. importieren
des Bestrahlungsplanes, anfertigen eines BPPVS-Ausdruckes, welcher dann zusammen mit dem
Rechnerplan an die Physik zur Handrechnung und Kontrolle weitergeleitet wird.
6.2.5.2 Klinische Simulation
Wenn keine CT-gestützte Bestrahlungsplanung durchgeführt wird, erfolgt die Einstellung der
Bestrahlungsfelder durch den Arzt direkt am Simulator, wobei die Definition des Zielvolumens
anhand der Klinik bzw. der vorhandenen, aktuellen Bildgebung erfolgt. In der Regel werden jedoch
CT-Schnittbilder zumindest zur 3D-Lokalisation angefertigt.
Die Bestrahlungsfelder für die Ganzhirnbestrahlung werden immer klinisch simuliert. Hier wird
zunächst eine Bestrahlungsmaske für den Patienten angefertigt und anschließend 2 lateral
opponierende Felder simuliert.
6.2.6
Bestrahlungsplanung
CT-gestützte Bestrahlungsplanung
Die Strahlentherapieplanung erfolgt mittels eines rechnergestützten Therapieplanungssystems auf
Grundlage der vom CT importierten Schnittbilder mit Schichtdicken von 4 mm.
Therapiekonzept Bronchus-Carcinom NSCLC
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Strahlentherapie-LL
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Die Zielvolumendefinition (Target Definition): CTV und PTV erfolgt durch den Arzt, Konturierung
der Außenkontur und Risikoorgane (Lungen einzeln und gesamt, Rückenmark, Ösophagus,
allfällig Herz, Schilddrüse) durch die RTs.
Anfertigung des Bestrahlungsplans durch die RTs mit ap/pa Feldern und Mehrfeldertechnik.
Berechnung der V20 für die ipsilaterale, kontralaterale und beide Lungen durch die RTs mit
entsprechender Rekonstruktion (z.B. im DVH).
Nach Durchsicht und Freigabe des Bestrahlungsplans durch den Arzt erfolgen der Ausdruck des
Planungsprotokolls, der Ausdruck von 3 CT-Schnitten (Zentralstrahlebene + oberste + unterste
Schicht des Plans, bzw. falls der Normierungspunkt nicht auf der ZS-Ebene liegt, wird auch die
Schicht mit dem Normierungspunkt gedruckt), der digitalen radiographischen Rekonstruktionen
(DRRs), der Dosisvolumshistogramme (DVHs) und der BEVs.
Signatur des Arztes in der Zentralstrahlebene und Vermerk am Planungsprotokoll.
Die für den Plan verantwortliche RT signiert am Planungsprotokoll. Danach Weiterleitung
sämtlicher Unterlagen und Ausdrucke in die Simulation und senden der DRRs an das
elektronische Portal Image Device (EPID) - System des jeweiligen Linearbeschleunigers.
Bestrahlungstechnik:
10, 18, 25MV
ventro-dorsale GFT:
ventrales Feld:
GW = 0°
dorsales Feld:
GW = 180°
oder 2 schräge Felder (von Beginn an ohne Umstellung)
3-Feldertechnik:
variabel, abhängig von Tumorgröße und –lage (Myelon, Ösophagus)
4-Feldertechnik:
ventro-dorsale Felder: GW = 0°, 180°
laterale Felder: GW = 90° und 270°
oder individuelle Abschirmung entsprechend der klinischen/anatomischen Situation
Individuelle Feldformung bzw. irreguläre MLC (selten offene Felder), ggf. Keilfelder.
Die Blöcke bzw. das MLC setting dienen der Reduktion des Bestrahlungsvolumens sowie dem
Schutz von Risikoorganen (Rückenmark, Lunge, Herz, Schilddrüse).
6.2.7
Planevaluation
6.2.7.1 Kriterien
a) Ärztliche Evaluation:
Eine Plankontrolle (Tumorumschließende Isodosen, Dosisverteilung, Toleranzdosen an
Risikoorganen, Lage des Normierungspunkts) wird durch den Arzt vorgenommen.
Ziel ist das Erreichen der vorgegebenen Dosis im ZV bei Beachtung der Toleranzdosen für die
Risikoorgane, vor allem der Lunge (V20), jedoch auch anderer Risikoorgane. Allfällig kann eine
individuelle Entscheidung getroffen werden unter Berücksichtigung der Risiko-Nutzen Abwägung
für den Patienten.
b) Physikalische Evaluation:
Der Plan und der Visirausdruck sind von der Physik zu kontrollieren.
Qualitätskontrolle des Plans durch die Physik inkl. Handrechnung (mit radiolog. Tiefe).
Empfohlener Berechnungsalgorithmus (z.B. ONCENTRA Masterplan):
Therapiekonzept Bronchus-Carcinom NSCLC
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Strahlentherapie-LL
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Collapsed cone (cc) Algorithmus, da eine bessere Beurteilung der Dosisinhomogenitäten in der
Lunge möglich ist als bei pencil beam.
6.2.7.2 Dokumentation
Der ärztlich freigegebene Bestrahlungsplan wird mit dem Namen des vidierenden Arztes sowie mit
dem Freigabedatum versehen der Patientenakte beigefügt.
Zusätzlich zu den in Abschnitt 2.7.1 angeführten Ausdrucken kommen noch
(1) ein Ausdruck des Handrechnungs-Protokolls und
(2) der vom Physiker unterschriebene Visir-Ausdruck dazu.
6.3
6.3.1
DURCHFÜHRUNG DER STRAHLENTHERAPIE
Bestrahlung
6.3.1.1 Vorbereitung zur Bestrahlung
•
•
•
•
Gespräch mit Patient über Bestrahlungsablauf und Hautpflege
Kontrolle ob unterschriebene Einverständniserklärung (Weissauerbögen) nach ärztlicher
Aufklärung vorhanden
Prüfung der Bestrahlungsparameter auf Plausibilität durch geräteführende RT
Bestrahlungsprotokoll zur Dokumentation der Bestrahlungsdaten und in Folge der täglichen
Bestrahlung laut BPPVS-Ausdruck und Rechner-Bestrahlungsplan anlegen (Fraktionierung,
fortlaufende Feldnummern, Feldgröße, Fokus-Haut (FHA) -Abstand, verwendete
Photonenenergie inkl. Dosisleistung des Gerätes, Anzahl der Monitor-Units mit und ohne
Keil, Verwendung von MLC oder individuellen Blöcken, Gantrywinkel, Kollimatordrehung,
Einzeldosis und addierte Gesamtdosis in Gy, Angabe der Plan-Nummer, Vermerk von
Kontrollaufnahmen und der Patientenlagerung)
6.3.1.2 Lagerungstechnik
Patientenlagerung am Bestrahlungsgerät immer ident der durchgeführten Planungs- oder
Simulationsposition inkl. sämtlicher verwendeten Lagerungsbehelfe (Kopfpolster, Kniepolster, etc.)
– optimale Lagerung siehe 6.2.3
6.3.1.3 Einstellung und Bestrahlung
nach Plan mit konventioneller Simulation
isozentrische Einstellung der Bestrahlungsfelder mittels der 3 Raumlaser anhand der von der
Simulation eingezeichneten Isozentrums-Markierungen am Patientenkörper;
bei Ersteinstellung vor Beginn der Bestrahlung EPID- oder PI-Dokumentation der
Bestrahlungsfelder und Vergleich mit den Simulationsbildern – wenn die Einstellung korrekt ist
(Abweichungen in allen Achsen unter 5mm) Start der Bestrahlung.
6.3.1.4 Verifikation und Dokumentation
•
•
Anfertigung von Verifikationsaufnahmen (EPID/PI) bei Ersteinstellung und bei
Feldumstellungen und Verwahrung dieser mit Datumsangabe in Filmsäcken – Überprüfung
und Abzeichnung der Verifikationsaufnahmen durch Arzt
Ärztliche Kontrolle der Bestrahlungsfelder im Rahmen der Ersteinstellung mit
Dokumentation mit Unterschrift am Bestrahlungsprotokoll
Therapiekonzept Bronchus-Carcinom NSCLC
gültig ab:
•
•
•
6.3.2
Strahlentherapie-LL
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Seite 16 von 22
Anfertigung von Polaroidaufnahmen der Bestrahlungsfelder, welche im Rahmen der
Ersteinstellung auf der Haut des Patienten eingezeichnet werden, und Verwahrung dieser
in der Krankengeschichte
tägliche Dokumentation der erfolgten Bestrahlung am Bestrahlungsprotokoll mit Datum und
Signatur der durchführenden RT – allfällige Überprüfung der Bestrahlungsprotokolle durch
Physiker und Arzt im Rahmen der wöchentlichen Visite (Unterschrift).
Verwahrung der Einverständniserklärung, des BPPVS-Ausdrucks, Simulationsblattes inkl.
Dosisangabe und Arztunterschrift, des Planungsprotokolls, des Rechnerblattes, der
ausgedruckten DRRs, BEVs, Dosisvolumshistogramme und CT-Schnitte in der
Krankengeschichte unter “Bestrahlungsdaten”
Klinische Verlaufskontrolle während der Strahlentherapie
Unter laufender Strahlentherapie werden in wöchentlichen Abständen klinische Kontrollen
durchgeführt. Erhoben werden Allgemeinzustand, Performancestatus, Ernährungszustand,
allfällige spezielle Toxizitäten (Ösophagus, Lunge, Haut), Inspektion der Bestrahlungsfelder.
Weiters erfolgt eine Kontrolle von Laborwerten im Rahmen einer Radiochemotherapie
(Leukozyten, Thrombozyten, Hämoglobin, Kreatinin, Elektrolyte, Leberfunktionsparameter,). Bei
Auftreten von Toxizitäten wird eine adäquate supportive Therapie eingeleitet (vgl. 6.4)
Allfällig kann auch eine Kontrolle des Tumoransprechens mittles bildgebendem Verfahren erfolgen,
vor allem zur Planung einer Aufsättigung, CT und allfällig PET- CT
6.3.3
Abschluss der Strahlentherapie
Mit Beendigung der Strahlentherapie erfolgt eine abschließende klinische Kontrolle mit Erhebung
von Allgemeinzustand, Ernährungszustand, Performancestatus, aufgetretenen akuten Toxizitäten
(Ösophagus, Lunge, Haut) mit Einleitung/Fortsetzung von supportiven Maßnahmen, weiters
Kontrolle von Laborparametern falls eine Radiochemotherapie durchgeführt wurde (Leukozyten,
Thrombozyten, Hämoglobin, Kreatinin, Elektrolyte, Leberfunktionsparameter).
Je nach dem Ausmaß von Toxizitäten sind kurzfristige Kontrolluntersuchungen vorgesehen, z.B.
Ösophagus, Lunge, Blutbild. Bei nicht vorliegenden relevanten Therapienebenwirkungen wird eine
erste Kontrolle 10-12 Wochen nach Abschluss der Strahlentherapie vereinbart (Beurteilung der
Remission). Eine Zuweisung zur weiteren onkologischen Therapie erfolgt gegebenenfalls bereits
eine Woche nach Beendigung der Radiotherapie.
6.4
THERAPIEASSOZIIERTE
THERAPIEMAßNAMHEN
AKUTE
NEBENWIRKUNGEN
UND
SUPPORTIVE
6.4.1.1 Akute Nebenwirkungen
Pneumonitis
Durch die Strahlentherapie verursachter inflammatorischer Prozess mit intraalveolärem und
septalem interstitiellen Ödem. Durch Organisation des interstitiellen Ödems mit konsekutiver
Verdickung der alveolären Septen im weiteren Verlauf Einschränkung des Gasaustauschs möglich
(pathophysiologisch: Korrelation mit Schädigung von Typ-II-Pneumozyten).. Tritt in der Regel 1-3
Monate nach Abschluss der Strahlentherapie auf. Kann eine sehr ausgeprägte akute Symptomatik
verursachen: Husten, Kurzatmigkeit, Fieber. Diagnose erfolgt mittels Thoraxröntgen
Ösophagitis
Relativ häufig, schmerzhafte Schluckstörungen (Dysphagie, Odynophagie) bereits nach 20-30 Gy
möglich
Therapiekonzept Bronchus-Carcinom NSCLC
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Strahlentherapie-LL
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Nebenwirkungen der Chemotherapie:
Cisplatin NW: Blutbild, Nephrotoxizität, Ototoxizität, Polyneuropathie
Vinorelbine NW: Polyneuropathie
Cetuximab NW: allergische Reaktionen akneiforme Hautreaktionen
Taxane NW: allergische Reaktionen, periphere Neuropathien, Sinusbradykardie
Gemcitabine NW: Blutbild, Nephrotoxizität, Hepatotoxizität, gastrointestinal
Pemetrexed NW: Blutbild, gastrointestinal
→ siehe auch SOPs „Radiochemotherapie“
Die akuten Nebenwirkungen am Ösophagus sind unter einer simultanen Radiochemotherapie
generell etwas höher.
6.4.1.2 Supportive Therapiemaßnahmen
Pneumonitis:
Symptomatische Therapie:
Steroidtherapie ist bei klinischer Symptomatik und röntgenologischen Zeichen der Pneumonitis
(milchglasartige Trübung im Bestrahlungsfeld) frühzeitig indiziert.
Schema: Aprednisolon 25 mg 1 Woche → Reduktion auf
Aprednisolon 12,5 mg 1 Woche → Reduktion auf
Aprednisolon 6,25 mg 1 Woche → Absetzen
Zusätzlich wird immer ein Magenschutzpräparat verabreicht (z.B. Nexium® 40 mg).
Die Gabe eines Antibiotikums/Virostatikums/ Antimykotikums sollte allfällig erwogen werden.
Bei schwerer Pneumonitis Sauerstoffgabe, assistierte Beatmung.
Ösophagitis:
Symptomatische Therapie:
Schleimhautprotektiva z.B. Ulcogant® orale Suspension 3x tgl. 1 Beutel
suffiziente analgetische Therapie mittels nicht-steroidaler Antiphlogistika z.B.
Xefo® 4 oder 8mg bis 2x tägl.
Oder: Voltaren® 75-100mg 1-2x tägl.
Oder: Deflamat® 75mg 1-2x tägl.
immer gleichzeitige Anwendung eines Magenschutzpräparates: Protonenpumpen-Hemmer (z.B.
Nexium® 40 mg oder Pantoloc® 40 mg) 1x tgl.
Bei ausgeprägter Symptomatik und unzureichender oraler Nahrungsaufnahme i.v-Therapie und
gegebenenfalls parenterale Ernährung bzw. Ernährung über nasogastrale Sonde.
Dermatitis:
Lokalpflege mit cortisonhältigen Salben, Flammazine®, Verbände
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gültig ab:
6.5
Strahlentherapie-LL
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EVALUATION DES THERAPIEERFOLGES UND DER LANGZEITTOXIZITÄT
6.5.1
Beurteilung der Remission
2-3 Monate nach Therapieende mittels CT Thorax oder PET-CT
Bei Erreichen des Therapieerfolges ist die Therapie abgeschlossen. Bei Nichterreichen können
allfällige Salvage-Maßnahmen überlegt werden.
6.5.2
Spätfolgen und therapeutische Maßnahmen
Lungenfibrose
Die Pneumonitis klingt nach mehreren Wochen bis Monaten ab und kann in eine irreversible
Fibrose des bestrahlten Lungenvolumens übergehen (entweder asymptomatisch oder restriktive
Lungenfunktionsstörung). Radiologisch zeigen sich fleckförmige, teilweise konfluierende Infiltrate
im ehemaligen Bestrahlungsfeld, die nach Monaten bis Jahren durch Schrumpfungsprozesse
streifenförmig werden. Es besteht keine kausale Behandlung; je nach Symptomatik ist eine
symptomatische Behandlung durchzuführen.
Ösophagus
Strikturen, selten. Therapie ist Bougierung und ggf. operative Sanierung.
Myelitis
Sehr selten
Endokoronare Stenose
Selten, tritt nach vielen Jahren auf.
Graduierung akuter Nebenwirkungen und Spätfolgen an Lunge und Ösophagus nach
RTOG-EORTC:
Toxizität
Grad
Lunge
0
akut
trockener Husten,
Belastungsdyspnoe
2
persistierender Husten
(Antitussiva), Dyspnoe bei
minimaler Belastung oder Ruhe
3
starker Husten (Antitussiva
schwere symptomatische Fibrose/
wirkungslos), Ruhedyspnoe,
Pneumonitis; dichte radiologische
ev. intermittierend O2 od. Steroide Veränderungen
schwere respiratorische
Insuffizienz (kontinuierlich O2
oder assistierte Beatmung)
5
0
keine
1
4
Ösophagus
chronisch
keine Änderung
milde Symptome (trockener
Husten), leichte radiologische
Erscheinungen
bescheidene Symptome: starker
Husten, leichtes Fieber; fleckförm.
radiologische Veränderungen
schwere respiratorische
Insuffizienz (kontinuierlich O2
oder assistierte Beatmung)
Tod
keine Änderung
keine
Therapiekonzept Bronchus-Carcinom NSCLC
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1
leichte Dysphagie/Odynophagie
(Lokalanästhetika, weiche Kost)
leichte Fibrose
2
mäßige Dysphagie/Odynophagie
(Analgetika, breiig-flüssige Kost)
feste Kost kann nicht
geschluckt werden, ev.
Dilatation
3
schwere Dysphagie/Odynophagie
(Dehydratation, Gewichtsverlust)
Magensonde, Infusionstherapie
schwere Fibrose,
Dilatation notwendig
4
Obstruktion, Ulzeration, Perforation,
Fistel
5
6.6
6.6.1
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Nekrose, Perforation
Tod
NACHSORGE UND KONTROLLE
Ziele
1. Eine regelmäßige Nachsorge dient zur Beurteilung des Therapieerfolges und Feststellen einer
möglichen Krankheitsprogression.
2. Dokumentation
3. Therapie von Nebenwirkungen /Spätfolgen
6.6.2
Nachsorge-Timetable
1) Innerhalb von Studien:
je nach Protokoll (die Einverständniserklärung bezieht sich auch auf regelmäßiges Follow-up,
worauf Patienten schon beim Erstgespräch hingewiesen werden sollen).
2) Außerhalb von Studien:
Die erste Kontrolle nach der Radiotherapie erfolgt bei der primären Strahlentherapie nach 10-12
Wochen und bei der postoperativen Strahlentherapie nach 12 Wochen. Weitere Kontrollen alle 3
Monate in den ersten 2 Jahren und dann alle 6 Monate.
6.6.3
Kontrolluntersuchung
Bei jeder Kontrolle erfolgt eine klinische Untersuchung. Beschreibung des Allgemeinzustandes
(Karnofsky-Index), Gewichtsverlauf und der Laborparameter.
CT-Thorax, Lungenfunktion alle 3 Monate ab dem Bestrahlungsende für 2 Jahre, danach
halbjährlich, Abdomen-Sonographie
Bei Beschwerden: CCT, Knochenszintigraphie, allfällig PET-CT
Dokumentation der Nebenwirkungen nach dem EORTC/RTOG-Score.
Bei Verdacht mit therapeutischer Konsequenz weitergehende Untersuchungen.
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ERLÄUTERUNGEN
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ÄNDERUNGEN
Datum
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Version
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Änderung
Erstellung, erste Freigabe
EVALUIERUNG/KENNZAHLEN
Nr.
1
Messgröße
Zielwert
Messmethode
Messfrequenz
Verantwortung
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